Sammelstrang Feminismus

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Weltregierung
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Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Weltregierung »

Isi hat geschrieben:
[...]
Hrost hat Schnupfen, Rosi hat keinen. Wenn ich Horst ein Taschentuch gebe, benachteilige ich Rosi? Wer ist besser dran: Horst mit Rotznase und Taschentuch oder die kerngesunde Rosi?
[...]
Natürlich benachteiligst Du dadurch Rosi bei der Vergabe von Taschentüchern. Was allerdings nicht weiter tragisch ist, denn sie benötigt ja überhaupt kein Taschentuch. Dieses Beispiel lässt sich aber leider nicht auf das Frauenstatut der Grünen übertragen, denn Listenplätze benötigen sowohl Männer als auch Frauen. Nächster Versuch...
Zuletzt geändert von Weltregierung am Sa 29. Nov 2008, 12:52, insgesamt 2-mal geändert.
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kevin_und_kevinia

Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von kevin_und_kevinia »

Moin, die Mo-Mo-Monika und ihre Definition von Feminismus
http://feminstischeparteideutschlan.gra ... rag50.html

Feminismus ist Programm – Feminismus ist
Zukunft
Wir haben uns bei der Gründung vor zehn
Jahren bewusst den Zusatz „feministisch“
gegeben, um bereits im Namen deutlich zu
machen, dass es um eine Veränderung in der
Gesellschaft und eine System- und
Herrschaftskritik durch Frauen geht. Dies ist
weitreichender und umfassender als alle
Maßnahmen wie z. B. Gender Mainstreaming,
das sich nur innerhalb des patriarchalen
Systems bewegt und diese Strukturen als
alleinige Maßnahme eher verfestigt, als sie
aufzulösen. Wir wissen, dass die
Verwirklichung unserer Vision einer gerechten
Gesellschaft nicht kurzfristig zu erreichen ist.
Deshalb müssen wir heute schon damit
beginnen. Eine starke Stimme für feministische
Frauen ist dabei wichtiger als wahltaktische
Überlegungen und wir fordern Sie auf, uns
dabei zu unterstützen. Machen Sie es wie mehr
als 145.000 Menschen, die uns bei der letzten
Europawahl 2004 gewählt haben: Schluss mit
einseitiger asozialer Politik - eine lebenswerte
Zukunft kann es nur mit uns FRAUEN geben!
Was verstehen wir unter Feminismus?
Feminismus ist ein eigenständiges Denk- und
Handlungssystem, das die Zielrichtung hat, das
Leben auf der Erde gerecht und
menschenwürdig zu gestalten. Dieses
eigenständige System hat ein ganzheitliches
und zunehmend anerkanntes Weltbild, das auf
den Erkenntnissen und Erfahrungen vieler
Frauen beruht. Danach ist ohne ein
feministisches Denken keine friedliche
Zivilisation möglich. Wir leben heute in einer
patriarchalen Welt voller Kriege,
Umweltzerstörung und Gewalt. Wesentliche
Stützpfeiler dieser Gesellschaftsordnung sind
die Kontrolle über die Sexualität -
insbesondere der Frauen - und die
systematische Organisierung von Gewalt durch
Aufrüstung und Kriege sowie das Prinzip der
Ungleichheit, auch „Kapitalismus“ oder
„Neoliberalismus“ genannt. Es äußert sich in
Konkurrenz, Gewalt und Ausbeutung.
Ausbeutung kann es nur geben, wenn es ein
Oben und Unten, Sieger und Besiegte, Reiche
und Arme, sog. „entwickelte“ und
„unterentwickelte“ Länder, Gebildete und
Unwissende, „Werte“ und „Unwerte“,
bezahlte und unbezahlte Arbeit und die
Bevorzugung der Ökonomie vor der Ökologie
gibt. Diese Erkenntnis der gesellschaftlichen
Machtstrukturen und ihrer fatalen
Auswirkungen beinhaltet zwingend die Abkehr
vom patriarchalen Denksystem und den
entsprechenden gesellschaftlichen Strukturen.
Im Feminismus gibt es im Vergleich zum
Patriarchat andere Werte: Im Mittelpunkt
steht die Lebensqualität alles Lebendigen.
Statt zynischer Konzepte wie Konkurrenz und
Ausbeutung setzen wir auf Kooperation und
gerechte Teilhabe. Statt eines
pyramidenförmigen, hierarchischen Aufbaus
der Gesellschaft orientieren wir uns an
symbolischen Formen wie dem Kreis, der
Gleichwertigkeit, Gemeinsamkeit und
zyklisches Denken als wesentliche Elemente
beinhaltet.
Unsere Sichtweise
Die Feministische Partei DIE FRAUEN stellt die
Sichtweise von Frauen in den Mittelpunkt ihrer
allgemeinen Politik. Wir versprechen uns von
einer feministischen Politik eine gerechtere
und am Leben und den Bedürfnissen aller
Menschen und Lebewesen orientierten
Herangehensweise. Die wirtschaftliche Lage
von Frauen spielt dabei eine ebenso wichtige
Rolle wie die Verwirklichung ihrer Rechte auf
Selbstbestimmung in bezug auf Sexualität,
Schwangerschaft, die Wahl ihrer Lebensweise
und der Kampf gegen Gewalt.
Wir wollen politische Macht für Frauen. Nicht
nur, weil das ein Gebot der Demokratie und
der Gerechtigkeit ist – schließlich sind Frauen
die Mehrheit - sondern auch, weil wir der
festen Überzeugung sind, dass die bestehende
Gesellschaftsordnung aus Sicht der Frauen neu
gestaltet werden muss. Wir setzen uns dafür
ein, dass die weltweit bestehende ungerechte
Aufteilung in unbezahlte Versorgungsarbeit,
die überwiegend von Frauen geleistet wird (in
Deutschland nach den letzten Statistiken des
Bundes 820 Mrd. € in 2001 - soviel wie die
Bruttowertschöpfung der deutschen Industrie
mit Ausnahme des Baugewerbes!), und
bezahlte Arbeit, welche mehrheitlich Männern
zugewiesen ist, aufgehoben wird. Bei allen
Politikkonzepten setzen wir auf die Fähigkeit
vieler Frauen, konkret, sachbezogen und mit
einer Offenheit für neue und nichthierarchische
Problemlösungen und
ganzheitliche Prozesse zu handeln. Wir wollen
es nicht den bislang verantwortlichen
Politikerinnen und Politikern überlassen, dass
die weltweit bestehenden Ungerechtigkeiten
überwunden werden und der gesellschaftliche
Reichtum gerecht verteilt wird. Unsere
Erfahrungen zeigen nämlich das Gegenteil: Die
Politik-Konzepte werden immer unsozialer und
kriegerischer! Viele Gesetzesinitiativen können
offenbar nur von Frauen gemacht werden, die
aus ihrer Erfahrung genau wissen, welche
gesellschaftspolitischen Defizite überwunden
werden müssen!
Wir halten folgendes fest: Die prekäre
Weltlage, in der wir uns befinden, die Armut,

der Hunger, die Ausbeutung von Menschen und
der Raubbau an der Natur, alle Kriege und die
Gefährdung unseres Lebens durch
Atomkraftwerke und Chemieindustrie, basieren
auf dem patriarchalen Denksystem und den
entsprechenden gesellschaftlichen Strukturen.
Der Leitgedanke
Der Leitgedanke der Politik der Feministischen
Partei DIE FRAUEN ist das Prinzip der
gleichwertigen Vielfalt, das Unterdrückung
ausschließt. Elemente der gleichwertigen
Vielfalt sind u.a.:
- die selbstverständliche Anerkennung der
Gleichwertigkeit von Frauen und Männern.
- das gleichwertige Mit- und Nebeneinander
aller menschlichen Lebensweisen,
unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie,
einer Behinderung oder der Zugehörigkeit zu
einer anderen Religion. Ausdrücklich
ausgenommen ist eine falsch verstandene
Toleranz, die unter dem Deckmantel des
Respekts vor einer anderen Kultur
menschenverachtende Praktiken wie z.B.
Genitalverstümmelung, Zwangsheirat, sog.
„Ehrenmorde“ oder die Verschleierung von
Frauen rechtfertigt.
Feminismus – Sozialismus?
Feministische Vorstellungen einer
Gesellschaftsstruktur unterscheiden sich
grundlegend von sozialistischer Politik. Auch
im Sozialismus existiert eine Arbeitsteilung
zwischen Frauen und Männern, die politische
Auswirkungen hat. Familien- und
Versorgungsarbeit – traditionell von Frauen
ausgeführt - ist auch hier unbezahlt, und zwar
kollektiv bei allen Frauen, egal, ob sie Kinder
haben oder bewusst keine möchten. Sexualität
und Gebärfähigkeit der Frauen werden auch im
Sozialismus ausgebeutet. Es reicht nicht aus,
Frauen verstärkt in die Erwerbsarbeit zu
bringen oder die Frauenfrage als
„Nebenwiderspruch“ zu behandeln.
Haben Sie den Mut, notwendige
gesellschaftliche Veränderungen mit uns
anzugehen! Sie sind nicht alleine – bei jeder
Wahl erhalten wir mehr Stimmen von Frauen
und Männern, die in feministischen Ansätzen
eine Zukunft sehen!
Isi

Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Isi »

Weltregierung hat geschrieben:
Natürlich benachteiligst Du dadurch Rosi bei der Vergabe von Taschentüchern. Was allerdings nicht weiter tragisch ist, denn sie benötigt ja überhaupt kein Taschentuch. Dieses Beispiel lässt sich aber leider nicht auf das Frauenstatut der Grünen übertragen, denn Listenplätze benötigen sowohl Männer als auch Frauen. Nächster Versuch...
Diese Gleichmacherei ist krankfhaft? Sobald Rosi wie Horst niest, bekommt sie auch ein Taschentuch. Das Taschentuch soll Horsts Problem Rechnung tragen: Schnupfen. Rosi hat keinen Schnupfen. Warum sollte man ihr ein taschentuch geben.

Will Sie eines ist sie eine kindische Rosinenpickerin: Vorteile: Ja; Nachteile: Nein. Wenn Rosi ein Taschentuch will, nur weil Horst eins hat, aber keines braucht, ist sie eine unerzogene Göre und keine Streiterin für Gleichberechtigung. Sie leidet unter Sozialneid. Rosi will ein taschentich, aber will Rosi auch Schnupfen haben? Sicher nicht, oder?

Bist du überhaupt in der Lage, Differenzen zu erkennen? Nur dann lohnt sich eine weitere Erklärung.
Zuletzt geändert von Isi am Sa 29. Nov 2008, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Weltregierung
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Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Weltregierung »

Isi hat geschrieben:
Diese Gleichmacherei ist krankfhaft? Sobald Rosi wie Horst niest, bekommt sie auch ein Taschentuch. Das Taschentuch soll Horsts Problem Rechnung tragen: Schnupfen. Rosi hat keinen Schnupfen. Warum sollte man ihr ein taschentuch geben.

Will Sie eines ist sie eine kindische Rosinenpickerin: Vorteile: Ja; Nachteile: Nein. Wenn Rosi ein Taschentuch will, nur weil Horst eins hat, aber keines braucht, ist sie eine unerzogene Göre und keine Streiterin für Gleichberechtigung. Sie leidet unter Sozialneid. Rosi will ein taschentich, aber will Rosi auch Schnupfen haben? Sicher nicht, oder?
Nichts anderes habe ich geschrieben.
Isi hat geschrieben: Bist du überhaupt in der Lage, Differenzen zu erkennen? Nur dann lohnt sich eine weitere Erklärung.
Ich bin nicht derjenige von uns, der offenbar keinerlei Unterschiede zwischen Deinem Taschentuchbeispiel und dem Frauenstatut der Grünen erkennt. Aber ich weiß schon worauf Du hinaus willst: Wir leben im Patriarchat und deshalb werden Frauen immer und überall benachteiligt und deshalb brauchen wir Quoten, Quoten und noch mehr Quoten, was dann natürlich keinesfalls zu einer Benachteiligung von Männern führt. Wenn man sich diesen Quatsch lange genug einredet, glaubt man ihn sicher irgendwann. :thumbup:
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Isi

Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Isi »

Weltregierung hat geschrieben:Wir leben im Patriarchat und deshalb werden Frauen immer und überall benachteiligt und deshalb brauchen wir Quoten, Quoten und noch mehr Quoten, was dann natürlich keinesfalls zu einer Benachteiligung von Männern führt. Wenn man sich diesen Quatsch lange genug einredet, glaubt man ihn sicher irgendwann. :thumbup:
Na, geht doch.

;)
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clochard
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von clochard »

kevin_und_kevinia hat geschrieben:Moin, die Mo-Mo-Monika und ihre Definition von Feminismus
http://feminstischeparteideutschlan.gra ... rag50.html

Feminismus ist Programm – Feminismus ist
Zukunft
Wir haben uns bei der Gründung vor zehn
Jahren bewusst den Zusatz „feministisch“
gegeben, ........................................

...........................................bei jeder
Wahl erhalten wir mehr Stimmen von Frauen
und Männern, die in feministischen Ansätzen
eine Zukunft sehen!
also auch wenn das jetzt vielleicht nicht die antwort ist, die du erwartet hast,
aber gegen diese art von feminismus habe ich wenig.
manch einer mag das programm für paraniod halten, andere wiederum für lächerlich,
und dritte wieder für männerfeindlich,
aber
- diese frauen bleiben demokratisch, bewegen sich innerhalb der verfassung
- haben die power sich einer wahl zu stellen, aufrecht und mutig, und nicht wie die heutigen weicheierinnen, welche sich in SPD, CDU u.a. Parteien verstecken, d.h. wo man die feministische Ideologie im Hintergrund als Übel mitwählt.
- das ist demokratie, sie stellen sich einer wahl, mit dem risiko abgelehnt/abgewählt zu werden
- wenn die mehrheit deren ideen unterstützt und sie werden (als regierung) gewählt, tja, dann ist das wohl der zeitgeist, und ich gehöre einer verblendeten kleinen gruppe an und müßte auswandern. das kann ich aber akzeptieren, da ich durch und durch demokrat bin.

wie gesagt, mir ist diese art lieber als jene feiglinginnen, welche sich in CDU,SPD,FDP u.ä. verstecken, und aus dem Hintergrund manipulieren.
meint jedenfalls,
clochard
Wer denkt, wes Volkes er auch sei, ich will ihn Landsmann nennen. (Alphonse de Lamartine)
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denkmal
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Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von denkmal »

Weltregierung hat geschrieben:
Natürlich benachteiligst Du dadurch Rosi bei der Vergabe von Taschentüchern. Was allerdings nicht weiter tragisch ist, denn sie benötigt ja überhaupt kein Taschentuch. Dieses Beispiel lässt sich aber leider nicht auf das Frauenstatut der Grünen übertragen, denn Listenplätze benötigen sowohl Männer als auch Frauen. Nächster Versuch...
Nein. Ich glaube aber, das Beispiel ist schlecht gewählt zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen Bevorzugung und Benachteiligung. Hier gibt es keine Benachteiligung, sondern nur eine Problemlösung.

Wenn Horst Schnupfen hat UND Rosi Schnupfen hat und ich gebe Rosi ein Taschentuch und Horst nicht, DANN ist dies eine Bevorzugung und eben mit gleichzeitiger Benachteiligung.
Und das ist immer so, wenn die Bedingung gleich sind und Entscheidungen personenbezogen getroffen werden.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Isi

Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Isi »

denkmal hat geschrieben:
Nein. Ich glaube aber, das Beispiel ist schlecht gewählt zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen Bevorzugung und Benachteiligung. Hier gibt es keine Benachteiligung, sondern nur eine Problemlösung.

Wenn Horst Schnupfen hat UND Rosi Schnupfen hat und ich gebe Rosi ein Taschentuch und Horst nicht, DANN ist dies eine Bevorzugung und eben mit gleichzeitiger Benachteiligung.
Und das ist immer so, wenn die Bedingung gleich sind und Entscheidungen personenbezogen getroffen werden.
Gut erkannt. Und richtig umgesetzt.

Da aber nur Frauen die Kinder bekommen und nur ihnen darum Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erwachsen, werden eben diese Nachteile mittels Frauenquote ausgeglichen. So lange aus dem Umstand, dass Frauen Kinder bekommen, eine Ungleichbehandlung der Geschlechter resultiert (strukturelle Benachteiligung der Frauen), ist eine Bevorzugung der strukturell Benachteiligten erforderlich.
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denkmal
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Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von denkmal »

Isi hat geschrieben:
Gut erkannt. Und richtig umgesetzt.

Da aber nur Frauen die Kinder bekommen und nur ihnen darum Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erwachsen, werden eben diese Nachteile mittels Frauenquote ausgeglichen. So lange aus dem Umstand, dass Frauen Kinder bekommen, eine Ungleichbehandlung der Geschlechter resultiert (strukturelle Benachteiligung der Frauen), ist eine Bevorzugung der strukturell Benachteiligten erforderlich.
Und damit fängt die willkürliche Schieflage an. Gründe gibt es immer, und jetzt schreibt man den Leuten vor, mit wem sie Verträge abschliessen müssen. Und Frauen im Arbeitsmarkt - Qualität setzt sich sowieso durch. Und es ist eben ein altes und m.E. falsch verstandenes "Männerideal", -zu arbeiten-, dem die Frauen da hinterherlaufen.

Die Frau möchte hier den Mann nachahmen um sich frei zu fühlen? Ich denke, ich kenne viele Männer, die vom (wirtschaftlichen) Zwang, zu arbeiten, erzählen können. Arbeit ist nicht immer Selbstverwirklichung, auch nicht bei uns Männern. Tut mir leid. Das gilt für einige wenige - und da wollen die Frauen gerne per quote mitmischen. 08/15 jobs werden da nicht so doll quotiert, oder?

Deshalb sehe ich so etwas immer mit gemischten Gefühlen. Ich habe aber, zu deiner Beruhigung, nichts gegen Frauen auf dem Arbeitsmarkt, aber so, wie das alles anscheinend im Rahmen einer gesteurten künstlichen Bedürfniserweckung abläuft, führt es nicht zu mehr Freiheit - eher zu mehr Abhängigkeit, oder besser, wenn dir das lieber ist, an die Stelle (gegenseitiger) Abhängigkeit von einem gleichberechtigten Partner tritt eine fremdbestimmte Abhängigkeit von (i.d.Regel "mächtigeren") Fremden.
"Selbstbestimmt" scheint mir da eher ein Trugschluss für viele zu sein, wenn es Arbeit betrifft.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Isi

Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Isi »

denkmal hat geschrieben: Die Frau möchte hier den Mann nachahmen um sich frei zu fühlen?
Wenn es das ist, warum 50 Wochenstunden arbeiten gehst: Ja!
denkmal hat geschrieben:Deshalb sehe ich so etwas immer mit gemischten Gefühlen. Ich habe aber, zu deiner Beruhigung, nichts gegen Frauen auf dem Arbeitsmarkt...
Das ist ungeheuer großzügig. Danke!
denkmal hat geschrieben: ....., aber so, wie das alles anscheinend im Rahmen einer gesteurten künstlichen Bedürfniserweckung abläuft, führt es nicht zu mehr Freiheit - eher zu mehr Abhängigkeit, oder besser, wenn dir das lieber ist, an die Stelle (gegenseitiger) Abhängigkeit von einem gleichberechtigten Partner tritt eine fremdbestimmte Abhängigkeit von (i.d.Regel "mächtigeren") Fremden.
Warum wehrst du dich nicht gegen diese "künstliche Bedürfniserweckung"?
denkmal hat geschrieben: "Selbstbestimmt" scheint mir da eher ein Trugschluss für viele zu sein, wenn es Arbeit betrifft.
Ich glaube auch nicht, dass das ein Grund ist. Oder ist es für dich einer: Gehst du arbeiten, um dich selbst zu verwirklichen?
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Weltregierung
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Re: Was ist Feminismus?

Beitrag von Weltregierung »

Isi hat geschrieben:
Gut erkannt. Und richtig umgesetzt.

Da aber nur Frauen die Kinder bekommen und nur ihnen darum Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erwachsen, werden eben diese Nachteile mittels Frauenquote ausgeglichen. So lange aus dem Umstand, dass Frauen Kinder bekommen, eine Ungleichbehandlung der Geschlechter resultiert (strukturelle Benachteiligung der Frauen), ist eine Bevorzugung der strukturell Benachteiligten erforderlich.
Also sollte eine Frauenquote nur für Frauen gelten, die bereits Kinder bekommen haben? Um Nachteile, die einer berufstätigen Frau aus einer Schwangerschaft entstehen können, auszugleichen, haben wir in Deutschland den Mutterschutz. Ich bin mir sicher, dass Frauen gut genug sind, auch ohne irgendwelche Quoten Karriere zu machen, wenn sie es denn wirklich wollen. :thumbup:
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Dumsy
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Dumsy »

Isi
Da aber nur Frauen die Kinder bekommen und nur ihnen darum Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erwachsen, werden eben diese Nachteile mittels Frauenquote ausgeglichen. So lange aus dem Umstand, dass Frauen Kinder bekommen, eine Ungleichbehandlung der Geschlechter resultiert (strukturelle Benachteiligung der Frauen), ist eine Bevorzugung der strukturell Benachteiligten erforderlich.
Es ist schwer, z.B. einem alleinerziehenden Vater zu erklären, warum er der Quote wegen den Job nicht bekommen soll - die Millionärsfrau hingegen schon, auch wenn sie ihr Leben lang niemals ein Interesse daran hatte, Kinder zu bekommen. Das "Kinder bekommen" ist ja offensichtlich nicht das Problem, eher das "aus dem Beruf ausscheiden, um zu erziehen" - und das betrifft auch eine steigende Anzahl Männer. In sofern sind die "Strukturell Benachteiligten" hier nicht die Frauen, sondern die, die die Kinder erziehen. Diese "Menge" stimmt weitgehend mit den Frauen überein, aber eben nicht ganz. Es gibt genug Frauen, die keine Kinder wollen, und Männer, die in einer Partnerschaft die Erziehung übernehmen. Sinnvoller und gerechter ist es also, direkt die "Strukturelle Benachteiligung" zu bekämpfen.
Starre Quoten, die alle anderen Faktoren ausblenden, sind deshalb niemals "gerecht" - und auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Zuletzt geändert von Dumsy am So 7. Dez 2008, 15:23, insgesamt 5-mal geändert.
Isi

Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Isi »

Dumsy hat geschrieben:Isi



Es ist schwer, z.B. einem alleinerziehenden Vater zu erklären, warum er der Quote wegen den Job nicht bekommen soll - die Millionärsfrau hingegen schon, auch wenn sie ihr Leben lang niemals ein Interesse daran hatte, Kinder zu bekommen.
Das ist richtig und in der Tat ein Problem, dem ich gerne mit einer Elternquote abhelfen würde. Denn Nutznießerinnen dieses Konstrukts, sowie es jetzt ist, sind die kinderlosen Frauen und somit auch keine Nachteile auszugleichen haben, die eben an eine Mutterschaft geknüpft sind und genau darum vertrete ich die Idee, eine geschlechtsneutrale Quote an das Vorhandensein von Kindern zu binden und eben nicht an die Option im Einklang mit einem tradierten Rollenmodell und somit nicht nur für Frauen hinzunehmen, sondern an das Merkmal Elternschaft zu binden. Dazu bedarf es aber auch der Gleichstellung in Bezug auf Beschäftigungsverbote bei der Geburt eines Kindes.
Dumsy hat geschrieben: Das "Kinder bekommen" ist ja offensichtlich nicht das Problem, eher das "aus dem Beruf ausscheiden, um zu erziehen" - und das betrifft auch eine steigende Anzahl Männer. In sofern sind die "Strukturell Benachteiligten" hier nicht die Frauen, sondern die, die die Kinder erziehen. Diese "Menge" stimmt weitgehend mit den Frauen überein, aber eben nicht ganz. Es gibt genug Frauen, die keine Kinder wollen, und Männer, die in einer Partnerschaft die Erziehung übernehmen. Sinnvoller und gerechter ist es also, direkt die "Strukturelle Benachteiligung" zu bekämpfen.
Starre Quoten, die alle anderen Faktoren ausblenden, sind deshalb niemals "gerecht" - und auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Du hast Recht, das sehe ich genau so. Sowas wäre was für Manndat, um etwas an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Oder für eine an Gleichberechtigung und sozialem Fortschritt interessierten Gleichberechtigungspolitik. Aber auf die lässt sich noch ´ne Weile warten.
Zuletzt geändert von Isi am Mo 8. Dez 2008, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Dampflok »

"Die feministische Agenda ist nicht für die Gleichberechtigung der Frauen da. Sie ist eine sozialistische, anti-familiäre politische Bewegung, die Frauen ermutigt, ihre Männer zu verlassen, ihre Kinder zu töten, (…) den Kapitalismus zu zerstören und lesbisch zu werden."
(Quelle: Pat Robertson, Spendensammel-Aufruf, 1992. Gefunden auf www.conservapedia.com.)


.
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von hafenwirt »

http://www.kicker.de/news/fussball/3lig ... dchen.html
Auf Burghausens Fußballer kommt wohl eine harte Woche zu. "Heidenheim war aggressiv, laufstark und von der ersten Minute an um den Sieg bemüht. Wir waren behäbig, zu langsam und zu unbeweglich", analysierte Trainer Jürgen Press nach der bitteren 1:6-Schlappe bei Aufsteiger Heidenheim und sprach davon, er habe "eine Mädchenmannschaft" gesehen.
Eine Äußerung, die so nicht sein darf.
Jürgen Press sollte nach diesem Fehltritt sofortig zurücktreten als Trainer.
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Kikyo »

Welches Problem haben Männer, wenn es um eine Gleichberechtigung von Mann und Frau geht? Es ist ja keine Bevorzugung, lediglich Gleichberechtigung...
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von von Grimm »

Kikyo hat geschrieben:Welches Problem haben Männer, wenn es um eine Gleichberechtigung von Mann und Frau geht? Es ist ja keine Bevorzugung, lediglich Gleichberechtigung...
Kein Problem.
PS: Könntest du dich dafür entscheiden in normaler Schriftfarbe, also schwarz, zu schreiben?
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Kikyo »

@von Grim

Wieso stört es dich?^^
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Umetarek »

Kikyo hat geschrieben:@von Grim

Wieso stört es dich?^^
Es beißt in den Augen :cry2:
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von frems »

Dabei gibt es viel schönere Farben.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Umetarek »

frems hat geschrieben:Dabei gibt es viel schönere Farben.
Ok, das beist nicht, dafür erinnert es mich an Cola :sick:
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Dampflok »

Kikyo hat geschrieben:Welches Problem haben Männer, wenn es um eine Gleichberechtigung von Mann und Frau geht? Es ist ja keine Bevorzugung, lediglich Gleichberechtigung...
Definiere Gleichberechtigung.

Gleiche Wehrpflicht?
Gleiches Recht auf die eigenen Kinder?
Gleiche Rechte bei der Familienplanung?

oder etwa:

Gleiche Zahl von Topjobs ohne gleiche Risiken beim Aufstieg oder der Firmengründung?

Mit Gleichberechtigung hat wohl niemand ein Problem - wohl aber mit "Gleichstellung" = gleichen Ergebnissen ohne gleicher Leistung. Gleichberechtigung muß nämlich nicht zu 50/50 an der Spitze führen, schon weil Männer und Frauen im Schnitt von Natur aus unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Aber das führt hier wohl zu weit.... :)


.
Zuletzt geändert von Dampflok am Di 18. Mai 2010, 00:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Feminismus

Beitrag von Dampflok »

Dumsy » So 7. Dez 2008, 15:14 hat geschrieben:Isi



Es ist schwer, z.B. einem alleinerziehenden Vater zu erklären, warum er der Quote wegen den Job nicht bekommen soll - die Millionärsfrau hingegen schon, auch wenn sie ihr Leben lang niemals ein Interesse daran hatte, Kinder zu bekommen. Das "Kinder bekommen" ist ja offensichtlich nicht das Problem, eher das "aus dem Beruf ausscheiden, um zu erziehen" - und das betrifft auch eine steigende Anzahl Männer. In sofern sind die "Strukturell Benachteiligten" hier nicht die Frauen, sondern die, die die Kinder erziehen. Diese "Menge" stimmt weitgehend mit den Frauen überein, aber eben nicht ganz. Es gibt genug Frauen, die keine Kinder wollen, und Männer, die in einer Partnerschaft die Erziehung übernehmen. Sinnvoller und gerechter ist es also, direkt die "Strukturelle Benachteiligung" zu bekämpfen.
Starre Quoten, die alle anderen Faktoren ausblenden, sind deshalb niemals "gerecht" - und auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Genau! :thumbup:


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Blasphemist
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LGBT und Migranten

Beitrag von Blasphemist »

Hat zwar nicht direkt was mit Feminismus zu tun aber passt irgendwie in Gender.

http://www.taz.de/Lesbisch-schwules-Sta ... /!5204726/

Hier gibt es Streit um das Plakat, lebische Moslemin mit Kopftuch soll für Vielfalt stehen. Das wird kritisiert aber ich verstehe nicht so ganz, wer jetzt wen und warum kritisiert.

Hat jemand von euch den Durchblick?
Zuletzt geändert von Blasphemist am Do 18. Jun 2015, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: LGBT und Migranten

Beitrag von Macc »

Blasphemist » Do 18. Jun 2015, 13:37 hat geschrieben:Hat zwar nicht direkt was mit Feminismus zu tun aber passt irgendwie in Gender.

http://www.taz.de/Lesbisch-schwules-Sta ... /!5204726/

Hier gibt es Streit um das Plakat, lebische Moslemin mit Kopftuch soll für Vielfalt stehen. Das wird kritisiert aber ich verstehe nicht so ganz, wer jetzt wen und warum kritisiert.

Hat jemand von euch den Durchblick?
Befremdliche Auswüchse sind immer kritikwürdig.
" Die EU ist kein zahnloser Tiger, sie ist überhaupt kein Tiger, sie ist ein Bettvorleger " ( Heinz Buschkowsky )
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