Sammelstrang gendergerechte Sprache

Moderator: Moderatoren Forum 8

Wie steht Ihr zu gendergerechte Sprache?

diese Sprachform ist gut und richtig und soll so bleiben
3
3%
diese Sprachform sollte langfristig mal abgeschafft werden
6
6%
diese Sprachform sollte mit sofortiger Wirkung abgeschafft werden
19
19%
wer so spricht, sollte wegen Zeitverschwendung verurteilt werden
10
10%
wer so spricht, sollte wegen seelischer Grausamkeit verurteilt werden
5
5%
wer so spricht, sollte wegen Beschädigung der deutschen Sprache verurteilt werden
38
38%
mir ist das alles egal
20
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 101
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:35)

Aha - Mensch kann also problemlos seine biochemischen Prozesse steuern - darum ging es NICHT um Beeinflussung mit Hilfe von Psychopharmaka.
Aber versuche doch mal, ganz ohne Beta-Blocker, deinen Blutdruck zu senken, versuche dein Immunsystem zu beeinflussen, damit es keine Autoimmunkrankheit entwickelt - viel Spaß dabei

Achja und wenn du einmal dabei bist, dann erkläre doch bitte wo denn Manipulationen des meschlichen Genoms vorgenommen werden und erlaubt sind
Ohne Medikamente/Drogen kann nichts beeinflußt werden. Man kann höchstens mit gesunder Ernährung geringfügig ein wenig beeinflussen, aber keine schweren Krankheiten.
Kraft seines Willens geht nichts, sonst könnte man allen kranken Menschen vorwerfen, selbst schuld zu sein, dass sie keinen festen Willen zur Gesundung haben.

Dass wir Schimpansen ähnlicher sind als göttlichen, perfekten Wesen, ist schon unangenehm.

Aber wir haben uns fortbewegt von einer gerechten Sprache, die keines der 60 Geschlechter ausgrenzt. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:57)

Ohne Medikamente/Drogen kann nichts beeinflußt werden. Man kann höchstens mit gesunder Ernährung geringfügig ein wenig beeinflussen, aber keine schweren Krankheiten.
Kraft seines Willens geht nichts, sonst könnte man allen kranken Menschen vorwerfen, selbst schuld zu sein, dass sie keinen festen Willen zur Gesundung haben.

Dass wir Schimpansen ähnlicher sind als göttlichen, perfekten Wesen, ist schon unangenehm.

Aber wir haben uns fortbewegt von einer gerechten Sprache, die keines der 60 Geschlechter ausgrenzt. :dead:
Genauso ist das, aber Hauptsache man kann reingrätschen und irgendwas völlig sinnbefreites von sich geben.
Naja zumindest Selina findest das ganz toll und siehr das als Bestätigung ihrer kruden Schwurbeleien.

Achja, weils so schön war - nochmal gegooglet vonwegen "Mensch als biospsychosoziale Einheit" - lt Selina ja die neueste wissenschaftliche Erkenntnis, dass Mensch nicht ausschließlich ein biologisches Wesen sei:

"Es steht mir fern, das wissenschaftliche Gesamtwerk von Prof. Hörz inseiner Gesamtheit ansprechen und würdigen zu wollen. Dazu gibt es kompetentere Rednerinnen und Redner. Ich möchte zu der Bedeutung des „biopsychosozialen“ Ansatzes in der Persönlichkeitstheorie und deren praktischer Relevanz für die Psychotherapies prechen.
Schließlich führte mich 1993 die zufällige Lektüre einer Rezension (Jant-zen 1988) des in der DDR erschienenen Buches von E. Geißler und H. Hörz,„Vom Gen zum Verhalten. Der Mensch als biopsychosoziale Einheit“, zu der für mich überraschenden Tatsache, dass in den damals so absolut konträr gegenüberstehenden beiden großen Gesellschaftssystemen, realer Sozialismus und Kapitalismus, gleiche Termini zur Erklärung eines persönlichkeitstheoretischen Modells verwandt wurden. Wie war es dazu gekommen? 1985 hatten Herbert Hörz und die Redaktion der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“ die Initiative für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt„biopsychosoziale Einheit Mensch“ ergriffen. Dieser neue Ansatz war im Verständnis von Hörz ein „Such- und For-schungsauftrag“ um den Menschen in seiner ganzen Komplexität besser erforschen und verstehen zu können. Der Mensch sei zu verstehen in seiner Einheit als Naturwesen, Verstandeswesen, Gestaltungswesen, Sozialwesen und Moralwesen. Daraus leitete H. Hörz folgende Definition ab:„Der Mensch ist seinem Wesen nach a) Ensemble der konkret-historischengesellschaftlichen Verhältnisse, in der b) Einheit von natürlichen und gesellschaftlichen, materiellen und ideellen, rationalen und emotionalen, unterbewußten, unbewußten und bewußten Faktoren in individueller Ausprägung, das c) bewußt seine Existenzbedingungen immer effektiver und humaner gestaltet.“ (Hörz 1988, 10)Dies waren neue, unbekannte Töne im marxistischen Diskurs über Probleme der Persönlichkeitstheorie. Das bis dahin vorherrschende Verständnis vom Menschen innerhalb der marxistischen Persönlichkeitstheorie war lange stark geprägt durch eine engeund verabsolutierte Interpretation der berühmten „6. These über Feuerbach“von Karl Marx. Danach ist das „menschliche Wesen als das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“ zu verstehen"
Quelle


Und so geht das weiter. Die "biopschosoziale Einheit Mensch" ist also von dem Hintergrund der Psychotherapie zu verstehen bzw als Ansatz für Therapien psychischer und/oder psychosomatischer Erkrankungen.
Und das wiederum zeigt deutlich, dass die Userin Selina gar nicht versteht, worum es geht, wenn vom Menschen als biologischem Wesen die Rede ist.
Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:30)

Ich habe Probleme mit ...?
Das ist der Witz des Tages - you made my day!
Den Kauderwelsch aus Verschwurbelung von Fachgebieten/Wissenschaftsbereichen - die nichts miteinander zu tun haben - produzierst DU und niemand sonst und das liegt daran, dass du gar nicht schnallst, worum es geht.
Und was die Nachvollziehbarkeit meiner Beiträge und Kommentare betrifft, bist du ganz offensichtlich die einzige, der das nicht gelingt.
Du solltest mal darüber nachdenken, warum das so ist.
Andere können meine Beiträge/Kommentare nachvollziehen und ggf überprüfen und wenn es Zweifel gibt, dann fragen die ganz einfach nach - so können Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden.
Und nein - ich bin nicht wütend und schreibe auch nicht so - eher das Gegenteil, Dein Halbwissen/Nichtwissen, deine Ignoranz und deine ideologische Verblendung sind irgendwie belustigend, aber ich gebe zu, ich habe ein ganz schlimmes Laster - ich bin zynisch und sarkastisch und ich tütsche die Leute gern mit der Nase in den Unsinn, den sie von sich geben ...
Naja, wer regelmäßig so dermaßen die Contenance verliert, sobald er auf politisch Andersdenkende trifft, der hat schon ein Problem... und zwar mit sich selbst. Du hast im Laufe der Jahre eine lange Liste von Beleidigungen angehäuft, die du regelmäßig ablässt, wenn dir politisch was nicht in den Kram passt, dass es schon verwunderlich ist, dass das so folgenlos für dich bleibt. Freu dich doch einfach über dein (biologistisches) "Wissen", genieße dein Überlegenheitsgefühl in vollen Zügen, aber verschone andere mit deiner ständigen langatmigen Besserwisserei. Wenn mich der Sermon wirklich interessieren würde, würde ich mir die Zeit nehmen und jedes deiner "Argumente" in der Luft zerpflücken :D Aber so dolle interessiert mich dieser pseudowissenschaftliche Wortschwall echt nicht. Alles ausschließlich mit Biologie zu erklären, ist einfach mal einseitig und biologistisch-naturalistisch. Punkt. Wie gesagt: Sarrazin und Kutschera lassen grüßen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:23)

Naja, wer regelmäßig so dermaßen die Contenance verliert, sobald er auf politisch Andersdenkende trifft, der hat schon ein Problem... und zwar mit sich selbst.
Ich habe kein Problem mit politisch anders denkenden, ganz im Gegenteil und so lange die ihre Meinung mit sachlich-inhaltlichen Argumenten "untermauern" (können), verliere ich auch keine Contenance.
Ein Problem habe ich nur mit Dummschwätzern und Schwurbelköppen, die Unsinn von sich geben und die Contenance verliere ich bei ideologisch verblendeten Schwurbelköppen, die aufgrund von fehlender "intellektueller Bewaffnung" auf schlechte Argumente wie Strohmnnargumente, argumentum ad hominem, kein echter Schotte, Whataboutismen etc zurückgreifen (müssen). Die genannten schlechten Argumente (Liste unvollständig) sind deine Spezialität
Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:23) Du hast im Laufe der Jahre eine lange Liste von Beleidigungen angehäuft, die du regelmäßig ablässt, wenn dir politisch was nicht in den Kram passt, dass es schon verwunderlich ist, dass das so folgenlos für dich bleibt. Freu dich doch einfach über dein (biologistisches) "Wissen", genieße dein Überlegenheitsgefühl in vollen Zügen, aber verschone andere mit deiner ständigen langatmigen Besserwisserei.
Da isses wieder das argumentum ad hominem, verbunden mit ideologischer Verblendung - alles was DIR nicht in den Kram passt, was dein ideologisches Weltbild (zer)stört, belegst du mit dem Feindbild/ideologischen Kampfbegriff "biologistisch".
Selina, ich habe dich zu keiner Zeit beleidigt, ich bin nur gnadenlos ehrlich, ich sage, was ich denke und nehme dabei auch kein Blatt vor den Mund und auch keine Rücksicht auf die mimosenhafte Befindlichkeiten von Sensibelchen.
Ich kann allerdings selber damit umgehen, ohne dass ich gleich zu weinen anfange ...
Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:23)Wenn mich der Sermon wirklich interessieren würde, würde ich mir die Zeit nehmen und jedes deiner "Argumente" in der Luft zerpflücken :D
Sorry Selina, jetzt nimmst du den Mund aber sehr voll. Vorsicht verschluck dich nicht daran.
Ausgerechnet DU willst meine Argumente in der Luft zerreißen (können)?
Dafür müsstest du erstmal selbst Argumente haben, müsstest über das notwenige Wissen bzw den Willen und die Fähigkeit verfügen, dieses Wissen zu recherchieren.
Und genau DAS unterscheidet uns, im Gegensatz zu dir recherchiere ich, wenn ich etwas nicht weiß, aber im Gegensatz zu dir bin ich auch fähig sauber zwischen den Kategorien Persönlichkeit/Persönlichkeitstheorie, Menschenbild und Mensch als zoologische Spezies zu unterscheiden und daher passiert es mir auch nicht, dass ich diese Kategorien unzulässigerweise miteinander verschwurbele.
Und JA, deine Behauptung, du könntest meine Argumente in der Luft zerpflücken, ist tatsächlich lächerlich, sehr lächerlich sogar. :x
Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:23)Aber so dolle interessiert mich dieser pseudowissenschaftliche Wortschwall echt nicht. Alles ausschließlich mit Biologie zu erklären, ist einfach mal einseitig und biologistisch-naturalistisch. Punkt. Wie gesagt: Sarrazin und Kutschera lassen grüßen.
hahaha-hihihi - wer ist denn jetzt aufgebracht und wütend?
Liebste Selina, ausgerechnet DU schwatzt, von pseudowissenschaftlich, sorry aber Du weißt doch gar nicht was das ist, du bist doch unfähig zwischen Ideologie und Wissenschaft zu unterscheiden. Das beweist du doch jeden Tag auf's Neue
Wäre es anders, dann könntest du echte Argumente vorbringen und müsstst nicht - schon wieder - auf argumentum ad hominem ausweichen.
Ich sag's nochmal you made my day! :p
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 16:55)

Ich habe kein Problem mit politisch anders denkenden, ganz im Gegenteil und so lange die ihre Meinung mit sachlich-inhaltlichen Argumenten "untermauern" (können), verliere ich auch keine Contenance.
Ein Problem habe ich nur mit Dummschwätzern und Schwurbelköppen, die Unsinn von sich geben und die Contenance verliere ich bei ideologisch verblendeten Schwurbelköppen, die aufgrund von fehlender "intellektueller Bewaffnung" auf schlechte Argumente wie Strohmnnargumente, argumentum ad hominem, kein echter Schotte, Whataboutismen etc zurückgreifen (müssen). Die genannten schlechten Argumente (Liste unvollständig) sind deine Spezialität


Da isses wieder das argumentum ad hominem, verbunden mit ideologischer Verblendung - alles was DIR nicht in den Kram passt, was dein ideologisches Weltbild (zer)stört, belegst du mit dem Feindbild/ideologischen Kampfbegriff "biologistisch".
Selina, ich habe dich zu keiner Zeit beleidigt, ich bin nur gnadenlos ehrlich, ich sage, was ich denke und nehme dabei auch kein Blatt vor den Mund und auch keine Rücksicht auf die mimosenhafte Befindlichkeiten von Sensibelchen.
Ich kann allerdings selber damit umgehen, ohne dass ich gleich zu weinen anfange ...


Sorry Selina, jetzt nimmst du den Mund aber sehr voll. Vorsicht verschluck dich nicht daran.
Ausgerechnet DU willst meine Argumente in der Luft zerreißen (können)?
Dafür müsstest du erstmal selbst Argumente haben, müsstest über das notwenige Wissen bzw den Willen und die Fähigkeit verfügen, dieses Wissen zu recherchieren.
Und genau DAS unterscheidet uns, im Gegensatz zu dir recherchiere ich, wenn ich etwas nicht weiß, aber im Gegensatz zu dir bin ich auch fähig sauber zwischen den Kategorien Persönlichkeit/Persönlichkeitstheorie, Menschenbild und Mensch als zoologische Spezies zu unterscheiden und daher passiert es mir auch nicht, dass ich diese Kategorien unzulässigerweise miteinander verschwurbele.
Und JA, deine Behauptung, du könntest meine Argumente in der Luft zerpflücken, ist tatsächlich lächerlich, sehr lächerlich sogar. :x


hahaha-hihihi - wer ist denn jetzt aufgebracht und wütend?
Liebste Selina, ausgerechnet DU schwatzt, von pseudowissenschaftlich, sorry aber Du weißt doch gar nicht was das ist, du bist doch unfähig zwischen Ideologie und Wissenschaft zu unterscheiden. Das beweist du doch jeden Tag auf's Neue
Wäre es anders, dann könntest du echte Argumente vorbringen und müsstst nicht - schon wieder - auf argumentum ad hominem ausweichen.
Ich sag's nochmal you made my day! :p
Persönlich werde ich im Gegensatz zu dir äußerst selten. Und wenn, dann nur, wenn mich zuvor jemand angegangen ist, wie du das permanent tust. Du denkst und redest einfach von morgens bis abends einseitig biologisch befangen, scheinst es aber nicht einmal selbst zu merken. Öffne deine Augen, weite deinen Blick und wir können gerne richtig diskutieren. Aber nicht auf diese alles aufs Biologische verengende Weise. Und nur mal nebenbei: Deinem Gegenüber jeglichen Verstand und jegliche Bildung abzusprechen, ist allerunterste Schublade. Ein merkwürdiges Menschenbild hast du, das immer auf "ich weiß alles - die anderen wissen nichts" beruht. Selbst denen, die deiner Ideologie noch am ehesten zugeneigt sind, kommst du in diesem überheblichen oberlehrerhaften Stil. Und das ist nicht "gnadenlos ehrlich". Nein, das ist nur dumm und überheblich. Und vor allem langweilig. Man verliert schnell die Lust am Disput mit dir, weil nur gilt, was du sagst. Meine Leute (Freunde und Bekannte) würden sich an den Kopf fassen und sofort das Gespräch verlassen, wenn sich einer in der Runde so benähme wie du. Stichwort: Axt im Walde :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Stoner

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 18:22)

Stichwort: Axt im Walde :D
Ohne Axt oder Machete sollte man nicht in den Dschungel der Argumentationslosigkeit gehen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Stoner hat geschrieben:(16 Apr 2021, 18:29)

Ohne Axt oder Machete sollte man nicht in den Dschungel der Argumentationslosigkeit gehen.
Die "Axt für das gefrorene Meer in uns".
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:35)

Aha - Mensch kann also problemlos seine biochemischen Prozesse steuern - darum ging es NICHT um Beeinflussung mit Hilfe von Psychopharmaka.
Aber versuche doch mal, ganz ohne Beta-Blocker, deinen Blutdruck zu senken, versuche dein Immunsystem zu beeinflussen, damit es keine Autoimmunkrankheit entwickelt - viel Spaß dabei
Von "problemlos steuern" habe ich kein Wort geschrieben.
Deine Aussage,
Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 10:36)
Der Mensch IST Sklave seiner biochemischen Prozesse - er kann sie NICHT beeinflussen - ganz im Gegenteil, sie machen den Menschen erst zu dem was er ist.
daß der Mensch seine biochemischen Prozesse nicht beeinflussen kann, stimmt ganz offensichtlich nicht.

Mittlerweile kann der Mensch sogar mittels mRNA basierten Impfstoffen das Immunsystem gegen Viren wappnen, die es noch gar nicht kennt.
Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:35)
Achja und wenn du einmal dabei bist, dann erkläre doch bitte wo denn Manipulationen des meschlichen Genoms vorgenommen werden und erlaubt sind
Wo habe ich etwas von erlaubt geschrieben?

"Der chinesische Forscher He Jiankui ist wegen Genmanipulation bei Babys zu einer dreijährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe verurteilt worden. He hatte nach eigenen Angaben das Erbgut von Zwillingsschwestern verändert."
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Babys.html
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:14)

Von "problemlos steuern" habe ich kein Wort geschrieben.
Deine Aussage,

daß der Mensch seine biochemischen Prozesse nicht beeinflussen kann, stimmt ganz offensichtlich nicht.
Doch es stimmt, denn wenn er seine biochemischen Prozesse selbst steuern und beeinflussen könnte, bräuchte er keine Beta-Blocker, ACE-Hemmer etc pp, wenn er es könnte, bräuchte er keinerlei Hilfsmittel.
Nicht der Mensch beeinflusst seine biochemischen Prozesse, sondern die verwendeten Hilfsmittel beeinflussen diese.
Kleiner, aber entscheidender Unterschied, denn genau darum geht es bei der Aussage "Mensch ist Sklave seiner Biologie"
Zunder hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:14)Mittlerweile kann der Mensch sogar mittels mRNA basierten Impfstoffen das Immunsystem gegen Viren wappnen, die es noch gar nicht kennt.
Siehe oben - Mensch kann seine biochemischen Prozesse immer noch nicht selbst steuern
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 18:22)

Persönlich werde ich im Gegensatz zu dir äußerst selten. Und wenn, dann nur, wenn mich zuvor jemand angegangen ist, wie du das permanent tust.
Ich schrieb, du bedienst dich des argumentum ad hominem

"Ein argumentum ad hominem greift nicht die Aussagen einer Person an, sondern ihren Charakter – und zwar mit dem Ziel, die Diskussion in andere Bahnen zu lenken und das Argument der Person zu diskreditieren."

Genau das tust du, siehe Kutschera.
Ebenfalls beliebt ist bei dir das argumentum ad populum

"Auch als argumentum ad populum bekannt. Ein Argument dieser Art nutzt die Tatsache, dass viele Menschen – evtl. sogar die Mehrheit – eine Sache glauben, als Beweis für dessen Wahrheitsgehalt."

und das Strohmannargument

"Unter dem Errichten eines Strohmanns versteht man das absichtliche Karikieren eines Arguments mit dem Ziel, daraufhin statt des tatsächlichen Arguments dessen Karikatur anzugreifen. Genutzt werden dazu oft Fehldarstellungen, falsches Zitieren, Missdeutungen oder zu starke Verein-fachungen. Ein Strohmann-Argument ist gewöhnlich absurder als das tatsächliche Argument ..."

Typisches Strohmannargument ist bei dir die Herstellung eines nicht vorhandenen Dualismus "Mensch ist biologisches UND soziales Wesen", um damit von der eigentlichen Argumentation abzulenken und sie, in von dir gewünschte Bahnen zu lenken, die gar nicht Gegenstnd der Diskussion bzw Argumentation sind, um dann wiederum mit dem ideologischen Kampfbegriff "Biologismus" um die Ecke zu kommen.

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2021, 18:22) Du denkst und redest einfach von morgens bis abends einseitig biologisch befangen, scheinst es aber nicht einmal selbst zu merken. Öffne deine Augen, weite deinen Blick und wir können gerne richtig diskutieren. Aber nicht auf diese alles aufs Biologische verengende Weise. Und nur mal nebenbei: Deinem Gegenüber jeglichen Verstand und jegliche Bildung abzusprechen, ist allerunterste Schublade. Ein merkwürdiges Menschenbild hast du, das immer auf "ich weiß alles - die anderen wissen nichts" beruht. Selbst denen, die deiner Ideologie noch am ehesten zugeneigt sind, kommst du in diesem überheblichen oberlehrerhaften Stil. Und das ist nicht "gnadenlos ehrlich". Nein, das ist nur dumm und überheblich. Und vor allem langweilig. Man verliert schnell die Lust am Disput mit dir, weil nur gilt, was du sagst. Meine Leute (Freunde und Bekannte) würden sich an den Kopf fassen und sofort das Gespräch verlassen, wenn sich einer in der Runde so benähme wie du. Stichwort: Axt im Walde :D
Und wieder bedienst du dich des argumentum ad hominem, der Äquivokation u.a. und das ziehst sich bei dir wie ein roter Faden durch sämtliche deiner Beiträge, das hat und ist bei dir Methode.
Auf diese Weise entziehst du dich jeder sachlich-inhltlichen Diskussion und Argumentation.
Das lässt allerdings auch nur einen Schluss zu, dir gehen Wille und/oder die Fähigkeit ab, dich in bestimmte Sachverhalte bzw Fachgebiete einzuarbeiten und diese ohne die ideologische Brille zu betrachten.
Und ganz nebenbei, ich spreche niemandem Verstand und Bildung ab ...
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Elmar Brok
Beiträge: 3159
Registriert: Fr 7. Feb 2020, 15:54

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Elmar Brok »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Apr 2021, 12:06)

Doch es stimmt, denn wenn er seine biochemischen Prozesse selbst steuern und beeinflussen könnte, bräuchte er keine Beta-Blocker, ACE-Hemmer etc pp, wenn er es könnte, bräuchte er keinerlei Hilfsmittel.
Nicht der Mensch beeinflusst seine biochemischen Prozesse, sondern die verwendeten Hilfsmittel beeinflussen diese.
Kleiner, aber entscheidender Unterschied, denn genau darum geht es bei der Aussage "Mensch ist Sklave seiner Biologie"


Siehe oben - Mensch kann seine biochemischen Prozesse immer noch nicht selbst steuern
Inwiefern führt ein benötigtes Hilfsmittel, dass sich selbst beschafft/hergestellt werden kann, dazu dass man biochemische Prozesse nicht beeinflussen könnte? Mir scheint es, dass ihr ziemlich gezielt aneinander vorbeiredet und nur über Formulierungen streitet.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Wieder nur oberlehrerhaftes Zurechtweisen, DA, das mit dem, was ich in vielen Kommentaren schrieb zu diesem Thema, absolut nichts zu tun hat. Wir schreiben darüber ja schon jahrelang. Und stets aneinander vorbei. Es bringt einfach nix. Selbstverständlich handelt es sich beim Menschsein um die Einheit biologischer, psychologischer und sozialer Prozesse, die miteinander verflochten sind. Das lässt sich anhand eines jeden einzelnen Lebens konkreter Menschen beweisen. Darüber ist sich der Großteil der Wissenschaftler schon lange einig. Alles andere ist rückwärtsgewandter Naturalismus, der dann auch zum Biologismus werden kann, betrachtet man zum Beispiel Kutscheras heftig kritisierte abwertende Äußerungen zur Homosexualität. Und nein, er hat nicht nur gesagt, dass sich zwei Homosexuelle (des gleichen Geschlechts) logischerweise nicht miteinander fortpflanzen können. Nein, er rückte sie in die Nähe des Verdachts von Missbrauch und Pädophilie. Übler gehts ja nun nicht mehr. Damit hat er sich selbst von jeglicher wissenschaftlichen Seriosität weit entfernt. Entsprechende Kutschera-Zitate hatte ich weiter oben gebracht.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Vielleicht kann mir mal einer hier helfen.
Ich verstehe die Diskussion von den Inhalten sehr gut, aber es fällt mir schwer,
daraus Schlüsse für unseren politischen Alltag zu ziehen.
Mir sind die Menschen wichtig und wenn Petra, nach innerlichen schwierigen Prozessen,
dann Peter genannt werden möchte, dann ist das für mich so.
Biologische Hintergründe sind für mich dann weniger wichtig.
Wenn Gerd sich nachts in Frauenkleidern als Geraldine auf die Straße begibt,
dann ändert das nicht an der Wertschätzung diesem Menschen gegenüber.
Wenn Kevin und Chantal ein Liebespaar sind und Lilly und Annegret verheiratet sind,
dann stehe ich mit allen Vieren und halte Small-Talk.
Und nein, ich frage nie nach biologischen Dispositionen,
ich frage mich eher, warum User hier Schwierigkeiten haben,
ihre Petras und Peter, ihre Gerd`s und Geradine und andere als das zu bezeichnen,
was sie sind.
Unsere Mitmenschen, die auch politisch berücksichtigt werden wollen.
Eben so, wie Du und ich.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 16:32)

Vielleicht kann mir mal einer hier helfen.
Ich verstehe die Diskussion von den Inhalten sehr gut, aber es fällt mir schwer,
daraus Schlüsse für unseren politischen Alltag zu ziehen.
Mir sind die Menschen wichtig und wenn Petra, nach innerlichen schwierigen Prozessen,
dann Peter genannt werden möchte, dann ist das für mich so.
Biologische Hintergründe sind für mich dann weniger wichtig.
Wenn Gerd sich nachts in Frauenkleidern als Geraldine auf die Straße begibt,
dann ändert das nicht an der Wertschätzung diesem Menschen gegenüber.
Wenn Kevin und Chantal ein Liebespaar sind und Lilly und Annegret verheiratet sind,
dann stehe ich mit allen Vieren und halte Small-Talk.
Und nein, ich frage nie nach biologischen Dispositionen,
ich frage mich eher, warum User hier Schwierigkeiten haben,
ihre Petras und Peter, ihre Gerd`s und Geradine und andere als das zu bezeichnen,
was sie sind.
Unsere Mitmenschen, die auch politisch berücksichtigt werden wollen.
Eben so, wie Du und ich.
Nicht ein einziger user spricht Transsexuellen oder Homosexuellen irgendetwas ab. Vor allem nicht das Menschsein. Also bleib auf dem Teppich, halte den Ball flach und lasse diesen Pathos. Jawoll, auch Transen und Schwule sind stinknormale Menschen, die morgens Mundgeruch haben und aufs Klo müssen. Die sind nix besonderes, besseres, schlaueres.
Ich kann dir Name und Adresse geben eines Homosexuellen, der Frauen gegenüber eine große Abneigung hat. Und ein anderer, der der Meinung ist, alle weiblichen Vorgänge wie Geburt oder Menstruation seien an Widerwärtigkeit nicht zu überbieten.
Es besteht kein Grund, Minderheiten zu erhöhen, das sind leider auch nur normale Menschen und das spricht ihnen niemand ab, auch wenn du das anderen usern gern unterstellst. Also ich benötige bessere Gründe für Bewunderung.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Apr 2021, 16:44)

Nicht ein einziger user spricht Transsexuellen oder Homosexuellen irgendetwas ab. Vor allem nicht das Menschsein. Also bleib auf dem Teppich, halte den Ball flach und lasse diesen Pathos. Jawoll, auch Transen und Schwule sind stinknormale Menschen, die morgens Mundgeruch haben und aufs Klo müssen. Die sind nix besonderes, besseres, schlaueres.
Ich kann dir Name und Adresse geben eines Homosexuellen, der Frauen gegenüber eine große Abneigung hat. Und ein anderer, der der Meinung ist, alle weiblichen Vorgänge wie Geburt oder Menstruation seien an Widerwärtigkeit nicht zu überbieten.
Es besteht kein Grund, Minderheiten zu erhöhen, das sind leider auch nur normale Menschen und das spricht ihnen niemand ab, auch wenn du das anderen usern gern unterstellst. Also ich benötige bessere Gründe für Bewunderung.
Vielleicht darf ich Sie darauf hinweisen, das es sich hier um ein politisches Forum handelt
und ich Sie und Ihre Meinung sehr schätze.
Und ich schätze auch Ihre empirischen Beispiele.
Ich könnte hier auch unendlich viele Beispiele nennen,
die anderes berichten.
Und mit Verlaub, das sollte nicht unser Ziel sein.
Es geht darum, das wir Menschen in unseren Alltag integrieren,
ihnen Chancen zugestehen, die wir auch hatten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Nebenbei halte ich mich auch für einen normalen User, warum sollte ich mir selber was unterstellen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Elmar Brok hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:13)

Inwiefern führt ein benötigtes Hilfsmittel, dass sich selbst beschafft/hergestellt werden kann, dazu dass man biochemische Prozesse nicht beeinflussen könnte? Mir scheint es, dass ihr ziemlich gezielt aneinander vorbeiredet und nur über Formulierungen streitet.
Es ist der biochemische Prozess, der zu Bluthochdruck, Diabethes führt, der z.B. Autoimmunkrankheiten oder Krebs hervorruft. Das Hilfsmittel beseitigt aber nicht die Usache = ändert nicht den biochemischen Prozess als solchen, sondern mildert nur dessen Wirkung/Auswirkung auf den Körper ab indem bestimmte Wirkstoffe zugeführt werden und zwar immer und immer wieder - ein Leben lang bzw für den Rest des Lebens.

Das hat allerdings in erster Linie damit zu tun, dass Mensch die biochemischen Prozesse erforscht und zunehmend besser versteht.
Ohne dieses Verständnis wäre er nicht fähig, diesen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:20)

Wieder nur oberlehrerhaftes Zurechtweisen, DA, das mit dem, was ich in vielen Kommentaren schrieb zu diesem Thema, absolut nichts zu tun hat. Wir schreiben darüber ja schon jahrelang. Und stets aneinander vorbei. Es bringt einfach nix.
Nein, es bringt wirklich nichts und zwar aus dem einem Grund, weil du den Unterschied zwischen dem "was der Mensch ist" ==> naturwissenschaftliche Sicht seiner Stellung in der Evolution und "Menschsein/Menschenbild" ==> philosophisches Selbstverständnis, Suche nach dem Sinn des Menschseins, seiner Natur nicht auf die Reihe kriegst.
Und so lange das so ist, wird Biologie und biologische Sichtweise bei dir zu Schnappatmung und Herzkasper führen ...
Selina hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:20) Selbstverständlich handelt es sich beim Menschsein um die Einheit biologischer, psychologischer und sozialer Prozesse, die miteinander verflochten sind. Das lässt sich anhand eines jeden einzelnen Lebens konkreter Menschen beweisen.

Selbstverständlich ist das immer noch Nonsens und es bleibt auch bei weiteren tausenmal Wiederholung Nonsens, weil es eben nicht um den einzelnen konkreten Menschen, um sein Menschsein geht, sondern um den Menschen als Produkt der Evolution und seine Stellung in der Evolution um seine Einordnung in biologische Systematik.
Dazu müsste man sich allerdings zunächst verinnerlichen, dass sich Biologie aus den Begriffen Bios = Leben und logos = Lehre/Wissenschaft zusammensetzt und Biologie somit die Wissenschaft von der belebten Natur, den Gesetzmäßigkeiten im Ablauf des Lebens von Pflanze, Tier und Mensch ist.
Hat man das erkannt, muss man begreifen, dass es für "Leben" keine einheitliche Definition gibt, sondern nur Merkmale/Eigenschften durch die Leben - und zwar jedes Leben - gekennzeichnet bzw an denen es erkennbar ist.
Diese sind: Stoffwechsel, Bewegung, Reizbarkeit, Wachstum/Entwicklung, Fortpflanzung.
Ist man so weit gekommen, sollte einem klar sein, dass der Mensch ein Lebewesen ist, welches durch diese Eigenschaften/Merkmale gekennzeichnet ist und ihnen unterworfen ist, dann begreift man allerdings auch, dass die Biologie in der Hierarchie ganz oben steht und ihr (der Biologie) alles andere (Soziologie, Psychologie etc) sich aus dieser Biologie überhaupt erst ergibt.
Da ist keine Einheit, kein Nebeneinander, keine Gleichrngigkeit, sondern Über- und Unterordnung.
Selina hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:20)Darüber ist sich der Großteil der Wissenschaftler schon lange einig.
Wenn dem so wäre, wenn deine Behauptung stimmen würde, dürfte es dir doch ein Leichtes sein, mir einige, wenige Wissenschaftler - von diesem "Großteil der Wissenschaftler" - und ihre Fachpublikationen zu nennen, die diese Behauptung belegen!
Na - wie ist es Selina, beweise mir, dass ich so völlig falsch liege. Butter bei die Fische!
Selina hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:20) Alles andere ist rückwärtsgewandter Naturalismus, der dann auch zum Biologismus werden kann, betrachtet man zum Beispiel Kutscheras heftig kritisierte abwertende Äußerungen zur Homosexualität. Und nein, er hat nicht nur gesagt, dass sich zwei Homosexuelle (des gleichen Geschlechts) logischerweise nicht miteinander fortpflanzen können. Nein, er rückte sie in die Nähe des Verdachts von Missbrauch und Pädophilie. Übler gehts ja nun nicht mehr. Damit hat er sich selbst von jeglicher wissenschaftlichen Seriosität weit entfernt. Entsprechende Kutschera-Zitate hatte ich weiter oben gebracht.
Ach da isses ja wieder, das argumentum ad hominem. :D
Nun, ha du dich ja so sehr am Kutschera festbeißt, scheint das der einzige Evolutionsbiologe zu sein, von dem du je etwas gehört hast (gelesen sowieso nicht, sonst würdest du nicht immer den ideologischen Kampfbegriff "Biologismus" bemühen)
Schon mal was von Manfred Eigen gehört oder Richard Dawkins, Louis Leakey, von Ernst Mayr oder Cavalli-Sforza oder Svante Pääbo (um nur einige wenige zu nennen) und deren wissenschaftlichen Publikationen?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 17:32)

Vielleicht darf ich Sie darauf hinweisen, das es sich hier um ein politisches Forum handelt
und ich Sie und Ihre Meinung sehr schätze.
Und ich schätze auch Ihre empirischen Beispiele.
Ich könnte hier auch unendlich viele Beispiele nennen,
die anderes berichten.
Und mit Verlaub, das sollte nicht unser Ziel sein.
Es geht darum, das wir Menschen in unseren Alltag integrieren,
ihnen Chancen zugestehen, die wir auch hatten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Nebenbei halte ich mich auch für einen normalen User, warum sollte ich mir selber was unterstellen?
Menschen in unseren Alltag integrieren....verfasst du Sprüche für Küchenkalender? :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Apr 2021, 17:36)

Es ist der biochemische Prozess, der zu Bluthochdruck, Diabethes führt, der z.B. Autoimmunkrankheiten oder Krebs hervorruft. Das Hilfsmittel beseitigt aber nicht die Usache = ändert nicht den biochemischen Prozess als solchen, sondern mildert nur dessen Wirkung/Auswirkung auf den Körper ab indem bestimmte Wirkstoffe zugeführt werden und zwar immer und immer wieder - ein Leben lang bzw für den Rest des Lebens.

Das hat allerdings in erster Linie damit zu tun, dass Mensch die biochemischen Prozesse erforscht und zunehmend besser versteht.
Ohne dieses Verständnis wäre er nicht fähig, diesen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Sie schreiben hier in diesem Thread mehrfach von Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Krankheiten.
Es geht hier aber um Gendergerechte Sprache.
Und nun erklären Sie doch endlich, warum Sie hier so schreiben.
Wünschen Sie sich eine Diabetikergerechte Sprache oder eine biologische Begründung für Ihre kruden Therorien?
Was ist Ihre Botschaft?
Ich möchte es verstehen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Apr 2021, 19:09)

Menschen in unseren Alltag integrieren....verfasst du Sprüche für Küchenkalender? :D
Nein, ich bin ein Küchenkalender.
Ich sage jedem Menschen guten Tag, bin freundlich an der Kasse,und sehe immer den Menschen.
Und dabei breche ich mir keinen Zacken aus der Krone.
Aber ich bin immer da.
Aber jetzt ist auch Verwaltung mit Sternchen und Hicks für meine Mitbürger da.
Und nun beschreiben Sie doch mal,
an welcher Stelle und wie Sie nicht mehr als Normalbürger gesehen werden.
Vielleicht sollten Sie sich einfach mehr beteiligen.
Und nein, dabei geht es nicht um die generische Disposition der Mitdiskutanten,
sondern um die politische Meinung.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Stoner

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Stoner »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 19:12)

Ich möchte es verstehen.
Manchmal ist, wo ein Wille ist, trotzdem kein Weg.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Stoner hat geschrieben:(17 Apr 2021, 20:35)

Manchmal ist, wo ein Wille ist, trotzdem kein Weg.
Vielleicht überfordert diese Diskussion auch User.
Was ist denn Deine politische Aussage hier?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Stoner

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Stoner »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 20:51)

Vielleicht überfordert diese Diskussion auch User.
Was ist denn Deine politische Aussage hier?
Dass Sprache besser nicht Gegenstand politischer Regelungen wird.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 19:12)

Sie schreiben hier in diesem Thread mehrfach von Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Krankheiten.
Es geht hier aber um Gendergerechte Sprache.
Und nun erklären Sie doch endlich, warum Sie hier so schreiben.
Wünschen Sie sich eine Diabetikergerechte Sprache oder eine biologische Begründung für Ihre kruden Therorien?
Was ist Ihre Botschaft?
Ich möchte es verstehen.
Gute Frage. Dark Angels Botschaft ist: Alles, was den Menschen ausmacht, soll einzig und alleine Biologie sein. Jeder Wimpernschlag, jeder Gedanke beruhe ausschließlich auf biochemischen Prozessen. Sogar die Berufswahl und bestimmte Vorlieben beruhten lediglich auf Biologie, schrieb sie ein anderes Mal. Ich dagegen sage: Stimmt nicht, der Mensch ist ein biologisches und ein soziales Wesen. Es sind nicht nur biochemische Prozesse, die ihn zu dem machen, was er ist und wird, sondern selbstverständlich sind es auch die Verhältnisse und Umstände, seine Sozialisation, die ihn prägen und beeinflussen. Dazu gehören Elternhaus, Schule, Betrieb, Freunde, Kollegen, der Beruf, die Hobbys, politische Aktivitäten und und und, eben das gesamte Umfeld des Menschen. Biologie spielt eine Rolle, logisch, aber was aus all den "menschlichen Zellen" (bildlich gemeint, nicht wörtlich) einmal wird, das wird sozial entschieden und beeinflusst. Sozial ist hier im Sinne von "Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft" gemeint. Der Mensch ist ein biologisches und ein soziales Wesen. Diese selbstverständliche Tatsache bestreitet DA, in dem sie meint, der Mensch ist ausschließlich Biologie ;)
Zuletzt geändert von Selina am Sa 17. Apr 2021, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Stoner hat geschrieben:(17 Apr 2021, 20:56)

Dass Sprache besser nicht Gegenstand politischer Regelungen wird.
Nöö, in Ihr Brain wird sich einbrennen,
das es Menschen gibt, die so leben,
wie sie wollen.
Und wer will hier noch weiter biologisch diskutieren?
Sie haben verloren.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Skeptiker

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 16:32)
...
Und nein, ich frage nie nach biologischen Dispositionen,
ich frage mich eher, warum User hier Schwierigkeiten haben,
ihre Petras und Peter, ihre Gerd`s und Geradine und andere als das zu bezeichnen,
was sie sind.
Unsere Mitmenschen, die auch politisch berücksichtigt werden wollen.
Eben so, wie Du und ich.
Wer macht das denn? Bitte zitieren, damit ich darauf eingehen kann. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass das hier jemand macht.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Apr 2021, 22:38)

Wer macht das denn? Bitte zitieren, damit ich darauf eingehen kann. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass das hier jemand macht.
Ich brauche gar nichts.
Aber Ihr gendergerechten Arschgeigen,
wollt was erklären?
Ihr seid tolerant?.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Skeptiker

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Skeptiker »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 22:55)
Ich brauche gar nichts.
Aber Ihr gendergerechten Arschgeigen,
wollt was erklären?
Ihr seid tolerant?.
Natürlich sind wir "Arschgeigen" tolerant. Wo denn nicht?
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Bielefeld09 »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Apr 2021, 23:04)

Natürlich sind wir "Arschgeigen" tolerant. Wo denn nicht?
Nein , das sind sie eben nicht.
Hör auf zu meckern.
Wir leben.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Apr 2021, 12:06)

Doch es stimmt, denn wenn er seine biochemischen Prozesse selbst steuern und beeinflussen könnte, bräuchte er keine Beta-Blocker, ACE-Hemmer etc pp, wenn er es könnte, bräuchte er keinerlei Hilfsmittel.
Nicht der Mensch beeinflusst seine biochemischen Prozesse, sondern die verwendeten Hilfsmittel beeinflussen diese.
Kleiner, aber entscheidender Unterschied, denn genau darum geht es bei der Aussage "Mensch ist Sklave seiner Biologie"
Wenn der Mensch selbst Häuser bauen könnte, bräuchte er keine Werkzeuge.
Diese Logik ist ja wohl Unsinn.

Medikamente sind menschengemachte Mittel, um dem Menschen einen Eingriff in die biochemischen Prozesse zu ermöglichen.
Eine Frau, die die Pille nimmt, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, ist eben keine Sklavin der naturgegebenen Abläufe in ihrem Körper.

Der Mensch kann sich nicht außerhalb der Biologie stellen, aber kann auf seine eigene Biologie einwirken und die Abläufe verändern.
SillyWalks

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von SillyWalks »

Stoner hat geschrieben:(17 Apr 2021, 20:56)
Dass Sprache besser nicht Gegenstand politischer Regelungen wird.
Eine gute Idee. Generell sollte nichts Gegenstand politischer Regelungen sein, Sprache aber ganz besonders nicht.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(18 Apr 2021, 01:34)

Wenn der Mensch selbst Häuser bauen könnte, bräuchte er keine Werkzeuge.
Diese Logik ist ja wohl Unsinn.

Medikamente sind menschengemachte Mittel, um dem Menschen einen Eingriff in die biochemischen Prozesse zu ermöglichen.
Eine Frau, die die Pille nimmt, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, ist eben keine Sklavin der naturgegebenen Abläufe in ihrem Körper.

Der Mensch kann sich nicht außerhalb der Biologie stellen, aber kann auf seine eigene Biologie einwirken und die Abläufe verändern.
Sorry, dass ich mich einmische. Aber das Ganze ist ja nicht uninteressant und hat als Hintergrund auch mit Genderfragen zu tun, wenn man es zu Ende denkt.

Das wäre die eine Frage, inwieweit wirkt der Mensch auf biochemische Prozesse im Körper ein? Die andere Frage wäre, welche Rolle spielt neben dem Inneren (Körper/biochemische Prozesse) das Äußere (Umfeld, Sozialisation, Lebensbedingungen)? Den Menschen lediglich als biologisches Wesen zu betrachten, halte ich für einseitig und wegen dieser Einseitigkeit auch für falsch. Der Mensch als soziales Wesen, das in der Regel ein Elternhaus, Familie, Freunde, Lehrer und Kollegen hat, in guten oder weniger guten Verhältnissen aufwächst, gehört zur Betrachtung genauso dazu wie der Mensch als biologisches Wesen. Weil sämtliche Entwicklung des Menschen nunmal von inneren und äußeren Faktoren gleichermaßen abhängt. Schleierhaft, wie man solche einfachen Zusammenhänge ignorieren kann. Obwohl hinter Biologismus ja eine ideologische Absicht steckt. Was meinst du dazu, Zunder?
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Stoner

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Stoner »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 21:24)

Nöö, in Ihr Brain wird sich einbrennen,
das es Menschen gibt, die so leben,
wie sie wollen.
Und wer will hier noch weiter biologisch diskutieren?
Sie haben verloren.
Um etwas verlieren zu können, muss man es haben. Da wäre ich Ihnen also voraus, denn ich kann Ihrem Schreiben hier keinen klaren Gedanken entnehmen.

Wenn Sie wieder einen gefunden haben, können Sie mir gerne erklären, was Sie hier ausgesprochen aber nicht gesagt haben.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 19:35)

Nein, ich bin ein Küchenkalender.
Ich sage jedem Menschen guten Tag, bin freundlich an der Kasse,und sehe immer den Menschen.
Und dabei breche ich mir keinen Zacken aus der Krone.
Aber ich bin immer da.
Aber jetzt ist auch Verwaltung mit Sternchen und Hicks für meine Mitbürger da.
Und nun beschreiben Sie doch mal,
an welcher Stelle und wie Sie nicht mehr als Normalbürger gesehen werden.
Vielleicht sollten Sie sich einfach mehr beteiligen.
Und nein, dabei geht es nicht um die generische Disposition der Mitdiskutanten,
sondern um die politische Meinung.
Ich glaub, du bist nicht mehr ganz bei dir, falls du es je warst. Im Moment scheint es so, als sei nicht mehr viel übrig geblieben oberhalb der Nase.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 19:12)

Sie schreiben hier in diesem Thread mehrfach von Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Krankheiten.
Es geht hier aber um Gendergerechte Sprache.
Und nun erklären Sie doch endlich, warum Sie hier so schreiben.
Wünschen Sie sich eine Diabetikergerechte Sprache oder eine biologische Begründung für Ihre kruden Therorien?
Was ist Ihre Botschaft?
Ich möchte es verstehen.
Ich empfehle zum Ursprung dieses Nebenkriegsschauplatzes zurückzugehen und noch einmal nachzulesen, wie - in welchem Kontext - es zu dieser Diskussion kam.
Dann würde dir klar werden, dass du diesen Einwurf hättest sparen können.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Apr 2021, 08:59)

Sorry, dass ich mich einmische. Aber das Ganze ist ja nicht uninteressant und hat als Hintergrund auch mit Genderfragen zu tun, wenn man es zu Ende denkt.

Das wäre die eine Frage, inwieweit wirkt der Mensch auf biochemische Prozesse im Körper ein? Die andere Frage wäre, welche Rolle spielt neben dem Inneren (Körper/biochemische Prozesse) das Äußere (Umfeld, Sozialisation, Lebensbedingungen)? Den Menschen lediglich als biologisches Wesen zu betrachten, halte ich für einseitig und wegen dieser Einseitigkeit auch für falsch. Der Mensch als soziales Wesen, das in der Regel ein Elternhaus, Familie, Freunde, Lehrer und Kollegen hat, in guten oder weniger guten Verhältnissen aufwächst, gehört zur Betrachtung genauso dazu wie der Mensch als biologisches Wesen. Weil sämtliche Entwicklung des Menschen nunmal von inneren und äußeren Faktoren gleichermaßen abhängt. Schleierhaft, wie man solche einfachen Zusammenhänge ignorieren kann. Obwohl hinter Biologismus ja eine ideologische Absicht steckt. Was meinst du dazu, Zunder?
Und genau diese Sichtweise (hervorgehoben) ist die eingeengte, kleinkarierte Sichtweise, die über die eigene Nabelschau nicht hinausgeht, ist denau DEINE Sichtweise, die dich daran hindert, zu erkennen, was mit "Mensch ist biologisches Wesen" eigentlich gemeint ist, die dich daran hindert, den Sinn der Aussage

„Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie.“

zu verstehen.
Da geht es nicht um den einzelnen (konkreten) Menschen und welche Faktoren auf seine Persönlichkeitsentwicklung einwirk(t)en sondern um die Abstraktion Mensch als Gesamtheit, als Art/als Population, die sich im Verlaufe von ca 30 Mio Jahren (biologische) Evoution - als die ersten Primaten entstanden - über unzählige evolutionäre Zwischenschritte, Abspaltungen und Sackgassen, zu der Spezies/Art entwickelt hat, die er heute ist.
Es geht dabei um seine Stellung IN der Evolution, als bisher komplexestes Lebenwesen auf diesem Planeten.
Es geht (beim Menschen als biologisches Wesen) darum, dass erst die biologische Evolution, die zur Entwicklung des größten kompexesten Gehirns (das ein Lebenwesen je hatte) führte, den Menschen befähigte über sich selbst nachzudenken, darüber woher er kommt, was er ist und was ihn ausmacht - was zur Entwicklung von religösen Glaubensvorsellungen als Antwort und Erklärungsansatz führte, dass den Menschen zu seiner Kreativität befähigte, welcher er mit Kunstwerken wie den Höhlenmalereien von Altamira oder Lascaux, Cougnac u.v.a., die bis zu 37.000 Jahre alt sind, Ausdruck verlieh, das ihn zur Risikoeinschätzung und -minimierung befähig, zur Lösung komplexer Probleme etc pp.
Es ist auch seine Biologie - sein großes komplexes Gehirn - das ihn befähigt immer komplexere Sozialstrukturen zu entwickeln, die ihn befähigt, immer komplexere gesellschaftliche Strukturen zu orgnisieren und zu verwalten etc pp

Das alles zusammen genommen ist es, was den Menschen (als Spezies/Art) ausmacht und das ist deutlich mehr als dein kleinkariertes Sammelsurium von Faktoren, was der Mensch aufgrund seiner Biologie geschaffen hat, was zu schaffen, ihn seine Biologie überhaupt erst befähigt hat.

Jetzt habe ich DIR mitgeteilt, welches Menschenbild ich habe und nicht ich muss meinen "Blick etwas weiten", sondern DU solltest das tun, dann würdest du auch begreifen, wie deplaziert und falsch dein Geschwurbel von der "biopsychosozialen Einheit Mensch" ist.
Hättest du dich auch nur ansatzweise damit beschäftigt, worum es bei diesem Ansatz überhaupt geht, statt mit irgendwelchen Schlagwörtern (ohne Hintergrundwissen) um dich zu werfen.
DU bist es, die dringend ihren Horizont erweitern sollte, nicht ich!
Vielleicht erkennst du ja dann irgendwann den Unterschied zwischen der Abstraktion der Mensch und die Person/Persönlichkeit.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Apr 2021, 20:05)

Ja. Der Mensch ist, wie alle Primaten, ein Rudeltier ....
Das ist von Anfang an bereits nicht ganz falsch aber so unvollständig, dass es im Grunde genommen eben doch vollkommen falsch ist. Der Mensch ist eben ein Mensch. Als solcher nicht unabhängig von seiner Biologie. Aber er ist doch eben ein Mensch und kein "Rudeltier". Die Evolution hat Millionen von Jahren vor sich hin gewirkt und dann gab es eine scharfe Kurve oder Abbiegung mit der Entstehung des Menschen.

Darf ich noch mal zitieren:
Anthropologie (im 16. Jahrhundert als anthropologia gebildet aus altgriechisch ἄνθρωπος ánthrōpos, deutsch ‚Mensch‘, und -logie: Menschenkunde, Lehre vom Menschen) ist die Wissenschaft vom Menschen. Sie wird im deutschen Sprachraum und in vielen europäischen Ländern vor allem als Naturwissenschaft verstanden. Die naturwissenschaftliche oder Physische Anthropologie betrachtet den Menschen im Anschluss an die Evolutionstheorie von Charles Darwin als biologisches Wesen.

Dieser naturalistischen Betrachtung des Menschen, die sich beispielsweise mit der Konstitution (früher auch mit der Rassenlehre und Humangenetik) und der Abstammung des Menschen befasst, stehen verschiedene andere Ansätze gegenüber, beispielsweise die philosophische Anthropologie. Hier wird der Mensch nicht nur als Objekt, sondern auch als Subjekt wissenschaftlich untersucht. Dabei geht es unter anderem um qualitative Eigenschaften wie die Personalität, die Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit zur Selbstbestimmung.
Was sagt dieses Zitat zuerst einmal: Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber. Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber! Das heißt: Es gibt keine kanonische Auffassung. Es gibt keine päpstliche Lehre. Und schon dieser Zwiespalt sagt einem, dass es keine Auseinandersetzung um die Auffindung und Verstehung irgendeiner bestehenden Wahrheit in solchen Diskussionen wie dieser hier gibt, sondern einen Argumentationswettstreit um die logischeren und nachvollziehbareren und verifizierbareren bzw. falsifizierbareren Argumente.

Diese biologistische Auffassung, Menscheineigenschaften aus seiner Zuordnung als "Rudeltier" abzuleiten ... wird die Grundlage eines neu aufkommenden Faschismus des 21. Jahrhunderts sein. Der Mensch ist kein "Rudeltier" sondern ein Selbstentscheider. Zumindest tritt er aus seiner Rolle als "Rudeltier" heraus und besitzt potenziell die Möglichkeit zur Selbstentscheidung.

Alle solche biologistischen Behauptungen - meiner Ansicht nach - sollen letztendlich nur das Paradigma einer Unentrinnbarkeit von Prägungen als Basis politischer Überzeugungen bestätigen. Nur wenn "die" so sind wie die eben sind und "wir" so sind wie wir eben sind und dies sich nicht durch bewusste Entscheidungen ändern lässt ... lassen sich bestimmte politische Überzeugungen begründen. Dabei muss es gar nicht unbedingt um Geschlecht, Gender usw. gehen. Es kann auch um "Nation", "Kultur", "Religion", "Ethnie" gehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Apr 2021, 09:22)

Niemand bestreitet vielerlei soziale Faktoren. Da baust du die im Kopf gerade selber einen Strohmann. Allerdings zu glauben, dass der Mensch "über" seiner Biologie steht, ist schlicht Traumtänzerei.

Versuche einen Tag keinen Hunger oder keinen Durst zu haben. Versuche einen Tag deine sexuelle Orientierung zu wechseln. Versuche einen Tag deine Meinung in die entgegengesetzte Richtung zu ändern. Alles das wird dir nicht gelingen, und alles das ist biologisch in dir fixiert. Manches sozial beeinflusst, vieles aber auch schon angeboren.
Du hast das aber verdreht. Keinen Hunger und keinen Durst zu haben ... das wird dem Menschen nicht gelingen. Aber trotz Hunger und Durst einen Tag lang - und zwar bewusst - keine Nahrung zu sich zu nehmen, entgegen seinen biologischen Antrieben und trotz der Tatsache, dass Nahrung zur Verfügung steht ... das ist eben allein dem Menschen vorbehalten. Es ist kein Zufall, dass sämtliche Religionen bis in graueste Vorzeit hinein Rituale des Fastens kennen. "Fasten" ist im Kern das Bewusstwerden des Selbstentscheidenkönnens. Auch wenn es in den Religionen eher als Gottesfürchtigkeit gedeutet wird. Und damit des beginnenden Heraustretens aus allein biologischer Determination. "Umkehr" und "Festhalten" sind die beiden Begriffe, die in alten religiösen Texten mit dem Fasten-Ritual verknüpft sind. Beides läuft auf eine Art nicht mit dem Strom schwimmen zu müssen hinaus. Wenn du Tauben fütterst, dann fressen sie einfach. Im Extremfall fressen sie sich zu Tode.

Und nicht sklavisch dem biologischen Programm der Vermehrung zu folgen. Bewusst. Ist auch nicht etwas wesentlich anderes. Diese grundlegende Menscheneigenschaft - nicht sklavisch einem biologischen Programm zu folgen oder folgen zu müssen .., ist, wie man am Beispiel des Fastens sieht, nicht etwa eine Art neue Mode, sondern ganz wesentlich mit dem Menschsein, mit der Menschwerdung verknüpft.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 17:00)

Das ist von Anfang an bereits nicht ganz falsch aber so unvollständig, dass es im Grunde genommen eben doch vollkommen falsch ist. Der Mensch ist eben ein Mensch. Als solcher nicht unabhängig von seiner Biologie. Aber er ist doch eben ein Mensch und kein "Rudeltier". Die Evolution hat Millionen von Jahren vor sich hin gewirkt und dann gab es eine scharfe Kurve oder Abbiegung mit der Entstehung des Menschen.

Darf ich noch mal zitieren:



Was sagt dieses Zitat zuerst einmal: Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber. Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber! Das heißt: Es gibt keine kanonische Auffassung. Es gibt keine päpstliche Lehre. Und schon dieser Zwiespalt sagt einem, dass es keine Auseinandersetzung um die Auffindung und Verstehung irgendeiner bestehenden Wahrheit in solchen Diskussionen wie dieser hier gibt, sondern einen Argumentationswettstreit um die logischeren und nachvollziehbareren und verifizierbareren bzw. falsifizierbareren Argumente.

Diese biologistische Auffassung, Menscheineigenschaften aus seiner Zuordnung als "Rudeltier" abzuleiten ... wird die Grundlage eines neu aufkommenden Faschismus des 21. Jahrhunderts sein. Der Mensch ist kein "Rudeltier" sondern ein Selbstentscheider. Zumindest tritt er aus seiner Rolle als "Rudeltier" heraus und besitzt potenziell die Möglichkeit zur Selbstentscheidung.

Alle solche biologistischen Behauptungen - meiner Ansicht nach - sollen letztendlich nur das Paradigma einer Unentrinnbarkeit von Prägungen als Basis politischer Überzeugungen bestätigen. Nur wenn "die" so sind wie die eben sind und "wir" so sind wie wir eben sind und dies sich nicht durch bewusste Entscheidungen ändern lässt ... lassen sich bestimmte politische Überzeugungen begründen. Dabei muss es gar nicht unbedingt um Geschlecht, Gender usw. gehen. Es kann auch um "Nation", "Kultur", "Religion", "Ethnie" gehen.
Genau. Kann man nicht besser sagen. Aus all diesen Gründen halte ich den Rudeltier-Biologismus für problematisch. Weil dahinter auch immer steckt, das angeblich nichts veränderbar (durch den Menschen) ist. Das gipfelt in sowas wie "alles bleibt so, wie es ist/war. Niemand kann sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen. Es kommt, wie es kommen muss". Den aktiven, kritischen, handelnden, widersprechenden und in die Verhältnisse eingreifenden Menschen gibt es in dieser Betrachtung nicht. Das ist Fatalismus hoch drei, Stagnation. Politisch zeigt sich hier die Nahtstelle bzw. der fließende Übergang von neokonservativ zu neurechts.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Maskulist
Beiträge: 701
Registriert: Di 15. Sep 2015, 20:04
user title: Kein Feminist! Humanist!
Wohnort: Irgendwo in Niedersachsen
Kontaktdaten:

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Maskulist »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Apr 2021, 11:57)

Und genau diese Sichtweise (hervorgehoben) ist die eingeengte, kleinkarierte Sichtweise, die über die eigene Nabelschau nicht hinausgeht, ist denau DEINE Sichtweise, die dich daran hindert, zu erkennen, was mit "Mensch ist biologisches Wesen" eigentlich gemeint ist, die dich daran hindert, den Sinn der Aussage

„Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie.“

zu verstehen.
Da geht es nicht um den einzelnen (konkreten) Menschen und welche Faktoren auf seine Persönlichkeitsentwicklung einwirk(t)en sondern um die Abstraktion Mensch als Gesamtheit, als Art/als Population, die sich im Verlaufe von ca 30 Mio Jahren (biologische) Evoution - als die ersten Primaten entstanden - über unzählige evolutionäre Zwischenschritte, Abspaltungen und Sackgassen, zu der Spezies/Art entwickelt hat, die er heute ist.
Es geht dabei um seine Stellung IN der Evolution, als bisher komplexestes Lebenwesen auf diesem Planeten.
Es geht (beim Menschen als biologisches Wesen) darum, dass erst die biologische Evolution, die zur Entwicklung des größten kompexesten Gehirns (das ein Lebenwesen je hatte) führte, den Menschen befähigte über sich selbst nachzudenken, darüber woher er kommt, was er ist und was ihn ausmacht - was zur Entwicklung von religösen Glaubensvorsellungen als Antwort und Erklärungsansatz führte, dass den Menschen zu seiner Kreativität befähigte, welcher er mit Kunstwerken wie den Höhlenmalereien von Altamira oder Lascaux, Cougnac u.v.a., die bis zu 37.000 Jahre alt sind, Ausdruck verlieh, das ihn zur Risikoeinschätzung und -minimierung befähig, zur Lösung komplexer Probleme etc pp.
Es ist auch seine Biologie - sein großes komplexes Gehirn - das ihn befähigt immer komplexere Sozialstrukturen zu entwickeln, die ihn befähigt, immer komplexere gesellschaftliche Strukturen zu orgnisieren und zu verwalten etc pp

Das alles zusammen genommen ist es, was den Menschen (als Spezies/Art) ausmacht und das ist deutlich mehr als dein kleinkariertes Sammelsurium von Faktoren, was der Mensch aufgrund seiner Biologie geschaffen hat, was zu schaffen, ihn seine Biologie überhaupt erst befähigt hat.

Jetzt habe ich DIR mitgeteilt, welches Menschenbild ich habe und nicht ich muss meinen "Blick etwas weiten", sondern DU solltest das tun, dann würdest du auch begreifen, wie deplaziert und falsch dein Geschwurbel von der "biopsychosozialen Einheit Mensch" ist.
Hättest du dich auch nur ansatzweise damit beschäftigt, worum es bei diesem Ansatz überhaupt geht, statt mit irgendwelchen Schlagwörtern (ohne Hintergrundwissen) um dich zu werfen.
DU bist es, die dringend ihren Horizont erweitern sollte, nicht ich!
Vielleicht erkennst du ja dann irgendwann den Unterschied zwischen der Abstraktion der Mensch und die Person/Persönlichkeit.
Um es einmal etwas einfach auszudrücken: Ohne die Biologie würde es keine Sozialisation geben. Insofern beeinflusst die Biologie das Soziale und NICHT umgekehrt.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Maskulist hat geschrieben:(18 Apr 2021, 18:26)

Um es einmal etwas einfach auszudrücken: Ohne die Biologie würde es keine Sozialisation geben. Insofern beeinflusst die Biologie das Soziale und NICHT umgekehrt.
Das Biologische und das Soziale sind beim Thema "Mensch" zwei Seiten einer Medaille. Nichts ist vor- oder nachrangig.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(18 Apr 2021, 18:25)

Genau. Kann man nicht besser sagen. Aus all diesen Gründen halte ich den Rudeltier-Biologismus für problematisch. Weil dahinter auch immer steckt, das angeblich nichts veränderbar (durch den Menschen) ist. Das gipfelt in sowas wie "alles bleibt so, wie es ist/war. Niemand kann sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen. Es kommt, wie es kommen muss". Den aktiven, kritischen, handelnden, widersprechenden und in die Verhältnisse eingreifenden Menschen gibt es in dieser Betrachtung nicht. Das ist Fatalismus hoch drei, Stagnation. Politisch zeigt sich hier die Nahtstelle bzw. der fließende Übergang von neokonservativ zu neurechts.
Es gab ja neben dem religiösen Fasten in der Vergangenheit auch alle möglichen Formen von bewusster sexueller Enthaltsamkeit. Das kann man aus heutiger Sicht natürlich kritisch sehen. Ich halte dies wie auch die Formen religiöser Fastenbräuche für eine Art Zündfunken am Anfang der menschlichen Zivilisation. Eine Art Selbstvergewisserung: Ich kann auch anders. Ich kann mich bewusst gegen Instinkte und Triebe entscheiden. Diese Selbsterfahrung dürfte eine völlig überragende Rolle bei der Entstehung von Zivilisationen gespielt haben. An sich würde es reichen, Sexualpartner zu finden, Nachwuchs zu zeugen und satt zu werden. Nichs führt aus diesem Programm heraus und führt hin zu Sprache, Maschinen, Literatur als diese Erfahrung oder dieser Versuch des sich Wendens gegen eine biologische Determininiertheit.

Das ist übrigens auch eine dieser Widersprüche oder Missverständnisse zum Thema Neoliberalismus. Der im allgemeinen Verständnis einen leistungsbereiten Menschen voraussetzt. Der aber in Wirklichkeit diese Leistungsbereitschaft nur als Teil eines göttlichen Programms sieht. Schon die Calvinisten haben "Geldverdienen" und "Reichwerden" nicht als Selbstentschluss sondern lediglich als Beweis oder Bestätigung einer sowieso nicht veränderbaren Gottesauserwähltheit gesehen. Das was hier als "biologische Determiniertheit" bezeichnet wird, ist im Calvinismus die Lehre von der unabänderlichen Verderbtheit der Menschen. Die ihre Erlösung nicht etwa durch eigenen Willen und eigene Tätigkeit erreichen sondern allein durch das Wirken des Heiligen Geists. Man kann ohne weiteres diesen modernen Szientismus und Biologismus als Fortsetzung dieser Tradition einer Kumpanei von Wohlstandsökonomie und reformatorischem Christentum sehen. Wenn Gott beschlossen hat, dich zum Mann zu machen, dann ist das so und bleibt es auch so. Wehre dich nicht dagegen! Auch wenn an die Stelle von "Gott" nun die "Natur" oder die "Naturwissenschaften" treten. Die Gegenposition lautet: Du kannst etwas verändern! Du kannst dich verändern! Du kannst auch die Gesellschaft verändern! Du kannst die Welt verändern! Sie ist nicht einfach so wie sie ist. Sondern so wie die Menschen sie gestalten. Die Tatsache, dass diesem Gestaltungswillen natürliche Grenzen gesetzt sind, ändert daran überhaupt nix!

Man kann sehr wohl aus Umweltbedingungen heraus die physiologischen Ausprägungen von Arten hervorsagen. Wenns kalt wird, dann brauchts ein ordernliches Fell. Aber es gibt keine Differentialgleichung mit "Der Mesch" als Lösung. Der Mensch hat sich aus dem System Natur durch Selbstentschluss herausgehoben. Und tuts heute noch!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(18 Apr 2021, 18:35)

Das Biologische und das Soziale sind beim Thema "Mensch" zwei Seiten einer Medaille. Nichts ist vor- oder nachrangig.
Ich kann mich sehr wohl erinnen, wie noch in den 70ern Thesen zur Menschwerdung dargestellt wurden. Die "Savannenhypothese" zum Beispiel. Mit dem Brustton der Überzeugung. Es musste einfach so kommen. Diese Savannenhypothese gilt nun heute als widerlegt. Es wird sicherlich verschiedene natürliche Faktoren geben, die die Menschwerdung initial in Gang gesetzt haben. Wenns dabei geblieben wäre, dann gäbe es heute halt relativ intelligente aufrechtgehende Zweibeiner. Der entscheidende Punkt bei der Entstehung des heutigen Menschen ist, davon bin ich überzeugt, die Entdeckung der Selbstwirksamkeit. Die eine Eigendynamik der Entwicklung in Gang setzte, die nicht mehr einfach nur durch äußere Umstände erklärbar ist. Sondern in erster Linie ist ein Zustand zum Zeitpunkt t+1 durch einen Zustand zum Zeitpunkt t erklärbar. Phänomene in Bereichen wie Religion, Eigentum, Schrift sind mehr und mehr Ursache und Wirkung für andere Phänomene in diesen Bereichen. Die komplexen Zahlen wurden nicht deshalb eingeführt, weil der Mensch als biologisches Wesen sie nunmal benötigt, sondern weil irgendwann mal jemand die Frage gestellt hat, welche Zahl als Quadrat die Zahl Minus Eins ergibt. Und in dieser Art und Weise haben sich auch schon sehr früh Entwicklungen zugetragen. Die imaginäre Einheit Zahl i heißt nicht umsonst "imaginär". Der Mensch kann sich über das scheinbar natürliche hinwegsetzen. Und die Erfahrung der ungeheuerlichen Wirksamkeit dieser Hinwegsetzungen ist nach meiner Überzeugung die wichtigste Triebkraft der menschlichen Entwicklung. Von Anfang an!

Die Frage, welche Zahl zum Quadrat Minus eins ergibt, ist eigentlich im natürlichen Sinne unsinnig. Es gibt keine natürliche Zahl dafür. Man stellt sich einfach nur vor, es gäbe sie und nennt sie "i" und ordnet ihr Eigenschaften zu und leitet weitere Eigenschaften daraus ab. So unsinnig wie die Frage, ob ein biologischer Mann auch eine Frau sein kann. Aus dieser an sich eigentlich unsinnigen Frage, so stellte es sich heraus, entstand aber etwas überaus Produktives. Und so sehe ich auch die heutige Genderforschung. Alle möglichen Leute werden dir erklären, dass das ganze eigentlich unsinnig ist. Es wird sich aber herausstellen, dass eben der Mensch durch eben solche scheinbar unsinnigen Fragen zu ganz neuen Erkenntnissen kommt. Dass wir bei den natürlichen Zahlen ("Natürliche Zahlen" ist schon vom Begriff her so ein Ding zum Nachdenken für sich ...) geblieben wären.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 20:15)

Ich kann mich sehr wohl erinnen, wie noch in den 70ern Thesen zur Menschwerdung dargestellt wurden. Die "Savannenhypothese" zum Beispiel. Mit dem Brustton der Überzeugung. Es musste einfach so kommen. Diese Savannenhypothese gilt nun heute als widerlegt. Es wird sicherlich verschiedene natürliche Faktoren geben, die die Menschwerdung initial in Gang gesetzt haben. Wenns dabei geblieben wäre, dann gäbe es heute halt relativ intelligente aufrechtgehende Zweibeiner. Der entscheidende Punkt bei der Entstehung des heutigen Menschen ist, davon bin ich überzeugt, die Entdeckung der Selbstwirksamkeit. Die eine Eigendynamik der Entwicklung in Gang setzte, die nicht mehr einfach nur durch äußere Umstände erklärbar ist. Sondern in erster Linie ist ein Zustand zum Zeitpunkt t+1 durch einen Zustand zum Zeitpunkt t erklärbar. Phänomene in Bereichen wie Religion, Eigentum, Schrift sind mehr und mehr Ursache und Wirkung für andere Phänomene in diesen Bereichen. Die komplexen Zahlen wurden nicht deshalb eingeführt, weil der Mensch als biologisches Wesen sie nunmal benötigt, sondern weil irgendwann mal jemand die Frage gestellt hat, welche Zahl als Quadrat die Zahl Minus Eins ergibt. Und in dieser Art und Weise haben sich auch schon sehr früh Entwicklungen zugetragen. Die imaginäre Einheit Zahl i heißt nicht umsonst "imaginär". Der Mensch kann sich über das scheinbar natürliche hinwegsetzen. Und die Erfahrung der ungeheuerlichen Wirksamkeit dieser Hinwegsetzungen ist nach meiner Überzeugung die wichtigste Triebkraft der menschlichen Entwicklung. Von Anfang an!

Die Frage, welche Zahl zum Quadrat Minus eins ergibt, ist eigentlich im natürlichen Sinne unsinnig. Es gibt keine natürliche Zahl dafür. Man stellt sich einfach nur vor, es gäbe sie und nennt sie "i" und ordnet ihr Eigenschaften zu und leitet weitere Eigenschaften daraus ab. So unsinnig wie die Frage, ob ein biologischer Mann auch eine Frau sein kann. Aus dieser an sich eigentlich unsinnigen Frage, so stellte es sich heraus, entstand aber etwas überaus Produktives. Und so sehe ich auch die heutige Genderforschung. Alle möglichen Leute werden dir erklären, dass das ganze eigentlich unsinnig ist. Es wird sich aber herausstellen, dass eben der Mensch durch eben solche scheinbar unsinnigen Fragen zu ganz neuen Erkenntnissen kommt. Dass wir bei den natürlichen Zahlen ("Natürliche Zahlen" ist schon vom Begriff her so ein Ding zum Nachdenken für sich ...) geblieben wären.
Interessant, wie du das beschreibst. "Selbstwirksamkeit" und "Hinwegsetzung" nennst du die inneren Antriebsmechanismen. Ja, glaube ich auch. Wobei es dafür im Umfeld der werdenden Menschen immer auch Bedingungen und Verhältnisse gegeben haben muss, die diese "Selbstwirksamkeit" immer weiter vorangetrieben haben (Nahrungssuche, Jagd, "Aufzucht" der Nachkommen). Das war ein Wechselverhältnis zwischen "Selbstwirksamkeit", ihrer ständigen Optimierung und den jeweils vorgefundenen Außenbedingungen (Anpassung). Naja, schon spannend das Ganze. Und ja, auch Genderforschung hat seine Daseinsberechtigung; man denke nur an die unterschiedliche Wirksamkeit derselben Medikamenten-Dosen bei Frauen und Männern. Darüber hundertprozentig und besser als heute Bescheid zu wissen, kann lebensrettend sein.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(19 Apr 2021, 07:45)

Und ja, auch Genderforschung hat seine Daseinsberechtigung;
"ihre" ;)

Die Menschen verfallen irgendwie der Biologie. Der französische Ex-Präsident Sarkozy, der eigentlich zum einen von einer ungarischen Familie Sárközy und zum anderen von sephardischen Juden aus Griechenland stammt ... ausgerechnet der sieht sich aus politischen Gründen als "Nachfahre der Gallier". Diese ganze lächerliche Gallier-Geschichte Sarkozys wurde von Historikern gnadenlos zerlegt. Diese heutigen "Nationen" und "Ethnien" sind das Ergebnis permanenter Durchmischungen. Und weit eher das Ergebnis und Ausdruck von Sozialgemeinschaften. Die Bayern zum Beispiel. Die angeblichen Stämme der Bajuwaren. In Wirklichkeit waren die Bajuwaren im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter keine Abstammungs- sondern eine Art Willens- und Sozialgemeinschaft. Es waren die, die den Raum der oberen Donau und der Alpenpässe nicht in Richtung Italien verließen sondern ihn verteidigten. Wie DNA-Analysen aus verschiedenen Grabfunden heute zeigen (die sogenannten "Turmschädelfrauen" etwa) ... zeigt es sich, dass diese "Bajuwaren" aus allen möglichen Regionen stammen. Von Skandinavien bis hinunter zur Region, die heute von Rumänien und Bulgarien eingenommen wird. Die Vermutung auch für mich als Laien liegt nahe, dass die Donau als Transportweg Nummer eins des Frühmittelalters und vielleicht auch der Salzhandel dabei eine wichtige Rolle spielten. Kurz: Menschsein bedeutet, dass im Verhältnis von "sein wollen" und "sein" ersteres die dominantere Position einnimmt. Man "war kein Bajuware" sondern man hatte ein Verhältnis zur Selbstwirksamkeit gefunden. Und in dieser Tradition sehe ich auch das Phänomen Gender Studies. Und ich sehe es weitgehend positiv. Auch wenn ich selbst in keinster Weise gendergerechte Sprache benutze. Weder in seiner Zustimmung noch in seiner Ablehnung ist der Mensch irgendeiner biologischen Determiniertheit einfach so ausgeliefert. Glücklicherweise stehe ich mit diesen Ansichten weiß Gott nicht allein da.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Apr 2021, 09:05)

"ihre" ;)

Die Menschen verfallen irgendwie der Biologie. Der französische Ex-Präsident Sarkozy, der eigentlich zum einen von einer ungarischen Familie Sárközy und zum anderen von sephardischen Juden aus Griechenland stammt ... ausgerechnet der sieht sich aus politischen Gründen als "Nachfahre der Gallier". Diese ganze lächerliche Gallier-Geschichte Sarkozys wurde von Historikern gnadenlos zerlegt. Diese heutigen "Nationen" und "Ethnien" sind das Ergebnis permanenter Durchmischungen. Und weit eher das Ergebnis und Ausdruck von Sozialgemeinschaften. Die Bayern zum Beispiel. Die angeblichen Stämme der Bajuwaren. In Wirklichkeit waren die Bajuwaren im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter keine Abstammungs- sondern eine Art Willens- und Sozialgemeinschaft. Es waren die, die den Raum der oberen Donau und der Alpenpässe nicht in Richtung Italien verließen sondern ihn verteidigten. Wie DNA-Analysen aus verschiedenen Grabfunden heute zeigen (die sogenannten "Turmschädelfrauen" etwa) ... zeigt es sich, dass diese "Bajuwaren" aus allen möglichen Regionen stammen. Von Skandinavien bis hinunter zur Region, die heute von Rumänien und Bulgarien eingenommen wird. Die Vermutung auch für mich als Laien liegt nahe, dass die Donau als Transportweg Nummer eins des Frühmittelalters und vielleicht auch der Salzhandel dabei eine wichtige Rolle spielten. Kurz: Menschsein bedeutet, dass im Verhältnis von "sein wollen" und "sein" ersteres die dominantere Position einnimmt. Man "war kein Bajuware" sondern man hatte ein Verhältnis zur Selbstwirksamkeit gefunden. Und in dieser Tradition sehe ich auch das Phänomen Gender Studies. Und ich sehe es weitgehend positiv. Auch wenn ich selbst in keinster Weise gendergerechte Sprache benutze. Weder in seiner Zustimmung noch in seiner Ablehnung ist der Mensch irgendeiner biologischen Determiniertheit einfach so ausgeliefert. Glücklicherweise stehe ich mit diesen Ansichten weiß Gott nicht allein da.
Ja, natürlich "ihre". Und das mir. Peinlich, peinlich :D Muss zum Bahnhof, daher alles etwas hektisch. Das Korrekturlesen muss mal ausfallen, und so passiert das dann, sorry ;)

Ja, das mit dem "Gendern" der Sprache mache ich auch nicht mit. Das wird sich auch nicht durchsetzen auf längere Sicht, da es nicht gut les- und aussprechbar ist... Die Genderforschung dagegen finde ich gut.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

Nur zum Schluss und nebenbei: Auch zu diesem Hass auf die Geisteswissenschaften, siehe Zitat Kutschera weiter oben, der hier wieder aufkam, hätte ich deine Meinung gerne gelesen, schokoschendrezki.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 17:00)

Das ist von Anfang an bereits nicht ganz falsch aber so unvollständig, dass es im Grunde genommen eben doch vollkommen falsch ist. Der Mensch ist eben ein Mensch. Als solcher nicht unabhängig von seiner Biologie. Aber er ist doch eben ein Mensch und kein "Rudeltier". Die Evolution hat Millionen von Jahren vor sich hin gewirkt und dann gab es eine scharfe Kurve oder Abbiegung mit der Entstehung des Menschen.
Was ist denn das für Schwachsinn?
Schon mal was von Taxonomie (Biologie) - auch systematische Einordnung - des Menschen gehört?
Ich lasse mal Reich und Stamm in dieser Taxonomie des Menschen weg und beginne mit Klasse: Mammalia (Säugetiere) ==> Ordnung: Primaten ==> Unterordnung: Trockennasenaffen ==>Teilordnung: Altweltaffen ==> Überfamilie: Menschenartige ==> Familie: Menschenaffen ==> Unterfamilie: Homininae ==> Gattung: Homo (Menschen) ==> Art: Mensch (Homo sapiens
Das ist die ecolutionäre Entwicklungslinie bzw Einordnung und Zuordnung des Menschen in die biologische Systematik.
Da ist nichts von deinem Geschwurbel von "Mensch ist eben ein Mensch" und dann "gab es eine scharfe Kurve oder Abbiegung mit der Entstehung des Menschen.".
Wo hast du denn den Schwachsinn her.
Der Mensch gehört zur Ordnung der Primaten und Primaten SIND Rudeltiere und zwar alle. Da macht der Mensch keine Ausnahme, sondern ist (heute noch) nur im Rudel überlebensfähig, genauso wie es Schimpansen, Gorillas, Bonobos, Paviane etc sind.
Und es gab auch keine "scharfe Kurve", sondern winzige Entwicklungssschritte vom gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Menschenaffen, die a) immer besser dokumentiert werden können und b) die Trennung von Mensch und Menschenaffen immer weiter in die Vergangenheit datieren und die auch aufzeigen, wie lange beide Familien noch Gemeinsamkeiten aufwiesen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 17:00)Darf ich noch mal zitieren:
Wäre ja nicht schlecht, wenn du auch eine Quelle angeben würdest, die du da zitiert hast, damit das Zitierte auch nachvollziehbar ist!
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 17:00)Was sagt dieses Zitat zuerst einmal: Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber. Den einen Auffassungen stehen die anderen gegenüber! Das heißt: Es gibt keine kanonische Auffassung. Es gibt keine päpstliche Lehre. Und schon dieser Zwiespalt sagt einem, dass es keine Auseinandersetzung um die Auffindung und Verstehung irgendeiner bestehenden Wahrheit in solchen Diskussionen wie dieser hier gibt, sondern einen Argumentationswettstreit um die logischeren und nachvollziehbareren und verifizierbareren bzw. falsifizierbareren Argumente.
Zunächst mal in den Wissenschaften gibt es keine Wahrheit(en), sondern Theorien und Hypothesen und in den verschiedenen Wissenschaftszweigen ist es üblich, eigene Theorien und Hypothesen zu entwicklen und die stimmen üblicherweise nicht zwingend mit denen anderer Wissenschaftszweige überein.
So ist es absolut nicht verwunderlich, dass Anthropologen und Paläoanthropologen ganz andere Erklärungsansätze haben als Evolutionsbiologen und die wiederum andere als Evolutionspsychologen.
Interessanterweise stimmen jedoch alle in einem Punkt überein - nämlich dass der Mensch ein biologisches Wesen ist, welches NICHT entkoppelt/losgelöst von seiner Evolution und Taxonomie betrachtet werden kann.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 17:00)Diese biologistische Auffassung, Menscheineigenschaften aus seiner Zuordnung als "Rudeltier" abzuleiten ... wird die Grundlage eines neu aufkommenden Faschismus des 21. Jahrhunderts sein. Der Mensch ist kein "Rudeltier" sondern ein Selbstentscheider. Zumindest tritt er aus seiner Rolle als "Rudeltier" heraus und besitzt potenziell die Möglichkeit zur Selbstentscheidung.
Und noch mehr Schwachsinn. Die Einordnung des Menschen als Rudeltier hat nicht das Geringste damit zu tun, ob er eigene Entscheidungen trifft bzw treffen kann, sondern mit seiner Überlebensfähigkeit.
Und er ist nunmal nur im Rudel (in der Gruppe, innerhalb einer Sozialgemeinschaft) überlebensfähig und er ist es auch nur durch koordinierte Interaktion mit anderen Mitgliedern des Rudels.
Es ist seit langem eine Binsenweisheit, dass Rudeltiere ein ganz anderes Sozialverhalten entwickeln als Einzelgänger und auch dabei ist es völlig "Hupe" ob das/ein Mitglied des Rudels zu eigenen Entscheidungen fähig ist oder nicht.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Apr 2021, 18:35)

Das Biologische und das Soziale sind beim Thema "Mensch" zwei Seiten einer Medaille. Nichts ist vor- oder nachrangig.
Wenn das Soziale und das Biologische beim Thema "Mensch" zwei Seiten einer Medaille sind und sich nicht das Soziale aus dem Biologischenn ergibt, diesem quasi untergeordnet ist, dann erkläre doch bitte mal, wo das Soziale denn hergekommen ist.
Hat das irgendwie "Puff" gemacht und das Soziale war plötzlich da (aus dem Nichts entstanden, vom Himmel gefallen, aus nem Paralleluniversum rübergebeamt) und wirkt seitdem auf den Menschen ein oder wie soll man das verstehen?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Apr 2021, 10:43)

Was ist denn das für Schwachsinn?
Schon mal was von Taxonomie (Biologie) - auch systematische Einordnung - des Menschen gehört?
Ich lasse mal Reich und Stamm in dieser Taxonomie des Menschen weg und beginne mit Klasse: Mammalia (Säugetiere) ==> Ordnung: Primaten ==> Unterordnung: Trockennasenaffen ==>Teilordnung: Altweltaffen ==> Überfamilie: Menschenartige ==> Familie: Menschenaffen ==> Unterfamilie: Homininae ==> Gattung: Homo (Menschen) ==> Art: Mensch (Homo sapiens
Das ist die ecolutionäre Entwicklungslinie bzw Einordnung und Zuordnung des Menschen in die biologische Systematik.
Du kommst allein mit dieser taxonomischen Einsortierung des Menschen jedoch nicht einen Zentimeter weiter bei der Einsortierung von historischen und kulturgeschichtlichen Phänomenen.

Nochmal: Bereits in grauer Vorzeit haben die Menschen Verhaltensweisen entwickelt, die gegen ihr eigentliches biologisches Programm gerichtet waren: Fasten oder auch bewusste sexuelle Enthaltsamkeit. Es beginnt einfach ein anderes Programm das biologische Programm zu überlagern. Ein Programm der Bewusstwerdung einer vernunftgesteuerten Selbstwirksamkeit. Homo Sapiens. Das Ziel ist irgendwann einmal nicht einfach Nachkommen zu erzeugen, sondern die Dynastie der Hohenzollern durch eine geschickte Heiratspolitik abzusichern. Nicht selten geht diese willentlich gerichtete Heiratspolitik bis an die Grenze eines eigentlich vollkommen antibiologischen Inzuchtprogramms. Die Herrscherdynastien machen es trotzdem! Wie immer man das auch wertet. Die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des Menschen ist nicht allein von einem biologischen Programm geprägt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Antworten