5% Hürde

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lili
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5% Hürde

Beitrag von lili »

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne wissen wie ihr die 5% Hürde findet?

Soll sie noch weiter bestehen bleiben oder ist sie zu veraltet?

Ich persönlich bin dagegen, weil ich mir wünschen würde dass es andere Parteien in den Bundestag schaffen. Das mit der EU-Wahl wäre ein gutes Instrument dafür.

Der einzige Nachteil sehe ich bei Parteien die nur ein Thema vertreten.

Was ist eure Meinung dazu?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Realist2014
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:36)

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne wissen wie ihr die 5% Hürde findet?

Soll sie noch weiter bestehen bleiben oder ist sie zu veraltet?

Ich persönlich bin dagegen, weil ich mir wünschen würde dass es andere Parteien in den Bundestag schaffen. Das mit der EU-Wahl wäre ein gutes Instrument dafür.

Der einzige Nachteil sehe ich bei Parteien die nur ein Thema vertreten.

Was ist eure Meinung dazu?

Erst mal die korrekten Fakten als Grundlage:

"Der Sinn der "Fünf-Prozent-Hürde": Sie soll eine zu starke Zersplitterung des Parlaments verhindern. Wer die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringt, kann es trotzdem in den Bundestag schaffen: Dazu muss eine Partei mindestens drei Direktmandate gewinnen. Dann kommen nicht nur die drei Abgeordneten aus den Direktwahlkreisen in den Bundestag – es wird AUCH der Zweitstimmen-Anteil dieser Partei berücksichtigt. Ein Beispiel: Die A-Partei hat bloß 4 % Zweitstimmen bekommen, damit kommt sie wegen der Sperrklausel eigentlich nicht in den Bundestag. Weil sie aber drei Direktmandate gewonnen hat, schafft sie es trotzdem. Für die A-Partei ziehen nicht nur die drei Direktkandidaten in den Bundestag, sondern wegen der 4% gewonnenen Zweitstimmen auch noch zusätzliche Abgeordnete. Das kann einen Zugewinn von über 20 Bundestagsmandaten ausmachen. Hat eine Partei aber nur zwei Direktmandate gewonnen, bekommt sie einfach nur diese zwei Sitze. Also: Wer weniger als 5% der Zweitstimmen erhält und nicht mindestens drei Direktmandate gewinnt, geht leer aus"



https://www.bpb.de/mediathek/614/fuenf-prozent-huerde
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Danke für die Korrektur.

Ich formuliere die Frage um:

Soll dass weiter so bestehen bleiben oder sollte es durchlässiger vonstatten gehen?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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jack000
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Re: 5% Hürde

Beitrag von jack000 »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:43)
Soll dass weiter so bestehen bleiben oder sollte es durchlässiger vonstatten gehen?
Das ist eine gute Frage. Einerseits bleiben so Millionen von Wählerstimmen unberücksichtigt, andererseits hat es ja seinen Grund warum man das eingeführt hat.
=> Ich würde das so lassen wie e ist, ggf. absenken auf 3%. Wenn eine Partei wichtig genug ist, dann schafft sie es auch über die 5%-Hürde und wenn es die Piraten nicht selbst vermasselt hätten, hätten wir inzwischen 7 Parteien im Bundestag. M.E. spiegelt das ausreichend die Bevölkerung wieder.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

jack000 hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:49)

Das ist eine gute Frage. Einerseits bleiben so Millionen von Wählerstimmen unberücksichtigt, andererseits hat es ja seinen Grund warum man das eingeführt hat.
=> Ich würde das so lassen wie e ist, ggf. absenken auf 3%. Wenn eine Partei wichtig genug ist, dann schafft sie es auch über die 5%-Hürde und wenn es die Piraten nicht selbst vermasselt hätten, hätten wir inzwischen 7 Parteien im Bundestag. M.E. spiegelt das ausreichend die Bevölkerung wieder.
Das Problem ist, dass ich mal Beiträge gelesen habe und einige nicht mehr wählen. Mit der Begründung: Da wird sich nicht eh nichts ändern und es wird eh wieder Merkel (sie wird 2021 nicht antreten) Eine kleine Partei wäre wieder eine verlorene Stimme u.s.w. Ich habe die Befürchtung das dadurch die Politikverdrossenheit wächst. Ich persönlich finde die EU-Wahl nicht schlecht, da hat es selbst die ÖDP geschafft.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Skull »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:43)

Danke für die Korrektur.

Ich formuliere die Frage um:

Soll dass weiter so bestehen bleiben oder sollte es durchlässiger vonstatten gehen?
Ich bin gegen eine 5 Prozent-Hürde.

Und wenn jetzt die üblichen Argumente...Weimarer Republik, stabile Regierungen...etc. kommen sollten...
das ist und war Geschichte. Ob wir heute 6, 8 oder 10 Parteien im Parlament haben...ist auch egal.
In der Türkei gibt es meines Wissens nach eine 10 Prozent Hürde. Macht zwar die Regierung stabil,
das Ergebnis von dieser Macht macht es aber nicht besser.
Und im Europaparlament gibt es auch „unendliche“ vertretene Parteien.

mfg
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:20)

Ich bin gegen eine 5 Prozent-Hürde.

Und wenn jetzt die üblichen Argumente...Weimarer Republik, stabile Regierungen...etc. kommen sollten...
das ist und war Geschichte. Ob wir heute 6, 8 oder 10 Parteien im Parlament haben...ist auch egal.
In der Türkei gibt es meines Wissens nach eine 10 Prozent Hürde. Macht zwar die Regierung stabil,
das Ergebnis von dieser Macht macht es aber nicht besser.
Und im Europaparlament gibt es auch „unendliche“ vertretene Parteien.

mfg
Dann ist das Problem, dass z.B. keine neuen Impulse kommen und die Demokratie quasi einschläft. Man kann dadurch schlecht Nichtwähler motivieren, weil sie ja dann irgendwie recht haben.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Skull »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:22)

Dann ist das Problem, dass z.B. keine neuen Impulse kommen und die Demokratie quasi einschläft.
???

mfg
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:22)

???

mfg
Ich habe noch etwas in meinem Beitrag verändert.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:20)

Ich bin gegen eine 5 Prozent-Hürde.

Und wenn jetzt die üblichen Argumente...Weimarer Republik, stabile Regierungen...etc. kommen sollten...
das ist und war Geschichte. Ob wir heute 6, 8 oder 10 Parteien im Parlament haben...ist auch egal.
In der Türkei gibt es meines Wissens nach eine 10 Prozent Hürde. Macht zwar die Regierung stabil,
das Ergebnis von dieser Macht macht es aber nicht besser.
Und im Europaparlament gibt es auch „unendliche“ vertretene Parteien.

mfg

Wir sind ja trotz 5% Hürde bei 6 Parteien

Je mehr Parteien, desto schwieriger die Regierungsbildung ( siehe andere Länder)

welche Vorteile würdest du durch die Aufhebung sehen?
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Man gewöhnt sich irgendwie daran das die eigene Stimme nichts zählt. Sonstige, der Mülleimer der Deutschen Demokratie.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:56)

Man gewöhnt sich irgendwie daran das die eigene Stimme nichts zählt. Sonstige, der Mülleimer der Deutschen Demokratie.
Genau dass finde ich irgendwie traurig. :(

Da es echt innovative Parteien gibt.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:43)

Wir sind ja trotz 5% Hürde bei 6 Parteien

Je mehr Parteien, desto schwieriger die Regierungsbildung ( siehe andere Länder)

welche Vorteile würdest du durch die Aufhebung sehen?
Mein Hinweis bezog sich ja schon auf die Realität.
TROTZ 5 Prozent Hürde ist es schwierig mit vielen Parteien.

Ich sehe somit auch KEINEN Vorteil für eine Hürde.
Egal, ob 10, 5 oder 3 Prozent.

Es gibt ja auch das Mehrheitswahlrecht, wie in GB ... somit eine fast 30 prozentige Hürde.
Sehe ICH...auch nicht gerade von Vorteil. Dort fallen dann VIELE Stimmen unter den Tisch.

Hürden zementieren Macht und Einfluss.

Ich sehe nur durch Hürden...eine Hürde zur (An) Teilnahme an Entscheidungen.
Somit Einschränkung der Demokratie.
Ich fände es ja auch gut, wenn es Einzelmenschen schaffen würden (ohne Partei) in Parlamente zu gelangen.

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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:20)

Ich bin gegen eine 5 Prozent-Hürde.

Und wenn jetzt die üblichen Argumente...Weimarer Republik, stabile Regierungen...etc. kommen sollten...
das ist und war Geschichte. Ob wir heute 6, 8 oder 10 Parteien im Parlament haben...ist auch egal.
In der Türkei gibt es meines Wissens nach eine 10 Prozent Hürde. Macht zwar die Regierung stabil,
das Ergebnis von dieser Macht macht es aber nicht besser.
Und im Europaparlament gibt es auch „unendliche“ vertretene Parteien.

mfg
Upps ich habe mich verlesen. Ignoriere bitte meine Antwort dich ich daraufhin geschrieben habe.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 12:00)

Mein Hinweis bezog sich ja schon auf die Realität.
TROTZ 5 Prozent Hürde ist es schwierig mit vielen Parteien.

Ich sehe somit auch KEINEN Vorteil für eine Hürde.
Egal, ob 10, 5 oder 3 Prozent.

Es gibt ja auch das Mehrheitswahlrecht, wie in GB ... somit eine fast 30 prozentige Hürde.
Sehe ICH...auch nicht gerade von Vorteil. Dort fallen dann VIELE Stimmen unter den Tisch.

Hürden zementieren Macht und Einfluss.

Ich sehe nur durch Hürden...eine Hürde zur (An) Teilnahme an Entscheidungen.
Somit Einschränkung der Demokratie.
Ich fände es ja auch gut, wenn es Einzelmenschen schaffen würden (ohne Partei) in Parlamente zu gelangen.

mfg
Ja dass finde ich auch gut.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Frodobert »

Die 5% Hürde kann ruhig bleiben.
Was wäre es eine krude Welt in der solch Irrsinn den BT blockiert.

Parteibuch der IZP (Internationale Zwergen-Partei)

1. Ein Zwergenland ohne Grenzen mit einer neutralen
Zwergenverwaltung auf dem geographischen Nordpol.

2. Eine Welt ohne Kriege, aber mit menschlichem
Miteinander unter freiem Zwergenglauben.

3. Ein Leben im Einklang mit Natur und Umwelt bei
gegenseitiger Achtung.

4. Wasser und Nahrung für alle (Gartenzwerge?)

5. Arbeit für jeden. (Gartenzwerg?)

6. Eine gemeinsame Zwergenwährung, den Zwergentaler.

7. Der Deutsche Gartenzwerg soll auf die UNESCO
Welterbe Liste gesetzt werden.

8. An die Antidiskriminierungstelle des Bundes ist ein
Antrag gegen den Missbrauch von Gartenzwergen zu
politischen, rassistischen und sexistischen Zwecken
zu stellen.

Also ich bin froh über die 5% Hürde.
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Moses
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Moses »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:20)

Ich bin gegen eine 5 Prozent-Hürde.

. . .

Und im Europaparlament gibt es auch „unendliche“ vertretene Parteien.

mfg
Das ist ja eher ein Argument für die 5%Hürde, ein Parlament ohne echte Regierung braucht keine stabilen Regierungsmehrheiten.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:54)

Das Problem ist, dass ich mal Beiträge gelesen habe und einige nicht mehr wählen. Mit der Begründung: Da wird sich nicht eh nichts ändern und es wird eh wieder Merkel (sie wird 2021 nicht antreten) Eine kleine Partei wäre wieder eine verlorene Stimme u.s.w. Ich habe die Befürchtung das dadurch die Politikverdrossenheit wächst. Ich persönlich finde die EU-Wahl nicht schlecht, da hat es selbst die ÖDP geschafft.
Hmmm ... :?:

Bei den Europawahlen lag die Wahlbeteiligung gerundet zwischen 43% und 66%.

Bei Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung gerundet zwischen 71% und 91%.

Da ist die 5%-Hürde offenbar ein ganz schlechtes Argument beim Thema "Politikverdrossenheit".
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:23)

Hmmm ... :?:

Bei den Europawahlen lag die Wahlbeteiligung gerundet zwischen 43% und 66%.

Bei Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung gerundet zwischen 71% und 91%.

Da ist die 5%-Hürde offenbar ein ganz schlechtes Argument beim Thema "Politikverdrossenheit".
Prozental mag es richtig sein. Dennoch haben wir viele Nichtwähler.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von streicher »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 10:36)

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne wissen wie ihr die 5% Hürde findet?

Soll sie noch weiter bestehen bleiben oder ist sie zu veraltet?

Ich persönlich bin dagegen, weil ich mir wünschen würde dass es andere Parteien in den Bundestag schaffen. Das mit der EU-Wahl wäre ein gutes Instrument dafür.

Der einzige Nachteil sehe ich bei Parteien die nur ein Thema vertreten.

Was ist eure Meinung dazu?
Die Hürde würde ich lassen - Stichwort: Parteienzersplitterung. Regierungen würden, da aus noch mehr Parteien bestehend, brüchiger werden. Es haben neue Parteien den Weg in den Bundestag geschafft, trotz dieser Hürde.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:29)

Prozental mag es richtig sein. Dennoch haben wir viele Nichtwähler.
Wenn Du einen argumentativen Zusammenhang zwischen "Politikverdrossenheit" und "5-Prozent-Hürde" herstellen möchtest, dann ist festzuhalten: MIT der Hürde haben wir deutlich weniger Nichtwähler!

So, und jetzt bitte das nächste Argument.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:32)

Die Hürde würde ich lassen - Stichwort: Parteienzersplitterung. Regierungen würden, da aus noch mehr Parteien bestehend, brüchiger werden. Es haben neue Parteien den Weg in den Bundestag geschafft, trotz dieser Hürde.
Und welche? Die Grünen (das ist sehr lange her), Linke und die AFD. Ansonsten niemand.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:33)

Wenn Du einen argumentativen Zusammenhang zwischen "Politikverdrossenheit" und "5-Prozent-Hürde" herstellen möchtest, dann ist festzuhalten: MIT der Hürde haben wir deutlich weniger Nichtwähler!

So, und jetzt bitte das nächste Argument.
Ich würde gar nicht Politikverdrossenheit sagen, sondern keine geeignete Alternativen. Die Wahlbeteiligung sagt meiner Meinung eher aus dass sich viele poltisch engagieren wollen und deshalb noch wählen. Es gibt ja auch viele die Kleinparteien gewählt haben und dennoch kommt das Argument dass sie nicht in den Bundestag schaffen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von streicher »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:35)

Und welche? Die Grünen (das ist sehr lange her), Linke und die AFD. Ansonsten niemand.
Du hast schon recht: so viele sind es nicht. Das ist ja auch das Ziel dieser Hürde: es sollen nicht so viele sein, da man sich dadurch mehr Stabilität erhofft.
In Italien lag die Hürde mal niedriger: dort hat man erfahren müssen, dass Regierungen am laufenden Band zerbrochen sind. Dafür wird es auch noch andere Gründe geben, aber Parteienzersplitterung bringt so etwas mit sich.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:33)

Wenn Du einen argumentativen Zusammenhang zwischen "Politikverdrossenheit" und "5-Prozent-Hürde" herstellen möchtest, dann ist festzuhalten: MIT der Hürde haben wir deutlich weniger Nichtwähler!

So, und jetzt bitte das nächste Argument.
Wie kommst du zu dem Schluss?
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:40)

Wie kommst du zu dem Schluss?
Ich beherrsche die Kunst, messbare Daten der Höhe ihrer Wertigkeit nach zu ordnen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:39)

Du hast schon recht: so viele sind es nicht. Das ist ja auch das Ziel dieser Hürde: es sollen nicht so viele sein, da man sich dadurch mehr Stabilität erhofft.
In Italien lag die Hürde mal niedriger: dort hat man erfahren müssen, dass Regierungen am laufenden Band zerbrochen sind. Dafür wird es auch noch andere Gründe geben, aber Parteienzersplitterung bringt so etwas mit sich.
Gegen Stabilität habe ich auch ja nichts einzuwenden. Es endet nur meiner Meinung nach in Richtung Unflexibilität.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:43)

Ich beherrsche die Kunst, messbare Daten der Höhe ihrer Wertigkeit nach zu ordnen.
Spannend, mit welchen Daten vergleichst du die aktuellen Daten?
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:32)

Die Hürde würde ich lassen - Stichwort: Parteienzersplitterung.
Stimmt, das ist ein wchtiges Argument.
Die Wahrscheinlichkeit von Abspaltungen aus den bislang noch großen Parteien wäre bei jedem innerparteilichen Streit dramatisch groß, wenn sich die Spalter auch allein noch genügend große Wahlchancen ausrechnen könnten.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:44)

Spannend, mit welchen Daten vergleichst du die aktuellen Daten?
Ich habe die Daten genannt.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Misterfritz »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:35)

Und welche? Die Grünen (das ist sehr lange her), Linke und die AFD. Ansonsten niemand.
Das ist aber eine Verdoppelung der Parteien im Bundestag.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:37)

Ich würde gar nicht Politikverdrossenheit sagen ...
:s Dann solltest Du damit nicht zu argumentieren versuchen:
lili hat geschrieben:Ich habe die Befürchtung das dadurch die Politikverdrossenheit wächst
Wenn Du ein Wachstum von etwas befürchtest, muss es wohl bereits existent sein.
lili hat geschrieben:... sondern keine geeignete Alternativen. Die Wahlbeteiligung sagt meiner Meinung eher aus dass sich viele poltisch engagieren wollen und deshalb noch wählen. Es gibt ja auch viele die Kleinparteien gewählt haben und dennoch kommt das Argument dass sie nicht in den Bundestag schaffen.
Das "Argument" käme auch weiterhin. Eine Wahl führt nun mal nicht dazu, dass wirklich JEDE politische Partei im Parlament vertreten ist, egal unter welchen Voraussetzungen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:48)

Ich habe die Daten genannt.
Ok, hab ich übersehen. Aber die Europawahl läst sich nicht vergleichen, die geht viel zu vielen Menschen an Hintern vorbei.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Fr 10. Apr 2020, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von streicher »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:44)

Gegen Stabilität habe ich auch ja nichts einzuwenden. Es endet nur meiner Meinung nach in Richtung Unflexibilität.
Sicher, es wäre noch mehr Wechsel möglich. Aber das war Abwägungssache.
Wohin sollten wir flexibel werden?
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Adam Smith »

England und die USA mit seinen wenigen Parteien im Parlament sind recht stabil in Bezug auf die Demokratie.

Auch ist die Wahlbeteiligung in den USA eher gering.
Die Statistik zeigt die Wahlbeteiligung bei den US-Präsidentschaftswahlen im Zeitraum von 1908 bis 2012. im Jahr 1908 lag die Wahlbeteiligung bei der bei US-Präsidentschaftswahl bei rund 65,4 Prozent.
1980 bei 52,60%

https://de.statista.com/statistik/daten ... ftswahlen/

Beides stärkt die Demokratie. Auf den ersten Blick ist man natürlich anderer Ansicht. Auf den zweiten auch noch.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:51)

Ok, hab ich übersehen. Aber die Europawahl läst sich nicht vergleichen, die geht viel zu vielen Menschen an Hintern vorbei.
Da sind wir beim Kern meiner Kritik: Es lässt sich keine Abhängigkeit zwischen Wahlbeteiligung/Politikinteresse einerseits und Sperrklausel andererseits nachweisen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:32)

Die Hürde würde ich lassen - Stichwort: Parteienzersplitterung. Regierungen würden, da aus noch mehr Parteien bestehend, brüchiger werden. Es haben neue Parteien den Weg in den Bundestag geschafft, trotz dieser Hürde.
So ist es.

Eine hinreichende gesellschaftliche Relevanz ihrer Programmatik ist dafür allerdings Voraussetzung.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:32)

Die Hürde würde ich lassen - Stichwort: Parteienzersplitterung. Regierungen würden, da aus noch mehr Parteien bestehend, brüchiger werden. Es haben neue Parteien den Weg in den Bundestag geschafft, trotz dieser Hürde.
Ja, vor allem eine der Parteien wegen denen diese Hürde überhaupt erst eingeführt wurde.
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Kritikaster
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:22)

Ja, vor allem eine der Parteien wegen denen diese Hürde überhaupt erst eingeführt wurde.
Jetzt machst Du mich aber mal gespannt: Welche der im Bundestag vertretenen Parteien war denn 1953 der Grund für die Einführung der Sperrklausel?
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Ein Terraner
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:34)

Jetzt machst Du mich aber mal gespannt: Welche der im Bundestag vertretenen Parteien war denn 1953 der Grund für die Einführung der Sperrklausel?
Hauptsächlich die Folgen der Weimarer Republik und der NSDAP.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Adam Smith »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:34)

Jetzt machst Du mich aber mal gespannt: Welche der im Bundestag vertretenen Parteien war denn 1953 der Grund für die Einführung der Sperrklausel?
Es waren halt zu viele Parteien und es gab die Sperrklausel bereits in einigen Bundesländern.
Im 1. Deutschen Bundestag, der am 7. September 1949 zusammentrat, saßen Vertreter von 12 Parteien sowie drei parteilose Abgeordnete. Zwar gab es bereits eine Fünf-Prozent-Sperrklausel; die aber galt, anders als seit 1953 und bis heute, nicht bundesweit. Jede Partei, die mindestens in einem Bundesland mehr als fünf Prozent der Stimmen erzielte, hatte die Chance, Abgeordnete ins neue Parlament zu entsenden. Weibliche Abgeordnete gab es übrigens kaum; von den 410 neuen Parlamentariern waren ganze 28 Frauen.
https://www.sueddeutsche.de/politik/zei ... -1.3677377
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:38)

Hauptsächlich die Folgen der Weimarer Republik und der NSDAP.
Letzteres gibt die seinerzeitige Beschlusslage nicht her. Zu deren Verhinderung griffen andere Gesetze.

Das Argument war die Unmöglichkeit der Schaffung stabiler Regierungsverhältnisse durch bis zu 17 im weimarer Parlament vertretenen Parteien. Dass diese Argumentation heute zutreffender denn je ist, sollte bereits die Schwierigkeit beim Zustandekommen der aktuellen Bundesregierung eigentlich jedem deutlich gemacht haben.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:51)

Letzteres gibt die seinerzeitige Beschlusslage nicht her. Zu deren Verhinderung griffen andere Gesetze.

Das Argument war die Unmöglichkeit der Schaffung stabiler Regierungsverhältnisse durch bis zu 17 im weimarer Parlament vertretenen Parteien. Dass diese Argumentation heute zutreffender denn je ist, sollte bereits die Schwierigkeit beim Zustandekommen der aktuellen Bundesregierung eigentlich jedem deutlich gemacht haben.
Ja Demokratie ist schon eine Herausforderung wenn man für seine Position fremde Stimmen gewinnen muss.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Papaloooo »

lili hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:23)

Ich habe noch etwas in meinem Beitrag verändert.
Sorry, aber wenn Beiträge mehrfach im Sinn mit dem Edit-Button verändert werden, dann wirkt dies für den Thread so, dass man nicht mehr mitreden möchte, weil dann das Antworten auf stets abgeänderte Beiträge der Diskussion jegliche Basis entreißt.

Also bitte jeden Beitrag zuvor gründlich überdenken!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 14:56)

Ja Demokratie ist schon eine Herausforderung wenn man für seine Position fremde Stimmen gewinnen muss.
Für JEDE Position bedarf es zur Durchsetzung einer Mehrheit, und seltenst ist diese von vornherein durch nur eine Fraktion vorhanden!

Funktioniert aber letztlich, so lange genügend Parlamentarier vorhanden sind, die gemeinsam unsere FDGO vertreten und verteidigen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Adam Smith »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:04)

Für JEDE Position bedarf es zur Durchsetzung einer Mehrheit, und seltenst ist diese von vornherein durch nur eine Fraktion vorhanden!

Funktioniert aber letztlich, so lange genügend Parlamentarier vorhanden sind, die gemeinsam unsere FDGO vertreten und verteidigen.
In den USA gibt es im Prinzip nur zwei Parteien und das funktioniert ganz gut.
Das ist Kapitalismus:

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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Misterfritz hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:50)

Das ist aber eine Verdoppelung der Parteien im Bundestag.
Es würde aber auch den Wählerwillen mehr berücksichtigen.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von Ein Terraner »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:17)

In den USA gibt es im Prinzip nur zwei Parteien und das funktioniert ganz gut.
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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:50)

:s Dann solltest Du damit nicht zu argumentieren versuchen:

Wenn Du ein Wachstum von etwas befürchtest, muss es wohl bereits existent sein.

Das "Argument" käme auch weiterhin. Eine Wahl führt nun mal nicht dazu, dass wirklich JEDE politische Partei im Parlament vertreten ist, egal unter welchen Voraussetzungen.
Ich habe mich nicht nur auf Nichtwähler bezogen die sich nicht für Politik interessieren, sondern auch für politische Leute die anfangen zu resignieren und verzweifelt sind. Es muss nicht auch jede Partei vertreten sein, sondern die Chancen sollen vereinfacht werden.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: 5% Hürde

Beitrag von lili »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:51)

Sicher, es wäre noch mehr Wechsel möglich. Aber das war Abwägungssache.
Wohin sollten wir flexibel werden?
Das kleine bzw. neue Parteien mehr Chancen kriegen.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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