Gottesdienste in einer Pandemie

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Misterfritz
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

Maikel hat geschrieben:(14 Dec 2020, 18:28)

Und das, obwohl die Kirchen als "geschlossene Räume" idR. ein wesentlich höheres Luftvolumen haben als die meisten Veranstaltungsräume.
Dann müssten aber grosse Hallen/Konzerthäuser öffnen dürfen.
Hier dürfte genug Luft vorhanden sein:
https://www.mopo.de/image/31902178/2x1/ ... ungen-.jpg
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Maikel hat geschrieben:(14 Dec 2020, 18:28)

Werden sie nicht.
Werden sie doch.
https://hpd.de/artikel/behoerdlich-best ... iern-18681
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von streicher »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(14 Dec 2020, 16:36)

Kann nicht sein bei den exzellenten HygieneKonzepten!
Da hat der Teufel seine Hände im Spiel!
Der Gegenspieler hat seine Hände im Spiel? Gott und sein Gegenspieler funktionieren im Zusammenspiel. ;)

Was die Gottesdienste in der Pandemie selbst betrifft: wahrscheinlich gehen die Predigten zu dem Thema Corona in verschiedenen Gottesdiensten weit auseinander.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

streicher hat geschrieben:(14 Dec 2020, 21:22)Was die Gottesdienste in der Pandemie selbst betrifft: wahrscheinlich gehen die Predigten zu dem Thema Corona in verschiedenen Gottesdiensten weit auseinander.
Bestimmt!
Meine freikirchliche Kollegin geht jeden Sonntag mit der gesamten Familie (bitte nicht fragen, wie viele das sind) zum Gottesdienst - für Predigt, Beten und Singen.
Sie sagt, das Virus gäbe es nicht und wäre von den Juden in die Welt gesetzt worden.
Auf meine Frage, wie etwas, was es nicht gibt, in die Welt gesetzt werden konnte, kam - echt pfiffig - dass die Juden gesagt hätten, dass es das gäbe, nur damit sich alle anderen darum kümmern und sie (die Juden) sich wieder in die Weltpolitik schleichen könnten.
Da sie aber vor ein paar Monaten behauptet hatte, dass die Chinesen das absichtlich in die Welt gebracht hätten, habe ich sie gefragt, wer denn nun. Das wäre egal.
Meine Nachfrage, ob es chinesische Juden gewesen wären, meinte sie, ja klar ....
Ich versuche, jedes Gespräch zu Corona mit der Kollegin zu vermeiden :cool:
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:17)

Bestimmt!
Meine freikirchliche Kollegin geht jeden Sonntag mit der gesamten Familie (bitte nicht fragen, wie viele das sind) zum Gottesdienst - für Predigt, Beten und Singen.
Sie sagt, das Virus gäbe es nicht und wäre von den Juden in die Welt gesetzt worden.
Auf meine Frage, wie etwas, was es nicht gibt, in die Welt gesetzt werden konnte, kam - echt pfiffig - dass die Juden gesagt hätten, dass es das gäbe, nur damit sich alle anderen darum kümmern und sie (die Juden) sich wieder in die Weltpolitik schleichen könnten.
Da sie aber vor ein paar Monaten behauptet hatte, dass die Chinesen das absichtlich in die Welt gebracht hätten, habe ich sie gefragt, wer denn nun. Das wäre egal.
Meine Nachfrage, ob es chinesische Juden gewesen wären, meinte sie, ja klar ....
Ich versuche, jedes Gespräch zu Corona mit der Kollegin zu vermeiden :cool:
Ich glaub, Corona wäre nicht das einzige Thema, das ich bei besagter Kollegin vermeiden würde. :|
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:22)

Ich glaub, Corona wäre nicht das einzige Thema, das ich bei besagter Kollegin vermeiden würde. :|
Sicherlich: Homosexualität ist auch ein "lustiges" Thema ...
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Stoner »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:17)

Bestimmt!
Meine freikirchliche Kollegin geht jeden Sonntag mit der gesamten Familie (bitte nicht fragen, wie viele das sind) zum Gottesdienst - für Predigt, Beten und Singen.
Sie sagt, das Virus gäbe es nicht und wäre von den Juden in die Welt gesetzt worden.
Auf meine Frage, wie etwas, was es nicht gibt, in die Welt gesetzt werden konnte, kam - echt pfiffig - dass die Juden gesagt hätten, dass es das gäbe, nur damit sich alle anderen darum kümmern und sie (die Juden) sich wieder in die Weltpolitik schleichen könnten.
Da sie aber vor ein paar Monaten behauptet hatte, dass die Chinesen das absichtlich in die Welt gebracht hätten, habe ich sie gefragt, wer denn nun. Das wäre egal.
Meine Nachfrage, ob es chinesische Juden gewesen wären, meinte sie, ja klar ....
Ich versuche, jedes Gespräch zu Corona mit der Kollegin zu vermeiden :cool:
:thumbup:

Das ein bisschen aufgepeppt und ohne den letzten Satz: Genau so geht Satire. Das könnte der Miller machen und als Geschichte vom Jürgen zum Besten geben.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

Stoner hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:24)

:thumbup:

Das ein bisschen aufgepeppt und ohne den letzten Satz: Genau so geht Satire. Das könnte der Miller machen und als Geschichte vom Jürgen zum Besten geben.
Wenn es denn Satire wäre ...
Aber mir verschlägt es meistens die Sprache. Und lachen kann ich über diesen Irrsinn leider nicht - mehr.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Stoner

Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Stoner »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:29)

Wenn es denn Satire wäre ...
Aber mir verschlägt es meistens die Sprache. Und lachen kann ich über diesen Irrsinn leider nicht - mehr.
Die Realität ist stets die bessere Satire.
Es ist vermutlich eine Frage der Situation und der Laune, wie man reagiert. Das Üble ist, oft genug sind das im Leben oft furchtbar nette Menschen - und in diesem Falle steht man tatsächlich einfach waffenlos da.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:17)
Ich versuche, jedes Gespräch zu Corona mit der Kollegin zu vermeiden :cool:
Kannst du die nicht beim Arbeitgeber melden?
Antisemitismus darf man nicht akzeptieren!
Stoner

Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Stoner »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(15 Dec 2020, 07:17)

Kannst du die nicht beim Arbeitgeber melden?
Antisemitismus darf man nicht akzeptieren!
Schlimm genug, dass Menschen dermaßen verquere Weltsichten vertreten.

Noch schlimmer: der Typ des "Melders". Widerlich.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Stoner hat geschrieben:(15 Dec 2020, 09:06)

Schlimm genug, dass Menschen dermaßen verquere Weltsichten vertreten.

Noch schlimmer: der Typ des "Melders". Widerlich.
Man sollte sowas nicht zu ernst nehmen, wenn es sich offensichtlich um einen Troll handelt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Antonius »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Dec 2020, 09:16)

Man sollte sowas nicht zu ernst nehmen, wenn es sich offensichtlich um einen Troll handelt.
So sehe ich es auch.
D'ont feed the troll.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Zahnderschreit »

Stoner hat geschrieben:(14 Dec 2020, 17:20)

Es geht auch um Moscheen und Synagogen, nicht nur um christliche Kirchen.
Sicherlich. Ich weiß nicht ganz, ob das ein Einwand, eine Ergänzung oder etwas anderes war.

Immerhin scheinen zumindest in Schleswig-Holstein die Teilnehmerzahlen begrenzt zu sein. Der schwarze Kater hat natürlich trotzdem Recht.
Stoner

Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Stoner »

Zahnderschreit hat geschrieben:(15 Dec 2020, 11:18)

Sicherlich. Ich weiß nicht ganz, ob das ein Einwand, eine Ergänzung oder etwas anderes war.

Immerhin scheinen zumindest in Schleswig-Holstein die Teilnehmerzahlen begrenzt zu sein. Der schwarze Kater hat natürlich trotzdem Recht.
Ein Hinweis, eine Ergänzung, weil der Begriff des Gottesdienstes eigentlich Christen meint. Was die Kirchen (und wohl auch die zahlenmäßig ohnehin begrenzten Synagogen) so treiben, liegt ziemlich offen da, was in den vielen kaum erkennbaren Hinterhofmoscheen geschieht, wohl eher nicht.

Es hätten alle solche religiösen Einrichtungen m.E. wie andere Kultureinrichtungen auch behandelt werden müssen.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von streicher »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Dec 2020, 22:17)

Bestimmt!
Meine freikirchliche Kollegin geht jeden Sonntag mit der gesamten Familie (bitte nicht fragen, wie viele das sind) zum Gottesdienst - für Predigt, Beten und Singen.
Sie sagt, das Virus gäbe es nicht und wäre von den Juden in die Welt gesetzt worden.
Auf meine Frage, wie etwas, was es nicht gibt, in die Welt gesetzt werden konnte, kam - echt pfiffig - dass die Juden gesagt hätten, dass es das gäbe, nur damit sich alle anderen darum kümmern und sie (die Juden) sich wieder in die Weltpolitik schleichen könnten.
Da sie aber vor ein paar Monaten behauptet hatte, dass die Chinesen das absichtlich in die Welt gebracht hätten, habe ich sie gefragt, wer denn nun. Das wäre egal.
Meine Nachfrage, ob es chinesische Juden gewesen wären, meinte sie, ja klar ....
Ich versuche, jedes Gespräch zu Corona mit der Kollegin zu vermeiden :cool:
Das ist allerdings schon ziemlich wirr. Man fragt sich, wie solche Gedankenkonstruktionen zu der Pandemie und die scheinbaren Hintergründe überhaupt zusammenkommen können (und bei Ihr: ob es ihr ganz eigenes Weltbild ist). Interessant ist auch ihre Antwort auf deine Nachfrage: eine Bemühung um Wahrheit scheint nicht vorhanden, aber auch, dass vorher Gesagtes Falschinformation gewesen sein könnte (anderes Wort vielleicht: eine Lüge), scheint sie nicht zu kümmern, beziehungsweise schmettert dies mit einem "egal" ab. Dann kann ja einfach alles behauptet werden. Dass sie den Juden die Schuld, wie auch immer, in die Schuhe schiebt, ist unter Christen nichts neues - diese Feindlichkeit wurde von lange her tradiert, und selbst manch Bibelvers schürt dies. Andere Freikirchen sind den Juden aber völlig freundlich gesinnt. Das schließt allerdings nicht aus, dass sie hinter Corona geheime Mächte sehen, aber auch, wie hier schon diskutiert, hinter Corona eine Maßnahme Gottes, und hinter den Bemühungen der Menschen gegen Corona wiederum feindliche Mächte. Im Gesamtbild wirkt das allerdings schizophren.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

streicher hat geschrieben:(15 Dec 2020, 21:37)

Das ist allerdings schon ziemlich wirr. Man fragt sich, wie solche Gedankenkonstruktionen zu der Pandemie und die scheinbaren Hintergründe überhaupt zusammenkommen können (und bei Ihr: ob es ihr ganz eigenes Weltbild ist). Interessant ist auch ihre Antwort auf deine Nachfrage: eine Bemühung um Wahrheit scheint nicht vorhanden, aber auch, dass vorher Gesagtes Falschinformation gewesen sein könnte (anderes Wort vielleicht: eine Lüge), scheint sie nicht zu kümmern, beziehungsweise schmettert dies mit einem "egal" ab. Dann kann ja einfach alles behauptet werden. Dass sie den Juden die Schuld, wie auch immer, in die Schuhe schiebt, ist unter Christen nichts neues - diese Feindlichkeit wurde von lange her tradiert, und selbst manch Bibelvers schürt dies. Andere Freikirchen sind den Juden aber völlig freundlich gesinnt. Das schließt allerdings nicht aus, dass sie hinter Corona geheime Mächte sehen, aber auch, wie hier schon diskutiert, hinter Corona eine Maßnahme Gottes, und hinter den Bemühungen der Menschen gegen Corona wiederum feindliche Mächte. Im Gesamtbild wirkt das allerdings schizophren.
Eine krude Mischung kommt da zusammen.
1. In der Bibel steht grundsätzlich die Wahrheit. Ich habe bisher nicht zu fragen gewagt, ob altes oder neues Testament.
2. In Internetvideos, die gerne aus ihrer Blase per WhatsApp verschickt werden, steckt mit Sicherheit immer auch Wahrheit. Denn wer online Nachrichten/Videos stellt, hat auch was Wahres zu sagen.
Und, es kommt 3. hinzu: Wer eh' schon gläubig ist, hat genügend Potential, um jeden Schwachsinn zu glauben ...
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von naddy »

Misterfritz hat geschrieben:(15 Dec 2020, 21:53)

Eine krude Mischung kommt da zusammen.
1. In der Bibel steht grundsätzlich die Wahrheit. Ich habe bisher nicht zu fragen gewagt, ob altes oder neues Testament.
2. In Internetvideos, die gerne aus ihrer Blase per WhatsApp verschickt werden, steckt mit Sicherheit immer auch Wahrheit. Denn wer online Nachrichten/Videos stellt, hat auch was Wahres zu sagen.
Und, es kommt 3. hinzu: Wer eh' schon gläubig ist, hat genügend Potential, um jeden Schwachsinn zu glauben ...
Gehen wir mal testweise von einem positiven Menschenbild aus und unterstellen jedem, daß er letztlich auf der Suche nach "der Wahrheit" ist.

Dann wird es wohl so sein, daß diejenigen, die sich am schwersten damit getan haben ihre zwei oder drei "Wahrheiten" zu finden, diese auch mit Zähnen und Klauen verteidigen werden. Dagegen wird jemand, der sich mühelos auch Alternativen zu seiner Meinung vorstellen kann, sich relativ leicht von bisherigen Ansichten oder Meinungen verabschieden können.

Es soll sogar schon Fälle gegeben haben, in denen ein Standpunkt nur aus einer Laune heraus vertreten worden ist, um etwa die Diskussion in Gang zu halten. Eine der eigenen Meinung entgegengesetzte Position im Disput vertreten zu müssen, gehörte beispielsweise zur rhetorischen Schulung der Scholastiker.

Oder auch einfach nur, weil es bestimmte Andere ärgert. Vorzugsweise jene, die ihre eigene holzschnittartige Weltsicht für die alleinseligmachende "Wahrheit" halten. ;)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Misterfritz »

naddy hat geschrieben:(16 Dec 2020, 13:03)

Gehen wir mal testweise von einem positiven Menschenbild aus und unterstellen jedem, daß er letztlich auf der Suche nach "der Wahrheit" ist.

Dann wird es wohl so sein, daß diejenigen, die sich am schwersten damit getan haben ihre zwei oder drei "Wahrheiten" zu finden, diese auch mit Zähnen und Klauen verteidigen werden. Dagegen wird jemand, der sich mühelos auch Alternativen zu seiner Meinung vorstellen kann, sich relativ leicht von bisherigen Ansichten oder Meinungen verabschieden können.

Es soll sogar schon Fälle gegeben haben, in denen ein Standpunkt nur aus einer Laune heraus vertreten worden ist, um etwa die Diskussion in Gang zu halten. Eine der eigenen Meinung entgegengesetzte Position im Disput vertreten zu müssen, gehörte beispielsweise zur rhetorischen Schulung der Scholastiker.

Oder auch einfach nur, weil es bestimmte Andere ärgert. Vorzugsweise jene, die ihre eigene holzschnittartige Weltsicht für die alleinseligmachende "Wahrheit" halten. ;)
Denke ich alles nicht,
vor Allem letzteres würde sie sicherlich nicht auch dem Chef gegenüber praktizieren - besonders, wenn er sie auffordert, damit aufzuhören.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von firlefanz11 »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Dec 2020, 08:43)

Aus dem Hygienekonzept unserer Gemeinde:
Aber am Anfang hält jeder seinen verseuchten Zeigefinger ins Wasserbecken bevor er sich bekreuzigt, gelle? ;)
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von firlefanz11 »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Dec 2020, 15:30)

Könntest du das mal belegen? Wie viele Gottesdienste sind zu Superspreader Events geworden? Bei wie vielen Gottesdiensten war das Hygienekonzept in Ordnung?
Wieviele Restaurant- o. Kinobesuche sind denn zu Superspreaderevents geworden?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Dec 2020, 12:21)
Beten kann man auch zuhause.
So isses. Heisst a nicht umsonst: "Das Reich "Gottes" ist inwendig in Euch und überall um Dich herum; Nicht in Gebäuden aus Holz und Stein (edit: Kirchen). Spalte ein Stück Holz und ich bin da, Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden."
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Dec 2020, 07:38)

Offenbar ist zeitweiser Verzicht den Gläubigen nicht zumutbar.
Wie man dann noch ernsthaft eine Privilegierung leugnen kann, ist mir schleierhaft.
Und ab heute sieht man es ja ganz deutlich. Alles dicht außer den Läden, die das tägliche Auskommen absichern.
Wer darf weiter "systemrelevant" spielen? Die Kirchen.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 14:45)

Wie man dann noch ernsthaft eine Privilegierung leugnen kann, ist mir schleierhaft.
Und ab heute sieht man es ja ganz deutlich. Alles dicht außer den Läden, die das tägliche Auskommen absichern.
Wer darf weiter "systemrelevant" spielen? Die Kirchen.
Das ist in der Tat nur schwer vermittelbar.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Dec 2020, 14:56)

Das ist in der Tat nur schwer vermittelbar.
Immerhin hibt es viele Gläubige, die das selbst kritisch sehen und auf Präsenzgottesdienste verzichten.
Ändert aber nichts an der Privilegierung der Kirchen, die, wenn man das Neutralitätgebot des Staates ernst nimmt, rechtswidrig ist.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 16:58)

Immerhin hibt es viele Gläubige, die das selbst kritisch sehen und auf Präsenzgottesdienste verzichten.
Ändert aber nichts an der Privilegierung der Kirchen, die, wenn man das Neutralitätgebot des Staates ernst nimmt, rechtswidrig ist.
Hast Du für den Vorwurf der Rechtswidrigkeit auch belastbare Nachweise?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Moses hat geschrieben:(16 Dec 2020, 17:03)

Hast Du für den Vorwurf der Rechtswidrigkeit auch belastbare Nachweise?
https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/re ... utralitaet

Wenn der Staat entscheidet, dass religiöse Einrichtungen geöffnet bleiben können, während andere Einrichtungen trotz bestehendem Hygienekonzept geschlossen werden, und bei religiösen Trauerfeiern mehr Menschen erlaubt sind als bei weltlichen Trauerfeiern, ist das eine Bevorzugung der Religion, die gegen das Neutralitätsgebot verstößt.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Vongole »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 18:15)

https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/re ... utralitaet

Wenn der Staat entscheidet, dass religiöse Einrichtungen geöffnet bleiben können, während andere Einrichtungen trotz bestehendem Hygienekonzept geschlossen werden, und bei religiösen Trauerfeiern mehr Menschen erlaubt sind als bei weltlichen Trauerfeiern, ist das eine Bevorzugung der Religion, die gegen das Neutralitätsgebot verstößt.
Nein, das ist lediglich eine Benachteiligung von nichtreligiösen Menschen.
Solange sich Atheisten nicht zu einer anerkannten Weltanschauungsgemeinschaft zusammenschließen, greift das Neutralitätsgebot hier nicht.
Am Yisrael Chai

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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Vongole hat geschrieben:(16 Dec 2020, 18:45)

Nein, das ist lediglich eine Benachteiligung von nichtreligiösen Menschen.
Solange sich Atheisten nicht zu einer anerkannten Weltanschauungsgemeinschaft zusammenschließen, greift das Neutralitätsgebot hier nicht.
Die Benachteiligung nicht-religiöser Menschen verstößt gegen Artikel 3 GG.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von streicher »

Misterfritz hat geschrieben:(15 Dec 2020, 21:53)

Eine krude Mischung kommt da zusammen.
1. In der Bibel steht grundsätzlich die Wahrheit. Ich habe bisher nicht zu fragen gewagt, ob altes oder neues Testament.
2. In Internetvideos, die gerne aus ihrer Blase per WhatsApp verschickt werden, steckt mit Sicherheit immer auch Wahrheit. Denn wer online Nachrichten/Videos stellt, hat auch was Wahres zu sagen.
Und, es kommt 3. hinzu: Wer eh' schon gläubig ist, hat genügend Potential, um jeden Schwachsinn zu glauben ...
Ja, wenn sie Fundamentalistin ist, wird sie die Bibel für Gottes Wort halten und das Buch würde nur Wahrheit beinhalten. Trotzdem könnte sie es ja auch irgendwann mal schaffen, warum auch die Meinungen der Christen zu dem Thema "Pandemie" unterschiedlich sind, wie auch die Interpretation der Bibel.
Manche Christen riechen bei so einer Krise, die die Welt betrifft, auch wieder einmal die Endzeit. Seuchen gehören zu den typischen Plagen der Endzeit.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von streicher »

naddy hat geschrieben:(16 Dec 2020, 13:03)

Gehen wir mal testweise von einem positiven Menschenbild aus und unterstellen jedem, daß er letztlich auf der Suche nach "der Wahrheit" ist.

Dann wird es wohl so sein, daß diejenigen, die sich am schwersten damit getan haben ihre zwei oder drei "Wahrheiten" zu finden, diese auch mit Zähnen und Klauen verteidigen werden. Dagegen wird jemand, der sich mühelos auch Alternativen zu seiner Meinung vorstellen kann, sich relativ leicht von bisherigen Ansichten oder Meinungen verabschieden können.

Es soll sogar schon Fälle gegeben haben, in denen ein Standpunkt nur aus einer Laune heraus vertreten worden ist, um etwa die Diskussion in Gang zu halten. Eine der eigenen Meinung entgegengesetzte Position im Disput vertreten zu müssen, gehörte beispielsweise zur rhetorischen Schulung der Scholastiker.

Oder auch einfach nur, weil es bestimmte Andere ärgert. Vorzugsweise jene, die ihre eigene holzschnittartige Weltsicht für die alleinseligmachende "Wahrheit" halten. ;)
Manchmal habe ich auch den Eindruck gehabt, dass der "Gläubige" das, was er gerade erzählt, selbst nicht glaubt. Das fiel dann damit zusammen, dass er ein Amt in seiner Gemeinschaft hatte. Eher instrumentalisierte diese Person das, was andere glauben. Er steht ja auf der Kanzel, die anderen nicht. Das ist auch die "Gefahr" in einer Zeit wie jetzt: je nachdem, wie derjenige die Pandemie interpretiert, interpretiert es wahrscheinlich auch die Gemeinschaft der Freikirche.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 18:51)

Die Benachteiligung nicht-religiöser Menschen verstößt gegen Artikel 3 GG.
Nein, tut sie nicht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Moses hat geschrieben:(17 Dec 2020, 15:21)

Nein, tut sie nicht.
Doch.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Ziemlich eindeutig.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 15:26)

Doch.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Ziemlich eindeutig.
Für jeden, der diesen Artikel zu verstehen weiß sicherlich.
Art 3 verbietet einen Ungleichbehandlung vergleichbarer Fälle, das führt automatisch zu einer Ungleichbehandlung von nicht vergleichbaren Fällen.
Welcher vergleichbare Fall eines Gottesdienstes ist in Deutschland auf Grund des Lockdowns anders behandelt worden als die christlichen Gottesdienste?
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Moses hat geschrieben:(17 Dec 2020, 15:30)

Für jeden, der diesen Artikel zu verstehen weiß sicherlich.
Art 3 verbietet einen Ungleichbehandlung vergleichbarer Fälle, das führt automatisch zu einer Ungleichbehandlung von nicht vergleichbaren Fällen.
Welcher vergleichbare Fall eines Gottesdienstes ist in Deutschland auf Grund des Lockdowns anders behandelt worden als die christlichen Gottesdienste?
Ich hatte das Beispiel Trauerfeiern erklärt. Viel deutlicher gehts nun kaum noch.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 15:53)

Ich hatte das Beispiel Trauerfeiern erklärt. Viel deutlicher gehts nun kaum noch.
Kennst Du die Begründung für diese abweichende Regelung?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Stoner

Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Stoner »

Ich kenne sie und halte sie für einen Skandal.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Moses hat geschrieben:(17 Dec 2020, 16:41)

Kennst Du die Begründung für diese abweichende Regelung?
Ich hatte sie schon gepostet und sie ist sehr aussagekräftig.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 3#p4890703
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Stoner hat geschrieben:(17 Dec 2020, 16:49)

Ich kenne sie und halte sie für einen Skandal.
Ich auch. Und das in Berlin, nicht in Bayern. Aber auch dort wäre es ein Skandal.
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Moses
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 17:08)

Ich hatte sie schon gepostet und sie ist sehr aussagekräftig.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 3#p4890703
Ich gehe davon aus, dass diese Begründung vorm BVerfG standhalten würde, falls jemand klagt.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Moses hat geschrieben:(17 Dec 2020, 18:05)

Ich gehe davon aus, dass diese Begründung vorm BVerfG standhalten würde, falls jemand klagt.
Es ist trotzdem ein Skandal.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Moses hat geschrieben:(17 Dec 2020, 18:05)

Ich gehe davon aus, dass diese Begründung vorm BVerfG standhalten würde, falls jemand klagt.
Das ist ja der Skandal. Diskriminierung von religionsfreien Menschen, staatlich abgesegnet.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Moses »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 18:19)

Das ist ja der Skandal. Diskriminierung von religionsfreien Menschen, staatlich abgesegnet.
In dem Fall steht der Klageweg offen.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Progressiver »

Bei "Hart aber fair" am Montag wurde dieses Thema zum Teil auch behandelt. Da wurde dann auch die Frage gestellt, wieso Kirchen dieses Privileg genießen, während Theater komplett schließen müssen. Schließlich gäbe es auch genug Menschen, die eine Art spirituelle Erfahrung aus der Kultur beziehen. Da wurde dann auch argumentiert, dass Religionen ein per Grundgesetz verbrieftes Recht hätten, auch in diesen Zeiten Gottesdienste abzuhalten. Und angeblich würden die Großkirchen vernünftig mit dem Abstandsgebot etc. umgeben. Stephan Weil meinte nur, dass die Freikirchen ein Problem darstellen würden, da sie die Gefahr von Corona verharmlosen oder gar ganz verleugnen.

Meine Meinung ist: Die Religionsgemeinschaften haben hier eher Narrenfreiheit. Wenn schon Kulturschaffende und ihr Publikum, die aus ihren Veranstaltungen eine gewisse Spiriualität beziehen, verzichten müssen, dann wäre es ein Akt der Solidarität von Seiten der Religionen, wenn sie ebenfalls verantwortungsvoll handeln und ihre Präsenzgottesdienste aussetzen würden. Nicht jede Narrenfreiheit, die das Grundgesetz erlaubt, ist auch vernünftig. Können diese Leute sich nicht zurückhalten oder wenigstens ihre sogenannten "Gottesdienste" ins Internet verlegen? Oder aber man wiederholt einfach im Fernsehen irgendwelche Messen aus der Vor-Corona- Zeit und die Gläubigen gucken sich das dort an. Der Ablauf ist doch sowieso immer der gleiche. Und zu Hause dürfen die Leute sogar noch ungestraft singen, während dies bei Präsenzmessen hoffentlich derzeit verboten ist.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Progressiver hat geschrieben:(17 Dec 2020, 21:27)

Bei "Hart aber fair" am Montag wurde dieses Thema zum Teil auch behandelt. Da wurde dann auch die Frage gestellt, wieso Kirchen dieses Privileg genießen, während Theater komplett schließen müssen. Schließlich gäbe es auch genug Menschen, die eine Art spirituelle Erfahrung aus der Kultur beziehen. Da wurde dann auch argumentiert, dass Religionen ein per Grundgesetz verbrieftes Recht hätten, auch in diesen Zeiten Gottesdienste abzuhalten. Und angeblich würden die Großkirchen vernünftig mit dem Abstandsgebot etc. umgeben. Stephan Weil meinte nur, dass die Freikirchen ein Problem darstellen würden, da sie die Gefahr von Corona verharmlosen oder gar ganz verleugnen.

Meine Meinung ist: Die Religionsgemeinschaften haben hier eher Narrenfreiheit.
Meine auch.
Wenn schon Kulturschaffende und ihr Publikum, die aus ihren Veranstaltungen eine gewisse Spiriualität beziehen, verzichten müssen, dann wäre es ein Akt der Solidarität von Seiten der Religionen, wenn sie ebenfalls verantwortungsvoll handeln und ihre Präsenzgottesdienste aussetzen würden.
Sozusagen ein Akt der Nächstenliebe. Aber wenn es um eigene Befindlichkeiten und Vorteile geht, sieht man das wohl nicht so eng. :rolleyes:
Nicht jede Narrenfreiheit, die das Grundgesetz erlaubt, ist auch vernünftig. Können diese Leute sich nicht zurückhalten oder wenigstens ihre sogenannten "Gottesdienste" ins Internet verlegen? Oder aber man wiederholt einfach im Fernsehen irgendwelche Messen aus der Vor-Corona- Zeit und die Gläubigen gucken sich das dort an.
Bitte nicht im Fernsehen Sendezeit dafür opfern. Es gibt schon genug Bibel-TV. Die sollen das streamen und im Netz anschauen.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Zahnderschreit »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 15:26)

Doch.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Ziemlich eindeutig.
Da hast du verkürzt zitiert. Richtig heißt es Niemand darf wegen .... benachteiligt werden, außer er ist kein Christ.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Maikel »

Alle diejenigen, die die Kirche für überflüssig halten, und neidisch sind auf manch geringfügige Sonderstellung der Kirchen sollten mal darüber nachdenken, wem sie die freien Tage zu Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten usw. verdanken. Wir sind nun mal in mancherlei Hinsicht immer noch eine von Religion(en) geprägte Gesellschaft.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Umetarek »

Ich wiederhole mich gerne:
Ich arbeite, wenn ich das will und ich arbeite nicht, wenn ich das nicht will, Feiertage und Wochenende spielen da eine untergeordnete Rolle. Also ganz klar, lieber kein Feiertag und tanzen!
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von Progressiver »

Maikel hat geschrieben:(18 Dec 2020, 18:11)

Alle diejenigen, die die Kirche für überflüssig halten, und neidisch sind auf manch geringfügige Sonderstellung der Kirchen sollten mal darüber nachdenken, wem sie die freien Tage zu Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten usw. verdanken. Wir sind nun mal in mancherlei Hinsicht immer noch eine von Religion(en) geprägte Gesellschaft.
Es wäre nicht schwer, anstatt der christlichen Feiertage andere Tage zu benennen. In laizistischen Kreisen gibt es schon lange die Forderung, Christi Himmelfahrt zu streichen und stattdessen einen Evolutionstag einzuführen. Überhaupt könnte man viele Tage den Errungenschaften der Wissenschaft widmen. Wieso nicht einen Tag der Medizin einführen, an dem beispielsweise gefeiert wird, dass deren Errungenschaften vielen Menschen das Leben gerettet hat? Warum nicht auch gewisse Kulturtage einführen, in denen bestimmte kulturelle Leistungen gewürdigt werden? Also: Warum nicht spezieller nicht einen Tag der Musik oder einen "Tag des Grundgesetzes" oder einen der Menschenrechte einführen?

Wenn es nach der Wirtschaft ginge, dann gäbe es wohl keine Feiertage, sondern nur ganzjährige Vollzeit-Maloche. Das dürfte den meisten klar sein. Es ist aber absolut nicht in Stein gemeißelt, das unsere Feiertage alle immer nur religiösen Ursprungs sein müssen. In Deutschland sind die Religionen sowieso am Absterben. Bald wird es in Deutschland mehr Konfessionslose geben wie Christen. Und wie soll es dann weiter gehen? Soll man an Feiertagen festhalten, die nicht einmal die vielen Scheinchristen bzw. Karteileichen der christlichen Kirchen mehr so richtig feiern? Oder wollen wir nicht lieber andere Feiertage einführen, die es ermöglichen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und an die zivilisatorische Basis unserer Gesellschaft zu erinnern?

Die oben genannten Wissenschaften wie die Medizin haben jedenfalls viele Menschenleben gerettet. Was haben dagegen die Religionen praktisch zu bieten, was eher zu feiern wäre? Ich glaube jedenfalls, da ist nichts.
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Re: Gottesdienste in einer Pandemie

Beitrag von GottlosGlücklich »

Maikel hat geschrieben:(18 Dec 2020, 18:11)

Alle diejenigen, die die Kirche für überflüssig halten, und neidisch sind auf manch geringfügige Sonderstellung der Kirchen
Der war gut.

sollten mal darüber nachdenken, wem sie die freien Tage zu Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten usw. verdanken.
Habe ich. Antwort: nicht der Kirche.
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