toleranz

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carolus

toleranz

Beitrag von carolus »

https://www.tah.de/welt/afp-news-single ... niert.html

hier ein ausschnitt:
Seinen Angaben zufolge haben insbesondere Transsexuelle mit Diskriminierung am Arbeitsplatz zu kämpfen. Oft würden Namensänderungen nicht akzeptiert, Dokumente nicht geändert, noch würden Namensschilder angepasst. Dem entsprachen die Ergebnisse der DIW-Studie. Mit 40 Prozent gaben Transsexuelle an, besonders stark von Diskriminierung betroffen zu sein.
ende
transsexuelle haben gegenüber homo's den mut bewiesen, dass sie im falschen anzug stecken. chapeau.


toleranz verlangen kann und darf jeder.
aber auch tolerant sein gegenüber andersdenkende ist angesagt!

homophobie oder „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, wie man bei wiki lesen kann halte ich für maßlos übertrieben.

es muss sich keiner genötigt fühlen, homosexualität als ein normales phänomen zu akzeptieren.
ich verlange gleichviel toleranz von anderen wie sie es auch von mir verlangen.
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Tom Bombadil
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Re: toleranz

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum sollte das übertrieben sein, wenn diese Menschen so eine Art von Ablehnung erfahren? Warum muss man sie diskriminieren und nimmt nicht den Wechsel des Geschlechts und des Namens hin? So ein Verhalten ist einfach nur pubertär.
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NicMan
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Re: toleranz

Beitrag von NicMan »

Toleranz für die eigene Intoleranz kann es nicht geben. Nennt sich Toleranz-Paradoxon: https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon

Davon abgesehen halte ich eine Person für äußerst unreif, wenn sie sich an einer ausschließlich privaten Entscheidung eines anderen Menschen, die niemanden etwas angeht, abarbeitet.
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Skeptiker

Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(02 Sep 2020, 17:16)

https://www.tah.de/welt/afp-news-single ... niert.html

hier ein ausschnitt:
Seinen Angaben zufolge haben insbesondere Transsexuelle mit Diskriminierung am Arbeitsplatz zu kämpfen. Oft würden Namensänderungen nicht akzeptiert, Dokumente nicht geändert, noch würden Namensschilder angepasst. Dem entsprachen die Ergebnisse der DIW-Studie. Mit 40 Prozent gaben Transsexuelle an, besonders stark von Diskriminierung betroffen zu sein.
ende
transsexuelle haben gegenüber homo's den mut bewiesen, dass sie im falschen anzug stecken. chapeau.
Transsexualität ist etwas anderes als Homosexualität. Offensichtlich gibt es da wohl eine Wissenslücke die zu einem falschen Verständnis des Problems führt.

Während Transsexuelle sich im falschen Körper sehen, haben Homosexuelle dieses Problem nicht. Homosexuelle dürften kaum den Drang verspüren ihr Geschlecht zu welchseln. Warum also sollten sie irgendwelchen "Mut beweisen"?
toleranz verlangen kann und darf jeder.
aber auch tolerant sein gegenüber andersdenkende ist angesagt!

homophobie oder „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, wie man bei wiki lesen kann halte ich für maßlos übertrieben.

es muss sich keiner genötigt fühlen, homosexualität als ein normales phänomen zu akzeptieren.
ich verlange gleichviel toleranz von anderen wie sie es auch von mir verlangen.
Nun, man darf diese Meinung ja vertreten. Ich halte sie für falsch, aber es gibt kein Gesetz, welches dir diese Meinung untersagt.

Wenn du aus dieser Meinung allerdings ein Handeln ableitest, dann wird daraus schnell ein Problem.
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Ein Terraner
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Re: toleranz

Beitrag von Ein Terraner »

Ungebildet, Religiös, Homophob, bin schon auf das nächste gespant. Wie wäre es mit etwas Rassismus, oder gab es das schon ?
Senexx

Re: toleranz

Beitrag von Senexx »

carolus hat geschrieben:(02 Sep 2020, 17:16)

https://www.tah.de/welt/afp-news-single ... niert.html

hier ein ausschnitt:
Seinen Angaben zufolge haben insbesondere Transsexuelle mit Diskriminierung am Arbeitsplatz zu kämpfen. Oft würden Namensänderungen nicht akzeptiert, Dokumente nicht geändert, noch würden Namensschilder angepasst. Dem entsprachen die Ergebnisse der DIW-Studie. Mit 40 Prozent gaben Transsexuelle an, besonders stark von Diskriminierung betroffen zu sein.
ende
transsexuelle haben gegenüber homo's den mut bewiesen, dass sie im falschen anzug stecken. chapeau.


toleranz verlangen kann und darf jeder.
aber auch tolerant sein gegenüber andersdenkende ist angesagt!

homophobie oder „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, wie man bei wiki lesen kann halte ich für maßlos übertrieben.

es muss sich keiner genötigt fühlen, homosexualität als ein normales phänomen zu akzeptieren.
ich verlange gleichviel toleranz von anderen wie sie es auch von mir verlangen.
Der Beitrag liest sich für mich ziemlich wirr.

Um was geht es?
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Teeernte
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Re: toleranz

Beitrag von Teeernte »

Senexx hat geschrieben:(02 Sep 2020, 19:38)

Der Beitrag liest sich für mich ziemlich wirr.

Um was geht es?
Namensänderungen, sowie Änderungen des Geburtstags, Geburtsnamens Geburtsorts..... ist in D geregelt. ...und nur in AUSNAHMEFÄLLEN zugelassen.....bei Männern.


Da muss MANN in England 50 Pfund investieren.

Ebenso gibt es keine Toleranz bei Schulden, vollem Punktekonto in Flensburg ......oder anderem Namensverweigerern.

Nicht mal eine neue Fahrerlaubnis gibts...

Auch in der Türkei //Bulgarien gehen Geburtstagsänderungen - oder Namensumtragungen. So kann mann sich in D drei oder viermal anmelden.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

wenn einer sein geschlecht ändert, habe ich volles verständnis!

ich finde es verwerflich und intolerant, wenn homosexuelle den begriff
homophobie ins spiel bringen.
Skeptiker

Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(03 Sep 2020, 22:02)
wenn einer sein geschlecht ändert, habe ich volles verständnis!

ich finde es verwerflich und intolerant, wenn homosexuelle den begriff
homophobie ins spiel bringen.
Das kommt auf den Kontext an. Wird man unfair angegriffen, dann darf man sich gegen den Angreifer sicher auch mit Kraftausdrücken wehren. Den Begriff "Homophopie" allerdings als Allzweckwaffe gegen Kritiker in politischen Auseinandersetzungen einzusetzen, ist natürlich nicht in Ordnung.
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Billie Holiday
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Re: toleranz

Beitrag von Billie Holiday »

Was ich live im eigenen Umfeld miterlebe -schwule Freunde und Kollegen, Familie, Freundeskreis und ca. 500 Kollegen- die sexuelle Orientierung des einzelnen interessiert keine Sau. Kein Schwuler kann aufgrund seiner Homosexualität irgendjemanden empören oder hinterm Ofen hervorlocken.
Es fühlt sich aber auch niemand genötigt, einen unsympathischen Schwulen aufgrund seiner Sexualität total nett zu finden. Ok, ich rede von meinem persönlichen Umfeld, nicht von ganz Deutschland.

Im übrigen bin ich im Büro, um zu arbeiten, nicht um mir die bisexuellen Feuchtträume eines Kollegen anzuhören. Meine schwulen Kollegen, beide gleichgeschlechtlich verheiratet, verstecken sich nicht, gehen aber auch nicht hausieren.
Es ist auch nicht so, dass alle heterosexuellen Kollegen ausführlich über ihr Sexualleben berichten. Entweder hat ein Kollege mit seiner Liebsten oder seinem Liebsten ein schönes Wochenende verbracht, Details sind jetzt nicht so spannend.

Es gibt Homophobie, aber bei mir im Umfeld Gottseidank in geringem Ausmaß und nicht mehrheitlich. Desinteresse ist keine Homophobie, Kritik an schlechter Arbeit auch nicht.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

@Billie Holiday,

das wort homophobie ist nichts anderes als verlangen an toleranz.
man verlangt, dass man homosexualität toleriert. man vergisst dabei, dass
es menschen gibt, die homosexualität in der form wie sie verlangt wird,
nicht akzeptieren.
man verlangt einfach toleranz von anderen.
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Re: toleranz

Beitrag von Laertes »

Ich hätte unter Homophobie jetzt die übersteigerte, anlasslose emotionale Ablehnung von Homosexualität verstanden. Das man dafür neuerdings diskriminiert wird, ist mir neu. Gibts da persönliche Erfahrungen, Diskriminierungserlebnisse? Keine Karriere machen können weil man homophob ist? Bei Bewerbungen aussortiert deswegen? Keinen Kredit bekommen oder keinen Mietvertrag? Wurde gesellschaftliche Teilhabe versagt oder verspotten einen kleine Kinder? Wenn sich solche Fälle häufen, muss natürlich dringend was unternommen werden! Vielleicht mal eine Online-Petition starten?
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: toleranz

Beitrag von Teeernte »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 12:26)

@Billie Holiday,

das wort homophobie ist nichts anderes als verlangen an toleranz.
man verlangt, dass man homosexualität toleriert. man vergisst dabei, dass
es menschen gibt, die homosexualität in der form wie sie verlangt wird,
nicht akzeptieren.
man verlangt einfach toleranz von anderen.
Pho·bie
/Phobié/

Substantiv, feminin [die]MEDIZIN
extreme Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen
ahhhh ............ verlangen nach "Toleranz" eben ! :D

Homophobie bezeichnet eine gegen lesbische und schwule Personen gerichtete soziale Aversion
https://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie
....phobe Einstellungen äußern sich in einer feindlichen Haltung gegenüber Menschen mit Verhaltensweisen oder Lebensstilen, die von den jeweiligen Normen einer Gruppe abweichen.

Die "Toleranz"-Prediger wollen "eigentlich" >>> Anerkennung einer Gleichberechtigung -
haben aber eigene "Phobien" ?
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

Teeernte hat geschrieben:(12 Oct 2020, 13:20)

ahhhh ............ verlangen nach "Toleranz" eben ! :D




https://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie




Die "Toleranz"-Prediger wollen "eigentlich" >>> Anerkennung einer Gleichberechtigung -
haben aber eigene "Phobien" ?

@Teeernte,

wir sprechen von toleranz, nicht von phobien.
keiner kann toleranz verlangen, wenn er selber nicht dazu bereit ist
jeder mensch ist anders.
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 12:26)

@Billie Holiday,

das wort homophobie ist nichts anderes als verlangen an toleranz.
man verlangt, dass man homosexualität toleriert. man vergisst dabei, dass
es menschen gibt, die homosexualität in der form wie sie verlangt wird,
nicht akzeptieren.
man verlangt einfach toleranz von anderen.
Hää, was ist das denn für krudes Zeugs?
Kein Mensch "verlangt" Homosexualität!
Homosexualität ist angeboren, niemand sucht es sich aus homosexuell zu sein, also hat man Homosexualität schlicht und ergreifend zu tolerieren (zu dulden). Punkt, Aus, Ende!

Was wird denn angeblich für eine "Form von Homosexualität verlagt"?
Was soll denn dieser Nonsens.

Übrigens solltest du man den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz nachschlagen! :mad:
Homosexualität kann man nämlich nicht akzeptieren, weil Homosexualität etwas ist, worauf kein Mensch irgendeinen Einfluss hat.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 13:28)

@Teeernte,

wir sprechen von toleranz, nicht von phobien.
keiner kann toleranz verlangen, wenn er selber nicht dazu bereit ist
jeder mensch ist anders.
Da befindest du dich aber gewaltig im Irrtum!
Selbstverständlich kann man Toleranz verlagen, eben WEIL jeder Mensch anders ist!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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naddy
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Re: toleranz

Beitrag von naddy »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Oct 2020, 13:35)

Da befindest du dich aber gewaltig im Irrtum!
Selbstverständlich kann man Toleranz verlagen, eben WEIL jeder Mensch anders ist!
Wenn man nicht beabsichtigt den Rest der Menschheit umzubringen, wird man an "Toleranz" wohl auch nicht vorbeikommen. ;)
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

naddy hat geschrieben:(12 Oct 2020, 14:35)

Wenn man nicht beabsichtigt den Rest der Menschheit umzubringen, wird man an "Toleranz" wohl auch nicht vorbeikommen. ;)
Ich habe so eine Vermutung, dass der TE gar nicht weiß, wovon er eigentlich spricht, was Toleranz übehaupt bedeutet. :s :?
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Skeptiker

Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 12:26)
@Billie Holiday,

das wort homophobie ist nichts anderes als verlangen an toleranz.
man verlangt, dass man homosexualität toleriert. man vergisst dabei, dass
es menschen gibt, die homosexualität in der form wie sie verlangt wird,
nicht akzeptieren.
man verlangt einfach toleranz von anderen.
Vollkommen richtig. Allerdings verlangen nicht alleine die Homosexuellen, dass du sie tolerierst, sondern es ist die Gesellschaft als Ganzes, welche in unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung auf Toleranz aufbaut.

Um es mal anders auszudrücken: Die sexuelle Ausrichtung anderer Menschen hat dir am Arsch vorbei zu gehen. Sie geht dich nichts an!

Wenn du sagst, dass es Menschen gibt, die Homosexualität nicht akzeptieren, dann ist das zunächst mal vollkommen legal. Es mag auch Menschen geben die keine anderen Menschen mit schwarzer Haarfarbe akzeptieren. Im Allgemeinen wird man mit einer solchen Position heute aber nicht mehr auf das Verständnis treffen, welches du scheinbar für diese Position vorsiehst. Die Einstellung jemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht zu akzeptieren, ist glücklicherweise fast ausgestorben, und damit meist auch der Anspruch, mit dieser Ansicht ernst genommen zu werden.

Was genau ist eigentlich problematisch daran Homosexuelle zu tolerieren?
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ThorsHamar
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Re: toleranz

Beitrag von ThorsHamar »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2020, 15:13)

Vollkommen richtig. Allerdings verlangen nicht alleine die Homosexuellen, dass du sie tolerierst, sondern es ist die Gesellschaft als Ganzes, welche in unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung auf Toleranz aufbaut.

Um es mal anders auszudrücken: Die sexuelle Ausrichtung anderer Menschen hat dir am Arsch vorbei zu gehen. Sie geht dich nichts an!

Wenn du sagst, dass es Menschen gibt, die Homosexualität nicht akzeptieren, dann ist das zunächst mal vollkommen legal. Es mag auch Menschen geben die keine anderen Menschen mit schwarzer Haarfarbe akzeptieren. Im Allgemeinen wird man mit einer solchen Position heute aber nicht mehr auf das Verständnis treffen, welches du scheinbar für diese Position vorsiehst. Die Einstellung jemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht zu akzeptieren, ist glücklicherweise fast ausgestorben, und damit meist auch der Anspruch, mit dieser Ansicht ernst genommen zu werden.

Was genau ist eigentlich problematisch daran Homosexuelle zu tolerieren?
Ich meine, dass Toleranz das falsche Wort ist. Als zutreffendes Wort wähle ich Akzeptanz.
Tolerieren heisst nämlich Ertragen, akzeptieren bedeutet hier Anerkennung von Gleichberechtigung.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2020, 15:17)
Ich meine, dass Toleranz das falsche Wort ist. Als zutreffendes Wort wähle ich Akzeptanz.
Tolerieren heisst nämlich Ertragen, akzeptieren bedeutet hier Anerkennung von Gleichberechtigung.
Mag sein, dass das sein Missverständnis ist. Dann muss man das halt klären.

Akzeptanz würde ich nicht mit Anerkennung von Gleichberechtigung übersetzen. Für mich würde es eher in Richtung Wertschätzung der Personen gegenüber gehen. Homosexualität selber kann man in meinen Augen weder Wertschätzen noch ablehnen - sie ist von Menschen nicht beeinflussbar, also hinzunehmen, so wie ich Regen oder Sonnenschein hinnehme. Da kann ich auch tausend mal sagen, ich toleriere keinen Regen - die Wolke interessierts nicht ...
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Re: toleranz

Beitrag von Umetarek »

Mir stellt sich die Frage carolus, denn sonst tun will, er will sie nicht tolerieren: was heißt das? Wie äußert sich das? Steht er, falls er eines Homosexuellen ansichtig wird, mit rotem Kopf und gesenktem Blick da und grummelt: alles Schweine, alles Schweine, oder wie darf man sich das vorstellen?
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Re: toleranz

Beitrag von ThorsHamar »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2020, 15:34)

Mag sein, dass das sein Missverständnis ist. Dann muss man das halt klären.

Akzeptanz würde ich nicht mit Anerkennung von Gleichberechtigung übersetzen. Für mich würde es eher in Richtung Wertschätzung der Personen gegenüber gehen. Homosexualität selber kann man in meinen Augen weder Wertschätzen noch ablehnen - sie ist von Menschen nicht beeinflussbar, also hinzunehmen, so wie ich Regen oder Sonnenschein hinnehme. Da kann ich auch tausend mal sagen, ich toleriere keinen Regen - die Wolke interessierts nicht ...
Na Du bist ja lustig. :p Lehnst meine Definition von Akzeptanz ab, bietest eine Alternative an und sagst mir dann, dass diese Alternative nicht passt.
Akzeptanz ist ein Agreement mit sich selbst, etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können.
Wenn man einen Menschen toleriert, erträgt man ihn. Das ist mental ein sehr dünnes Eis.
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2020, 16:35)

Na Du bist ja lustig. :p Lehnst meine Definition von Akzeptanz ab, bietest eine Alternative an und sagst mir dann, dass diese Alternative nicht passt.
Akzeptanz ist ein Agreement mit sich selbst, etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können.
Wenn man einen Menschen toleriert, erträgt man ihn. Das ist mental ein sehr dünnes Eis.
Deine Definition von Akzeptanz ist schlicht falsch!
Akzptieren hat nichts mit "Anerkennen von Gleichberechtigung" zu tun, sondern bedeutet "etwas gutheißen", befürworten oder "für sich selbst annehmen".
Toleranz hingegen bedeutet dulden, ertragen, geltenlassen (anderer Meinungen) bzw das Anerkennen (anderer Meinungen) als gleichberechtigt - geht allerdings über Duldung hinaus.

Du siehst also Toleranz ist die Anerkennung (Geltenlassen/Duldung) von Gleichberechtigung.
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Re: toleranz

Beitrag von Billie Holiday »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 12:26)

@Billie Holiday,

das wort homophobie ist nichts anderes als verlangen an toleranz.
man verlangt, dass man homosexualität toleriert. man vergisst dabei, dass
es menschen gibt, die homosexualität in der form wie sie verlangt wird,
nicht akzeptieren.
man verlangt einfach toleranz von anderen.
Zurecht. Du mußt es hinnehmen, dass es Homos. gibt und diese deinen Weg kreuzen.
Ich als Frau kann ja auch verlangen, dass mich so hinnimmst, wie ich bin. Und vermutlich hast du die selben Ansprüche an andere, dich so zu tolerieren, wie du bist.
Oder wie groß ist deine Bereitschaft, dich den Befindlichkeiten anderer anzupassen? Meine tendiert gegen Null.
Mir ist kein Homos. bekannt, der andere in ihrem Leben beeinträchtigt. Jeder hat das Recht, nach seiner Facon selig zu werden.
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

ich habe geschrieben:
"man verlangt einfach toleranz von anderen."

die betonung liegt auf verlangen.
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Re: toleranz

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Oct 2020, 16:49)

Deine Definition von Akzeptanz ist schlicht falsch!
Akzptieren hat nichts mit "Anerkennen von Gleichberechtigung" zu tun, sondern bedeutet "etwas gutheißen", befürworten oder "für sich selbst annehmen".
Toleranz hingegen bedeutet dulden, ertragen, geltenlassen (anderer Meinungen) bzw das Anerkennen (anderer Meinungen) als gleichberechtigt - geht allerdings über Duldung hinaus.

Du siehst also Toleranz ist die Anerkennung (Geltenlassen/Duldung) von Gleichberechtigung.
Nein, das ist schlichtweg falsch.
Tolerieren heisst ERTRAGEN, also aus irgendeinem Grund HINNEHMEN ohne es zu akzeptieren.
Und Du hast genau "meine" Definition von Akzeptanz bestätigt. :p
Dein "sondern bedeutet "etwas gutheißen", befürworten oder "für sich selbst annehmen". heisst bei mir ", etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können." und bedeutet genau dasselbe. :cool:
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Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 16:56)
ich habe geschrieben:
"man verlangt einfach toleranz von anderen."

die betonung liegt auf verlangen.
Ja, natürlich verlangt man Toleranz von anderen. Dazu hat man auch ein gutes Recht. Glaubst du, du hast ein Recht Menschen gegenüber intolerant sein zu dürfen?

Du kannst ja eine schlechte Meinung von ihnen haben und sie nicht akzeptieren, aber du hast sie zu tolerieren. Ist das nicht verständlich?
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Re: toleranz

Beitrag von Billie Holiday »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 16:56)

ich habe geschrieben:
"man verlangt einfach toleranz von anderen."

die betonung liegt auf verlangen.
Ja, zurecht.
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

toleranz kann man nicht verlangen.

es ist das recht eines jeden, eine eigene meinung zu haben
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Re: toleranz

Beitrag von Billie Holiday »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 18:08)

toleranz kann man nicht verlangen.

es ist das recht eines jeden, eine eigene meinung zu haben
Deine Meinung sei dir völlig unbenommen.

Nur aus Neugierde....wie gestaltet sich konkret deine Nicht-Toleranz von Schwulen? Werden die plötzlich alle hetero? Verschwinden sie vom Erdball?
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Re: toleranz

Beitrag von carolus »

@Billie Holiday ,

sie scheinen ein verfechter der homosexualität zu sein.

aber es geht um toleranz, nicht um schwule.

wenn sie das begriffen haben, bin ich bereit für eine weitere diskussion.
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 16:56)

ich habe geschrieben:
"man verlangt einfach toleranz von anderen."

die betonung liegt auf verlangen.
Ja und genau diese Toleranz verlangen Menschen mit anderer sexueller Orientierung völlig zu Recht.
Du hast schlicht und ergreifend zu tolerieren (zu dulden/zu ertragen), a) dass es homosexuelle Menschen gibt, weil diese sich ihre Homosexualität nicht ausgesucht haben (diese angeboren ist) und sie auch nicht beeinflussen können und b) dass homosexuelle Menschen ein Recht auf eine eigenes Lebenskonzept haben - heißt ihre Homosexualität auch leben dürfen.
Das ist halt so, ob dir das nun gefällt oder nicht!
DU erwartest bzw verlangst von anderen ja auch, dass sie DEINE Lebenseinstellung, DEINE sexuelle Orientierung, DEINE Lebensweise tolerieren (dulden/ertragen).
Offensichtlich hast du ganz allgemein ein Problem damit, Toleranz zu üben, andere Lebensweisen/Lebenskonzepte zu tolerieren.
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 18:08)

toleranz kann man nicht verlangen.

es ist das recht eines jeden, eine eigene meinung zu haben
Doch, Toleranz kann man sehr wohl verlangen!
Das Recht, eine eigene Meinung zu haben, beinhaltet ja gerade die Toleranz anderer Meinungen.
Genau das IST der Sinn/das Wesen der Toleranz!
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Re: toleranz

Beitrag von Laertes »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 18:08)

toleranz kann man nicht verlangen.

es ist das recht eines jeden, eine eigene meinung zu haben
Privat darfst du Schwule und alles, was die so treiben, eklig finden oder fegefeuerverdammenswert. Im privaten Kreis darfst du das auch ungestraft so äußern. Niemand verlangt da Toleranz von dir - außer du möchtest von allen und jedem gemocht werden. Anders gesagt: Privat darfst du Schwule Sche*ße finden, musst dich aber damit abfinden, dass dich viele deswegen Sche*ße finden.

Anders sieht es aus, wenn Sachbearbeiter im Finanzamt, Wohnungsvermieter oder Arbeitgeber bist. Da wird von dir verlangt, die sexuellen Neigungen deines Gegenübers nicht zum Nachteil auszulegen.
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Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(12 Oct 2020, 18:08)

toleranz kann man nicht verlangen.

es ist das recht eines jeden, eine eigene meinung zu haben
Macht dir irgendjemand deine Meinung streitig? Die darfst du doch haben.

Es wird von dir allerdings verlangt die Veranlagung anderer Menschen zu ertragen. Wo ist das Problem?

Sie nicht zu ertragen hiesse ja, dass du etwas unternehmen müsstest um Homosexuelle zu vertreiben - du tolerierst sie ja nicht. Also kannst du nicht mit ihnen coexistieren. Was würdest du also tun?
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2020, 17:34)

Nein, das ist schlichtweg falsch.
Tolerieren heisst ERTRAGEN, also aus irgendeinem Grund HINNEHMEN ohne es zu akzeptieren.
Und Du hast genau "meine" Definition von Akzeptanz bestätigt. :p
Dein "sondern bedeutet "etwas gutheißen", befürworten oder "für sich selbst annehmen". heisst bei mir ", etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können." und bedeutet genau dasselbe. :cool:
Sorry, aber deine Privatdefinition ist völlig irrelevant.
Relevant sind die allgemein anerkannten Definitionen:
"(in Fragen der religiösen, politischen o. a. Überzeugung, der Lebensführung anderer) bereit, eine andere Anschauung, Einstellung, andere Sitten, Gewohnheiten u. a. gelten zu lassen" - sagt der Duden,

"Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.Umgangssprachlich ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung gemeint, die jedoch über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht" - sagt Wikipedia.

"Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen) ist eine Substantivierung des Verbs akzeptieren, welches verstanden wird als annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein.
ementsprechend kann Akzeptanz definiert werden als Bereitschaft, etwas oder jemanden zu akzeptieren.

Es wird deutlich, dass Akzeptanz auf Freiwilligkeit beruht. Darüber hinaus besteht eine aktive Komponente, im Gegensatz zur passiven, durch das Wort Toleranz beschriebenen Duldung. Akzeptanz drückt ein zustimmendes Werturteil aus und bildet demnach den Gegensatz zur Ablehnung"
- sagt Wikipedia

"Akzeptanz, Billigung, Anerkennung; wichtige Vorausetzung dafür, daß neue Informationen verhaltenswirksam werden." - sagt das Lexikon der Psychologie.

Nichts von dem, was du da geschrieben hast, habe ich bestätigt.

Merke! Toleranz (Duldsamkeit/etwas dulden) kann man einfordern, Akzeptanz hingegen beruht immer auf Freiwilligkeit.

Mit deiner Privatdefinition setzt du immer noch Toleranz und Akzeptanz gleich und genau das ist eben falsch!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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ThorsHamar
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Re: toleranz

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Oct 2020, 11:51)

Sorry, aber deine Privatdefinition ist völlig irrelevant.
Relevant sind die allgemein anerkannten Definitionen:
"(in Fragen der religiösen, politischen o. a. Überzeugung, der Lebensführung anderer) bereit, eine andere Anschauung, Einstellung, andere Sitten, Gewohnheiten u. a. gelten zu lassen" - sagt der Duden,

"Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.Umgangssprachlich ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung gemeint, die jedoch über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht" - sagt Wikipedia.

"Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen) ist eine Substantivierung des Verbs akzeptieren, welches verstanden wird als annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein.
ementsprechend kann Akzeptanz definiert werden als Bereitschaft, etwas oder jemanden zu akzeptieren.

Es wird deutlich, dass Akzeptanz auf Freiwilligkeit beruht. Darüber hinaus besteht eine aktive Komponente, im Gegensatz zur passiven, durch das Wort Toleranz beschriebenen Duldung. Akzeptanz drückt ein zustimmendes Werturteil aus und bildet demnach den Gegensatz zur Ablehnung"
- sagt Wikipedia

"Akzeptanz, Billigung, Anerkennung; wichtige Vorausetzung dafür, daß neue Informationen verhaltenswirksam werden." - sagt das Lexikon der Psychologie.

Nichts von dem, was du da geschrieben hast, habe ich bestätigt.

Merke! Toleranz (Duldsamkeit/etwas dulden) kann man einfordern, Akzeptanz hingegen beruht immer auf Freiwilligkeit.

Mit deiner Privatdefinition setzt du immer noch Toleranz und Akzeptanz gleich und genau das ist eben falsch!
Ich habe keine Ahnung, wie Du darauf kommst, ich setzte Toleranz und Akzeptanz gleich. :p
Wie soll ich es denn noch formulieren, als Akzeptanz ist "etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können" ??
Das impliziert doch unbedingt, dass Akzeptanz NUR und ausschliesslich das Ergebnis einer persönlichen Entscheidung sein kann!

Toleranz DAGEGEN heisst "etwas ertragen", was man eigentlich nicht akzeptiert.
Das habe formuliert mit : "Tolerieren heisst ERTRAGEN, also aus irgendeinem Grund HINNEHMEN ohne es zu akzeptieren.
Ich frage mich, wie Du daraus lesen kannst, dass ich Toleranz und Akzeptanz als gleich sehen würde.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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carolus

Re: toleranz

Beitrag von carolus »

nach eurer definition heißt das, ich darf meine meinung nicht äußern?

gasetz den fall, um von der schwulenschine abzukommen, es geht um toleranz.
nehmen wir an, mein nachbar stellt sein neues auto vor.
muß ich dann in extase verfallen und ihn über alles loben,
oder darf ich sagen, dass mir das auto nicht gefällt?
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Dark Angel
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Oct 2020, 12:11)

Ich habe keine Ahnung, wie Du darauf kommst, ich setzte Toleranz und Akzeptanz gleich. :p
Wie soll ich es denn noch formulieren, als Akzeptanz ist "etwas als alternativ aber gleichberechtigt mit den eigenen Ansichten verstehen zu wollen und zu können" ??
Nein, das bedeutet Akzeptanz eben nicht!
Akzeptanz bedeutet, etwas zu befürworten, gutzuheißen, für sich selbst annehmen.
Das, was du meinst, ist Toleranz!
Eine Alternaive "nur" als gleichberechtigt anzusehen, zu verstehen bedeutet, diese Altrnative zu dulden. Nicht mehr und nicht weniger!
Alternativen muss man nicht gutheißen und auch nicht befürworten.
ThorsHamar hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=4846831#p4846831] (13 Oct 2020, 12:11)]Das impliziert doch unbedingt, dass Akzeptanz NUR und ausschliesslich das Ergebnis einer persönlichen Entscheidung sein kann!
Natürlich ist Akzeptanz das Ergebnis der eigenen Entscheidung - nämlich das Ergebnis der Entscheidung, eine Alternative zu befürworten, diese gutzuheißen.
Und genau DAS ist der Punkt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(13 Oct 2020, 12:57)

nach eurer definition heißt das, ich darf meine meinung nicht äußern?
Natürlich - und wo ist dein Problem?
carolus hat geschrieben:(13 Oct 2020, 12:57)gasetz den fall, um von der schwulenschine abzukommen, es geht um toleranz.
nehmen wir an, mein nachbar stellt sein neues auto vor.
muß ich dann in extase verfallen und ihn über alles loben,
oder darf ich sagen, dass mir das auto nicht gefällt?
Du schmeißt hier Äpfel mit Birnen durcheinander.
Im Gegensatz zum Nachbarn, der sich selbst dafür entschieden hat, sich ein neues Auto zu kaufen und dir das auch noch zu zeigen, haben sich Schwule NICHT dafür entschieden, schwul zu sein. Ihr Schwulsein unterliegt eben NICHT der eigenen Entscheidung und der Betreffende hat auch keinen Einfluss darauf.
Du hast zu tolerieren (zu dulden, zu ertragen), dass es Schwule gibt, dass sie so sind, wie sie sind und entsprechend leben - ganz unabhängig davon, ob dir das gefällt oder nicht!
Und ja - du darfst sogar deine Meinung zu Schwulen äußern, musst aber damit leben, dass dir deine Ablehnung als Homophobie ausgelegt und um die Ohren gehauen wird. Auch DAS musst du tolerieren!
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Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(13 Oct 2020, 12:57)

nach eurer definition heißt das, ich darf meine meinung nicht äußern?

gasetz den fall, um von der schwulenschine abzukommen, es geht um toleranz.
nehmen wir an, mein nachbar stellt sein neues auto vor.
muß ich dann in extase verfallen und ihn über alles loben,
oder darf ich sagen, dass mir das auto nicht gefällt?
Natürlich darfst du deine Meinung äußern. Niemand verbietet dir das.

Du kannst dich auf den Marktplatz stellen und sagen, du hasst Schwle, oder du kannst sie nicht tolerieren oder akzeptieren, oder was auch immer du willst. Niemand kann dich dafür rechtlich belangen.

Jemanden "nicht zu tolerieren" führt aber üblicherweise zu daraus folgenden Handlungen, weil wenn du einfach neben ihm stehst ohne etwas zu tun, dann tolerierst du ihn schon. Verstanden? Es geht in der Kritik hier also darum, dass "nicht zu tolerieren" undemokratische Handlungen zur Folge haben muss. Handlungen, die über bloße Meinungsäußerungen hinaus gehen. Nur zu sagen "ich mag euch nicht", bedeutet sie nicht zu akzeptieren, aber keinesfalls sie nicht zu tolerieren.

Verständlich?
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Re: toleranz

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Oct 2020, 13:15)

Nein, das bedeutet Akzeptanz eben nicht!
Akzeptanz bedeutet, etwas zu befürworten, gutzuheißen, für sich selbst annehmen.
Das, was du meinst, ist Toleranz!
Wenn ich etwas akzeptiere, heisst das, dass ich eine mir bis dahin nicht bekannte oder bislang abgelehnte Alternative nun bewusst in meinen Katalog aufnehme, weil ich JETZT Sinn, Zweck, technischen Hintergrund, Spirit der Idee, der Handlung meines Gegenübers verstehe.
Akzeptanz heisst also, etwas grundlegend als "ebenso möglich" begriffen zu haben, also das Ergebnis eines individuellen Bildungs-und Entscheidungsprozesses.
Akzeptanz beendet also eigenen Widerspruch durch Erkennen.

Toleranz dagegen beendet nicht Widerspruch in der Sache, sonder akzeptiert lediglich die geltenden Toleranzgrenzen als Minimalagreement.
Werden diese Grenzen verschoben oder gar aufgehoben, ist die Toleranz des Sachverhaltes vorbei.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: toleranz

Beitrag von naddy »

Nun auch noch mein Senf zur "Toleranz-Akzeptanz"-Debatte:

Beide liegen auf einer Skala von "bekämpfen" bis zu "idealisieren", darüberhinaus denkbare Extrempositionen mal außer acht gelassen. "Toleranz" rangiert als bloßes Hinnehmen dabei eine Stufe unterhalb von "Akzeptanz", welche die andere Einstellung als prinzipiell gleichwertig anerkennt.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
carolus

Re: toleranz

Beitrag von carolus »

toleranz heißt nicht, zu allem ja und amen zu sagen!
toleranz muß auch einen widerspruch ertragen.

um der schwulenfraktion eine gesprächsplatform zu geben, schlage ich vor,
eine entsprechende einlassung in einem neuen strang zu öffnen.

aber ohne "carolus"
Skeptiker

Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:07)
toleranz heißt nicht, zu allem ja und amen zu sagen!
toleranz muß auch einen widerspruch ertragen.

um der schwulenfraktion eine gesprächsplatform zu geben, schlage ich vor,
eine entsprechende einlassung in einem neuen strang zu öffnen.

aber ohne "carolus"
Vorab: Du darfst hier kein Rot verwenden - das ist Vorstandsfarbe

Zum Inhalt: Ja, und wo ist das Problem? Kritisiere doch die Schwulen. Sage ihnen, dass du sie nicht akzeptieren kannst. Das darfst du - da gibt es kein Problem.

Natürlich wirst du dafür selber Kritik erhalten. Aber das ist für dich sicher auch kein Problem, denn du hast ja nicht mehr Rechte als andere. Wenn du andere kritisierst, dann kritisieren die dich halt zurück. Das sollte jedem mit einem Funken Sportsgeist einleuchten.

Was genau ist also dein Problem? Ich verstehe das einfach nicht. Möchtest du dass deine Aussagen nicht kritisiert werden dürfen? Ist deine Meinung heilig oder höherwertiger als die anderer Menschen?
carolus

Re: toleranz

Beitrag von carolus »

@Skeptiker,

noch mal ganz langsam zum mitlesen !

das wort "homophobie" diskriminiert und verlangt toleranz gegenüber andersdenkende.

es geht nicht um homosexualität im besonderen sondern darum das andersdenkende in
die ecke der intoleranten gestellt werden.

jetzt verstanden?
Skeptiker

Re: toleranz

Beitrag von Skeptiker »

carolus hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:51)
@Skeptiker,

noch mal ganz langsam zum mitlesen !

das wort "homophobie" diskriminiert und verlangt toleranz gegenüber andersdenkende.

es geht nicht um homosexualität im besonderen sondern darum das andersdenkende in
die ecke der intoleranten gestellt werden.

jetzt verstanden?
Das Wort "Homophobie" diskriminiert nicht, es diffamiert. Ich lehne es ab, weil es als Kampfbegriff gegen Andersdenkende genutzt wird.

Ich verteidige keinesfalls die pauschalisierte Verwendung dieses Begriffes, ich diskutiere hier nur deine Aussage, du könntest Homosexualität/Homosexuelle nicht "tolerieren". Das ist ein ganz anderes Thema!
carolus

Re: toleranz

Beitrag von carolus »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:56)

Das Wort "Homophobie" diskriminiert nicht, es diffamiert. Ich lehne es ab, weil es als Kampfbegriff gegen Andersdenkende genutzt wird.

Ich verteidige keinesfalls die pauschalisierte Verwendung dieses Begriffes, ich diskutiere hier nur deine Aussage, du könntest Homosexualität/Homosexuelle nicht "tolerieren". Das ist ein ganz anderes Thema!

@Skeptiker,

hurra!

sie haben es verstanden.

oder doch nicht?
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Re: toleranz

Beitrag von Dark Angel »

carolus hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:07)

toleranz heißt nicht, zu allem ja und amen zu sagen!
das behauptet auch niemand! Toleranz bedeutet, eine andere Meinung (als die eigene) zu dulden/ertragen
carolus hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:07)
toleranz muß auch einen widerspruch ertragen.
Toleranz bedeutet dulden, ertragen, Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.
Wurde dir nun schon mehrfach erläutert.
carolus hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:07)um der schwulenfraktion eine gesprächsplatform zu geben, schlage ich vor,
eine entsprechende einlassung in einem neuen strang zu öffnen.

aber ohne "carolus"
Achnee, wie war das doch gleich in deinem Eröffnungsthread?
Remember!
"homophobie oder „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, wie man bei wiki lesen kann halte ich für maßlos übertrieben.

es muss sich keiner genötigt fühlen, homosexualität als ein normales phänomen zu akzeptieren.
ich verlange gleichviel toleranz von anderen wie sie es auch von mir verlangen."


Tatsächlich muss es heißen:
"es muss sich jeder genötigt fühlen, homosexualität als ein normales phänomen zu tolerieren"

Dann passt es!
Wenn du nicht fähig und/oder willens bist, Homosexualität als normales Phänomen zu tolerieren, nennt sich das Intoleranz und für diese, deine Intoleranz kannst du keine Toleranz erwarten oder gar verlangen.
Denn - keine Toleranz der Intoleranz!

Und ganz nebenbei homosexuelle Menschen abzulehnen, nur weil sie homosexuell sind ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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