Umetarek hat geschrieben:(14 Jun 2020, 20:34)
Nein, ich kenn die Quote nur so, dass bei
gleicher Qualifikation jemand wegen Geschlecht, oder wegen was weiß ich bevorzugt wird, aber nicht irgendein dahergelaufener Hiwi.
Ich kenne das aus einigen Vereinen so, dass teilweise überhaupt erst ein Block von Gremiensitzen gewählt wird, der ausschließlich Frauen offensteht und danach ein Block gewählt wird, der Frauen und Männern offensteht. Damit soll eine Mindestquote - zB 30% oder 50% - an Frauen erreicht werden. Teilweise gilt die Verschärfung, dass die "gemischte" Liste im Verhältnis zu kürzen ist, wenn die Frauenliste nicht voll besetzt werden konnte, etwa mangels Kandidaturen.
Das Ergebnis ist auf vielfältige Weise verheerend.
Einerseits werden Frauen gedrängt, für Gremien (wieder) zu kandidieren, die bereits amtsmüde sind oder aufgrund von Entwicklungen in ihrem Leben derartige Verantwortung aktuell nicht gebrauchen können. Andererseits werden ihnen oft Doppelbelastungen angetragen oder man ist froh, wenn überhaupt irgendwer kandidiert. Formal ist dann die Quote hergestellt. Als Mann erlebt man dann im Gremium ein Gefälle zwischen Männern, die sich manchmal einer sehr harten Wahlkonkurrenz stellen mussten und Frauen, unter denen einige wirklich brillant, gut vorbereitet, engagiert sind, aber andere nur der Form halber dabei sind oder Aufgrund von Überlastung mit mehreren Aufgaben weniger gut agieren als sie eigentlich könnten. Unbefriedigend für alle. Wie das helfen soll, Vorurteile über Frauen abzubauen oder mehr Frauen für die Arbeit in den Gremien zu gewinnen? Unklar. Hier kommt ein schlechter qualifiziertes Gremium zustande als möglich wäre. Unterstellt man, dass Frauen in einem Verein genau wie Männer vorrangig den Vereinszweck verfolgenm verlieren so alle.
Für den Fall, dass mehr sehr gute Frauen zur Wahl stehen als die Hälfte der Plätze hergibt, ist das ganze auch wieder Mist: Sich auf der Frauenliste nicht durchgesetzt zu haben gilt als Stigma, auf der gemischten Liste haben diese nur sehr selten Erfolg. Hier hat der Verein wieder einen schlechteren Vorstand oder anderes Gremium als er haben könnte.
Es ist meist ein ziemlicher Killer, solche eingeführten Quoten - insbesondere im Umfeld von Wahlen - zu kritisieren.