Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Moderator: Moderatoren Forum 8

GottlosGlücklich
Beiträge: 253
Registriert: Di 8. Dez 2020, 20:38

Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von GottlosGlücklich »

Ich bin grundsätzlich gegen religiös begründete Beschneidung von einwilligungsunfähigen Menschen, so wie ich gegen jede Zwangskonfessionalisierung von einwilligungsunfähigen Menschen bin. Das schon mal als erstes.

Bei der Beschneidung kommt erschwerend hinzu, dass es sich um eine Körperverletzung handelt, die gegen 2 Grundrechte des Kindes verstößt. Religionsfreiheit und körperliche Unversehrtheit.
Wenn die Beschneidung auf ein Alter verschoben würde, wo das Kind einwilligen kann, gäbe es kein Problem.

Auf diesen Fakten fußt die Argumentation der Beschneidungskritik. Dennoch kommt es vor, dass diesen Menschen Antisemitismus vorgeworfen wird. Mit der völlig absurden Begründung, man hätte was gegen Moslems und Juden.

Mir erschließt sich das nicht. Nicht alle Moslems und Juden lassen ihre Kinder beschneiden.
Wo ist also das Problem, die Beschneidung später freiwillig vorzunehmen? Weil "Gott" das so will? Jeder weiß (oder sollte zumindest wissen), dass Säuglinge ein Schmerzgedächtnis haben und sie diese Grausamkeit keineswegs vergessen.
Was ist das also für ein tyrannischer Gott, der verlangt, Kindern das anzutun?

Der Strangtitel wurde nach Beratungen zwischen Vorstand und den zuständigen Moderatoren abgeändert.

Kritikaster
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Teeernte »

Es gibt Geld von Omma/Oppa....zur Feier.....und man ist ein GUTER Gläubiger in der Gesellschaft ->> die dann ne Feier hat.

(Gesellschaftlicher Druck) Mehr iss meist nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von ThorsHamar »

Teeernte hat geschrieben:(04 Jan 2021, 22:33)

Es gibt Geld von Omma/Oppa....zur Feier.....und man ist ein GUTER Gläubiger in der Gesellschaft ->> die dann ne Feier hat.

(Gesellschaftlicher Druck) Mehr iss meist nicht.
Rabbiner Yehuda Teichtal von der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft Chabad Lubawitsch hat 2012 mal rausgehauen, Zitat: „Ich hoffe sehr, dass die Bundesregierung Rechtssicherheit schafft durch eine Rechtsverordnung oder durch ein Gesetz, das die Beschneidung aus religiösen Gründen erlaubt“. Sie sei einer der zentralen Grundsätze im Judentum. Wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe, wäre jüdisches Leben in Deutschland nicht denkbar. " Zitat Ende
https://www.tagesspiegel.de/berlin/besc ... 458-2.html

Und der Zentralrat hat sich geäussert, Zitat:

"Zentralrat der Juden in Deutschland: Zum Thema Beschneidung
15. Juli 2012 – 25 Tammuz 5772
Das Thema Beschneidung wird in Deutschland noch immer diskutiert. Auslöser der Debatte ist das Urteil des Kölner Landgerichts vom 07.05.2012 (Az. 151 Ns 169/11). Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich in der Debatte eindeutig geäußert: Das Beschneidungsgebot am achten Tag ist für das Judentum elementar und konstitutiv und deshalb schlicht nicht verhandelbar… " Zitat Ende

https://www.hagalil.com/2012/07/zjd-3/

Damit war und ist jede Diskussion als antisemitisch erledigt und die Moslems können sich freuen.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Für Menschen mit langem Leseatem ist die rechtliche Situation hier erschöpfend dargestellt.

Insofern: Never ever wird es ein Verbot geben.
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(04 Jan 2021, 23:55)

Angesichts der jahrelangen kontroversen Debatten unter Juristen und Medizinern scheint die Sachlage nicht so einfach und nicht so eindeutig zu sein. Desweiteren: ein komplettes Verbot fordert m.W. niemand.
Letztendlich können Mediziner und Juristen diskutieren was sie wollen: Stellen Sie sich die Verwerfungen vor, wenn Deutschland das Beschneidungsalter auf den Zeitpunkt der Religionsmündigkeit legen würde, was ja eine politische Entscheidung wäre. Würde es Christen betreffen, gäbe es da kein großes Problem, aber so, angesichts der Geschichte und des deutschen Selbstverständnisses?

Ich sehe das wie ThorsHamar. Keine Chance, das in der Moderne ebenso sinnlose wie archaisch-barbarische Ritual loszuwerden.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Ich sehe es mittlerweile gelassener, da die Mehrheit der beschnittenen Männer sich nicht beklagt.
Warum sollte ich mir Gedanken machen um kleine muslimische oder jüdische Pimmelchen?
Die männliche Beschneidung hat in keiner Weise so negative Auswirkungen fûr das Kind wie die weibliche. Wichtiger ist, dass hier in Europa streng und konsequent gegen alle Beschneidungsfantasien vorgegangen wird, die Mädchen betreffen.
Ansonsten mische ich mich in religiöse Riten nicht ein, wenn es mich nicht selbst betrifft und vor allem nicht meine Kinder. Bringt nichts.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40971
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:25)

Ich sehe es mittlerweile gelassener, da die Mehrheit der beschnittenen Männer sich nicht beklagt.
Als beschnittener Mann versehe ich auch nicht so richtig, was daran so archaisch und barbarisch sein soll.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:28)

Als beschnittener Mann versehe ich auch nicht so richtig, was daran so archaisch und barbarisch sein soll.
Es ist ein Eingriff in deinen Körper und in deine Intimsspähre, ohne dass du drum gebeten hast.
Zufälligerweise bist du glücklich und dankbar.

Nun denn, wärst du es nicht, wäre auch das nicht mein Problem.

Nicht nur von dir weiß ich, dass die Mehrheit der beschnittenen Männer ohne jedes Problem damit lebt.

Mich interessiert viel mehr die weibliche Beschneidung, die das Leben zum Albtraum macht für die Betroffnen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:25)

Ich sehe es mittlerweile gelassener, da die Mehrheit der beschnittenen Männer sich nicht beklagt.
Warum sollte ich mir Gedanken machen um kleine muslimische oder jüdische Pimmelchen?
Die männliche Beschneidung hat in keiner Weise so negative Auswirkungen fûr das Kind wie die weibliche. Wichtiger ist, dass hier in Europa streng und konsequent gegen alle Beschneidungsfantasien vorgegangen wird, die Mädchen betreffen.
Ansonsten mische ich mich in religiöse Riten nicht ein, wenn es mich nicht selbst betrifft und vor allem nicht meine Kinder. Bringt nichts.
Das ist natürlich richtig, dass es unmittelbar nichts bringt. Allerdings darf man die Akzeptanz solcher barbarischen Rituale durchaus auch der eigenen Gesellschaft als Spiegel ihrer Inkonsequenz und ihrer Vogel-Strauß-Haltung gegenüber religiösen Ritualen, die eigentlich gegen die Intention der eigenen Wertordnung verstoßen, vorhalten. Es zeigt einfach, dass Religion letztendlich immer noch eine völlig überhöhte Rolle im Staat spielt. Was würden wir denn beispielsweise sagen, wenn wir eine große Gruppe von Pandaung hierher bekämen, wo man den Mädchen die Hälse durch Goldringe zu Giraffenhälsen verlängert, oder wenn wir Mursi bekämen, wo den Mädchen die Unterlippe aufgeschnitten wird und Teller eingesetzt werden? Man würde es vermutlich verbieten, weil es nicht religiös genug ist, und genau dann sind wir wieder bei der berechtigten Frage, weshalb Religion eigentlich besser behandelt wird als andere Weltanschauungen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40971
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:32)
Nicht nur von dir weiß ich, dass die Mehrheit der beschnittenen Männer ohne jedes Problem damit lebt.
Ich habe aus der letzten Diskussion mitgenommen. dass das Thema sehr emotional geführt wird.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:54)

Beschneidungen gibt es auch in aufgeklärten Gesellschaften ohne religiösen Hintergrund.
Ja, so eine aufgeklärte Gesellschaft wie die US-Amerikanische, die eigentlich mit der Beschneidung das Masturbieren verhindern wollte.
Und später wurde mit Hygiene argumentiert, als ob das Waschen noch nicht erfunden wäre.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:54)

Beschneidungen gibt es auch in aufgeklärten Gesellschaften ohne religiösen Hintergrund.
Ja, unter bestimmten Bedingungen war es ja durchaus aus hygienischen Gründen auch sinnvoll.

Umgekehrt gibt es jüdische Menschen wie meine Kollegin, die ihren Glauben durchaus lebt und ihre Kinder darin erzieht, aber diese nicht hat beschneiden lassen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Keoma hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:57)

Ja, so eine aufgeklärte Gesellschaft wie die US-Amerikanische, die eigentlich mit der Beschneidung das Masturbieren verhindern wollte.
Und später wurde mit Hygiene argumentiert, als ob das Waschen noch nicht erfunden wäre.
Genau so ist es. Und der vollkommen korrekte Hinweis auf das Masturbieren, sollte eigentlich auch diejenigen zum Überlegen bringen, die behaupten, dass die Beschneidung für den Mann ja keinen Nachteil habe.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Stoner hat geschrieben:(05 Jan 2021, 09:59)

Ja, unter bestimmten Bedingungen war es ja durchaus aus hygienischen Gründen auch sinnvoll.
Siehe Keomas Beitrag. In den USA ist der Großteil der Männer beschnitten. Wohl so um die 70%. Das hat nichts mit "unter bestimmten Bedingungen" zu tun.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:01)

Genau so ist es. Und der vollkommen korrekte Hinweis auf das Masturbieren, sollte eigentlich auch diejenigen zum Überlegen bringen, die behaupten, dass die Beschneidung für den Mann ja keinen Nachteil habe.
Gibt es denn Studien, dass beschnittene Männer mehrheitlich leiden, ihre Vorhaut vermissen und im Leben eingeschränkt sind?
Das wäre ein klares Signal, dagegen vorzugehen.

Beschnittene Frauen leiden ihr Leben lang. Interessiert kaum jemanden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40971
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:18)

Gibt es denn Studien, dass beschnittene Männer mehrheitlich leiden, ihre Vorhaut vermissen und im Leben eingeschränkt sind?
Das wäre ein klares Signal, dagegen vorzugehen.
Wenn diese, aus hygienischen Gründen beschnittenen Männer mehrheitlich Probleme mit ihrer fehlenden Vorhaut hätten, würden sie diese Probleme nicht auf ihre Söhne übertragen.

Und das Männer noch wehleidiger sind als Frauen, muss ich dir auch nicht erzählen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:18)

Gibt es denn Studien, dass beschnittene Männer mehrheitlich leiden, ihre Vorhaut vermissen und im Leben eingeschränkt sind?
Das wäre ein klares Signal, dagegen vorzugehen.

Beschnittene Frauen leiden ihr Leben lang. Interessiert kaum jemanden.
Beschneidung von Frauen ist ja in Deutschland verboten. Auch in vielen anderen Ländern. Es scheint also durchaus "jemanden" zu interessieren.
Zur Bedeutung der Vorhaut beim Mann in Bezug auf die sexuelle Stimulation findest sicherlich genug Informationen im Internet.

Dazu sei nochmal angemerkt, dass die "Beschneidung" der Frau ein weitaus rabiaterer Eingriff ist als die Entfernung der Vorhaut beim Mann.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:18)

Gibt es denn Studien, dass beschnittene Männer mehrheitlich leiden, ihre Vorhaut vermissen und im Leben eingeschränkt sind?
Das wäre ein klares Signal, dagegen vorzugehen.

Beschnittene Frauen leiden ihr Leben lang. Interessiert kaum jemanden.
Das stimmt nicht. Die Beschneidung, die definitiv eine Verstümmelung ist, steht in Deutschland unter Strafe und ich habe noch nie jemanden getroffen, der das verteidigen würde. Und selbst in konservativen muslimischen Kreisen findet das keine Anhänger. Das wird irgendwann verschwinden, dazu müssen Lebensbedingungen sich ändern, denn es hängt ja nicht an Religionen. Die Beschneidung der Jungs dagegen schon, und deshalb wird auch keine Aufklärung daran etwas ändern.

Für mich unterscheidet sich die Taufe von der Beschneidung, um wieder aufs Thema zurückzukommen. Die Taufe ist nichts Bleibendes, die Beschneidung dagegen schon eine "Zeichnung" fürs Leben. Und daher wäre es theoretisch natürlich dem eigenen liberalen Verständnis des modernen liberalen Rechtsstaats angebracht, den tatsächlichen Akt auf den Zeitpunkt der Religionsmündigkeit zu legen. Religion lebt wesentlich von symbolischen Akten, also würde man auch ein entsprechendes symbolisches Ritual für die Säuglingsbeschneidung finden. Das entspräche eigentlich den Vorstellungen von der persönlichen Autonomie. Aber eben nur eigentlich.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:01)

Genau so ist es. Und der vollkommen korrekte Hinweis auf das Masturbieren, sollte eigentlich auch diejenigen zum Überlegen bringen, die behaupten, dass die Beschneidung für den Mann ja keinen Nachteil habe.
Natürlich hat sie einen Nachteil, der Liebe Gott hat uns die Vorhaut ja nicht zufällig verpasst.
Umso dämlicher von ihm, dass er sie auf einmal wieder haben will.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40971
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:01)

Genau so ist es. Und der vollkommen korrekte Hinweis auf das Masturbieren, sollte eigentlich auch diejenigen zum Überlegen bringen, die behaupten, dass die Beschneidung für den Mann ja keinen Nachteil habe.
Welchen Nachteil hat denn ein beschnittener Mann bezüglich Masturbation? Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
GottlosGlücklich
Beiträge: 253
Registriert: Di 8. Dez 2020, 20:38

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von GottlosGlücklich »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Jan 2021, 11:00)

Welchen Nachteil hat denn ein beschnittener Mann bezüglich Masturbation? Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren.
Ich weiß von einem beschnittenen Mann, der seiner Religion den Rücken gekehrt hat, dass er massive physische und psychische Probleme hat. Angefangen bei sexuellen Sensibilitätsstörungen bis zu Kindheitstraumata.
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:42)

Die Beschneidung hatte in Vorzeiten insbesondere eine medizinische Funktion: weil Wasser im Nahen Osten knapp war, war es mit der Körperpflege schwieriger, unter der Vorhaut sammeln sich viele Bakterien, die in Verdacht stehen, diverse Krankheiten bis hin zu Krebs auslösen zu können. Der Rest ist Geschichte und wie so oft in der Geschichte heißt es: old habits die hard.
Das weiß ich, aber man sollte das dann gesellschaftlich-funktional betrachten. Viele religiöse Gesetze basieren auf praktischen Überlegungen. Wenn aber - historisch gesehen - Gruppen zu groß wurden, dann bedurfte, um keine inneren Streitigkeiten zu provozieren, die zur Durchsetzung einer notwendigen oder sinnvollen Praxis "verfassten" Normen einer höheren Autorität, um von allen akzeptiert zu werden, ohne dass sich einzelne Clans benachteiligt oder fremdbestimmt fühlten.

So werden aus praktischen Handlungen, die man durchsetzen wollte, religiöse, an gemeinsame göttliche Autoritäten gebundene Normen. Beschneiden war Hygiene, und das entsprechende Hygienegesetz kommt von Gott, der für den Bund mit ihm den Vollzug der Beschneidung fordert.

Im Lauf der Geschichte verselbstständigt sich das so weit, bis nur noch die rein religiöse Funktion in absoluter Überhöhung übrigbleibt. Die Ironie liegt schließlich darin, dass man in der Moderne zur Rechtfertigung wieder auf alte hygienische Aspekte zur Rechtfertigung eines religiösen Dogmas zurückgreift, um ein eigentlich sinnlos gewordenes absolutes Gesetz noch irgendwie zu rechtfertigen bzw. gegen moderne Vorstellungen von Persönlichkeitsrechten und Autonomie der Person zu verteidigen.

Wie ich oben schrieb: Mursi oder Padaung mit ihren ziemlich fremdartigen Bräuchen in Bezug auf die Lippen oder den Hals der Frauen würden wir nicht anerkennen, weil es da nichts Höheres gibt, was man den Religionen lustigerweise noch immer zubilligt. Da würden Staat und Gerichte eingreifen - durchaus zurecht, wie ich finde. Aber nur dann, wenn Religion nicht bessergestellt wird, sonst ist es diskriminierend.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52578
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(04 Jan 2021, 23:33)

Für Menschen mit langem Leseatem ist die rechtliche Situation hier erschöpfend dargestellt.

Insofern: Never ever wird es ein Verbot geben.
"Never ever" würde ich nicht unterschreiben. So man sich der Konsequenzen eines generellen Verbots bewusst ist und gewillt ist, diese zu verantworten, liegt meiner Meinung nach ein Verbot je nach politischer Couleur nach wie vor im Bereich des Möglichen. Bis dato ist man augenscheinlich nicht gewillt, die Konsequenzen zu verantworten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jan 2021, 12:40)

"Never ever" würde ich nicht unterschreiben. So man sich der Konsequenzen eines generellen Verbots bewusst ist und gewillt ist, diese zu verantworten, liegt meiner Meinung nach ein Verbot je nach politischer Couleur nach wie vor im Bereich des Möglichen. Bis dato ist man augenscheinlich nicht gewillt, die Konsequenzen zu verantworten.
Wer wäre denn in diesem Fall "man"? Eigentlich ist nämlich zu konstatieren, dass es überhaupt keine solchen "Konsequenzen" gibt, welche eine moderne Gesellschaft in 2121 beträfe.
Ich empfinde die Konstellation "man droht mit Konsequenzen" und "man hat Angst vor Konsequenzen" für gemeinsame Problemlösungen als worst case, denn damit wird eine eigenartige "Macht"frage postuliert und somit auch die Unmöglichkeit von tatsächlicher Veränderung.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52578
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:31)

Wer wäre denn in diesem Fall "man"? Eigentlich ist nämlich zu konstatieren, dass es überhaupt keine solchen "Konsequenzen" gibt, welche eine moderne Gesellschaft in 2121 beträfe.
Ich empfinde die Konstellation "man droht mit Konsequenzen" und "man hat Angst vor Konsequenzen" für gemeinsame Problemlösungen als worst case, denn damit wird eine eigenartige "Macht"frage postuliert und somit auch die Unmöglichkeit von tatsächlicher Veränderung.

“Man“ ist in diesem Fall Judikative, Legislative und Exekutive.

Selbstverständlich ergibt ein Beschneidungsverbot Konsequenzen, in erster Linie für die Betroffenen und ihre jeweilige Reaktion darauf, aber auch innen- wie außenpolitisch und daraus wiederum ggfls wirtschaftlich.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:54)


“Man“ ist in diesem Fall Judikative, Legislative und Exekutive.

Selbstverständlich ergibt ein Beschneidungsverbot Konsequenzen, in erster Linie für die Betroffenen und ihre jeweilige Reaktion darauf, aber auch innen- wie außenpolitisch und daraus wiederum ggfls wirtschaftlich.
Ja, das ist mir schon klar.
Meine Frage habe ich deshalb gestellt, weil es bei den "Konsequenzen" eben logischerweise 2 x "man" gibt. Darum wollte ich ja wissen, welche "man" Du meintest.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:54)


“Man“ ist in diesem Fall Judikative, Legislative und Exekutive.

Selbstverständlich ergibt ein Beschneidungsverbot Konsequenzen, in erster Linie für die Betroffenen und ihre jeweilige Reaktion darauf, aber auch innen- wie außenpolitisch und daraus wiederum ggfls wirtschaftlich.
Genau, es würde einen Shitstorm von außen aus allen Richtungen und Lagern geben, und im Inneren würde wahrscheinlich ein fürchterlicher Kulturkampf mit den unmöglichsten Koalitionen ausbrechen. Daher würde eine vernünftige Abwägung auch zum Ergebnis kommen: Besser die Finger davon lassen. Aber den Finger in die Wunde der ungerechtfertigten Privilegierung von religiösen Praktiken zu legen sollte man sich trotzdem nicht nehmen lassen.
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:59)



@Stoner: meine Antwort war keine Rechtfertigung. Ich bin der Meinung, dass das Kind das selber entscheiden können sollte, sobald es alt genug ist.
Nein, habe ich auch nicht so verstanden, und ich schrieb ja dann auch noch, dass die Kinder das selbst entscheiden sollten, ob sie auf diese Weise ihren Bund schließen wollen oder nicht. Aber ein solches Gesetz halte ich einfach hier für undenkbar.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Welche gesellschaftlichen Nachteile ergeben sich aus beschnittenen Penissen und worin liegen meine Vorteile in Bezug auf unbeschnittenen? Welche Vor- und Nachteile hätte ich durch ein Verbot? Zur Zeit berûhren mich beschnittene Penisse in keiner Weise. Sie sind mir völlig wurscht.
Der Grund ist kaum vorhandenes Leid, kaum Beschwerden und die Gefahr lauten Nörgelns überall ohne persönliche Vorteile fûr die Mehrheit in der Gesellschaft.
Gravierende erzwungene Veränderungen sollten Vorteile bringen und nicht nur Mißmut.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:22)

Welche gesellschaftlichen Nachteile ergeben sich aus beschnittenen Penissen und worin liegen meine Vorteile in Bezug auf unbeschnittenen? Welche Vor- und Nachteile hätte ich durch ein Verbot? Zur Zeit berûhren mich beschnittene Penisse in keiner Weise. Sie sind mir völlig wurscht.
Der Grund ist kaum vorhandenes Leid, kaum Beschwerden und die Gefahr lauten Nörgelns überall ohne persönliche Vorteile fûr die Mehrheit in der Gesellschaft.
Gravierende erzwungene Veränderungen sollten Vorteile bringen und nicht nur Mißmut.
Auch mich berühren die nicht, sie gehen mich ja eigentlich nichts an.

Was mich dagegen mit Blick aufs Allgemeine etwas angeht, ist die dahintersteckende Ideologie, dass Religionen etwas Besseres und Wertvolleres sind als andere Weltanschauungen.

Wenn ich alles nur über "mich" definiere und betrachte: Mich stören auch keine Frauen, die in der Burka unterrichten. Fügt das jemand Leid zu? Mir? Welche Vorteile habe ich, wenn das erlaubt oder verboten ist?
GottlosGlücklich
Beiträge: 253
Registriert: Di 8. Dez 2020, 20:38

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von GottlosGlücklich »

Stoner hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:37)

Auch mich berühren die nicht, sie gehen mich ja eigentlich nichts an.

Was mich dagegen mit Blick aufs Allgemeine etwas angeht, ist die dahintersteckende Ideologie, dass Religionen etwas Besseres und Wertvolleres sind als andere Weltanschauungen.
Genau das. Vor allem dass Religionen wertvoller sind als Kinderrechte. Das sollte durchaus jeden was angehen.
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von BlueMonday »

Es ist ja wohl auch eine wichtige Frage, wie beschnitten wird. Ob in einem Krankenhaus von ausgebildeten Ärzten mit Betäubung("Vollnarkose empfohlen") oder ob da irgendein Priester im Wohnzimmer mit dem Messer ohne Betäubung herumschneidet. Da gab es schon einige Komplikationen bis zu Todesfällen.
Selbst im professionellen Fall geht es um erhebliche Schmerzen im Nachgang mehrere Tage lang und um einen weitestgehenden Verlust der Reizbarkeit der Eichel. Und bei der weiblichen Beschneidung gibt es verschiedene Schweregrade. Im leichtesten Falle wird "nur" die Klitorisvorhaut entfernt. Ist also vergleichbar mit der männlichen Beschneidung, müsste also auch "erlaubt" sein aus "religiösen Gründen". Eine Gesellschaft definiert sich nun vor allem über ihre Tabus, die sie meist recht unterschiedlich ausstreut.

Oder man stelle sich eine fiktive Religion vor, die vorsieht, dass Kindern 12 Tage nach der Geburt mit einem Ritualmesser der obere Teil der Ohrmuschel abgeschnitten wird, um Teil der Religiongemeinschaft zu werden. Man kann ja auch prima mit halbem Ohr leben. So ein Ritus gäbe zumindest hierzulande auch rechtlichen Diskussionsstoff ab. Die wesentliche Frage ist letztlich, inwieweit das eigene Kind den Eltern "gehört". Da gab es und gibt es gesellschaftlich gesetzte Grenzen, was man seinen Kindern "antun" darf.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:37)

Auch mich berühren die nicht, sie gehen mich ja eigentlich nichts an.

Was mich dagegen mit Blick aufs Allgemeine etwas angeht, ist die dahintersteckende Ideologie, dass Religionen etwas Besseres und Wertvolleres sind als andere Weltanschauungen.

Wenn ich alles nur über "mich" definiere und betrachte: Mich stören auch keine Frauen, die in der Burka unterrichten. Fügt das jemand Leid zu? Mir? Welche Vorteile habe ich, wenn das erlaubt oder verboten ist?
Der Penis bleibt in der Öffentlichkeit ja meist in der Hose, während die Frauenunterdrückung per schwarzem Bettlaken über Gesicht ja offensichtlich ist.
Ein Leid fügt diese den anderen Menschen auch nicht zu. Ich finde sie dennoch abstoßend.

Wie gesagt, mehrheitlich finden beschnittene Männer diesen Zustand positiv, man sieht es nicht in der Öffentlichkeit und es gibt kaum Klagen der Betroffenen.

Warum darf man nicht mal nachfragen, was ein Verbot der Mehrheitsgesellschaft an Vorteilen bringt? Kein Außenstehender wird gezwungen, sein eigenes Kind zu beschneiden.
Wichtig ist doch der nicht vorhandene Zwang anderen gegenûber und der nicht vorhandene Einfluß auf Anders- oder Nichtgläubige.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

aleph hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:08)

Ok, dann bleibt nur noch als argument, dass die beschneidung nicht selbstbestimmt durchgeführt wird. Das betrifft allerdings auch die taufe. Wenn man beschneidung verbietet wegen der fehlenden selbstbestimmung, dann müsste man logischerweise auch kindertaufe verbieten, die übrigens ganz schön brutal sein kann, ich habe in der weinstube mal ein video einer orthodoxen taufe veröffentlicht, bei der das kind ganz untergetaucht wird. Das geschieht da regelmäßig.
Dass da was unwiederbringlich weggeschnippelt wird, ist kein Argument?

Der Vergleich mit der Taufe erinnert mich immer an "meine Großmutter hat auch Kopftuch getragen".
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

BlueMonday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:59)


Oder man stelle sich eine fiktive Religion vor, die vorsieht, dass Kindern 12 Tage nach der Geburt mit einem Ritualmesser der obere Teil der Ohrmuschel abgeschnitten wird, um Teil der Religiongemeinschaft zu werden. Man kann ja auch prima mit halbem Ohr leben. So ein Ritus gäbe zumindest hierzulande auch rechtlichen Diskussionsstoff ab. Die wesentliche Frage ist letztlich, inwieweit das eigene Kind den Eltern "gehört". Da gab es und gibt es gesellschaftlich gesetzte Grenzen, was man seinen Kindern "antun" darf.
Richtig, etwas Ähnliches wollte ich gerade auch schreiben: Man stelle sich vor, es würde innerhalb der Protestanten eine neue Richtung entstehen, die sich auf die Bibel beruft und dann noch ein Ritual einführt, bei dem man dem Neugeborenen ein kleines christliches Symbol auf den Oberarm oder den Oberschenkel in die Haut brennt. Würde man das akzeptieren? Hätte es vor Gericht Bestand?

Sobald man Religion ihres Sonderstatus entkleidet, wird klar, dass solche lebenslangen "Zeichnungen" (vom Schmerz oder Komplikationen ganz abgesehen) mit den sonst geltenden Ansprüchen an Persönlichkeitsrechte und das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht vereinbar sind. Nur Religion darf sich darüber hinwegsetzen.
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:10)


Warum darf man nicht mal nachfragen, was ein Verbot der Mehrheitsgesellschaft an Vorteilen bringt? Kein Außenstehender wird gezwungen, sein eigenes Kind zu beschneiden.
Wichtig ist doch der nicht vorhandene Zwang anderen gegenûber und der nicht vorhandene Einfluß auf Anders- oder Nichtgläubige.
Ich sehe ganz einfach das Persönlichkeitsrecht eines Menschen verletzt, wenn in irgendeiner Form ohne seine Zustimmung in seinen Körper eingegriffen wird. Siehe auch meinen vorherigen Beitrag hier.
Eulenwoelfchen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Stoner hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:37)

Was mich dagegen mit Blick aufs Allgemeine etwas angeht, ist die dahintersteckende Ideologie, dass Religionen etwas Besseres und Wertvolleres sind als andere Weltanschauungen.
Das ewige Ringen um mehr Gerechtigkeit. :D
Kann ich nachvollziehen.

Obwohl ich zwangsgetauft bin, damit unentrinnbar :D im katholischen Glaubensbesitz bin und
eine unbeschnittene Nudel an mir dranhängt wie das Versprechen nach Gerechtigkeit. ist doch die Frage nach ungehinderter und freier Erektion viel entscheidender im gelebten Alltag. Als etwaige, lässliche Nachteile eines atheistischen Daseins im Vergleich zu dem eines gläubigen Feldhasens.

Religion und Glaube und gewisse Kernmarken, die ein Glaube für sich reklamiert oder beansprucht, wird es immer geben.
Wenn das Maß des Erträglichen sich insofern auf die Länge der Vorhaut eindampfen lässt, sollte das doch einen echten Seemann nicht weiter behelligen.

Er muss ja nicht mit einem religiös gestylten Zipfel rumlaufen, den ausserdem sowieso nicht so Viele wirklich sehen wollen, oder zu sehen bekommen. :D
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Di 5. Jan 2021, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

aleph hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:08)

Ok, dann bleibt nur noch als argument, dass die beschneidung nicht selbstbestimmt durchgeführt wird. Das betrifft allerdings auch die taufe. Wenn man beschneidung verbietet wegen der fehlenden selbstbestimmung, dann müsste man logischerweise auch kindertaufe verbieten, die übrigens ganz schön brutal sein kann, ich habe in der weinstube mal ein video einer orthodoxen taufe veröffentlicht, bei der das kind ganz untergetaucht wird. Das geschieht da regelmäßig.
Ok ich sehe einen Unterschied zwischen der Entfernung eines Körperteiles und dem Beträufeln mit Wasser.
Meine beiden wurden mit Wasser bespritzt, hinterher gab es lecker Essen und Geschenke, beide Mädchen sind schon längst aus dem Verein wieder ausgetreten - ohne Spuren oder Ungemach.
Welche Vor- oder Nachteile hattest du von dem Umstand, dass meine Kinder getauft waren? Sie selbst in diesem Land null.
Und was beschränkt dein Leben, wenn der Nachbar keine Vorhaut hat? Als ob Juden oder Muslime nicht auch Freude am Sex haben wollen und sich dem freiwillig berauben.
Ich kann mich nur wiederholen....die leiden mehrheitlich offenbar nicht darunter.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 14:22)

Welche gesellschaftlichen Nachteile ergeben sich aus beschnittenen Penissen und worin liegen meine Vorteile in Bezug auf unbeschnittenen? Welche Vor- und Nachteile hätte ich durch ein Verbot? Zur Zeit berûhren mich beschnittene Penisse in keiner Weise. Sie sind mir völlig wurscht.
Der Grund ist kaum vorhandenes Leid, kaum Beschwerden und die Gefahr lauten Nörgelns überall ohne persönliche Vorteile fûr die Mehrheit in der Gesellschaft.
Gravierende erzwungene Veränderungen sollten Vorteile bringen und nicht nur Mißmut.
In unserer Familie sind alle Männer aus nicht religiösen Gründen beschnitten und erleiden lt. eigener Aussage keinerlei Nachteile, schon gar nicht sexuell.
Die Zirkumzision hat sogar medizinische Vorteile, kann man hier nachlesen:
https://www.urologie-metropolitan.de/beschneidung
Übrigens ist der kleine Eingriff bei einem Kind (Baby) mit erheblich weniger Komplikation wie z.B. medikamentöse Erektionsunterdrückung verbunden als bei einem Erwachsenen oder Heranwachsenden,
bei dem er etwa wegen einer Phimose durchgeführt werden muss.

Mit einer Genitalbeschneidung, wie im EP unterstellt, hat die Zirkumzision mal überhaupt nichts zu tun.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14070
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von aleph »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:17)

Ok ich sehe einen Unterschied zwischen der Entfernung eines Körperteiles und dem Beträufeln mit Wasser.
Meine beiden wurden mit Wasser bespritzt, hinterher gab es lecker Essen und Geschenke, beide Mädchen sind schon längst aus dem Verein wieder ausgetreten - ohne Spuren oder Ungemach.
Welche Vor- oder Nachteile hattest du von dem Umstand, dass meine Kinder getauft waren? Sie selbst in diesem Land null.
Und was beschränkt dein Leben, wenn der Nachbar keine Vorhaut hat? Als ob Juden oder Muslime nicht auch Freude am Sex haben wollen und sich dem freiwillig berauben.
Ich kann mich nur wiederholen....die leiden mehrheitlich offenbar nicht darunter.
Eben. Übrigens kann man die entfernung durch transplantation rückgängig machen. Wenn man es aber verbietet, geschieht das oft im verborgenen durch schlecht oder gar nicht ausgebildetes personal, haftungsfragen usw. Sind schwieriger zu beantworten. Daher ist zulassung der beschneidung unter qualitätsvorgaben das kleinere übel.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:25)

In unserer Familie sind alle Männer aus nicht religiösen Gründen beschnitten und erleiden lt. eigener Aussage keinerlei Nachteile, schon gar nicht sexuell.
Die Zirkumzision hat sogar medizinische Vorteile, kann man hier nachlesen:
https://www.urologie-metropolitan.de/beschneidung
Übrigens ist der kleine Eingriff bei einem Kind (Baby) mit erheblich weniger Komplikation wie z.B. medikamentöse Erektionsunterdrückung verbunden als bei einem Erwachsenen oder Heranwachsenden,
bei dem er etwa wegen einer Phimose durchgeführt werden muss.

Mit einer Genitalbeschneidung, wie im EP unterstellt, hat die Zirkumzision mal überhaupt nichts zu tun.
Nur eine kleine Frage: Wenn jemand im Kindesalter beschnitten wurde, wie will er denn wissen, ob es Vor- oder Nachteile gibt?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:37)

Nur eine kleine Frage: Wenn jemand im Kindesalter beschnitten wurde, wie will er denn wissen, ob es Vor- oder Nachteile gibt?
Das würde ich dir nicht mal in der WS beantworten :D
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:40)

Das würde ich dir nicht mal in der WS beantworten :D
Die Frage ist ernsthaft.
Der Mann hat keine Vergleichsmöglichkeit.
Frauen schon:


https://mogis.info/blog/gastbeitrag-aus ... iner-frau/
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:45)

Die Frage ist ernsthaft.
Der Mann hat keine Vergleichsmöglichkeit.
Frauen schon:


https://mogis.info/blog/gastbeitrag-aus ... iner-frau/
Ich möchte hier nur soviel dazu sagen, dass einer "meiner" Männer als Erwachsener beschnitten werden musste, und den Sex (um den es ja wohl geht) danach besser (intensiver) empfand als davor.
Wenn ich aus Sicht der Frau den Vergleich ziehe, kann ich das bestätigen.

Liege hat hier im Strang auch was Persönliches dazu geschrieben.

Edit: Den Beitrag aus deinem Link kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, das hab ich auch noch nie von einer Frau gehört, die Sex mit einem beschnittenen Mann hatte.
Außer, der Typ brachte es einfach nicht und hätte es auch "mit" nicht gebracht. ;)
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:52)

Ich möchte hier nur soviel dazu sagen, dass einer "meiner" Männer als Erwachsener beschnitten werden musste, und den Sex (um den es ja wohl geht) danach besser (intensiver) empfand als davor.
Wenn ich aus Sicht der Frau den Vergleich ziehe, kann ich das bestätigen.

Liege hat hier im Strang auch was Persönliches dazu geschrieben.
Von mir aus.
Logisch ist das wirklich nicht.

https://www.beschneidung-von-jungen.de/ ... html?L=778
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Stoner

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Stoner »

Dann müsste man, um vielleicht wieder ein bisschen zum Strangthema zu kommen, festhalten: Alles, was nicht nachweisbar jedem einzelnen langfristig schadet, ist erlaubt. Im Zweifelsfall für die Weltanschauung.

Aber wo ist die Grenze zwischen einer zulässigen und einer unzulässigen Weltanschauung, bei der solche Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit statthaft sind? Warum ist Religion ein höheres Rechtsgut als eine säkulare oder sonstige kulturelle Weltanschauung? Was sagen denn die Religionsverteidiger zu den Frauen der Mursi oder der Padaung?
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(05 Jan 2021, 15:54)

Von mir aus.
Logisch ist das wirklich nicht.

https://www.beschneidung-von-jungen.de/ ... html?L=778
Meinst du wirklich, Millionen von Männern weltweit würden das ihren Söhnen antun, wenn das alles wirklich so stimmen würde?
Ich meine das nicht.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2021, 16:03)

Meinst du wirklich, Millionen von Männern weltweit würden das ihren Söhnen antun, wenn das alles wirklich so stimmen würde?
Ich meine das nicht.
Nein, das ist alles gelogen. :rolleyes:
Warum tun hunderttausende Mütter ihren Töchtern viel Schlimmeres an?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(05 Jan 2021, 16:10)

Nein, das ist alles gelogen. :rolleyes:
Warum tun hunderttausende Mütter ihren Töchtern viel Schlimmeres an?
Das hab ich mich auch schon sehr oft gefragt!
Allerdings auch, warum viele Männer einem Zipfelchen ihres angeblich besten Stücks soviel Wert beimessen, einer ganzen Frau dagegen überhaupt keinen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2021, 16:16)

Das hab ich mich auch schon sehr oft gefragt!
Allerdings auch, warum viele Männer einem Zipfelchen ihres angeblich besten Stücks soviel Wert beimessen, einer ganzen Frau dagegen überhaupt keinen.
Die Diskussion wird von Frauen oft etwas unredlich geführt.
Keiner behauptet, dass man FGM mit der Zirkumcision direkt vergleichen kann, doch bleibt beides ein unzulässiger Eingriff in die Unversehrtheit des kindlichen Körpers, um einem unsichtbaren Freund zu gefallen, wobei bei der FGM meist sogar die religiöse Komponente fehlt und die Ursprünge in kultureller "Besonderheit" liegen (wäre übrigens wieder einmal ein Ansatz für die Diskussion "alle Kulturen sind gleichwertig").
Medizinische Gründe sind eine andere Baustelle.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Antworten