Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

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H2O
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:56)

Richtig. Gut erklärt. Die Förderung erfolgte durch die öffentliche Hand, aber größtenteils auch durch die Betriebe, wo die Frauen arbeiteten. Auch wenn es selbstverständlich massenhaft Defizite im Sozialismus gab, war das Frauenbild ein anderes. Irgendwie respektvoller und wertschätzender. Und bei Alleinerziehenden spürte man das besonders.
"Die Betriebe" waren in der verblichenen DDR doch aber auch "der Staat". In meinem Beruf gab es nur sehr wenige Frauen. Mit den wenigen sind wir aber immer sehr kollegial umgegangen... ohne viele Worte darum zu machen. Mir ist auch nicht aufgefallen, daß sie weniger Einkommen erzielt hätten als ihre männlichen Kollegen. Insofern rede ich vielleicht über Dinge, die ich in ihrer Allgemeinheit gar nicht kennen gelernt habe.

Vielleicht noch Witwen aus dem 1. Weltkrieg, mit 2 kleinen Kindern und klitzekleiner Witwenrente... meine Großmutter. Die war mehrfach kaum davon ab zu bringen, sich mitsamt Kindern zu ersäufen. Damals ging es ums Verhungern und Erfrieren. Heute kaum bewußte Nöte.
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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Naja. Gesellschaftsanalyse befasst sich mit hemmenden oder fördernden Strukturen, nicht mit Psychotherapie.
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Alana4
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

Moses hat geschrieben:(05 Feb 2020, 10:53)

Das mit den Urlaubsplätze halte ich für ein Gerücht, da mussten schon andere Vitamine greifen . . .
Kein Gerücht. War Tatsache. viele größere Betriebe hatten eigene Ferienplätze. diese wurden in der Tat bevorzugt an Familien (während der Ferienzeiten) und noch bevorzugter an Alleinerziehende vergeben. Galt ebenso für FDGB-Plätze. Darüber hinaus organisierten diese Betriebe auch eigene Betriebsferienlager für die Schulkinder ihrer Mitarbeiter. Und auch hier klare Bevorzugung Alleinerziehender.
]Außerdem hast Du den "Haushaltstag" vergessen, eine diskriminierende Maßnahme, die von den Frauen gerne angenommen wurde.
Jaja, "Diskriminierung" brüllt sich immer gut. Der "Haushaltstag" war für viele Vollzeit-Berufstätige die einzige Möglichkeit, Wege zu erledigen (Behördengänge, Handwerker zu bestellen usw.) Geschäfte machten 18 Uhr zu, Samstag 13 Uhr. Ämter hatten gar nur 1x pro Woche nachmittags Sprechzeiten, Kinder mussten vielleicht mal zum Arzt.......alles nur mit "Haushaltstag" machbar, gerade für Alleinerziehende. Haben übrigens auch alleinerziehende Väter bekommen.
Es gab ihn auch in der alten Bundesrepublik.
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naddy
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von naddy »

Moses hat geschrieben:(05 Feb 2020, 10:53)

Außerdem hast Du den "Haushaltstag" vergessen, eine diskriminierende Maßnahme, die von den Frauen gerne angenommen wurde.
Verortest du den ausschließlich in der DDR?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Klar, solche Möglichkeiten gibt es. Nur dürfte bei aller Wertschätzung solcher Vorschläge in vielen Fällen die Willenskraft fehlen, trotz widriger Voraussetzungen diese Mühen zusätzlich zum alltäglichen Überlebenskampf zu schultern. Ich stelle mir im Augenblick vor, daß in der verblichenen DDR den alleinerziehenden Frauen mehr Hilfestellungen gewährt wurden, die diesen 2. Bildungsweg ermöglichten. Das müßte aber jemand erklären, der unter diesen Umständen seinen Weg gegangen ist.

Mir liegt es fern, armen Ludern auch noch meinen Lebenserfolg unter die Nasen zu reiben. Der Weg war auch nicht ohne Dornen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:20)

Klar, solche Möglichkeiten gibt es. Nur dürfte bei aller Wertschätzung solcher Vorschläge in vielen Fällen die Willenskraft fehlen, trotz widriger Voraussetzungen diese Mühen zusätzlich zum alltäglichen Überlebenskampf zu schultern. Ich stelle mir im Augenblick vor, daß in der verblichenen DDR den alleinerziehenden Frauen mehr Hilfestellungen gewährt wurden, die diesen 2. Bildungsweg ermöglichten. Das müßte aber jemand erklären, der unter diesen Umständen seinen Weg gegangen ist.

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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:08)

Es scheint in der Tat einiges zurück zu kehren, allerdings ohne die ideologische Prägung von Kindesbeinen an, was ich wiederum begrüßenswert finde. :)
Sagte ich ja. Nur etwas anders formuliert. "Selbstverständlich alles mit anderen Inhalten", schrieb ich ;)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Vielleicht hängt auch viel damit zusammen, dass von Frauen heutzutage erwartet wird, dass sie rund um die Uhr ihre Kinder betreuen oder betreuen lassen.
Meine Mutter war auch alleinerziehend und vollzeit arbeiten. Ich bin alleine zum Kindergarten und zurück gegangen, später auch zur Schule. Als ich ein paar Wochen in der Schule gewesen bin, habe ich darauf bestanden, nachmittags nicht mehr in den Kindergarten gehen zu müssen. Ich wurde also Schlüsselkind. Gibt es das heutzutage überhaupt noch?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Alana4 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:12)

Kein Gerücht. War Tatsache. viele größere Betriebe hatten eigene Ferienplätze. diese wurden in der Tat bevorzugt an Familien (während der Ferienzeiten) und noch bevorzugter an Alleinerziehende vergeben. Galt ebenso für FDGB-Plätze. Darüber hinaus organisierten diese Betriebe auch eigene Betriebsferienlager für die Schulkinder ihrer Mitarbeiter. Und auch hier klare Bevorzugung Alleinerziehender.


Jaja, "Diskriminierung" brüllt sich immer gut. Der "Haushaltstag" war für viele Vollzeit-Berufstätige die einzige Möglichkeit, Wege zu erledigen (Behördengänge, Handwerker zu bestellen usw.) Geschäfte machten 18 Uhr zu, Samstag 13 Uhr. Ämter hatten gar nur 1x pro Woche nachmittags Sprechzeiten, Kinder mussten vielleicht mal zum Arzt.......alles nur mit "Haushaltstag" machbar, gerade für Alleinerziehende. Haben übrigens auch alleinerziehende Väter bekommen.
Es gab ihn auch in der alten Bundesrepublik.
Richtig. Sehr gut beschrieben das Ganze. Als es den Haushaltstag nicht mehr gab plötzlich, konnte man als alleinerziehende Vollzeitbeschäftigte sehen, wo man diesbezüglich blieb. Wege erledigen, musste irgendwie "nebenbei" noch mit absolviert werden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von naddy »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:23)

Wenn die Willenskraft fehlt, dann hilft auch keine staatliche oder firmeninterne Förderung, egal in welchem System.
Eben. Man muß nur wollen müssen. Daran scheitert's, man will einfach nicht wollen. Weil die Willenskraft fehlt. Da hat Unsereiner echt Schwein gehabt. Oder eben gewollt, wo Andere nicht wollten. Vielleicht findet die Neurophysiologie ja eines Tages heraus, warum die einfach nicht wollen konnten. Oder wollen wollten. :|
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 08:14)

Das ist sehr dünnes Eis. Warum? Weil mir dann sofort wieder vorgeworfen wird, die DDR zu verherrlichen. Aber es war wirklich so: Das Arbeitsleben war menschlicher, zugewandter, hat mehr Spaß gemacht, man war gerne mit Gleichgesinnten zusammen, viele haben neben der Arbeit noch zusammen musiziert, Sport getrieben, sind gewandert uswusf. Ja, die Arbeit und das Arbeitsleben hatten zwar genauso einen wichtigen, fast übertrieben großen Stellenwert für das Leben des Einzelnen, wie es heute der Fall ist. Dennoch war damals immer genügend Zeit für die Reproduktion der Arbeitskraft. Dieses pausenlose Malochen in einer oder sogar zwei Arbeitsstellen gab es damals nicht. Dieses ungesunde allzeit Bereitsein für den Job war so nicht vorhanden. Mal abgesehen davon, dass sich die Planwirtschaft nicht als effizient erwiesen hat, wie jeder weiß, so war das Arbeitsleben einfach menschlicher. Gefunden werden müsste heute eine Mischung aus Effizienz und Menschlichkeit in der Arbeitswelt. Einige japanische Unternehmer haben das schon vor Jahrzehnten begriffen, dass sich sogar mehr Gewinn produzieren lässt, wenn es den Arbeitnehmern auf Arbeit gutgeht. Sie arbeiten einfach motivierter, konzentrierter und gewinnbringender, wenn man ihnen auch Freiräume und Abwechslungen schafft... neben der reinen Produktion. Solche Unternehmen stehen dann natürlich im krassen Gegensatz zu solchen, in denen das typische Malochen herrscht, ohne Freiraum für das eigene Leben, ohne Punkt und Komma. Mit entsprechend hoher Selbstmordrate. Beide Extreme sind vorhanden.
Nein Selina, es war NICHT "wirklich so", wie du behauptest. Du verklärst die DDR und zwar gewaltig!
Wenn Du behauptest, "das Arbeitsleben war menschlicher, zugewandter, hat mehr Spaß gemacht ...", dann hast Du wahrscheinlich nie einen Produktions- oder Großhandelsbetrieb von innen gesehen, hast keine Ahnung von dem hohen Anteil körperlich schwerer Arbeit - auch für Frauen, hast keine Ahnung von dem hohen Anteil gesundheitsschädlicher bzw gesundheitsgefährdender Stoffe am Arbeitsplatz, in der Atemluft und in der Umwelt.
Nein das Arbeitsleben war NICHT "menschlicher, zugewandter", es gab NICHT mehr Freizeit oder Freizeitangebote!
Gemeinsame Unternehmungen mit "dem Arbeitskollektiv" erfolgten (allzuoft) nicht auf freiwilliger Basis, sondern wurden erwartet, waren in gewisser Weise Pflicht("veranstaltungen").
Und nein, die Arbeit (in der Produktion) hat NICHT mehr Spaß gemacht, weil die Menschen aufgrund des hohen Anteils körperlich schwerer Arbeit und schlechter Arbeitsbedingungen (überalterter Maschinenpark, fehlender Investitionen), körperlich und psychisch mehr "ausgebrannt" waren.
"zusammen [mit Gleichgesinnten] musizier[en], Sport [treiben], [wandern]" kann man auch heute - sogar mehr und vor allem OHNE "staatliche Lenkung, Leitung und Kontrolle" - nennt sich Vereine - Vereine auf (eigener) Rechtsgrundlage.
Und was das "ungesunde allzeit Bereitsein für den Job" angeht - das war sogar (teilweise) stärker ausgeprägt als heute, weil schlicht und ergreiend vom "sozialistischen Menschen" genau das erwartet wurde.
Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 08:14)Und was die in der DDR Vollzeit arbeitenden Frauen anbelangt: Die wurden durch die Männer unterschiedlich gut unterstützt. Das reichte von gar keiner Unterstützung bis hin zu sehr guter Unterstützung. Breite Palette. Fazit: Auch in der DDR ruhte die unbezahlte Familienarbeit im stärkeren Maße auf den Schultern der Frau als auf denen der Männer. Die Frauen waren im Schnitt von der Mehrfachbelastung überfordert, ausgelaugt. Trotzdem wollten sie keinesfalls ihr Arbeitsleben missen. Das war ihnen heilig. Weil sie da Anerkennung und Erfüllung fanden. Also nahmen die meisten diese permanente Überlastung einfach in Kauf. Viel gesellschaftliche Unterstützung gab es zum Beispiel für alleinerziehende und alleinverdienende Frauen. Die kriegten Fortbildungsangebote, schnell Kita-Plätze, eher mal nen halbwegs guten Urlaubsplatz (FDGB) und waren auch sonst in bescheidenem DDR-Maßstab "privilegiert". Heute sind Alleinerziehende häufig von Armut bedroht.
Du vergisst (wie kann es auch anders sein) die gesellschaftliche Arbeit, die von Frauen - trotz Doppelbelastung durch Job und Familie) von Frauen erwartet wurde!
Die Erwerbstätigkeit der Frau in der DDR, war schlichte wirtschaftliche Notwendigkeit, weil ein Gehalt/Lohn für das Bestreiten des Lebensunterhalts einfach nicht ausreichte.
Nein, das Arbeitsleben war Frauen NICHT heilig - sie kannten es nur nicht anders und konnten es sich nicht leisten, "nur Hausfrau" zu sein, ganz abgesehen davon, dass die, sehr wenigen "nur Hausfrauen" gesellschaftlich stigmatisiert und ausgegrenzt wurden.
Frauenerwerbstätigkeit war gesellshaftlich gewollt, DARUM die schnelle Bereitstellung von Krippen- und Kindergartenplätzen, was noch den "Nebeneffekt" hatte, dass Kinder von ganz klein auf, der staatlichen Kontrolle unterlagen und bestens ideologisch indoktriniert werden konnten.
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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:32)

Vielleicht hängt auch viel damit zusammen, dass von Frauen heutzutage erwartet wird, dass sie rund um die Uhr ihre Kinder betreuen oder betreuen lassen.
Meine Mutter war auch alleinerziehend und vollzeit arbeiten. Ich bin alleine zum Kindergarten und zurück gegangen, später auch zur Schule. Als ich ein paar Wochen in der Schule gewesen bin, habe ich darauf bestanden, nachmittags nicht mehr in den Kindergarten gehen zu müssen. Ich wurde also Schlüsselkind. Gibt es das heutzutage überhaupt noch?
Ja, genauso war das damals. Keine Ahnung, obs heute noch Schlüsselkinder gibt. In Gebieten mit relativ hoher Kriminalität sicher nicht. Vielleicht eher im ländlichen Bereich, wo ein Schulbus fährt und die Kinder dann meistens alleine nach Hause laufen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:32)

Vielleicht hängt auch viel damit zusammen, dass von Frauen heutzutage erwartet wird, dass sie rund um die Uhr ihre Kinder betreuen oder betreuen lassen.
Meine Mutter war auch alleinerziehend und vollzeit arbeiten. Ich bin alleine zum Kindergarten und zurück gegangen, später auch zur Schule. Als ich ein paar Wochen in der Schule gewesen bin, habe ich darauf bestanden, nachmittags nicht mehr in den Kindergarten gehen zu müssen. Ich wurde also Schlüsselkind. Gibt es das heutzutage überhaupt noch?
Diese Erinnerung haben viele "Baby-boomer". Meine Schule war 5 min vom Zuhause entfernt, der Schulweg Hiunderter Kinder war identisch- ein tägliches fröhliches Zusammensein. Die Nachmittage wurden gemeinsam verbracht, mal bei dem, mal bei einem anderen, mal zu Unternehmungen gemeinsam unterwegs.
Das funktioniert heute einfach nicht mehr. wo zu jener Zeit praktisch überall Kinder waren, die Familien Tür-an-Tür wohnten, gingh kein Kind alleine zur Schule-das Kindervolk traf sich zur gleichen Zeit unten und ging den Weg als Gruppe gemeinsam. Meine 4 mussten erst einmal 2 km alleine laufen, ganz alleine, bis sie auf die ersten Schulfreunde trafen. Und wir leben in einer großen Stadt, nicht etwa auf dem Dorf. In der Nachbarschaft gibt es KEINE gleichaltrigen Kinder. Mal eben zur Schulfreundin nebenan? Zu meiner Zeit war das so, die Eltern kannten sich, weil sie Nachbarn waren......nee, das ist heute ganz anders.
Geh doch mal durch die Straßen. Was siehst du? Alte, nur noch Alte ,zunehmend mit Rollator. Kaum noch Familien, und schon gar nicht umherziehende frei aufwachsende Kindergruppen. Ja, wir haben uns nach der Schule getroffen und waren draußen bis zum Abendessen. Aber wir wohnten auch alle auf dem Dreh- heute schickt man schon kleine Kinder in Schulen, die nur per ÖPVN erreichbar sind. die Kinder einer Schulklasse kommen von weit her, aus entgegengesetzten Richtungen, sind lange unterwegs. Wenn die Schulfreundin anderthalb Fahrstunden entfernt wohnt....wie soll man sich treffen? 10- oder 11-Jährige alleine duch die große Stadt fahren lassen?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:48)

Ja, genauso war das damals. Keine Ahnung, obs heute noch Schlüsselkinder gibt. In Gebieten mit relativ hoher Kriminalität sicher nicht. Vielleicht eher im ländlichen Bereich, wo ein Schulbus fährt und die Kinder dann meistens alleine nach Hause laufen.
Also bei mir war es Hamburg - würde ich jetzt nicht als ländlicher Raum verorten. Und zur Schule ging man zu Fuss, später fuhr man auch mit dem Fahrrad.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Alana4 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:54)
Geh doch mal durch die Straßen. Was siehst du? Alte, nur noch Alte ,zunehmend mit Rollator. Kaum noch Familien, und schon gar nicht umherziehende frei aufwachsende Kindergruppen. Ja, wir haben uns nach der Schule getroffen und waren draußen bis zum Abendessen. Aber wir wohnten auch alle auf dem Dreh- heute schickt man schon kleine Kinder in Schulen, die nur per ÖPVN erreichbar sind. die Kinder einer Schulklasse kommen von weit her, aus entgegengesetzten Richtungen, sind lange unterwegs. Wenn die Schulfreundin anderthalb Fahrstunden entfernt wohnt....wie soll man sich treffen? 10- oder 11-Jährige alleine duch die große Stadt fahren lassen?
Liegt es vielleicht daran, dass man heutzutage Kinder nicht mehr alleine raus lässt?
Ich bin im Übrigen mit 6 Jahren alleine U-Bahn gefahren.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Nein, DA, das sind deine Erfahrungen. Meine sind andere. Ich kann all das von mir Gesagte hundertfach belegen, wenn ich wollte. Und ich weiß es hundertprozentig genau, dass damals alles so war, wie von mir beschrieben. Ja, der Staat hatte Riesendefizite, aber auf ihr Arbeitsleben ließen die meisten nichts kommen. Ich habe Frauen noch heute weinen sehen, als sie durch ihre leeren Fabrikhallen liefen, die heute Ruinen sind. Die Arbeitsbedingungen waren zum Teil wirklich schlimm, aber die meisten Leute liebten ihre Arbeit und ihre Kollektive dennoch. Da ist eher deine Beschreibung stark anzuzweifeln. Bzw. einseitig. Und überhaupt: Vielleicht kommst du mal auf die Idee in deiner unendlichen Güte, dass es in jeder Meinungsäußerung Dinge gibt, die objektiv so waren wie beschrieben, und wieder andere Dinge, die der jeweils andere eben anders sieht. Das ist völlig normal. Dein ewiger Anspruch, über irgendeine "absolute Wahrheit" zu verfügen, ist albern. Kindergarten. Das Leben war/ist etwas differenzierter.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 10:59)

Aha. Sehr interessant. Da kehrt also das DDR-Betriebskindergarten-Modell in Ganzdeutschland wieder zurück. Schön. Freut mich. Genauso, wie der Poliklinik-Gedanke in etwas modifizierter Form (Ärztehäuser) zurückkommt. Und genauso, wie der Gedanke der Polytechnischen Oberschulen (POS) in Form der Ganztagsschulen zurückkehrt. Selbstverständlich alles mit anderen Inhalten, aber die Methodik wird erkannt und auf moderne Weise wiederbelebt. Sehr gut.
Nööö - das Prinzip, dass (die) Unternehmen für Möglichkeiten zur Kinderbetreuung sorgen, gibt es in Frankreich schon seit Jahrzehnten, ebenso ist das Prinzip der Ganztagsschulen in Frankreich schon seit Jahren/Jahrzehnten etabliert.
Und nicht nur das - Frankreich "leistet" sich auch ein familienfreundliches Steuersystem und staatliche Unterstützung - z.B. beim Kauf von Schulmaterialien (Erstausstattung in jedem Schuljahr).

Dieses Prinzip nennt sich übrigens Bevölkerungspolitik - im Gegensatz zu der, in Deutschland "praktizierten" Sozialpolitik.
Bevölkerungspolitik setzt sich auch in skandinavischen Staaten immer mehr durch.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:01)

Liegt es vielleicht daran, dass man heutzutage Kinder nicht mehr alleine raus lässt?
Ich bin im Übrigen mit 6 Jahren alleine U-Bahn gefahren.
Es liegt daran, dass weniger Kinder gibt.
Ich habe meine Kinder die 2 km durch die Siedlung, am Wäldchen vorbei, zur Schule gefahren. die letzten 500 m trafen sie auf Schulkameraden und gingen zu Fuß weiter. Nein, nicht allein! Warum sollte ich meine Kinder ALLEIN losziehen lassen? Kann ja jeder machen, wie er lustig ist. Ich würde HEUTE kein Kind allein losziehen lassen.
Aber meine Mutter (alleinerziehend, vollzeitberufstätig,3 Kinder) hat das auch früher nicht gemacht. Sie ging vor uns aus dem Haus, nachdem sie uns geweckt hat. Ich habe als Älteste die Kleinen beaufsichtigt, die Jüngste zur Kita gebracht (lag auf dem Schulweg, keine 2 min von der Wohnung entfernt), und dann mit mindestens 6.7 Freundinnen, die den gleichen Weg hatten, weiter zur Schule (5 min Schulweg). wir waren zwar ohne Mama-Begleitung, aber wir waren nicht allein unterwegs. Mittags retour, mal mit zu den Freundinnen gegangen, mal selbige bei mir- wir waren alle Schlüsselkinder. Mama rief manchmal an, um zu hören, dass alles okay ist. Aber auch in diesen Zeiten: Keiner war allein. Wir Kinder waren immer viele.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

naddy hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:38)

Eben. Man muß nur wollen müssen. Daran scheitert's, man will einfach nicht wollen. Weil die Willenskraft fehlt. Da hat Unsereiner echt Schwein gehabt. Oder eben gewollt, wo Andere nicht wollten. Vielleicht findet die Neurophysiologie ja eines Tages heraus, warum die einfach nicht wollen konnten. Oder wollen wollten. :|
Fraglich, ob sich eines Tages die Neurophysiologie dafür interessiert. Vielleicht - vielleicht auch nicht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:01)

Liegt es vielleicht daran, dass man heutzutage Kinder nicht mehr alleine raus lässt?
Ich bin im Übrigen mit 6 Jahren alleine U-Bahn gefahren.
Stichwort "Helikoptereltern" - es ist tatsächlich so, dass Kinder überbehütet werden, kaum noch eigene Erfahrungen sammeln können/dürfen. Ganz zu schweigen davon, dass Kinder lernen (dürfen) Risiken einzugehen oder auch nur abzuwägen.
Über allem, was Kinder tun, kreisen die Eltern und passen auf, dass (übertrieben gsagt), sich das Kind nichtmal einen Fingernagel abbricht.
Ich erlebe regelmäßig, wenn ich mal aus einem wichtigem Grund, die Kurzen in die Schule bringe, dass insbesondere Mütter noch zu Unterrichtsbeginn bei ihren Kindern im Klassenzimmer rumwuseln.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:06)

Nein, DA, das sind deine Erfahrungen. Meine sind andere. Ich kann all das von mir Gesagte hundertfach belegen, wenn ich wollte. Und ich weiß es hundertprozentig genau, dass damals alles so war, wie von mir beschrieben. Ja, der Staat hatte Riesendefizite, aber auf ihr Arbeitsleben ließen die meisten nichts kommen. Ich habe Frauen noch heute weinen sehen, als sie durch ihre leeren Fabrikhallen liefen, die heute Ruinen sind. Die Arbeitsbedingungen waren zum Teil wirklich schlimm, aber die meisten Leute liebten ihre Arbeit und ihre Kollektive dennoch. Da ist eher deine Beschreibung stark anzuzweifeln. Bzw. einseitig. Und überhaupt: Vielleicht kommst du mal auf die Idee in deiner unendlichen Güte, dass es in jeder Meinungsäußerung Dinge gibt, die objektiv so waren wie beschrieben, und wieder andere Dinge, die der jeweils andere eben anders sieht. Das ist völlig normal. Dein ewiger Anspruch, über irgendeine "absolute Wahrheit" zu verfügen, ist albern. Kindergarten. Das Leben war/ist etwas differenzierter.
Belegen?
Wie willst du das denn belegen?
Ja - unsere Erfahrungen sind unterschiedlich. Genau aus dem Grund schrieb ich auch, dass Du wahrscheinlich nie einen Produktionsbetrieb von innen gesehen hast, ich hingegen habe in der Produktion (Bergbau) gearbeitet.
Ich weiß (aus Erfahrung), was für Knochenjobs das waren.
Und Nein - du weißt NICHT "hundertprozentig genau", dass alles so war, wie Du beschrieben hast, weil ich Gegenbeispiele gebracht habe.
Vergiss bitte nicht, dass auch ich in der DDR sozialisiert worden bin!
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Alana4 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 11:54)

Diese Erinnerung haben viele "Baby-boomer". Meine Schule war 5 min vom Zuhause entfernt, der Schulweg Hiunderter Kinder war identisch- ein tägliches fröhliches Zusammensein. Die Nachmittage wurden gemeinsam verbracht, mal bei dem, mal bei einem anderen, mal zu Unternehmungen gemeinsam unterwegs.
Das funktioniert heute einfach nicht mehr. wo zu jener Zeit praktisch überall Kinder waren, die Familien Tür-an-Tür wohnten, gingh kein Kind alleine zur Schule-das Kindervolk traf sich zur gleichen Zeit unten und ging den Weg als Gruppe gemeinsam. Meine 4 mussten erst einmal 2 km alleine laufen, ganz alleine, bis sie auf die ersten Schulfreunde trafen. Und wir leben in einer großen Stadt, nicht etwa auf dem Dorf. In der Nachbarschaft gibt es KEINE gleichaltrigen Kinder. Mal eben zur Schulfreundin nebenan? Zu meiner Zeit war das so, die Eltern kannten sich, weil sie Nachbarn waren......nee, das ist heute ganz anders.
Geh doch mal durch die Straßen. Was siehst du? Alte, nur noch Alte ,zunehmend mit Rollator. Kaum noch Familien, und schon gar nicht umherziehende frei aufwachsende Kindergruppen. Ja, wir haben uns nach der Schule getroffen und waren draußen bis zum Abendessen. Aber wir wohnten auch alle auf dem Dreh- heute schickt man schon kleine Kinder in Schulen, die nur per ÖPVN erreichbar sind. die Kinder einer Schulklasse kommen von weit her, aus entgegengesetzten Richtungen, sind lange unterwegs. Wenn die Schulfreundin anderthalb Fahrstunden entfernt wohnt....wie soll man sich treffen? 10- oder 11-Jährige alleine duch die große Stadt fahren lassen?
Sie leben wahrscheinlich in irgendeinem Großstadtrandghetto?
Hier auf dem Dorf begegne ich nicht nur Kindergartengruppen, sondern auch Schülern, die zusammen zur Schule gehen, ortsbekannten Handwerkern, der Nachbarin, Frauen und Männern, die Einkaufen gehen, Vätern, die mit ihren Kleinkindern am Hobbyhühnerhof stehen bleiben, dem Arzt, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, dem Zahnarzt beim Schwimmen, der Frau Bürgermeisterin mit ihren vier Kindern, der Traditionsgasthofgattin, die mit einem ihrer Söhne etwas unternimmt und selbstverständlich auch Alten, mit oder ohne Rollator. Man grüßt sich nicht nur im Vorbeigehen, wie das in Bayern, egal ob bekannt oder nicht bekannt, üblich ist, sondern nimmt sich auch Zeit für ein Schwätzchen. Die Grundschule/Volksschule ist vor Ort, die weiterführenden Schulen sind mit dem Bus (vier Haltestellen im Ort) in ca 15 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Zum Bus laufen und in den Bus steigen, aussteigen und zur Schule laufen können unsere Kinder alleine und das auch, wenn die Schulfreundschaften in der nachbarlich gelegenen Kreisstadt wohnen, die übrigens auch mit der S-Bahn einfach zu erreichen ist.

Wenn ich lese, welche Probleme Ihre Kinder haben, dann tut mir das leid für Ihre Kinder. Vielleicht war die Wahl des Wohnsitzes für diese eher suboptimal?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

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JJazzGold hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:15)

Fraglich, ob sich eines Tages die Neurophysiologie dafür interessiert. Vielleicht - vielleicht auch nicht.
Bisher interessiert sie sich bekanntermaßen für empirisch erforschbare Tatsachen, weniger für Simplifizierungen des "gesunden Menschenverstandes" à la "Willenskraft", mit denen sich komplexe Sachverhalte ohne tiefergehende Ergründung handhabbar machen lassen. "Faulheit" ist beispielsweise auch so ein Kandidat, dieser Befund ersparte ganzen Generationen weiteres Nachdenken über ein mißratenes Schulsystem und unqualifizierte Lehrer. Bezüglich der generellen Vorteile individueller "Schuld"-Zuweisungen habe ich mich weiter oben ja schon geäußert: Die Betroffenen haben es halt nicht anders verdient.

Mit "Willenskraft" beschäftigt sich in der Nachfolge Narziß Achs übrigens heute die Kognitionspsychologie. Ein Schalter zur willkürlichen Betätigung dieser geheimnisvollen Kraft wurde allerdings auch von dieser bisher nicht behauptet. Entweder man hat sie, oder man hat sie nicht. Im letzteren Fall kann das also genausowenig zum Vorwurf gemacht werden wie die Unfähigkeit, hundert Meter in 10 Sekunden zu laufen. Das hat der olle Schopenhauer schon vor 200 Jahren erkannt:

"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.".
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:32)

Sie leben wahrscheinlich in irgendeinem Großstadtrandghetto?
Hier auf dem Dorf begegne ich nicht nur Kindergartengruppen, sondern auch Schülern, die zusammen zur Schule gehen, ortsbekannten Handwerkern, der Nachbarin, Frauen und Männern, die Einkaufen gehen, Vätern, die mit ihren Kleinkindern am Hobbyhühnerhof stehen bleiben, dem Arzt, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, dem Zahnarzt beim Schwimmen, der Frau Bürgermeisterin mit ihren vier Kindern, der Traditionsgasthofgattin, die mit einem ihrer Söhne etwas unternimmt und selbstverständlich auch Alten, mit oder ohne Rollator. Man grüßt sich nicht nur im Vorbeigehen, wie das in Bayern, egal ob bekannt oder nicht bekannt, üblich ist, sondern nimmt sich auch Zeit für ein Schwätzchen. Die Grundschule/Volksschule ist vor Ort, die weiterführenden Schulen sind mit dem Bus (vier Haltestellen im Ort) in ca 15 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Zum Bus laufen und in den Bus steigen, aussteigen und zur Schule laufen können unsere Kinder alleine und das auch, wenn die Schulfreundschaften in der nachbarlich gelegenen Kreisstadt wohnen, die übrigens auch mit der S-Bahn einfach zu erreichen ist.

Wenn ich lese, welche Probleme Ihre Kinder haben, dann tut mir das leid für Ihre Kinder. Vielleicht war die Wahl des Wohnsitzes für diese eher suboptimal?
:D Genaus so habe ich die Bayern schon vor vielen Jahren kennen gelernt und das ist auch der Grund, warum ich mich in Bayern und unter Bayern wohl fühle. Irgendwie wird man - auch als völlig Fremder - mit einbezogen, da wird einem auch mal "ein Loch in den Bauch" gefragt und inzwischen haben sich auch Freundschaften entwickelt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Keoma »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:01)

Liegt es vielleicht daran, dass man heutzutage Kinder nicht mehr alleine raus lässt?
Ich bin im Übrigen mit 6 Jahren alleine U-Bahn gefahren.
Das wäre heutzutage ein Fall für das Jugendamt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:24)

Ich erlebe regelmäßig, wenn ich mal aus einem wichtigem Grund, die Kurzen in die Schule bringe, dass insbesondere Mütter noch zu Unterrichtsbeginn bei ihren Kindern im Klassenzimmer rumwuseln.
Und das Schlimme ist. Den Kindern ist das nicht mal peinlich.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Keoma »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:07)

Und das Schlimme ist. Den Kindern ist das nicht mal peinlich.
Ist es nicht so, dass "uns" schon das Küsschen der Mutter bald peinlich war?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Moses »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:07)

Und das Schlimme ist. Den Kindern ist das nicht mal peinlich.
:D
war auch mein erster Gedanke, ich hätte meine Mutter nicht mit in die schule gelassen :D :D wie peinlich ist das denn :rolleyes:
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:37)

Dennoch halte ich Ihren Kommentar für daneben. Natürlich geht mir der Jammer genau so auf den Zeiger. Aber in dem Beitrag Selinas ist das nur eine Zeile. Der wesentliche Inhalt war aber, daß in dem untergegangenen Wirtschaftssystem offenbar systematisch Frauen gefördert wurden, die sich ohne Ehemann mit Kind in einer mißlichen Lage wiederfanden. Wenn ich Selina also richtig verstehe, dann konnten die sich mit Hilfe der öffentlichen Hand beruflich höher qualifizieren und ihr Los verbessern.

Nennt sich Fordern und Fördern. Das wäre auch in einer "Marktwirtschaft" zu wünschen. Dann kann man immer noch erkennen, wo diese Liebesmühe vergebens aufgewandt wird.
Das Förden gibt es auch heute.

"Frau" muss es aber wollen...

kostet halt "Freizeit", sich weiter zu bilden...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Moses »

Keoma hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:24)

Ist es nicht so, dass "uns" schon das Küsschen der Mutter bald peinlich war?
. . . und das Dreck aus dem Gesicht wischen mit angespucktem Taschentuch :rolleyes:
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Keoma »

Moses hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:36)

. . . und das Dreck aus dem Gesicht wischen mit angespucktem Taschentuch :rolleyes:
Hör bitte auf, diese Bilder.....
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Keoma hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:24)

Ist es nicht so, dass "uns" schon das Küsschen der Mutter bald peinlich war?
Da gibt es ein Buch zu
https://www.amazon.de/Kein-Ku%C3%9F-Mut ... oks&sr=1-2
:cool:
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:46)

Alleinerziehende arbeiten zumeist deshalb Teilzeit, weil sie sich neben dem Job um Kinder und Haushalt kümmern müssen. t.
klar

die "Erzeuger" sind ja auf den Mond geflüchtet...

Um den Haushalt muss sich auch jeder Vollzeit arbeitende Single-Mann kümmern...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:37)

klar

die "Erzeuger" sind ja auf den Mond geflüchtet...

Um den Haushalt muss sich auch jeder Vollzeit arbeitende Single-Mann kümmern...
Ein Haushalt mit Kindern erzeugt aber nun mal erheblich mehr Arbeit.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

naddy hat geschrieben:(05 Feb 2020, 10:53)

Vergißt du neuerdings das "soziale" vor "Marktwirtschaft", oder hast du das Schamblättchen inzwischen abgelegt? :)
nein- es ist aber Marktwirtschaft und keine "Sozialwirtschaft"...

Das Politikversagen dokumentiert sich aber in der Unfähigkeit, ein einigermaßen akzeptables Äquivalenzprinzip herzustellen, das die Bezeichnung "soziale Marktwirtschaft" auch verdient


Lustige Aussage bei einem "Sozialvolumen" von fast 1 Billionen Euro im Jahr...
Das hätte zu bewerten und zu regulieren, in welchem Verhältnis die Lebensleistung einfacher Arbeiter zum Tageserlös hochspekulativer Finanztransaktionen auf der Basis nicht-existierenden Kapitals steht.
Was haben diese zwei Themen miteinander zu tun?

Also der Arbeitgeber deines einfachen Arbeiters, der dessen Lohn zahlt, mit den Finanztransaktionen?

Mittels solcher Luftnummern an einem einzigen Tag/innerhalb einer Stunde mehr verdienen zu können als Andere in ihrem ganzen Leben, mag sich für Marktradikale richtig anfühlen. Für nicht derart sozial Verkrüppelte klingt es eher pervers.
Was hat das mit der sozialen Marktwirtschaft in D zu tun?
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mi 5. Feb 2020, 13:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:53)

Ein Haushalt mit Kindern erzeugt aber nun mal erheblich mehr Arbeit.

Sicher, diesbezüglich hatte ich noch die Erzeuger angeführt.

Zum Kinder in die Welt setzen gehören immer zwei....

Dann wird sich viel schneller getrennt als früher und die Alleinerziehende "brüllt" dann nach dem Staat...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:32)

Sie leben wahrscheinlich in irgendeinem Großstadtrandghetto?


GroßstadtRAND: ja, aber Ghetto? :D Nee, eigenes Haus, Garten drumherum, alles sehr schön, sehr naturnah. Das Beste, was wir tun konnten für unsere kinder: raus aus Friedrichshain-Kreuzberg!
Außerdem sind meine Kinder inzwischen erwachsen. Alles richtig gemacht.

Eure "Erfahrungen" mit vielen fröhlichen Kindern auf den Straßen decken sich jedenfalls nicht mit Fakten. D. ist definitiv arm an Kindern!
(Dass man welche sieht, wenn man mal an einem Spielplatz vorbei kommt, ist ja wohl logisch.
Und dass Kita-Kinder auf Spaziergang als Gruppe unterwegs sind, wow! was für eine Menge an Kindern. sind die da alleine unterwegs? Oder ist das zufällig ein Ort, an dem die wenigen vorhandenen Kinder gesammelt sind für eine Zeit des Tages?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Alana4 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 14:06)

G

Eure "Erfahrungen" mit vielen fröhlichen Kindern auf den Straßen decken sich jedenfalls nicht mit Fakten. D. ist definitiv arm an Kindern!
?
Die Zahl der Kinder unter 14 steigt seit 2012 wieder.

Das sind die Fakten.

https://de.statista.com/statistik/daten ... jahr-1950/
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:03)

:D Genaus so habe ich die Bayern schon vor vielen Jahren kennen gelernt und das ist auch der Grund, warum ich mich in Bayern und unter Bayern wohl fühle. Irgendwie wird man - auch als völlig Fremder - mit einbezogen, da wird einem auch mal "ein Loch in den Bauch" gefragt und inzwischen haben sich auch Freundschaften entwickelt.
Ich gebe zu, anfänglich hatte ich Bedenken, wieder auf's, hier nicht gar nicht so, platte Land zu ziehen. Vorher waren Darmstadt und Frankfurt schneller erreichbare, als jetzt München. Aber die haben sich schnell als unsinnig herausgestellt. Inzwischen sind wir, ich dabei “wieder“, fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft, von alt bis jung. Ja, ich fühle mich hier sehr wohl und will auch nicht mehr weg. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Alana4 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 14:06)

GroßstadtRAND: ja, aber Ghetto? :D Nee, eigenes Haus, Garten drumherum, alles sehr schön, sehr naturnah. Das Beste, was wir tun konnten für unsere kinder: raus aus Friedrichshain-Kreuzberg!
Außerdem sind meine Kinder inzwischen erwachsen. Alles richtig gemacht.

Eure "Erfahrungen" mit vielen fröhlichen Kindern auf den Straßen decken sich jedenfalls nicht mit Fakten. D. ist definitiv arm an Kindern!
(Dass man welche sieht, wenn man mal an einem Spielplatz vorbei kommt, ist ja wohl logisch.
Und dass Kita-Kinder auf Spaziergang als Gruppe unterwegs sind, wow! was für eine Menge an Kindern. sind die da alleine unterwegs? Oder ist das zufällig ein Ort, an dem die wenigen vorhandenen Kinder gesammelt sind für eine Zeit des Tages?
Die Kitakinder der zwei örtlichen Kitas mit Ganztagsangebot sind bei uns in Gruppen von 14-16 Kindern grundsätzlich nicht unbetreut unterwegs. Unbetreut sind, mit wenigen Ausnahmen, die Schulkinder unterwegs, allein, zu zweit, zu dritt, zu viert, etc. Nachdem hier eine Kinderanzahl von drei bis vier pro Familie nach wie vor nicht selten zu finden ist, sind auch Geschwister dabei. Wo auch immer Deutschland arm an Kindern ist, hier nicht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

naddy hat geschrieben:(05 Feb 2020, 12:58)

Bisher interessiert sie sich bekanntermaßen für empirisch erforschbare Tatsachen, weniger für Simplifizierungen des "gesunden Menschenverstandes" à la "Willenskraft", mit denen sich komplexe Sachverhalte ohne tiefergehende Ergründung handhabbar machen lassen. "Faulheit" ist beispielsweise auch so ein Kandidat, dieser Befund ersparte ganzen Generationen weiteres Nachdenken über ein mißratenes Schulsystem und unqualifizierte Lehrer. Bezüglich der generellen Vorteile individueller "Schuld"-Zuweisungen habe ich mich weiter oben ja schon geäußert: Die Betroffenen haben es halt nicht anders verdient.

Mit "Willenskraft" beschäftigt sich in der Nachfolge Narziß Achs übrigens heute die Kognitionspsychologie. Ein Schalter zur willkürlichen Betätigung dieser geheimnisvollen Kraft wurde allerdings auch von dieser bisher nicht behauptet. Entweder man hat sie, oder man hat sie nicht. Im letzteren Fall kann das also genausowenig zum Vorwurf gemacht werden wie die Unfähigkeit, hundert Meter in 10 Sekunden zu laufen. Das hat der olle Schopenhauer schon vor 200 Jahren erkannt:

"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.".

Wenn Einem Schulsystem und Lehrer als mangelhaft erscheinen, dann engagiert man sich am besten für eine Behebung der Mängel. Auch das steht Jedermann frei zu tun.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2020, 13:53)

Ein Haushalt mit Kindern erzeugt aber nun mal erheblich mehr Arbeit.
Fast glaube ich schon, daß die Mehrarbeit durch Kinder noch der geringere Aufwand ist. Kinder sind doch lebende Wesen mit Anlehnungsbedürfnis. Die brauchen ihre Mutter auch als immer ansprechbare Vertrauensperson. Da geht Zeit verloren, denn bei solchem Austausch kann sich niemand eben einmal in Vorlesungen und Übungen
vertiefen. "Alleinerziehend" heißt auch allein sein mit dieser Verantwortung.

Da ist es sicher gut, wenn liebevolle Großeltern mit an Bord sind. Denn natürlich befinden sich alleinerziehende Mütter in einer Lebenskrise, in der sie viele wohlgemeinte Ratschläge einstecken müssen und wenig wirkliche Hilfe erfahren.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von lila-filzhut »

Ich fass es noch mal zusammen,

bis ca 2000 war sich Mainstreampresse und Staatsfunk einig, daß Väter/Männer eigentlich überflüssig sind. Die Powerfrau von morgen braucht keinen Mann. Alleinerziehende Mütter waren quasi die Elitekämpferinnen des Geschlechterkampfes.
Glaubt ihr nicht? Nun selbst Feministinnen geben die masslose Selbstüberschätzung zu, natürlich nur ein bisschen. So wie es im 3. Reich auch nur ein bisschen Täterinnen gab.
https://www.zeit.de/2015/37/alleinerzie ... frauenbild
Das Elend der Alleinerziehenden wird beklagt – das habe der Feminismus nicht gewollt. Na: Ein bisschen doch!
bis 2010 war hier und im Vorgängerforum eine sehr erfolgreiche intellektuelle alleinerziehende Feministin unterwegs. Die hatte, laut eigenen Angaben sogar mehrere Kinder von unterschiedlichen Vätern/Momenten.
Die hat nicht nach dem Mann gerufen. Das nur mal so als kleinen forenhistorischen Hinweis.

2020 wird der Mann auf einmal wieder gebraucht. Sowohl von den überforderten Alleinerziehenden als auch in Partnerschaftsmodellen, welche die deutsche Frau eigentlich spätestens 1999 (laut Expertinnen) überwunden haben soll.

Aber natürlich gibt es aber noch feministische Durchhalteparolen:
„Alleinerziehend sein ist eine Erfolgsstory“, sagt Edith Schwab. Sie ist Chefin des „Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter“.
Buchtipp:
Feindbild weiße Männer: Der rassistische Sexismus der identitätspolitischen Linken
https://www.amazon.de/dp/B07X8JT28Y

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Lexikon der feministischen Irrtümer
https://www.amazon.de/dp/B082T14GH7
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von lila-filzhut »

Und selbst die radikalsten Feministinnen - werden letztendlich auch von der Gesellschaft gezwungen/dahin gefoltert Kinder zu bekommen und auf die (in der Theorie jahrelang auf Uni und in Medien kommunizierte) Powerfrauen-Biografie zu verzichten.

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/frei ... iven-88347
35, ist Mutter einer vierjährigen Tochter. Sie trat im Sommer 2019 als Chefredakteurin des feministischen Online-Magazins Edition F ab, um sich, wie sie es sagt, erst mal wieder zu sortieren. Für uns sortiert sie derweil die Welt.
Woher kommt der Wunsch danach, Kinder zu haben? Ich habe mir diese Frage selbst oft gestellt, da für mich bis Ende 20 klar war, dass ich niemals Kinder haben wollte.
...
Forscher*innen gehen davon aus, dass es kulturelle Leitbilder sind, die Kinderwünsche wecken.
Warum entscheidet man sich eher gegen Kinder, weil man glaubt, die Belastung sei zu hoch, als nach neuen Familienformen zu schauen, in denen sich mehr als ein oder zwei Erwachsene um Kinder kümmern?
Zum Thema Patchwork Familie findet man bei der Sueddeutschen jede Menge Artikel.... muss man natürlich nicht gelesen haben, wenn man selber nen Artikel über eben diese verfasst....
Buchtipp:
Feindbild weiße Männer: Der rassistische Sexismus der identitätspolitischen Linken
https://www.amazon.de/dp/B07X8JT28Y

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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Teeernte »

lila-filzhut hat geschrieben:(09 Feb 2020, 13:45)

Und selbst die radikalsten Feministinnen - werden letztendlich auch von der Gesellschaft gezwungen/dahin gefoltert Kinder zu bekommen und auf die (in der Theorie jahrelang auf Uni und in Medien kommunizierte) Powerfrauen-Biografie zu verzichten.

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/frei ... iven-88347

Zum Thema Patchwork Familie findet man bei der Sueddeutschen jede Menge Artikel.... muss man natürlich nicht gelesen haben, wenn man selber nen Artikel über eben diese verfasst....
Ich hätt es für Hormone gehalten... :D :D :D als Mann .....(Ausstattung : Hormongesteuerte Wünschelrute...)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Sören74 »

lila-filzhut hat geschrieben:(05 Feb 2020, 20:25)

bis ca 2000 war sich Mainstreampresse und Staatsfunk einig, daß Väter/Männer eigentlich überflüssig sind.
Finde ich jetzt doch zu Schwarz-Weiß. Was wohl vermehrt gezeigt wurde, war die Realität, dass es immer mehr alleinerziehende Mütter gibt.
lila-filzhut hat geschrieben:2020 wird der Mann auf einmal wieder gebraucht. Sowohl von den überforderten Alleinerziehenden als auch in Partnerschaftsmodellen, welche die deutsche Frau eigentlich spätestens 1999 (laut Expertinnen) überwunden haben soll.

Aber natürlich gibt es aber noch feministische Durchhalteparolen:
Auch das ist mir zu einseitig dargestellt. Mit Sicherheit gab es solche Artikel, aber das ist immer nur ein Teil des gesamten Spektrums. Ich würde auch generell empfehlen, nicht jeden vermittelten Trend 1:1 zu übernehmen oder absolutistisch zu deuten. :)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von lila-filzhut »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2020, 14:42)

Finde ich jetzt doch zu Schwarz-Weiß. Was wohl vermehrt gezeigt wurde, war die Realität, dass es immer mehr alleinerziehende Mütter gibt.



Auch das ist mir zu einseitig dargestellt. Mit Sicherheit gab es solche Artikel, aber das ist immer nur ein Teil des gesamten Spektrums. Ich würde auch generell empfehlen, nicht jeden vermittelten Trend 1:1 zu übernehmen oder absolutistisch zu deuten. :)
Ja wo kommen die ganzen alleinerziehenden denn her? Bestimmt hat man denen vor 20-30 Jahren erzählt, daß das Leben der alleinerziehenden Mutti die Vorhölle ist (so wie es heute systemmedial dargestellt wird). Toll, dachten damals die Frauen, für so ein Leben opfer ich doch gerne die Ehe. Laut feministischer Propaganda wurden alle alleinerziehenden von ihren Mackern verlassen.... jetzt könnte man Statistiken bemühen....aber wofür auch, lohnt sich hier überhaupt nicht.... auch könnte man die deutsche Gender-Presse/Literatur der letzten 40 Jahre durchgehen und schauen wie Männer und Väter allgemein so dargestellt wurden....alles vergessen - nix gewesen? Wollen wir Deutschen wiedermal die eigene Geschichte leugnen?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ner Patchwork Familie (total modern, hip, selbstverwirklichend), in der der Mann Haupternährer ist und ner klassischen Ehe (pfui, piefig, patriarchal), in der der Mann Haupternäher ist?
Buchtipp:
Feindbild weiße Männer: Der rassistische Sexismus der identitätspolitischen Linken
https://www.amazon.de/dp/B07X8JT28Y

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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Ja wo kommen die ganzen alleinerziehenden denn her?
Die kommen daher, daß im deutschen Wort Ehe leider auch der lateinische Begriff "errare humanum est" verborgen ist. Denn kann es wirklich fü Frauen, Kinder und auch den Mann besser sein, wenn sich die Eheleute trennen. Und meist, wenn auch nicht immer, bleiben die gemeinsamen Kinder dann bei der Mutter. Damit einher geht auch eine Entfremdung von den Großeltern des Ehepartnerns ohne diese Kinder. Neben die Nöte, den Lebensunterhalt für die Restfamilie herbeischaffen zu müssen, kommen also auch noch solche Nöte.

Eine weitere und weitaus bedrückendere Ursache für alleinerziehende Mütter liegt in den Lebensbedingungen bildungsferner Kreise... wo viel zu früh im Grunde ungewollt Nachwuchs erzeugt wird, womöglich im Laufe der Zeit noch unter Mitwirkung unterschiedlicher "Väter". Eindringlich beschrieben in Kirsten Heisigs Buch "Am Ende der Geduld". Da ist eine Quelle für Verwahrlosung zu orten. Und ein Teil dieser schlimmen Fehlentwicklung fällt dann auch auf sehr ordentliche und liebenswerte Alleinerziehende zurück.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von lila-filzhut »

H2O hat geschrieben:(15 Feb 2020, 13:06)

Die kommen daher, daß im deutschen Wort Ehe leider auch der lateinische Begriff "errare humanum est" verborgen ist. Denn kann es wirklich fü Frauen, Kinder und auch den Mann besser sein, wenn sich die Eheleute trennen. Und meist, wenn auch nicht immer, bleiben die gemeinsamen Kinder dann bei der Mutter. Damit einher geht auch eine Entfremdung von den Großeltern des Ehepartnerns ohne diese Kinder. Neben die Nöte, den Lebensunterhalt für die Restfamilie herbeischaffen zu müssen, kommen also auch noch solche Nöte.
Man kann aber dieses Gefühl des "sich irren" auch medial verstärken und das ist genau in den letzten 40 Jahren passiert. Und "irren" ist diesbezüglich sogar noch nett ausgedrückt, den Frauen wurde vorgeworfen sich überhaupt auf Ehe oder eben Mutter sein einzulassen, klassisch piefige Familienmodelle zu bevorzugen. Noch heute sind Journalisten darüber ENTSETZT, dass so viele junge Menschen traditionelle Rollen bevorzugen. Begleitet mit Dauerhasskampange gegen Männer/Väter in den feministischen Systemmedien und Staatsfunk. z.B. beim Thema Entfremdung, is doch egal ob sozialer Vater oder biologischer Vater (wurde so propagiert) - dann is es allerings auch egal ob Großeltern oder Ersatzomi. Scheidung und Trennung war also kein Schicksal, sondern ein Sieg der Frau über den Tätermann.
H2O hat geschrieben:(15 Feb 2020, 13:06)
Eine weitere und weitaus bedrückendere Ursache für alleinerziehende Mütter liegt in den Lebensbedingungen bildungsferner Kreise... wo viel zu früh im Grunde ungewollt Nachwuchs erzeugt wird, womöglich im Laufe der Zeit noch unter Mitwirkung unterschiedlicher "Väter". Eindringlich beschrieben in Kirsten Heisigs Buch "Am Ende der Geduld". Da ist eine Quelle für Verwahrlosung zu orten. Und ein Teil dieser schlimmen Fehlentwicklung fällt dann auch auf sehr ordentliche und liebenswerte Alleinerziehende zurück.
ungewollt? Stimmt die jungen Frauen wollten ja eigentlich Karriere machen :rolleyes:
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Lexikon der feministischen Irrtümer
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

lila-filzhut hat geschrieben:(15 Feb 2020, 20:01)

Man kann aber dieses Gefühl des "sich irren" auch medial verstärken und das ist genau in den letzten 40 Jahren passiert. Und "irren" ist diesbezüglich sogar noch nett ausgedrückt, den Frauen wurde vorgeworfen sich überhaupt auf Ehe oder eben Mutter sein einzulassen, klassisch piefige Familienmodelle zu bevorzugen. Noch heute sind Journalisten darüber ENTSETZT, dass so viele junge Menschen traditionelle Rollen bevorzugen. Begleitet mit Dauerhasskampange gegen Männer/Väter in den feministischen Systemmedien und Staatsfunk. z.B. beim Thema Entfremdung, is doch egal ob sozialer Vater oder biologischer Vater (wurde so propagiert) - dann is es allerings auch egal ob Großeltern oder Ersatzomi. Scheidung und Trennung war also kein Schicksal, sondern ein Sieg der Frau über den Tätermann.
Finde ich arg theoretisch. Mich und meine Lieben hat diese Art "Mainstream im eigenen Saft" kaum erreicht... vielleicht zu dessen Entsetzen. Menschen bleiben eben doch Menschen mit ihren eigenen Empfindungen: Das finde ich gar nicht so schlecht.

ungewollt? Stimmt die jungen Frauen wollten ja eigentlich Karriere machen :rolleyes:
Den Eindruck hatte Frau Kirsten Heisig mir nicht vermittelt. Da müßten Sie wohl ein wenig nacharbeiten.
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