Kanzlerkandidat Scholz?

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Senexx

Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Senexx »

Plötzlich ist er wieder da, der Scholzomat

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 0bf3d5d838

Könnte der nächste Kanzlerkandidat werden.

Als Finanzminister eine Katastrophe, in jeder Hinsicht ungeeignet. Und doch, seine Chancen steigen, nicht nur Kandidat, sondern sogar Kanzler zu werden. Einer R2G-Koalition.

Ich bin hin- und hergerissen. Grüne und Linke verabscheue ich zutiefst.

Aber wer hat uns verraten? Christdemokraten!

Weg mit der Partei, die eine FDJ-Sekretärin auf den Schild gehoben hat.
Powerwolf
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Powerwolf »

Warum ist Scholz nochmal als Finanzminister eine Katastrophe?

Ernstgemeinte Frage, ich arbeite im Bereich Steuern, habe das bisher nicht so wahrgenommen.
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jorikke
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von jorikke »

Guter Mann, der Scholz. Bisschen dröge aber verlässlich.
Die Frage ist, ob die SPD sich mit einem Kanzlerkandidaten einen Gefallen tut.
Die Wählerschaft würde es belächeln, ein SPD Kanzler scheint ausgeschlossen.
Sollte es aber aus taktischen Gründen wichtig sein, z.B. um nicht schon im Vorfeld der Wahlen resignierend wahrgenommen zu werden, dann allerdings wäre Scholz schon deshalb erste Wahl, um schlimmeres zu verhindern.
Die Parteivorsitzende, mit dem gütigen Lächeln und den strahlenden Augen, kommt nicht so gut an. Ihr Co auch nicht.
Wer bleibt?
Olaf.
Kohlhaas
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

Senexx hat geschrieben:(24 Feb 2020, 12:16)
Grüne und Linke verabscheue ich zutiefst.
Damit ist doch dann schon alles gesagt. Warum soll man über Deinen Eingangsbeitrag noch weiter diskutieren?
lili
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von lili »

Wo ist aber da der Unterschied zwischen der SPD und der CDU? Die SPD hat doch jetzt kein Alleinstellungsmerkmal.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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streicher
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von streicher »

Powerwolf hat geschrieben:(15 Apr 2020, 15:17)

Warum ist Scholz nochmal als Finanzminister eine Katastrophe?

Ernstgemeinte Frage, ich arbeite im Bereich Steuern, habe das bisher nicht so wahrgenommen.
Eben. Die SPD kann ihn doch aufstellen. Gäbe es eine bessere Alternative? Erfahrung in einer Regierung hat er. Finanzminister ist ein wichtiger Posten.
Die Zukunft ist Geschichte.
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imp
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Scholz hat das Pech, dass die von ihm erhoffte baldige Entsorgung des neuen SPD-Führungsduos in Zeiten der Viruskrise einfach niemandem ein dringendes Anliegen ist. Sein weiteres Pech ist, dass die Union sich derzeit konsolidiert und die einzige Hoffnung der SPD, irgendwo bald den Kanzler zu stellen, in einem eher unbequemen Bündnis mit Grünen und Linken besteht. Das ist aber etwas, das zum Scholz-Image nicht passt, das zur SPD nicht passt, für das die SPD auch gar keine Ideen, keinen Markenkern, kein Selbstbild hat - all das, was sie im Schatten der Union, der barock erstarrten Presselandschaft und der Arbeitsgeberverbände in den letzten Jahrzehnten ohnehin nie brauchte. Eine Kanzlerschaft der SPD kann zumindest vorerst nur unter Konstellationen gelingen, die für eine Figur Schulz keine Verwendung haben. Indessen arbeitet die Zeit nicht mehr für ihn. Er ist längst vermerzt.
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sünnerklaas
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

streicher hat geschrieben:(30 Apr 2020, 12:59)

Eben. Die SPD kann ihn doch aufstellen. Gäbe es eine bessere Alternative? Erfahrung in einer Regierung hat er. Finanzminister ist ein wichtiger Posten.
Außerdem war er erster Bürgermeister in Hamburg, weiß, wie man Wahlen gewinnt, hat Regierungserfahrung.
Allerdings: im Moment dürfte es kaum Bedarf an einem Regierungswechsel geben. Schwarz/Rot im Bund macht seine Arbeit gut, die Schlüsselministerien in der Corona-Krise, einer fundamentalen Krise, wie sie es seit 1945 nicht mehr gegeben hat, sind personell bestens besetzt. Angesichts der bevorstehenden Aufgaben, nämlich des Wiederaufbaus nach Corona, ist es nicht verwunderlich, dass eine fünfte Amtszeit Merkel in Betracht gezogen wird. Und zwar eine mit Scholz als Finanzminister. Den Kanzlerkandidaten können bei der nächsten Wahl die Grünen stellen...
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Marielle K. »

Wenn Herr Scholz die Partei wechselt könnte es klappen. Ja er ist beliebt bei den Wählern der Union. Ist auch seltsam das die Groko gut in der Krise reagiert aber nur die Union wieder an Stimmen gewinnt.
Die Menschen leben heute in einer hermetischen, unzerstörbaren Simulation von Welt, in der es Gut und Böse nicht mehr gibt, dafür aber Ausbeutung, Unterdrückung, Beugung des Individuums.
- Jean Baudrillard
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 08:20)

Wenn Herr Scholz die Partei wechselt könnte es klappen. Ja er ist beliebt bei den Wählern der Union. Ist auch seltsam das die Groko gut in der Krise reagiert aber nur die Union wieder an Stimmen gewinnt.
Der Scholzomat würde in der Union überhaupt nicht auffallen. Er ist blass und sagt, was in der Union sowieso alle sagen. Gegen Söder könnte er sich in der Union nicht halten.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 08:20)

Wenn Herr Scholz die Partei wechselt könnte es klappen. Ja er ist beliebt bei den Wählern der Union. Ist auch seltsam das die Groko gut in der Krise reagiert aber nur die Union wieder an Stimmen gewinnt.
Das liegt nicht an Olaf Scholz, sondern an den linken Traumtänzern in der SPD. Der Bürger per selebst ist nicht dämlich, sonder kann 1+1 zusammenzählen. Da fragt er sich selbstverständlich, wo noch das Geld für die linkslastigen Forderungen im Zuge des geplanten GRR herkommen soll und wie er persönlich diese erwirtschaften soll, wenn ihn die linken Forderungen strangulieren.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Marielle K. »

JJazzGold hat geschrieben:(24 May 2020, 08:33)

Das liegt nicht an Olaf Scholz, sondern an den linken Traumtänzern in der SPD. Der Bürger per selebst ist nicht dämlich, sonder kann 1+1 zusammenzählen. Da fragt er sich selbstverständlich, wo noch das Geld für die linkslastigen Forderungen im Zuge des geplanten GRR herkommen soll und wie er persönlich diese erwirtschaften soll, wenn ihn die linken Forderungen strangulieren.
Die SPD verliert seine Wählerschaft seit Herr Schröder seine Arbeitnehmer (Bis dahin war ich noch SPD-Wählerin) zu Billiglohnempfänger gemacht hat
Die Menschen leben heute in einer hermetischen, unzerstörbaren Simulation von Welt, in der es Gut und Böse nicht mehr gibt, dafür aber Ausbeutung, Unterdrückung, Beugung des Individuums.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 08:56)

Die SPD verliert seine Wählerschaft seit Herr Schröder seine Arbeitnehmer (Bis dahin war ich noch SPD-Wählerin) zu Billiglohnempfänger gemacht hat
Entscheidend war die Bundestagswahl 2013, als die SPD auf die Kanzlerschaft verzichtet hat, obwohl eine Mehrheit da war. Das haben die Wähler der SPD übel genommen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kritikaster »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 08:56)

Die SPD verliert seine Wählerschaft seit Herr Schröder seine Arbeitnehmer (Bis dahin war ich noch SPD-Wählerin) zu Billiglohnempfänger gemacht hat
Was diese Argumentationsebene ignoriert ist, dass die unter Schröder vollzogenen Reformen mit ursächlich dafür waren, dass Deutschland im internationalen Vergleich auch die letzte große Krise - die der Banken und Finanzen ab 2007 - gut meistern konnte.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Marielle K. »

Kritikaster hat geschrieben:(24 May 2020, 10:11)

Was diese Argumentationsebene ignoriert ist, dass die unter Schröder vollzogenen Reformen mit ursächlich dafür waren, dass Deutschland im internationalen Vergleich auch die letzte große Krise - die der Banken und Finanzen ab 2007 - gut meistern konnte.
Entschuldigt wenn ich vom Thema Abkommen aber wenn einer vom Vorstand schon antwortet, muss ich das auch.

Das ignoriere ich nicht. Eigendlich sagt das aus das die wohlhabenderen Mitbürgern uns Geringverdienern und Aufstockern die Füsse küssen sollten. Ist aber ein fragwürdiges Argument für etwas was vorher eingeführt wurde.

Und wenn man schon bei ignorieren ist, dann sollte man sich die Arbeitslosenentwicklung vor 2001 nochmal anschauen. Die ist nämlich von 97 bis 01 gesunken.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Skull »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 11:10)

Eigendlich sagt das aus das die wohlhabenderen Mitbürgern
uns Geringverdienern und Aufstockern die Füsse küssen sollten.
Was natürlich kompletter Blödsinn ist.

Warum sollte ich Dir und anderen die Füsse küssen ? Sowohl bildlich oder eben auch anders gemeint.

Und wenn man schon bei ignorieren ist,
dann sollte man sich die Arbeitslosenentwicklung vor 2001 nochmal anschauen.

Die ist nämlich von 97 bis 01 gesunken.
Und was soll das nun aussagen ? :?:

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 08:56)

Die SPD verliert seine Wählerschaft seit Herr Schröder seine Arbeitnehmer (Bis dahin war ich noch SPD-Wählerin) zu Billiglohnempfänger gemacht hat
Dann müsste die SPD, denn aus der heutigen Warte betrachtet, hat sie es richtig gemacht, deutlichen Zuwachs verzeichnen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kritikaster »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 11:10)

Entschuldigt wenn ich vom Thema Abkommen aber wenn einer vom Vorstand schon antwortet, muss ich das auch.
Dir hat hier jemand in seiner ganz normalen Eigenschaft als User geantwortet, der z.B. derselben Moderatoren"gerichtsbarkeit" unterliegt wie Du. ;)
Marielle K. hat geschrieben:Das ignoriere ich nicht. Eigendlich sagt das aus das die wohlhabenderen Mitbürgern uns Geringverdienern und Aufstockern die Füsse küssen sollten. Ist aber ein fragwürdiges Argument für etwas was vorher eingeführt wurde.
Jetzt musst Du ganz tapfer sein: Du schreibst das jemandem, der selbst schon auf die Unterstützung unseres Sozialsystems, bis hin zu H4, angewiesen war. Was also möchtest Du mir damit sagen?
Marielle K. hat geschrieben:Und wenn man schon bei ignorieren ist, dann sollte man sich die Arbeitslosenentwicklung vor 2001 nochmal anschauen. Die ist nämlich von 97 bis 01 gesunken.
In wie weit sollte das relevant sein für die Feststellung, dass die Reformen der Regierung Schröder Deutschland zukunftsfähig und krisenfest gemacht haben?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Marielle K. »

Skull hat geschrieben:(24 May 2020, 11:47)

Was natürlich kompletter Blödsinn ist.

Warum sollte ich Dir und anderen die Füsse küssen ? Sowohl bildlich oder eben auch anders gemeint.


Und was soll das nun aussagen ? :?:

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Klar ist das Blödsinn. Ich habe ja auch nicht die Krise als Argument genutzt.

Ich will mit den Zahlen nur zeigen das es nicht stimmt das Harz4 die einzige Möglichkeit war um Arbeitslosenzahl zu senken weil es davor schon der Fall war.

Ich will Harz4 ja nicht abschaffen nur verändern. Gerade die negativen Dinge die ich selbst erlebt habe. Wahrscheinlich kriegen die jetzt Schnappatmung die davon nie betroffen waren. Die gleichen Leute die Gebetsmühlenartig vom Untergang der Wirtschaft gesprochen haben wenn der Mindestlohn kommt.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Skull »

Marielle K. hat geschrieben:(24 May 2020, 13:41)

Klar ist das Blödsinn. Ich habe ja auch nicht die Krise als Argument genutzt.

Ich will mit den Zahlen nur zeigen das es nicht stimmt
das Harz4 die einzige Möglichkeit war um Arbeitslosenzahl zu senken weil es davor schon der Fall war.
Und auch das ist wieder Blödsinn.

NIEMAND würde und könnte behaupten, das HartzIV die einzige Moglichkeit wäre.

Es gibt viele Möglichkeiten. Für verschiedenste Gründe und verschiedene volkswirtschaftliche Situationen.

Es gibt KEIN Allheilmittel für die verschiedensten Situationen.

Und genauso gibt es die verschiedensten Gründe, warum die SPD die letzten Jahren nicht genug Menschen erreicht.
Und es daher keine echte Option ist, Herrn Scholz, oder jemanden anderen, als Kanzlerkandidat zu bennennen.

Der zukünftige Kanzler wird von der CDU/CSU oder von den Grünen gestellt werden.

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Die SPD will Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten küren. Aus Fraktionskreisen ist zu hören, dass es „eine überwältigende Mehrheit" für die Nominierung des Bundesfinanzministers bereits nach der Sommerpause gebe. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, positioniert sich öffentlich: "Die Bürgerinnen und Bürger sehen offenbar Olaf Scholz heute als beste Wahl."

Auch die SPD-Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der großen Landesverbände seien sich einig, dass man Scholz noch in diesem Herbst als Kanzlerkandidaten ausrufen solle. Der Chef des SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, meint: "Ich bin als Vorsitzender des größten Landesverbandes dafür, die Frage der Kanzlerkandidatur zügig zu klären." Und weiter: "Olaf Scholz ist der logische Kanzlerkandidat."


https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 03949.html

Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.


Definitiv sinnvoller wäre es, mit dem aktuellen Kabinett auch nach 2021 weiter zu machen. Und zwar mir Angela Merkel als Kanzlerin, um dann in der Mitte der nächsten Legislatur von Merkel auf Spahn im Kanzleramt zu wechseln. Bisher hat Schwarz/Rot die fundamental Krise bestens gemeistert und angesichts der noch bevorstehenden Aufgaben wäre eher längerfristige personelle Kontinuität angesagt - und kein Kasperletheater.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

]Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Jessie »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2020, 13:51)

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
Als Bundesfinanzminister (einem der wichtigsten Ministerposten in Corona Zeiten) liegt Olaf Scholz natürlich den ganzen Tag auf dem Sofa und krault sich die Eier. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2020, 13:51)

Wenn SPD glaubt dass es reich bloßzustellen und zu überholen um den Kanzler zu stellen, dann soll sie nur...

Zur Abwechslung könnte sie es auch mit mal mit Politik versuchen.
Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 May 2020, 13:41)

Definitiv sinnvoller wäre es, mit dem aktuellen Kabinett auch nach 2021 weiter zu machen. Und zwar mir Angela Merkel als Kanzlerin, um dann in der Mitte der nächsten Legislatur von Merkel auf Spahn im Kanzleramt zu wechseln. Bisher hat Schwarz/Rot die fundamental Krise bestens gemeistert und angesichts der noch bevorstehenden Aufgaben wäre eher längerfristige personelle Kontinuität angesagt - und kein Kasperletheater.
Wie soll das denn gehen? :?: Spahn ist definitiv raus aus dem Rennen. Er ist doch jetzt der Büttel von Laschet.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 14:03)

Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
Man beachte das Ziel in dem von dir verlinkten Beitrag. Andere bloßzustellen oder zu überholen ist ein seltsames Ziel im Wahlkampf. An solch seltsamen Zielen ist die SPD schon die letzten Male gescheitert. Als Wähler kommt man sich da veräppelt vor. Mir fehlt da die Botschaft warum der Wähler die SPD wählen soll.

(davon unabhängig bin ich mit der Arbeit der GroKo im Großen und Ganzen ja zufrieden)
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 14:03)

Verstehe ich jetzt nicht. Wer in den letzten Monaten aufmerksam beobachtet hat, der hat auch bemerkt, dass die meisten Gesetzesinitiativen von Heil, Giffey und Scholz kamen.
Die Erfolge kassiert aber die UNION erfolgreich für sich ein.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)

Die SPD plant einen Coup. Bundesfinanzminister Scholz soll schon nach der Sommerpause zum Kanzlerkandidaten ausgerufen werden. Das Ziel lautet: die CDU-Machtkämpfe bloßstellen und Habeck mitsamt den Grünen überholen.

Die SPD will Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten küren. Aus Fraktionskreisen ist zu hören, dass es „eine überwältigende Mehrheit" für die Nominierung des Bundesfinanzministers bereits nach der Sommerpause gebe. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, positioniert sich öffentlich: "Die Bürgerinnen und Bürger sehen offenbar Olaf Scholz heute als beste Wahl."

Auch die SPD-Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der großen Landesverbände seien sich einig, dass man Scholz noch in diesem Herbst als Kanzlerkandidaten ausrufen solle. Der Chef des SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, meint: "Ich bin als Vorsitzender des größten Landesverbandes dafür, die Frage der Kanzlerkandidatur zügig zu klären." Und weiter: "Olaf Scholz ist der logische Kanzlerkandidat."


https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 03949.html

Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
Mützenich. :D

“SPD-Spitze will laut Medien Rolf Mützenich als Kanzlerkandidaten
Die SPD-Vorsitzenden wollen laut dem Magazin "Cicero" den Fraktionschef zum Spitzenkandidaten machen. Als möglicher Kandidat gilt auch Finanzminister Olaf Scholz.“

https://www.zeit.de/amp/politik/deutsch ... erkandidat
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Da haben wir die Richtungsentscheidung. Mützenich kann im Gegensatz zu Scholzomat reden und kann die SPD auf Kosten von Nichtwählern, Grünen und Linken stärken, sodass sie dann die größte Partei im linken Lager ist, ohne Mehrheit zu erlangen.

Die Folge: Schwarzgelb oder Schwarzrot, im unwahrscheinlichen Fall Schwarzgrün

Scholz kann dafür sorgen, dass die SPD auf Rang 3 kommt und dann mit der Union weitermacht, um nicht als gerupfte Resterampe Schwarzgrün beim Regieren unter Söder zuzugucken und von den Linken überrundet zu werden. Eine Mehrheit jenseits der Union gibts so aber auch nicht.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kritikaster »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 May 2020, 14:35)

Die Erfolge kassiert aber die UNION erfolgreich für sich ein.
Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2020, 20:07)

Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
Die SPD ist durchaus in der Lage, wieder 25 Prozent und mehr zu erzielen. Dazu braucht sie aber einen Gleichklang von Wahlprogramm, Kandidat und Perspektive - auch, wenn diese wahrscheinlich die Mehrheit verfehlt. Mit der Nichtwahl von Scholz an die Parteispitze müsste ihm auch klar gewesen sein, dass er die ganz schnell wieder loswerden muss oder er auch kein Spitzenkandidat sein kann sondern allenfalls ein nominierter Hauptschuldiger. Er konnte sie nicht loswerden, auch weil wegen des Virus ein Parteistreit derzeit nicht vermittelbar ist. Wenn die SPD gewinnen will, muss sie auf rotrotgrün setzen, den Führungsanspruch deutlich machen und glaubhaft darin bleiben, dass sie mit Grünen und Linken - bei aller Kritik - auch wirklich regieren würde. Ein Weiter-So-Wahlkampf mit der Prämisse, stärker als die Union zu werden, da lacht ja der Ortsverein. Das kannst du keinem verkaufen. Dann wählen die Leute lieber Union oder Grüne.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2020, 20:07)

Das geschieht doch bestimmt auch nicht ganz grundlos.

Trotz ungeklärter Führungsfragen auch dort scheint die Union mit ihrem Spitzenpersonal doch überzeugender und souveräner aufzutreten. Die entsprechende Decke ist aus meiner Sicht bei beiden recht kurz, aber wenn ich jetzt lese, dass Mützenich als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, gewinne ich den Eindruck, dass sich die politischen Gegner der SPD nicht vor den Vertretern dieser Partei fürchten müssen, sondern dass sie sich nur noch selbst ein Bein auf dem Weg zum Wahlerfolg stellen können - was nicht heißen soll, dass mir das uneingeschränkt gefiele.
Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 09:21)

Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?

Mag sein, dass ich zeitlich irre, aber lief die Wahlwerbung zur BT Wahl 2013 mit Steinbrück, Gabriel, Steinmeier, etc. nicht noch unter “nicht mit der Die Linke“?. Wie hätte nach dem Ypsilanti Fiasko in Hessen 2008 ein Wortbruch auf Bundesebene gewirkt? Doch allenfalls abschreckend.
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sünnerklaas
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2020, 09:47)

Mag sein, dass ich zeitlich irre, aber lief die Wahlwerbung zur BT Wahl 2013 mit Steinbrück, Gabriel, Steinmeier, etc. nicht noch unter “nicht mit der Die Linke“?. Wie hätte nach dem Ypsilanti Fiasko in Hessen 2008 ein Wortbruch auf Bundesebene gewirkt? Doch allenfalls abschreckend.

Für die Partei wäre das mit Sicherheit besser gewesen, als der vorauseilende Verzicht auf die Kanzlerschaft. Letztendlich war es der Verzicht darauf, allein schon Sondierungsgespräche zu führen, der die Partei in den Abgrund getrieben hat. Wozu soll man eine Partei wählen, die sich schon im Vornherein in die Hose macht und vor allem Angst hat?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 10:10)

Für die Partei wäre das mit Sicherheit besser gewesen, als der vorauseilende Verzicht auf die Kanzlerschaft. Letztendlich war es der Verzicht darauf, allein schon Sondierungsgespräche zu führen, der die Partei in den Abgrund getrieben hat. Wozu soll man eine Partei wählen, die sich schon im Vornherein in die Hose macht und vor allem Angst hat?

Dann wäre die SPD nur noch schneller bei 15% gelandet. Von denen wird sie sich auch nicht erholen, da sie inzwischen offen mit GRR flirtet, statt das verantwortungsbewusste Handeln einiger ihrer Minister in der Coronakrise in den Vordergrund zu rücken.
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imp
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 May 2020, 09:21)

Die SPD hat es am Wahlabend 2013 definitiv endgültig verbockt. Rot-Rot-Grün hatte eine Mehrheit von 9 Stimmen gegenüber der UNION. Die Regierung Merkel war abgewählt. Die SPD machte sich ob des Wahlergebnis richtig in die Hose und lehnte damals sogar Sondierungsgespräche mit Linken und Grünen vehement ab und ging sofort mit der UNION als Juniorpartner ins Bett. Damit hat man die Aussicht auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Wozu soll man eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten wählen, der im Zweifelsfall gar nicht Kanzler werden will?
Die SPD hatte 2013 überhaupt kein Konzept, was sie mit so einer Mehrheit machen könnte. Sie hatte auch ein ungeeignetes Spitzenpersonal für etwas anderes als das Ersatzrad der Union. Die SPD hat 2010 und 2012 aus Angst vor Rotrotgrün-Vorwürfen einen rechtskonservativen älteren Mann in das höchste Amt vorgeschlagen. Zum Dank mischte der sich nach Kräften in die Regierungsbildung in Thüringen 2014 ein, jedoch vergebens. Diese SPD damals, die war zur Kanzlerschaft schlicht nicht aufgestellt. Es mangelte ihr an allem.
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sünnerklaas
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

imp hat geschrieben:(27 May 2020, 21:24)

Die SPD hatte 2013 überhaupt kein Konzept, was sie mit so einer Mehrheit machen könnte. Sie hatte auch ein ungeeignetes Spitzenpersonal für etwas anderes als das Ersatzrad der Union. Die SPD hat 2010 und 2012 aus Angst vor Rotrotgrün-Vorwürfen einen rechtskonservativen älteren Mann in das höchste Amt vorgeschlagen. Zum Dank mischte der sich nach Kräften in die Regierungsbildung in Thüringen 2014 ein, jedoch vergebens. Diese SPD damals, die war zur Kanzlerschaft schlicht nicht aufgestellt. Es mangelte ihr an allem.
So ist es. Und genau da wurde die allerletzte Chance auf eine Kanzlerschaft für lange Zeit verspielt. Die SPD hatte 2013 die Möglichkeit, den Kanzler zu stellen und das Spitzenpersonal hat es fast schon vorsätzlich und aus panischer Angst versemmelt. Nach der katastrophalen Bilanz von Schwarz/Gelb - fünf Bundesminister verschlissen, dazu noch zwei Bundespräsidenten - war man einfach zu doof, diese Chance zu nutzen.

Aber: Der Partei befand sich Würgegriff der Frogs und der Seeheimer, der direkte Durchgriff Gerhard Schröders und Franz Münteferings, auch als diese schon lange nicht mehr in Amt und Würden waren - beide haben ja sogar ihre Ehefrauen als Aufpasser politisch in Stellung gebracht. Zur "Besänftigung" der verbliebenen Parteilinken gab es eine als Folkloreperson vorgeschobene Andrea Nahles. Bei der konnte man sicher sein, dass die nichts anstellt.

Die Ursache, warum die Partei heute am Abgrund steht, ist genau in der Zeit, also zwischen 2009 und dem Herbst 2013 zu suchen, wobei der Prozess der Zerlegung der Partei schon in den 1990ern in Niedersachsen begann, als Schröder, Steinmeier und Gabriel den dortigen Landesverband mit z.T. rüden Methoden auf Kurs brachten.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Wähler »

imp hat geschrieben:(26 May 2020, 20:18)
Die SPD ist durchaus in der Lage, wieder 25 Prozent und mehr zu erzielen. Dazu braucht sie aber einen Gleichklang von Wahlprogramm, Kandidat und Perspektive - auch, wenn diese wahrscheinlich die Mehrheit verfehlt... Wenn die SPD gewinnen will, muss sie auf rotrotgrün setzen, den Führungsanspruch deutlich machen und glaubhaft darin bleiben, dass sie mit Grünen und Linken - bei aller Kritik - auch wirklich regieren würde.
Olaf Scholz ist ein guter Finanzminister, aber eine Partei auf europäischer Ebene zu neuen Ufern führen, traue ich ihm nicht zu. Insofern halte ich eine Kanzlerkandidatendebatte bei der SPD für Zeitverschwendung. Wichtiger wäre es, sich inhaltlich während der EU-Ratspräsidentschaft von der Union und auch den Grünen abzugrenzen, um das eigene Profil zu schärfen. Nur so wird die SPD wieder als eigenständige Kraft wahrgenommen und wählbar. Das dürfte aber ein langwieriger Prozess werden.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

Wähler hat geschrieben:(28 May 2020, 09:14)

Olaf Scholz ist ein guter Finanzminister, aber eine Partei auf europäischer Ebene zu neuen Ufern führen, traue ich ihm nicht zu. Insofern halte ich eine Kanzlerkandidatendebatte bei der SPD für Zeitverschwendung. Wichtiger wäre es, sich inhaltlich während der EU-Ratspräsidentschaft von der Union und auch den Grünen abzugrenzen, um das eigene Profil zu schärfen. Nur so wird die SPD wieder als eigenständige Kraft wahrgenommen und wählbar. Das dürfte aber ein langwieriger Prozess werden.
Es ist ungemein schwer, als kleinerer Koalitionspartner sein eigenes Profil zu schärfen. Gute Arbeit reicht nicht, um wählbr(er) zu werden, also bleibt nur Opposition.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(26 May 2020, 11:23)
Die SPD plant einen Coup? :?: Wer sonst sollte denn da Kanzlerkandidat werden?
Meinst Du, die CDU wird keinen Kandidaten aufstellen?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 May 2020, 16:32)

Meinst Du, die CDU wird keinen Kandidaten aufstellen?
Was haben die mit der SPD zu tun?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(28 May 2020, 17:14)

Was haben die mit der SPD zu tun?
Im Moment regieren die gemeinsam. Und Scholz wird - wenn er denn aufgestellt wird - ganz sicher nicht der einzige Kanzlerkandidat bleiben.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von yogi61 »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 May 2020, 18:52)

Im Moment regieren die gemeinsam. Und Scholz wird - wenn er denn aufgestellt wird - ganz sicher nicht der einzige Kanzlerkandidat bleiben.
Ja,aber die Meldung bezog sich auf den Kanzlerkandidaten der SPD und nicht den der Union.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Kohlhaas »

yogi61 hat geschrieben:(28 May 2020, 19:21)

Ja,aber die Meldung bezog sich auf den Kanzlerkandidaten der SPD und nicht den der Union.
Kann man so lesen. Ich erinnere mich aber, dass da die Rede davon war, die CDU-Machtkämpfe bloßzustellen und Habeck zu überholen. Also ging es da auch schon um andere. Ist aber egal. Meiner Ansicht nach wird sich an der Nominierung des Kanzlerkandidaten der SPD ablesen lassen, ob die SPD wieder in eine große Koalition gehen will oder nicht. Scholz wäre eine Weichenstellung für große Koalition.
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2020, 17:10)

Mützenich. :D

“SPD-Spitze will laut Medien Rolf Mützenich als Kanzlerkandidaten
WTF.....?????

Muss man den kennen?
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(28 May 2020, 19:48)

WTF.....?????

Muss man den kennen?
:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 20:41)

:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

Ich habe eh' nie verstanden, warum Scholz als erfolgreicher Chef von Hamburg nach Berlin gegangen ist - aber gut, den deutschen Finanzen tat es gut.
Wahrscheinlich ist es aber egal, wen die SPD als Kanzlerkanditaten aufstellt, solange sie diese beiden an der Parteispitze haben ......
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2020, 20:41)

:D

Das ist der SPD Mann, der Platz für Müller, bald ex Regierender Bürgermeister von Berlin, schuf, indem er Barthels und Kahrs los wurde.
Wenn er Kanzlerkandidat der SPD werden soll, dann wird man ihn schon kennenlernen. ;)
Denn Scholz, so wie ich ihn einschätze, wird sich sehr gut überlegen, ob den Kanzlerkandidaten geben will. Rechnen kann er, der Scholz.

Aus wiki:
Rolf Mützenich ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Köln III in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte er hier 35,9 % der Erststimmen, bei der Bundestagswahl 2013 39,32 %[9] und bei der Bundestagswahl 2017 32,3 %.[10]
Entscheidend ist ja nicht, ob er notorische FDP WählerInnen überzeugt, sondern, ob er die klassischen Wählerinnen der SPD überzeugt.

:D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Kanzlerkandidat Scholz?

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2020, 21:15)

Wahrscheinlich ist es aber egal, wen die SPD als Kanzlerkanditaten aufstellt, solange sie diese beiden an der Parteispitze haben ......
Dass die beiden Parteivorsitzenden per Urwahl ins Amt gekommen sind, nährt große Zweifel an dieser Form der Basisdemokratie.
Das wird m.E. nach viel zu wenig beachtet.
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