Also, wenn ich zusammenfasse (natürlich [sic!] sind alle Bezeichnungen willkürlich [künstlich]
):
1. es gibt ein biologisches Geschlecht
2. es gibt ein soziales Geschlecht
3. es gibt einen / keinen Zusammenhang zwischen 1. und 2.
zu 1.
das biologische Geschlecht dient der Unterscheidung der Individuen, die für eine zweigeschlechtliche Vermehrung notwendig sind. Da gehört eins dem einen und eins dem anderen biologischem Geschlecht an. Andere Kombinationen sind wirkungslos [für die zweigeschlechtliche Vermehrung).
Es ist unerheblich in welcher Reinheit ein Individuum dem einen oder anderem Geschlecht angehört, es muss nur die Minimalanforderung bewerkstelligen können (Befruchtung durch Spermagabe auf der einen Seite [gemeinhin als männlich bezeichnet], Empfängnis und Entwicklung des neuen Individuums auf der anderen Seite [gemeinhin als weiblich bezeichnet]).
Meine Annahme ist hier, dass es nicht nur 100% männlich und 100% weibliche Individuen gibt, sondern jeweils prozentuale Mischungen bei den einzelnen Protagonisten der Geschlechter bis hin zur (vermehrungstechnischen) Dysfunktionalität. Das beruht auf der Art und Weise der zweigeschlechtlichen Vermehrung, die ja "nur" Daten aus zwei verschiedenen Quellen kopiert und migriert. Der Vorteil, das weiss ja jeder, ist eben die Weiterentwicklung durch "Kopierfehler", wobei die für die weitere Erhaltung nicht sinnvollen Kopierfehler eben meist nicht mehr weiter vererbt werden.
zu 2.
das soziale Geschlecht ist eine willkürliche Einteilung (wir reden jetzt mal nur vom Spezialfall "Mensch") in gesellschaftliche Gruppen, die (scheinbar NUR) aus eben gruppengesellschaftlichen Interessen vorgenommen wird, oder aber eben meist von wenigen angestossen wird und für alle gelten soll. Das erzeugt natürlich Streitigkeiten, denn die Gesellschaft besteht ja aus Individuen, die eben der einen oder anderen Meinung sind, was den Vorteil der Änderung (für den einzelnen, für die Gruppe, für alle) betrifft.
zu 3.
Ich nehme an, dass unsere (und wahrscheinlich generell jede) Gesellschaft von Individuen auf der Grundlage der biologischen Geschlechter soziale Konstrukte errichtet, die dem Zusammenleben und der (sozialen? biologischen?) Weiterentwicklung dieser Gesellschaft und / oder ihrer Indidviduen dienlich sind. Je mehr sich aber eine Gesellschaft (oder eine große Zahl von Individuen dieser Gesellschaft?) abstrakt (mir fällt kein besseres Wort ein, ich hoffe ihr erkennt, was ich meine) entwickelt, d.h. unabhängig von der Natürlichkeit der teilnehmenden Individuen, desto weniger wird ein Rückbezug auf biologische Gegebenheiten aus sicht der Gesellschaft notwendig.
Es bleibt zu klären, inwieweit eben diese gesellschaftliche Abstraktion
-dem einzelnen Individuum,
-einer ausreichenden Anzahl von teilhabenden Individuen
-der Gesellschaft als solche
bei der Weiterentwicklung dienlich ist (biologisch UND / ODER sozial).
Der Streitpunkt in GENDER scheint mir nur zu sein, ob die Veränderungen nur einem abstrakten sozialem Interesse dienen oder auch eine biologioschen Sinn erhalten (oder erhalten sollen) und dass Teile der Gesellschaft das eben so oder so sehen (wollen).
Vielleicht liege ich aber auch total daneben.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor