Skeptiker hat geschrieben:(17 May 2021, 13:01)
Frau Baerbock scheint bei ihrer Vita ein paar "Ungenauigkeiten" zu besitzen:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... fbahn.html
Mehrfache Änderungen im Lebenslauf einer Kanzlerkandidatin? Sehr dubios! Und dann wird ein Vordiplom vom einem Professor als "Abschluss" bezeichnet. Gute Güte - ein Vordiplom ist NICHTS! Wollen wir mal hoffen, dass nicht auch der Abschluss in London "korrigiert" werden muss.
Mit dem Vordiplom hat man früher das Grundstudium abgeschlossen. Das Vordiplom war kein Berufsabschluss, sondern ein offizieller Abschluss des Grundstudiums und qualifizierte fürs Hauptsudium. In vielen Studiengängen gabe es dazu mündliche und schriftliche Prüfungen.
Allerdings wurde beim Diplom noch nicht so penibel Buch geführt. Die erforderlichen Scheine wurden eingereicht, dazu kamen die dem Prüfungsamt vorliegenden prüfungsrelevanten Vorleistungen, fertig.
Mit Bologna wurde das Studium ja aus Gründen der Vergleichbarkeit und der Dokumentation zu einer risigen Bürokratiemaschine mit Heerscharen von Verwaltungswirten, Betriebswirten, Juristen, die Vorraussetzungen und Unterlagen prüfen, gegenprüfen und dokumentieren und archivieren. Durch die ganzen Prüfungs- und Dokumentations- und Berichtspflichten des Prüfungsamtes können Entscheidungen, die beim alten Diplom binnen ein, zwei Tage gefällt wurden, heute schnell mal Wochen und Monate dauern.
Was die Aussage des Profs angeht: die Zwischenprüfung war 2004 - also vor 17 (!) Jahren. In 17 Jahren sind in vielen Studiengängen hunderte, manchmal sogar tausende von Prüflingen abgearbeitet worden. Nach 17 Jahren wird er sich kaum an Details irgendwelcher einzlner WasStudi-Prüfungen im Massenbetrieb erinnern können. Und da ging es beim Vordiplom nur um Prüfung bestanden/nichtbestanden, eventuell gab es Noten, die in die Endnote mit einflossen. Das alte Diplom war im Vergleich zu heute sehr unbürokratisch, genoss und genießt aber auf Grund seiner hohen Qualität weltweites Ansehen. Die Bologna-Abschlüsse haben qualitätiv stark gelitten, weil bei ihnen der Schwerpunkt auf Bürokratie und eben auf Verwaltungsverfahren liegt.
Was die Zulassung zum Masterstudiengang in London angeht: wer da wie zugelassen wird, entscheiden letztendlich das Prüfungsamt an der Universität für das Formale und die dortigen Professoren für das Fachliche. Dazu werden in der Regel für die Anerkennung Gutachten angefertigt. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: im Ausland galten beim deutschen Diplom selbst einfache benotete Leistungsscheine als sehr viel mehr, als auf dem Papier gleichwertige Leistungsnachweise aus anderen Ländern.