Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

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relativ
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von relativ »

naddy hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:06)

Zum Themenkomplex "persönliche Ebene nicht wählen" und "keine provozieren":


Da erübrigt sich wohl jeder Kommentar.
Aha , dir ist also das Prinzip der Kausalität auch nicht bekannt. Soviel zum Thema Schlaumeier. :eek:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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tarkomed
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Oct 2020, 10:29)

Von denen gibt es ja nun doch schon einige, 2016 waren es 47%:
Bei einer repräsentativen Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut Emnid stimmten 47 Prozent der befragten Muslime mit türkischen Wurzeln dem Satz zu "Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe".
https://www.dw.com/de/islam-und-grundge ... a-19333008

Ob das bei Syrern, Afghanen, Irakern etc. auch so ist? Da braucht es wohl eine neue Umfrage unter den 1 Million Neubürgern, die seit 2015 ins Land gekommen sind.
Jetzt versuch dir mal eine solche Umfrage bei einer christlichen Minderheit in Saudi-Arabien oder im Iran vorzustellen und wie sie dort auf diese Frage antworten würden, sofern sie es natürlich dürften…
Unsere Gesetzgebung ist von unserer christlichen Geschichte und von der Aufklärung geprägt worden. In Saudi-Arabien und im Iran von ihrer islamischen Geschichte, ohne die Phase der Aufklärung.
Es gibt christliche Minderheiten in diesen Ländern und sie identifizieren sich nicht mit der Gesetzgebung in diesen Ländern, sie halten sich jedoch daran, weil sie dort leben müssen. Viele junge gebildete Griechen sind während der Wirtschaftskrise in Griechenland beispielsweise nach Saudi-Arabien ausgewandert, weil sie dort Arbeit gefunden haben. Sie fügen sich den dortigen Gegebenheiten, weil ihnen nichts Anderes übrigbleibt. Es entspricht weder ihren politischen noch ihren religiösen Überzeugungen, aber sie fügen sich.
Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Oct 2020, 10:29)
Diese Bestrebungen sind gerade in Schwimmbädern allgegenwärtig, das reicht von neuen Bekleidungsordnungen bis hin zur stundenweise Aussperrung von Männern.
Das würde Kurz niemals zulassen... ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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naddy
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von naddy »

relativ hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:22)

Aha , dir ist also das Prinzip der Kausalität auch nicht bekannt. Soviel zum Thema Schlaumeier. :eek:
Schon. Welche kausale Folge ist in diesem Fall denn konkret gemeint?
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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relativ
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von relativ »

naddy hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:28)

Schon. Welche kausale Folge ist in diesem Fall denn konkret gemeint?
Das du, und auch einige andere hier im Forum, eigene subtile Beleidigungen nicht erkennnen mögen, gehört mit zu den herausragendsten Eigenheiten einiger User hier.
Aber selbst wenn du dies jetzt nicht erkennen magst/kannst, ich nehme diese durchaus zur Kenntnis und habe meinen "Spiegel immer bei der Hand".
Btw. viel Auswahl hast du bei diesem Thema ja nicht , also gehe mal selbst durch evtl. kommst du ja drauf welche das war. :D
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Adam Smith »

tarkomed hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:25)

Jetzt versuch dir mal eine solche Umfrage bei einer christlichen Minderheit in Saudi-Arabien oder im Iran vorzustellen und wie sie dort auf diese Frage antworten würden, sofern sie es natürlich dürften…
Unsere Gesetzgebung ist von unserer christlichen Geschichte und von der Aufklärung geprägt worden. In Saudi-Arabien und im Iran von ihrer islamischen Geschichte, ohne die Phase der Aufklärung.
Es gibt christliche Minderheiten in diesen Ländern und sie identifizieren sich nicht mit der Gesetzgebung in diesen Ländern, sie halten sich jedoch daran, weil sie dort leben müssen. Viele junge gebildete Griechen sind während der Wirtschaftskrise in Griechenland beispielsweise nach Saudi-Arabien ausgewandert, weil sie dort Arbeit gefunden haben. Sie fügen sich den dortigen Gegebenheiten, weil ihnen nichts Anderes übrigbleibt. Es entspricht weder ihren politischen noch ihren religiösen Überzeugungen, aber sie fügen sich.


Das würde Kurz niemals zulassen... ;)
Gemäss deiner Logik dürfte es keinen Islamismus in islamischen Ländern geben. Nur stimmt das nicht. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Somalia hat alle nicht muslimischen Feste verboten, alle Frauen müssen sich verhüllen und trotzdem soll es hier zu wenig Islam geben. Auch in Saudi-Arabien soll es zu wenig Islam geben. Es gibt immer zu wenig Islam. Damit ähnelt der Islam anderen Ideologien.
Das ist Kapitalismus:

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Antonius
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Antonius »

Adam Smith hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:40)

Gemäss deiner Logik dürfte es keinen Islamismus in islamischen Ländern geben. Nur stimmt das nicht. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Somalia hat alle nicht muslimischen Feste verboten, alle Frauen müssen sich verhüllen und trotzdem soll es hier zu wenig Islam geben. Auch in Saudi-Arabien soll es zu wenig Islam geben. Es gibt immer zu wenig Islam. Damit ähnelt der Islam anderen Ideologien.
Ja, es ist so, wie die Wissenschaft sagt:
Der Islam ist eine vormoderne, totalitäre, politische Herrschaftsideologie.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Tom Bombadil
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:25)

Jetzt versuch dir mal eine solche Umfrage bei einer christlichen Minderheit in Saudi-Arabien oder im Iran vorzustellen und wie sie dort auf diese Frage antworten würden, sofern sie es natürlich dürften…
Komisch, sonst heißt es doch immer, dass wir uns nicht auf eine Stufe mit diesen Staaten stellen sollen, mal ganz davon abgesehen, dass es dort weder Menschenrechte noch einen Rechtsstaat gibt, gegen dessen Regeln und Gesetze man sich stellen könnte.
Extrem merkwürdige Argumentation, die du hier aufführst. Wem unsere Demokratie und unser Rechtsstaat nicht in den Kram passen, dem steht es frei, das Land zu verlassen.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Oct 2020, 10:20)

Ich habe noch nicht recherchiert wo der Begriff eigentlich her stammt, aber mein Eindruck ist immer gewesen, dass der eben nicht von den Muslimen selber stammt, sondern eine westliche "Innovation" ist. Wäre dem nicht so, dann wäre ich um Infos zur Wortherkunft auch nicht unglücklich.
Hier kannst du es nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamismu ... iffskritik
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Elmar Brok »

Laertes hat geschrieben:(20 Oct 2020, 10:05)Letztlich dienen Kampfbegriffe wie Islamismus doch nur der pauschalen Hetze - relevant ist nicht das Etikett, sondern das konkrete Verhalten des konkreten Menschen.
+1
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tarkomed
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Adam Smith hat geschrieben:(21 Oct 2020, 13:40)

Gemäss deiner Logik dürfte es keinen Islamismus in islamischen Ländern geben.
Wo hast du das gelesen? Ich habe gerade zwei islamistische Länder als Beispiel dafür gewählt: Saudi-Arabien und den Iran.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:46)

+1
Prima, dann gibt es auch keine Rechts- und Linksextremisten, sondern nur individuelle Menschen und ihre Taten.
Und sogenannte Islamisten sind normale Muslime.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:33)

Komisch, sonst heißt es doch immer, dass wir uns nicht auf eine Stufe mit diesen Staaten stellen sollen, mal ganz davon abgesehen, dass es dort weder Menschenrechte noch einen Rechtsstaat gibt, gegen dessen Regeln und Gesetze man sich stellen könnte.
Wenn man nur die erste Zeile meines Beitrags berücksichtigen würde, könnte man es so verstehen, aber ich habe noch einiges mehr geschrieben.
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:33)
Extrem merkwürdige Argumentation, die du hier aufführst. Wem unsere Demokratie und unser Rechtsstaat nicht in den Kram passen, dem steht es frei, das Land zu verlassen.
Wenn man in dritter und vierter Generation hier lebt, auch als Angehöriger der ersten Generation, kann man nicht einfach das Land verlassen. Die Kinder und die Enkelkinder sind auch wichtig und man will sie nicht zurücklassen.
Ich habe außerdem das Beispiel der jungen Griechen in Saudi-Arabien erwähnt. Sie müssen dort bleiben, ob es ihnen passt oder nicht, weil sie ihre jungen Familien durchbringen müssen.
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:33)
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:09)

Wenn man nur die erste Zeile meines Beitrags berücksichtigen würde, könnte man es so verstehen, aber ich habe noch einiges mehr geschrieben.

Wenn man in dritter und vierter Generation hier lebt, auch als Angehöriger der ersten Generation, kann man nicht einfach das Land verlassen. Die Kinder und die Enkelkinder sind auch wichtig und man will sie nicht zurücklassen.
Ich habe außerdem das Beispiel der jungen Griechen in Saudi-Arabien erwähnt. Sie müssen dort bleiben, ob es ihnen passt oder nicht, weil sie ihre jungen Familien durchbringen müssen.

Ach, du machst dir um Deutschland Sorgen? Keise Sorge, wir schaffen das. ;)
Von welchen jungen Griechen sprichts du überhaupt?
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:42)
Hier kannst du es nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamismu ... iffskritik
Ja, wie ich schon dachte. Eine europäische Begriffserfindung. Und wie schon zu lesen, dass ich da mit Broder voll auf einer Linie liege. :)

Witzig zu lesen, dass der Begriff ausgerechnet in Frankreich erdacht wurde. Die haben ja offensichtlich die allerbesten Erfahrungen gemacht mit der Strategie.
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tarkomed
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:14)

Von welchen jungen Griechen sprichts du überhaupt?
Von diesen Hier.
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Keoma
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:30)

Von diesen Hier.
Der eigene Beitrag als Quelle ist ein Hammer.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Oct 2020, 09:46)

Immer wenn es Probleme mit dem Konservativen Islam gibt, wird daraus (etikettenschwindlerisch?) „Islamismus“. Vorhen wurde korrekt auf Probleme mit Muslimen an Schulen verwiesen. Schon waren es keine Muslime, sondern Islamisten.

Ist „Islamismus“ so etwas wie die „Bad Bank“ des Westens für einen Islam, der in weiten Teilen extrem konservativ ist, den wir aber als gesellschaftskompatibel umdefinieren müssen, damit der Konflikt nicht zu Tage tritt? Erklären wir alles toxische im Islam zu Islamismus, damit das Essen geniessbar wird?

Gibt es Islamismus überhaupt?
Antonius hat geschrieben:(21 Oct 2020, 15:16)

Ja, es ist so, wie die Wissenschaft sagt:
Der Islam ist eine vormoderne, totalitäre, politische Herrschaftsideologie.
Die Befürchtung besteht, und darauf macht Skeptikers Strangstartbeitrag aufmerksam, dass der Islam selber toxisch ist. Daher läuft pausenlos und immer schneller die Multi-Kulti-Waschmaschine.


Doch von wem wird diese Waschmaschine betrieben? Dazu gibt Antonius einen Hinweis, wonach der Islam als vormoderne Ideologie mit der Moderne über Kreuz liege.

"In diesem Sinne könnte man sich fragen [...], inwieweit die 'Postmoderne' in der Tat nicht vielmehr eine neue 'Anti-Moderne' oder eine neue 'Gegenaufklärungsphilosophie' ist" (Jonathan Arriola, Die Ursprünge der Postmoderne in Davos – Cassirer und Heidegger über das Erbe von Kant; Blog, 1. Oktober 2019).

Es wären demnach postmoderne Gegenaufklärer, die die Multi-Kulti-Waschmaschine in Gang gesetzt haben und am Laufen halten, um ihrer Verachtung der Moderne politischen Ausdruck zu geben. Und so werden zur "Rettung der Welt", so meine Einschätzung, Gesellschaften ideologisiert (Gender, Islam, Rassismus), Volkswirtschaften ruiniert (Klima), Staaten in Diktaturen überführt.
Zuletzt geändert von Fliege am Mi 21. Okt 2020, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:09)

Wenn man nur die erste Zeile meines Beitrags berücksichtigen würde, könnte man es so verstehen, aber ich habe noch einiges mehr geschrieben.
Dann erkläre es mir.
Wenn man in dritter und vierter Generation hier lebt, auch als Angehöriger der ersten Generation, kann man nicht einfach das Land verlassen.
Es ist allerdings keine Option, Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat abschaffen zu wollen. Wer sich zur FDGO nicht bekennen will, der hat ein großes Problem.
Ich habe außerdem das Beispiel der jungen Griechen in Saudi-Arabien erwähnt. Sie müssen dort bleiben, ob es ihnen passt oder nicht, weil sie ihre jungen Familien durchbringen müssen.
Und das können sie nur in Saudi-Arabien? Von wie vielen jungen Griechen reden wir hier, sind das saudische Staatsbürger und was machen sie dort? Sind es Muslime oder Christen?
Ach, du machst dir um Deutschland Sorgen?
Du scheinst nicht so wirklich zu verstehen, was eine Diskussion ist.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

Keoma hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:14)

Von welchen jungen Griechen sprichts du überhaupt?
Er meint wahrscheinlich die Patriotraketen, die Griechenland in Saudi-Arabien stationiert hat :)
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von streicher »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Oct 2020, 09:46)

http://www.faktum-magazin.de/2018/04/zi ... nen-islam/
Warum beleidigen wir also ständig den Islam, wenn schlaue Muslime, wie Erdogan, uns hier eines Besseren belehren?
Wie hält es Erdogan mit den Aleviten? Wie hält er es mit den Sufis? Ein Islam? Und wie hält es der - nennen wir fundamentalistischen Islam - mit der Demokratie und mit Menschenrechten? Wie steht es um die Verheiratung von Minderjährigen? Wie hält Erdogan es bei Gewalt gegen die Frauen?
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

streicher hat geschrieben:(21 Oct 2020, 21:20)

Und wie hält es der - nennen wir fundamentalistischen Islam - mit der Demokratie und mit Menschenrechten?
Das kannst du hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_E ... e_im_Islam
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:31)

Der eigene Beitrag als Quelle ist ein Hammer.
Wenn er deine Frage beantwortet, genügt er vollkommen, finde ich.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von McKnee »

tarkomed hat geschrieben:(22 Oct 2020, 11:16)

Wenn er deine Frage beantwortet, genügt er vollkommen, finde ich.
Oh, daran solltest du dich selber mal erinnern
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:47)

Es ist allerdings keine Option, Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat abschaffen zu wollen. Wer sich zur FDGO nicht bekennen will, der hat ein großes Problem.
Wenn einem die Befolgung der Gebote seiner Religion wichtiger sind als die Gesetze des Staates, in dem er lebt, dann heißt es noch lange nicht, dass er die Gesetze des Staates abschaffen will. Er fügt sich den Gesetzen des Staates, in dem er lebt, weil ihm nichts anderes übrigbleibt, denn er muss in diesem Staat leben. Es geht schließlich nicht um alle Gesetze des Staates, sondern nur um diejenigen, die mit den Geboten seiner Religion nicht konform sind.
Nicht alle Gesetze hier im Lande sind schließlich mit allen Geboten der christlichen Religion konform.
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:47)
Und das können sie nur in Saudi-Arabien? Von wie vielen jungen Griechen reden wir hier, sind das saudische Staatsbürger und was machen sie dort?
Genaue Zahlen habe ich nicht, ich habe es damals in den Zeitungen gelesen. Es handelte sich um junge Akademiker, die in Griechenland keine Arbeit mehr fanden und bewarben sich in Saudi-Arabien und den Emiraten, weil es dort Bedarf für ihre Berufe gab.
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:47)
Sind es Muslime oder Christen?
Bis auf eine kleine türkische Minderheit sind alle Griechen Christen. Sie gehören übrigens zu den ersten Christen in Europa.
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:47)
Du scheinst nicht so wirklich zu verstehen, was eine Diskussion ist.
Doch, aber nur dort, wo sie Sinn macht. ;)
Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:47)
Was schafft ihr?
Dass in unseren Schwimmbädern deutsche Regeln herrschen.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(22 Oct 2020, 11:16)

Wenn er deine Frage beantwortet, genügt er vollkommen, finde ich.
Wie sollte er?
Komische Frage.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(22 Oct 2020, 11:47)

Er fügt sich den Gesetzen des Staates, in dem er lebt, weil ihm nichts anderes übrigbleibt, denn er muss in diesem Staat leben.
Nein, muss er nicht, es wird niemand gezwungen, in einer FDGO zu leben. Wer meint, er müsse seine religiösen Regeln über die Gesetze und Regeln der FDGO stellen, der hat schon die geringste Mindestanforderung an Integration nicht erfüllt und bei dem steht zu befürchten, dass er im Zweifel auch seinen religiösen Regeln den Vorzug gibt. Was ja auch schon jetzt der Fall ist: https://www.deutschlandfunk.de/muslimis ... _id=194485
Es geht schließlich nicht um alle Gesetze des Staates, sondern nur um diejenigen, die mit den Geboten seiner Religion nicht konform sind.
Die Religion hat sich an die Regeln und Gesetze einer FDGO anzupassen, nicht umgekehrt.
Nicht alle Gesetze hier im Lande sind schließlich mit allen Geboten der christlichen Religion konform.
Irrelevanter Whataboutism, wie auch der Humbug mit der handvoll Griechen, das wird nicht weiter diskutiert, das Thema lautet "Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?"
Doch, aber nur dort, wo sie Sinn macht.
Jetzt wo du es sagst: Diskussionen mit dir machen meist keinen Sinn :)
Dass in unseren Schwimmbädern deutsche Regeln herrschen.
Ja, das wird sicherlich ein riesiger Erfolg :)
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Oct 2020, 16:08)

Prima, dann gibt es auch keine Rechts- und Linksextremisten, sondern nur individuelle Menschen und ihre Taten.
Und sogenannte Islamisten sind normale Muslime.
Letztlich ja. Letztlich ist alles individuell. Das sollte wir nie vergessen, wenn wir von Extremismus oder islamismus sprechen. So schwer ist das nicht oder?
Skeptiker

Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Skeptiker »

Elmar Brok hat geschrieben:(22 Oct 2020, 13:51)
Letztlich ja. Letztlich ist alles individuell. Das sollte wir nie vergessen, wenn wir von Extremismus oder islamismus sprechen. So schwer ist das nicht oder?
Aber du hast schon verstanden, dass das Unsinn ist, oder?

Gruppenbezeichnungen sind schlicht eine Abstraktion, welche es ermöglicht über ein Phänomen sinnvoll diskutieren zu können. Abstraktionen sind gerade im linken Milieu doch sehr beliebt - nur halt nicht, wenn man die Fehlentwicklungen eigner Politik dadurch offenbart, schon klar.

Tatsache ist, dass man extremistische Strömungen im Islam durchaus benennen kann und darf. Allerdings sollte man vermeiden zu behaupten, dass die extremistische Form einer Ideologie, nichts mit der Ideologie selber zu tun hat. Das hat sie immer. Islamisten sind also Moslems, aber nicht jeder Moslem ist Islamist. Das anzuerkennen, ist heute nicht gängige Praxis, weil es nach jeder Schandtat heißt "das ist nicht der Islam". Doch - das ist er, auch, aber nicht nur.

Das führt zu unterschiedlichen Konsequenzen. Während derjenige, der Islamisten nicht als Teil des Islam identifiziert, schlicht "die Islamisten" bekämpft, schaut er nicht auf den Nährboden. Derjenige, der Islamismus als Problem des Islam insgesamt auffasst, würde darauf drängen, dass der Islam sich reformiert und konservative Auslegungen an Gewicht verlieren. Das wiederum würde dem Islamismus dauerhaft den Boden entziehen.
Elmar Brok
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Elmar Brok »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Oct 2020, 14:21)
Gruppenbezeichnungen sind schlicht eine Abstraktion, welche es ermöglicht über ein Phänomen sinnvoll diskutieren zu können. Abstraktionen sind gerade im linken Mil ... chon klar.
.
Was hat das mit "linken Milieu" zu tun?
Dieser ideologische Kleinkrieg nervt. Alles muss in Schubladen. Klasse. Nervt langsam.
Was ist Unsinn?
Gruppenbezeichnungen sind schlicht eine Abstraktion, welche es ermöglicht über ein Phänomen sinnvoll diskutieren zu können. Abstraktionen sind gerade im linken Milieu doch sehr beliebt - nur halt nicht, wenn man die Fehlentwicklungen eigner Politik dadurch offenbart, schon klar.
Und genau das gilt es zu verinnerlichen. Gruppenbezeichnungen sind eine künstliche/konstruierte Abstraktion. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man mit diesen Gruppenbezeichnungen herumhantiert. Deshalb fand ich den Beitrag von dem User gut. Denn all diese Begriffe werden unterschiedlich verstanden. Dadurch wird die Diskussion häufig erschwert.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Progressiver »

tarkomed hat geschrieben:(22 Oct 2020, 11:47)

Wenn einem die Befolgung der Gebote seiner Religion wichtiger sind als die Gesetze des Staates, in dem er lebt, dann heißt es noch lange nicht, dass er die Gesetze des Staates abschaffen will. Er fügt sich den Gesetzen des Staates, in dem er lebt, weil ihm nichts anderes übrigbleibt, denn er muss in diesem Staat leben. Es geht schließlich nicht um alle Gesetze des Staates, sondern nur um diejenigen, die mit den Geboten seiner Religion nicht konform sind.
Nicht alle Gesetze hier im Lande sind schließlich mit allen Geboten der christlichen Religion konform.
So etwas würde ich nicht zu optimistisch sehen. Nehmen wir das Beispiel "Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern". Das Christentum sagt: "Das Weib schweige in der Gemeinde." Die katholische Kirche kennt aber bis heute keine Priesterinnen und Bischöfinnen. Die Menschenrechte lehnt sie de facto immer noch ab. Und interne juristische Probleme versucht sie wie ein Staat im Staate auch intern zu lösen und nach außen zu vertuschen. Siehe das Beispiel mit den massiven und ungemein häufigen Fällen von Kinderschändung. Aber die christlichen Kirchen haben eine starke Lobby. Deutschland ist beileibe kein laizistischer Staat. Mindestens die Regierungsparteien wollen die Kirchenrepublik Deutschland weiter fördern, anstatt beispielsweise die Kirchensteuer und andere Staatsleistungen an die Kirchen abzuschaffen.

Der Islam sagt wiederum: "Die Frauen sind eure Äcker." Was wäre erst los, wenn der Staat die islamischen Gemeinden gesetzlich verpflichten würde, auch weibliche Imane zuzulassen? Da der Gesetzgeber schon bei den Schandtaten der christlichen Kirchen beide Augen zudrückt und im Notfall auf deren Führer hört, geschieht in dieser Hinsicht auch beim Islam noch viel weniger. Und jetzt will die Regierung sogar noch die islamische Religion als Anstalt des Öffentlichen Rechts anerkennen und islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen anbieten? Wo soll das denn hinführen?

Christen und Muslime leben jede für sich also nicht gerade im Sinne des Grundgesetzes und der Menschenrechte. Wenn man die mangelnde Unterordnung unter das Grundgesetz nimmt, schenken sie sich nichts. Aber es gibt keinen offenen Massenaufstand. Sondern die Christen versuchen ihre Lobbypositionen im Staat zu erhalten. Und die Muslime kümmern sich in ihren Gemeinden einen Dreck um das deutsche Grundgesetz, wenn es beispielsweise um die Gleichberechtigung der Geschlechter geht.

Ich habe extra beide Religionen genommen, um einen Vergleich anzubieten. Aber auch beispielsweise die hier lebenden Hindus werden sich eher darauf berufen, dass die Religionsausübung frei zu sein habe. Ich halte es folglich für eine Illusion, dass die Religionen sich freiwillig dem Grundgesetz unterordnen und die Menschenrechte anerkennen. Was wir also brauchen, das ist ein starker laizistischer Staat. Und dieser sollte auch gegenüber den verschiedenen Religionsgemeinschaften klar machen, dass seine Gesetze hier zu gelten haben. Aber aus oben genannten Gründen halte ich es für illusorisch, zu hoffen, dass die Christenparteien ihre Lobbypositionen aufgeben. Und was den Islam betrifft, so versuchen sie auch, ihn ins Boot der Lobbygruppen zu holen. Sie träumen wohl davon, sich so einen grundgesetzkonformeren Islam zu schaffen. Aber das wird nicht funktionieren. Der Islam ist mit unseren demokratischen Wertvorstellungen genauso wenig konform wie das Christentum und alle anderen Religionen, bei denen man vor irgendwelchen überirdischen Fantasiewesen im Staub kriechen muss. Das Ideal in der Demokratie ist der mündige Bürger, der für seine eigene Rechte kämpft und frei nach Kant, fähig ist, selbst zu denken. Deswegen kann es nur ein "Entweder-Oder" geben. Entweder man gehorcht religiösen Geboten und kriecht im Staub vor irgendeinem Gott. Oder man ist ein aufrechter Demokrat und denkt für sich selbst. Insofern finde ich, dass Islamismus -genau so wie jede Art von religiösem Fundamentalismus- nur ein Ablenkungsmanöver ist, um von dem eigentlichen Problem abzulenken, welches die Religion an sich darstellt.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Karol Karol »

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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

Progressiver hat geschrieben:(22 Oct 2020, 21:47)

Insofern finde ich, dass Islamismus -genau so wie jede Art von religiösem Fundamentalismus- nur ein Ablenkungsmanöver ist, um von dem eigentlichen Problem abzulenken, welches die Religion an sich darstellt.
Jau, voll schlimm diese Christen, letztens haben sie einem Ungläubigen den Kopf abgeschnitten, weil der Jesuskarikaturen gezeigt hat. Oh wait... :dead:
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Progressiver »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2020, 22:44)

Jau, voll schlimm diese Christen, letztens haben sie einem Ungläubigen den Kopf abgeschnitten, weil der Jesuskarikaturen gezeigt hat. Oh wait... :dead:
Fundamentalistische Christen stehen eher darauf, Abtreibungsärzte einzuschüchtern und zu ermorden. Manche Vereinigungen wie Opus Dei kokettieren auch damit, den Holocaust zu leugnen. Und die katholische Kirche hat ein massives Problem mit Kinderschändern in ihren Reihen. Alles Fake News für dich?

Bei Hindus wiederum ist es eher üblich, in Horden über Frauen aus niederen Kasten herzufallen, um sie derart schlimm zu vergewaltigen, dass die Opfer danach sterben. Dies nur mal ein weiteres Beispiel.

Ich bleibe folglich dabei: Das Problem heißt "Religion an sich". Diese fordert einen Kadavergehorsam, der mit dem Ideal eines mündigen Bürgers in einer Demokratie nicht kompatibel ist. Für manche ist dies schwer zu verkraften. Sie denken sich: Wenn eine andere Religion vermeintlich schlimmer ist als die eigene, dann wird doch der eigene Kult auch etwas gutes haben. Aber weit gefehlt. Ein Übel ist immer schlecht. Wenn irgendeine andere Religion auch Verbrechen begeht, dann sind diejenigen der eigenen Religion immer noch schlecht. Besser ist es also, das Problem "Religion" als solches zu benennen, es rhetorisch bei der Wurzel zu packen und es generell zu bekämpfen.

Und ich kenne auch die sogenannten "Argumente" der Fanboys der Religionen. Dann tauchen solche Namen wie Stalin, Pol Pot oder Mao auf. Und mancher meint sogar, dass selbst Hitler, der ja nie aus der katholischen Kirche ausgetreten ist, der Antichrist gewesen sei. Aber auch dies ist nur ein "tu quoque"-Argument. Massenmord ist aber ebenfalls immer schlecht. Es kümmert einen Ermordeten nicht, ob sein Mörder ein Kommunist, ein Nazi, ein fundamentalistischer Christ, ein Islamist oder ein notgeiler Hinduvergewaltiger war. Und auch der Tod durch die Nahrungspreistreiberei im Kapitalismus, der Menschen verhungern lässt, gehört in diese Reihe. Das Problem sind also weiterhin die Religion an sich bzw. im erweiterten Sinne auch Politreligionen bzw. Ideologien. Deswegen bin ich logischerweise Atheist. :thumbup:
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

Progressiver hat geschrieben:(22 Oct 2020, 23:54)

Alles Fake News für dich?
Nein, aber purer whataboutism, denn hier geht es um den Islam und Islamismus. Und ich zeige auch gerne nochmal die Größenordnung des Problems auf:
Insgesamt ergibt sich für das Jahr 2019 aus den ausreichend gesicherten Zahlenangaben ein im Vergleich zum Vorjahr um rund 5,5 % gestiegenes Islamismuspotenzial von 28.020 Personen (2018: 26.560).
https://www.verfassungsschutz.de/de/arb ... nzial-2019

Und da sind die Anhäger vom ISl und Al-Qaida noch gar nicht mit drin.
Ich bleibe folglich dabei: Das Problem heißt "Religion an sich".
Dem stimme ich zu 100% zu, trotzdem geht es hier im thread um den Islam und Islamismus ;)
Aber auch dies ist nur ein "tu quoque"-Argument.
Dann weißt du ja, was ich meine.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Oct 2020, 08:28)

Nein, aber purer whataboutism, denn hier geht es um den Islam und Islamismus.
Whataboutism wird immer als Totschlagargument angeführt, sobald jemand klar vor Augen führt, dass das Problem vielfältiger ist als es der Gegenüber darzustellen versucht. ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von naddy »

Progressiver hat geschrieben:(22 Oct 2020, 23:54)

Ich bleibe folglich dabei: Das Problem heißt "Religion an sich".
Wie aus der bisherigen abendländischen Geschichte bekannt, kann man Religionen zwar nicht "abschaffen", aber man kann sie "domestizieren", also mit einer aufgeklärten Gesellschaft kompatibel machen. Der Läuterungsprozeß der Aufklärung hat im Islam bisher kein Äquivalent, Muslime wie beispielsweise Seyran Ateş haben das begriffen und sich auf den Weg gemacht. Es sind aber noch deutlich zu wenige, überdies werden sie tätlich angegriffen und mit Morddrohungen überzogen. Wohl nicht nur durch Extremisten.

Im Prozeß gegen einen mutmaßlichen Attentäter ergab sich übrigens eine "nette" Randnotiz zum Thema "Verfassungsschutz":
Wiki hat geschrieben:Zur Finanzierung ihres Jurastudiums an der Freien Universität Berlin arbeitete sie in dem Kreuzberger Treff- und Informationsort für Frauen aus der Türkei TIO für türkische und kurdische Migrantinnen, die sich vor der häuslichen Gewalt in ihren Familien schützen wollten. 1984 erschoss während der Beratungszeit ein Mann ihre Klientin Fatma E.[8] und verletzte Seyran Ateş lebensgefährlich.[9] Dabei will Ateş ein Nahtoderlebnis gehabt haben. Der Tatverdächtige wurde von ihr und sechs anderen Zeugen identifiziert. Später konnte seine Mitgliedschaft in der nationalistisch, faschistischen türkischen Organisation Graue Wölfe nachgewiesen werden, für die er als Auftragskiller gearbeitet haben soll. Nachdem der Tatverdächtige freigesprochen wurde und bis heute unbehelligt in Berlin-Kreuzberg lebt, warf Ateş den Behörden Ermittlungsfehler und Schlamperei vor.[9] Ein Vertreter des Verfassungsschutzes vermied vor Gericht eine Äußerung zur Sache mit der Begründung, es gebe keinen eingetragenen Verein mit dem Namen Graue Wölfe.
(f.v.m.).

Soll man es glauben? Dann gibt es wohl auch keine Anschläge seitens des "IS", oder handelt es sich dabei um einen "eingetragenen Verein"? Unfaßbar...
Diese (die Religion, d.V.) fordert einen Kadavergehorsam, der mit dem Ideal eines mündigen Bürgers in einer Demokratie nicht kompatibel ist.
Ich denke, hier läuft die Kausalität eher andersherum: Weil die Religionen ein streng hierarchisches Weltbild vermitteln üben sie eine magische Anziehungskraft auf bestimmte Charaktere aus, die mit der Orientierung in einer freiheitlichen Welt heillos überfordert sind. In solchen Glaubensgemeinschaften wird ihnen ihr angestammter Platz in der "göttlichen Ordnung" zugewiesen und damit jede Entscheidung abgenommen. Außer der, sich auch an die göttlichen Weisungen zu halten und den "Plan des Schöpfers" in die Tat umzusetzen. Nebenbei funktioniert dieser Effekt auch ganz ohne "Gott", wie alle Ideologien mit "Führer"-Prinzip täglich aufs Neue beweisen.

Da steht uns wohl noch ein langer Weg bevor, er erscheint geradezu endlos...
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Laertes »

Progressiver hat geschrieben:(22 Oct 2020, 23:54)
Ich bleibe folglich dabei: Das Problem heißt "Religion an sich".
Religion in der einen oder anderen Form ist vielen, vermutlich den meisten Menschen ein elementares Grundbedürfnis. Es gibt viele Gründe es auf eine Stufe mit dem Sexualtrieb zu stellen. Auch da gibt es Menschen, die sagen Sexualität ist für mich nicht wichtig. Auch im Bereich Sexualität gibt es etliche problematische Aspekte (Vergewaltigungen, Pädophilie, ...). Deswegen zu sagen: "Das Problem heißt "Sexualität an sich" - auf diese Idee würden wohl nur die wenigsten kommen.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(23 Oct 2020, 11:32)

...das Problem vielfältiger ist als es der Gegenüber darzustellen versucht. ;)
Das Problem "Islamismus" wird aber nicht vielfältiger dargestellt, sondern es wird mit whataboutism relativiert. Bei Progressiver will ich dabei aber keine böse Absicht unterstellen.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Oct 2020, 08:28)

Nein, aber purer whataboutism, denn hier geht es um den Islam und Islamismus.
Nee. In dem gar nicht mal unklugen Eingangsbeitrag geht es zumindest nicht allein um Islam und Islamismus sondern um die Frage, ob mit
dem Begriff "Islamismus" eine Art Entsorgung der Extremerscheinungen stattfindet. Wenn man das mal auf ein ganz anderes Thema übertragen würde: Den Begriff "Linksextremismus" im Munde zu führen bedeutet paradoxerweise (und in den meisten Fällen wahrscheinlich auch unintendierterweise) von einem "moderaten Linkssein" zu sprechen.

Um auf die eigentliche EIngangsfrage zu kommen ... Ja. Das ist in Teilen tatsächlich so. Die "Islamisten" werden schon allein durch die Verwendung des Begriffs der großen weltweiten Menge von Muslimen gegenübergestellt. Nicht gerade selten, um diese große Zahl von Gläubigen von der kleinen Zahl von "Islamisten" zu trennen. Das Problem ist nur: Wir haben (noch!) keinen Begriff von Christianisten. Wir wissen zwar im Prinzip, dass evangelikale Christen in Brasilien einen schrecklichen Präsidenten zur Macht verholfen haben. Und wir werden Anfang nächsten Monats auch wissen, ob sich evangelikale Christen bei der US-Präsidentschaftswahl durchgesetzt haben oder nicht ... aber es gibt den Begriff "Christianisten" nicht.

Begriffe, die auf -ismus enden bedeuten, dass man irgendetwas für essenziell und bestimmend hält. Religion, Nation, soziale Klasse .. was auch immer.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Progressiver »

Laertes hat geschrieben:(23 Oct 2020, 13:34)

Religion in der einen oder anderen Form ist vielen, vermutlich den meisten Menschen ein elementares Grundbedürfnis. Es gibt viele Gründe es auf eine Stufe mit dem Sexualtrieb zu stellen. Auch da gibt es Menschen, die sagen Sexualität ist für mich nicht wichtig. Auch im Bereich Sexualität gibt es etliche problematische Aspekte (Vergewaltigungen, Pädophilie, ...). Deswegen zu sagen: "Das Problem heißt "Sexualität an sich" - auf diese Idee würden wohl nur die wenigsten kommen.
Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die sich für spirituelle Themen interessieren. Was immer auch das sein mag. Spiritualität gibt es aber auch jenseits der Religion. Organisierte Religion tötet sogar oft die Spiritualität.

Ein Interesse an Spiritualität kann ich mir insofern vorstellen, weil es ja auch Menschen gibt, die Romane, Fantasyliteratur etc. lesen. Meine Welt ist das jedoch nicht. Ich weiß zu wenig über die reale Welt. Wieso sollte ich mich da in irgendwelche Fantasiewelten stürzen, wenn doch das reale Leben viel spannender ist? Mir ist es egal, wenn man mich dann für einen fantasielosen Langweiler hält, weil ich lieber Sachbücher lese als irgendwelche Romane. Aber Religion? So etwas ist mir zu substanzlos.

Wobei es beim Vergleich Religion mit Sexualität auch brisant wird. Der Sexualtrieb ist essentiell für die Fortpflanzung. Ohne Sex keine weitere Generation von Lebewesen. Bzw. in unserem Fall von Menschen. Und ich will das Ganze auch nicht auf das Kinder erzeugen reduzieren. Die meisten Religionen jedoch wollen die Sexualität und das Paarungs- und Beziehungsverhalten grundlegend regeln. Da wird dann auf irgendeinen vorsintflutlichen Gott gesetzt. Und dann wird den Leuten ins Gehirn gesetzt, dass Sexualität Sünde sei. Christliche Fundamentalisten ziehen nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen auf Abtreibung ins Feld, sondern versuchen jetzt auch in den USA, eine Petition zu starten, die das Ziel hat, Pornhub zu einem Shutdown zu zwingen. Und in islamischen Ländern wird die Sexualität derart unterdrückt, dass es dann massenweise zu sexuellen Übergriffen kommt. Und Homosexuelle werden da gleich ganz umgebracht.

Vielleicht gibt es ja Menschen, die das Bedürfnis nach Religion haben. Aber die meisten von denen sind prüde bzw. bigott bzw. offen sexualfeindlich. Wer sich aber gegen die Sexualität stellt, der stellt sich auch gegen das Leben. Und damit wird die Religion selbst hier ein Problem!

Auf Reformen würde ich da jedoch nicht hoffen. Diese sexualfeindliche Moral, dass Sex nur zum Kinderkriegen da sei und ansonsten Sünde, gehört zu den Grundpfeilern jeglicher jenseitsfixierter Religion. Dieses Leben hier sei der Tod, heißt es da. Und das Jenseits sei erst das wahre Leben. Diese Umwertung der Werte muss also auch rückgängig gemacht werden. Bei den Europäern glaubt wohl kaum einer noch an ein Jenseits. Bei streng gläubigen Muslimen dagegen ist das Jenseits ein "Fakt", für das es sich zu sterben lohnt. Und sei es als Selbstmordattentäter!

Ich halte auf jeden Fall nichts von Islamunterricht an deutschen Schulen. Auch der Jenseitsgedanke wird dadurch nicht bekämpft. Wenn, dann muss das Problem bei der Wurzel gepackt werden. Niemand ist von Geburt an ein katholisches, evangelisches, hinduistisches, buddhistisches oder eben muslimisches Kind. Der Staat muss sich folglich mehr in die Kindererziehung einmischen. So können die Eltern den Kindern zwar einiges erzählen. Aber die Kindergärten und Schulen müssen meiner Meinung nach aktiv dafür kämpfen, diese religiöse Gehirnwäsche wieder rückgängig zu machen. Wenn es islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen gibt, dann bedeutet dies in meinem Augen eine Kapitulation. Ich bin, wie gesagt, für ein Lehrfach "Ethik für alle", in dem jede Religion auseinandergenommen wird. Und Kinder aus islamisch geprägten Familien dürfen da nicht geschont werden. Etwas anderes ist es, wenn jemand im jugendlichen Alter beispielsweise aus Syrien hierher geflüchtet ist. Dem würde ich einen strengen Integrationsunterricht verpassen, dass er gar nicht auf die Idee kommt, hier kriminell zu werden, wenn er denn wirklich bleiben will. Ansonsten steht es ihm immer noch frei, aus Deutschland zu flüchten, um irgendwo anders Asyl zu suchen, weil die laizistischen Regeln hierzulande für ihn zu unerträglich wären.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Progressiver hat geschrieben:(24 Oct 2020, 21:11)

....
Vielleicht gibt es ja Menschen, die das Bedürfnis nach Religion haben. Aber die meisten von denen sind prüde bzw. bigott bzw. offen sexualfeindlich. Wer sich aber gegen die Sexualität stellt, der stellt sich auch gegen das Leben. Und damit wird die Religion selbst hier ein Problem!
Daß religiöse Menschen, insbesonders die Männer, sexualfeindlich und prüde seien, zumal in den eigenen vier Wänden, glaube ich eher nicht.

Sexualität wird von eindeutig patriarchaisch gestrickten Religionen wie etwa aktuell dem Islam, aber auch von christlichen Sekten wie den Evangelikalen oder extremistischen Katholizismusfanatikern wie in Polen als Herrschafts- und Machtunterdrückungsinstrument eingesetzt.

Besonders abgefeimt dabei ist, dass "Männer" innerhalb des politischen Machtsystems Religion dabei durchaus ihre Sexualität (wenig prüde, dafür umso ungehemmter) in den eigenen vier Wänden ausleben können. (Vergewaltigung in der Ehe wurde erst in den Neunzigern !! als Straftatbestand und Offizialdelikt in D eingeführt).

Im gleichen Atemzug zementiert diese gottgewollte Sexualität, die nur zum Zeugen von Kindern als moralisch und erlaubt definiert wird, die spätere Verfügungsmacht der Männer über die Kinder.

Frauen werden in dieser "pseudoreligiösen", einseitigen, männlichen Vorteilssexualitä zudem zu reinen Gebärmaschinen und zur allfälligen Verfügungsmasse wenig prüder sexueller Wünsche degradiert. Und auch kriminalisiert. Wenn sie sich wenigstens gegen die Ergebnisse zur Wehr setzen wollen. Wie jüngst in Polen und seit langem schon in den USA
(z.B. der Evangelikalen) und anderen Religionsfanatikern - und innen, die Abtreibung und Selbstbestimmungsrechte von Frauen zu reinem Mord erklären und entstellen. Mit höchstrichterlichem, männerdominiertem Segen... Glaube und Religion wird nur als vordergründige, gottgegebene Sexualmoral behauptet, um damit den Missbrauch von Religion als männliches Machtunterdrückungsinstrument zu vertuschen.
Progressiver hat geschrieben:(24 Oct 2020, 21:11)

... Dem würde ich einen strengen Integrationsunterricht verpassen, dass er gar nicht auf die Idee kommt, hier kriminell zu werden, wenn er denn wirklich bleiben will. Ansonsten steht es ihm immer noch frei, aus Deutschland zu flüchten, um irgendwo anders Asyl zu suchen, weil die laizistischen Regeln hierzulande für ihn zu unerträglich wären.
Ich fürchte, allein mit Integrationskursen wird es nicht getan sein, um die Ideen kriminellen Tuns zu verhindern. So ausgeschlafen sind diejenigen längst, um die Rechte und Freiheiten unseres Rechtsstaates voll auszunutzen. Und zu wissen, dass sie wenig bis gar keine Konsequenzen zu befürchten haben. Selbst bei gerichtserwiesener Straffälligkeit und Asylablehnung (als politisch!! Verfolgter) immer noch sicher sein können, geduldetes Aufenthaltsrecht zu erhalten. Um mehr oder wenig kriminell weiterzumachen...
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Oct 2020, 19:36)

Nee.
Doch :cool:
In dem gar nicht mal unklugen Eingangsbeitrag geht es zumindest nicht allein um Islam und Islamismus sondern um die Frage, ob mit
dem Begriff "Islamismus" eine Art Entsorgung der Extremerscheinungen stattfindet.
Findet statt, wie man ja auch hier im Strang sehen kann. Da wird gespammt und geschreddert was das Zeug hält, nur um nicht über Islamismus reden zu müssen, sondern über "aber die Anderen".
Den Begriff "Linksextremismus" im Munde zu führen bedeutet paradoxerweise (und in den meisten Fällen wahrscheinlich auch unintendierterweise) von einem "moderaten Linkssein" zu sprechen.
Das halte ich für einen logischen Kurzschluss.
Das Problem ist nur...
Nein, das ist kein Problem, denn wenn es um Christen geht, wird gerne alles in einen Topf geworfen und nicht differenziert, gerade auch von Links. Da sind die Muslime schon deutlich besser dran.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Frage ist leztendlich: Gibt es, kann es überhaubt so etwas wie einen "liberalen, aufgeklärten, moderaten Islam" geben. Und auf der anderen Seite: Gibt es sowas wie ein extremes Christentum. Die Antwort lautet in beiden Fällen: Ja.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2020, 17:52)

Gibt es, kann es überhaubt so etwas wie einen "liberalen, aufgeklärten, moderaten Islam" geben.
Es wird ihn irgendwann geben müssen, zumindest in unseren FDGOs, sonst wird es "unschöne Bilder" geben.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2020, 17:52)

Die Frage ist leztendlich: Gibt es, kann es überhaubt so etwas wie einen "liberalen, aufgeklärten, moderaten Islam" geben. Und auf der anderen Seite: Gibt es sowas wie ein extremes Christentum. Die Antwort lautet in beiden Fällen: Ja.
Die Antwort ist nein.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Oct 2020, 17:57)

Es wird ihn irgendwann geben müssen, zumindest in unseren FDGOs, sonst wird es "unschöne Bilder" geben.
Das ist natürlich eine interessante Frage: Freiheitlich-demokratische Grundordnung und religiöser Fanatismus, Wir leben in Deutschland zusammen mit Skandinavien, Benelux, Uk und vielleicht noch Tschechien, Slowakei plus Baltikum und vielleicht noch ein paar weiterer Regionen in dieser Hinsicht auf einer weltweit einmaligen Insel der Glückseligen. Überall sonst auf der Welt gibt es eine Renaissance der Religionen. Ganz klar und eindeutig. In Ländern wie Deutschland gibt es vielleicht anstelle dessen eine Renaissance von Esoterik, Naturheilkunde, Veganismus etc. pp. Aufklärung gibt es natürlich auch. Es läuft völlig auseinander! Wir haben auch hier im sogenannten Westen mehr und mehr Menschen, die irgendwelchen esoterischen Ernährungskonzepten hinterherlaufen und auf der anderen Seite Menschen, die irgendwie Laserdrucker konzipieren, neuronale Netzwerke trainieren oder gar in Teilchenbeschleunigerexperimenten aktiv sind.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Billie Holiday »

Wobei die Esoteriker oder Veganer meines Wissens keine Köpfe abschneiden.
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Laertes »

Progressiver hat geschrieben:(24 Oct 2020, 21:11)
Organisierte Religion tötet sogar oft die Spiritualität.
(...)
Aber Religion? So etwas ist mir zu substanzlos.
(...)
Die meisten Religionen jedoch wollen die Sexualität und das Paarungs- und Beziehungsverhalten grundlegend regeln.
(..)
Ich bin, wie gesagt, für ein Lehrfach "Ethik für alle", in dem jede Religion auseinandergenommen wird.
Ich denke da wirken zwei Mechanismen, die gleichermaßen fest in der menschlichen DNA codiert sind, zusammen: Machtwille und Sehnsucht nach 'dem Heiligen'. institutionalisierte Religionen entstehen vermutlich, weil ein paar besonders machtbewusste 'Hohepriester' sich andere die Sehnsucht zu eigenen Zwecken instrumentalisieren.

Das reale Leben wirft Fragen auf, die ohne religiöse Deutung nur schwer zu erklären oder schwer zu ertragen sind. Was ist z. B. der Sinn im Tod eines geliebten Menschen? Was geschieht nach seinem, nach meinem Tod mit 'mir'? Substanzlos würde ich Systeme, die darauf eine Antwort zu geben versuchen nicht nennen.

Die Weltreligionen sind sich einig, dass ungezügelter Hedonismus dem 'Seelenheil' nicht zuträglich ist. Auch wenn man das nicht religiös verbrämt, wird von von ener Vielzahl Untersuchungen bestätigt, dass Sex und Reichtum nicht glücklich machen. Wenn man gute Motive unterstellt, reglementieren die Religionen das also vielleicht in guter Absicht. Wenn man böse Absicht unterstellt, geht es hierbei auch wieder um Macht und Kontrolle (siehe erster Punkt).

Ja, der Staat sollte laizistisch agieren und die Werte des Humanismus und der Aufklärung propagieren. Wobei - das würde alles von alten weißen Männern erfunden. Ich bin mir sicher identitätspolitisch werden sich viele Gründe finden worum es zur postkolonialen Gerechtigkeit beiträgt, den privilegierten Christenkindern islamistisches Gedankengut einzutrichtern in der Schule :-)
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 Oct 2020, 18:36)

Wobei die Esoteriker oder Veganer meines Wissens keine Köpfe abschneiden.
Nee. Die neuen Pfingskirchler in Brasilien schneiden auch keine Köpfe ab. Die setzen sich nur für Urwaldrodungen ein. Worum geht es? Soja. Fleischproduktion in EU oder China. Die neue wachsende Mittelschicht der Welt. Die Zerstörung der Erde letztendlich.
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Keoma
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Re: Islamismus - Eine rhetorische Waschmaschine für den Islam?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2020, 19:14)

Nee. Die neuen Pfingskirchler in Brasilien schneiden auch keine Köpfe ab. Die setzen sich nur für Urwaldrodungen ein. Worum geht es? Soja. Fleischproduktion in EU oder China. Die neue wachsende Mittelschicht der Welt. Die Zerstörung der Erde letztendlich.
Und das schreibt denen die Religion vor?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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