https://www.welt.de/politik/deutschland ... innen.htmlBeim vertraulichen Tischgespräch Anfang Juli im Bundesministerium der Verteidigung waren sich die Teilnehmer einig. Noch in dieser Legislaturperiode solle „die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten“ geändert werden. Ziel der Reform: Die „Einführung weiblicher Dienstgradbezeichnungen“ in der Bundeswehr. Es soll beispielsweise nicht wie bisher „Frau Major“ heißen, sondern künftig „Frau Majorin“.
Auch einige Details wurden in der Runde schon fixiert. So soll „vor dem Inkrafttreten der Änderung ein Übergangszeitraum von etwa einem Jahr geschaffen werden, in dem die neuen Dienstgradbezeichnungen bereits genutzt werden können“. Einigkeit bestand auch darüber, „die Begriffe Hauptmann und Oberst nicht zu gendern“. Es soll also keine Hauptfrau und keine Oberstin geben, sehr wohl aber eine Feldwebelin oder Bootsfrau, eine Oberstleutnantin oder Brigadegeneralin.
Also konsequent inkonsequent. Warum gilt für "Bootsmann" nicht was für "Hauptmann" gilt, nämlich die Bewahrung einer gewohnten Bezeichnung des Ranges? Aber wenn es denn die Frauen so dringend wünschen, dann muss man das wohl angehen. Oder wünschen es die Frauen garnicht?
https://www.welt.de/politik/deutschland ... innen.htmlFür die CDU-Vorsitzende ist das Thema durchaus heikel. Schon mehrfach gab es Vorstöße aus Reihen der Gleichstellungsbeauftragten der Bundeswehr oder der Personalwerbung, die Dienstgradbezeichnungen zu gendern. Zur Begründung hieß es, knapp 20 Jahre nach Öffnung sämtlicher militärischer Laufbahnen für Frauen sei es nun an der Zeit, die Gleichstellung männlicher und weiblicher Soldaten auch in dieser Form zum Ausdruck zu bringen. Außerdem erleichterten weibliche Dienstgrade und das damit verbundene Image von modernen Streitkräften die Rekrutierung von Frauen für die Truppe.
Doch selbst die bislang engagierteste Frauenförderin an der Spitze der Bundeswehr, die ehemalige Ministerin Ursula von der Leyen (CDU), packte das Thema nicht an. Grund: Ihre Berater erläuterten der Politikerin zuletzt vor zwei Jahren, dass alle bisherigen Befragungen innerhalb der Streitkräfte ein eindeutiges Ergebnis hatten: Die Mehrheit der Frauen in der Bundeswehr lehnte geschlechterspezifische Dienstgrade ab.
Tja, Frau Bootsmann möchte Frau Bootsmann sein und nicht Frau Bootsfrau. Diejenigen, die Frau Bootsfrau genannt werden möchten, gehen vielleicht garnicht erst zur Truppe - wer weiss. Vielleicht - steile These - ist das Interesse an einer Genderisierung der Sprache ja auch insgesamt eher ein von Minderheiten getriebenes Thema.
Wer hat also das "bessere" Recht? Die Frau die Bootsfrau genannt werden möchte (Minderheit), oder die Frau die Bootsmann genannt werden möchte (Mehrheit). Aktuell sieht es eher danach aus, als wenn die "beleidigten Püppies" ihr Schleifchen an den Namen gebunden bekommen, den die "toughen Xenias" garnicht wollen. Blöde Sache ...