Kanzlerkandidat Scholz?

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yogi61
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Die SPD will Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten küren. Aus Fraktionskreisen ist zu hören, dass es „eine überwältigende Mehrheit" für die Nominierung des Bundesfinanzministers bereits nach der Sommerpause gebe. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, positioniert sich öffentlich: "Die Bürgerinnen und Bürger sehen offenbar Olaf Scholz heute als beste Wahl."

Auch die SPD-Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der großen Landesverbände seien sich einig, dass man Scholz noch in diesem Herbst als Kanzlerkandidaten ausrufen solle. Der Chef des SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, meint: "Ich bin als Vorsitzender des größten Landesverbandes dafür, die Frage der Kanzlerkandidatur zügig zu klären." Und weiter: "Olaf Scholz ist der logische Kanzlerkandidat."


https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 03949.html

Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
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sünnerklaas
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.


Definitiv sinnvoller wäre es, mit dem aktuellen Kabinett auch nach 2021 weiter zu machen. Und zwar mir Angela Merkel als Kanzlerin, um dann in der Mitte der nächsten Legislatur von Merkel auf Spahn im Kanzleramt zu wechseln. Bisher hat Schwarz/Rot die fundamental Krise bestens gemeistert und angesichts der noch bevorstehenden Aufgaben wäre eher längerfristige personelle Kontinuität angesagt - und kein Kasperletheater.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

]Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Jessie »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2020, 13:51)

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
Als Bundesfinanzminister (einem der wichtigsten Ministerposten in Corona Zeiten) liegt Olaf Scholz natürlich den ganzen Tag auf dem Sofa und krault sich die Eier. :rolleyes:
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yogi61
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2020, 13:51)

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
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yogi61
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 May 2020, 13:41)

Definitiv sinnvoller wäre es, mit dem aktuellen Kabinett auch nach 2021 weiter zu machen. Und zwar mir Angela Merkel als Kanzlerin, um dann in der Mitte der nächsten Legislatur von Merkel auf Spahn im Kanzleramt zu wechseln. Bisher hat Schwarz/Rot die fundamental Krise bestens gemeistert und angesichts der noch bevorstehenden Aufgaben wäre eher längerfristige personelle Kontinuität angesagt - und kein Kasperletheater.
Wie soll das denn gehen? :?: Spahn ist definitiv raus aus dem Rennen. Er ist doch jetzt der Büttel von Laschet.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 14:03)

Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
Man beachte das Ziel in dem von dir verlinkten Beitrag. Andere bloßzustellen oder zu überholen ist ein seltsames Ziel im Wahlkampf. An solch seltsamen Zielen ist die SPD schon die letzten Male gescheitert. Als Wähler kommt man sich da veräppelt vor. Mir fehlt da die Botschaft warum der Wähler die SPD wählen soll.

(davon unabhängig bin ich mit der Arbeit der GroKo im Großen und Ganzen ja zufrieden)
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 14:03)

Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
Die Erfolge kassiert aber die UNION erfolgreich für sich ein.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Die SPD will Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten küren. Aus Fraktionskreisen ist zu hören, dass es „eine überwältigende Mehrheit" für die Nominierung des Bundesfinanzministers bereits nach der Sommerpause gebe. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, positioniert sich öffentlich: "Die Bürgerinnen und Bürger sehen offenbar Olaf Scholz heute als beste Wahl."

Auch die SPD-Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der großen Landesverbände seien sich einig, dass man Scholz noch in diesem Herbst als Kanzlerkandidaten ausrufen solle. Der Chef des SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, meint: "Ich bin als Vorsitzender des größten Landesverbandes dafür, die Frage der Kanzlerkandidatur zügig zu klären." Und weiter: "Olaf Scholz ist der logische Kanzlerkandidat."


https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 03949.html

Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
Mützenich. :D

“SPD-Spitze will laut Medien Rolf Mützenich als Kanzlerkandidaten
Die SPD-Vorsitzenden wollen laut dem Magazin "Cicero" den Fraktionschef zum Spitzenkandidaten machen. Als möglicher Kandidat gilt auch Finanzminister Olaf Scholz.“

https://www.zeit.de/amp/politik/deutsch ... erkandidat
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Da haben wir die Richtungsentscheidung. Mützenich kann im Gegensatz zu Scholzomat reden und kann die SPD auf Kosten von Nichtwählern, Grünen und Linken stärken, sodass sie dann die größte Partei im linken Lager ist, ohne Mehrheit zu erlangen.

Die Folge: Schwarzgelb oder Schwarzrot, im unwahrscheinlichen Fall Schwarzgrün

Scholz kann dafür sorgen, dass die SPD auf Rang 3 kommt und dann mit der Union weitermacht, um nicht als gerupfte Resterampe Schwarzgrün beim Regieren unter Söder zuzugucken und von den Linken überrundet zu werden. Eine Mehrheit jenseits der Union gibts so aber auch nicht.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kritikaster »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 May 2020, 14:35)

Die Erfolge kassiert aber die UNION erfolgreich für sich ein.
Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2020, 20:07)

Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
Die SPD ist durchaus in der Lage, wieder 25 Prozent und mehr zu erzielen. Dazu braucht sie aber einen Gleichklang von Wahlprogramm, Kandidat und Perspektive - auch, wenn diese wahrscheinlich die Mehrheit verfehlt. Mit der Nichtwahl von Scholz an die Parteispitze müsste ihm auch klar gewesen sein, dass er die ganz schnell wieder loswerden muss oder er auch kein Spitzenkandidat sein kann sondern allenfalls ein nominierter Hauptschuldiger. Er konnte sie nicht loswerden, auch weil wegen des Virus ein Parteistreit derzeit nicht vermittelbar ist. Wenn die SPD gewinnen will, muss sie auf rotrotgrün setzen, den Führungsanspruch deutlich machen und glaubhaft darin bleiben, dass sie mit Grünen und Linken - bei aller Kritik - auch wirklich regieren würde. Ein Weiter-So-Wahlkampf mit der Prämisse, stärker als die Union zu werden, da lacht ja der Ortsverein. Das kannst du keinem verkaufen. Dann wählen die Leute lieber Union oder Grüne.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2020, 20:07)

Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 09:21)

Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?

Mag sein, dass ich zeitlich irre, aber lief die Wahlwerbung zur BT Wahl 2013 mit Steinbrück, Gabriel, Steinmeier, etc. nicht noch unter “nicht mit der Die Linke“?. Wie hätte nach dem Ypsilanti Fiasko in Hessen 2008 ein Wortbruch auf Bundesebene gewirkt? Doch allenfalls abschreckend.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2020, 09:47)

Mag sein, dass ich zeitlich irre, aber lief die Wahlwerbung zur BT Wahl 2013 mit Steinbrück, Gabriel, Steinmeier, etc. nicht noch unter “nicht mit der Die Linke“?. Wie hätte nach dem Ypsilanti Fiasko in Hessen 2008 ein Wortbruch auf Bundesebene gewirkt? Doch allenfalls abschreckend.

Für die Partei wäre das mit Sicherheit besser gewesen, als der vorauseilende Verzicht auf die Kanzlerschaft. Letztendlich war es der Verzicht darauf, allein schon Sondierungsgespräche zu führen, der die Partei in den Abgrund getrieben hat. Wozu soll man eine Partei wählen, die sich schon im Vornherein in die Hose macht und vor allem Angst hat?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 10:10)

Für die Partei wäre das mit Sicherheit besser gewesen, als der vorauseilende Verzicht auf die Kanzlerschaft. Letztendlich war es der Verzicht darauf, allein schon Sondierungsgespräche zu führen, der die Partei in den Abgrund getrieben hat. Wozu soll man eine Partei wählen, die sich schon im Vornherein in die Hose macht und vor allem Angst hat?

Dann wäre die SPD nur noch schneller bei 15% gelandet. Von denen wird sie sich auch nicht erholen, da sie inzwischen offen mit GRR flirtet, statt das verantwortungsbewusste Handeln einiger ihrer Minister in der Coronakrise in den Vordergrund zu rücken.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 09:21)

Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?
Die SPD hatte 2013 überhaupt kein Konzept, was sie mit so einer Mehrheit machen könnte. Sie hatte auch ein ungeeignetes Spitzenpersonal für etwas anderes als das Ersatzrad der Union. Die SPD hat 2010 und 2012 aus Angst vor Rotrotgrün-Vorwürfen einen rechtskonservativen älteren Mann in das höchste Amt vorgeschlagen. Zum Dank mischte der sich nach Kräften in die Regierungsbildung in Thüringen 2014 ein, jedoch vergebens. Diese SPD damals, die war zur Kanzlerschaft schlicht nicht aufgestellt. Es mangelte ihr an allem.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

imp hat geschrieben:(27 May 2020, 21:24)

Die SPD hatte 2013 überhaupt kein Konzept, was sie mit so einer Mehrheit machen könnte. Sie hatte auch ein ungeeignetes Spitzenpersonal für etwas anderes als das Ersatzrad der Union. Die SPD hat 2010 und 2012 aus Angst vor Rotrotgrün-Vorwürfen einen rechtskonservativen älteren Mann in das höchste Amt vorgeschlagen. Zum Dank mischte der sich nach Kräften in die Regierungsbildung in Thüringen 2014 ein, jedoch vergebens. Diese SPD damals, die war zur Kanzlerschaft schlicht nicht aufgestellt. Es mangelte ihr an allem.
So ist es. Und genau da wurde die allerletzte Chance auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Die SPD hatte 2013 die Möglichkeit, den Kanzler zu stellen und das Spitzenpersonal hat es fast schon vorsätzlich und aus panischer Angst versemmelt. Nach der katastrophalen Bilanz von Schwarz/Gelb - fünf Bundesminister verschlissen, dazu noch zwei Bundespräsidenten - war man einfach zu doof, diese Chance zu nutzen.

Aber: Der Partei befand sich Würgegriff der Frogs und der Seeheimer, der direkte Durchgriff Gerhard Schröders und Franz Münteferings, auch als diese schon lange nicht mehr in Amt und Würden waren - beide haben ja sogar ihre Ehefrauen als Aufpasser politisch in Stellung gebracht. Zur "Besänftigung" der verbliebenen Parteilinken gab es eine als Folkloreperson vorgeschobene Andrea Nahles. Bei der konnte man sicher sein, dass die nichts anstellt.

Die Ursache, warum die Partei heute am Abgrund steht, ist genau in der Zeit, also zwischen 2009 und dem Herbst 2013 zu suchen, wobei der Prozess der Zerlegung der Partei schon in den 1990ern in Niedersachsen begann, als Schröder, Steinmeier und Gabriel den dortigen Landesverband mit z.T. rüden Methoden auf Kurs brachten.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Wähler »

imp hat geschrieben:(26 May 2020, 20:18)
Die SPD ist durchaus in der Lage, wieder 25 Prozent und mehr zu erzielen. Dazu braucht sie aber einen Gleichklang von Wahlprogramm, Kandidat und Perspektive - auch, wenn diese wahrscheinlich die Mehrheit verfehlt... Wenn die SPD gewinnen will, muss sie auf rotrotgrün setzen, den Führungsanspruch deutlich machen und glaubhaft darin bleiben, dass sie mit Grünen und Linken - bei aller Kritik - auch wirklich regieren würde.
Olaf Scholz ist ein guter Finanzminister, aber eine Partei auf europäischer Ebene zu neuen Ufern führen, traue ich ihm nicht zu. Insofern halte ich eine Kanzlerkandidatendebatte bei der SPD für Zeitverschwendung. Wichtiger wäre es, sich inhaltlich während der EU-Ratspräsidentschaft von der Union und auch den Grünen abzugrenzen, um das eigene Profil zu schärfen. Nur so wird die SPD wieder als eigenständige Kraft wahrgenommen und wählbar. Das dürfte aber ein langwieriger Prozess werden.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

Wähler hat geschrieben:(28 May 2020, 09:14)

Olaf Scholz ist ein guter Finanzminister, aber eine Partei auf europäischer Ebene zu neuen Ufern führen, traue ich ihm nicht zu. Insofern halte ich eine Kanzlerkandidatendebatte bei der SPD für Zeitverschwendung. Wichtiger wäre es, sich inhaltlich während der EU-Ratspräsidentschaft von der Union und auch den Grünen abzugrenzen, um das eigene Profil zu schärfen. Nur so wird die SPD wieder als eigenständige Kraft wahrgenommen und wählbar. Das dürfte aber ein langwieriger Prozess werden.
Es ist ungemein schwer, als kleinerer Koalitionspartner sein eigenes Profil zu schärfen. Gute Arbeit reicht nicht, um wählbr(er) zu werden, also bleibt nur Opposition.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)
Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
Meinst Du, die CDU wird keinen Kandidaten aufstellen?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 May 2020, 16:32)

Meinst Du, die CDU wird keinen Kandidaten aufstellen?
Was haben die mit der SPD zu tun?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(28 May 2020, 17:14)

Was haben die mit der SPD zu tun?
Im Moment regieren die gemeinsam. Und Scholz wird - wenn er denn aufgestellt wird - ganz sicher nicht der einzige Kanzlerkandidat bleiben.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 May 2020, 18:52)

Im Moment regieren die gemeinsam. Und Scholz wird - wenn er denn aufgestellt wird - ganz sicher nicht der einzige Kanzlerkandidat bleiben.
Ja,aber die Meldung bezog sich auf den Kanzlerkandidaten der SPD und nicht den der Union.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(28 May 2020, 19:21)

Ja,aber die Meldung bezog sich auf den Kanzlerkandidaten der SPD und nicht den der Union.
Kann man so lesen. Ich erinnere mich aber, dass da die Rede davon war, die CDU-Machtkämpfe bloßzustellen und Habeck zu überholen. Also ging es da auch schon um andere. Ist aber egal. Meiner Ansicht nach wird sich an der Nominierung des Kanzlerkandidaten der SPD ablesen lassen, ob die SPD wieder in eine große Koalition gehen will oder nicht. Scholz wäre eine Weichenstellung für große Koalition.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2020, 17:10)

Mützenich. :D

“SPD-Spitze will laut Medien Rolf Mützenich als Kanzlerkandidaten
WTF.....?????

Muss man den kennen?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(28 May 2020, 19:48)

WTF.....?????

Muss man den kennen?
:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 20:41)

:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

Ich habe eh' nie verstanden, warum Scholz als erfolgreicher Chef von Hamburg nach Berlin gegangen ist - aber gut, den deutschen Finanzen tat es gut.
Wahrscheinlich ist es aber egal, wen die SPD als Kanzlerkanditaten aufstellt, solange sie diese beiden an der Parteispitze haben ......
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 20:41)

:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

Aus wiki:
Rolf Mützenich ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Köln III in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte er hier 35,9 % der Erststimmen, bei der Bundestagswahl 2013 39,32 %[9] und bei der Bundestagswahl 2017 32,3 %.[10]
Entscheidend ist ja nicht, ob er notorische FDP WählerInnen überzeugt, sondern, ob er die klassischen Wählerinnen der SPD überzeugt.

:D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2020, 21:15)

Wahrscheinlich ist es aber egal, wen die SPD als Kanzlerkanditaten aufstellt, solange sie diese beiden an der Parteispitze haben ......
Dass die beiden Parteivorsitzenden per Urwahl ins Amt gekommen sind, nährt große Zweifel an dieser Form der Basisdemokratie.
Das wird m.E. nach viel zu wenig beachtet.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 May 2020, 21:51)

Dass die beiden Parteivorsitzenden per Urwahl ins Amt gekommen sind, nährt große Zweifel an dieser Form der Basisdemokratie.
Das wird m.E. nach viel zu wenig beachtet.
Das sehe ich schon lange so ;)
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

aleph hat geschrieben:(28 May 2020, 21:32)

Aus wiki:


Entscheidend ist ja nicht, ob er notorische FDP WählerInnen überzeugt, sondern, ob er die klassischen Wählerinnen der SPD überzeugt.

:D
Bisher bestand jede Regierung aus Koalitionen. ;)
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2020, 21:15)

Ich habe eh' nie verstanden, warum Scholz als erfolgreicher Chef von Hamburg nach Berlin gegangen ist - aber gut, den deutschen Finanzen tat es gut.
Wahrscheinlich ist es aber egal, wen die SPD als Kanzlerkanditaten aufstellt, solange sie diese beiden an der Parteispitze haben ......
Bisher finde ich wenig an Scholz auszusetzen.
Er braucht allerdings nur einen Blick auf seine Vorgänger als Kanzlerkandidaten zu werfen, um sich gut überlegen, ob sich in dieses Rennen schicken lässt.
Vielleicht wäre es besser, einen weniger populären Kandidaten zu nominieren und sich eine Legislaturperiode zu organisieren?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 22:04)

Bisher finde ich wenig an Scholz auszusetzen.
Er braucht allerdings nur einen Blick auf seine Vorgänger als Kanzlerkandidaten zu werfen, um sich gut überlegen, ob sich in dieses Rennen schicken lässt.
Vielleicht wäre es besser, einen weniger populären Kandidaten zu nominieren und sich eine Legislaturperiode zu organisieren?
Er sollte sich ansehen, wie es Steinbrück ergangen ist. Vom Typ her sind sie ähnlich.
Und der norddeutsche, sachliche Typen kommt deutschlandweit nicht wirklich gut an (Schmidt war absolute Ausnahme).
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2020, 22:13)

Er sollte sich ansehen, wie es Steinbrück ergangen ist. Vom Typ her sind sie ähnlich.
Und der norddeutsche, sachliche Typen kommt deutschlandweit nicht wirklich gut an (Schmidt war absolute Ausnahme).
Das ist richtig. Schillernde Typen kommen in der Regel besser an.
Mir liegen allerdings eher die ruhigen und nüchternen Denker, wie Scholz.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 21:58)

Bisher bestand jede Regierung aus Koalitionen. ;)
Wir schreiben gerade von Kanzlerkandidaten, genauer gesagt, von Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl. Solche haben auch andere Parteien, die wahrscheinlich niemals einen Kanzler stellen werden. Nix zu danken :D
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Trutznachtigall »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 23:29)

Das ist richtig. Schillernde Typen kommen in der Regel besser an.
Ach so, ja, dann sollte die SPD vielleicht Sawsan Chebli als Kandidatin ins Auge fassen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

aleph hat geschrieben:(29 May 2020, 00:13)

Wir schreiben gerade von Kanzlerkandidaten, genauer gesagt, von Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl. Solche haben auch andere Parteien, die wahrscheinlich niemals einen Kanzler stellen werden. Nix zu danken :D
Mir ist unverständlich, weshalb man sich als Wähler weder für mögliche Kanzlerkandidaten, noch für die Vorgänge in allen zur Wahl stehenden Parteien interessieren dürfen sollte, einschließlich Beurteilung. Für mich ist das Bestandteil politischer Bildung. Da, wie Sie korrekt schreiben, es momenan um die möglichen Spitzenkandidaten der SPD geht, sollten Ihrer Meinung nach nur SPD Mitglieder und Wähler zu einer solchen Diskussion zugelassen werden?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Trutznachtigall hat geschrieben:(29 May 2020, 00:15)

Ach so, ja, dann sollte die SPD vielleicht Sawsan Chebli als Kandidatin ins Auge fassen.

Ist Frau Chebli ein schillernder, charismatischer Typ?
Mir ist sie offen gestanden bisher nicht als solcher aufgefallen, aber das ist selbstverständlich eine subjektive Sichtweise.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(29 May 2020, 07:46)

Mir ist unverständlich, weshalb man sich als Wähler weder für mögliche Kanzlerkandidaten, noch für die Vorgänge in allen zur Wahl stehenden Parteien interessieren dürfen sollte, einschließlich Beurteilung. Für mich ist das Bestandteil politischer Bildung. Da, wie Sie korrekt schreiben, es momenan um die möglichen Spitzenkandidaten der SPD geht, sollten Ihrer Meinung nach nur SPD Mitglieder und Wähler zu einer solchen Diskussion zugelassen werden?
Noch mal ganz langsam zum mitschreiben: Regierungen werden nach den Wahlen gebildet. Vorher gilt es, bei den Wahlen möglichst gut abzuschneiden. Daher ist es sinnvoll, einen Spitzenkandidaten aufzustellen, mit dem man möglichst viele Stimmen bekommen kann. Welche Koalitionen nach der Wahl gebildet werden, wird nach der Wahl betrachtet, das ist derzeit noch nicht das Thema. Daher ist dein Argument mit den Koalitionen derzeit noch nicht relevant für die SPD und auch nicht für andere Parteien. Nicht mal für Union und Grüne. Auch die wollen erst mal bei der Wahl gut abschneiden. Kapiert? Über was du diskutieren darfst oder willst, darüber denkt hier niemand nach. Das hier ist ein freies land.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2020, 22:13)

Er sollte sich ansehen, wie es Steinbrück ergangen ist. Vom Typ her sind sie ähnlich.
Und der norddeutsche, sachliche Typen kommt deutschlandweit nicht wirklich gut an (Schmidt war absolute Ausnahme).
Schmidt hat sich seine Reputation als Kanzler schon vor seiner Kanzlerschaft erarbeitet. Er galt spätestens seit der Hamburger Sturmflut als "Macher" mit Heldenstatus. Dass seine eigenen Parteifreunde durch jahrelange Wurstigkeit und Nachlässigkeit, gepaart mit hamburgisch-hanseatischer Arroganz maßgeblich mit dazu beigetragen haben, dass es in Hamburg zur Katastrophe mit mehreren hundert Toten kam, ist unter den Tisch gefallen. Dass in der Schwesterstadt Bremen die Flut unter denselben Vorraussetzungen bei weitem nicht so ein katastrophales Ausmaß angenommen hat, ist heute genauso vergessen, wie der damalige sehr erfolgreiche bremer Krisenmanager Wilhelm Kaisen.

Hinzu kommt, dass ein erheblicher Teil eben politischen Krawall und Parteiengezänk sehen will. Sie wünschen sich klare Richtungsentscheidungen, garniert mit politischen Schaukämpfen, wie weiland zwischen Strauß und Wehner. Pragmatische Sachpolitik steht leider bei vielen unter dem Generalverdacht der Mauschelei, eigentlich seien sich ja alle einig, alles würde in Hinterzimmern gemeinsam ausgekungelt, "Der Kleine Mann auf der Straße" und seine Ehefrau, die "Schwäbische Hausfrau mit dem spitzen Bleistift" stünden bestenfalls am Rande und könnten dem Treiben nur wehr- und hilflos zusehen, so die klassische Politikerschelte.
Wir haben das Problem, dass Politik immer noch von vielen als "Unterhaltungsgeschäft" betrachtet wird.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 20:41)

:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

Naja...

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... sh498.html
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

aleph hat geschrieben:(29 May 2020, 08:05)

Noch mal ganz langsam zum mitschreiben: Regierungen werden nach den Wahlen gebildet. Vorher gilt es, bei den Wahlen möglichst gut abzuschneiden. Daher ist es sinnvoll, einen Spitzenkandidaten aufzustellen, mit dem man möglichst viele Stimmen bekommen kann. Welche Koalitionen nach der Wahl gebildet werden, wird nach der Wahl betrachtet, das ist derzeit noch nicht das Thema. Daher ist dein Argument mit den Koalitionen derzeit noch nicht relevant für die SPD und auch nicht für andere Parteien. Nicht mal für Union und Grüne. Auch die wollen erst mal bei der Wahl gut abschneiden. Kapiert? Über was du diskutieren darfst oder willst, darüber denkt hier niemand nach. Das hier ist ein freies land.
Das ist Ihre persönliche Einstellung.

Nicht nur mich dürfte bereits zur Zeit vor anstehenden Wahlen interessieren, welche Partei sich für welchen Kanzlerkandidaten sich welche Partei entscheidet und auch in den anderen Parteien wird selbstverständlich beobachtet, ob eine Partei einen Kanzlerkandidaten aufstellt und ggfls wen. Wie auch bei allen Parteien, die keinen Kanzlerkandidaten stellen, sich zwangsläufig die Frage stellt, wie sähe ggfls eine Zusammenarbeit mit diesem richtungsweisenden Kandidaten aus. Das ist legitim.

Insofern ist das Thema Kanzlerkandidat im Threadtitel mit Fragezeichen versehen. Anscheinend ist bei Teilen der SPD auch Mützenich im Gespräch.
Wenn allerdings auf mein Erwähnen dessen nur ein lapidares “Sie sind notorische FDP Wählerin “ erfolgt, dann frage ich mich, ob das Diskussionsthema, wer könnte Kanzlerkandidat der SPD werden, überhaupt bis zur entscheidenden Funktionsstelle durchgedrungen ist, oder nur noch simple Reflexe vorherrschen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Meiner Meinung nach wird Scholz vom Wähler per se vorwiegend an seiner Tätigkeit zur Zeit der Coronakrise gemessen werden. Die ist in der Erinnerung prägnanter, als der HSH Vorfall.

Die Frage ist, wie sich die SPD auszurichten gedenkt. Mit Scholz wäre nach wie vor ein schwarz-rotes Bündnis möglich, denn von “Großer Koalition“ kann angesichts der derzeitigen Umfragewerte keine Rede sein.

Mützenich würde einen eindeutigen Wunsch nach GRR oder RRG Koalition verkörpern.

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(29 May 2020, 10:14)



Mützenich würde einen eindeutigen Wunsch nach GRR oder RRG Koalition verkörpern.

Die haben - zumindest aktuell - keine Mehrheit. Momentan ginge nur schwarz-grün oder eben schwarz-rot. Aber bis zur BTW ist's ja noch ein paar Tage hin.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 10:18)

Die haben - zumindest aktuell - keine Mehrheit. Momentan ginge nur schwarz-grün oder eben schwarz-rot. Aber bis zur BTW ist's ja noch ein paar Tage hin.
Na nachmal GroKo als Junior OmPartner wird sich die SPD sicher nicht antun wollen, dann würden die Kühnerts und Lauterbachs dieser Welt aber Sturm laufen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(29 May 2020, 10:22)

Na nachmal GroKo als Junior OmPartner wird sich die SPD sicher nicht antun wollen, dann würden die Kühnerts und Lauterbachs dieser Welt aber Sturm laufen.
So richtig geil war die SPD schon beim letzten mal nicht auf dieses Regierungsbündnis. War ja auch nicht unbedingt sehr gut für ihre Werte.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 10:18)

Die haben - zumindest aktuell - keine Mehrheit. Momentan ginge nur schwarz-grün oder eben schwarz-rot. Aber bis zur BTW ist's ja noch ein paar Tage hin.
Zurzeit nicht, das ist richtig, aber dennoch stellt die Nominierung eines Kanzlerkandidaten eine Richtungsweisung dar und mit dieser sollen Wähler letztendlich animiert werden.
Da stehen uns nicht nur bei der SPD noch ein paar spannende Tage bevor.
Bisher ist weder bei SPD, noch bei Union geklärt, wer Kanzlerkandidat wird und bei den Grünen ist nach wie vor unsicher, ob sie überhaupt eine/n Kandidatin/Kandidaten aufstellen und sich somit als Volkspartei outen. ;)
2021 wird ein interessantes Wahljahr.

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(29 May 2020, 10:34)


Bisher ist weder bei SPD, noch bei Union geklärt, wer Kanzlerkandidat wird und bei den Grünen ist nach wie vor unsicher, ob sie überhaupt eine/n Kandidatin/Kandidaten aufstellen und sich somit als Volkspartei outen. ;)
2021 wird ein interessantes Wahljahr.

Ich dachte der Körnerjunkie aus Flensburg stünde schon fest.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 10:52)

Ich dachte der Körnerjunkie aus Flensburg stünde schon fest.
Ob sich die Grünen momentan noch mit dem Gedanken beschäftigen?
Wie sagst, es ist noch eine Weile hin. Vielleicht wollen sie es spannend machen, Habeck oder Baerbock? ;)
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