Na das war auch mein Eindruck. Ich hab den Wahlkampf damals nur über die Medien mitbekommen und kann mich noch gut dran erinnern, wie S21-Gegner Schilder hochhielten, auf denen das Datum der Landtagswahl stand und dadrunter "Volksentscheid", so als würde sie die Parlamentswahl als solche inszenieren. Daher ging ich davon aus, daß S21 bzw. der versprochene Volksentscheid (der dann ja auch später kam) deren Hauptanliegen war -- und man zur vorherigen Partei zurückkehrt, wenn sich das Thema (in diesem Falle sogar mit einer Mehrheit pro S21, was die grün-rote Regierung auch so umsetzte bzw. S21 nicht aufhielt, obwohl es viele Wähler wollten) erledigt hat. Aber da habe ich mich wohl getäuscht bzw. zu wenig mitbekommen, was ansonsten von der Regierung kam, weshalb sie ihr Ergebnis vsl. sogar ausbauen können wird. Also auf die Grünen bezogen. Die SPD scheint ja zu schwächeln, was für Juniorpartner nun nichts Ungewöhnliches ist.
Ich bin kein Freund des Erzkatholiken Kretschmann. Auch die SPD ist hier traditionell auf Landesebene ziemlich profillos. Aber der Einzug der AfD wird meiner Einschätzung nach dazu führen, dass Grün-Rot die absolute Mehrheit verliert und durch einen CDU-Ministerpräsidenten ersetzt wird -was ich persönlich noch schlimmer finde!
Ob dann im Ländle ein grün-rot-gelbes Bündnis möglich ist, wenn die FDP in den Landtag kommen sollte und die jetzige Regierung keine Mehrheit mehr hat? Ich kenn den FDP-Landesvertrag zwar nicht, aber Lindner sagte ja stets, daß zwar die CDU ihr bevorzugter Partner weiterhin ist, aber man sich nicht mehr wie früher an die Union festketten möchte. Mit solch einem Bündnis könnte man ein bundesweites Zeichen setzen. Aber das gilt natürlich unter der Prämisse, daß die BaWü-FDP entsprechend gestrickt ist. In einigen Verbänden tummeln sich ja allerlei Gestalten, bei denen man sich fragt, warum sie nicht in der AfD sind.