Sammelstrang gendergerechte Sprache

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Wie steht Ihr zu gendergerechte Sprache?

diese Sprachform ist gut und richtig und soll so bleiben
3
3%
diese Sprachform sollte langfristig mal abgeschafft werden
6
6%
diese Sprachform sollte mit sofortiger Wirkung abgeschafft werden
19
19%
wer so spricht, sollte wegen Zeitverschwendung verurteilt werden
10
10%
wer so spricht, sollte wegen seelischer Grausamkeit verurteilt werden
5
5%
wer so spricht, sollte wegen Beschädigung der deutschen Sprache verurteilt werden
38
38%
mir ist das alles egal
20
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 101
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Liegestuhl
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Jun 2021, 07:12)

Sie ist 78, sie hat beruflich nichts mehr zu verlieren. Als aufstrebende 25jährige mit Karriereabsicht im Fernsehen hätte sie das so vermutlich nicht öffentlich geäußert. :?:
Zum Glück zählt das Wort einer 78jährigen erfahrenen Frau in der öffentlichen Wahrnehmung um einiges mehr als das einer aufstrebenden 25jährigen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Der Kutscher

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Der Kutscher »

Mit der Diskussion um „gendergerechte Sprache“ wird nur über die wahren Probleme die es noch in der Gleichstellung gesellschaftlich gibt hinweggetäuscht. Frag doch einfach mal eine Arbeiterin was ihr wichtiger ist: die weibliche Berufsbezeichnung oder gleiches Geld für gleiche Arbeit? Wer ernsthaft die Bezeichnung „Bürgerinnensteig“ statt Bürgersteig fordert hat für mich den Schuss nicht gehört, den kann ich beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen. Wir haben wirklich wichtigere Probleme in der Gesellschaft. Frau Heidenreich spricht mir aus der Seele: »Das ist alles ein verlogener Scheißdreck.« dem gibt es für mich nichts mehr hinzuzufügen.
Skeptiker

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Jun 2021, 07:12)
Sie ist 78, sie hat beruflich nichts mehr zu verlieren. Als aufstrebende 25jährige mit Karriereabsicht im Fernsehen hätte sie das so vermutlich nicht öffentlich geäußert. :?:
Das ist richtig. Allerdings ist es auch wichtig, dass Frauen wie sie, sich diesem ideologischen Unsinn entgegenstellen, weil diese Ideologen ansonsten kampflos die Sprache überlassen würde.

Junge Menschen sind offensichtlich einem höheren konformistischem Druck unterlegen. Das Prinzip "gut gemeint ist gut gemacht" scheint sich in der jungen Generation immer weiter durchzusetzen, weil die Ideologen ist gut verstehen, ein Problem großzureden, welches in der Form nicht existiert. Zudem verklärt man es als Erkenntnisproblem - was am der Realität vorbeigeht. Es ist ein Thema kontinuierlicher Verbesserung, aber keines in dem man gegen grundsätzlich andere Vorstellungen ankämpfen müsste.

Aber Jugend wäre wohl nicht Jugend, wenn sie nicht meinen würden, die Welt groß ändern zu müssen. Dass es manchmal auch sinnvoll ist Gutes zu bewahren, steht dabei leider oft nicht hoch im Kurs.
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Billie Holiday
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Jun 2021, 08:33)

Das ist sicher richtig,
trotzdem ist es gut, wenn jemand wie sie das mal deutlich ausspricht und es auch noch abgedruckt wird, oder?
:thumbup: Auf alle Fälle. Hab mich gefreut, mal so klare Worte zu lesen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Jun 2021, 09:15)

Das ist richtig. Allerdings ist es auch wichtig, dass Frauen wie sie, sich diesem ideologischen Unsinn entgegenstellen, weil diese Ideologen ansonsten kampflos die Sprache überlassen würde.

Junge Menschen sind offensichtlich einem höheren konformistischem Druck unterlegen. Das Prinzip "gut gemeint ist gut gemacht" scheint sich in der jungen Generation immer weiter durchzusetzen, weil die Ideologen ist gut verstehen, ein Problem großzureden, welches in der Form nicht existiert. Zudem verklärt man es als Erkenntnisproblem - was am der Realität vorbeigeht. Es ist ein Thema kontinuierlicher Verbesserung, aber keines in dem man gegen grundsätzlich andere Vorstellungen ankämpfen müsste.

Aber Jugend wäre wohl nicht Jugend, wenn sie nicht meinen würden, die Welt groß ändern zu müssen. Dass es manchmal auch sinnvoll ist Gutes zu bewahren, steht dabei leider oft nicht hoch im Kurs.
Nichts gegen die Jugend.
Mir machen die Älteren Sorgen, die da mitmachen, auf unleserliche Texte bestehen und mit Hickser sprechen. Offenbar ist der Wunsch groß, sich von wenigen Querulanten drangsalieren zu lassen.
Gab Zeiten, da wußte jeder, dass mit „Lehrer und Schüler versammeln sich um 15 Uhr in der Aula“ ausnahmslos alle gemeint sind und es fühlten sich auch alle angesprochen. Dann kam eine kleine, laute Minderheit und hat behauptet, es würden im alltäglichen Sprachgebrauch Menschen ausgegrenzt werden. Das ist alles nur noch bekloppt. Bin froh, im Alltag normales Sprechen zu hören.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von firlefanz11 »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 Jun 2021, 08:53)

Zum Glück zählt das Wort einer 78jährigen erfahrenen Frau in der öffentlichen Wahrnehmung um einiges mehr als das einer aufstrebenden 25jährigen.
Für die grüne Jugend ist sie bestimmt auch nur so ne alte, verbitterte, weiße Umweltsau...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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schokoschendrezki
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Jun 2021, 11:32)

Nichts gegen die Jugend.
Mir machen die Älteren Sorgen, die da mitmachen, auf unleserliche Texte bestehen und mit Hickser sprechen. Offenbar ist der Wunsch groß, sich von wenigen Querulanten drangsalieren zu lassen.
Gab Zeiten, da wußte jeder, dass mit „Lehrer und Schüler versammeln sich um 15 Uhr in der Aula“ ausnahmslos alle gemeint sind und es fühlten sich auch alle angesprochen. Dann kam eine kleine, laute Minderheit und hat behauptet, es würden im alltäglichen Sprachgebrauch Menschen ausgegrenzt werden. Das ist alles nur noch bekloppt. Bin froh, im Alltag normales Sprechen zu hören.
Es gibt kein "normales Sprechen". Martin Luther hat mit seiner Bibelübesetzung dafür gesorgt, dass wir heute dudengemäß "Seele" und "Sonne" sagen und nicht "Seel" und "Sonn". Der Erhalt des Endungs-e-s war von Luthers Seite her eigentlich konservativ inspiriert. Die Obersachsen haben sich damit gegen Schwaben und Bayern durchgesetzt. Zu Luthers Zeiten konnte man in deutschen Landen u.a. am Gebrauch oder Nichtgebrauch dieses Endungs-e-s katholisch von reformiert unterscheiden. Das ist doch eigentlich ganz ähnlich wie heute der *innen-Aussetzer. Es gibt kein "normales Sprechen".

Nebenbei gesagt: Ich könnt mich echt amüsieren über automatische Sprachansagen in vielen Lift-Systemen: Die sagen "Türe öffnet" oder "Türe schließt". "Tür" ist nun - aus welchen Gründen auch immer - von dieser lutherischen Tilgung des Endungs-e-s im Duden-Deutsch verschont geblieben. "Apokope" ist der sprachwissenschaftliche Fachausdruck für diese Tilgung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Jun 2021, 18:16)

Das ist doch eigentlich ganz ähnlich wie heute der *innen-Aussetzer. Es gibt kein "normales Sprechen".

Nebenbei gesagt: Ich könnt mich echt amüsieren über automatische Sprachansagen in vielen Lift-Systemen: Die sagen "Türe öffnet" oder "Türe schließt". …
Wieso amüsiert dich das? Du hast doch selber geschrieben, dass es kein „normales Sprechen“ gibt. Gilt das dann nicht auch für Tür/Türe? Oder gilt das immer nur dann, wenn es einem ideologisch/philosophisch in den Kram passt, und man sich über die Anderen belustigen kann?
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Ammianus
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

Die Entwicklung von Sprache ist ein komplexer und allmählich verlaufender Prozess. Vor einiger Zeit las ich eine Luther-Biographie. Die enthielt zahlreich, auch längere, Originalzitate. Und das war dann wirklich anstrengend. Manchmal wünschte ich mir fast eine Übersetzung dazu. Dazu kommt dann natürlich auch noch die darin zum Ausdruck kommende Denkweise, die heute ohne ein entsprechendes Geschichts- oder Religionswissenschaftsstudium nur schwer nachzuvollziehen ist.

Was in letzter Zeit geschieht fällt für mich in eine Reihe ideologisch motivierter Eingriffe in die Sprache. Das hat einige Vorläufer. Zuerst fällt mir dazu etwas Lustiges mit dem Aufkommen des Nationalgefühls im 19. Jahrhundert ein. Da wurde versucht, Fremdworte und besonders Ausdrücke aus der französischen Sprache zu tilgen. Das sollte dann auch beim Skat erfolgen.
Weniger drollig war dann eine Weile später LTI. Auf Grund des heutigen Geschehens nahm ich jetzt Klemperers Buch aus dem Regal und las es wieder. Realsatire am Rande: Gegen Ende erscheint das Wort "Neger" - aber eben nicht als LTI, sondern vom Autor damals - und der Gesellschaft - als normal empfunden.
Weiter erinnere ich mich an einen Mitlehrling, der in seiner Facharbeiterhausarbeit bewusst als Provokation "Mauer" statt "Staatsgrenze der DDR" schrieb. Dafür gab es eine 5, er musste sie komplett und zu einem anderen Thema neu schreiben und bekam so seinen Facharbeiter erst gut 2 Monate später. Hier zeigen sich dann deutlich Parallelen zu heutigen Vorgängen, wo es zumindest wohl Versuche an Hochschulen gibt, den Studenten den aktuellen Neusprech aufzuzwingen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Bielefeld09
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 May 2021, 11:05)

Nein, die Sternchen sind ziemlich neu und du bist einer der ganz wenigen hier, der sie benutzt. Die meisten Beiträge anderer user sind gut zu lesen, weil die normal schreiben, ist dir das noch nicht aufgefallen? Vermutlich sprechen die auch im Alltag ohne Hickser. :thumbup:
Lassen wir das doch einfach. Schreiben Sie doch so, wie sie es wollen und können.
Ich schreib so, wie ich es kann. Mal mit * oder mal ohne.
Wir haben, glaub ich, andere wichtige Probleme.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Billie Holiday
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Jun 2021, 00:42)

Lassen wir das doch einfach. Schreiben Sie doch so, wie sie es wollen und können.
Ich schreib so, wie ich es kann. Mal mit * oder mal ohne.
Wir haben, glaub ich, andere wichtige Probleme.
Das tue ich sowieso.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

In einem Gastbeitrag im Cicero hat die Spitzenkandidatin der Grünen in Berlin ein wunderbares Beispiel dafür abgeliefert, welchem Missverständnis linksliberale Tugendwächter bei der deutschen Sprache unterliegen:
FÜR DAS GENDERN IN DER VERWALTUNG
-Entspannt Euch!
GASTBEITRAG VON BETTINA JARASCH am 4. Juni 2021

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß will das Gendern in staatlichen Verwaltungen untersagen. Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, widerspricht ihm. Sie findet, dass sich die Veränderung der Sprache nicht verbieten lässt.

Sprache ist in Bewegung, verändert sich mit den Menschen, die sie verwenden und prägen. Wenn ich mich, unterwegs im Berliner Wahlkampf, mit jüngeren Menschen unterhalte, merke ich, dass sie meist sehr selbstverständlich mit geschlechtergerechter Sprache umgehen. Ich bin noch anders aufgewachsen, meine Texte sind leidlich gegendert, manchmal ist mir auch die Debatte über inklusive Sprache zu konfrontativ. Aber fühle ich mich dem Diskurs deshalb ausgeliefert oder von einer Gedankenpolizei kontrolliert? Nein.
„Veränderung der Sprache“ lässt sich also nicht verbieten. Aha. Oder mit anderen Worten „IHR könnt UNS nicht daran hindern die Sprache nach UNSEREN ideologischen Vorstellungen zu verändern“ – das würde es ggf. besser treffen.

Denn „Veränderung von Sprache“ ist immer eine ungesteuerte Veränderung der Sprachgewohnheiten in der Bevölkerung gewesen, die dann in den Standard übernommen wurde. Aber darum geht es nicht, wenn jemandem in der Verwaltung VERBOTEN wird, gendern zu unterlassen und sich stattdessen an die übliche Sprachform zu halten.

Wäre es somit eine „Veränderung der Sprache“ die zu akzeptieren wäre, wenn eine AfD geführte Regierung ihren Beamten den Gebrauch der Anrede „Fräulein“ für unverheiratete Frauen vorschreiben würde, weil das vielleicht den moralischen Vorstellungen der AfDler entgegenkommen würde? Wenn dann die Grünen das verhindern wollten, wäre das dann „Verbot von Sprachveränderung“?

Und dazu gehört, im Sinne von Empathie und gegenseitigem Wohlwollen, dass ich mich um ein Sternchen bemühe, weil es für eine Trans*Person jeden Tag ein Problem ist, sich in den bestehenden Ausdrucksformen ausreichend wiederzufinden. Oder dass ich verstehe, dass junge Ingenieurinnen sich in der Gruppe mit männlichen Kollegen als Ingenieur*innen verstehen und nicht als eine Gruppe von Ingenieuren.
Aha. Irgendwer hat also die Grünen dazu auserkoren für Transen und Ingenieurinnen zu sprechen. Zumindest glauben die das.
In Wirklichkeit kenne ich aber sehr viele Ingenierinnen und ich habe noch niemals eine davon anmerken hören, dass sie sich bei Anrede „Ingenieur“ oder „Ingenieure“ nicht angesprochen fühlte. Im Gegenteil, eher besteht man darauf, dass man Ingenieur ist. Und wer spricht nun für diese Frauen, die in meinen Augen die Mehrheit bilden? Haben die kein Recht als Ingenieur angesprochen zu werden?
Aber die Denkweise wird an dem nachfolgenden Beispiel klar:

Ich lade hier Herrn Ploß und alle anderen Gegner des Genderns zu einem einfachen Test ein: Sie berufen sich darauf, dass das männliche Generum neutral sei und Frauen in der männlichen Form mitgemeint seien. Dann drehen wir das Ganze mal um: Wenn der saarländische Ministerpräsident das nächste Mal vor einer Gruppe von Studierenden spricht, dann sollte er sie vielleicht einfach mal alle als „Studentinnen“ ansprechen. Die zehn Prozent der männlichen Studierenden sind selbstverständlich mitgemeint!
Es wird klar, dass Frau Jarasch, so wie ihre Mitstreiter, das biologische und das sprachliche Geschlecht verwechseln – und nebenbei ihre Kompetenz daran etwas zu ändern.

Natürlich ist mit „die Ärzte“ auch jede Frau gemeint, so wie mit „DAS Publikum“ nicht nur die sich als Sache verstehenden Menschen gemeint sind.

Was kommt also nächstes? Die paritätische Umverteilung von Artikeln um endlich über Singular und Plural eine angemessene Berücksichtigung von „der, die und das“ zu kommen. Da könnte es für Feministen zu einer Überraschung kommen ...

Tut mir leid, aber ich habe den Eindruck, dass man Schwachköpfen die deutsche Sprache zum Fraß vorwirft. Und dann lässt man sich von den Leuten, die anderen Sprachformen moralisch und sogar disziplinar aufzwingen sagen, dass dieses eine „normale Sprachentwicklung“ wäre.

Nein, die ist es nicht – und ich frage mich ernsthaft warum denn die Grünen sich nicht ETWAS ENTSPANNEN und von dem Quatsch ablassen, wenn es doch offenbar ein Thema ist, welches mit so großer Gelassenheit gesehen wird. Die Antwort ist: Niemand sieht es verkrampfter als die Missionare selber.
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denkmal
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Man könnte ja
statt Mieter*Innen oder so auch sagen männliche und sonstige Mieter.
So mal als Beispiel. Für die, die die deutsche Sprache nicht verstehen (wollen). :D
**pc wegduck**
ist wohl so ähnlich wie mit der Ironie, deren feine Klinge nicht mehr jeder entdeckt ohne Lösungshinweis.

Sind die Deutschen (ja ist unscharf) endlich selber mal mit ihrer Sprache überfordert?
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Raskolnikof
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Geht es noch schlimmer?

https://www.duden.de/rechtschreibung/Gaestin

"Liebe Gäste und liebe Gästinnen, wir haben uns hier heute zusammengefunden, um gemeinsam..."
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Ammianus
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

Raskolnikof hat geschrieben:(07 Jun 2021, 16:36)

Geht es noch schlimmer?

https://www.duden.de/rechtschreibung/Gaestin

"Liebe Gäste und liebe Gästinnen, wir haben uns hier heute zusammengefunden, um gemeinsam..."
Mit Sicherheit. Die Dämme für absolute saudumme sprachverhunzende Ideologie sind längst gebrochen. Das wird so weiter gehen. Da kommt immer noch größerer Blödsinn dazu ...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Das glaube ich auch. Frage: Was rauchen eigentlich die Duden-Redakteure?

https://www.duden.de/rechtschreibung/Boesewichtin
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Vongole »

Raskolnikof hat geschrieben:(07 Jun 2021, 16:52)

Das glaube ich auch. Frage: Was rauchen eigentlich die Duden-Redakteure?

https://www.duden.de/rechtschreibung/Boesewichtin
Benebelndes :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen diesen Aufruf des Verein deutsche Sprache (VDS) unterzeichnen würden. Es kann doch nicht sein, dass der Duden zu einer Karikatur verkommt den man aus Schulen wegen Volksverblödung verbannen muss.

https://vds-ev.de/allgemein/aufrufe/ret ... den/#jetzt
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denkmal
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Raskolnikof hat geschrieben:(07 Jun 2021, 16:36)

Geht es noch schlimmer?

https://www.duden.de/rechtschreibung/Gaestin

"Liebe Gäste und liebe Gästinnen, wir haben uns hier heute zusammengefunden, um gemeinsam..."
Duden ist out :p
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denkmal
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

wo wir gerade dabei sind:
Wie haltet ihr es eigentlich mit dem Kaufmensch
...er scheitert dennoch an der “m/w/d”-Klippe, heißt es doch, dass ein “Kaufmensch für Bürokommunikation (Vollzeit, unbefristet) (m/w/d)” gesucht werde. Und als Qualifikation werden explizit “kaufmännische Kenntnisse” gefordert. Da waren alle Bemühungen um eine genderneutrale Ansprache also für die Katz (oder den Kater).

Was wohl auch besser ist, denn ein “Kaufmensch” ist nach Definition des “Allgemeinen Fremdwörter-Handbuchs für Teutsche, worin zur Verständigung, Ausscheidung und Würdigung der teutschen Schriften und in der Kunst- und Umgangssprache vorkommenden fremdartigen Wörter, Ausdrücke, Namen und Redensarten Anleitung gegeben wird” aus dem Jahre 1819, herausgegeben von Pfarrer Josef-Friederich Heigelin, ein schwarzer Leibeigener...
:cool:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

denkmal hat geschrieben:(08 Jun 2021, 11:06)

wo wir gerade dabei sind:
Wie haltet ihr es eigentlich mit dem Kaufmensch


:cool:
:D Auch für so einen Bullshit finden sich ideologisch Verblödete.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Jede Zicke die meint mich gendern zu müssen spreche ich nur noch mit Fräulein an.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Fliege »

Raskolnikof hat geschrieben:(08 Jun 2021, 18:09)

Jede Zicke die meint mich gendern zu müssen spreche ich nur noch mit Fräulein an.
Nicht schlecht, eigentlich sehr gut und, wovon ich ausgehe, wirkungsvoll. So werde ich es im Bedarfsfall auch handhaben.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jun 2021, 08:41)

Das tue ich sowieso.
Das hat doch keiner in Abrede gestellt.
Aber sieht Ihre Kommunikationsbereitschaft so aus?
Beantworten Sie sich diese Frage doch mal selber.
Sie haben sicher Ihr Recht!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von jellobiafra »

Ich wäre dafür (m/w/d) zu substantivieren. Also das Kunstwort Emwede einzuführen und für Berufsbezeichnungen zu verwenden.
Ein Kaufemwede, Frisuremwede, KFZemwede usw.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Vongole »

Raskolnikof hat geschrieben:(08 Jun 2021, 18:09)

Jede Zicke die meint mich gendern zu müssen spreche ich nur noch mit Fräulein an.
Und wie machst du das bei der männlichen Zicke? :D
Am Yisrael Chai

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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Vongole hat geschrieben:(08 Jun 2021, 23:52)

Und wie machst du das bei der männlichen Zicke? :D
Im allgemeinen reden wir dann von einem " Arschloch".
So einfach sind Wahrheiten!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Raskolnikof
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Vongole hat geschrieben:(08 Jun 2021, 23:52)

Und wie machst du das bei der männlichen Zicke? :D
Gott sei Dank kenne ich keine männliche gendernde Zicke. Vielleicht verkehre ich in den falschen Kreisen? :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben:(09 Jun 2021, 00:10)

Gott sei Dank kenne ich keine männliche gendernde Zicke. Vielleicht verkehre ich in den falschen Kreisen? :D
Die weiblichen Zicken, die ich kenne, zicken zwar mal rum, gendern aber nicht. Da kann der Kollegenkreis dankbar sein.
Ich höre überhaupt niemanden, der das im Alltag und außerhalb der Medien tut.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

jellobiafra hat geschrieben:(08 Jun 2021, 23:34)

Ich wäre dafür (m/w/d) zu substantivieren. Also das Kunstwort Emwede einzuführen und für Berufsbezeichnungen zu verwenden.
Ein Kaufemwede, Frisuremwede, KFZemwede usw.
Warum nur bei Berufsbezeichnungen? Das kann man doch voll durchziehen...
Mietemwede
Arbeitnehmeremwede
Politemwede
Tätemwede
Eheemwede
Sehr geehrte Emwede
...

Gibt doch der Sprache einen neuen Klang!
Wir können Emwede aber auch auf "Subjekt" kürzen oder so...
Das Mietsubjekt mietet das Mietobjekt vom Vermietsubjekt
Das Politsubjekt ist mir suspekt :cool:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Vielleicht entwickelt sich die deutsche Sprache tatsächlich zum Kampfplatz
Ich wußte btw gar nicht, dass es ein "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" gibt. Dachte, das wäre die Katholische Kirche itself...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

denkmal hat geschrieben:(08 Jun 2021, 11:06)

wo wir gerade dabei sind:
Wie haltet ihr es eigentlich mit dem Kaufmensch


:cool:
Ich wünsche mir eine Entscheidung wie in Frankreich auch für Deutschland.
"Auch die Académie française als oberste Hüterin des Französischen hatte sich damals gegen die "inklusive Sprache" ausgesprochen."
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Hier noch ein Fundstück (»FACHSCHAFTSINITIATIVE GENDER STUDIES«) der verzeifelten Erheiterung, zwar von 2015, aber wohl immer noch aktuell(?)...

Beispiel gefällig?
Als weiße Person die Beteiligung einer Schwarzen oder PoC Trans*Inter*GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung).

...

Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit. Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr).
Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung vom eigentlichen Thema/ vom eigenen diskriminierenden Handeln).
Bla bla und nix, was man für sich mit nach Hause nehmen könnte. Bin froh, dass ich die Uni zuletzt 1982 von innen gesehen habe.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
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denkmal
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Bin gerade dabei...
Noch ein (un)interessanter Vorschlag zur Genderei...

Journalisterich

Da geht auch mehr
Altenpflegerich
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Arzterich
Bäckerich
Deutscherich
Fahrradmonteurich
Kellnerich
Rechtsanwalterich
Steuerberaterich
Urologerich
Zuhälterich
Da kommt Honi zu ganz neuen Ehren - ein DDR Suffix sozusagen :)
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Raskolnikof
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Raskolnikof »

Bielefeld09 hat geschrieben:(09 Jun 2021, 00:47)

Nein, solche Menschen wie Du verkehren nie in den falschen Kreisen,
sie sind eben nicht gewalttätig, brutal und menschenverachtend.
In deinen Kreisen ist es nicht normal, das ich Bargeld hinlege, um Freiheit zu erlangen.
Und in deinen Kreisen habe ich nichts zu suchen.
So einfach sind Wahrheiten.
Da kennst du mich wirklich schlecht. Eher richtig: Ich verkehre nicht mit braunem Gesocks, Querdenkern und Impfgegnern. Aber ich verkehre sehr wohl mit Barzahlern wie ich es im passenden Thread wiederholt sagte. Jetzt kannst du schauen, ob du in meinen Kreisen etwas zu suchen hast. Wenn du das klar verneinst habe ich eine passende Schublade. :D
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Vongole
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Vongole »

Raskolnikof hat geschrieben:(09 Jun 2021, 00:10)

Gott sei Dank kenne ich keine männliche gendernde Zicke. Vielleicht verkehre ich in den falschen Kreisen? :D
Ich offensichtlich auch. :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich kenne überhaupt niemanden, der gendert, weder Männlein noch Weiblein, weder hetero- noch homosexuell, alles reden ganz normal. Ab und an sagt mal ein junger Mensch im Umfeld "Studierende", aber das ist ja jetzt auch kein Drama.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich hab öfter schon mal darüber nachgedacht, worin das Problem - wenn es denn eins gibt - bei der Verwendung des Begriffs "gendern" liegt. Dass es sich um einen Anglizismus handelt, ist so erstmal nicht das Problem. "Gestern abend hab ich mit meinem Kumpel Martin ein bissel gerappt". O.k. Heißt: Ein bissel Popmusik mit dem Schwerpunkt Sprechgesang gemacht. Was heißt nun aber "gendern", "dschändern". Hilfsverben wie "sein" und "haben" stehen u.a. für Dauerzustände: "Ich bin Alkoholiker", "Ich habe keine Ahnung von deutscher Grammatik". Aber Vollverben stehen doch eigentlich für tatsächliche Tätigkeiten:
"Darf ich dich mal was fragen?"
"Sorry Schatz, ich gendere grad"
"Ah, o.k. ich ruf dich in einer halben Stunde noch mal an"

Man sollte genau darüber nachdenken, was dieser Übergang von "Ich benutze möglichst gendergerechte Begriffe", eine wie es im Threadtitel heißt "gendergerechte Sprache" zu dem allseits verwendeten "Ich gendere", "Gendern Sie?", "Sollten wir gendern?" ... bedeutet. Es ist vielleicht sowas ähnlich Verbogenes wie "Englishing". Aus dem Urban Dictionary, einer meiner absoluten Lieblingswebseiten
"What are you doing?" "Listening to Music and Englishing."
Noch besser:
Restaurant Manager: "Ivana, we are too busy for you to be standing round"
Ivana: " I have finished all my jobs, now I am busy englishing"
Über sowas kann ich mich nicht genug amüsieren. "Riestern" ist auch so ein Wort. Wir Riestern. Wir Riestern was das Zeug hält. Genderst du auch schon?

So, und das war nun Haupt- und Einstiegsthema bei den Tagesthemen. Das "Gendern". Soll man "Gendern" oder soll man nicht. Wie halten wir es mit dem Genderrn. In der Sprache der Dichter und Denker.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Quatschki
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Quatschki »

Ich sehe das entspannt
Vor mittlerweile 88 Jahren wollten sie das "Guten Tag" abschaffen und durch einen "deutschen Gruß" ersetzen. Wer trotz Belehrung weiter "Guten Tag" oder "Grüß Gott" sagte, war Querdenker und wurde schnell zum Beobachtungsfall.
Denn es ging ja nicht nur ums Sprechen und Grüßen, sondern zugleich immer auch darum, damit Bekenntnis zu zeigen.
12 Jahre später fiel das in sich zusammen, und wenn danach ein unschuldiges Kindlein noch so grüßte, wie es zuvor Pflicht gewesen war, bekam es dafür umgehend vom Papa die Hucke voll.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Troh.Klaus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jun 2021, 23:27)
So, und das war nun Haupt- und Einstiegsthema bei den Tagesthemen. Das "Gendern". Soll man "Gendern" oder soll man nicht. Wie halten wir es mit dem Genderrn. In der Sprache der Dichter und Denker.
Und wie stehst Du dazu? Soll man oder nicht? Genderst Du schon? In der Sprache der Dichter und Denker.
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Fliege
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Fliege »

Quatschki hat geschrieben:(09 Jun 2021, 23:54)

Vor mittlerweile 88 Jahren wollten sie das "Guten Tag" abschaffen und durch einen "deutschen Gruß" ersetzen. Wer trotz Belehrung weiter "Guten Tag" oder "Grüß Gott" sagte, war Querdenker und wurde schnell zum Beobachtungsfall.
Denn es ging ja nicht nur ums Sprechen und Grüßen, sondern zugleich immer auch darum, damit Bekenntnis zu zeigen.
12 Jahre später fiel das in sich zusammen, und wenn danach ein unschuldiges Kindlein noch so grüßte, wie es zuvor Pflicht gewesen war, bekam es dafür umgehend vom Papa die Hucke voll.
Soweit ich sehe, schämt sich heute keiner der Initiatoren von politisch korrekter Genderei.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Liegestuhl »

Ich bin der Meinung, dass die Herumgenderei die Gesellschaft spaltet. Wenn es Ungleichheiten gibt, dann sollte man sie gemeinsam so angehen, dass anschließend Frauen und Männer damit leben können. Das erreicht man nicht mit einem Wettbewerb, wer wo am häufigsten genannt wird.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Jun 2021, 08:13)
Ich bin der Meinung, dass die Herumgenderei die Gesellschaft spaltet. Wenn es Ungleichheiten gibt, dann sollte man sie gemeinsam so angehen, dass anschließend Frauen und Männer damit leben können. Das erreicht man nicht mit einem Wettbewerb, wer wo am häufigsten genannt wird.
Das sehe ich auch so.

In meinen Augen ist das Ganze ein Ausdruck einer Haltungsphilosophie, in der es bestimmten Leuten besonders wichtig ist nach außen darzustellen, dass sie mit bestimmten Haltungen konform gehen. Für die zählt nicht, ob irgendwelche Formulierungen sprachlich sinnvoll sind oder nicht, sondern ausschließlich die durch die Verwendung erkennbare "Gruppenzugehörigkeit".
Wer also die Sprachkonstrukte ablehnt, der ist Gegner in der Sache (Gleichberechtigung), nicht etwa Gegner einer blöden sprachlichen Konstruktion.

Das ist gezielt darauf angelegt zu spalten, in der Hoffnung, dass sich die Mehrheit bei der eigenen Gruppe findet, und so die "Gegner" ausgegrenzt werden. In meinen Augen ein eher aggressives Verhalten und wenig auf Ausgleich von Interessen bedacht.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von firlefanz11 »

Quatschki hat geschrieben:(09 Jun 2021, 23:54)

Ich sehe das entspannt
Vor mittlerweile 88 Jahren wollten sie das "Guten Tag" abschaffen und durch einen "deutschen Gruß" ersetzen. Wer trotz Belehrung weiter "Guten Tag" oder "Grüß Gott" sagte, war Querdenker und wurde schnell zum Beobachtungsfall.
Denn es ging ja nicht nur ums Sprechen und Grüßen, sondern zugleich immer auch darum, damit Bekenntnis zu zeigen.
12 Jahre später fiel das in sich zusammen, und wenn danach ein unschuldiges Kindlein noch so grüßte, wie es zuvor Pflicht gewesen war, bekam es dafür umgehend vom Papa die Hucke voll.
Ich bin mehr so für "Sanfte Grüße" à la Demolition Man... "Sanfte Grüße, Lenina Huxley...!" :D

So was wie "Gepriesen sei der Tag" à la The Handmaid's Tale muss es hingegen nicht sein... :dead:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von franzmannzini »

ens geht auch:
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
Hornscheidt habe einen eigenen Vorschlag fürs Gendern: Die Endung „ens“, der Mittelteil von „Mensch“, könnte für alle stehen, heißt es – völlig ernst gemeint – in den ARD-Tagesthemen.
Der ProfX trug dann auch ein Beispiel vor: Anstatt „Ein Käufer und sein Einkaufskorb“, solle man lieber „ens Käufens und ens Einkaufskorb“ sagen!
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Jun 2021, 15:27)

ens geht auch:
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html


Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist ein Elter mit ens Kind;
Die hat nicht alle Latten am Zaun. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Troh.Klaus »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jun 2021, 15:48)
Die hat nicht alle Latten am Zaun. :D
Lattens an Zäunens bitte.
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Bielefeld09
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Raskolnikof hat geschrieben:(09 Jun 2021, 17:50)

Da kennst du mich wirklich schlecht. Eher richtig: Ich verkehre nicht mit braunem Gesocks, Querdenkern und Impfgegnern. Aber ich verkehre sehr wohl mit Barzahlern wie ich es im passenden Thread wiederholt sagte. Jetzt kannst du schauen, ob du in meinen Kreisen etwas zu suchen hast. Wenn du das klar verneinst habe ich eine passende Schublade. :D
Vielleicht versuche ich es mal anders.
Mich hat die "Zicke" gestört. Und natürlich können Sie reagieren, wie Sie wollen.
Es gibt eben im Moment keine gendergerechte Sprache.
Ich habe diese eben nicht gelernt, aber warum soll sich Sprache nicht weiterentwickeln,
außer Damen und Herren in der Anrede?
Ja, da ich muss ich umdenken, weil ich * nicht bedacht habe.
Und wer es nicht will, der soll es lassen.
Ich verstehe die Schärfe in dieser Diskussion nicht.
Na ja, und nun suchen Sie sich eine passende Schublade für mich. ;)
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Troh.Klaus hat geschrieben:(12 Jun 2021, 17:02)

Lattens an Zäunens bitte.
Auch dafür wird sich ein Idiot finden. Dann sind die schon zu zweit.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von lila-filzhut »

Richtige Expertens :)
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
„Käufens“ statt „Käufer“ – Leute sollen jetzt mit „ens“ gendern!
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