Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

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schokoschendrezki
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Aug 2016, 23:22)
Die Humboldt-Universität zu Berlin suchte einen Professor für "Reine Mathematik", entsprechend wurde die Ausschreibung auch geschlechtsneutral ausgeführt - doch nur zum Schein. Unter den 44 Bewerbern auf die Professur waren 15 Frauen.
Völlig "Geschlechtsneutral" war die Ausschreibung nicht. Wenn auch nicht ausschließlich auf weibliche Bewerber gerichtet.
Die Humboldt-Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und fordert qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Bewerbungen aus dem Ausland sind erwünscht. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht.
(http://jobs.zeit.de/jobs/berlin_w3-prof ... 81535.html)
Ob solche zielgerichteten Anteilserhöhungen richtig und sinnvoll sind, steht natürlich nochmal auf einem anderen Blatt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Flat
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Flat »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 10:47)

Im öffentlichen Dienst heißt es: Bei gleicher Eignung sind Frauen zu bevorzugen. Wenn sie hier nur Zweite wurde, liegt anscheinend nicht die gleiche Eignung vor.
Moin,

mich wundert eh, dass die das nicht hingebogen haben. Entweder die wollten das nicht (aus Gründen, die nicht offensichtlich sind) oder der Erste war überragend.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
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epona
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 10:47)

Im öffentlichen Dienst heißt es: Bei gleicher Eignung sind Frauen zu bevorzugen. Wenn sie hier nur Zweite wurde, liegt anscheinend nicht die gleiche Eignung vor.
Es lag wohl an der Finanzierung.

http://jobs.zeit.de/jobs/berlin_w3_prof ... 81535.html

Habe die damalige Ausschreibung gefunden.
Steht alles drin.
Die reine Formalität heute nur die Bezeichnung Bewerber/Bewerberinnen zu verwenden wiegt m.E. die Tatsache nicht auf, dass klar und deutlich zum Ausdruck gebracht wurde wer (weibl.) und warum (Finanzierung) gesucht wurde.

Der alte Hut ist keine Aufregung wert.
Zuletzt geändert von epona am Fr 12. Aug 2016, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von NMA »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 10:11)

Hier wurde der Beste nicht eingestellt. Ein Arbeitgeber würde doch eigentlich den Besten einstellen wollen. Warum sollte er nicht?
Und besonders bekloppt daran ist, die Stelle lieber gar nicht zu besetzen, nur weil der Beste das falsche Geschlecht hat. Ich nenne das absurd.

Was heißt "der Beste"? Wen man einlädt, entscheidet wohl die Bewerbung. Wen man einstellt, entscheidet das Vorstellungsgespräch bzw. der Verantwortliche. Und wenn ich für meine Firma eine Frau haben möchte, stelle ich eine Frau ein, fertig. Hier sollte man Arbeitgebern nicht reinreden. Öffentlicher Dienst, ok. Aber in der Privatwirtschaft geht es niemanden etwas an an, warum man wen einstellt.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von NMA »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2016, 09:01)

Wer ist befugt, "universitätsintern" solche Weisungen zu erteilen, die den BewerberInnen nicht von vornherein genannt werden? Da werden hochqualifizierte Bewerber vorsätzlich veralbert... was soll das?
Ist auch ungeschickt. Da gibt man keine Weisung aus, sondern telefoniert mal kurz und fertig. Aber gut, ist eine Uni und keine Firma.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 11:30)

Es lag wohl an der Finanzierung.

http://jobs.zeit.de/jobs/berlin_w3_prof ... 81535.html

Habe die damalige Ausschreibung gefunden.
Steht alles drin.
Die reine Formalität heute nur die Bezeichnung Bewerber/Bewerberinnen zu verwenden wiegt m.E. die Tatsache nicht auf, dass klar und deutlich zum Ausdruck gebracht wurde wer (weibl.) und warum (Finanzierung) gesucht wurde.

Der alte Hut ist keine Aufregung wert.
Es hätte vermutlich andere Finanzierungsmöglichkeiten gegeben. Es durfte halt einfach kein Mann sein und so bleibt die Stelle lieber unbesetzt.

Die Aschenbrenners im fernen Kalifornien hatten auch auf zwei Versprechen der deutschen Hochschulpolitik gesetzt: die "Rückkehrerförderung" und die Doppelkarriere für Ehepaare. Programme wie das German Academic International Network des Bundes wollen ausgewanderte Spitzenforscher wieder in die Bundesrepublik locken. Außerdem sollen Paare unter dem Stichwort Dual Career Servicegemeinsam im Beruf aufsteigen können, wenn so ein Spitzenwissenschaftler gewonnen werden kann. Das hätte bei den Aschenbrenners gut gepasst. Doch die Berliner Uni-Bürokratie stand dem entgegen.

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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

Egal wie man es auch drehen und wenden mag, das Beispiel zeigt, dass Gleichstellung weder was mit Gleichberechtigung noch mit Chancengleichheit zu tun hat. Chancengleichheit bedeutet jeder Bewerber hat - unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Religion etc die gleiche Chance für eine ausgeschriebene Stelle angenommen zu werden. Das gilt für den freien Markt, wie den öffentlichen Dienst gleichermaßen. Der/die am besten qualifzierte Bewerber erhält die Stelle - unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Religion etc. Gleiches gilt bei Gleichberechtigung - jeder, der über eine entsprechende Qualifikation verfügt, hat das Recht, sich aufgrund eigener freier Entscheidung für eine ausgeschrieben Stelle bewerben. Bei qualitativen Auswahlkriterien bekommt der/die Beste die Stelle und Punkt.
Gleichberechtigung und Chancengleichheit bedeutet somit, die Auswahl ist ergebnisoffen.
Bei Gleichstellung hingegen wird Ergebnisgleichheit angestrebt, heißt nicht der/die Beste (am besten qualifizierte) erhält die ausgeschriebene Stelle, sondern die Stelle wird aufgrung einer bestimmten (festgelegten) Gruppenzugehörigkeit vergeben und das beinhaltet ganz eindeutig eine Diskriminierung von Angehörigen einer anderen Gruppe. Somit stellt Gleichstellung KEINE Erweiterung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit dar, sondern das genaue Gegenteil.
Gleichstellung ist somit ein Verstoß gegen Art.3 des GG - weil nirgendwo im GG auch nur ansatzweise Gleichstellung benannt wird und einen Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz
"§ 1 Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen."


Bei Ausschreibungen, die sich explizit nur an Angehörige eines Geschlechts richten, werden Angehörige des anderen Geschlechts diskriminiert.
Werden Angehörige eines Geschlechts bei Bewerbungen aufgrund Geschlechtszugehörigkeit bevorzugt, IST das eine Diskriminierung des anderen.
Da kann noch so viel Gehirnakrobatik betrieben werden, die ändert nichts an der Tatsache einer gezielten und politisch gewollten Diskriminierung aufgrund Geschlechtszugehörigkeit.

Die Verantwortlichen der Humboldt-Universität waren sich DIESER Tatsache sehr wohl bewusst, als sie die ausgeschriebene Professur unbesetzt ließen. Nur so konnten sie eine Rechtswidrigkeit und einen Verstoß gegen Grundgesetz und Antidiskriminierungsgesetz umgehen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

NMA hat geschrieben:(12 Aug 2016, 09:06)

Ich habe kein Problem damit.

Im Gegenteil darf es nicht sein, dass ein Arbeitgeber nicht vollumfänglich nach eigenen Wunsch entscheiden können sollte, wen sie einstellt.
Das mag vielleicht für ein privates Unternehmen gelten, aber solch diskriminerendes Verhalten an staatlichen Universitäten ist völlig inakzeptabel.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:34)

Das mag vielleicht für ein privates Unternehmen gelten, aber solch diskriminerendes Verhalten an staatlichen Universitäten ist völlig inakzeptabel.
Das AGG gilt auch für Private.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 09:40)

Das Vorgehen der HU war eindeutig nicht rechtswidrig, denn solange NIEMAND berufen wurde, solange kann kein Bewerber klagen.

Die Ausschreibung wurde eingestellt, kein Bewerber oder Bewerberin kam zum Zuge.

Tatsache ist, die Stelle sollte in den ersten 3 Jahren aus einem Fördertopf f. weibl. Nachwuchs (öffentl. Förderprogramm) finanziert werden.
Da die Hälfte der Studierenden weibl., aber nur 20% der Lehrenden weibl. ist, machen derartige Förderprogramme durchaus Sinn.
Evtl. wurde diese Grundvoraussetzung nicht ausreichend kommuniziert, aber das ist ein anderes Thema.
Geschlechtsspezifische Förderprogramme machen überhaupt keinen Sinn, sie diskriminieren andere aufgrund ihres Geschlechts.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

Atheist hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:37)

Das AGG gilt auch für Private.
Ich weiß. Ich meinte eher, dass man diese Ansicht ja für Privatunternehmen vertreten kann, gewiss aber nicht für staatliche Institutionen.
Libertas veritasque.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

Flat hat geschrieben:(12 Aug 2016, 10:37)

Moin,

die Benachteiligung von Männern auf solchen Positionen macht dann Sinn, wenn Frauen dort unterrepräsentiert sind, man aber evtl. durch Frauen als Professorinnen mehr Frauen zum Mathematik-Studium bewegen will.

Und als Zweitplatzierte wird die eine Frau ja auch nicht gerade schlecht qualifiziert gewesen sein.
Nein macht keinen Sinn! Diskriminierung bleibt auch dann Diskriminierung, wenn "Frauen auf solchen Positionen [scheinbar] unterrepräsentiert sind".
Die Entscheidung WAS Frauen studieren (wollen) und welche Position sien ennehmen (wollen), soll doch bitte den Frauen selbst überlassen werden.
Sie haben das Recht sich für eine bestimmte Studienrichtung/für einen bestimmten Beruf zu entscheiden UND sie haben die Entscheidungsfreiheit.
Nennt sich Gleichberechtigung.
Bei gleicher Qualifikation und Kompetenz haben sie im Falle einer Bewerbung auch die gleichen Chancen wie alle anderen Bewerber.
Nennt sich Chancengleichheit.
Gleichstellung hat mit beidem nix zu tun.
Wenn jemand z.B. Mathematik studieren will, ist dem Betreffenden wurscht ob die Vorlesungen von einem Mann oder einer Frau gehalten werden.
Dieses Gleichstellungsgelaber schadet Frauen, aber es nutz ihnen nichts, weil sie die entsprechende Position NICHT aufgrund Leistung und Qualifikation erhalten haben, sondern weil sie Frauen sind und damit wird ihre Leistung ganz massiv abgewertet, weil alle in den Topf "Quotenweiber" geworfen werden - egal ob sie in ihrem Job zu den Spitzenkräften oder zum Mittelmaß gehören.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von pikant »

Boraiel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:38)

Geschlechtsspezifische Förderprogramme machen überhaupt keinen Sinn, sie diskriminieren andere aufgrund ihres Geschlechts.
dann sich bitte mit der Beschwerde an die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung wenden.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:42)

Nein macht keinen Sinn! Diskriminierung bleibt auch dann Diskriminierung, wenn "Frauen auf solchen Positionen [scheinbar] unterrepräsentiert sind".
Die Entscheidung WAS Frauen studieren (wollen) und welche Position sien ennehmen (wollen), soll doch bitte den Frauen selbst überlassen werden.
Sie haben das Recht sich für eine bestimmte Studienrichtung/für einen bestimmten Beruf zu entscheiden UND sie haben die Entscheidungsfreiheit.
Nennt sich Gleichberechtigung.
Bei gleicher Qualifikation und Kompetenz haben sie im Falle einer Bewerbung auch die gleichen Chancen wie alle anderen Bewerber.
Nennt sich Chancengleichheit.
Gleichstellung hat mit beidem nix zu tun.
Wenn jemand z.B. Mathematik studieren will, ist dem Betreffenden wurscht ob die Vorlesungen von einem Mann oder einer Frau gehalten werden.
Dieses Gleichstellungsgelaber schadet Frauen, aber es nutz ihnen nichts, weil sie die entsprechende Position NICHT aufgrund Leistung und Qualifikation erhalten haben, sondern weil sie Frauen sind und damit wird ihre Leistung ganz massiv abgewertet, weil alle in den Topf "Quotenweiber" geworfen werden - egal ob sie in ihrem Job zu den Spitzenkräften oder zum Mittelmaß gehören.
Und es schadet im konkreten Fall jungen Männern und jungen Frauen gleichermaßen, denn "zur Verbesserung der Studienbedingungen" sollte ja die "wachsende Zahl von Studierenden" erst einmal "im Doppel" versorgt werden. Das hatte sich dann erledigt.
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epona
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 11:41)

Es hätte vermutlich andere Finanzierungsmöglichkeiten gegeben. Es durfte halt einfach kein Mann sein und so bleibt die Stelle lieber unbesetzt.

Die Aschenbrenners im fernen Kalifornien hatten auch auf zwei Versprechen der deutschen Hochschulpolitik gesetzt: die "Rückkehrerförderung" und die Doppelkarriere für Ehepaare. Programme wie das German Academic International Network des Bundes wollen ausgewanderte Spitzenforscher wieder in die Bundesrepublik locken. Außerdem sollen Paare unter dem Stichwort Dual Career Servicegemeinsam im Beruf aufsteigen können, wenn so ein Spitzenwissenschaftler gewonnen werden kann. Das hätte bei den Aschenbrenners gut gepasst. Doch die Berliner Uni-Bürokratie stand dem entgegen.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 72145.html
Dass die Uni einfach auf andere Fördertöpfe Zugriff gehabt hätte ist reine Spekulation.
Dual Career Networj und German Academic Intern. Network sind vorrangig Anbieter von Zielgruppen gerichteter Serviceleistungen.
Da geht es Unterstützung zu Fragen des Aufenthalt-Bleiberechts, Jobsuche, Wohngssuche, Kinderbetreuung usw.
Und klar wäre das Ehepaar Aschenbrenner hier unterstützt worden, allerdings muss man zuerst mal einen kurzen Text sinnerfassend lesen können und da hat Herr Aschenbrenner m.E. versagt.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:49)
...Und klar wäre das Ehepaar Aschenbrenner hier unterstützt worden, allerdings muss man zuerst mal einen kurzen Text sinnerfassend lesen können und da hat Herr Aschenbrenner m.E. versagt.
Mindestens ein Mitglied der Auswahlkommission hätte sich an einem Auswahlverfahren, das Männer benachteiligt, nicht beteiligt. Es waren Bewerbungen von Männern und Frauen zugelassen.

Tatsächlich nahm die Auswahlkommission, die mit Professoren der HU und Auswärtigen besetzt war, „Andeutungen“ über eine hochschulamtliche Männerdiskriminierung, zur Kenntnis, „aber nicht zu Protokoll“, wie Teilnehmer berichten. Denn den meisten von ihnen erschien ein Abweichen von einer geschlechtsneutralen Bestenauslese „juristisch zu zweifelhaft“, wie der Freiburger Mathematiker Martin Ziegler dieser Zeitung erklärt. Er stellt klar: „An einem Verfahren, das männliche Bewerber benachteiligt, hätte ich mich nicht beteiligt.“ Dass am Ende jedenfalls ein Mann auf Platz eins kam, ist zumindest nach der Wahrscheinlichkeitsrechung kaum überraschend, weil sich ja viel weniger, nämlich nicht mehr als fünfzehn Frauen beworben hatten.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:42)

weil sie die entsprechende Position NICHT aufgrund Leistung und Qualifikation erhalten haben, sondern weil sie Frauen sind und damit wird ihre Leistung ganz massiv abgewertet, weil alle in den Topf "Quotenweiber" geworfen werden - egal ob sie in ihrem Job zu den Spitzenkräften oder zum Mittelmaß gehören.
Auch wenn bestimmte Gruppen diese Behauptung bis zum Erbrechen wiederholen bleibt sie dennoch Quatsch.

Nichts wird abgewertet, die Qualifikation spielt auch bei Quotenregelungen eine vorrangige Rolle und auch Frauen müssen sich langfristig im Job bewähren.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:52)

Mindestens ein Mitglied der Auswahlkommission hätte sich an einem Auswahlverfahren, das Männer benachteiligt, nicht beteiligt. Es waren Bewerbungen von Männern und Frauen zugelassen.

Tatsächlich nahm die Auswahlkommission, die mit Professoren der HU und Auswärtigen besetzt war, „Andeutungen“ über eine hochschulamtliche Männerdiskriminierung, zur Kenntnis, „aber nicht zu Protokoll“, wie Teilnehmer berichten. Denn den meisten von ihnen erschien ein Abweichen von einer geschlechtsneutralen Bestenauslese „juristisch zu zweifelhaft“, wie der Freiburger Mathematiker Martin Ziegler dieser Zeitung erklärt. Er stellt klar: „An einem Verfahren, das männliche Bewerber benachteiligt, hätte ich mich nicht beteiligt.“ Dass am Ende jedenfalls ein Mann auf Platz eins kam, ist zumindest nach der Wahrscheinlichkeitsrechung kaum überraschend, weil sich ja viel weniger, nämlich nicht mehr als fünfzehn Frauen beworben hatten.
Tja, dann konnte der offensichtlich auch nicht sinnerfassend lesen. :rolleyes:
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

pikant hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:42)

dann sich bitte mit der Beschwerde an die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung wenden.
EBEN!
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:42)

Die Entscheidung WAS Frauen studieren (wollen) und welche Position sien ennehmen (wollen), soll doch bitte den Frauen selbst überlassen werden.
Noch so ein sinnleerer Satz.

Niemand zwing Frauen zur Aufnahme einer bestimmten Studienrichtung, niemand zwingt sie bestimmte Positionen.
Diese Entscheidung treffen FRauen ohne Zwang.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:40)

Ich weiß. Ich meinte eher, dass man diese Ansicht ja für Privatunternehmen vertreten kann, gewiss aber nicht für staatliche Institutionen.
Ja, damit hast du Recht. Bei Privaten, insbesondere KMU, lässt sich das AGG ohnehin nur schwer umsetzen.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:55)

Tja, dann konnte der offensichtlich auch nicht sinnerfassend lesen. :rolleyes:
Gern auch noch mal.
Die ausgeschriebene Förderung des "Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" ist nicht an eine Frauenförderung gebunden. Zumindest habe ich hier nichts dazu gefunden.
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekann ... g-594.html

Den Zusatz hat sich demnach die Uni auf die Fahne geschrieben. Nun gab es aber einen besseren männlichen Bewerber. Die Förderung wäre anscheinend auch bei ihm möglich gewesen. Bessere Studienbedingungen hat die Uni wegen des Geschlechts des Bewerbers aufgegeben.

Ich frage mich gerade, was die Uni gemacht hätte, wenn der beste Bewerber männlich, behindert und mit Migrationshintergrund gewesen wäre. ;)
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:49)

Und es schadet im konkreten Fall jungen Männern und jungen Frauen gleichermaßen, denn "zur Verbesserung der Studienbedingungen" sollte ja die "wachsende Zahl von Studierenden" erst einmal "im Doppel" versorgt werden. Das hatte sich dann erledigt.
Naja - offensichtlich braucht die HU keinen Mathematik-Professor, anderfalls hätten sie den Besten berufen und eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden.
Es gibt aber noch ein ganz anderes Problem - bei der Auswahl bzw Ausschreibung aufgrund Geschlechtszugehörigkeit, wenn nicht mehr Leistung und Qualifikation zählen, sondern nur noch das Geschlecht "weiblich" führt das zu Niveauverlust in unserem Bildungswesen und Deutschland versinkt in der Mittelmäßigkeit.
Es wird Zeit, dass das Beispiel Norwegen auch in Deutschland Schule macht.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:07)

Gern auch noch mal.
Die ausgeschriebene Förderung des "Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" ist nicht an eine Frauenförderung gebunden. Zumindest habe ich hier nichts dazu gefunden.
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekann ... g-594.html

Den Zusatz hat sich demnach die Uni auf die Fahne geschrieben. Nun gab es aber einen besseren männlichen Bewerber. Die Förderung wäre anscheinend auch bei ihm möglich gewesen. Bessere Studienbedingungen hat die Uni wegen des Geschlechts des Bewerbers aufgegeben.

Ich frage mich gerade, was die Uni gemacht hätte, wenn der beste Bewerber männlich, behindert und mit Migrationshintergrund gewesen wäre. ;)
Ich habe die Ausschreibung doch verlinkt.
Da steht explizit drin, dass die Professur aus Mitteln "Förderung weibl. Nachwuchs" finanziert wird.

Richtig, die Uni konnte keinen männl. Bewerber nehmen, weil sie dadurch nicht an die vorgesehenden Fördermittel gekommen wäre.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen.

Wenn du dich um Kohle aus dem Fördertopf "Förderung Kauf v. Elektorautos" bewirbst, kannst du die Kohle eben nicht für einen alten BMW Diesel ausgeben.
Sollte doch jedem halbwegs vernunftbegabten Menschen einleuchten.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:52)

Mindestens ein Mitglied der Auswahlkommission hätte sich an einem Auswahlverfahren, das Männer benachteiligt, nicht beteiligt. Es waren Bewerbungen von Männern und Frauen zugelassen.

Tatsächlich nahm die Auswahlkommission, die mit Professoren der HU und Auswärtigen besetzt war, „Andeutungen“ über eine hochschulamtliche Männerdiskriminierung, zur Kenntnis, „aber nicht zu Protokoll“, wie Teilnehmer berichten. Denn den meisten von ihnen erschien ein Abweichen von einer geschlechtsneutralen Bestenauslese „juristisch zu zweifelhaft“, wie der Freiburger Mathematiker Martin Ziegler dieser Zeitung erklärt. Er stellt klar: „An einem Verfahren, das männliche Bewerber benachteiligt, hätte ich mich nicht beteiligt.“ Dass am Ende jedenfalls ein Mann auf Platz eins kam, ist zumindest nach der Wahrscheinlichkeitsrechung kaum überraschend, weil sich ja viel weniger, nämlich nicht mehr als fünfzehn Frauen beworben hatten.
Und rgänzend hierzu noch:
"Michael Hartmer, Geschäftsführer der Professorenvereinigung Deutscher Hochschulverband, hält den Abbruch des Verfahrens durch die HU für "scheinheilig" und "empörend", ohne dass der rechtswidrig wäre. Denn solange niemand berufen wird, könne auch kein Bewerber dagegen klagen. Sonst, so Hartmer, würde sein Verband einen Musterprozess gegen die Benachteiligten wegen des Geschlechts gern unterstützen."
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:19)

Und rgänzend hierzu noch:
"Michael Hartmer, Geschäftsführer der Professorenvereinigung Deutscher Hochschulverband, hält den Abbruch des Verfahrens durch die HU für "scheinheilig" und "empörend", ohne dass der rechtswidrig wäre. Denn solange niemand berufen wird, könne auch kein Bewerber dagegen klagen. Sonst, so Hartmer, würde sein Verband einen Musterprozess gegen die Benachteiligten wegen des Geschlechts gern unterstützen."
Fettung= nur darauf kommt es an.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:16)

Ich habe die Ausschreibung doch verlinkt.
Da steht explizit drin, dass die Professur aus Mitteln "Förderung weibl. Nachwuchs" finanziert wird.

Richtig, die Uni konnte keinen männl. Bewerber nehmen, weil sie dadurch nicht an die vorgesehenden Fördermittel gekommen wäre.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen.

Wenn du dich um Kohle aus dem Fördertopf "Förderung Kauf v. Elektorautos" bewirbst, kannst du die Kohle eben nicht für einen alten BMW Diesel ausgeben.
Sollte doch jedem halbwegs vernunftbegabten Menschen einleuchten.
Nein eben nicht. Sinnerfassendes Lesen. ;)
Das Programm heißt "Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre". Der Name des Programms steht in Tüdelchen. Die Förderung der Frauen steht erst danach, gehört also nicht zum Programm und ist wahrscheinlich ein Wunsch der Uni gewesen. In meinem Beitrag hatte ich verlinkt, wie die Bedingungen für das Programm sind. Diese gelten nicht explizit nur für Frauen.

Bis 31.03.2016 wird die Stelle aus Mitteln des "Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" mit dem Ziel der Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre finanziert.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:23)

Fettung= nur darauf kommt es an.
Genau, solange man dagegen nicht rechtlich vorgehen kann, ist alles in bester Ordnung. Gerechtigkeit interessiert einen ja nicht. : :dead:
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:54)

Auch wenn bestimmte Gruppen diese Behauptung bis zum Erbrechen wiederholen bleibt sie dennoch Quatsch.

Nichts wird abgewertet, die Qualifikation spielt auch bei Quotenregelungen eine vorrangige Rolle und auch Frauen müssen sich langfristig im Job bewähren.
Im Sinn von Gleichstellung SIND Frauen eine Gruppe und zwar eine die Z.Zt massiv privilegiert wird.
Und selbstverständlich wird abgewertet. Entweder Frau IST entsprechend qualifiziert und bekommt den Job aufgrund ihrer Qualifikation oder sie ist nicht qualifiziert, dann bekommt sie den Job NICHT.
Genau darin besteht nämlich die Abwertung der Leistung von Frauen, die ihren Job aufgrund, der erbrachten Leistung und bereits vorhandenen Qualifikation erhalten haben und NICHT weil sie sich vielleicht, möglicherweise irgendwann als qualifiziert und fähig genug erweisen könnten. Wenn eine Frau einen Job bekommt/eine Position erlangt, nur weil sie eine Frau und nicht weil sie entsprechend qulifiziert ist, werden damit all jene Frauen (und ihre Leistung) abgewertet, die sich ihren Job/ihre Position erarbeitet haben.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 12:58)

Noch so ein sinnleerer Satz.

Niemand zwing Frauen zur Aufnahme einer bestimmten Studienrichtung, niemand zwingt sie bestimmte Positionen.
Diese Entscheidung treffen FRauen ohne Zwang.
Ach nee! Und warum müssen dann Frauen zwingend in Positionen gehieft werden, nur weil da weniger Frauen als Männer vertreten sind?
Ich denke Frauen werden nicht gezwungen, dann werden sie auch nicht gezwungen, sich für eine ganz bestimmte Position/Job zu bewerben.
Dann IST es definitv eine Dirkriminierung von Männern, wenn Frauen bevorzugt werden.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 11:30)

Es lag wohl an der Finanzierung.

http://jobs.zeit.de/jobs/berlin_w3_prof ... 81535.html

Habe die damalige Ausschreibung gefunden.
Steht alles drin.
Die reine Formalität heute nur die Bezeichnung Bewerber/Bewerberinnen zu verwenden wiegt m.E. die Tatsache nicht auf, dass klar und deutlich zum Ausdruck gebracht wurde wer (weibl.) und warum (Finanzierung) gesucht wurde.

Der alte Hut ist keine Aufregung wert.

@becksham

"mit dem Ziel der Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre finanziert." (Ziel Fördergelder)

"Die HU strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und forderte qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf sich zu bewerben"

Aus der Stellenausschreibung.
Ehrlich, einem Mann der das nicht kapiert, den würde ich nicht mal mit einer Einkaufsliste zum Bäcker schicken.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von becksham »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:33)

@becksham

"mit dem Ziel der Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre finanziert." (Ziel Fördergelder)

"Die HU strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und forderte qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf sich zu bewerben"

Aus der Stellenausschreibung.
Ehrlich, einem Mann der das nicht kapiert, den würde ich nicht mal mit einer Einkaufsliste zum Bäcker schicken.
Nochmal erklär ich das jetzt aber nicht.

Nur so viel: Hat die Uni ihr Ziel erreicht? Nein hat sie nicht. Sie hat die Stelle gar nicht besetzt. Ziel verfehlt. Dann hätte sie doch auch den Mann einstellen können.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:07)

Gern auch noch mal.
Die ausgeschriebene Förderung des "Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" ist nicht an eine Frauenförderung gebunden. Zumindest habe ich hier nichts dazu gefunden.
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekann ... g-594.html

Den Zusatz hat sich demnach die Uni auf die Fahne geschrieben. Nun gab es aber einen besseren männlichen Bewerber. Die Förderung wäre anscheinend auch bei ihm möglich gewesen. Bessere Studienbedingungen hat die Uni wegen des Geschlechts des Bewerbers aufgegeben.

Ich frage mich gerade, was die Uni gemacht hätte, wenn der beste Bewerber männlich, behindert und mit Migrationshintergrund gewesen wäre. ;)
Jo hat sich die Uni und zwar auf eine Forderung von Frauenseilschaften - ähem Frauennetzwerken hin:
"Dieser fast floskelhaft klingende Hinweis sollte laut Unileitung allerdings ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Denn damit sei von vornherein „absehbar und rechtzeitig erkennbar“ gewesen, dass Männer keine Chance hätten, meint die Leiterin des Präsidialbüros im Nachhinein gegenüber einem verdutzten Beschwerdeführer. Also entweder eine Frau oder keiner."
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dampflok »

Flat hat geschrieben:(12 Aug 2016, 10:37)

Moin,

die Benachteiligung von Männern auf solchen Positionen macht dann Sinn, wenn Frauen dort unterrepräsentiert sind, man aber evtl. durch Frauen als Professorinnen mehr Frauen zum Mathematik-Studium bewegen will.

Und als Zweitplatzierte wird die eine Frau ja auch nicht gerade schlecht qualifiziert gewesen sein.

Die Benachteiligung von Männern aufgrund des Geschlechts ist grundgesetzwidrig. Siehe Art.3: "Niemand darf...benachteiligt werden". Das ist ein Individualrecht, KEIN Gruppenrecht. Es gilt auch für den männlichen Bewerber im Eingangsfall ohne Ausnahme.

Es gibt kein Recht auf einen gleichen Anteil Männer und Frauen in irgendwelchen Bereichen. Außer in erzieherischen Berufen machte die Aufmerksamkeit auf Gleichverteilung beider Geschlechter auch keinen Sinn.

Es gilt die freie Berufswahl. Wenn NMA damit kein Problem hat (weil es ihn ja nicht betrifft), dann darf das natürlich nur für den Fall gelten, daß NMA den Job nicht bekommt. Ansonsten ist selbstverständlich immer der Bestgeeignete zu nehmen. Und wenn das öfter ein Mann ist (oder umgekehrt), dann ist das eben so.

Und insofern ist die teure Frauenförderung nicht nur GG-widrig sondern besonders perfide, weil die Uni-Leitungen durch hohe Subventionen geködert werden, Professuren nach Geschlecht auszusuchen. Würde es im Eingangsfall keine Kohle für Vagina geben, hätte sich das Problem längst erledigt, der Mann hätte die Stelle und die Uni den bestgeeigneten Prof.

So aber hat die Uni den nicht vorhandenen Schwanz eingezogen, um einem teuren Musterprozeß zu entgehen.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:32)

Ach nee! Und warum müssen dann Frauen zwingend in Positionen gehieft werden, nur weil da weniger Frauen als Männer vertreten sind?
Ich denke Frauen werden nicht gezwungen, dann werden sie auch nicht gezwungen, sich für eine ganz bestimmte Position/Job zu bewerben.
Dann IST es definitv eine Dirkriminierung von Männern, wenn Frauen bevorzugt werden.
ist doch für jeden vernünftigen Menschen ersichtlich.

Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich, der Anteil der weibl. Schul-und Uniabsolventen liegt sogar über 50 Prozent.
Es wäre reine Verschwendung wertvoller Ressourcen auf die Fähigkeiten, Kompetenzen und Kreativität von Frauen zu verzichten.
Also werden Frauen gefördert, um eine gerechte Teilhabe in allen Bereichen zu erzielen.
Das sieht man nicht nur in D. so, darauf haben sich die EU-Mitgleidsstaaten verständigt.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:23)

Fettung= nur darauf kommt es an.
Und es war nur deshalb NICHT rechtswidrig, weil die Uni die Professur unbesetzt ließ. DAS habense also grade noch so auf die Reihe gekriegt, weil der Eklat sonst noch größer geworden wäre.
Ändert aber immer noch nichts an der Tatsache, dass es sich eindeutig um eine Diskriminierung von Männern aufgrund Geschlechtszugehörigkeit handelt.
Aussage der Leiterin des Präsidialbüros der Uni: "Entweder ein Frau oder keiner." Schon diese Aussage IST eine Diskriminierung!
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

becksham hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:36)

Nochmal erklär ich das jetzt aber nicht.

Nur so viel: Hat die Uni ihr Ziel erreicht? Nein hat sie nicht. Sie hat die Stelle gar nicht besetzt. Ziel verfehlt. Dann hätte sie doch auch den Mann einstellen können.
Werte Mituserin, dann hätte die Uni kein Geld aus dem genannten Fördertopf erhalten!!!
Ohne Moos nix los - ist doch ganz einfach.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dampflok »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:38)

Jo hat sich die Uni und zwar auf eine Forderung von Frauenseilschaften - ähem Frauennetzwerken hin:
"Dieser fast floskelhaft klingende Hinweis sollte laut Unileitung allerdings ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Denn damit sei von vornherein „absehbar und rechtzeitig erkennbar“ gewesen, dass Männer keine Chance hätten, meint die Leiterin des Präsidialbüros im Nachhinein gegenüber einem verdutzten Beschwerdeführer. Also entweder eine Frau oder keiner."
Damit hat sie zumindest erkennen lassen, daß sie keine Probleme damit hat, grundgesetzwidrig zu Handeln, wenn die Kohle stimmt. Würde ein Mann in führender Position so etwas äußern, daß "Frauen keine Chance haben", hätte es schon politische Rücktrittsforderungen gegeben. Insofern muß man die Fördertöpfe angreifen und neutralisieren.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:43)

Und es war nur deshalb NICHT rechtswidrig, weil die Uni die Professur unbesetzt ließ. DAS habense also grade noch so auf die Reihe gekriegt, weil der Eklat sonst noch größer geworden wäre.
Ändert aber immer noch nichts an der Tatsache, dass es sich eindeutig um eine Diskriminierung von Männern aufgrund Geschlechtszugehörigkeit handelt.
Aussage der Leiterin des Präsidialbüros der Uni: "Entweder ein Frau oder keiner." Schon diese Aussage IST eine Diskriminierung!
:D das hätte eben nicht Frau Moderatorin DA, sondern ein ordentliches Gericht entschieden. ;)

Die Aussage der Leiterin ist doch bezogen auf Ausschreibung und Finanzlage in diesem Fall völlig korrekt.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dampflok hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:45)

Insofern muß man die Fördertöpfe angreifen und neutralisieren.
Komm erzähl mal, wann und wie greifst du an? :D
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:42)

ist doch für jeden vernünftigen Menschen ersichtlich.

Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich, der Anteil der weibl. Schul-und Uniabsolventen liegt sogar über 50 Prozent.
Es wäre reine Verschwendung wertvoller Ressourcen auf die Fähigkeiten, Kompetenzen und Kreativität von Frauen zu verzichten.
Also werden Frauen gefördert, um eine gerechte Teilhabe in allen Bereichen zu erzielen.
Das sieht man nicht nur in D. so, darauf haben sich die EU-Mitgleidsstaaten verständigt.
Richtig auch eine Frau sollte gefördert werden, aber nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie in Bereich XYZ sehr gut ist. Genauso wie ein Mann halt auch. Wenn eine Frau jetzt eine bessere Förderung erhält als ein Mann, der eventuell sogar noch etwas besser ist als die Frau, dann ist nachvollziehbarerweise ungerecht. Mit einer geschlechtsspezifischen Förderung wie sie z.B. das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern darstellt sollten wir daher besser heute als morgen aufhören.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:43)

Und es war nur deshalb NICHT rechtswidrig, weil die Uni die Professur unbesetzt ließ. DAS habense also grade noch so auf die Reihe gekriegt, weil der Eklat sonst noch größer geworden wäre.
Ändert aber immer noch nichts an der Tatsache, dass es sich eindeutig um eine Diskriminierung von Männern aufgrund Geschlechtszugehörigkeit handelt.
Aussage der Leiterin des Präsidialbüros der Uni: "Entweder ein Frau oder keiner." Schon diese Aussage IST eine Diskriminierung!
Proaktive Fördermodelle gibt es nicht erst seit gestern und im Rahmen der von Gutachtern empfohlenen Ausweitung des AGG werden weitere hinzu kommen.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Boraiel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:54)

Richtig auch eine Frau sollte gefördert werden, aber nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie in Bereich XYZ sehr gut ist. Genauso wie ein Mann halt auch. Wenn eine Frau jetzt eine bessere Förderung erhält als ein Mann, der eventuell sogar noch etwas besser ist als die Frau, dann ist nachvollziehbarerweise ungerecht. Mit einer geschlechtsspezifischen Förderung wie sie z.B. das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern darstellt sollten wir daher besser heute als morgen aufhören.
Pers. finde ich die auf einen Einzelfall gerichtete Wahrnehmung immer sehr fragwürdig.
Wie man in diesem Fall erkennen kann, werden der grundsätzlich Sinn und Zweck von Maßnahmen/Gesetzgebungen völlig aus dem Blickfeld verloren.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von pikant »

Boraiel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:54)

Richtig auch eine Frau sollte gefördert werden, aber nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie in Bereich XYZ sehr gut ist. Genauso wie ein Mann halt auch. Wenn eine Frau jetzt eine bessere Förderung erhält als ein Mann, der eventuell sogar noch etwas besser ist als die Frau, dann ist nachvollziehbarerweise ungerecht. Mit einer geschlechtsspezifischen Förderung wie sie z.B. das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern darstellt sollten wir daher besser heute als morgen aufhören.
bin gegen den Rechenschieber bei Frau und Mann!
Augenmass ist gefragt, da kann aber auch mal eine Quote helfen - bei Mann und Frau - Flexibilitaet ist gefragt um die beste Loesung zu erhalten
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Dark Angel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:46)

:D das hätte eben nicht Frau Moderatorin DA, sondern ein ordentliches Gericht entschieden. ;)

Die Aussage der Leiterin ist doch bezogen auf Ausschreibung und Finanzlage in diesem Fall völlig korrekt.
Du solltest dich mal mit dem Unterschied zwischen einer Entscheidung und einer Feststellung beschäftigen.
Was ich geäußert habe, war eine Feststellung.
Die Festellung ist folgen - wiederhole ich gern nochmal für dich:
Mit dem Abbruch des Auswahlverfahrens/dem Unbesetztlassen der Professur ist die Uni einer Rechtswidrigkeit/einem Verstoß gegen das GG gerade noch aus dem Weg gegangen. Mit dieser Verfahrensweise konnte sie eine Klage, einen Musterprozess gerade noch abwenden.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Aug 2016, 23:22)

Die Humboldt-Universität zu Berlin suchte einen Professor für "Reine Mathematik", entsprechend wurde die Ausschreibung auch geschlechtsneutral ausgeführt - doch nur zum Schein. Unter den 44 Bewerbern auf die Professur waren 15 Frauen.
Universitätsintern wurde allerdings die Weisung heraus gegeben, dass für die Berufung nur für Frauen zu gelten haben. Trotz dieser internen Weisung erstellte eine Auswahlkommissione eine Liste nach Qualifikationskriterien auf. Der beste Bewerber war ein Mann, die zweitbeste eine Frau - beide aus den USA. Letztendlich blieb die Proffessur unbesetzt.
Der Pressesprecher der Humboldt-Universität, Hans-Christoph Keller, sucht die Nichtberufung des Besten und damit den Abbruch des Auswahlverfahrens mit dem Vorbild eines exklusiven „Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder“ zu rechtfertigen.
die Uni hat Kosten gespart!
Kostensenkungsprogramm wohl aufgelegt?
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2016, 14:02)

Du solltest dich mal mit dem Unterschied zwischen einer Entscheidung und einer Feststellung beschäftigen.
Was ich geäußert habe, war eine Feststellung.
Die Festellung ist folgen - wiederhole ich gern nochmal für dich:
Mit dem Abbruch des Auswahlverfahrens/dem Unbesetztlassen der Professur ist die Uni einer Rechtswidrigkeit/einem Verstoß gegen das GG gerade noch aus dem Weg gegangen. Mit dieser Verfahrensweise konnte sie eine Klage, einen Musterprozess gerade noch abwenden.
Das ist lediglich deine persönliche Meinung.
Die will dir niemand nehmen, ist aber unerheblich.

Ob ggf. eine Klage erfolgreich gewesen wäre ist sehr zweifelhaft.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von epona »

pikant hat geschrieben:(12 Aug 2016, 14:05)

die Uni hat Kosten gespart!
Kostensenkungsprogramm wohl aufgelegt?
u.a. auch das.
Google doch mal.
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Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Boraiel »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:58)

Pers. finde ich die auf einen Einzelfall gerichtete Wahrnehmung immer sehr fragwürdig.
Wie man in diesem Fall erkennen kann, werden der grundsätzlich Sinn und Zweck von Maßnahmen/Gesetzgebungen völlig aus dem Blickfeld verloren.
Aha, du erkennst also auf welch wackeligen Füßen deine "Argumentation" steht, du willst vom Einzelfall ablenken, von der Diskriminierung von bessergeeignten Männern und der unnötigen Verschwendung von Steuergeldern, welch übrigens auch zum Großteil Männer erwirtschaftet haben, und die Schiene, die nachvollziehbarerweise auf allseitige Zustimmung kommt, fahren, dass Frauen doch bitte gefördert werden sollen. Sie sind doch so wenige im Bereich XYZ. Die ganzen Nachteile, erwähnen du und deine Gesinnungsgenossen lieber nicht, denn dann würde das ja auch nie auf Zustimmung stoßen.
Das Gerechtigkeit bei dir nicht der Leitfaden ist, habe ich leider schon feststellen müssen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Atheist

Re: Männerdiskriminierung im Namen der Gleichstellung

Beitrag von Atheist »

epona hat geschrieben:(12 Aug 2016, 13:33)

@becksham

"mit dem Ziel der Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre finanziert." (Ziel Fördergelder)

"Die HU strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und forderte qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf sich zu bewerben"

Aus der Stellenausschreibung.
Ehrlich, einem Mann der das nicht kapiert, den würde ich nicht mal mit einer Einkaufsliste zum Bäcker schicken.
Eins ist sicher: Würde die selbe oder eine vergleichbare Stellenausschreibung Frauen diskriminieren, dann wärst du hier mit an vorderster Front, um dagegen zu wettern. So aber beleidigst du auch noch die männlichen Bewerber, die sich Mühe gaben und Lebenszeit aufwendeten, um im Rahmen der Menschenrechte zu handeln. Da kann man einfach nur fassungslos mit dem Kopf schütteln...


PS: Im Übrigen sind derartige Formulierungen im ÖD durchaus geläufig, allerdings bedeuten sie nicht, dass nach dem jeweiligen Kriterium (z.B. Geschlecht, soziale Abkunft, Ethnie, Religion etc.) diskriminiert wird. Es ist viel mehr eine Ermutigung von unterrepräsentierten Personengruppen, am Bewerbugnsprozess teilzunehmen. Mehr nicht.
Zuletzt geändert von Atheist am Fr 12. Aug 2016, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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