Den gesamten Text. Der ist doch voller Beispiele. Außerdem gab es neulich eine wunderbare Rede einer CDU-Frau im Bundestag, die die größten Ungerechtigkeiten beim Namen nannte.Milady de Winter hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:35)
Außer der Besteuerung von Hygieneartikeln sehe ich da keine Beispiele für Ungerechtigkeiten. Welche meinst Du konkret?
Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Zuletzt geändert von Selina am Di 19. Mär 2019, 19:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ich HABE richtig zitiert, nämlich deinen gesamten Beitrag!Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:14)
Ich sprach nicht von "sozialem Geschlecht". Ich sagte auch nichts von "zwei Seiten von Geschlecht". Immer richtig zitieren! Da gehts um Nuancen in den Formulierungen. Ich sprach davon, dass man immer beide Seiten betrachten sollte, wenn es um Ungerechtigkeiten geht: die biologische und die soziale. Mit der Biologie alleine kommt man da nicht weiter. Wir hatten diesen Dialog aber schon so oft, dass ich keinen rechten Sinn mehr darin sehe. Wir, du und ich, sehen die Dinge nun mal unterschiedlich. Ist aber kein Problem. Ich betrachte beim Stichwort Geschlechtergerechtigkeit eben immer die sozialen Verhältnisse mit, weil nur in ihnen Änderungspotenzial zu finden ist. Du tust das nicht. Für dich gibt es keine Ungerechtigkeiten und wenn, dann nur Männern gegenüber. Und für dich gibt es auch keine "sozialen Aspekte", die man zusammen mit den "biologischen" betrachten sollte. Für dich gibt es auch kein Rollenverhalten, keine Umstände, die Frauen benachteiligen. Ergo: Das bleibt dir und mir unbenommen. Hier gibt es keinen Konsens. Also alles gut.
Zur Erinnerung gerne nochmal:
Da steht ganz eindeutig:Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 18:25)
Nein. Geschlecht ist Geschlecht. Das ist durchaus eine objektive Größe. Dabei gibt es nur immer zwei Seiten zu beachten: die biologische und die soziale. Beide Aspekte sind wichtig für die Betrachtung, ob es Ungerechtigkeiten gibt oder nicht und wie die beseitigt werden können.
"Dabei [bei Geschlecht] gibt es nur immer zwei Seiten zu beachten: die biologische und die soziale.
Auf genau DIESE Aussagen beziehen sich meine Fragen, die ich gerne wiederhole:
Kannst du das bitte mal nachvollziehbar erklären?
Was soll das denn sein "zwei Seiten von Geschlecht"?
Worin unterscheiden sich denn biologisches und "soziales" Geschlecht bzw worin äußert sich dieser Unterschied?
Die Fragen hast du NICHT beantwortet, hast auch KEINE Erklärung geliefert, was darunter zu verstehen sei.
Stattdessen drischst du auf einen selbst gebastelten Strohmann ein!
Also, was sind denn nun die biologische Seite und die soziale Seite des Geschlechts, die zu beachten sind?
Worin besteht der Unterschied?
Und um welche "Ungerechtigkeiten" soll es sich dabei handeln?
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Welche Ungerechtigkeiten meinst Du konkret? Ich sehe da keine.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ich habe hier mehrfach im Strang Ungerechtigkeiten zitiert. Auch wieder weiter oben einer jungen Userin gegenüber. Und all die ganzen Monate zuvor. Nun nannte ich die Rede im Bundestag von dieser CDU-Frau. Mal sehen, ob ich die noch finde auf youtube. Du meinst also, diese Politikerinnen träumen alle? Hier bitte nochmal eine Zusammenfassung für dich:Milady de Winter hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:37)
Welche Ungerechtigkeiten meinst Du konkret? Ich sehe da keine.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4426704
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
WER diskrimiert denn transsexuelle Menschen permanent und WIE werden sie diskriminiert?Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:34)
Genau. Ein Treffer Hinzu kommt die permanente Diskriminierung dieser Menschen. Nur die psychisch stärksten von ihnen und diejenigen, die ein intaktes soziales Umfeld haben, gelangen da relativ unbeschadet hindurch. Viele dieser Menschen haben jedoch permanent Suizidgedanken, weil man sie nicht so akzeptiert, wie sie nun mal sind.
Könnte es sein, dass du hier Unwissenheit/mangelnde Aufklärung aufgrund unzureichender (wissenschaftlicher) Erkenntnisse mit Diskriminierung verwechselst?
Die Tatsache, dass diese Menschen mit einem "gegengeschlechtlichen" Gehirn leben/leben müssen, ist noch nicht allzulange bekannt und noch lange nicht hinreichend genau erforscht!
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Nein. Ich weiß es, weil ich mit Transgender-Frauen gesprochen habe. Und weil ich viel darüber gelesen und dazu gesehen habe.Dark Angel hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:43)
WER diskrimiert denn transsexuelle Menschen permanent und WIE werden sie diskriminiert?
Könnte es sein, dass du hier Unwissenheit/mangelnde Aufklärung aufgrund unzureichender (wissenschaftlicher) Erkenntnisse mit Diskriminierung verwechselst?
Die Tatsache, dass diese Menschen mit einem "gegengeschlechtlichen" Gehirn leben/leben müssen, ist noch nicht allzulange bekannt und noch lange nicht hinreichend genau erforscht!
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
In deinem Link geht es aber nicht um konkrete Ungerechtigkeiten, sondern um Gleichstellung bzw Gleichstellungspolitik, also dem Gegenteil von Gleichberechtigung.Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:42)
Ich habe hier mehrfach im Strang Ungerechtigkeiten zitiert. Auch wieder weiter oben einer jungen Userin gegenüber. Und all die ganzen Monate zuvor. Nun nannte ich die Rede im Bundestag von dieser CDU-Frau. Mal sehen, ob ich die noch finde auf youtube. Du meinst also, diese Politikerinnen träumen alle? Hier bitte nochmal eine Zusammenfassung für dich:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4426704
Ich kann da genauso wenig wie Mylady Ungerechtigkeiten erkennen!
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Selina, Du weichst meiner Frage aus. Du sagtest, im Beitrag unter dem Link stünden eine Menge Beispiele für Ungerechtigkeiten. Ich wollte von Dir wissen, welche Du meinst, weil ich in dem Link - außer der Steuer für Hygieneartikel, die nur Frauen benötigen - keine sehe. Kannst oder willst Du mir nicht zeigen, um welche Ungerechtigkeiten es konkret in dem Link gehen soll? Was ist für Dich so schwer daran, sie aufzuzeigen?Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:42)
Ich habe hier mehrfach im Strang Ungerechtigkeiten zitiert. Auch wieder weiter oben einer jungen Userin gegenüber. Und all die ganzen Monate zuvor. Nun nannte ich die Rede im Bundestag von dieser CDU-Frau. Mal sehen, ob ich die noch finde auf youtube. Du meinst also, diese Politikerinnen träumen alle? Hier bitte nochmal eine Zusammenfassung für dich:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4426704
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ja, wenn du es angeblich so genau weißt, dann dürfte dir doch die Beantwortung meiner Frage:Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:45)
Nein. Ich weiß es, weil ich mit Transgender-Frauen gesprochen habe. Und weil ich viel darüber gelesen und dazu gesehen habe.
"WER diskrimiert denn transsexuelle Menschen permanent und WIE werden sie diskriminiert?"
nicht schwer fallen, dann müsstest du doch in der Lage sein, ganz konkrete Beispiele zu benennen.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Dies erfasst aber zum Beispiel nicht genuine Transvestiten (als keine Travestie-Künstler!), die sich im richtigen Körper fühlen (ergo nicht Transsexuell sind gemäß der engeren Definition!), aber sozial die Rolle des anderen Geschlechts ausleben. Bei dieser Gruppe ist es ein rein sozialer Aspekt: wird er oder wird er nicht als Person des gewählten Geschlechts akzeptiert, entgegen seines biologischen Geschlechts? Und wie wird dann de jure verfahren? Und der eigentlich interessante Punkt: Ist die aktuelle Verfahrensweise diesen Menschen gegenüber richtig, im Sinne von gerecht?Dark Angel hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:24)
Sorry, aber mir erschließt sich nicht, wo bei Transsexualität der "soziale Aspekt" liegen soll.
Transsexualität hat rein biologische Ursachen:
"Schließlich konnten wir bereits seit Anfang der 70er Jahre durch tierexperimentelle, epidemiologische und klinische Untersuchungen den Nachweis führen, dass genuine Bi- und Homosexualität als natürliche Varianten der sexuellen Orientierung ebenso wie Transsexualität auf einer gen- und/oder umweltabhängigen Variabilität pränataler Sexualhormonkonzentrationen beruhen können. Diese Befunde fanden inzwischen eine weltweite Bestätigung. [...]
Direkte genetische Einflüsse auf die Gehirnentwicklung und auf die Hormonausschüttung im Embryo liegen nahe58. Im Einklang mit der Erkenntnis, dass das fötale Hormonmilieu entscheidend für die geschlechtliche Entwicklung des Gehirns ist, wird vermutet, dass einige Faktoren veränderte Hormonspiegel während den kritischen Phasen in der frühen Gehirnentwicklung verursachen können."
Quelle
Der einzige "soziale Aspekt" ist, diese Menschen als das zu akzeptieren, als was sie sich aufgrund ihres Gehirngeschlechts fühlen, anzuerkennen, dass es sich nicht um irgendeinen Spleen handelt.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ok, diese Möglichkeit hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm, ich denke aber, dass genuine Travestiten und Transsexuelle für "Otto und Lieschen Normalbürger" nicht zu unterscheiden ist und schlicht deren "Anderssein" akzeptieren sollten.Amun Ra hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:58)
Dies erfasst aber zum Beispiel nicht genuine Transvestiten (als keine Travestie-Künstler!), die sich im richtigen Körper fühlen (ergo nicht Transsexuell sind gemäß der engeren Definition!), aber sozial die Rolle des anderen Geschlechts ausleben. Bei dieser Gruppe ist es ein rein sozialer Aspekt: wird er oder wird er nicht als Person des gewählten Geschlechts akzeptiert, entgegen seines biologischen Geschlechts? Und wie wird dann de jure verfahren? Und der eigentlich interessante Punkt: Ist die aktuelle Verfahrensweise diesen Menschen gegenüber richtig, im Sinne von gerecht?
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Vongole hat geschrieben:(19 Mar 2019, 15:27)
Eigenartig, das liest sich hier doch anders:
In Deutschland gab es 2017 fast 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner, die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung bekamen. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Bund zahlte diese 255 Milliarden Euro Renten aus. Die durchschnittliche Rente belief sich Mitte 2017 auf 878 Euro pro Person. Sie war bei Frauen im Westen (618 Euro) am geringsten, Frauen im Osten bekamen durchschnittlich 887 Euro. Männer im Westen erhielten im Durchschnitt 1.050 Euro, Männer im Osten 1.118 Euro. Neben der gesetzlichen Rente erhalten viele Rentner auch noch Geld aus Betriebsrenten und privater Absicherung.
https://www.ndr.de/themenwoche/gerechti ... ag100.html
Dass sich dieser Trend aufgrund niedrigerer Löhne und höherer Arbeitslosigkeit im Osten umkehren wird, hat aber immer noch nichts mit Gleichberechtigung zu tun, sondern mit strukturellen und persönlichen Bedingungen.
Das verstehe ich jetzt aber nicht. Das ist doch ziemlich genau das gleiche, was in dem von mir verlinkten focus-Artikel berichtet wird. Dass es zumindest bei den heutigen Rentnerinnen ein Ost-West- (und kein West-Ost-Gefälle) gibt ... Im Gegensatz zu den heutigen Durchschnittseinkommen. Wobei man da (womöglich?) noch mal mit den Vermögenswerten gegenrechnen müsste ...
Was das mit dem Thema Gleichberechtigung zu tun hat? Man könnte - rein von diesen Zahlen her - irgendeine Art von größerem Selbstbewusstsein bei der weiblichen älteren Generation im Osten erwarten. Sie sind/wären potenziell materiell bessergestellt und haben/hätten damit auch eine gewisse Unabhängigkeit.
So. Aber nun, aus einem Artikel in der ZEIT, September 18, Thema: "Sind Ostfrauen emanzipierter?"
https://www.zeit.de/kultur/2018-09/glei ... rstaendnisDer Raum war voll, es war stickig und heiß, einige Ostfrauen hatten gerade von sich erzählt, von ihren Müttern und Großmüttern und wie diese den Jüngeren vorlebten, dass Erwerbsarbeit so selbstverständlich war wie der Wunsch nach Kindern, die selbstredend in die Kita gingen. Und dann sagte die Frau diesen Satz: "Ich will Ihre gute Laune ja nicht stören, aber mich regt die Mythologisierung der Ostfrauen total auf."
Stille. Irritierende Blicke. Die Frau schaute sich um, dann nach vorn und erzählte: Kurz nach der Wende sei sie aus beruflichen Gründen mit der Familie aus dem Westen in den Osten gezogen. Sie hatte sich darauf gefreut, zu erleben, was im anderen Teil Deutschlands vor sich ging. Vor allem aber war sie – als Feministin – neugierig auf die Frauen aus dem Osten und den emanzipatorischen Schwung, den sie aus allen Zeitungstexten über die DDR herauslas und aus allen Erzählungen heraushörte. Sie hatte das Bild von Kämpferinnen im Kopf, von Frauen, die Widerworte geben, um ihre Rechte ringen, die angriffslustig sind. Aber dann traf sie auf graue Gestalten, die von ihrem Alltag gestresst waren und den Männern im Haushalt nichts abforderten, die keine Ahnung vom Feminismus hatten und statt gelassen eher verbittert waren. Was soll daran bewundernswert, emanzipiert sein? Sehen so Vorreiterinnen in der politischen Auseinandersetzung um gleiche Rechte aus, im Kampf für Abtreibung und mehr weibliche Sichtbarkeit?
Starker Tobak für nicht wenige. Vermute ich mal. Ich persönlich sehe beides. Die besserwisserische Arroganz von Frauen dieser Generation aus dem Westen. Aber genauso auch diese weit verbreitete Verbitterung und Sichteinengung von Frauen dieser Generation aus dem Osten. Einigermaßen objektivierbar ist letzteres vielleicht anhand des völligen Bedeutungsverlusts des Teils "Bündnis 90" der auch offiziell und heute sich "Bündnis 90/Die Grünen" nennenden Partei. Eine ehemalige B90-igerin wie Vera Lengsfeld sitzt in eine Art geistigem Käfig eingeschlossen und kann nur noch über den "deutschen Herbst" und über "Gesinnungstyrannei" schreiben. "Verbitterung" wäre da noch sehr sehr optimistisch umschrieben. Man möchte ihr zurufen: Mensch, Vera, überleg' doch mal, wer dir wirklich etwas angetan hat. Dein Ex-Mann und Stasi-Spitzel zum Beispiel. Schau dich doch mal um. Wen willst du denn mit deiner persönlichen Verbitterungs-Trauerveranstalung enthusiasmieren für irgendeine positive, fortschrittliche politische Idee?
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
@D.A. Du bestehst zum einen - völlig zurecht - auf einer begrifflichen Unterscheidung zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung.Dark Angel hat geschrieben:(19 Mar 2019, 15:39)
In meiner Wirklichkeit, geht es um die Durchsetzung einer Ideologie, die sich das Ziel gesetzt hat "Geschlecht zu entnaturalisieren", die Geschlecht und geschlechtsspezifische Unterschiede als "sozial kontruiert" betrachtet.
Die Durchsetzung dieser Ideologie IST politischer Mainstream:
"Seit der Novellierung der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) durch Kabinettbeschluss vom 26. Juli 2000 ist Gender Mainstreaming auch dort verankert: Nach § 2 GGO haben alle Ressorts der Bundesregierung das Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit bei allen politischen, normgebenden und verwaltenden Maßnahmen der Bundesregierung zu berücksichtigen.
Dann zitierst du zum einen die Äußerungen der Gleichstellungsbeauftragten der Uni Duisburg-Essen:
und zum anderen die Geschäftsordnung der Bundesministerien, in denen es um Geschlechtergerechtigkeit geht. Und wirfst beides in einen Topf, um den angeblichen Gendergesinnungsterror in der Bundesrepublik zu belegen.Gender Mainstreaming ist eine langfristige Strategie zur Förderung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern.
Um es kurz zu sagen: Was die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Duisburg von sich gibt, ist - zum Beispiel - für mich vollkommen irrelevant. Und, auch wenn ich absolut pro solcher SOnderprogramme wie "Mädchen machen Technik" bin ... selbst das, was von der Gleichstellungsbeauftragten der Einrichtung, für die ich tätig bin, kommt, interessiert mich nicht. Mehr als dass ich bei der nicht weiß, ob der Vorname männlich oder weiblich ist, weiß ich von der nicht. Es ist völlig irrelevant! Es gibt keinen "Gesinnungsterror". Es sei denn, man empfindet irgendeine Art von "Nichtzugehörigsein" als solchen.
Ganz allgemein ist das, was in Programmen, Meinungsäußerungen als Strategie, Ideologie, Konzept geäußert wird das eine. Aber die gesellschaftliche und politische Wirklichkeit ist eben das andere und vor allem entscheidendere.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Irrtum. So weit verbreitet waren diese "Verbitterung" und "Sichteinengung" von Ostfrauen gar nicht. Es gab diese Erscheinungen, ja, aber sie waren eher als Mischung oft in ein und derselben Person zu finden: So konnte eine lebensfrohe, ziemlich starke, aufgeschlossene und kritische Frau, die einfach gerne lebte damals, in anderen Momenten auch mal verbittert sein. Das bringt Doppel- und Dreifachbelastung halt so mit sich. So, wie das Leben nun mal ist. Im Übrigen kenne ich heute wesentlich mehr Westfrauen mit diesem ständigen Wechsel in der Selbstwahrnehmung - von starkem Selbstbewusstsein bis hin zu starkem Selbstzweifel -, als ich es damals bei den Ostfrauen erlebte. Für mich gehört die obige Schilderung zu den üblichen Ammenmärchen über die DDR, um auch noch den letzten Funken, der vielleicht ganz ok war, auszutreten. Auf dass da nicht mal mehr das als gut zu bezeichnen ist, was neben der vielen Schei... einfach mal wirklich gut war. Allerdings ist die Lengsfeld mit ihren heruntergezogenen Mundwinkeln, die sinnbildlich für ihre Lebenssicht sein dürften, wirklich ein schlechtes Beispiel. Und ja, die Frauen, die in der DDR politisch verfolgt wurden, die sahen die Verhältnisse dort natürlich so wie oben beschrieben: Alles grau, alles verbittert, alles schlecht, alles im Stillstand befindlich. Völlig verständlich. Aber: Es waren eben nicht alle politisch verfolgt. Die meisten gingen einfach ihrem Leben als Mütter, Ehefrauen und immer Vollzeit arbeitende "Werktätige" nach. Und sie blieben trotz Doppel- und Dreifachbelastung meistens aufrecht und von einer besonderen selbstbewussten Heiterkeit, die ich bei heutigen Frauen nur selten vorfinde. Vielleicht gabs eben doch etwas, das sich einem erst erschließt, schokoschendrezki, wenn man mal versucht, von einer anderen Seite als "nur" von der Opferseite auf die DDR und die DDR-Frauen zu schauen. Ich weiß, das ist schwer, aber machbar.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 09:10)
Das verstehe ich jetzt aber nicht. Das ist doch ziemlich genau das gleiche, was in dem von mir verlinkten focus-Artikel berichtet wird. Dass es zumindest bei den heutigen Rentnerinnen ein Ost-West- (und kein West-Ost-Gefälle) gibt ... Im Gegensatz zu den heutigen Durchschnittseinkommen. Wobei man da (womöglich?) noch mal mit den Vermögenswerten gegenrechnen müsste ...
Was das mit dem Thema Gleichberechtigung zu tun hat? Man könnte - rein von diesen Zahlen her - irgendeine Art von größerem Selbstbewusstsein bei der weiblichen älteren Generation im Osten erwarten. Sie sind/wären potenziell materiell bessergestellt und haben/hätten damit auch eine gewisse Unabhängigkeit.
So. Aber nun, aus einem Artikel in der ZEIT, September 18, Thema: "Sind Ostfrauen emanzipierter?"
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Starker Tobak für nicht wenige. Vermute ich mal. Ich persönlich sehe beides. Die besserwisserische Arroganz von Frauen dieser Generation aus dem Westen. Aber genauso auch diese weit verbreitete Verbitterung und Sichteinengung von Frauen dieser Generation aus dem Osten. Einigermaßen objektivierbar ist letzteres vielleicht anhand des völligen Bedeutungsverlusts des Teils "Bündnis 90" der auch offiziell und heute sich "Bündnis 90/Die Grünen" nennenden Partei. Eine ehemalige B90-igerin wie Vera Lengsfeld sitzt in eine Art geistigem Käfig eingeschlossen und kann nur noch über den "deutschen Herbst" und über "Gesinnungstyrannei" schreiben. "Verbitterung" wäre da noch sehr sehr optimistisch umschrieben. Man möchte ihr zurufen: Mensch, Vera, überleg' doch mal, wer dir wirklich etwas angetan hat. Dein Ex-Mann und Stasi-Spitzel zum Beispiel. Schau dich doch mal um. Wen willst du denn mit deiner persönlichen Verbitterungs-Trauerveranstalung enthusiasmieren für irgendeine positive, fortschrittliche politische Idee?
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ja. Aber wenn, dann doch erst mittelfristig in Zukunft, oder? Alle aktuellen Statistiken kommen in etwa zu ähnlichen Ergebnissen:Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 17:06)
Ja. Aber ich sprach von einer anderen, sehr ungerechten Geschichte. Nämlich davon, dass fast 5 Millionen Beschäftigte in Deutschland ausschließlich geringfügig beschäftigt sind. "Damit stellen die Minijobber/innen einen Anteil von mehr als 13 Prozent an allen abhängig Beschäftigten in Deutschland. Im Jahresdurchschnitt 2017 hat jeder zehnte Mann und annähernd jede sechste Frau unter den abhängig Beschäftigten nur einen Minijob.(1) Frauen sind also deutlich häufiger als Männer ausschließlich geringfügig beschäftigt, dementsprechend stellen Frauen 2017 mit 62 Prozent den deutlich größeren Anteil an allen Minijobber/innen."
https://www.boeckler.de/53504.htm
Das hat Armutsrenten zur Folge. Und eine besonders hohe Frauen-Alters-Armutsquote. Und das im Osten nochmal stärker als im Westen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 74266.htmlDas Armutsrisiko der Älteren steigt. Doch den Rentnern im Osten geht es vergleichsweise gut.
Und innerhalb dieses Gesamtbildes gehts den Rentner-Frauen im Osten nocheinmal im Vergleich etwas besser.
Ganz konkret mein persönlicher, subjektiver Eindruck von den wirklich drängenden Armutsproblemen in einer Stadt wie Berlin (die ja nocheinmal den West-Ost-Kontrast in sich enthält): Frauenaltersarmut ist zumindest weit weit weniger sichtbar als Männeraltersarmut. West und Ost gleichermaßen. Was alle möglichen Ursachen haben könnte. Und wie gesagt möglicherweise auch nur ein Sichtbarkeits- und nicht ein wirklicher Unterschied ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Nein, Frauenaltersarmut gibt es heute schon. Und das besonders im Osten (natürlich auch im Westen, aber nicht so häufig wie im Osten). Schau dir nur die krassen Brüche der Erwerbsbiografien der Ostfrauen nach der Wende an. Theoretisch wären es für sie ja noch sehr viele Jahre gewesen, wo Rentenanwartschaften hätten erworben werden können. Aber nicht damit, in dem man von einer ABM zu nächsten springen musste. Mal abgesehen davon, dass die Arbeit den Ostfrauen damals wesentlich mehr bedeutete, als nur Verdienstquelle zu sein. Auch wenn 80 Prozent von ihnen schon auch sagten: Nein, trotzdem war die Wende gut, auch wenn meine Arbeit futsch ist. Ich hab da so meine Zweifel, ob die zitierten Statistiken stimmen. Dass die bürgerlich-konservative faz natürlich keine Altersarmut entdecken kann, auch nicht im Osten, das wundert mich jetzt nicht wirklich. Eine alte Frau sagte mir mal, "ich war damals froh, dass ich zur Wende gerade in Rente gehen konnte". Und ja, sicher gibts auch die Ostfrauen, die heute eine bessere Rente haben als so manche Westrentnerin. Das sind die, die es nach einem durchgängigen Erwerbsleben in der DDR anschließend schafften, auch im vereinigten Deutschland einen Fuß auf den Arbeitsmarkt zu kriegen und ihn dort auch zu halten. Sooo viele sind das aber nicht.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:01)
Ja. Aber wenn, dann doch erst mittelfristig in Zukunft, oder? Alle aktuellen Statistiken kommen in etwa zu ähnlichen Ergebnissen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 74266.html
Und innerhalb dieses Gesamtbildes gehts den Rentner-Frauen im Osten nocheinmal im Vergleich etwas besser.
Ganz konkret mein persönlicher, subjektiver Eindruck von den wirklich drängenden Armutsproblemen in einer Stadt wie Berlin (die ja nocheinmal den West-Ost-Kontrast in sich enthält): Frauenaltersarmut ist zumindest weit weit weniger sichtbar als Männeraltersarmut. West und Ost gleichermaßen. Was alle möglichen Ursachen haben könnte. Und wie gesagt möglicherweise auch nur ein Sichtbarkeits- und nicht ein wirklicher Unterschied ist.
Aber was du zur ständigen Sichtbarkeit der Männerarmut in Berlin sagst, ja, das sehe ich auch so. Frauen verstecken ihre Armut mehr.
Zuletzt geändert von Selina am Mi 20. Mär 2019, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Fakten ?Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:14)
Nein, Frauenaltersarmut gibt es heute schon.
Und das besonders im Osten (natürlich auch im Westen, aber nicht so häufig wie im Osten).
Schau dir nur die krassen Brüche der Erwerbsbiografien der Ostfrauen nach der Wende an.
https://www.boeckler.de/wsimit_2013_05_seils.pdf
mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Fakten? Ich sehe täglich die Altersarmut um mich rum, offene und versteckte.Skull hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:24)
Fakten ?
https://www.boeckler.de/wsimit_2013_05_seils.pdf
mfg
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ist klar. Machst Du ja dauernd. Gerade wenn es um überprüfbare Dinge geht.Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:26)
Fakten? Ich sehe täglich die Altersarmut um mich rum, offene und versteckte.
Fakten...interessieren Dich nicht. DEIN subjektives und individuelles Empfinden ist ja entscheidend.
https://www.diw.de/documents/publikatio ... 4-40-6.pdf
mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ich hab eher den Eindruck, dass viele Leute die Augen immer ganz fest zudrücken, wenn ihnen Altersarmut begegnet. Siehst du die entsprechenden Dokus nicht? Liest du die entsprechenden Pressebeiträge nicht? Siehst du die armen älteren Menschen auf der Straße nicht? Na gut, wer in einer bürgerlichen Siedlung, abgeschottet vom pulsierenden Leben der Städte lebt, der sieht das dann nicht. Schon klar.Skull hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:28)
Ist klar. Machst Du ja dauernd. Gerade wenn es um überprüfbare Dinge geht.
Fakten...interssieren Dich nicht. DEIN subjektives und individuelles Empfinden ist ja entscheidend.
mfg
Zitat:
Leipzig/Berlin (AFP/dapd). Die durchschnittlichen Rentenanwartschaften in den neuen Bundesländern sind von 1992 bis 2010 um 26,5 Prozent gesunken. Das geht aus Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums hervor. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken wies der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Storm (CDU) aber auch darauf hin, dass der durchschnittliche Zahlbetrag für die Rentner im selben Zeitraum um gut 70 Prozent gestiegen sei. Der Durchschnittswert liege mit 850 Euro im Osten deutlich über dem entsprechenden Westwert von nur 713 Euro.
Der relativ hohe Zahlbetrag für Ostrentner geht unter anderem darauf zurück, dass in der DDR bis zur Wende deutlich mehr Frauen berufstätig waren – häufig auch in Vollzeit – als in der damaligen Bundesrepublik. Mit Blick auf den Rückgang der Rentenanwartschaften sieht Linken-Parteichef Klaus Ernst inzwischen jedoch „auf den Osten Deutschlands eine Welle der Altersarmut zurollen“. Grund sei, dass „jetzt zunehmend die Jahrgänge in Rente gehen, die nach der Wende ohne Schuld ihren Arbeitsplatz verloren haben“, sagte Ernst der „Leipziger Volkszeitung“. Zu Buche schlüge dann, dass im Osten viele lange arbeitslos gewesen und die Löhne immer noch niedriger seien.
Auch Sozialverbände, Gewerkschaften und SPD haben bereits wiederholt vor der im Osten zu erwartenden Armut im Alter gewarnt. „Die Politik muss sich der drohenden Altersarmut im Osten endlich stellen“, sagte dazu Ernst. Er bekräftigte die Forderung seiner Partei nach einer Mindestrente. „Niemand darf künftig im Alter weniger als 850 Euro pro Monat haben“, verlangte der Linkenchef.
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/950059/
Ich ergänze: Die angeblich "nur" drohende Altersarmut ist heute schon deutlich zu sehen. Zumal der Text ja von 2011 stammt. Und selbst, wenn einige davon ausgehen, dass das alles immer noch im Rahmen ist, dann reichen diese "goldigen" Zukunftsaussichten doch nun wirklich.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Mich interessiert die nun gewünschte Verlagerung des Themas durch DICH nicht.Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:44)
Ich hab eher den Eindruck, dass viele Leute die Augen immer ganz fest zudrücken, wenn ihnen Altersarmut begegnet.
Siehst du die entsprechenden Dokus nicht?
[…]
Na gut, wer in einer bürgerlichen Siedlung, abgeschottet vom pulsierenden Leben der Städte lebt,
der sieht das dann nicht. Schon klar.
Auch schaue ich nicht viel fern. Beziehe auch nicht mein Weltbild aus dem Fernsehen.
Ich habe mich auf eine ganz KONKRETE (und falsche) Behauptung von Dir bezogen.
Es ging da nicht um das Verneinen von Altersarmut. Weder in Deutschland, noch sonstwo.
Und Deinen AD-Personam Versuch ... kannst Du Dir irgendwohin...stecken.
mfg
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Worum gings dann? Um meine Aussage, das Frauen-Alters-Armut im Osten besonders hoch ist?Skull hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:49)
Mich interessiert die nun gewünschte Verlagerung des Themas durch DICH nicht.
Auch schaue ich nicht viel fern. Beziehe auch nicht mein Weltbild aus dem Fernsehen.
Ich habe mich auf eine ganz KONKRETE (und falsche) Behauptung von Dir bezogen.
Es ging da nicht um das Verneinen von Altersarmut. Weder in Deutschland, noch sonstwo.
Und Deinen AD-Personam Versuch ... kannst Du Dir irgendwohin...stecken.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Alltagsbeobachtungen sind immer subjektiv. Meine jedenfalls ganz sicher. Die sind, was das Thema Frauen, Selbstbewusstsein, Ost, West angehen nicht einheitlich, sehr gemischt. Auf jeden Fall kenne ich die sozialen und sonstigen Verhältnisse in einem der DDR-typischen sozialen Biotope, dem heutigen Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf sehr gut. Diese Verhältnisse werden mehr und mehr von Veränderungen geprägt, die mit der DDR-Vergangenheit nicht mehr so viel zu tun haben. Die Linken-Abgeordnete und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau ist ein Marzahn-Hellersdorf-Urgestein und setzte sich jüngst für den 18. März (letzte und erste freie DDR-Wahl 1990) statt 8. März ein. Die nächste Veranstaltung Im "Freizeitforum Marzahn" im April ist ein Konzert mit den DDR-Schlagerlegenden Monika Hauff und Klaus-Dieter-Henkler. Viele fröhliche Frauen mit DDR-Biographien werden hingehen, Rotkäppchen-Sekt trinken und sich gänzlich unverbittert amüsieren. Du siehst: Ich habe ein eher skeptisches, um nicht zu sagen zynisches Verhältnis zu dem, was man so unter DDR-Alltagskultur zusammenfasst. Ich will einfach nach vorne und nicht zurück schauen. Marzahn/Hellersdorf könnte aufgrund der Mietpreisentwicklungen und auch der Gewerberäumemietpreisentwicklungen ein soziales und ökonomisches Experimentierfeld und ein Aufstiegskandidat sein. Obwohl ich selbst zu denen gehöre, die infolge des Wohnungsbauprogramms aus einer maroden Bruchbude in Berlin-Weißensee in eine technisch gesehen ordentliche Wohnung ziehen konnte, glaube ich, dass es für solche Neuanfänge auch mentaler Distanzierungen bedarf.Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 09:54)
Irrtum. So weit verbreitet waren diese "Verbitterung" und "Sichteinengung" von Ostfrauen gar nicht. Es gab diese Erscheinungen, ja, aber sie waren eher als Mischung oft in ein und derselben Person zu finden: So konnte eine lebensfrohe, ziemlich starke, aufgeschlossene und kritische Frau, die einfach gerne lebte damals, in anderen Momenten auch mal verbittert sein. Das bringt Doppel- und Dreifachbelastung halt so mit sich. So, wie das Leben nun mal ist. Im Übrigen kenne ich heute wesentlich mehr Westfrauen mit diesem ständigen Wechsel in der Selbstwahrnehmung - von starkem Selbstbewusstsein bis hin zu starkem Selbstzweifel -, als ich es damals bei den Ostfrauen erlebte. Für mich gehört die obige Schilderung zu den üblichen Ammenmärchen über die DDR, um auch noch den letzten Funken, der vielleicht ganz ok war, auszutreten. Auf dass da nicht mal mehr das als gut zu bezeichnen ist, was neben der vielen Schei... einfach mal wirklich gut war. Allerdings ist die Lengsfeld mit ihren heruntergezogenen Mundwinkeln, die sinnbildlich für ihre Lebenssicht sein dürften, wirklich ein schlechtes Beispiel. Und ja, die Frauen, die in der DDR politisch verfolgt wurden, die sahen die Verhältnisse dort natürlich so wie oben beschrieben: Alles grau, alles verbittert, alles schlecht, alles im Stillstand befindlich. Völlig verständlich. Aber: Es waren eben nicht alle politisch verfolgt. Die meisten gingen einfach ihrem Leben als Mütter, Ehefrauen und immer Vollzeit arbeitende "Werktätige" nach. Und sie blieben trotz Doppel- und Dreifachbelastung meistens aufrecht und von einer besonderen selbstbewussten Heiterkeit, die ich bei heutigen Frauen nur selten vorfinde. Vielleicht gabs eben doch etwas, das sich einem erst erschließt, schokoschendrezki, wenn man mal versucht, von einer anderen Seite als "nur" von der Opferseite auf die DDR und die DDR-Frauen zu schauen. Ich weiß, das ist schwer, aber machbar.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Schöne ehrliche Worte. Ein Lacher die "fröhlichen DDR-Frauen bei Hauff und Henkler" Ja klar, das wär das Letzte, wo ich hingehen würde. Dennoch: Ich kann die alle gut verstehen. Und glaub mir, dieser Ausdruck der Verbitterung im Gesicht ist eher so ein Wunschprodukt der Draufschau. So stellt man es sich eben vor, wie es gewesen ist. Es muss einfach so gewesen sein. Nein, so wars nicht. Wirklich, ich sehe heute viel mehr geduckte, kleingemachte Frauen als früher. Ängstliche graue Mäuslein. Nicht nur, aber schon sehr häufig. Das natürlich ist ein absolutes No-go, sowas heute zu sagen, ketzerisch. Aber schau dich um. Weißt du, was Arbeitslosigkeit, Jobcenter-Bettelei, Wohnraummangel und Wohnungsenge aus Menschen/Frauen machen können? Verheerend. Aber du hast recht, es gibt immer beides bzw. eine große Vielfalt der Befindlichkeiten. Und ich kann ehrlichen Herzens sagen: Nur gut, dass ich diese Arbeitsmarktkämpfe, dieses ständige Klein-Klein, diesen ständigen Daseinskampf hinter mir gelassen habe als Rentnerin. Drei Kreuze.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:57)
Alltagsbeobachtungen sind immer subjektiv. Meine jedenfalls ganz sicher. Die sind, was das Thema Frauen, Selbstbewusstsein, Ost, West angehen nicht einheitlich, sehr gemischt. Auf jeden Fall kenne ich die sozialen und sonstigen Verhältnisse in einem der DDR-typischen sozialen Biotope, dem heutigen Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf sehr gut. Diese Verhältnisse werden mehr und mehr von Veränderungen geprägt, die mit der DDR-Vergangenheit nicht mehr so viel zu tun haben. Die Linken-Abgeordnete und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau ist ein Marzahn-Hellersdorf-Urgestein und setzte sich jüngst für den 18. März (letzte und erste freie DDR-Wahl 1990) statt 8. März ein. Die nächste Veranstaltung Im "Freizeitforum Marzahn" im April ist ein Konzert mit den DDR-Schlagerlegenden Monika Hauff und Klaus-Dieter-Henkler. Viele fröhliche Frauen mit DDR-Biographien werden hingehen, Rotkäppchen-Sekt trinken und sich gänzlich unverbittert amüsieren. Du siehst: Ich habe ein eher skeptisches, um nicht zu sagen zynisches Verhältnis zu dem, was man so unter DDR-Alltagskultur zusammenfasst. Ich will einfach nach vorne und nicht zurück schauen. Marzahn/Hellersdorf könnte aufgrund der Mietpreisentwicklungen und auch der Gewerberäumemietpreisentwicklungen ein soziales und ökonomisches Experimentierfeld und ein Aufstiegskandidat sein. Obwohl ich selbst zu denen gehöre, die infolge des Wohnungsbauprogramms aus einer maroden Bruchbude in Berlin-Weißensee in eine technisch gesehen ordentliche Wohnung ziehen konnte, glaube ich, dass es für solche Neuanfänge auch mentaler Distanzierungen bedarf.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Vor einen Jahr hat der Bayerische Verfassungsgerichtshof im Zusammenhang mit einem möglichen Paritätsgesetz eine Popularklage abgewiesen.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Mar 2019, 11:57)
[....] und was es vor allem auch in Bayern geben soll, da es dort (angeblich) eine juristische Verträglichkeit mit der Landesverfassung gibt.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... auenquote/
Die Wirklichkeit hat mit dem, was du dir aus den Fingern saugst, mal wieder herzlich wenig zu tun.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
In diesem Thread geht es nicht um Altersarmut von Frauen im Osten und auch nicht um "biographische Brüche" von Ostfrauen, sondern um Gleichberechtigung von Mann und Frau!Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 10:57)
Worum gings dann? Um meine Aussage, das Frauen-Alters-Armut im Osten besonders hoch ist?
Und es geht ggf. auch darum, dass in der Politik zunehmend weniger von Gleichberechtigung gesprochen wird, sondern immer mehr von Gleichstellung und "paritätischer Teilhabe".
Ausgeblendet wird dabei, dass Gleichstellung etwas völlig anderes ist als Gleichberechtigung und völlig unerträglich scheint dabei zu sein, dass Menschen auf der Grundlage ihres freien Willens freie Entscheidungen treffen, die sehr wohl geschlechtsspezifisch unterschiedlich sein können und auch sind.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Du hast das in Klammern gesetzte "angeblich" übersehen. Ist aber nicht weiter schlmmZunder hat geschrieben:(20 Mar 2019, 11:21)
Vor einen Jahr hat der Bayerische Verfassungsgerichtshof im Zusammenhang mit einem möglichen Paritätsgesetz eine Popularklage abgewiesen.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... auenquote/
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
@selina: In der von skull zitierten Studie der Böckler-Stiftung heißt es zum Beispiel:
Das Problem sehe ich eher darin, dass die vorgefassten Meinungen, Erzählungen, Einstellungen häufig nicht Schritt halten mit den realen historischen Entwicklungen, die - um es vorsichtig zu sagen - rasant verlaufen. Das, was noch gestern galt, ist heute schon obsolet.
Man hat in Berlin den Vorteil, auf geographisch sehr kleinem Raum ganz unterschiedliche Entwicklungsstränge verfolgen zu können. Zum Beispiel die Entwicklung der Großwohnsiedlungen Marzahn/Hellerdorf auf der einen und Gropiusstadt auf der anderen Seite. Einem Tiefpunkt Mitte/Ende der 90er folgte infolge steigender MIetpreise und dem was man so unter Gentrifizierung der Innenstädte zusammenfasst eine Wiedernachfrage. Nur hat sich das soziale Klima in beiden Ortslagen dennoch sehr unterschiedlich entwickelt. Und eine der Ursachen dieser Unterschiedlichkeit ist das ganz offensichtlich sichtbare höhere Renten- (und teilweise auch Einkommens-)Niveau im Osten. Ein anderer ist natürlich die ziemlich verschiedene Zusammensetzung der Herkünfte Zugewanderter. In Marzahn überwiegen Russen, Osteuropäer, Vietnamesen. Anderes Thema.
In meinem persönlichen Umfeld überwiegt beim weiblichen Teil tatsächlich so etwas wie "gebrochene Berufsbiographien". Die aber - ausnahmslos - in keinster Weise mit irgendeinem sozialen Abstieg oder auch nur einem Einkommensverlust verbunden sind. Billigjobs in Deutschland werden zu einem hohen Anteil von Migranten gemacht. In Ostdeutschland gibt es dagegen noch ein ganz anderes Phänomen gearade auch in ländlichen Gegenden: Der private Landbesitz als Folge der Liquidation von staatlichen Genossenschaften. So wenig häufig die Armut oder Wohnungslosigkeit von Frauen im großstädtischen Alltag sichtbar ist, so wenig ist umgekehrt der Reichtum von Landbesitzern im ländlichen Raum zu sehen.Leute mit Gummistiefeln und Wattejacken und hunderttausenden Euro auf dem Konto.
Also von "enorm hoher Altersarmut" zu "unter dem Risiko ihrrer westdeutschen Pendants" in einem historisch ziemlich kurzen Zeitabschnitt. Und die Böckler-Stiftung ist als "DGB-nah" zwar alles andere als aller kritischen Distanz enthoben, gibt aber sicher nicht die Position des wirtschaftsliberalen Mittelstandsbürgertums wieder.Abbildung 1 (obere Grafik) lässt erkennen, dass die soziale Lage der Alten durchaus einem raschen Wandel unterworfen ist. Sie zeigt, dass die Altersarmut zwischen 1996 und 2006 gefallen ist. Unmittelbar nach der Vereinigung war die Altersarmut in Ostdeutschland enorm hoch. In den folgenden Jahren stiegen die Renten in Ostdeutschland jedoch deutlich schneller als im Westen, was viele ostdeutsche Rentner aus der Armut hob, bis ihr Armutsrisiko unter das ihrer westdeutschen Pendants fiel
Das Problem sehe ich eher darin, dass die vorgefassten Meinungen, Erzählungen, Einstellungen häufig nicht Schritt halten mit den realen historischen Entwicklungen, die - um es vorsichtig zu sagen - rasant verlaufen. Das, was noch gestern galt, ist heute schon obsolet.
Man hat in Berlin den Vorteil, auf geographisch sehr kleinem Raum ganz unterschiedliche Entwicklungsstränge verfolgen zu können. Zum Beispiel die Entwicklung der Großwohnsiedlungen Marzahn/Hellerdorf auf der einen und Gropiusstadt auf der anderen Seite. Einem Tiefpunkt Mitte/Ende der 90er folgte infolge steigender MIetpreise und dem was man so unter Gentrifizierung der Innenstädte zusammenfasst eine Wiedernachfrage. Nur hat sich das soziale Klima in beiden Ortslagen dennoch sehr unterschiedlich entwickelt. Und eine der Ursachen dieser Unterschiedlichkeit ist das ganz offensichtlich sichtbare höhere Renten- (und teilweise auch Einkommens-)Niveau im Osten. Ein anderer ist natürlich die ziemlich verschiedene Zusammensetzung der Herkünfte Zugewanderter. In Marzahn überwiegen Russen, Osteuropäer, Vietnamesen. Anderes Thema.
In meinem persönlichen Umfeld überwiegt beim weiblichen Teil tatsächlich so etwas wie "gebrochene Berufsbiographien". Die aber - ausnahmslos - in keinster Weise mit irgendeinem sozialen Abstieg oder auch nur einem Einkommensverlust verbunden sind. Billigjobs in Deutschland werden zu einem hohen Anteil von Migranten gemacht. In Ostdeutschland gibt es dagegen noch ein ganz anderes Phänomen gearade auch in ländlichen Gegenden: Der private Landbesitz als Folge der Liquidation von staatlichen Genossenschaften. So wenig häufig die Armut oder Wohnungslosigkeit von Frauen im großstädtischen Alltag sichtbar ist, so wenig ist umgekehrt der Reichtum von Landbesitzern im ländlichen Raum zu sehen.Leute mit Gummistiefeln und Wattejacken und hunderttausenden Euro auf dem Konto.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 20. Mär 2019, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Die Frage nach der grundgesetzlich abgesicherten Gleichberechtigung lässt sich mit Hinweis auf den entsprechenden Artikel des Grundgesetzes mit den zwei Buchstaben "ja" beantworten. Die Diskussion könnte man also an dieser Stelle beenden.Dark Angel hat geschrieben:(20 Mar 2019, 11:36)
In diesem Thread geht es nicht um Altersarmut von Frauen im Osten und auch nicht um "biographische Brüche" von Ostfrauen, sondern um Gleichberechtigung von Mann und Frau!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Erstens: Ich halte das Abrutschen von Frauen in die Altersarmut durchaus für ein Thema, das in diesen Thread passt: Sind es doch vorwiegend Männer, die für die Niedriglohn-Politik, von der nun mal zuallererst Frauen betroffen sind (lange Jahre Minijobs und Minilöhne = Minirente) verantwortlich sind. Und es sind auch wieder Männer, die nichts dafür tun, dass der "liberalisierte" (verheuchelter Begriff) Arbeitsmarkt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Wie das gehen kann, hab ich mehrfach beschrieben.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 13:11)
@selina: In der von skull zitierten Studie der Böckler-Stiftung heißt es zum Beispiel:
Also von "enorm hoher Altersarmut" zu "unter dem Risiko ihrrer westdeutschen Pendants" in einem historisch ziemlich kurzen Zeitabschnitt. Und die Böckler-Stiftung ist als "DGB-nah" zwar alles andere als aller kritischen Distanz enthoben, gibt aber sicher nicht die Position des wirtschaftsliberalen Mittelstandsbürgertums wieder.
Das Problem sehe ich eher darin, dass die vorgefassten Meinungen, Erzählungen, Einstellungen häufig nicht Schritt halten mit den realen historischen Entwicklungen, die - um es vorsichtig zu sagen - rasant verlaufen. Das, was noch gestern galt, ist heute schon obsolet.
Man hat in Berlin den Vorteil, auf geographisch sehr kleinem Raum ganz unterschiedliche Entwicklungsstränge verfolgen zu können. Zum Beispiel die Entwicklung der Großwohnsiedlungen Marzahn/Hellerdorf auf der einen und Gropiusstadt auf der anderen Seite. Einem Tiefpunkt Mitte/Ende der 90er folgte infolge steigender MIetpreise und dem was man so unter Gentrifizierung der Innenstädte zusammenfasst eine Wiedernachfrage. Nur hat sich das soziale Klima in beiden Ortslagen dennoch sehr unterschiedlich entwickelt. Und eine der Ursachen dieser Unterschiedlichkeit ist das ganz offensichtlich sichtbare höhere Renten- (und teilweise auch Einkommens-)Niveau im Osten. Ein anderer ist natürlich die ziemlich verschiedene Zusammensetzung der Herkünfte Zugewanderter. In Marzahn überwiegen Russen, Osteuropäer, Vietnamesen. Anderes Thema.
In meinem persönlichen Umfeld überwiegt beim weiblichen Teil tatsächlich so etwas wie "gebrochene Berufsbiographien". Die aber - ausnahmslos - in keinster Weise mit irgendeinem sozialen Abstieg oder auch nur einem Einkommensverlust verbunden sind. Billigjobs in Deutschland werden zu einem hohen Anteil von Migranten gemacht. In Ostdeutschland gibt es dagegen noch ein ganz anderes Phänomen gearade auch in ländlichen Gegenden: Der private Landbesitz als Folge der Liquidation von staatlichen Genossenschaften. So wenig häufig die Armut oder Wohnungslosigkeit von Frauen im großstädtischen Alltag sichtbar ist, so wenig ist umgekehrt der Reichtum von Landbesitzern im ländlichen Raum zu sehen.Leute mit Gummistiefeln und Wattejacken und hunderttausenden Euro auf dem Konto.
Zweitens: Nein, schokoschendrezki, da irrst du dich wirklich gewaltig. Der Passus in deinem Kommentar "In meinem persönlichen Umfeld überwiegt beim weiblichen Teil tatsächlich so etwas wie "gebrochene Berufsbiographien". Die aber - ausnahmslos - in keinster Weise mit irgendeinem sozialen Abstieg oder auch nur einem Einkommensverlust verbunden sind. Billigjobs in Deutschland werden zu einem hohen Anteil von Migranten gemacht" stimmt so einfach nicht. Zumindest nicht in dieser Absolutheit. Ein ganz entschiedenes Nein. In Minijobs rackern in allererster Linie Frauen, Ostfrauen. Allerdings rede ich jetzt nicht von Berlin, dort gelten schon nochmal eigene "Gesetze". Ich rede vom übrigen Osten. Dort gibt es ein gravierendes Problem von jahrelangem Minijob-Leben nach der Wende und einer anschließenden Minirente. Das sehe ich sehr deutlich und sehr beängstigend in meinem Umfeld, das lese ich und das höre ich. Tagtäglich. Davor die Augen zu verschließen, ist ignorant. Zumal das längst Allgemeinwissen ist, nur hier im Forum scheint es noch nicht angekommen zu sein.
Zitat (der Focus ist ganz bestimmt unverdächtig, ein linkes Blättlein zu sein ):
Arbeitslosigkeit und Mini-Einkommen
Experten schlagen Alarm: Millionen Ost-Rentnern droht die Altersarmut
Die Renten-Fachleute des DIW warnen vor einem Millionenheer von armen Rentnern. Das Risiko, im Alter eine Rente unterhalb der Armutsgrenze zu beziehen, wird sich in den nächsten Jahren massiv erhöhen. In den neuen Bundesländern droht jedem Dritten dieses Schicksal. Das berichtete das MDR-Magazin "Exakt" am Mittwochabend. Laut einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) steigt das Armutsrisiko bis 2036 im Westen von derzeit 15 auf 17 Prozent; im Osten dagegen erhöht es sich im gleichen Zeitraum von momentan 21 auf 36 Prozent. Eine Rente unterhalb der Armutsgrenze träfe dann jeden Dritten...
...Das Armutsrisiko steigt durch Zeiten der Arbeitslosigkeit, versicherungsfreie Jahre und Niedriglohnjobs. Johannes Geyer vom DIW sagte "MDR-Exakt": "Das trifft speziell Menschen in Ostdeutschland, die nach der Wende nicht so richtig Fuß gefasst haben auf dem Arbeitsmarkt. Da kulminieren viele dieser Risiken. In diesem Gebiet sehen wir das, dass in einem ganzen Gebiet bei den 'Wendeverlierern' in Anführungszeichen das Risiko für Altersarmut enorm ansteigen wird."
https://www.focus.de/finanzen/altersvor ... 90730.html
PS: Das Obige ist eine Aussage aus dem Jahr 2017. Und jetzt ist es genauso, wie von mir beschrieben: Die Ost-Alters-Armut, darunter die von besonders vielen Frauen, ist bereits deutlich sichtbar. Im Leben angekommen.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Genau. Ich frag mich, wer hier eigentlich bezweifelt, dass "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" zwei paar Schuhe sind. Die gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, das werde hier dauernd in einen Topf geschmissen, ist nun wirklich eine Art "Strohmann-Argument", wie es immer so schön neudeutsch heißtschokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 13:16)
Die Frage nach der grundgesetzlich abgesicherten Gleichberechtigung lässt sich mit Hinweis auf den entsprechenden Artikel des Grundgesetzes mit den zwei Buchstaben "ja" beantworten. Die Diskussion könnte man also an dieser Stelle beenden.
Zitat:
Ein Strohmann-Argument (auch Strohmann-Trugschluss, von englisch straw man fallacy oder straw man argument) ist in der Rhetorik und im Speziellen in der Eristik eine Form der Argumentation, die auf einem informellen Fehlschluss beruht. Hierbei wird der Eindruck erweckt, das Argument eines Gegners zu widerlegen, während tatsächlich ein Argument (unterstellt) zurückgewiesen wird, das vom Gegner gar nicht vorgetragen wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Nein, das habe ich nicht übersehen.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2019, 12:45)
Du hast das in Klammern gesetzte "angeblich" übersehen. Ist aber nicht weiter schlmm
Wenn ein einschlägiges Urteil vorliegt, gibt es keine angebliche Verträglichkeit, höchstens eine angebliche, d.h. aus den Angaben des Gerichts folgende, Unverträglichkeit.
Am ideologischen Charakter einer Paritätsforderung, die den Umfang der Teilhabe an der politischen Machtausübung von einer entsprechenden Teilnahme am politischen Engagement abkoppelt, ändert ein Gerichtsurteil allerdings nichts - egal wie es ausfällt.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
@ Selina - da sind noch ein paar Fragen offen:
Kannst du das bitte mal nachvollziehbar erklären?
Was soll das denn sein "zwei Seiten von Geschlecht"?
Worin unterscheiden sich denn biologisches und "soziales" Geschlecht bzw worin äußert sich dieser Unterschied?
Also, was sind denn nun die biologische Seite und die soziale Seite des Geschlechts, die zu beachten sind?
Worin besteht der Unterschied?
Und um welche "Ungerechtigkeiten" soll es sich dabei handeln?
Bekomme ich da noch eine Antwort?
Kannst du das bitte mal nachvollziehbar erklären?
Was soll das denn sein "zwei Seiten von Geschlecht"?
Worin unterscheiden sich denn biologisches und "soziales" Geschlecht bzw worin äußert sich dieser Unterschied?
Also, was sind denn nun die biologische Seite und die soziale Seite des Geschlechts, die zu beachten sind?
Worin besteht der Unterschied?
Und um welche "Ungerechtigkeiten" soll es sich dabei handeln?
Bekomme ich da noch eine Antwort?
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Selina, du lenkst nicht nur ab, du lügst auch noch dreist!Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 20:42)
Nein. Die Antworten kannst du gar nicht bekommen, weil du mich seit Monaten und Jahren immer falsch zitierst. Die argumentierst gegen Äußerungen, die so nie gesagt worden sind. Typischer Strohmann, dein Lieblingswort Und solange du mir Worte in den Mund legst, die ich so nie gesagt habe und niemals so gemeint habe, wie du das hier interpretierst, solange ist ein Dialog mit dir wenig ersprießlich. So eine Gesprächsführung ist übrigens ziemlich unfair. Nix Neues in deinen politischen Kreisen
Nochmal und letzmalig: Ich spreche nicht von "sozialem Geschlecht", wie es deine Lieblingsfeindinnen tun. Ich spreche einzig und alleine von sozialen Verhältnissen, Umständen, Gegebenheiten, die es Frauen auf bestimmten Gebieten schwer machen, selbstbestimmt und frei leben zu können, zum Beispiel Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, wo sich vor allem auch CDU-Männer damit hervortun, irgendwelchen Schwachsinn zu erzählen.
Und hier eine kleine Auswahl des von mir Gesagten in diesem Zusammenhang. Bei der Auswahl fiel mir übrigens auf, wie lange du mir die Geschichte mit dem "sozialen Geschlecht" schon versuchst unterzujubeln
"Nein. Geschlecht ist Geschlecht. Das ist durchaus eine objektive Größe. Dabei gibt es nur immer zwei Seiten zu beachten: die biologische und die soziale. Beide Aspekte sind wichtig für die Betrachtung, ob es Ungerechtigkeiten gibt oder nicht und wie die beseitigt werden können."
"Und um das hier gleich mal richtigzustellen, ich sprach nie von "sozialem Geschlecht" (wie das hier beim Zitieren meiner Ansichten behauptet wurde, ich glaube DA tat das), sondern immer davon, beim Betrachten und Diskutieren der Geschlechterfrage beide Aspekte, die biologischen und die sozialen, mit einzubeziehen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Menschen (und ihr Geschlecht) befinden sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern immer in ganz bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen."
"Biologismus ist das Übertragen biologischer Gegebenheiten auf andere Sachverhalte, zum Beispiel auf soziale sowie das Verabsolutieren des Biologischen. Letzteres führt dazu, dass alles, was uns umgibt - auch sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse, Bedingungen, Umstände (zum Beispiel Machtverhältnisse) -, ausschließlich als biologisch und "natürlich" erfasst und erklärt werden."
Ich habe dich NICHT falsch zitiert, sondern meine Fragen gestellt - unter deinem Beitrag und zwar genau SO, wie du ihn geschrieben hast, ich habe diesen Beitrag sogar in der gleichen Form kopiert UND meine Fragen ein zweites Mal gestellt!
Ansonsten, wenn ich auf deine Beiträge antworte, dann nutze ich die Zitierfunktion (quote) des Forums, da kann ich gar NICHT falsch zitieren!
Wenn du NICHT vom sozialen Geschlecht gesprochen haben willst, worauf bezieht sich deine Aussage, es müssten es müssten immer zwei Seiten beachtet werden, die biologische und die soziale.
Kannst du mir DIE Frage wenigstens beantworten?
Worauf beziehen sich denn "die zwei Seiten", die es zu beachten gilt?
Beantworte ganz einfach meine Fragen und zwar konkret!
Kannst du das?
Wenn du es nicht kannst, auch gut, aber unterlass deine Unterstellungen und Lügen!
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Gut geschrieben, Selina. Aber ein kleines Schrittchen von dir fehlt noch, auf das du selbst kommen wirst. Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ist ja schon der zweite Schritt, aus dem sich Macht ableiten kann, verstehst du?Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 20:42)
Nein. Die Antworten kannst du gar nicht bekommen, weil du mich seit Monaten und Jahren immer falsch zitierst. Du argumentierst gegen Äußerungen, die so nie gesagt worden sind. Typischer Strohmann, dein Lieblingswort Und solange du mir Worte in den Mund legst, die ich so nie gesagt habe und niemals so gemeint habe, wie du das hier interpretierst, solange ist ein Dialog mit dir wenig ersprießlich. So eine Gesprächsführung ist übrigens ziemlich unfair. Nix Neues in deinen politischen Kreisen
Nochmal und letztmalig: Ich spreche nicht von "sozialem Geschlecht", wie es deine Lieblingsfeindinnen tun. Ich spreche einzig und alleine von sozialen Verhältnissen, Umständen, Gegebenheiten, die es Frauen auf bestimmten Gebieten schwer machen, selbstbestimmt und frei leben zu können, zum Beispiel Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, wo sich vor allem auch CDU-Männer damit hervortun, irgendwelchen Schwachsinn zu erzählen.
Und hier eine kleine Auswahl des von mir Gesagten in diesem Zusammenhang. Bei der Auswahl fiel mir übrigens auf, wie lange du mir die Geschichte mit dem "sozialen Geschlecht" schon versuchst unterzujubeln
"Nein. Geschlecht ist Geschlecht. Das ist durchaus eine objektive Größe. Dabei gibt es nur immer zwei Seiten zu beachten: die biologische und die soziale. Beide Aspekte sind wichtig für die Betrachtung, ob es Ungerechtigkeiten gibt oder nicht und wie die beseitigt werden können."
"Und um das hier gleich mal richtigzustellen, ich sprach nie von "sozialem Geschlecht" (wie das hier beim Zitieren meiner Ansichten behauptet wurde, ich glaube DA tat das), sondern immer davon, beim Betrachten und Diskutieren der Geschlechterfrage beide Aspekte, die biologischen und die sozialen, mit einzubeziehen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Menschen (und ihr Geschlecht) befinden sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern immer in ganz bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen."
"Biologismus ist das Übertragen biologischer Gegebenheiten auf andere Sachverhalte, zum Beispiel auf soziale sowie das Verabsolutieren des Biologischen. Letzteres führt dazu, dass alles, was uns umgibt - auch sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse, Bedingungen, Umstände (zum Beispiel Machtverhältnisse) -, ausschließlich als biologisch und "natürlich" erfasst und erklärt werden."
Alles ist häwäl.
https://www.bibel-in-gerechter-sprache. ... nline/?Joh
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Selina hat nicht ein einziges Mal die Formulierung "soziales Geschlecht " genutzt. Nur weil du mit ihren Beiträgen nichts anzufangen weisst, musst du ihr nicht deine ureigenen Interpretationen unterjubeln und wieder völlig hysterisch werden.Dark Angel hat geschrieben:(20 Mar 2019, 21:01)
Beantworte ganz einfach meine Fragen und zwar konkret!
Kannst du das?
Wenn du es nicht kannst, auch gut, aber unterlass deine Unterstellungen und Lügen!
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Mit der Formulierung "in meinem persönlichen Umfeld" ist die Absolutheit ja schon auf eine ziemliche Relativiertheit heruntergebrochen.Selina hat geschrieben:(20 Mar 2019, 13:58)
Zweitens: Nein, schokoschendrezki, da irrst du dich wirklich gewaltig. Der Passus in deinem Kommentar "In meinem persönlichen Umfeld überwiegt beim weiblichen Teil tatsächlich so etwas wie "gebrochene Berufsbiographien". Die aber - ausnahmslos - in keinster Weise mit irgendeinem sozialen Abstieg oder auch nur einem Einkommensverlust verbunden sind. Billigjobs in Deutschland werden zu einem hohen Anteil von Migranten gemacht" stimmt so einfach nicht. Zumindest nicht in dieser Absolutheit. Ein ganz entschiedenes Nein. In Minijobs rackern in allererster Linie Frauen, Ostfrauen.
Die Statistiken über das Ost-West-Gefälle bei den heutigen Rentnerinnen zweifle ich nicht an. Aus zu vielen unterschiedlichen Richtungen kommen immer wieder zumindest ungefähr dieselben Ergebnisse.
Und für wahrscheinlich halte ich auch die Erkenntnis, dass die politischen, sozialen und vor allem wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland, Mitteleuropa, Europa, auf jeden Fall in der Welt sich in den letzten 30 Jahren mehr geändert haben als in der Zeit zwischen 1985 und 1995.
Berufsqualifikationen, Abschlüsse, die noch zu DDR-Zeiten gemacht wurden, wurden und werden weitgehend anerkannt. Es gibt Personen, die zu DDR-Zeiten eine Promotion gemacht haben und sich heute Herr oder Frau Doktor nennen lassen, wo ich mir heute denke: Mann! So. Und nun ist Deutschland von Anfang der Nuller Jahre vom "kranken Mann Europas", wie es um 2003 hieß, zu einem Land geworden, in welchem nicht nur IT-Spezialisten sondern auch Fliesenleger, Pflegekräfte, Grundschullehrer oder auch Imbissverkäuferinnen überall flächendeckend und händeringend gesucht werden. Und in der DDR wurde auch Mehrfachsitzenbleiberinnen am Ende als Staatsmaßnahme irgendeine Art von Berufsabschluss verpasst. Berufsabschluss, deutsche Staatsbürgerschaft, deutsch als Muttersprache ... ich kann sie einfach nicht nachvollziehen, diese Erzählung von der armen rackernden und benachteiligten Ossifrau. Sie stimmt zumindest in keinster Weise mit meinen persönlichen Erfahrungen überein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Die sogenannten "Billigjobs" in Deutschlands. Auf der einen Seite arbeiten Leute aus Rumänien in Schlachthöfen in NRW, weil die wirklich nicht anders ihre Familien daheim durchbringen können. Auf der anderen Seite werden (angeblich) T-Shirts von großstädtischen mobilen Lieferdiensten zu Höchstpreisen verkauft, weil es einfach angesagt ist, für eine solche Kette mit dem Fahrrad oder Moped unterwegs zu sein. Auch wenn es sich dabei durchgängig um Billigjobs ohne irgendeine langfristige soziale Absicherung handelt. Wir leben einfach in einer vollkommen veränderten Welt. Heute wurden in verschiedenen Medien Zahlen verbreitet, um wieviel Euro sich durchschnittlich das Einkommen der Briten durch den Brexit verringern wird. Von etwa 900 Minus war die Rede. Das ist auch den Brexit-Befürwortern durchaus bekannt. Es macht aber nix! Es macht ihnen ebenso nix wie den Ablehnern des Namens "Nord-Mazedonien" in Skopje, die selbst ganz genau wissen, dass ihnen mit der Ablehnung eine Wohlstandsperspektive versperrt bleibt.
Diese "Behütetheitserzählung" ... gesicherter Kindergartenplatz, gesicherte Berufsperspektive, das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung, ein Leben ohne Luxus aber auch ohne Existenzängste ... so verständlich das alles erstmal klingen mag. Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die "Linken" noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar. Eine große Mehrheit von Menschen, auch hier in Mitteleuropa, wollen offenbar und entgegen aller Vernunft vor allem etwas, was sie "Identität" nennen. Und wer, wie ich zum Beispiel, da nicht mitmachen wlll, muss politisch gesehen vor allem reale Perspektiven der Liberalitätserhaltung suchen und unterstützen. Eine Perspektive der friedlichen Koexistenz mit der mehrheit der Identitätsverliebten auf der Basis eines Grundkonsenses von Demokratie und Liberalität.
Diese "Behütetheitserzählung" ... gesicherter Kindergartenplatz, gesicherte Berufsperspektive, das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung, ein Leben ohne Luxus aber auch ohne Existenzängste ... so verständlich das alles erstmal klingen mag. Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die "Linken" noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar. Eine große Mehrheit von Menschen, auch hier in Mitteleuropa, wollen offenbar und entgegen aller Vernunft vor allem etwas, was sie "Identität" nennen. Und wer, wie ich zum Beispiel, da nicht mitmachen wlll, muss politisch gesehen vor allem reale Perspektiven der Liberalitätserhaltung suchen und unterstützen. Eine Perspektive der friedlichen Koexistenz mit der mehrheit der Identitätsverliebten auf der Basis eines Grundkonsenses von Demokratie und Liberalität.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Von "armer rackernden Ossifrau" war gar nicht die Rede. Und ja, sichere soziale Verhältnisse sind in einem einzelnen Menschenleben schon mal Gold wert. Wenn man nicht gerade ein Träumer ist. Und wenn ich ab und zu mal etwas geraderücken will, was die DDR betrifft, dann geschieht das aus meiner ganz eigenen Perspektive. So, wie du offenbar nur eine großartige tolle Entwicklung siehst in dieser "Freiheit mit Verantwortung" (Gauck)-Welt. Aber: So wenig, wie damals alles nur negativ war (siehe Stichwort Gleichberechtigung), so wenig ist heute alles nur positiv. Etwas mehr Kapitalismuskritik (sorry für das böse Wort) tät manchmal schon ganz gut. Da läuft so vieles so dermaßen aus dem Ruder und du sprichst schlicht von einer "vollkommen veränderten Welt", in der wir alle leben. Was ist das für eine Gesellschaftsanalyse. Bravo! Deine "vollkommen veränderte Welt" macht einen Großteil der Menschen (national und international) einfach mal völlig kaputt. Körperlich, seelisch, insgesamt. Sehr viele Leute gehen - wenn überhaupt - krankmachenden, schlecht bezahlten Jobs nach. Sie leben in prekären Verhältnissen auf der ganzen Linie. Ich gehöre wahrlich nicht selbst zu ihnen, so wie du sicher auch nicht. Unsere kleine Existenz dürfte halbwegs gesichert sein. Schaust du dich aber paar Millimeter weiter um, beginnt schon das Elend. Relatives und absolutes Elend. Das sind Verhältnisse, die man einfach nur äußerst kritisch betrachten kann, will man es sich nicht in einem bürgerlich-liberalen Leben (nur für sich selbst) gemütlich machen.schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 09:36)
Die sogenannten "Billigjobs" in Deutschlands. Auf der einen Seite arbeiten Leute aus Rumänien in Schlachthöfen in NRW, weil die wirklich nicht anders ihre Familien daheim durchbringen können. Auf der anderen Seite werden (angeblich) T-Shirts von großstädtischen mobilen Lieferdiensten zu Höchstpreisen verkauft, weil es einfach angesagt ist, für eine solche Kette mit dem Fahrrad oder Moped unterwegs zu sein. Auch wenn es sich dabei durchgängig um Billigjobs ohne irgendeine langfristige soziale Absicherung handelt. Wir leben einfach in einer vollkommen veränderten Welt. Heute wurden in verschiedenen Medien Zahlen verbreitet, um wieviel Euro sich durchschnittlich das Einkommen der Briten durch den Brexit verringern wird. Von etwa 900 Minus war die Rede. Das ist auch den Brexit-Befürwortern durchaus bekannt. Es macht aber nix! Es macht ihnen ebenso nix wie den Ablehnern des Namens "Nord-Mazedonien" in Skopje, die selbst ganz genau wissen, dass ihnen mit der Ablehnung eine Wohlstandsperspektive versperrt bleibt.
Diese "Behütetheitserzählung" ... gesicherter Kindergartenplatz, gesicherte Berufsperspektive, das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung, ein Leben ohne Luxus aber auch ohne Existenzängste ... so verständlich das alles erstmal klingen mag. Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die "Linken" noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar. Eine große Mehrheit von Menschen, auch hier in Mitteleuropa, wollen offenbar und entgegen aller Vernunft vor allem etwas, was sie "Identität" nennen. Und wer, wie ich zum Beispiel, da nicht mitmachen wlll, muss politisch gesehen vor allem reale Perspektiven der Liberalitätserhaltung suchen und unterstützen. Eine Perspektive der friedlichen Koexistenz mit der mehrheit der Identitätsverliebten auf der Basis eines Grundkonsenses von Demokratie und Liberalität.
Da ist das bisschen Geschlechtergerechtigkeit, was hierzulande noch zum "Glück" fehlt, wirklich das kleinste Problem. Die größeren Probleme sind die weltweiten und hiesigen Mehrfachkrisen des Systems... mit gewaltigem Ausmaß. In deren Folge es zu diesem gravierenden Rechtsruck mit seinem identitären völkischen Geschwafel kommt. Das hatten wir schon mal. Der Nationalismus greift wieder um sich. Mir da zu unterstellen, ich träumte von irgendwelchen DDR-artigen Zuständen, das ist schon sehr vermessen. Sorry. Die DDR ist gefühlte hundert Jahre verschwunden, was auch gut ist, nun lasst sie denn auch mal ruhen. Und wenn sone alte erfahrene Kuh wie ich - gebeutelt unter anderem auch durch die DDR - mal ein paar wenige Dinge korrigiert, die hier dauernd so in den Raum geworfen werden (aus Nichtwissen, Oberflächlichkeit oder weil man klammheimlich immer noch Kalter Krieger ist), weil sie sie als anders, besser empfunden hat, ja, mein Gott, was ändert das? Wem schadet das? Etwas zu verbessern, zu verändern, dafür bietet das jetzige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nun wahrlich jede Menge Anlässe für einen Linksliberalen. Du schilderst selbst ständig Beispiele, nimmst das aber alles als "gottgegeben" hin. Auch nicht so toll. Zu DDR-Verhältnissen will wirklich kein einziger Linker mehr zurück. Aber auch nicht hin zu fatalistischer Weltbetrachtung.
Das wirkliche Problem ist nach wie vor die Zerstrittenheit, Zersplittertheit und Uneinigkeit der nationalen und internationalen Linken (Linke im weitesten Sinne, von grün über rot bis rosa), sowohl in der Analyse, wo wir stehen (siehe alleine unsere Debatten), als auch in der Frage, wohin es in ganz groben Zügen gehen soll. In diese Lücken und Klüfte und unbearbeitete Felder stoßen die Rechtsnationalen mit lautem Tschinderassassa. Was aus deren Geheul, was hier in solchen Foren noch wie mehr oder weniger harmloser Kindergarten wirkt, werden kann, ist bekannt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Nur zum zweiten Absatz. Punkt 1. Sind wir uns einig darin, dass demos Volk bedeutet, dass ein Volk aus Männern, Frauen und Kindern (Jungen und Mädchen) besteht? Demokratie bedeutet also nicht Männer-Herrschaft. Sie bedeutet Herrschaft des Volkes. Hier http://www.philosophinnen.de/gouges.html gibt es etwas zu lesen über Marie Gouze, später bekannt als Olympe de Gouges (1748-1793). Sie hat etwas erkannt, das jedem bekannt war. Aber sie wurde hingerichtet. Zum Volk gehören natürlich auch Könige und Königinnen oder Aristokraten. Das sind alles Menschen, Menschen, Menschen. Im Text z.B. dieser Satz: "Die Verelendung des Volkes stand im krassen Gegensatz zur Übersättigung der Aristokratie." Man kann es auch so ausdrücken: Sie bedingten einander. Ohne verelendetes Volk kein übersättigter Aristokrat oder ohne übersättigten Aristokraten kein verelendetes Volk. Man kann aber erkennen: Zum Verelenden benötigt ein Volk keine Regierung. So ein Volk könnte sich einfach faul irgendwo hinlegen und warten, bis jemand das Essen bringt, dann verelendet es ebenfalls, denn es kommt keiner, der ihm das Essen bringt.schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 09:36)
Diese "Behütetheitserzählung" ... gesicherter Kindergartenplatz, gesicherte Berufsperspektive, das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung, ein Leben ohne Luxus aber auch ohne Existenzängste ... so verständlich das alles erstmal klingen mag. Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die "Linken" noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar. Eine große Mehrheit von Menschen, auch hier in Mitteleuropa, wollen offenbar und entgegen aller Vernunft vor allem etwas, was sie "Identität" nennen. Und wer, wie ich zum Beispiel, da nicht mitmachen wlll, muss politisch gesehen vor allem reale Perspektiven der Liberalitätserhaltung suchen und unterstützen. Eine Perspektive der friedlichen Koexistenz mit der mehrheit der Identitätsverliebten auf der Basis eines Grundkonsenses von Demokratie und Liberalität.
Punkt 2. Weiter mit dem Gender-Problem: "das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung ... Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die 'Linken' noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar."
Heruntergebrochen bedeutet das: Gleichberechtigung oder sogar Gleichstellung von Mann und Frau geht gar nicht. Ich (also du, Mann) bin nämlich oben, und da kommt mir kein anderes Geschlecht hin.
Dazu sage ich dir nur soviel: ICH (Frau) bin oben. Ich erlaube dir, weiter zu diskutieren. Aber pass auf, was du sagst.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mir damit sagen willst. Natürlich bedeutet Demokratie "Herrschaft des Volkes". Deshalb schreibe ich ja auch von einer Strategie "friedlicher Koexistenz" für die, denen es klar wird, dass sie selbst zu einer relativen Minderheit gehören. Und nicht von irgendwelchen Übernahmephantasien.irgendwer hat geschrieben:(21 Mar 2019, 11:50)
Nur zum zweiten Absatz. Punkt 1. Sind wir uns einig darin, dass demos Volk bedeutet, dass ein Volk aus Männern, Frauen und Kindern (Jungen und Mädchen) besteht? Demokratie bedeutet also nicht Männer-Herrschaft. Sie bedeutet Herrschaft des Volkes. Hier http://www.philosophinnen.de/gouges.html gibt es etwas zu lesen über Marie Gouze, später bekannt als Olympe de Gouges (1748-1793). Sie hat etwas erkannt, das jedem bekannt war. Aber sie wurde hingerichtet. Zum Volk gehören natürlich auch Könige und Königinnen oder Aristokraten. Das sind alles Menschen, Menschen, Menschen. Im Text z.B. dieser Satz: "Die Verelendung des Volkes stand im krassen Gegensatz zur Übersättigung der Aristokratie." Man kann es auch so ausdrücken: Sie bedingten einander. Ohne verelendetes Volk kein übersättigter Aristokrat oder ohne übersättigten Aristokraten kein verelendetes Volk. Man kann aber erkennen: Zum Verelenden benötigt ein Volk keine Regierung. So ein Volk könnte sich einfach faul irgendwo hinlegen und warten, bis jemand das Essen bringt, dann verelendet es ebenfalls, denn es kommt keiner, der ihm das Essen bringt.
Meinungsfreiheit gehört allerdings auch zu unserem Demokratieverständnis. Uneingeschränkt. Scharf und polemisch. Die Briten sind keine Dummen. Und dennoch sagt eine knappe Mehrheit: 900 weniger im Monat? Egal! Hauptsache Splendid Isolation. Die Russen sind ebensowenig dumm. Deshalb wissen sie ziemlich gut, dass der Krim-Feldzug oder die Finanzierung Abchasiens sie einen Haufen Geld und jeden einzelnen letztlich Wohlstand kostet. Egal. Es geht um die Wiederherstellung der Größe und Ehre von Mütterchen Russland. Also Heil Putin! Die Türken sind ebensowenig dumm. Und deshalb wissen sie ganz genau, dass die Politik der aktuellen Regierung die so wichtige Tourismusbranche kaputt macht. Aber egal. Es geht um den Ruhm und die Ehre der Türkei. Also Heil Erdogan! Usw. Usf. Die sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien in Europa können eine Wohlstandsversprechung nach der anderen machen. Solange bis sie den Staat ruinieren. Die Leute rennen ihnen dennoch weg! Denn zumindest in Europa und den angrenzenden Regionen haben die Menschen wenigstens genug zu essen. Aber was sie eigentlich wollen, scheint das zu sein, was sie "Identität" nennen.
Ich bin auf der Hut!Punkt 2. Weiter mit dem Gender-Problem: "das Versprechen nicht nur der Geschlechtergleichberechtigung sonder auch der Geschlechtergleichstellung ... Politisch ist man damit heute, 2019, weitgehend auf verlorenem Posten. Das werden auch die 'Linken' noch feststellen. Es ist nicht nur so, dass dies als DDR-Mythos zu hinterfragen ist. Es ist auch als Gegenwartsperspektive kaum haltbar."
Heruntergebrochen bedeutet das: Gleichberechtigung oder sogar Gleichstellung von Mann und Frau geht gar nicht. Ich (also du, Mann) bin nämlich oben, und da kommt mir kein anderes Geschlecht hin.
Dazu sage ich dir nur soviel: ICH (Frau) bin oben. Ich erlaube dir, weiter zu diskutieren. Aber pass auf, was du sagst.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Die vielen Obdachlosen, die ich Tag für Tag auf den S-Bahnhöfen und in den Parks in Berlin sehe ... das ist tatsächlich ein Elend für die Betroffenen. Hat aber wenig bis gar nix mit dem Umgang mit der DDR-Vergangenheit zu tun.Selina hat geschrieben:(21 Mar 2019, 11:23)
Von "armer rackernden Ossifrau" war gar nicht die Rede. Und ja, sichere soziale Verhältnisse sind in einem einzelnen Menschenleben schon mal Gold wert. Wenn man nicht gerade ein Träumer ist. Und wenn ich ab und zu mal etwas geraderücken will, was die DDR betrifft, dann geschieht das aus meiner ganz eigenen Perspektive. So, wie du offenbar nur eine großartige tolle Entwicklung siehst in dieser "Freiheit mit Verantwortung" (Gauck)-Welt. Aber: So wenig, wie damals alles nur negativ war (siehe Stichwort Gleichberechtigung), so wenig ist heute alles nur positiv. Etwas mehr Kapitalismuskritik (sorry für das böse Wort) tät manchmal schon ganz gut. Da läuft so vieles so dermaßen aus dem Ruder und du sprichst schlicht von einer "vollkommen veränderten Welt", in der wir alle leben. Was ist das für eine Gesellschaftsanalyse. Bravo! Deine "vollkommen veränderte Welt" macht einen Großteil der Menschen (national und international) einfach mal völlig kaputt. Körperlich, seelisch, insgesamt. Sehr viele Leute gehen - wenn überhaupt - krankmachenden, schlecht bezahlten Jobs nach. Sie leben in prekären Verhältnissen auf der ganzen Linie. Ich gehöre wahrlich nicht selbst zu ihnen, so wie du sicher auch nicht. Unsere kleine Existenz dürfte halbwegs gesichert sein. Schaust du dich aber paar Millimeter weiter um, beginnt schon das Elend. Relatives und absolutes Elend.
Die junge Frau mit dem kleinen Kind in der Wohnung in Marzahn oder Hohenschönhausen, der man wegen Überschuldung den Strom abgestellt hat ... verfügt über ein TV-Gerät von einer QUalität, von der ich bis heute nicht einmal etwas ahnte und über ein Bett, bei dem mir bislang nicht klar war, dass ein solcher Gegenstand einen solch hohen Preis haben kann. Und wenn der Strom und etwas Geld wieder da ist, gehts zur nächsten Party. Das hört sich jetzt fast wie Nazi-Sprech an, aber es ist die Realität, die ich vorfinde. Ich finde daran weder etwas toll noch großartig.
Die vielen Billig-Jobs sind zumindest auch eine Möglichkeit, sich ein Studium oder sozusagen eine alternative Lebenspause zu gönnen.
Dass der entfesselte Kapitalismus zu einer bislang ungekannten Polarisierung der Einkommens- und Besitzverhältnisse führt, war absehbar. Widerstand dagegen regt sich zumindest in Mitteleuropa nur wenig und da auf der anderen Seite Meinungsfreiheit herrscht, muss ich also davon ausgehen, dass dies für die Mehrheit der Menschen so in Ordnung ist.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Was ich dir geschrieben hatte, bezog sich alles auf deinen zweiten Absatz. Du musst nicht unbedingt in andere Länder sehen, um zu verstehen, was ich meine. In anderen Ländern sieht es ganz ähnlich aus wie hier: Männer, Frauen, Kinder. Also die Familie, aus der sich alles andere ergibt. Fehlt es an Nachwuchs, gibt es irgendwann Demographie-Probleme. Das sind komplexe Probleme, an denen viele beteiligt sind. Aber um es wieder einmal einfach auszudrücken: Widerlinge sind nur in Chaotenfilmen beliebt.schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 13:36)
Ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mir damit sagen willst. Natürlich bedeutet Demokratie "Herrschaft des Volkes". Deshalb schreibe ich ja auch von einer Strategie "friedlicher Koexistenz" für die, denen es klar wird, dass sie selbst zu einer relativen Minderheit gehören. Und nicht von irgendwelchen Übernahmephantasien.
Meinungsfreiheit gehört allerdings auch zu unserem Demokratieverständnis. Uneingeschränkt. Scharf und polemisch. Die Briten sind keine Dummen. Und dennoch sagt eine knappe Mehrheit: 900 weniger im Monat? Egal! Hauptsache Splendid Isolation. Die Russen sind ebensowenig dumm. Deshalb wissen sie ziemlich gut, dass der Krim-Feldzug oder die Finanzierung Abchasiens sie einen Haufen Geld und jeden einzelnen letztlich Wohlstand kostet. Egal. Es geht um die Wiederherstellung der Größe und Ehre von Mütterchen Russland. Also Heil Putin! Die Türken sind ebensowenig dumm. Und deshalb wissen sie ganz genau, dass die Politik der aktuellen Regierung die so wichtige Tourismusbranche kaputt macht. Aber egal. Es geht um den Ruhm und die Ehre der Türkei. Also Heil Erdogan! Usw. Usf. Die sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien in Europa können eine Wohlstandsversprechung nach der anderen machen. Solange bis sie den Staat ruinieren. Die Leute rennen ihnen dennoch weg! Denn zumindest in Europa und den angrenzenden Regionen haben die Menschen wenigstens genug zu essen. Aber was sie eigentlich wollen, scheint das zu sein, was sie "Identität" nennen.
Es geht darum, etwas, das von vielen/allen wahrgenommen werden kann, nicht künstlich aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Bei Freiheit z.B. auch an Freiheit von Frauen zu denken. Bei Pflichten z.B. auch an Pflichten von Männern zu denken. Wenn man beides vereinbaren kann, hilft man Kindern wirklich.
Das andere gehört nicht in die Gender-Rubrik. Ich spreche mich allerdings meistens für bessere Lebensqualität aus, wie so viele. Es betrifft z.B. Fragen der Identität (Bin ich ein Türke? Oder bin ich ein Deutscher? Bin ich eine Türkin? Oder bin ich eine Deutsche?) und Fragen der Ruhe (im Sinne von wenig Stress, im Sinne von wenig Lärm).
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Das Pay Gap liegt bei weniger als 2%, wenn man Faktoren wie berufliche Auszeiten, Teilzeit/Vollzeit, Betriebszugehörigkeit etc. berücksichtigt.Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:27)
Unterschiedliche Entlohnung bei gleicher Qualifikation im gleichen Beruf.
Das liegt allein an der Diskriminierung von Müttern, insbesondere mehrfachen Müttern im Rentensystem. Das feministische Leitbild der kinderlosen Karrierefrau hat kein Problem mit Alters-Armut.Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:27)
Eine viel höhere Frauen-Alters-Armut, als das bei Männern der Fall ist.
Aber nicht, weil sie vom Staat oder sonst wem dazu gezwungen werden, sondern weil sie sich dazu entscheiden. Wo soll da die Ungerechtigkeit liegen?Selina hat geschrieben:(19 Mar 2019, 19:27)
Frauen verbringen wesentlich mehr Zeit als Männer mit Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege alter und kranker Angehöriger.
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Naja, man schaut, ob das Geschlecht gesellschaftlich betrachtet relevant ist. Ich halte das (unabhängig vom Ergebnis der Betrachtung) für durchaus legitim.Dark Angel hat geschrieben:(21 Mar 2019, 21:02)
Aha und wie macht man das "von der sozialen Seite auf das Geschlecht schauen"?
Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Ja, sicher gibts diese Fernseher-Frauen-Beispiele, kenne ich hier auch einige. Das ist aber nicht die Regel und bagatellisiert das Problem "wachsende Altersarmut von Frauen". Außerdem hab ich bewusst auf die internationale Dimension der "völlig aus dem Ruder laufenden Verhältnisse" verwiesen. Wir sind so verflochten mit diesen ganzen Prozessen, und mich erschüttert die grenzenlose Armut in Rumänien und Bulgarien und anderen Ländern. Wo natürlich von Chancengleichheit von Mann und Frau auch keine Rede sein kann. Allerdings haben die sicher andere Probleme.schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 13:56)
Die vielen Obdachlosen, die ich Tag für Tag auf den S-Bahnhöfen und in den Parks in Berlin sehe ... das ist tatsächlich ein Elend für die Betroffenen. Hat aber wenig bis gar nix mit dem Umgang mit der DDR-Vergangenheit zu tun.
Die junge Frau mit dem kleinen Kind in der Wohnung in Marzahn oder Hohenschönhausen, der man wegen Überschuldung den Strom abgestellt hat ... verfügt über ein TV-Gerät von einer QUalität, von der ich bis heute nicht einmal etwas ahnte und über ein Bett, bei dem mir bislang nicht klar war, dass ein solcher Gegenstand einen solch hohen Preis haben kann. Und wenn der Strom und etwas Geld wieder da ist, gehts zur nächsten Party. Das hört sich jetzt fast wie Nazi-Sprech an, aber es ist die Realität, die ich vorfinde. Ich finde daran weder etwas toll noch großartig.
Die vielen Billig-Jobs sind zumindest auch eine Möglichkeit, sich ein Studium oder sozusagen eine alternative Lebenspause zu gönnen.
Dass der entfesselte Kapitalismus zu einer bislang ungekannten Polarisierung der Einkommens- und Besitzverhältnisse führt, war absehbar. Widerstand dagegen regt sich zumindest in Mitteleuropa nur wenig und da auf der anderen Seite Meinungsfreiheit herrscht, muss ich also davon ausgehen, dass dies für die Mehrheit der Menschen so in Ordnung ist.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
In der gesellschaftlichen (Nicht-) Anerkennung dessen, was sie tun.Liberty hat geschrieben:
Aber nicht, weil sie vom Staat oder sonst wem dazu gezwungen werden, sondern weil sie sich dazu entscheiden. Wo soll da die Ungerechtigkeit liegen?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Naja, Müllmänner, Putzfrauen, Friseure, Busfahrer etc etc erfahren nun auch nicht soooo viel Anerkennung.Alana4 hat geschrieben:(22 Mar 2019, 09:09)
In der gesellschaftlichen (Nicht-) Anerkennung dessen, was sie tun.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Deutlich mehr dennoch.Billie Holiday hat geschrieben:(22 Mar 2019, 09:39)
Naja, Müllmänner, Putzfrauen, Friseure, Busfahrer etc etc erfahren nun auch nicht soooo viel Anerkennung.
Aber du hast selbstverständlich insofern recht, dass deren Anerkennung entschieden zu gering ist.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Sammelstrang Gleichberechtigung von Mann und Frau
Das Paradoxon ist allerdings, dass "der Feminismus" und in dessen Folge Gender Studies/Gender Mainstream einen, nicht zu unterschätzenden, Beitrag/Einfluss auf diese gesellschaftliche Nichtanerkennung hat, indem per se unterstellt wird Frauen würden a) in diese "Rolle" gezwungen und entsprechend keine eigenen Entscheidungen treffen, b) Frauen, die Familie und Kindern den Vorrang vor Karriere geben, als konservativ, rückschrittlich oder gar räächts stigmatisiert oder gar diffamiert werden und c) konsequent geleugnet wird, dass es angeborene (biologisch bedingte) geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.Alana4 hat geschrieben:(22 Mar 2019, 09:09)
In der gesellschaftlichen (Nicht-) Anerkennung dessen, was sie tun.
Gesellschaftliche Anerkennung "dessen, was sie tun" ist etwas anderes.
Gesellschaftliche Anerkennung hat etwas damit zu tun Menschen (egal ob Mann oder Frau) einen freien Willen zuzugestehen, auf dessen Grundlage entprechend freie Entscheidungen getroffen werden, wobei letztere wiederum etwas mit geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Interessen und Präferenzen zu tun haben.
Einer Gesellschaft/ein Staat, die/der tatsächlich Gleichberechtigung durchsetzen will, sollte gleiche Ausgangsbedingungen für/bei der Berufswahl geschaffen werden - was weitestgehend erreicht ist - statt alle Unterschiede negierend, Ergebnisgleichheit anzustreben.
Ein erster Schritt in diese Richtung wäre, zu akzeptieren, dass geschlechtsspezifische Unterschiede bei Interessen und Präferenzen bei Männern und Frauen in gleichem Maße gibt, wie sich die ganz individuellen Interessen jedes einzelnen Menschen unterscheiden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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