Amun Ra hat geschrieben:(18 Dec 2019, 17:32)
Ergo hört man sie eben nicht, es sei denn man sucht aktiv nach ihnen. Genau das meine ich doch. Die gehen in der Kakophonie unter. Frag doch mal den Durchschnittsdeutschen was ihm als erstes in den Sinn kommt, wenn er an modernen Feminismus denkt. Ich würde fast schon Geld drauf wetten, dass er (aber auch sie!) keine positiven Assoziationen damit verbindet. Im Gegenteil werden es eher die abgedrehten, blind aktivistischen Feministinnen sein mit ihren absurden Forderungen.
Es hat einen Grund, warum sich nur eine Minderheit (in allen Alterskohorten!) als "Feministen" bezeichnet. Und dieser Grund liegt unter anderem eben an der lauten Kakophonie der abgedrehten, modernen Feministen.
Auch in der Kakophonie finden sich wahre Statements, die nicht untergehen. Du hast vorhin die #meToo-Bewegung angesprochen, da war sicherlich viel blinder Aktionismus unnd viel Übertreibung dabei, und trotzdem hat sie auf einen
Missstand hingewiesen, der gerade von Männern gerne ignoriert oder amüsiert klein geredet wurde.
Und man setzt sich auf politischer Ebene auch für allerlei Unfug unter dem Deckmäntelchen der Gleichberechtigung ein. Man betrachte nur einmal all den Humbug, mit dem man dem Gender-pay-gap begegnen will. Das ist nämlich das Problem: Feminismus im Hintergrund ist eben nicht nur der effektive, der wirklich was bewegen will. Auch die Politik richtet sich nach den krakelenden Feministen. Und das raubt Ressourcen gerade da, wo noch Missstände offen sind und wirklich was getan werden müsste. Und das ist es ja, was ich meine, wenn ich sage, dass moderner Feminismus dem Feminismus im Weg steht.
Stimmt, da ist sog. moderner Feminismus eher ein Hindernis, weil dieser Feminismus nicht ernst genommen wird, in den meisten Fällen zurecht. Es ist in einer immer noch von Männern dominierten Politik und Wirtschaft immer
noch schwer, mit leiserer Stimme effektiv etwas zu erreichen, aber auch hier höhlt steter Tropfen den Stein. Wobei deutscher Stein da besonders hart ist.