Ein grossartiger Drummer,Juan hat geschrieben:(29 Dec 2019, 20:29)
Für Kenner z.Z. auf ARD alpha der Film: "Beware of Ginger Baker" :-))
wohl aber auch recht - ähem - schräg drauf.
Moderator: Moderatoren Forum 9
Ein grossartiger Drummer,Juan hat geschrieben:(29 Dec 2019, 20:29)
Für Kenner z.Z. auf ARD alpha der Film: "Beware of Ginger Baker" :-))
Extrem schräg.Misterfritz hat geschrieben:(29 Dec 2019, 20:34)
Ein grossartiger Drummer,
wohl aber auch recht - ähem - schräg drauf.
Dabei macht gerade das präzise und vor allem aufeinanderbezogene Zusammenspiel dieser beiden als Rhythmusgruppe ganz entscheidend den Sound einer guten Rockband aus. Präzise heißt hier natürlich nicht maschinenpräzise sondern sozusagen im Mikrotempobereich immer etwas vor und zurück.Ammianus hat geschrieben:(25 Dec 2019, 10:44)
Das mit dem Wetteifern, wer der Bessere ist, ging mir immer total auf die Nerven. Das war damals in der DDR auch schlimm. Einmal die Woche gab es im "Haus der jungen Talente" in Berlin kostenlose Konzerte mit noch nicht so bekannten Bands. Das wurde allgemein "Wixer-Treffen" oder so ähnlich genannt. Da gingen die ganzen Bassisten, Schlagzeuger und Gitarristen hin und fühlten sich jedesmal gehoben, wenn sie zu der Meinung kamen, besser zu sein, als einer von denen auf der Bühne.
Tatsächlich gabe es besonders unter Bassisten und Schlagzeugern diese Sorte. Die sahen nur ihr Instrument und nicht die Musik oder gar den Song. Ich erlebte Drummer, die gnadenlos alles zutrommelten und Basser, die ihre Verstärker so weit aufdrehten, dass kaum noch etwas anderes zu hören war als sie selbst.
Ein Kumpel, dessen Intention auch der Song an sich war und der ähnliche Probleme mit Mitspielern hatte, sagte mal: "Sie haben der Musik zu dienen." Das war nicht abwertend gemeint. Aber Song und Sound sind das Entscheidende und nicht irgendwelche Selbstüberschätzungen.schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Dec 2019, 21:14)
Dabei macht gerade das präzise und vor allem aufeinanderbezogene Zusammenspiel dieser beiden als Rhythmusgruppe ganz entscheidend den Sound einer guten Rockband aus. Präzise heißt hier natürlich nicht maschinenpräzise sondern sozusagen im Mikrotempobereich immer etwas vor und zurück.
Am Computer simulieren lässt sich das prinzipiell schon .. hier im Thread gehts ja nach Intention des Erstellers wirklich um sozusagen übergeordnete Fragen..Ammianus hat geschrieben:(29 Dec 2019, 21:24)
Ein Kumpel, dessen Intention auch der Song an sich war und der ähnliche Probleme mit Mitspielern hatte, sagte mal: "Sie haben der Musik zu dienen." Das war nicht abwertend gemeint. Aber Song und Sound sind das Entscheidende und nicht irgendwelche Selbstüberschätzungen.
Dieses "etwas vor und zurück" macht ja gerade den Groove aus. Nicht umsonst lässt sich das auch am Computer simulieren. Und zum Glück gibt es ja auch genug Schlagzeuger und Bassisten, die einfach Spaß haben wollen, die wollen, dass die Augen des Publikums leuchten - und nicht über ihr Basssolo. Wobei, ich glaube, dass will heut so und so keiner mehr genau wie das früher fast unvermeidliche Schlagzeugsolo oder gnadenlos lange Gitarrensolos oder Improvisationen.
Danke für die Tipps. Ebenfalls hörenswert:ist das 2019 erschienene Album "Allj Bele A Mélybe" von Meszecsinkaschokoschendrezki hat geschrieben:(29 Dec 2019, 21:09)
Und dann noch zwei weitere Alben-Empfehlungen für 2019: Bill Callahan (ehemals "Smog"): Shepherd In A Sheepskin Vest und Wilco: Ode To Joy. Beides musikalisch etwas konventioneller als die obengenannten. Aber gut!
Wozu genau soll es gut sein, sich vom Taktschlag eines Metronoms führen lassen? Kann vielleicht im Studio Sinn machen. Da könnte ein Flowgefühl entstehen, weil sich alle in erster Linie gemeinsam auf den Schlag des Metronoms konzentrieren und nur nebenbei auf Drive und Gefühl....schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Dec 2019, 00:10)
Um einen "Groove" hinzubekommen bzw. um das Phänomen überhaupt zu verstehen ein Tip: Zu einem genauen Metronom-Tick mitspielen! Nicht wie bei einer Studio-Erstaufnahme über Kopfhörer sondern über ein zusätzliches verstärktes elektronisches Metronom. Und das bei vollerm Einsatz ,voller Empathie, allen möglichen improvisierten Figuren, nicht nur Konzentration aufs genaue Tempo. Das ist sehr schwer! Und auch nur mit wirklich guten Drummern möglich. Beim Fahradfahren weiß man, dass man auch auf einer geraden Linie nur deshalb genau geradeaus fährt, weil man permanent minmale Ausgleichbewegungen nach links und rechts ausführt. Sobald man in eine Straßennbahnschiene kommt, ist es unweigerlich aus mit der Balance und man fällt hin. Und etwas ähnliches kann auch ein wirklich guter Drummer bei verstärktem Metronom-Klick. Wenn das aber gelingt ... und alle kommen zusammen ... ganz genau auf einem Metronom-Tempo und dennoch nicht maschinell genau .... bringt das ein ganz unglaubliches musikalisches Flow-Gefühl.
Unter selbsterzeugter Musik verstehe ich eher Instrumente, die man haptisch erfahren kann Gut, PC-Tastatur kann man auch haptisch erfahren.H2O hat geschrieben:(04 Jan 2020, 22:06)
Für Freunde der selbsterzeugten Musik gibt es aufregende Nachrichten! In DIE ZEIT #2-2020, Seite 33 Wissen/Technik, wird ein Tasteninstrument (Synthesizer "OSMOSE") vorgestellt, das mit druck- und wisch-empfindlichen Sensoren in den Tasten ganz ungewohnte Klangwirkungen verschiedener Instrumente nachbildet. Neuartig ist auch die Klangerzeugung mit einer Technik, die die Physik schwingender Saiten und vibrierender Luftströme nachbildet. Der Berichterstatter der DIE ZEIT war höchst beeindruckt...
Juan hat geschrieben:(02 Jan 2020, 19:00)
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Keine namhaften Gruppen, durch die ganze Bandbreite der Rock, Pop und Jazzstile gesehen, spielen live mit einer Metronomtaktgabe. Das würde den volle Einsatz, das .
Was verstehst du unter Elektronische "Instrumente" ?Misterfritz hat geschrieben:(04 Jan 2020, 22:44)
Elektronische "Instrumente" können perfekt sein, es fehlt ihnen, in meinen Ohren, das Leben, die Emotion.
Nicht Alle, aber wohl die Meisten. Einige Percussionisten haben in Bezug auf die Beats aber eine dem absoluten Gehör entsprechende Fähigkeit, die kommen auch ohne Klick klar. Eine frühere Freundin hat beim Close-Harmony-Gesang an der Musikhochschule Arnhem mal die Verstimmung des tonangebenden Klaviers um einen Viertelton(!) herausgehört, nachdem ihr die Dozentin vorgeworfen hatte, sie würde nicht sauber intonieren. Es wurde geprüft - und es stimmte!3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Jan 2020, 23:16)
Im Jazz wahrscheinlich eher nicht. Hallo dann, wenn viel improvisiert wird. In der Rock und in der Popmusik ist es wohl eher Standard, dass der Schlagzeuger live einen Klick im Ohr hat. Da gibt es wohl kaum eine namhafte Band, die das nicht macht.
Ja, da kann ich nicht mitreden. Tasteninstrumente sind vermutlich weniger geeignet für Menschen, die den Materialkontakt mit einem Blasinstrument oder einer Geige brauchen. Aber wenn das Tasteninstrument je nach Einstellung diesen Instrumenten klanglich sehr nahe kommt, dann kann es doch ein guter Ersatz dafür werden.Misterfritz hat geschrieben:(04 Jan 2020, 22:44)
Unter selbsterzeugter Musik verstehe ich eher Instrumente, die man haptisch erfahren kann Gut, PC-Tastatur kann man auch haptisch erfahren.
ich weiss nicht, aber es gibt Musiker, sehr gute Musiker, die man an der Art, wie sie ihr Instrument spielen, erkennen kann.
Ich hatte mit meinem Vater immer eine Art Disput darüber, wer der bessere Geiger, Klavierspieler, etc. war. Ich muss dazu sagen, dass mein Vater Perfektionist war. Mein Vater war Fan von Anne Sophie Mutter, die perfekt, aber in meinen Ohren ohne Leben spielt. Ich bin Fan von Menuhin, der perfekt MIT Leben spielte. Das Gleiche gilt für Arrau vs. Gilels - und so weiter.
Elektronische "Instrumente" können perfekt sein, es fehlt ihnen, in meinen Ohren, das Leben, die Emotion.
Im Studio macht es Sinn und wird auch häufig so praktiziert, mit einer streng metronomgeführten Erstaufnahme mit Kopfhörereinspielung aber eben ohne "Emphase" anzufangen. Von Live-Auftritten war gar keine Rede. Mein Tip wart nur: Zum Beispiel im Proberaum mit einem verstärkten Metronom-Click (sozusagen als zusätzlichem Instrument) mitzuspielen. Aber eben so, als wäre es live auf der Bühne mit voller Emphase. Gute Übung eben! Versuchs einfach mal, wenn du selbst Musik machst! Meine Erfahrung: Ein beträchtlicher Teil der Drummer, die sich selbst für gut halten, steigt dabei irgendwann aus. Ein Klick im Ohr nur des Drummers ist nochmal was anderes. Das hören ja die anderen nicht.Juan hat geschrieben:(02 Jan 2020, 19:00)
Wozu genau soll es gut sein, sich vom Taktschlag eines Metronoms führen lassen? Kann vielleicht im Studio Sinn machen. Da könnte ein Flowgefühl entstehen, weil sich alle in erster Linie gemeinsam auf den Schlag des Metronoms konzentrieren und nur nebenbei auf Drive und Gefühl....
Beim Üben zu Hause macht das Metronom natürlich schon auch Sinn.
Keine namhaften Gruppen, durch die ganze Bandbreite der Rock, Pop und Jazzstile gesehen, spielen live mit einer Metronomtaktgabe. Das würde den volle Einsatz, das Feeling, den Drive und den Groove behindern, wie auch die Stimmung zwischen der Gruppe und dem Publikum.
Dann sind Sie Insider, nehme ich an. Ich wusste nicht, dass metronomgesteuerte Aufnahmen im Studio inzwischen Usus sind. Zu meiner Zeit (das ist schon sehr lange her) war das eher ungewöhnlich und kam selten vor. Im Jazz eigentlich gar nicht. Wobei Ich nicht ausschliesse, dass Ihr Tip eine Interessante Erfahrung sein kann. Leider kann ich Diese in der Gruppe nicht mehr machen, da die meisten meiner Kollegen schon das Zeitliche gesegnet haben oder in Rente sind, wie ich.schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jan 2020, 20:31)
Im Studio macht es Sinn und wird auch häufig so praktiziert, mit einer streng metronomgeführten Erstaufnahme mit Kopfhörereinspielung aber eben ohne "Emphase" anzufangen. Von Live-Auftritten war gar keine Rede. Mein Tip wart nur: Zum Beispiel im Proberaum mit einem verstärkten Metronom-Click (sozusagen als zusätzlichem Instrument) mitzuspielen. Aber eben so, als wäre es live auf der Bühne mit voller Emphase. Gute Übung eben! Versuchs einfach mal, wenn du selbst Musik machst! Meine Erfahrung: Ein beträchtlicher Teil der Drummer, die sich selbst für gut halten, steigt dabei irgendwann aus. Ein Klick im Ohr nur des Drummers ist nochmal was anderes. Das hören ja die anderen nicht.
Das ist so, dem absoluten Gehör ist auch das absolute innere Timing zugehörig. Zu meiner Zeit spielte ich mit vielen verschiedenen Bassisten, aber nur mit drei von ihnen befand ich mich jeweils in einem absoluten inneren Timing. Jede Nummer wurde dadurch zu einem unvergesslichen highlight. Da wäre ein externer Klick im Ohr echt störend gewesen.naddy hat geschrieben:(04 Jan 2020, 23:33)
Nicht Alle, aber wohl die Meisten. Einige Percussionisten haben in Bezug auf die Beats aber eine dem absoluten Gehör entsprechende Fähigkeit, die kommen auch ohne Klick klar. Eine frühere Freundin hat beim Close-Harmony-Gesang an der Musikhochschule Arnhem mal die Verstimmung des tonangebenden Klaviers um einen Viertelton(!) herausgehört, nachdem ihr die Dozentin vorgeworfen hatte, sie würde nicht sauber intonieren. Es wurde geprüft - und es stimmte!
Beim Spielen sowieso, manche Drummer benutzen ein Metronom aber nur zum Anzählen des Stücks, insbesondere bei Cover-Bands.Juan hat geschrieben:(10 Jan 2020, 14:06)
Das ist so, dem absoluten Gehör ist auch das absolute innere Timing zugehörig. Zu meiner Zeit spielte ich mit vielen verschiedenen Bassisten, aber nur mit drei von ihnen befand ich mich jeweils in einem absoluten inneren Timing. Jede Nummer wurde dadurch zu einem unvergesslichen highlight. Da wäre ein externer Klick im Ohr echt störend gewesen.
Ich finde, dass man die Malerei nicht mit der Musik vergleichen kann. Und sollte. Bei der Malerei will doch jeder gleich etwas eigenes erschaffen, oder? Um Musik machen zu können, muss man sich allerdings erst die entsprechenden Techniken erarbeiten. Und dies geht nur, wenn man versucht, bekannte Lieder absolut genau zu kopieren. Dafür gibt es dann ja auch die Notenbücher bzw. die Tabs bei Gitarristen. Und erst, wenn man sich so eine bestimmte Anzahl von Liedern erarbeitet hat plus Musiktheorie etc., dann kann man auch kreativ werden und die Lieder gekonnt in andere Musikstile abwandeln bzw. ihnen eine andere individuelle Note verpassen. Und auch das Selber Schreiben von Liedern -also textlich wie melodiemäßig- setzt eine gewisse musikalische Vorbildung voraus. Und viele Musiker wollen ja zunächst mal für eine lange Zeit noch gar nicht eigene Lieder schreiben und darbieten, sondern den gecoverten Originalen so nahe wie möglich kommen. So kommt es also insbesondere bei Gitarristen immer wieder zu Fachdiskussionen, mit welcher Gitarre, welchem Verstärkertyp und welchen Soundeffekten man dem Original am nähesten kommt.BlueMonday hat geschrieben:(10 Jan 2020, 15:00)
Man stelle sich solche Diskussionen mal bei der Malerei vor, wie man dann darüber diskutiert, wie hart das Pinselhaar sein sollte, ob es aus Naturhaar (und dann von welchem Tier es stammen soll) oder ob doch nicht Kunsthaar besser wäre, aus welchem Holz die Palette des Meisters sein sollte, welcher Verdünner am besten verwendet werde, bei welchem Hersteller man die Leinwand und Farben am besten ordern solle, ob man sich streng an einem Fadengitter orientieren oder sich lieber ganz frei betätigen solle...
Sicherlich, das Handwerk ist unausweichlich zur Manifestation und auch eine "Kunst", aber das Eigentliche ist die immaterielle Idee dahinter und dann später die Perzeption des Geschaffenen, der Konsum, das Verzehren.
Echt?Progressiver hat geschrieben:(14 Jan 2020, 18:56)
Ich finde, dass man die Malerei nicht mit der Musik vergleichen kann.
Wenn man bedenkt, daß Rechner nur das tun können, was ein Mensch ihnen ermöglicht, dann ist doch der Abstand zu einem herkömmlichen Musikinstrument nicht mehr so groß.Aber wäre so etwas bei synthetisch hergestellter Musik vorstellbar, die nur mit der Hilfe von Computerprogrammen entwickelt wurde? Wie spielt man die nach?
Vielleicht habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt. Natürlich muss man auch den Umgang mit den Farben und dem Pinsel lernen. Trotzdem besteht meines Erachtens ein Unterschied: Beim Malen kann man sich ein Motiv aussuchen. Und dann kann man seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Dies schon in einem relativ frühen Stadium. Wenn ich ein Instrument erlerne, dann geschieht dies in der Regel anhand von bekannten Liedern. Natürlich gibt es auch Technikübungen, Musiktheorie usw. Während ein Maler aber dem Kunstwerk ein individuelles Profil geben darf, muss ich beim Covern eines Liedes penibel darauf achten, dass ich jede einzelne Achtelnote und jede Pause beim Nachspielen exakt kopiere. Und erst, wenn jemand besser ist, kann er ein bestimmtes Lied individuell vertonen. Und manche kommen erst nach Jahren intensiven Abarbeitens an Coversongs auf die Idee, ihre eigenen Lieder zu entwickeln.Ein Terraner hat geschrieben:(16 Jan 2020, 23:29)
Echt?
https://musescore.com/user/27529630/scores/5073302
P.S. wieso glaubst du eigentlich das man Malen nicht erlernen muss? Genau wie das lernen eines Instrumentes muss man auch den Umgang mit Farben erlernen.
Ne das kann ich nicht nachvollziehen, natürlich versucht man an Anfang Lieder entsprechend nachzuspielen oder auf sein Instrument "umzubauen". Aber man fängt eigentlich recht früh damit an darauf los zu spielen und rumzuprobieren.Progressiver hat geschrieben:(09 Feb 2020, 00:39)
Vielleicht habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt. Natürlich muss man auch den Umgang mit den Farben und dem Pinsel lernen. Trotzdem besteht meines Erachtens ein Unterschied: Beim Malen kann man sich ein Motiv aussuchen. Und dann kann man seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Dies schon in einem relativ frühen Stadium. Wenn ich ein Instrument erlerne, dann geschieht dies in der Regel anhand von bekannten Liedern. Natürlich gibt es auch Technikübungen, Musiktheorie usw. Während ein Maler aber dem Kunstwerk ein individuelles Profil geben darf, muss ich beim Covern eines Liedes penibel darauf achten, dass ich jede einzelne Achtelnote und jede Pause beim Nachspielen exakt kopiere. Und erst, wenn jemand besser ist, kann er ein bestimmtes Lied individuell vertonen. Und manche kommen erst nach Jahren intensiven Abarbeitens an Coversongs auf die Idee, ihre eigenen Lieder zu entwickeln.
Ich finde, beim Malen ist man da etwas freier bei der Ausgestaltung eines Kunstwerks. Ein Musiker in einer Coverband muss dagegen erst lernen, ein Lied anhand von einem Notenbuch bzw. mit Hilfe einer Tabulatur bei Gitarristen, immer wieder zu dem gleichen Ergebnis zu kommen. Ein Lied wird erlernt. Und als gelungene Kunst wird es gewertet, wenn es immer wieder perfekt nachgespielt wird. Jede Note muss stimmen. Man muss im Takt bleiben. Und wenn jemand in einer Coverband spielt, dann müssen sich alle aufeinander abstimmen. Dies gilt für einfache Rocksongs. Aber auch in der klassischen Musik mit den bekannten Quartetts wird enorm darauf geachtet, dass die Ideen des Komponisten exakt wiedergegeben werden.
Wollte man so etwas in der Malerei versuchen, dann würde man wohl bei einem Andy Warhol landen. Meines Wissens hat dieser auch Pop-Art-Kunstwerke geschaffen, die er jeweils unzählige Male vervielfältigt hatte. Oder man landet irgendwo im frühen Zwanzigsten Jahrhundert bei Menschen, die ihr ganzes Leben in der damaligen Psychiatrie verbrachten und teilweise auch immer nur immer wieder das gleiche Motiv malen konnten. Also beispielsweise immer wieder ein Selbstportrait. Für so etwas wurde man früher für verrückt gehalten und weggesperrt. Als Musiker von Coversongs muss man sich dagegen sehr oft zunächst einmal sklavisch an die Regel halten, dass jedes Lied vom ersten bis zum letzten Taktzeichen exakt nachgespielt wird. Vor allem darf man sich nicht verspielen. Wenn man dann besser ist, dann kann man dann immer noch eine eigene Interpretation eines Liedes abliefern. Beispiele dafür finden sich unzählige. Aber trotz allem muss der Musiker auch hier darauf achten, dass er dem Lied vielleicht einen anderen Ton gibt. Oder aber es in einer anderen Tonart spielt, von 4/4-Takt zu 3/4-Takt wechselt oder es in einem anderen Musikstil wiedergibt. Wenn der Musiker sich dagegen unabsichtliche Fehler leistet, weil er die Töne nicht trifft, dann hat er zu wenig geübt. Solange ich zum Beispiel nur für mich oder meinen Gitarrenlehrer bestimmte Lieder oder Teile davon einübe, ist das nicht schlimm. Würde ich dagegen ein unperfekt gespieltes Lied bei Youtube hochladen, dann wären mir die Verrisse sicher.
Beim Malen darf man sich auch noch korrigieren. Was zählt, das ist das Endprodukt. Schließlich wird ja auch kaum vor Publikum gemalt. Wer dagegen ein Lied einübt, der muss es bei beispielsweise einem Auftritt perfekt draufhaben. Und diese Perfektion muss im Ernstfall ohne Netz und doppelten Boden auch vor jedwedem Publikum dargebracht werden können, wenn man Konzerte gibt. Ansonsten schaut einem das Publikum dabei zu, wie man sich live blamiert, weil man sich total verspielt hat.
Also, wenn nichts dazwischen kommt wie Schulferien, Krankheit oder ähnliches, dann habe ich jede Woche einmal Gitarrenunterricht. Davor hatte ich es jahrelang vergeblich versucht, mir als Autodidakt das Instrument überwiegend selbst beizubringen. Und auch mit meinem aktuellen Gitarrenlehrer musste ich mich erst zusammenfinden. Seit über einem Jahr übe ich mit ihm die Liedstücke aus der "Schule der Rockgitarre" von Andreas Scheinhütte. Die "Lagerfeuerakkorde" sowie Powerchords oder Barreegriffe musste er mir nicht beibringen. Mit der Hilfe von diesem Buch war es mir aber auch möglich, kurze Liedstücke nicht nur zu begleiten, sondern auch die Melodieführung hinzukriegen. Und ganz wichtig: Er konnte mir die Angst vor dem Noten lesen lernen nehmen! Was da noch möglich sein wird, wird sich zeigen. Ein "Gitarrengott" wird aus mir nie werden. Wenn ich ehrlich sein kann, dann bin ich auch nur gewissermaßen ein Halbblutgitarrist, da ich auch noch andere Hobbies und Interessen habe, die auch zu ihrem Recht kommen wollen. Aber mein Gitarrenlehrer meinte in der letzten Stunde, dass wir in dem Lehrbuch schon ziemlich schnell ziemlich weit gekommen sind. Natürlich ist auch die Motivation bei mir nicht immer gleich stark. Wenn ich da aber am Ball bleibe, dann werde ich sicher bescheidene Erfolge feiern dürfen. Und Spaß sollte es ja auch machen dürfen.Ein Terraner hat geschrieben:(09 Feb 2020, 00:58)
Ne das kann ich nicht nachvollziehen, natürlich versucht man an Anfang Lieder entsprechend nachzuspielen oder auf sein Instrument "umzubauen". Aber man fängt eigentlich recht früh damit an darauf los zu spielen und rumzuprobieren.
Ich sehe da keinen Unterschied zur Malerei, vielleicht im produzierten Müll in Form von vollgeschmierten Leinwänden. Und glaub mir, mit einer Übungsmalerei würde niemand auf Youtube hausieren gehen.
P.S. Probiere es doch einfach mal aus und fang an ein Instrument zu spielen.
So richtig keines, aber ich hab als ich jünger viel mit Schlagzeug und Percussion rum probiert. Und seit einem Jahr lerne ich autodidaktisch Cello bzw. E-Cello, Noten lernen war relativ schnell erlernt, vom Blatt spielen klappt noch nicht so. Ich hab mir ein Haufen Notenbücher für Cello zugelegt und kämpfe mich da durch, ist aber alles recht angenehme Film oder Rock Musik. Und natürlich YouTube, wie ging das früher nur ohne.Progressiver hat geschrieben:(28 Feb 2020, 19:45)
Welches Instrument kannst du denn spielen bzw. hast es erlernt?
Na dann viel Erfolg! Es gibt ja wohl bei jedem Instrument Leute, die sich als Autodidakten das Spielen beibringen können. Mich selbst zähle ich, wie gesagt, nicht so sehr dazu. In meiner "Karriere" als Autodidakt konnte ich mir zwar die "Lagerfeuerakkorde" und Barreeakkorde und die sogenannten Powerchords beibringen, die das Spiel irgendwie rockiger machen. Aber ich hielt mich jahrzehntelang fälschlicherweise für zu dumm, um das Spielen nach Noten erlernen zu können. Vielleicht habe ich auch am Anfang wirklich die falschen Bücher gehabt und das System dahinter nicht durchschaut. Am Schluss wusste ich aber, dass reine Technikbücher einen nicht weiter bringen. Ich wollte Lieder spielen. Ich besitze jetzt jedenfalls auch unzählige Notenbücher. Als ich meinen Gitarrenlehrer getroffen habe, mussten wir folglich auch erst einmal fast ein Jahr zusammenarbeiten, bis wir einen gemeinsamen Nenner gefunden hatten. Er wollte mir nach der "Rockschool Exam"-Methode Lieder beibringen, mit denen ich dann quasi international anerkannte Fähigkeitsstufen erreichen hätte können. Ich dagegen hatte daneben eine Liste mit Liedern aus meinen unzähligen Notenbüchern, die ich unbedingt erlernen wollte. Das gute daran, dass wir jetzt zu dem Buch "Schule der Rockgitarre" gefunden hatten, war also, dass ich quasi noch einmal von der Pike und nach Noten von Grund auf alles systematisch erlernen konnte. Also das Melodiespiel, die Akkordbegleitung, Musiktheorie, Technik usw. Mir hat das alles sehr viel gebracht, denn ich selbst wusste davor nicht, wie ich die verschiedenen Themenbereiche zusammendenken hätte können. Oder kurz gesagt: Ich mache mit der Hilfe meines Gitarrenlehrers viel mehr Fortschritte. Und auch viel schneller. Ich hätte vorher zum Beispiel auch nie gedacht, dass man den Gitarrenhals beim Melodiespiel anders halten muss als beim Greifen der Akkorde. Ehrlich gesagt, hätte ich mich auch beim Melodiespiel krampfhaft am Gitarrenhals festgehalten. Um die einzelnen Noten schneller spielen zu können, muss man den Gitarrenhals aber viel lockerer und weiter unten halten. Von alleine wäre ich da wohl nie drauf gekommen.Ein Terraner hat geschrieben:(29 Feb 2020, 00:16)
So richtig keines, aber ich hab als ich jünger viel mit Schlagzeug und Percussion rum probiert. Und seit einem Jahr lerne ich autodidaktisch Cello bzw. E-Cello, Noten lernen war relativ schnell erlernt, vom Blatt spielen klappt noch nicht so. Ich hab mir ein Haufen Notenbücher für Cello zugelegt und kämpfe mich da durch, ist aber alles recht angenehme Film oder Rock Musik. Und natürlich YouTube, wie ging das früher nur ohne.
Du bist Percussionist?Brainiac hat geschrieben:(14 Mar 2020, 21:46)
Der gemeine Nichtgitarrist nimmt möglicherweise an, dass eine Gitarre gut zu spielen, eine gewisse Übung und Eingespieltheit auf dem konkreten Instrument erfordert, die auf 30 Gitarren gleichzeitig kaum aufrecht erhalten werden können. Und man sich somit für ein Hauptinstrument entscheidet.
Als Percussionist hatte ich jedenfalls, sobald ich mir eine neue Conga oder Repinique zugelegt hatte (selten genug), nicht das Bedürfnis, die alten Instrumente weiter zu benutzen. Aufbewahrungsstauraum ist auch ein Aspekt.
War. Das Hobby hat es nicht in die Jetztzeit geschafft.
Ich bin mangels Proberaum derzeit in Zwangsrente.Brainiac hat geschrieben:(14 Mar 2020, 21:50)
War. Das Hobby hat es nicht in die Jetztzeit geschafft.
Tja, die Lärmtoleranz der Nachbarn dürfte aktuell nicht unbedingt besser werden, als zuvor. Aber vielleicht ließe sich in irgendeine leerstehende Veranstaltungshalle einbrechen.
Ich hatte das Nirvana Unplugged als Album und das komplette Songheft mit allem Brimborium. Und dann einfach sooooo lange ausprobieren, bis es gepasst hat. Ich glaub Where did you Sleep last night bekomme ich noch hin. Vielleicht, ist ja auch schon - leck mich am Arsch - 25 Jahre her...…..Ein Terraner hat geschrieben:(29 Feb 2020, 00:16)
Und natürlich YouTube, wie ging das früher nur ohne.
Also, ich besitze aktuell an E-Gitarren: Eine Ibanez Superstrat, Baujahr 1994. Daneben eine Gibson Les Paul Tribute, Baujahr 2018. Eine Akustikgitarre der Marke Ovation Celebrity besitze ich auch. Soweit zu meinem bescheidenen Arsenal.Brainiac hat geschrieben:(14 Mar 2020, 21:46)
Der gemeine Nichtgitarrist nimmt möglicherweise an, dass eine Gitarre gut zu spielen, eine gewisse Übung und Eingespieltheit auf dem konkreten Instrument erfordert, die auf 30 Gitarren gleichzeitig kaum aufrecht erhalten werden können. Und man sich somit für ein Hauptinstrument entscheidet.
Als Percussionist hatte ich jedenfalls, sobald ich mir eine neue Conga oder Repinique zugelegt hatte (selten genug), nicht das Bedürfnis, die alten Instrumente weiter zu benutzen. Aufbewahrungsstauraum ist auch ein Aspekt.
Nun... da muss man wohl differenzieren. Ich bin (bzw. war) kein ausgebildeter Drummer, nur Percussionist. Auf Percussionsinstrumenten wie zB einer Conga oder Bongos spielt das Haptische und das räumliche Soundfeeling eine sehr große Rolle. Man berührt ein Fell mit einem Schlag, versetzt es in Schwingungen, fühlt diese und produziert einen bestimmten Sound im Raum, den man hört. Das kann ich mir elektronisch kaum vorstellen, habe es allerdings auch nie ausprobiert.Progressiver hat geschrieben:(17 Mar 2020, 22:33)
Zu Punkt zwei der letzten Debattenbeiträge: Soweit ich weiß, gibt es mittlerweile auch E-Drums. Diese sind weniger laut als die klassischen Drumsets. Und anscheinend kann man bei diesen nicht nur den Lautstärkepegel einstellen, sondern sie auch mit Kopfhörern spielen. Was haltet ihr davon, würde mich interessieren.
Es gibt eine bestimmte Ecke zwischen Elektronischem und Gothic-Themen, da höre ich ganz gern mal zu. Manche EBM-Sachen aus den 80ern finde ich auch ganz nett.Progressiver hat geschrieben:(12 Jul 2020, 12:10)
Ein etwas anderes Thema: Hört hier jemand gerne EDM? Also, ganz ausgeschrieben: "Electronic Dance Music". Was fasziniert euch daran?
Ich selbst kann nämlich mit Musik, die nicht "handgemacht" entsteht und wiedergegeben wird, nichts anfangen.
Ich war schon in den 1990ern geschockt, wie die Loveparade und Techno offensichtlich zu einer Massenbewegung wurden. Ich verbinde damit vor allem wummernde Beats und stampfende Rhythmen, die aus dem Computer kommen. In der Regel kann ich bei solchen Liedern keine besonders ausgefeilten Anteile erkennen. Mir gefallen zum Beispiel auch Lieder, die sich in puncto Tempo und Dynamik ändern. Bei Bluesmusik gibt es ja auch das ternäre Bluesfeeling. Oder aber in der klassischen Musik gibt es Lieder im 4/4-, aber auch im 3/4-Takt. Bei vielen Musikstilen gibt es in einem Lied langsame und/oder leise Anteile, aber auch schnelle und laute Parts. Was den Inhalt der Liedtexte betrifft, so kommen dort ebenfalls alle möglichen Emotionen und Themen vor. Bei Technomusik oder bei Electronic Dance Music sehe ich diese variable Breite jedoch nicht.
Für die entsprechenden Clubs, die im Laufe der Coronakrise sterben werden, mag es vielleicht schlimm sein, wenn sie ihre Musik nicht mehr spielen können. Aber was fasziniert junge Leute daran, immer wieder nur Musik im 4/4-Takt bei voller Lautstärke zu hören, in denen es inhaltlich immer nur um ein beschränktes emotionales Themenfeld geht? Kann man denn Musik nicht mehr ausdifferenzieren und, was den emotionalen Gehalt der Lieder betrifft, das gesamte Gefühlsspektrum eines Menschen darstellen? Mir wäre das jedenfalls zu minimalistisch.
Und eine Frage des Alters ist das meiner Beobachtung nach nicht. Es gibt da die relativ junge Rock-(?)Band Larkin Poe. Diese machen auch teilweise sehr kurze Lieder. Aber sie können auch emotional ausdifferenzieren. Und auch bei Folk- und anderen Rocksongs haben die Lieder verschiedene Anteile wie Verse und Chorus, Bridge, Soloteil etc. Von daher verstehe ich es nicht, wie man nur immerzu zu EDM tanzen will.
Aber auch moderne Rapmusik kann ich nicht verstehen. Hierzulande versuchen sich ja viele als Rapper, anstatt sich die Mühe zu machen, ein Instrument zu lernen. Und raus kommt dann irgendein Gangster-Rap, der für Normalsterbliche nicht erträglich ist. Was ist es, das viele junge Leute gerade diese Musik hören lässt?
Rap gerade auf Deutsch ist oft eher so ein Gymnasiastending. Wie alle Einordnungen ist das sehr unscharf, aber die Zielgruppe ist oft gebildeter als man annehmen könnte.Progressiver hat geschrieben:(12 Jul 2020, 12:10)
Ein etwas anderes Thema: Hört hier jemand gerne EDM? Also, ganz ausgeschrieben: "Electronic Dance Music". Was fasziniert euch daran?
Ich selbst kann nämlich mit Musik, die nicht "handgemacht" entsteht und wiedergegeben wird, nichts anfangen.
Ich war schon in den 1990ern geschockt, wie die Loveparade und Techno offensichtlich zu einer Massenbewegung wurden. Ich verbinde damit vor allem wummernde Beats und stampfende Rhythmen, die aus dem Computer kommen. In der Regel kann ich bei solchen Liedern keine besonders ausgefeilten Anteile erkennen. Mir gefallen zum Beispiel auch Lieder, die sich in puncto Tempo und Dynamik ändern. Bei Bluesmusik gibt es ja auch das ternäre Bluesfeeling. Oder aber in der klassischen Musik gibt es Lieder im 4/4-, aber auch im 3/4-Takt. Bei vielen Musikstilen gibt es in einem Lied langsame und/oder leise Anteile, aber auch schnelle und laute Parts. Was den Inhalt der Liedtexte betrifft, so kommen dort ebenfalls alle möglichen Emotionen und Themen vor. Bei Technomusik oder bei Electronic Dance Music sehe ich diese variable Breite jedoch nicht.
Für die entsprechenden Clubs, die im Laufe der Coronakrise sterben werden, mag es vielleicht schlimm sein, wenn sie ihre Musik nicht mehr spielen können. Aber was fasziniert junge Leute daran, immer wieder nur Musik im 4/4-Takt bei voller Lautstärke zu hören, in denen es inhaltlich immer nur um ein beschränktes emotionales Themenfeld geht? Kann man denn Musik nicht mehr ausdifferenzieren und, was den emotionalen Gehalt der Lieder betrifft, das gesamte Gefühlsspektrum eines Menschen darstellen? Mir wäre das jedenfalls zu minimalistisch.
Und eine Frage des Alters ist das meiner Beobachtung nach nicht. Es gibt da die relativ junge Rock-(?)Band Larkin Poe. Diese machen auch teilweise sehr kurze Lieder. Aber sie können auch emotional ausdifferenzieren. Und auch bei Folk- und anderen Rocksongs haben die Lieder verschiedene Anteile wie Verse und Chorus, Bridge, Soloteil etc. Von daher verstehe ich es nicht, wie man nur immerzu zu EDM tanzen will.
Aber auch moderne Rapmusik kann ich nicht verstehen. Hierzulande versuchen sich ja viele als Rapper, anstatt sich die Mühe zu machen, ein Instrument zu lernen. Und raus kommt dann irgendein Gangster-Rap, der für Normalsterbliche nicht erträglich ist. Was ist es, das viele junge Leute gerade diese Musik hören lässt?
Wenn ich ein gutes Lied vor mir habe, dann will ich nicht nur passiv unterhalten werden. In mir steigt auch der Wunsch auf, mir Notenbücher davon zu besorgen, um beispielsweise einen Rocksong irgendwann nachspielen zu können. Selbst solche Dinger wie Luftgitarre zu dem Lied zu spielen, reichen mir irgendwann nicht mehr. Im Idealfall -und wenn das Lied jetzt nicht gerade ein Studium an der Gitarre erforderlich macht- kann ich es auch irgendwann versuchen, solch einen Song aktiv nachzuspielen und zu covern. Bei Musik, bei denen noch echte Instrumente zum Zug kommen, ist das ja irgendwie möglich. Wenn man dagegen ein Lied eines DJs vor sich hat, der seine Effekte nur noch aus dem Computer heraus kreiert, finde ich das Covern und aktiv nachspielen und musizieren äußerst schwierig.BlueMonday hat geschrieben:(12 Jul 2020, 17:05)
Wenn man es ganz minimalistisch ausfallen lässt, dann ist es die Differenz zwischen dem, was man ist (ein immer wieder nach Veränderungen und Überraschungen lechzendes Wesen) und der treibenden Monotonie, die nur minimal, bis zur Grenze ausreizend unterbrochen wird. Man bleibt im Wesentlichen selbst übrig. Mit trockenem Mund versteht man am besten, was ein Schluck Wasser ist. Es geht um einen meditativen Zweck, sich zu lösen, sich im Moment einzufinden, ihn fast endlos zu dehnen, aufhören, etwas zu erwarten, passiv "unterhalten" werden zu wollen.
Was ist mit den ganzen antisemitischen und frauenverachtenden Möchtegern-Gangsterrappern? Immerhin gab es ja auch schon einen Eklat, weil irgendwelche Gangsterrapper einen Musikpreis abgesahnt hatten. Ich glaube, dass einer dieser Typen Farid Bang hieß. Und weil viele andere Musiker sich empört hatten, wurde dieser Musikpreis ja dann gänzlich abgeschafft.imp hat geschrieben:(12 Jul 2020, 16:39)
Rap gerade auf Deutsch ist oft eher so ein Gymnasiastending. Wie alle Einordnungen ist das sehr unscharf, aber die Zielgruppe ist oft gebildeter als man annehmen könnte.
Die einen hören es ironisch "for the laugh", die anderen aus Überzeugung. Ob der damalige Skandal wirklich Hand und Fuß hatte, würde ich mir lieber nochmal nachlesen, aber generell ist Antisemitismus und Misogynie in den Hitparaden gar nicht so selten. Das ist, richtig verpackt, massenkompatibel. Damit muss man erst mal klar kommen. Aber auch anderer Hass und unterschwellig völkische Botschaften schwappen gerne mal so durch, sogar im Schlager.Progressiver hat geschrieben:(14 Jul 2020, 21:17)
Was ist mit den ganzen antisemitischen und frauenverachtenden Möchtegern-Gangsterrappern? Immerhin gab es ja auch schon einen Eklat, weil irgendwelche Gangsterrapper einen Musikpreis abgesahnt hatten. Ich glaube, dass einer dieser Typen Farid Bang hieß. Und weil viele andere Musiker sich empört hatten, wurde dieser Musikpreis ja dann gänzlich abgeschafft.
Könnte es sein, dass es dabei eigentlich eher um das Love Parade Disaster 2010 in Duisburg ging? Nächste Woche zehn Jahre her. Das ist aber ein anderes Thema.Progressiver hat geschrieben:(16 Jul 2020, 21:31)
Ich habe mir im Übrigen gestern in der ARD eine Dokumentation angesehen über Technomusik und den Aufstieg der Love Parade. Ich wollte mal irgendwie verstehen, wie die Leute tickten, die auf die Love Parade gingen und tanzten, tanzten, tanzten. Irgendwie hat sich bei mir aber der Eindruck bestätigt, dass die damaligen Technojünger ein völlig anderer Menschenschlag waren bzw. sind als beispielsweise Leute wie ich.