Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

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Lomond
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Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Was meint ihr dazu?

Sind es wirklich die besseren Christen, die das Weihnachtsfest als unchristlich verachten?

Nur mal so gefragt.

Ein un-weihnachtlicher Gedanke an Weihnachten.
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Mit jenen Christen meine ich jene strengen fundamentalen sog "Bibelchristen", von denen es hier wohl auch ein paar gibt.
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Tom Bombadil
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Datum von Weihnachten wurde schon sehr clever gewählt, damit konnte man die Feierlichkeiten zu Sol Invictus, der Saturnalien und zur Wintersonnenwende mit einem Schlag abdecken und damit die "Heiden" in den Kreis der Gläubigen aufnehmen, ohne ihnen die Feiertage wegzunehmen. Ein früher Marketingoup.
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Ammianus
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Ammianus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:28)

Das Datum von Weihnachten wurde schon sehr clever gewählt, damit konnte man die Feierlichkeiten zu Sol Invictus, der Saturnalien und zur Wintersonnenwende mit einem Schlag abdecken und damit die "Heiden" in den Kreis der Gläubigen aufnehmen, ohne ihnen die Feiertage wegzunehmen. Ein früher Marketingoup.
Ist doch mit Ostern und Pfingsten genau so. Sind Frühlingsfeste ...
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aleph
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von aleph »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 10:49)

Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Was meint ihr dazu?

Sind es wirklich die besseren Christen, die das Weihnachtsfest als unchristlich verachten?

Nur mal so gefragt.

Ein un-weihnachtlicher Gedanke an Weihnachten.
Wer soll das beurteilen? Besser in welcher Hinsicht?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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aleph
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von aleph »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 10:50)

Mit jenen Christen meine ich jene strengen fundamentalen sog "Bibelchristen", von denen es hier wohl auch ein paar gibt.
Ist die Bibel nicht die Grundlage des Glaubens der Christen? Man wüsste ja nichts von jesus ohne die bibel. Richtig ist, dass katholiken die bibel als einen teil der tradition betrachten, was auch stimmt, sie ist überliefert, tradiert. Für katholiken ist die bibelkritik tatsächlich kein problem. Es stimmt, dass evangelikale daran festhalten, dass die bibel inspiriert ist. Aber evangelikale haben keine probleme mit weihnachten, sie feiern auch ostern und Pfingsten. Die zeugen Jehovas feiern das nicht, allerdings feiern sie auch keine Geburtstage, weil nach ihrem glauben alle tage gleich sein sollen. Die zeugen Jehovas sind aber als Antitrinitarier weit entfernt von evangelikalen, die da mit den katholiken mehr gemeinsam haben
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Skeptiker »

Die Fragestellung läuft doch darauf hinaus zu definieren, was „wirklich“ christlich ist.

Das lässt sich so pauschal wohl nicht sagen, so lange die Traditionen nicht gegen die christliche Lehre verstoßen. Es ist ja eher eine konfessionelle Tradition Weihnachten so zu feiern, aber nichts was sich aus der Bibel direkt ableiten liesse.

Man kann also durchaus Christ sein, aber Weihnachten nicht derart feiern. Anmassend wäre es aber umgekehrt Menschen die Weihnachten feiern deshalb das Christsein abzusprechen.
Skeptiker

Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Skeptiker »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:54)

Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"
Wer behauptet, dass „Bäume angebetet“ werden?
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:28)

Das Datum von Weihnachten wurde schon sehr clever gewählt, damit konnte man die Feierlichkeiten zu Sol Invictus, der Saturnalien und zur Wintersonnenwende mit einem Schlag abdecken und damit die "Heiden" in den Kreis der Gläubigen aufnehmen, ohne ihnen die Feiertage wegzunehmen. Ein früher Marketingoup.
So ist es.
Und ich finde das gar nicht schlecht so.
Es ist gut und menschlich so.

:)
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Papaloooo »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:54)

Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"
Oh, und dennoch Kirchenbänke aus Holz?
Wie passt das denn zusammen?
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Papaloooo »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:54)

Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"
Ach ja die Bibelstelle...
Und der Weihnachtsmann?
Und der Osterhase?
Bitte auch noch die entsprechende Bibelstelle nennen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:54)

Die Fragestellung läuft doch darauf hinaus zu definieren, was „wirklich“ christlich ist.

Das lässt sich so pauschal wohl nicht sagen, so lange die Traditionen nicht gegen die christliche Lehre verstoßen. Es ist ja eher eine konfessionelle Tradition Weihnachten so zu feiern, aber nichts was sich aus der Bibel direkt ableiten liesse.

Man kann also durchaus Christ sein, aber Weihnachten nicht derart feiern. Anmassend wäre es aber umgekehrt Menschen die Weihnachten feiern deshalb das Christsein abzusprechen.
Genau!
Und so argumentieren strenge superfromme Fundamental-Christen.

Das Wort "Weihnachten" erscheint nirgends in der Bibel.
Das Wort "Ostern" übrigens auch nicht.
Und also dürfe man als guter Christ beide Feste nicht feiern.

So jene Super-Christen.
Schon oft so gelesen dorten.
Nicht meine Erfindung.
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Papaloooo hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:59)

Ach ja die Bibelstelle...
Und der Weihnachtsmann?
Und der Osterhase?
Bitte auch noch die entsprechende Bibelstelle nennen.
Das überlasse ich dir! :D
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Lomond
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Lomond »

Ammianus hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:40)

Ist doch mit Ostern und Pfingsten genau so. Sind Frühlingsfeste ...
Eben, eben. Meine Rede!
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Ammianus
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Ammianus »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:55)

So ist es.
Und ich finde das gar nicht schlecht so.
Es ist gut und menschlich so.

:)
Weihnachten, dass ist die Zeit der Rauhnächte, des kürzesten Tages und der längsten Nacht. Die Welt um einen ist dunkel und kalt. Und alles was Weihnachten ausmacht, das warme Kerzenlicht, Familie, Geschenke, Süße Sachen und gutes Essen sollen das abfedern - und tun es ja auch.
Nun werden die Tage wieder länger ...
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von BlueMonday »

Ja nun, es kann nicht jeder ein opportunistischer Zeitgeistchrist sein, nicht wahr :) Ich finde Menschen mit eigenen Prinzipien gegen den großen Strom jedenfalls interessanter. Gott ist überall. Auch im Abseits. Vielleicht gerade da.
Und mit den "heidnischen Wurzeln", damit haben sie ja nicht unrecht.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Do 24. Dez 2020, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Teeernte »

Lomond hat geschrieben:(24 Dec 2020, 12:00)

Genau!
Und so argumentieren strenge superfromme Fundamental-Christen.

Das Wort "Weihnachten" erscheint nirgends in der Bibel.
Das Wort "Ostern" übrigens auch nicht.
Und also dürfe man als guter Christ beide Feste nicht feiern.

So jene Super-Christen.
Schon oft so gelesen dorten.
Nicht meine Erfindung.
Ja - die feiern wirklich nicht - Weihnachten , mit Jolka-Tanne und Väterchen Frost !

Die feiern Christi Geburt - so wie ich das mitbekommen habe.....

Die haben auch keinen dazugehörigen kapitalistischen Boxing Day.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Ewu »

Ist doch logisch, wenn man das Prinzip des Biblizismus hat - denn in der Bibel steht nichts von Weihnachten.
Allerdings ist der Biblizismus ja erst eine späte Erfindung der Protestanten; weder Jesus noch Urkirche hätten je verlangt, dass nur das Wort der Bibel gelten soll.
Zuletzt geändert von Ewu am Fr 25. Dez 2020, 05:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Ewu »

Ammianus hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:40)

Ist doch mit Ostern und Pfingsten genau so. Sind Frühlingsfeste ...
Frühlingsfeste hat jedes Volk und jede Zivilisation. Aber in der Bibel wird genau beschrieben, dass Jesus am jüdischen Paschafest gekreuzigt wurde (Er ist von nun an das wahre Osterlamm, das geopfert wird). Das jüdische Pascha fällt zwar in den Frühling, gefeiert wird aber etwas ganz anderes: die Befreiung der Israeliten aus Ägypten. Genauso feiern wir ja nicht an Weihnachten, dass die Tage nun wieder heller und länger werden, sondern die Geburt Christi!
Auch Pfingsten gab es schon bei den Juden - das Laubhüttenfest, eine Art jüdisches Erntedankfest, weil man beim Erntesammeln in Laubhütten wohnte. Aber das christliche Pfingsten, auch wenn es derselbe Termin ist (50 Tage nach Ostern), hat trotzdem eine ganz andere Bedeutung: 50 Tage nach Christi Auferstehung kam nämlich der Heilige Geist in Feuerzungen auf die Jünger herab, sodass sie alle Angst und Menschenfurcht verloren und sogar alle Sprachen sprechen und verstehen und missionieren konnten (daher das Zungengebet der Pfingstlerkirchen).
Die Termine der großen Feste bleiben also zwar oft gleich, egal, welche Religion gerade gilt, aber Sinn und Zweck der Feste werden doch völlig unterschiedlich, teils sogar konträr definiert! Was haben Judentum und Christentum oder Islam oder Buddhismus denn mit Naturreligionen zu tun? Bei den heidnischen Naturreligionen geht es um gute Ernte, aber in den Hochreligionen um die Schaffung von Zivilisationen und den Aufbau einer gerechten Gesellschaft!
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Misterfritz »

Ewu hat geschrieben:(25 Dec 2020, 05:06) Bei den heidnischen Naturreligionen geht es um gute Ernte, aber in den Hochreligionen um die Schaffung von Zivilisationen und den Aufbau einer gerechten Gesellschaft!
:D :D :D
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Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Alana4 »

Ammianus hat geschrieben:(24 Dec 2020, 13:35)

Weihnachten, dass ist die Zeit der Rauhnächte, des kürzesten Tages und der längsten Nacht. Die Welt um einen ist dunkel und kalt. Und alles was Weihnachten ausmacht, das warme Kerzenlicht, Familie, Geschenke, Süße Sachen und gutes Essen sollen das abfedern - und tun es ja auch.
Nun werden die Tage wieder länger ...
Genau! :thumbup: Das ist MEIN Weihnachten! Inklusive der üppigen Deko im Haus. Bei mir aber komplett ohne auch nur ein einziges "christliches" Symbol- kein Engel, keine Krippe-nix dergleichen. Kerzen, rot-weiß-grüne Stoffe, ein bunt geschmückter Baum, mit Glitzer und Glanz....es ist so wärmend, so gemütlich, so wohltuend.

Ganz und gar "UN"-christlich. :) Ob das Christen nun verachten oder nicht, ist mir sowas von egal.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Ammianus »

Ewu hat geschrieben:(25 Dec 2020, 05:06)

Frühlingsfeste hat jedes Volk und jede Zivilisation. Aber in der Bibel wird genau beschrieben, dass Jesus am jüdischen Paschafest gekreuzigt wurde (Er ist von nun an das wahre Osterlamm, das geopfert wird). Das jüdische Pascha fällt zwar in den Frühling, gefeiert wird aber etwas ganz anderes: die Befreiung der Israeliten aus Ägypten. Genauso feiern wir ja nicht an Weihnachten, dass die Tage nun wieder heller und länger werden, sondern die Geburt Christi!
Auch Pfingsten gab es schon bei den Juden - das Laubhüttenfest, eine Art jüdisches Erntedankfest, weil man beim Erntesammeln in Laubhütten wohnte. Aber das christliche Pfingsten, auch wenn es derselbe Termin ist (50 Tage nach Ostern), hat trotzdem eine ganz andere Bedeutung: 50 Tage nach Christi Auferstehung kam nämlich der Heilige Geist in Feuerzungen auf die Jünger herab, sodass sie alle Angst und Menschenfurcht verloren und sogar alle Sprachen sprechen und verstehen und missionieren konnten (daher das Zungengebet der Pfingstlerkirchen).
Die Termine der großen Feste bleiben also zwar oft gleich, egal, welche Religion gerade gilt, aber Sinn und Zweck der Feste werden doch völlig unterschiedlich, teils sogar konträr definiert! Was haben Judentum und Christentum oder Islam oder Buddhismus denn mit Naturreligionen zu tun? Bei den heidnischen Naturreligionen geht es um gute Ernte, aber in den Hochreligionen um die Schaffung von Zivilisationen und den Aufbau einer gerechten Gesellschaft!
Du solltest dir zum Einstieg einfach mal die Entstehung des Weihnachtsfestes ansehen. Also warum es gerade zu diesem Zeitpunkt im Jahr gefeiert wird. Dann wäre einiges an Literatur über die Historizität Jesu von Interesse, die Entstehung und die Entwicklung des Christentums an sich.
Wesentlich ist auch, dass die Bedeutung der Jahreszeiten bei unterschiedlichen Kulturen sehr von der jeweiligen geographischen Lage abhängt. Nicht umsonst spielt im Islam der Mondkalender eine viel wesentlichere Rolle als der Sonnenkalender. Dadurch wandert dann ein Fest wie Ramadan nach und nach durch das ganze Jahr. Aber der Islam entstand in wesentlichen Zügen auf der arabischen Halbinsel.
Wie gesagt, es hat seine Gründe, warum Weihnachten, Ostern und Pfingsten genau auf den kalendarischen Plätzen liegen auf denen sie sich befinden.
Generell wäre auch noch ein Befassen mit menschlicher Kultur, der Bedeutung von religiösen Vorstellungen, ihrer Entwicklung, der Entstehung von Religionen an sich angeraten. Zwar liegt, wie bei Judentum, Christentum und Islam vieles im Dunkeln und wird dort auch verbleiben. Aber andererseits lässt sich auch vieles erkennen.
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Dietz
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Re: Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Beitrag von Dietz »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Dec 2020, 11:28)

Das Datum von Weihnachten wurde schon sehr clever gewählt, damit konnte man die Feierlichkeiten zu Sol Invictus, der Saturnalien und zur Wintersonnenwende mit einem Schlag abdecken und damit die "Heiden" in den Kreis der Gläubigen aufnehmen, ohne ihnen die Feiertage wegzunehmen. Ein früher Marketingoup.

Genau!: Wie Weihnachten selbst erst Jahrhunderte später "erfunden" wurde. Aber die heidnischen Wurzeln im Christentum sind hier besonders erkennbar.
"Nehmen Sie die Menschen wie sie sind. Andere gibt es nicht." (Konrad Adenauer)
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