Bundestagswahlkampf 2021

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Senexx

Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Senexx »

Mit der Nominierung von Scholz zum KK ist der Bundestagswahlkampf 2021 praktisch eröffnet.

Und schon stehen die Grünen vor einem Dilemma und einer Zerreißprobe

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 1237d9c257

Sie müssen Farbe bekennen: Mit den Riten oder mit den Schwarzen.

Ich hoffe, sie entscheiden sich für die Roten. Damit jedem Wankelmütigen klar wird, sie wollen eine andere Republik.
lili
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von lili »

Ich bin mal gespannt wer für die Grünen antreten wird. Der erste Gedanke wäre ja Habeck. Ich denke eher dass die Grünen besser abschneiden wird als die SPD.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Fliege
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Fliege »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2020, 05:43)
Mit der Nominierung von Scholz zum KK ist der Bundestagswahlkampf 2021 praktisch eröffnet.

Und schon stehen die Grünen vor einem Dilemma und einer Zerreißprobe

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 1237d9c257

Sie müssen Farbe bekennen: Mit den Riten oder mit den Schwarzen.

Ich hoffe, sie entscheiden sich für die Roten. Damit jedem Wankelmütigen klar wird, sie wollen eine andere Republik.
Wer die Bundesrepublik Deutschland will, kann seit 15 Jahren auch nicht mehr auf CDU/CSU vertrauen. Was bleibt, ist eine FDP ohne Ideen und fast ohne Personal, um Ideen zu leben.

Wahlenthaltung kommt für mich nicht in Betracht. Daher erwäge ich ungültig zu stimmen, denn wenn genügend viele Wähler zur Wahl gehen, um ungültig zu stimmen (zehn Prozent oder mehr; in den letzten Jahrzehnten zwischen einem und zwei Prozent), könnte eine solche Wahl zutreffend als Signal verstanden werden, dass es mittlerweile darum geht, die Bundesrepublik Deutschland vor dem Durchgriff der Parteien und vor dem Untergang als freiheitlich-demokratischem Staat zu bewahren.

Meine Entscheidung ist noch nicht getroffen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Meruem
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2020, 05:43)

Mit der Nominierung von Scholz zum KK ist der Bundestagswahlkampf 2021 praktisch eröffnet.

Und schon stehen die Grünen vor einem Dilemma und einer Zerreißprobe

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 1237d9c257

Sie müssen Farbe bekennen: Mit den Riten oder mit den Schwarzen.

Ich hoffe, sie entscheiden sich für die Roten. Damit jedem Wankelmütigen klar wird, sie wollen eine andere Republik.

Naja,die Grünen könnten sich bequem aussuchen ( falls es für GRR oder RRG) rechnerisch reichen sollte, ob sie eher mit SPD und Linken oder mit der Union koalieren wollen, an den Grünen führt da ohnehin kein Weg vorbei ( sollte die SPD beharrlich bei einem Nein zu einer weiteren GroKo Neuauflage bleiben, wovon auszugehen ist und Union und auch die FDP ein Büdniss mit der AFD einer Partei mit Rechtsextremisten in ihren Reihen , siehe Kalbitz, Höcke usw) kategorisch ablehnen.

Das werden die Grünen ohne weiteres zurun wichtig ,,was Regierungsbildung und mögliche realistische Koalitionen angeht.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Senexx »

Im Wahlkampf müssen sie aber Farbe bekennen.
Jo33
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Jo33 »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2020, 20:49)

Im Wahlkampf müssen sie aber Farbe bekennen.
Wieso sollten sie da Farbe bekennen?
Dass wäre doch völlig kontraproduktiv, wenn man sich da vorher festlegt.
Es wird doch wie angesprochen eher realistisch betrachtet so sein, dass die nächste Regierung nur mit grüner Beteiligung möglich sein wird, wenn nicht ein Wunder geschieht.

Wenn man vorher sagt man will mit der SPD verliert man den Realo Wahlflügel, wenn man vorher sagt man will mit der CDU, verliert man den linken Wahlflügel. Daher Nichts Sagen bis nach der Wahl ist die bessere Strategie.
Meruem
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

Jo33 hat geschrieben:(11 Aug 2020, 23:16)

Wieso sollten sie da Farbe bekennen?
Dass wäre doch völlig kontraproduktiv, wenn man sich da vorher festlegt.
Es wird doch wie angesprochen eher realistisch betrachtet so sein, dass die nächste Regierung nur mit grüner Beteiligung möglich sein wird, wenn nicht ein Wunder geschieht.

Wenn man vorher sagt man will mit der SPD verliert man den Realo Wahlflügel, wenn man vorher sagt man will mit der CDU, verliert man den linken Wahlflügel. Daher Nichts Sagen bis nach der Wahl ist die bessere Strategie.
Naja rein theoretisch wäre auch ein Büdniss ganz Jendeits der Grünen von Union / AFD/ FDP denkbar , wenn auch ziemlich unwahrscheinlich, denn dazu müsste sich die AFD erstmal von ihren braunen Ideologen aus dem Osten trennen , eine alte Lucke AFD wäre da eine größere Chance gewesen , nur haben die Flügel Leute und nicht die Gemäßigten um Meuthen in der Partei mehrheitlich das Sagen, was eine mögliche Koalition komplett ausschließt , erst recht wenn man da Stimmen aus FDP oder CSU dazu hört.
Zuletzt geändert von Meruem am Mi 12. Aug 2020, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Jo33 »

Das Problem wird eher sein, ob man sich auf einen Kanzlerkanditaten bzw. -In einigen kann, da sehe ich eher das aktuellere Problem der Grünen. Wird es Habeck oder Nicht, dass ist intern wesentlich strittiger, vorallem weil Habeck, keine Frau ist.
Söder und Kretschmann haben sich ja letztes Jahr zum Austausch getroffen, erstmalig seit Urrzeiten CSU und Grün, BW und Bay Hand in Hand gemeinsam.
Bei einem Bündnis Schwarz Grün muss man den Kanzler vermutlich nicht stellen, mit der SPD vermutlich schon, wobei die Frage ist, ob die FDP oder die Linken da mitspielen würden? Und vielleicht auch am Ende was eben die Mehrzahl der Wähler besser gefallen wurde, die Grünen können es sich vermutlich dann aussuchen, wer das bessere Angebot macht.
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Laertes
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Laertes »

Mit etwas Glück zerfleischt sich die AFD bis dahin soweit selbst, dass sie unter 5% bleibt und der vernunftbegabte Teil der AFD Wähler geht zurück zu Union und Liberalen. Dann könnten 45% sogar für schwarz-gelb reichen.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

Laertes hat geschrieben:(12 Aug 2020, 19:34)

Mit etwas Glück zerfleischt sich die AFD bis dahin soweit selbst, dass sie unter 5% bleibt und der vernunftbegabte Teil der AFD Wähler geht zurück zu Union und Liberalen. Dann könnten 45% sogar für schwarz-gelb reichen.
Naja wäre denkbar und auch zu hoffen aber eher unwahrscheinlich dass sich die AFD 2021 in die APO verabschieden wird, spätestens wenn ihre Lieblibgsthemen Europolitik und die ganze Flüchtlingsproblematik wieder nach Corona hoch kommen sollten, aktuell haben die Blaubraunen das selbe Problem wie alle anderen Oppositionsparteien auch mit Namen Coronavirus.
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imp
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von imp »

Die Kombination einerseits Esken und links offen, andererseits Scholz vorschicken, das ist nicht gewinnträchtig.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Sören74 »

Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass sämtliche Kanzlerkandidaten der SPD nach 1990 mit S anfangen. Schon irgendwie faszinierend. :)
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streicher
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von streicher »

Sören74 hat geschrieben:(12 Aug 2020, 20:31)

Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass sämtliche Kanzlerkandidaten der SPD nach 1990 mit S anfangen. Schon irgendwie faszinierend. :)
Ehrlich gesagt - nein... :rolleyes:
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Fliege
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Fliege »

Sören74 hat geschrieben:(12 Aug 2020, 20:31)
Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass sämtliche Kanzlerkandidaten der SPD nach 1990 mit S anfangen. Schon irgendwie faszinierend. :)
Namen wie Barley, Edathy, Fahimi, Högl, Kahrs, Kühnert, Lauterbach, Nahles, Zypries kämen auch nicht wirklich in Betracht. :D
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Alexyessin »

Wird lustig. Warte ja auf die Union. Mal sehen, ob sie lieber auf Wankldankl Lasset setzen oder doch den Mut haben zu Merz zu greifen. Dieses Land braucht wirklich mal wieder einen anständigen Lagerwahlkampf.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von jack000 »

lili hat geschrieben:(11 Aug 2020, 11:23)

Ich bin mal gespannt wer für die Grünen antreten wird. Der erste Gedanke wäre ja Habeck. Ich denke eher dass die Grünen besser abschneiden wird als die SPD.
Lt. der aktuellen INSA-Umfrage nicht: https://www.wahlrecht.de/umfragen/
=> Aber bis zur Wahl ist ja noch Zeit ...
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Aug 2020, 21:33)

Wird lustig. Warte ja auf die Union. Mal sehen, ob sie lieber auf Wankldankl Lasset setzen oder doch den Mut haben zu Merz zu greifen. Dieses Land braucht wirklich mal wieder einen anständigen Lagerwahlkampf.
Merz ist verbrannt.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2020, 22:19)



Merz ist verbrannt.
Klar Merz der Mann der Zukunft, dieser progressive Jungspund ;) :D

Als,gäbe es,nicht schon in vielen anderen Ländern eine Vergreisung der politischen Macht zum Schaden der Jungen.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von lili »

jack000 hat geschrieben:(12 Aug 2020, 21:39)

Lt. der aktuellen INSA-Umfrage nicht: https://www.wahlrecht.de/umfragen/
=> Aber bis zur Wahl ist ja noch Zeit ...

Die Zahlen schwanken total. Da würde ich lieber abwarten.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2020, 22:19)

Merz ist verbrannt.
Ist egal, er steht halt für rechts und das ist nun mal wichtig.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Atue001 »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2020, 05:43)

Mit der Nominierung von Scholz zum KK ist der Bundestagswahlkampf 2021 praktisch eröffnet.

Und schon stehen die Grünen vor einem Dilemma und einer Zerreißprobe

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 1237d9c257

Sie müssen Farbe bekennen: Mit den Riten oder mit den Schwarzen.

Ich hoffe, sie entscheiden sich für die Roten. Damit jedem Wankelmütigen klar wird, sie wollen eine andere Republik.

Das sehe ich nicht so! Die Grünen stehen vor keinem Dilemma - was sollte das auch sein? Die Grünen verfolgen schlicht und einfach ihre Politik - so wie sie das erfolgreich auch die letzten Jahrzehnte gemacht haben. Ob man eine grüne Politik mit der CDU oder mit der SPD macht, ist unwesentlich - wesentlich ist es, dass es inhaltlich grün voran geht! Und - sollten die Umstände günstig sein, dass man tatsächlich einen grünen Kanzler stellen kann, dann wären auch dafür die Grünen bereit und könnten entsprechende Personalien präsentieren.

Von einer Zerreißprobe der Grünen träumen insofern nur die Gegner der Grünen, von der Realität ist das weit entfernt.

Farbe bekennen müssen die Grünen auch nicht - denn sie haben sich schon lange entschieden - für eine Grüne Politik. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ob man diese mit der CDU oder der SPD oder wem auch immer in hoffentlich geeigneten Koalitionen umsetzt - ist aus Sicht der Grünen nicht beliebig, aber auch nicht entscheidend. Es geht nicht um Köpfe, oder um Parteien oder um Links oder Rechts - es geht darum, möglichst viel grüne Politikinhalte ganz real umsetzen zu können!

Das angesprochene Dilemma haben in diesem Sinne vor allem die SPD und mehr noch die CDU, die sich überlegen müssen, welche Angebote sie an die Grünen machen, damit die Grünen in die Regierung eintreten - und zwar durchaus auch in dem Sinne auch dann, wenn die Grünen den Kanzler stellen würden!

So gesehen ist die Position der Grünen derzeit maximal komfortabel!
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Aug 2020, 23:23)

Ist egal, er steht halt für rechts und das ist nun mal wichtig.
Er steht vor allem für Drückebergerei, Weglaufen und Stammtischgeschwätz. Eine Lichtgestalt sieht anders aus. Der einzige Vorteil: Merz würde der AfD einige Prozente abnehmen, wohingegen für die Prozente, die die UNION durch die Strategie der asymmetrischen Demobilisierung von SPD und Grünen gewonnen hat, wieder an SPD und Grüne zurück gehen.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Liberty »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Aug 2020, 10:55)
Er steht vor allem für Drückebergerei, Weglaufen und Stammtischgeschwätz. Eine Lichtgestalt sieht anders aus. Der einzige Vorteil: Merz würde der AfD einige Prozente abnehmen, wohingegen für die Prozente, die die UNION durch die Strategie der asymmetrischen Demobilisierung von SPD und Grünen gewonnen hat, wieder an SPD und Grüne zurück gehen.
Wo sollen denn die grossen Gemeinsamkeiten von Merz mit der AfD sein und wo die grossen Unterschiede zu den Grünen oder zur SPD?

Fast alles, was ich bisher von Merz so gehört habe, ist eigentlich im grossen und ganzen identisch mit den Grünen.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Liberty hat geschrieben:(13 Aug 2020, 11:24)

Wo sollen denn die grossen Gemeinsamkeiten von Merz mit der AfD sein und wo die grossen Unterschiede zu den Grünen oder zur SPD?

Fast alles, was ich bisher von Merz so gehört habe, ist eigentlich im grossen und ganzen identisch mit den Grünen.
Merz ist eben im rechten Lager ein Hoffnungsträger - und zwar da für die wirtschaftsliberalen und -libertären Nationalkonservativen. Merz dürfte eine ganze Reihe von Wählern vom Meuthen-Flügel der AfD einsammeln, also die, die nichts mit Höcke und Kalbitz am Hut haben. Ein Kanzlerkandidat Merz könnte die AfD durchaus drei bis vier Prozent kosten, vielleicht sogar - je nach dem, was in der AfD für weitere Dummheiten begangen werden - noch mehr.
Allerdings wird die UNION umgekehrt Stimmen an SPD und Grüne abgeben, also Stimmen, die die Kanzlerin durch die Strategie der asymmetrischen Demobilisierung und das Einfangen von Wahlkampfthemen von SPD und Grünen eingesammelt hat; also Wähler für die ein Kanzler Merz - aus welchen Gründen auch immer - nicht vermittelbar ist.

Anders sähe es bei einem Kanzlerkandidaten Laschet oder Söder aus, denn beide dürften weiterhin als Kanzler mit der SPD regieren wollen, denn eine grundsätzliche Wechselstimmung gibt es eigentlich nicht im Land.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Aug 2020, 11:58)

Merz ist eben im rechten Lager ein Hoffnungsträger - und zwar da für die wirtschaftsliberalen und -libertären Nationalkonservativen. Merz dürfte eine ganze Reihe von Wählern vom Meuthen-Flügel der AfD einsammeln, also die, die nichts mit Höcke und Kalbitz am Hut haben. Ein Kanzlerkandidat Merz könnte die AfD durchaus drei bis vier Prozent kosten, vielleicht sogar - je nach dem, was in der AfD für weitere Dummheiten begangen werden - noch mehr.
Allerdings wird die UNION umgekehrt Stimmen an SPD und Grüne abgeben, also Stimmen, die die Kanzlerin durch die Strategie der asymmetrischen Demobilisierung und das Einfangen von Wahlkampfthemen von SPD und Grünen eingesammelt hat; also Wähler für die ein Kanzler Merz - aus welchen Gründen auch immer - nicht vermittelbar ist.

Anders sähe es bei einem Kanzlerkandidaten Laschet oder Söder aus, denn beide dürften weiterhin als Kanzler mit der SPD regieren wollen, denn eine grundsätzliche Wechselstimmung gibt es eigentlich nicht im Land.
Das sehe ich anders. Es gibt durchaus eine große Wechselstimmung weg von GroKo im Land. Ähnlich wie seinerzeit bei Helmut k. Deswegen wäre ja Merz eine gute Wahl. Er schärft endlich wieder die politischen Lager.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Aug 2020, 12:00)

Das sehe ich anders. Es gibt durchaus eine große Wechselstimmung weg von GroKo im Land. Ähnlich wie seinerzeit bei Helmut k. Deswegen wäre ja Merz eine gute Wahl. Er schärft endlich wieder die politischen Lager.
Ich glaube kaum, dass die UNION Merz aufstellen wird. Die UNION sieht sich als die Partei mit dem unendlichen Abo aufs Kanzleramt. Dass Merz als Kanzlerkandidat letztendlich Kanzler wird, ist eher unwahrscheinlich. Ich mag mich täuschen, aber ich glaube, dass sich die UNION auf einen möglichen Platz in der Opposition einlässt, halte ich für noch unwahrscheinlicher. Ich glaube, die UNION geht auf Nummer sicher.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Aug 2020, 12:09)

Ich glaube kaum, dass die UNION Merz aufstellen wird. Die UNION sieht sich als die Partei mit dem unendlichen Abo aufs Kanzleramt.
Natürlich, aber die Basis sieht einen Merz wohlwollender als einem Laschet, der sich in der Krise grade eben nicht wirklich mit Ruhm bekleckert hat. Bleibt noch Röttgen. Kann ich mir nicht vorstellen.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Aug 2020, 14:35)

Natürlich, aber die Basis sieht einen Merz wohlwollender als einem Laschet, der sich in der Krise grade eben nicht wirklich mit Ruhm bekleckert hat. Bleibt noch Röttgen. Kann ich mir nicht vorstellen.
Röttgen hat sich selbst schon vor Jahren ins Aus geschossen. Da war die Sache mit der von ihm höchstselbst als Spitzenkandidaten in den Sand gesetzten Landtagswahl in NRW und den anschliessenden Rauswurf als Umweltminister.
Die Basis wird man übrigens wohl auch kaum fragen wollen - nach dem Desaster, was die SPD da erlebt hat.
Was vorstellbar ist: Merz als CDU-Vorsitzender, Söder als Kanzlerkandidat. Wobei ich vermute, dass es mit einem Söder als Kanzler ziemlich schnell massive Spannungen mit Merz geben könnte.
Merz an sich ist eben problematisch, weil mit dem das Abo aufs Kanzleramt weg sein dürfte. Mit Merz als Kanzlerkandidat könnte es - theoretisch - durchaus für Scholz als Kanzler und eine Koalition ohne UNION reichen. Scholz hat immer noch den Bonus, Hamburg der CDU abgenommen zu haben, in Hamburg erfolgreich regiert zu haben und somit Erfahrung als Regierungschef eines Bundeslandes - zudem eines, das in den Länderfinanzausgleich einzahlt - zu haben. Das ist eine schwierige Konstellation für Merz. Merz hat von allen möglichen Kandidaten das allerwenigste vorzuweisen. Da haben selbst Spahn und Röttgen mehr auf der Habenseite. Beide waren bzw. sind Bundeminister.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Liberty »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Aug 2020, 11:58)
Merz ist eben im rechten Lager ein Hoffnungsträger - und zwar da für die wirtschaftsliberalen und -libertären Nationalkonservativen.
Ausser einer Vereinfachung des Einkommenssteuersystems sehe ich da bei Merz nichts, was ihn zu einem berechtigten Hoffnungträger macht.

Er ist z.B. für die Einführung einer CO2-Steuern zur Bekämpfung eines "Klimawandels". Er will neue EU-Steuern einführen. Überhaupt will er "mehr EU", am Euro festhalten, EU-Armee etc. Das sind ja alles genau die Dinge, wogegen der Lucke-Henkel-Meuthen-Flügel die AfD überhaupt gegründet hat.

Davon mal ab, ist Merz in gesellschaftspolitischen Fragen eher grün als konservativ und auch in Sachen Migration auch kein Hardliner.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von sünnerklaas »

Liberty hat geschrieben:(13 Aug 2020, 14:51)
Davon mal ab, ist Merz in gesellschaftspolitischen Fragen eher grün als konservativ und auch in Sachen Migration auch kein Hardliner.

Denkt man wirtschaftsliberal zuende, kann man in Sachen Migration kein Hardliner sein. Es ist nämlich so, dass Wachstum eigentlich nur noch via niedrige Löhne zu erreichen ist. Lohnkosten sind die einzigen Kosten, bei denen noch gespart werden kann, alles andere ist fix. Um das sicher zu stellen, benötigt man ausreichend freie Arbeitskräfte, um auf dem Arbeitsmarkt - und dort gerade in den unteren Lohngruppen - genügend Druck im Kessel zu haben. Hat man nicht genügend freie Arbeitskräfte, steigen die Löhne in den unteren Lohngruppen, weil die Nachfrage größer ist, als das Angebot. Das bedeutet irgendwann, dass die Firmen Mitarbeiter in diesen Gruppen nicht mehr finden und man eben auf Zuwanderung angewiesen ist. Und zwar sowohl an Arbeitsmigranten, als auch an Migranten, die die Arbeitslosenzahl hoch halten.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Misterfritz »

Merz wird es nicht werden,
obwohl es eigentlich für CDU und SPD gut wäre, wenn sie sich - nicht nur im Wahlkampf - voneinander wegbewegen würden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Wähler »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Aug 2020, 20:44)
Merz wird es nicht werden,
obwohl es eigentlich für CDU und SPD gut wäre, wenn sie sich - nicht nur im Wahlkampf - voneinander wegbewegen würden.
Laschet hat in der Corona-Politik für Nordrhein-Westfalen die Zügel angezogen und sieht Söder als seinen Hauptkonkurrenten um die Kanzlerkandidatur der Union. Spahn wahrt seine Außenseiter-Chance. Der Grüne Habeck kann zur Zeit weniger punkten. Bei Scholz geht es um einen Achtungserfolg.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

Wähler hat geschrieben:(14 Aug 2020, 05:13)

Laschet hat in der Corona-Politik für Nordrhein-Westfalen die Zügel angezogen und sieht Söder als seinen Hauptkonkurrenten um die Kanzlerkandidatur der Union. Spahn wahrt seine Außenseiter-Chance. Der Grüne Habeck kann zur Zeit weniger punkten. Bei Scholz geht es um einen Achtungserfolg.
Scholz Bonus wird bald abebben, auch Söders Stern dürfte nach dem bayerischen Test Desaster nicht mehr ganz so hell strahlen, Laschet wirkt auf mich auch ein Stück weit ausgebrannt.
Merz und Röttgen kommen in der Öffentlichkeit fast gar nicht mehr vor Corona bedingt.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von denkmal »

Fliege hat geschrieben:(11 Aug 2020, 17:23)

Wer die Bundesrepublik Deutschland will, kann seit 15 Jahren auch nicht mehr auf CDU/CSU vertrauen. Was bleibt, ist eine FDP ohne Ideen und fast ohne Personal, um Ideen zu leben.

Wahlenthaltung kommt für mich nicht in Betracht. Daher erwäge ich ungültig zu stimmen, denn wenn genügend viele Wähler zur Wahl gehen, um ungültig zu stimmen (zehn Prozent oder mehr; in den letzten Jahrzehnten zwischen einem und zwei Prozent), könnte eine solche Wahl zutreffend als Signal verstanden werden, dass es mittlerweile darum geht, die Bundesrepublik Deutschland vor dem Durchgriff der Parteien und vor dem Untergang als freiheitlich-demokratischem Staat zu bewahren.

Meine Entscheidung ist noch nicht getroffen.
Das ist insofern interessant, wenn es einen § im Wahlrecht gibt, der eine gültige Wahl abhängig macht von der Anzahl ungültiger Stimmen. Aber ich glaube, leider nicht, zumindest ist es mir nicht bekannt.
Ich glaube auch nicht, dass die Parteien so empfindsam sind und sich das zu Herzen nehmen würden (oh, so viele Wähler können nicht richtig wählen, aber egal, wir haben ja x% Stimmen erzielt :) )... Ihre Anteile bemessen sich ja nach wie vor an den Anteilen GÜLTIGER Stimmen.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Fliege »

denkmal hat geschrieben:(19 Aug 2020, 09:15)

Das ist insofern interessant, wenn es einen § im Wahlrecht gibt, der eine gültige Wahl abhängig macht von der Anzahl ungültiger Stimmen. Aber ich glaube, leider nicht, zumindest ist es mir nicht bekannt.
Ich glaube auch nicht, dass die Parteien so empfindsam sind und sich das zu Herzen nehmen würden (oh, so viele Wähler können nicht richtig wählen, aber egal, wir haben ja x% Stimmen erzielt :) )... Ihre Anteile bemessen sich ja nach wie vor an den Anteilen GÜLTIGER Stimmen.
Seit langem unterstützte ich die Idee, die Anzahl der vorgesehenen Sitze von gewählten Gremien um den Anteil der ungültigen Stimmen zu kürzen.
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imp
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von imp »

denkmal hat geschrieben:(19 Aug 2020, 09:15)

Das ist insofern interessant, wenn es einen § im Wahlrecht gibt, der eine gültige Wahl abhängig macht von der Anzahl ungültiger Stimmen. Aber ich glaube, leider nicht, zumindest ist es mir nicht bekannt.
Sowas gab es mal in Osteuropa. Hat sich nicht bewährt und wurde auch da abgeschafft. Die Argumente dafür fallen auch eher nicht so positiv aus - Es ist doch meine Sache, ob ich ungültig wähle oder gar nicht oder ob ich irgendeine Partei wähle.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von denkmal »

imp hat geschrieben:(19 Aug 2020, 15:11)

Sowas gab es mal in Osteuropa. Hat sich nicht bewährt und wurde auch da abgeschafft. Die Argumente dafür fallen auch eher nicht so positiv aus - Es ist doch meine Sache, ob ich ungültig wähle oder gar nicht oder ob ich irgendeine Partei wähle.
Das ist sicher richtig, aber so wie ich den Forist @Fliege verstanden hatte, sollte es um eine Art Signalwirkung der ungültigen Stimmen gehen. Die sehe ich (auf Seiten der Parteien) eher nicht, wenn das nicht festgelegt ist.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von imp »

denkmal hat geschrieben:(20 Aug 2020, 12:35)

Das ist sicher richtig, aber so wie ich den Forist @Fliege verstanden hatte, sollte es um eine Art Signalwirkung der ungültigen Stimmen gehen. Die sehe ich (auf Seiten der Parteien) eher nicht, wenn das nicht festgelegt ist.
Ich bin nicht so glücklich damit. Ungültige abgegebene Stimmen sind ein absolutes Randthema. Ich habe in mehreren Bundesländern bei Wahlen aller Ebenen mitgewirkt. Ich weiß, wie ungültige Wahlzettel aussehen und auch wenn es mal Jahre mit mehr und mit weniger "politischen" ungültigen gab, also mit Schmähungen oder eindeutigen Symbolen drauf gemalt, warten doch immer die, die es schlicht falsch ausgefüllt haben, in der Mehrzahl. Die Gesamtzahl der Ungültigen ist über Jahre niedrig. Das ist für mich ein unwichtiger Schauplatz.

Mehr Raum für Debatte sehe ich bei den Nichtwählern - sind die zufrieden, unzufrieden, desinteressiert, sind die Gegner der Demokratie oder wie oder was. Das ist spannend, aber auch die würde ich nicht in Sitzkürzungen umrechnen wollen. Dabei sollten sich die Parteien um eine ordentliche Wahlbeteiligung bemühen, ohne die Bürger zu gängeln.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von denkmal »

imp hat geschrieben:(20 Aug 2020, 12:57)

Ich bin nicht so glücklich damit. Ungültige abgegebene Stimmen sind ein absolutes Randthema. Ich habe in mehreren Bundesländern bei Wahlen aller Ebenen mitgewirkt. Ich weiß, wie ungültige Wahlzettel aussehen und auch wenn es mal Jahre mit mehr und mit weniger "politischen" ungültigen gab, also mit Schmähungen oder eindeutigen Symbolen drauf gemalt, warten doch immer die, die es schlicht falsch ausgefüllt haben, in der Mehrzahl. Die Gesamtzahl der Ungültigen ist über Jahre niedrig. Das ist für mich ein unwichtiger Schauplatz.

Mehr Raum für Debatte sehe ich bei den Nichtwählern - sind die zufrieden, unzufrieden, desinteressiert, sind die Gegner der Demokratie oder wie oder was. Das ist spannend, aber auch die würde ich nicht in Sitzkürzungen umrechnen wollen. Dabei sollten sich die Parteien um eine ordentliche Wahlbeteiligung bemühen, ohne die Bürger zu gängeln.
Ja wer nicht wählen geht, braucht sich nicht zu beschweren. Unglücklicherweise hat die nicht abgegebene Stimme aktuell genauso viel Gewicht wie die ungültige.
Man sollte eine Alternative auf dem Wahlzettel vorsehen (z.B. " Keine Auswahl"). Die Uninteressierten (nenne ich mal so) bleiben eh zu Hause, andere Nichtwähler, die vielleicht bisher eben keine Alternative gesehen hatten, könnten dann dem Unmut Stimme geben (nicht dass die dann irgendwie das Wahlgeschehen beeinflusset) und wenn es nur zu statistischen Zwecken ist.
Es könnte aber auch sein, dass diese Alternative als gültige Stimme zählt und so das Wahlergebnis beeinflusst (nicht in Form von Sitzkürzungen).
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von imp »

denkmal hat geschrieben:(21 Aug 2020, 10:41)

Ja wer nicht wählen geht, braucht sich nicht zu beschweren. Unglücklicherweise hat die nicht abgegebene Stimme aktuell genauso viel Gewicht wie die ungültige.
Man sollte eine Alternative auf dem Wahlzettel vorsehen (z.B. " Keine Auswahl"). Die Uninteressierten (nenne ich mal so) bleiben eh zu Hause, andere Nichtwähler, die vielleicht bisher eben keine Alternative gesehen hatten, könnten dann dem Unmut Stimme geben (nicht dass die dann irgendwie das Wahlgeschehen beeinflusset) und wenn es nur zu statistischen Zwecken ist.
Es könnte aber auch sein, dass diese Alternative als gültige Stimme zählt und so das Wahlergebnis beeinflusst (nicht in Form von Sitzkürzungen).
Es könnte bei der Relevanzhürde (Finanzierung: 0,5 Prozent für Zweitstimmen, 10% für Erststimmen, Parlamentszutritt: 5% der Zweitstimmen) eine Rolle spielen, aber das sind Marginalien. Für die Statistik könnte eine saubere "Missfallensoption" Schärfe schaffen. Wenn man es nicht einfach lässt, wie es ist.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Stoner »

Fliege hat geschrieben:(11 Aug 2020, 17:23)

Wer die Bundesrepublik Deutschland will, kann seit 15 Jahren auch nicht mehr auf CDU/CSU vertrauen. Was bleibt, ist eine FDP ohne Ideen und fast ohne Personal, um Ideen zu leben.

Wahlenthaltung kommt für mich nicht in Betracht. Daher erwäge ich ungültig zu stimmen, denn wenn genügend viele Wähler zur Wahl gehen, um ungültig zu stimmen (zehn Prozent oder mehr; in den letzten Jahrzehnten zwischen einem und zwei Prozent), könnte eine solche Wahl zutreffend als Signal verstanden werden, dass es mittlerweile darum geht, die Bundesrepublik Deutschland vor dem Durchgriff der Parteien und vor dem Untergang als freiheitlich-demokratischem Staat zu bewahren.

Meine Entscheidung ist noch nicht getroffen.
Ich gehe nicht zur Wahl - und genau aus dem Grund, dass keine Chance besteht auf wenigstens annähernd 10 % Ungültigwähler. Gäb's was im Netz, wo vielversprechend aufgerufen würde, ungültig zu wählen, sodass eine Chance auf die 10 % bestünde, wäre ich dabei. So ist mir meine Zeit zu schade.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Fliege »

Stoner hat geschrieben:(06 Jan 2021, 22:20)

Ich gehe nicht zur Wahl - und genau aus dem Grund, dass keine Chance besteht auf wenigstens annähernd 10 % Ungültigwähler. Gäb's was im Netz, wo vielversprechend aufgerufen würde, ungültig zu wählen, sodass eine Chance auf die 10 % bestünde, wäre ich dabei. So ist mir meine Zeit zu schade.
Dein Einwand ist berechtigt und ich kann derzeit mit keiner brauchbaren Erwiderung aufwarten.
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Meruem »

Es ist auch immer interessant wenn man sich Statiksten anschaut wer welche Partei eigentlich wählt:

Etwa wählen Frauen und Jüngere überdurchschnittlich die Grünen. während Männer eher zu FDP, LINKE und vor allem AFD neigen, die AFD wird am meisten von klassischen Arbeitern gewählt, das höchste Einkommen wiederum also die Besserverdiener wählen überdurchschnittlich FDP oder Grüne. Die Wähler mit den höchsten Altersdurchschnitt haben Union und SPD.

Was Bildungsniveau angeht wählen Akademiker bevorzugt Grüne oder FDP, abgeschlagen sind hier SPD und AFD. Mal schauen wie es sich bei der BT Wahl im September verteilen wird in der Wähleranalyse
Troh.Klaus
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Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Troh.Klaus »

Stoner hat geschrieben:(06 Jan 2021, 22:20)
Ich gehe nicht zur Wahl - und genau aus dem Grund, dass keine Chance besteht auf wenigstens annähernd 10 % Ungültigwähler. Gäb's was im Netz, wo vielversprechend aufgerufen würde, ungültig zu wählen, sodass eine Chance auf die 10 % bestünde, wäre ich dabei. So ist mir meine Zeit zu schade.
Und was würden 10% Ungültig-Wähler ändern außer der Statistik?
Stoner

Re: Bundestagswahlkampf 2021

Beitrag von Stoner »

Troh.Klaus hat geschrieben:(07 Jan 2021, 13:24)

Und was würden 10% Ungültig-Wähler ändern außer der Statistik?
Es käme auf einen Versuch an, was sich aus einer solchen Botschaft ergäbe.
Aber wir wissen, dass es nur ein Gedankenspiel bleibt. Die Abrichtung auf die Parteien ist alternativlos.
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