Jesus ein Pazifist?

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harry52
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Jesus ein Pazifist?

Beitrag von harry52 »

Es gibt ja viele Menschen überwiegend aus dem linken und grünen Lager,
die Jesus als Pazifisten bezeichnen und damit auch ihre komplette Ablehnung von Auslandseinsätzen begründen. Jetzt prüfen wir mal die Sachlage:

1.) Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Matthäus 10.34
2.) Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben. Jeremia 14.12


Klingt nicht pazifistisch und man sollte auch mal bedenken, dass Gott, Geist und Jesus eine dreifaltige Einheit bilden. Dann verantwortet Jesus auch die Geschehnisse, die im alten Testament beschrieben sind. Und da gehts richtig zur Sache. Von Ertränken und Tötung aller Erstgeborenen bis hin zum Aufruf Frauen und Kinder zu vergewaltigen.

Auch das hier aus dem neuen Testament ist nicht gerade gewaltfrei:
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.


Wusste Jesus nicht, dass wir heutzutage x Fernsehsender haben und Internet?
Wie soll man bei all den hübschen Frauen, die man dort sieht, die auch nicht alle ledig sind, immer wegsehen und das Thema Po...s lasse ich mal ganz weg. Und was ist mit den Frauen, die sich den Knackarsch von verheiratetn Männern angucken??? Ist doch echt ungerecht, dass nur wir Männer übelst bestraft werden fürs gucken.
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Grau
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

harry52 hat geschrieben:(09 Mar 2020, 23:25)

Es gibt ja viele Menschen überwiegend aus dem linken und grünen Lager,
die Jesus als Pazifisten bezeichnen
Die Kunstperson Jesus soll Dinge behauptet haben wie "liebet eure Feinde" und "lass dich auf die andere Wange schlagen". Daher kommt das.
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H2O
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von H2O »

Grau hat geschrieben:(10 Mar 2020, 01:57)

Die Kunstperson Jesus soll Dinge behauptet haben wie "liebet eure Feinde" und "lass dich auf die andere Wange schlagen". Daher kommt das.
Jesus als Kunstperson dar zu stellen, das geht wohl etwas zu weit. Jesus wird zur Kunstperson gemacht, wenn man ihm Wundertaten anhängt. Die halte ich für Geschmacksverstärker nach damaligem Zeitgeschmack. Der Mensch dahinter bleibt ein Rätsel.

Die zitierten "Behauptungen" halte ich für wahr; sie entfalten auch praktische Wirkung unter zivilisierten Menschen.
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Billie Holiday
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Pazifist hat halt nichts zum Verteidigen, nichts das er wertschätzt und das deshalb gern alles verloren gehen kann.
Sei es das eigene Leben, das der eigenen Kinder, die eigene Kultur, das eigene Land. Alles bedeutungslos.
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syna
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von syna »

Ein Pazifist hat halt soviel zum Verteidigen, soviel, das er wertschätzt und das deshalb niemals verloren gehen soll.
Sei es das eigene Leben, das der eigenen Kinder, die eigene Kultur, das eigene Land. Alles bedeutungvoll.
Der zweite Weltkrieg hat brutal gezeigt, wohin es führt, nicht Pazifist zu sein.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

H2O hat geschrieben: Jesus als Kunstperson dar zu stellen, das geht wohl etwas zu weit.
Dieser ominöse Jesus wurde erstmals 50 Jahre nach seiner angeblichen Hinrichtung erwähnt, und zwar, schon mit Mythen übersät, von Mitgliedern der jungen christlichen Sekte. Es gibt keine einzige außerchristliche Quelle die seine Existenz belegt, obwohl dieser Jesus doch viel Aufsehen erregt haben sollte.

Gerade die Römer führten Buch über alles. Einzelne Legionäre schrieben oft Briefe an ihre Familien in der Heimat. Aber nichts über die Kreuzigung eines Hochverräters, der jüdischer König sein wollte. Nichts über seine Wundertaten, nichts über die Auferstehung, absolut nichts.

Gesichert ist nur, dass es jemanden gegeben haben muss, der diese neue Sekte gegründet hat. Seine Person liegt im Dunkeln. "Er" könnte z.B. auch eine Frau gewesen sein.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Mar 2020, 07:44)

Ein Pazifist hat halt nichts zum Verteidigen, nichts das er wertschätzt und das deshalb gern alles verloren gehen kann.
Sei es das eigene Leben, das der eigenen Kinder, die eigene Kultur, das eigene Land. Alles bedeutungslos.
Er riskiert alles um die Gewaltspirale zu durchbrechen.

Das Christentum ist pazifistisch. Beim Islam ist es genau umgehrt. Dort ist Selbtsverteidigung eine große Tugend.
Malcolm X drückte es so aus: "Be peaceful, be courteous, obey the law, respect everyone. But if someone puts his hand on you, send him to the cemetery."
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Billie Holiday »

syna hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:04)

Ein Pazifist hat halt soviel zum Verteidigen, soviel, das er wertschätzt und das deshalb niemals verloren gehen soll.
Sei es das eigene Leben, das der eigenen Kinder, die eigene Kultur, das eigene Land. Alles bedeutungvoll.
Der zweite Weltkrieg hat brutal gezeigt, wohin es führt, nicht Pazifist zu sein.
Schön, wenn beide Seiten pazifistisch sind. :)
Einseitiger Pazifismus führt nur in den eigenen Abgrund, dem anderen geht es gut soweit. Ist vielleicht der Hintergedanke. Sich selbst aufgeben.zum Wohle des Feindes. Der jedenfalls denkt nicht daran, die andere Wange auch hinzuhalten.
Kann man so halten, wenn man sich selbst nichts wert ist.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Billie Holiday »

Grau hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:25)

Er riskiert alles um die Gewaltspirale zu durchbrechen.

Das Christentum ist pazifistisch. Beim Islam ist es genau umgehrt. Dort ist Selbtsverteidigung eine große Tugend.
Malcolm X drückte es so aus: "Be peaceful, be courteous, obey the law, respect everyone. But if someone puts his hand on you, send him to the cemetery."
Selbstverteidigung ist keine Aggression.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Teeernte »

Jesus ist schwarz und eine Frau.

...ist nur in der Überlieferung immer mehr rausgefallen.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Adam Smith »

Grau hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:10)

Dieser ominöse Jesus wurde erstmals 50 Jahre nach seiner angeblichen Hinrichtung erwähnt, und zwar, schon mit Mythen übersät, von Mitgliedern der jungen christlichen Sekte. Es gibt keine einzige außerchristliche Quelle die seine Existenz belegt, obwohl dieser Jesus doch viel Aufsehen erregt haben sollte.

Gerade die Römer führten Buch über alles. Einzelne Legionäre schrieben oft Briefe an ihre Familien in der Heimat. Aber nichts über die Kreuzigung eines Hochverräters, der jüdischer König sein wollte. Nichts über seine Wundertaten, nichts über die Auferstehung, absolut nichts.

Gesichert ist nur, dass es jemanden gegeben haben muss, der diese neue Sekte gegründet hat. Seine Person liegt im Dunkeln. "Er" könnte z.B. auch eine Frau gewesen sein.
Es gab Johannes den Täufer, der jetzt nicht identisch ist mit dem Apostel Johannes. Von diesem Täufer wurde Jesus dann getauft. Und der Täufer muss religiös gewesen sein. Die Religösen haben ja immer sehr merkürdige Vorstellungen.

Da aber beginnt das Rätsel: Warum schließt sich jetzt Johannes, wo er doch Jesus erwartungsvoll angekündigt haben soll, nicht nach der Taufe Jesus an? Macht er nicht. Es gibt keinen Hinweis, dass der Täufer zu Jesu Jünger würde. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass Jesus und Johannes nach dieser Szene getrennt agieren – und dass Johannes eigene Jünger hat
https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/ ... eufer.html
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Billie Holiday »

Teeernte hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:34)

Jesus ist schwarz und eine Frau.

...ist nur in der Überlieferung immer mehr rausgefallen.
...und hatte eine lesbische Beziehung zu Maria Magdalena?
Nun werden alle vom Glauben abfallen. :mad:
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Adam Smith »

Sich ausgedacht hat das Christentum Paulus.

https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/ ... ntums.html
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Teeernte »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:43)

...und hatte eine lesbische Beziehung zu Maria Magdalena?
Nun werden alle vom Glauben abfallen. :mad:
Ach ..... die hatte doch die Empfängnis OHNE Sex.

Der "SIEGER" schreibt die Geschichte .... und der Sieger war ja schon immer Pazifist !!!
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:33)

Selbstverteidigung ist keine Aggression.
Für Viele ist Aggression etwas Negatives.
Doch letztlich ist Aggression eine Handlung, die den Zweck hat, den eigenen Willen gegen den Willen eines anderen durchzusetzen.
Das muss nicht unbedingt mit physischer Gewalt geschehen.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von H2O »

Grau hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:10)

Dieser ominöse Jesus wurde erstmals 50 Jahre nach seiner angeblichen Hinrichtung erwähnt, und zwar, schon mit Mythen übersät, von Mitgliedern der jungen christlichen Sekte. Es gibt keine einzige außerchristliche Quelle die seine Existenz belegt, obwohl dieser Jesus doch viel Aufsehen erregt haben sollte.

Gerade die Römer führten Buch über alles. Einzelne Legionäre schrieben oft Briefe an ihre Familien in der Heimat. Aber nichts über die Kreuzigung eines Hochverräters, der jüdischer König sein wollte. Nichts über seine Wundertaten, nichts über die Auferstehung, absolut nichts.

Gesichert ist nur, dass es jemanden gegeben haben muss, der diese neue Sekte gegründet hat. Seine Person liegt im Dunkeln. "Er" könnte z.B. auch eine Frau gewesen sein.
Ja, um diesen Menschen ranken sich viele mehr oder weniger glaubwürdige Geschichten. Seine Person bleibt im Dunklen. Die Lehren einiger Kapitel der 4 Apostel erscheinen schon sehr zusammenhängend und aus langem Nachdenken geboren. Die Lehren sind wichtig, Alles andere ist für Menschen, die etwas zum Anfassen brauchen.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Billie Holiday »

Grau hat geschrieben:(10 Mar 2020, 09:58)

Für Viele ist Aggression etwas Negatives.
Doch letztlich ist Aggression eine Handlung, die den Zweck hat, den eigenen Willen gegen den Willen eines anderen durchzusetzen.
Das muss nicht unbedingt mit physischer Gewalt geschehen.
Und der Pazifist läßt es halt zu, dass andere ihm ihren Willen aufzwingen.

Ich bin keine Pazifistin, aber wer mich in Ruhe läßt, genießt von mir aus ein gewaltfreies Dasein. :cool:
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ein Terraner »

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Adam Smith
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Adam Smith »

Jesus war alles mögliche.
2.) Meinet ihr, daß ich hergekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. Lukas 12.51.
https://www.bibel-online.net/suche/?qs= ... nslation=6

Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel und Tasche und Sandalen sandte, fehlte es euch wohl an etwas? Sie aber sagten: An nichts. Er sprach aber zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, und ebenso eine Tasche, und wer keins hat, verkaufe sein Oberkleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.“ (Lukas 22,35–38
https://www.bibelstudium.de/articles/17 ... hwert.html
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ein Terraner »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Mar 2020, 21:23)

Jesus war alles mögliche.
Ich denke nicht das der überhaupt war. ;)
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BlueMonday
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von BlueMonday »

harry52 hat geschrieben:(09 Mar 2020, 23:25)

Es gibt ja viele Menschen überwiegend aus dem linken und grünen Lager,
die Jesus als Pazifisten bezeichnen und damit auch ihre komplette Ablehnung von Auslandseinsätzen begründen. Jetzt prüfen wir mal die Sachlage:

1.) Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Matthäus 10.34
2.) Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben. Jeremia 14.12
Das ist ja nun alles Ansichts- und Interpretationssache ("Exegese"). Vor allem sollte man das ja nun im größtmöglichen Kontext versuchen zu verstehen und nicht mit herausgerissenen Einzelsätzen.
Für mich ist die Figur Jesus wie alle andere Menschen nur für das veranwortlich, was er gesagt und getan hat und mehr nicht. Und als solcher tritt er ja gerade als Reformator/Interpretierender des "alten Gesetzes" auf. Das ist die wiederkehrende Grundform seines Auftretens: "Es steht zwar geschrieben, aber..." Er war das große Aber.
Und dass er und seine Jünger nun als solche "Reformatoren" nicht nur auf Gegenliebe stoßen werden, das hat er ihnen auf den Weg gegeben. Das ist das "Schwert", der Riss, die Spaltung, die durch Familien und Freundschaften gehen wird, dass man sich von ihnen abwenden wird, dass sie sich der Verfolgung aussetzen, wenn sie ihm folgen. Kontext, Kontext, Kontext.
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. 17Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch überantworten vor ihre Rathäuser und werden euch geißeln in ihren Schulen. 18Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen, zum Zeugnis über sie und über die Heiden. 19Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.

21Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und ihnen zum Tode helfen. 22Und ihr müsset gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.

23Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis des Menschen Sohn kommt.

24Der Jünger ist nicht über seinen Meister noch der Knecht über den Herrn. 25Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen also heißen!

26So fürchtet euch denn nicht vor ihnen. Es ist nichts verborgen, das es nicht offenbar werde, und ist nichts heimlich, das man nicht wissen werde. 27Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern. 28Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. 29Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater. 30Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt. 31So fürchtet euch denn nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.

32Wer nun mich bekennet vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. 33Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

34Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. 35Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. 36Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

37Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. 38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. 39Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.

40Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. 42Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt in eines Jüngers Namen, wahrlich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben.
https://bibeltext.com/l12/matthew/10.htm
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von harry52 »

Grau hat geschrieben:Die Kunstperson Jesus soll Dinge behauptet haben wie "liebet eure Feinde" und "lass dich auf die andere Wange schlagen". Daher kommt das.
Ja und dazu habe ich einige höchst interessante Anmerkungen bzw. Ergänzungen:

Es gibt einige Historiker, die darauf hinweisen, dass die Feindesliebe
mehrere Jahrzehnte vor Jesus von Julius Cäsar beschrieben und praktiziert wurde. Er wurde auch der "milde Cäsar" genannt und sein politisches Programm lautete "Liebet eure Feinde"

Jetzt kommen noch ein paar Knaller:
Julius Cäsar soll angeblich (wie später dann auch angeblich Jesu) wenige Tage nach seinem Tod auferstanden sein und in den Himmel gefahren sein. Es gab einen richtigen Kult um Cäsar, der von seinen Anhängern als Sohn der Götter verehrt wurde. Auf zeitgenössischen Darstellungen finden wir auch das Kreuz und Cäsar mit Heiligenschein.

Weitere verblüffende Übereinstimmungen zwischen Cäsar und Jesus:
Zitat TAZ: "Beide kommen sie aus einem Land im Norden, Gallia beziehungsweise Galiläa, überqueren einen gefährlichen Fluss, betreten eine Stadt, Corfinium oder Kapharnaum genannt. Und während Cäsar den feindlichen Befehlshaber verjagt, der die Stadt besetzt hält, verjagt Jesus den unreinen Geist, von dem ein Mensch besessen ist. Wobei „besessen“ und „besetzt“ ein und dasselbe lateinische Wort bezeichnet: obsessus. Solche Wort- und Namensähnlichkeiten sind doch bemerkenswert."
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von BlueMonday »

Wie wär's damit, wenn man "Jesus" eben als literarische Verkörperung("Figur") einer bestimmte moralischen Idee begreift. Damit werden so Fragen oder "Probleme" hinfällig, ob er nun "wirklich" existiert habe, ob evtl. jemand anderes damit gemeint gewesen sein könnte usw. usf. Oder so gesagt: diese Texte nicht in größtmöglicher Ablehung und Feindschaft holzschnittartig zu lesen. Ich bin auch kein Christ, dennoch stecken für mich im Neuen Testament bedenkenswerte Ideen, die natürlich auch älter sind als das Neue Testament ( Die "Goldene Regel" bspw.)
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

harry52 hat geschrieben:(11 Mar 2020, 14:33)

Ja und dazu habe ich einige höchst interessante Anmerkungen bzw. Ergänzungen:

Es gibt einige Historiker, die darauf hinweisen, dass die Feindesliebe
mehrere Jahrzehnte vor Jesus von Julius Cäsar beschrieben und praktiziert wurde. Er wurde auch der "milde Cäsar" genannt und sein politisches Programm lautete "Liebet eure Feinde"

Jetzt kommen noch ein paar Knaller:
Julius Cäsar soll angeblich (wie später dann auch angeblich Jesu) wenige Tage nach seinem Tod auferstanden sein und in den Himmel gefahren sein. Es gab einen richtigen Kult um Cäsar, der von seinen Anhängern als Sohn der Götter verehrt wurde. Auf zeitgenössischen Darstellungen finden wir auch das Kreuz und Cäsar mit Heiligenschein.

Weitere verblüffende Übereinstimmungen zwischen Cäsar und Jesus:
Zitat TAZ: "Beide kommen sie aus einem Land im Norden, Gallia beziehungsweise Galiläa, überqueren einen gefährlichen Fluss, betreten eine Stadt, Corfinium oder Kapharnaum genannt. Und während Cäsar den feindlichen Befehlshaber verjagt, der die Stadt besetzt hält, verjagt Jesus den unreinen Geist, von dem ein Mensch besessen ist. Wobei „besessen“ und „besetzt“ ein und dasselbe lateinische Wort bezeichnet: obsessus. Solche Wort- und Namensähnlichkeiten sind doch bemerkenswert."
Das ist schon interessant. So auch die Verwandtschaft des Christentums mit dem römischen Mithraskult.
http://www.tertullian.org/rpearse/mithr ... ristianity
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Occham

Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Occham »

Am besten man begreift Jesus als Kämpfer des gewaltlosen Widerstandes. Damit hat Mahatma Gandhi schon viel erreicht.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von harry52 »

BlueMonday hat geschrieben: dennoch stecken für mich im Neuen Testament bedenkenswerte Ideen, die natürlich auch älter sind als das Neue Testament ( Die "Goldene Regel" bspw.)
Die Goldene Regel:„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Ich gebe Dir Recht, dass das eine ganz gute Regel ist, aber es gibt massenhaft Ausnahmen. Nimm nur mal Notwehr- oder Nothilfe-Situationen z.B. ein Amoklauf in einer Schule. Da kann man nur dringend abraten, den Amokläufer nicht zu erschiessen, weil man nicht will, dass er ebenfalls schiesst. Was er ja sowieso schon tut.

Auch die Regel: "linke Wange, rechte Wange" ist viel zu simpel und nicht durchdacht.
Auch dazu ein leider alltägliches Beispiel: Jeden Tag erleben (meist) Frauen die Hölle, weil ihre Partner sie schlagen. Es ist total falsch, zu glauben, dass er aufhört, wenn man sich passiv verhält. Im Gegenteil, meist wird es noch schlimmer! Nein, auf keinen Fall die linke Wange hinhalten, möglichst schnell die Koffer packen, ab zur Polizei und in ein Frauenhaus und den Partner anzeigen.

Es ist übrigens auch schon im frühen Christentum diskutiert worden,
warum Jesus so viel richtig dummes Zeug gesagt hat und nicht mal annähernd das Niveau der griechischen Philosophen erreicht hat. Pazifisten sind übrigens ebenfalls entweder extrem ungebildet wie Jesus, oder ganz boshafte Lügner. Dazu kommt ein eigener Thread in den nächsten Tagen.

Ich komme aus den Naturwissenschaften
und wir testen unsere Theorien und Regeln immer an der Realität, z.B. durch Experimente und genau das sollten kluge Menschen tun. Und da gibt es viele Situationen aus der Gegenwart (siehe auch oben) und Vergangenheit, die klar zeigen, dass diese "pazifistischen" Regeln und Verhaltensweisen katastrophale Folgen haben können, oder kompletter Schwachsinn sind, weil sie viel zu primitiv sind.
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BenJohn

Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von BenJohn »

Sicherlich war Jesus Pazifist. Sonst hätte er die Römer alle platt gemacht. :)

Ich bin auch Pazifist. In Glaubensfragen.

Will mich allerdings jemand ausrauben, dann bekommt er was aufs Fressbrett. :)
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Progressiver
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Progressiver »

Occham hat geschrieben:(11 Mar 2020, 15:13)

Am besten man begreift Jesus als Kämpfer des gewaltlosen Widerstandes. Damit hat Mahatma Gandhi schon viel erreicht.
Interessanter Ansatz. Mahatma Gandhi hat es geschafft, dass Indien und Pakistan unabhängig wurden. Dennoch hat auch er seinen Erfolg mit seinem Leben bezahlt. Personen wie Gandhi oder Martin Luther King haben aber im 20. Jahrhundert gelebt. Was hat aber Jesus vor seinem Tod erreicht? Er hat keine Massenbewegung gründen können, die die judäische Provinz mit gewaltlosem Widerstand aus dem Römischen Reich reißen und zur Unabhängigkeit führen können. Das Christentum hat sich zwar dann quasi als Revanche im Römischen Reich verbreitet. Und pikanterweise ging dieses dann auch unter. Soll heißen: Das Römische Reich hat auch durch das Christentum kein Wiederaufleben der eigenen Stärke erlebt, sondern ging im Westen in den Wirren der Völkerwanderung unter. Aber dies war sicher keine "Leistung" von Jesus selbst. Ich sehe ihn auch nicht als Kämpfer eines gewaltlosen Widerstandes. Er hat eventuell selbst ein paar Leute um sich geschart. Aber letztendlich war er zu schwach, um überhaupt Widerstand zu leisten. Und die Römer haben halt mit ihm gemacht, was sie mit allen Untertanen gemacht haben, die die Befehlsgewalt des Römischen Imperiums infragestellten. Hätte er das römische Bürgerrecht gehabt, dann wäre er nicht gekreuzigt, sondern geköpft worden. Manche wurden nicht gekreuzigt, sondern als Kriegsgefangene versklavt. Dass die Römer aber keinen Spaß verstanden, sieht man auch am Sklavenaufstand des Spartacus, wo die restlichen 6.000 Überlebenden ebenfalls gekreuzigt wurden.

In seinem Leben hat der historische Jesus also nichts außergewöhnliches erreicht. Er wurde gekreuzigt wie viele andere auch. Nur das, was seine Nachfolger nach seinem Tod in ihn hineingepflanzt hatten, ist natürlich wieder eine andere Geschichte.
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Jesus kam auf diese Welt, um den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen. Mehr wollte er nicht erreichen. Sowohl das römische Reich als auch alles andere war ihm völlig egal.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Progressiver »

BenJohn hat geschrieben:(12 Mar 2020, 00:01)

Jesus kam auf diese Welt, um den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen. Mehr wollte er nicht erreichen. Sowohl das römische Reich als auch alles andere war ihm völlig egal.
Das kann man auch anders sehen. Wieso sollte der Jude Jesus seinen Glaubensgenossen, die sowieso schon an Jahwe glaubten, den Weg zu ebendiesem Gott zeigen wollen? Ich möchte daran erinnern, dass erst Paulus mit der sogenannten Heidenbekehrung anfing. Deswegen gilt auch er als der eigentliche Begründer des Christentums. Dass Jesus das Römische Reich egal war, fürchte ich auch. Diesen Leichtsinn bezahlte er schließlich mit seinem Leben. Die Bibel schreibt dann zwar noch ein paar Sachen mehr. Aber entgegen aller Versprechen seiner Nachfolger ist Jesus auch nach 2.000 Jahren nicht wieder zurück gekommen, um diese Erde komplett zu vernichten und nach diesem Armageddon sein eigenes Gottesreich zu errichten.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von BenJohn »

Progressiver hat geschrieben:(12 Mar 2020, 00:22)

Das kann man auch anders sehen. Wieso sollte der Jude Jesus seinen Glaubensgenossen, die sowieso schon an Jahwe glaubten, den Weg zu ebendiesem Gott zeigen wollen? Ich möchte daran erinnern, dass erst Paulus mit der sogenannten Heidenbekehrung anfing. Deswegen gilt auch er als der eigentliche Begründer des Christentums. Dass Jesus das Römische Reich egal war, fürchte ich auch. Diesen Leichtsinn bezahlte er schließlich mit seinem Leben. Die Bibel schreibt dann zwar noch ein paar Sachen mehr. Aber entgegen aller Versprechen seiner Nachfolger ist Jesus auch nach 2.000 Jahren nicht wieder zurück gekommen, um diese Erde komplett zu vernichten und nach diesem Armageddon sein eigenes Gottesreich zu errichten.
Ohne Jesus kein Christentum. Jesus ist elementarer Bestandteil der paulinischen Lehre. Ohne Jesus könnte Paulus seine Texte in die Tonne kloppen. Das sagt er ja selber.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Dieter Winter »

BenJohn hat geschrieben:(12 Mar 2020, 00:01)

Jesus kam auf diese Welt, um den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen.
Soll damals in dieser Ecke der Welt ziemlich en vogue gewesen sein. Jeshua war insofern mitnichten der einzige Wanderprediger.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

BenJohn hat geschrieben:
Und 2000 Jahre sind nichts im Vergleich zu Ewigkeit.
Religionen sind ja ziemlich langlebig, aber ich glaube auch das Christentum wird irgendwann verschwunden sein. Martin Luther hat ihm den Todesstoß versetzt. Nun siecht es langsam dahin.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Dieter Winter »

Grau hat geschrieben:(12 Mar 2020, 09:04)

Religionen sind ja ziemlich langlebig, aber ich glaube auch das Christentum wird irgendwann verschwunden sein. Martin Luther hat ihm den Todesstoß versetzt. Nun siecht es langsam dahin.
In Brasilien und den USA feiert es fröhliche Urständ - falls man denn Calvinismus zum Christentum zählen mag.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Progressiver »

BenJohn hat geschrieben:(12 Mar 2020, 00:28)

Ohne Jesus kein Christentum. Jesus ist elementarer Bestandteil der paulinischen Lehre. Ohne Jesus könnte Paulus seine Texte in die Tonne kloppen. Das sagt er ja selber.
Und 2000 Jahre sind nichts im Vergleich zu Ewigkeit.
Noch einmal zur Erinnerung: Der historische Mensch Jesus war Jude. Er agierte immer in seinem jüdischen Bezugsrahmen. Viel wissen wir nicht über ihn. Aber er ist bestimmt nicht eines Tages aufgewacht mit der Eingebung: Fein, heute gründe ich eine neue Religion. Und auch das, was wir aus der Bibel wissen, klingt eher wie ein Versprechen, dass seine Anhänger noch zu ihren Lebzeiten das "Reich Gottes/ Jahwes" auf Erden erleben dürften. Und auch seine ursprünglichen Anhänger waren ja alles nur Mitglieder einer jüdischen Endzeitsekte. Oder freundlicher ausgedrückt: sogenannte Judenchristen.

Paulus wiederum hat angefangen, sogenannte Heiden zu missionieren. Das war etwas völlig neues. So wie ich es verstehe, galt aber immer noch die zentrale Botschaft: Dieser Jesus wird so schnell wie möglich wieder kommen, um das "Reich Gottes" auf Erden zu installieren und das Römische Reich zu vernichten. Dass stattdessen christliche Kirchen gegründet wurden, die zudem ab der Spätantike noch die Stützen der römischen Gesellschaft werden sollten, empfinde ich als ein Treppenwitz der Geschichte. Und auch die Bildung von christlichen Kirchen war sicher nicht im Sinne des Erfinders. Jesus wollte ja so schnell wie möglich "noch zu euren Lebzeiten" wieder kommen. Dass stattdessen christliche Kirchen gegründet wurden, ist wohl eher ein Betriebsunfall der Geschichte.

Ich finde es jedenfalls aus heutiger Sicht verwunderlich, dass aus dieser jüdischen Endzeitsekte, die die ersten Anhänger des Jesus wohl waren, später durch die Kraft von Memen eine Weltreligion mit unzähligen Konfessionen und Sekten entstehen konnte. Denn Endzeitsekten gab und gibt es immer wieder. Aber die meisten verschwinden nach einer gewissen Zeit wieder von selbst, wenn den Jüngern klar wird, dass ihr Guru irgendwie doch nicht wieder kommt.

Noch abenteuerlicher wird es allerdings, wenn die Nachfahren der Heidenchristen den Juden erklären wollen, was der Jude Jesus mit seinen Reden gemeint hat. Aber das muss man wohl nicht verstehen.

Im besten und freundlichsten Fall kann man Jesus heute wohl vor allem als einen Guru unter vielen betrachten, der seine Lebensphilosophie -oder wie man das immer nennen mag- unter seinen Mitjuden verbreiten wollte. Aber auch da hat dann das Christentum kein Copyright drauf. Die sogenannte Goldene Regel "Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu", die findet sich in allen menschlichen Gesellschaften, Religionen und Philosophierichtungen.

Und was das versprochene "Ewige Leben" betrifft: Von Elvis Presley wird ja auch gesagt, dass er immer noch lebt. Dies ist aber nicht leibhaftig gemeint, sondern so, dass er durch seine Musik unvergessen ist. Auch dieser Jesus lebt folglich wohl vor allem als Meme, als "role model" bzw. als Idee fort. Für mich ist es folglich weiterhin völlig unverständlich, wieso seine Anhänger bzw. seine heutigen Fans anscheinend immer noch hoffen, dass er 1. leibhaftig wiederkehren wird und 2., dass auch sie leibhaftig ewig leben werden.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von streicher »

Grau hat geschrieben:(12 Mar 2020, 09:04)

Religionen sind ja ziemlich langlebig, aber ich glaube auch das Christentum wird irgendwann verschwunden sein. Martin Luther hat ihm den Todesstoß versetzt. Nun siecht es langsam dahin.
Inwiefern hat Martin Luther dem Christentum den Todesstoß versetzt?
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von streicher »

BenJohn hat geschrieben:(12 Mar 2020, 00:28)

Ohne Jesus kein Christentum. Jesus ist elementarer Bestandteil der paulinischen Lehre. Ohne Jesus könnte Paulus seine Texte in die Tonne kloppen. Das sagt er ja selber.
Und 2000 Jahre sind nichts im Vergleich zu Ewigkeit.
Naja, Paulus war ein charismatischer Redner und Schreiberling. Die Bibel hat mehr Aussagen von ihm als von Jesus selbst abbekommen. Dabei geben die Briefe im NT davon Zeugnis, dass es verschiedene Ansichten beziehungsweise Lehren über Jesus gab. Von Paulus habe ich, ehrlich gesagt, ein negatives Bild. Ihm ging es nicht darum, Wahrheit mitzuteilen, sondern seine Lehre als Wahrheit zu verkaufen.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

streicher hat geschrieben:(12 Mar 2020, 20:36)

Inwiefern hat Martin Luther dem Christentum den Todesstoß versetzt?
Die Kirche war eine Weltmacht. Der Klerus war mächtiger als alle Königshäuser. Das änderte sich dann langsam.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Antonius »

Grau hat geschrieben:(12 Mar 2020, 21:02)
Die Kirche war eine Weltmacht. Der Klerus war mächtiger als alle Königshäuser. Das änderte sich dann langsam.
Das mag sein.
Dennoch ist -amS- etwas anderes das besondere Kennzeichen des Christentums:
Es ist die Reformfähigkeit dieser Religion.

User "Lomond" hat in einem früheren Strang festgestellt: "Fluctuat, nec mergitur!" - Sie mag schwanken, aber sie wird nicht untergehen.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 3#p4656743

Dem stimme ich uneingeschränkt zu!
Daß man weiterhin reformfreudig ist, das ist ein besonderes Kennzeichen des Christentums.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

Antonius hat geschrieben: User "Lomond" hat in einem früheren Strang festgestellt: "Fluctuat, nec mergitur!" - Sie mag schwanken, aber sie wird nicht untergehen.
Der Untergang geschieht schleichend.

Siehe: größte Religionsgemeinschaften in Deutschland nach der Wiedervereinigung https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliede ... inschaften

Die Mitglieder der RKK und EKD werden immer weniger. Der leichte Anstieg bei den orthodoxen Christen kann das nicht ausgleichen.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ewu »

Makarismus 3:
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben!
Makarismus 7:
Selig die Friedfertigen; denn sie werden Kinder Gottes heißen!

Es ging Jesus nicht um unsere heutige diesseitige Welt, sondern immer um das Reich Gottes. Diese Gottesherrschaft soll nicht nur im Himmel, sondern auch auf Erden (siehe Vaterunser!) errichtet werden, und zwar durch Gott, nicht durch uns...aber die, die jetzt schon hier auf Erden sanftmütig und friedfertig sind, die werden (als Lohn und weil sie sich würdig erwiesen haben) in der neuen Welt (d.h. nach der Apokalypse) die Erde ("das Land") erben, d.h. die neue Erde bevölkern (während die Ungläubigen ausgemerzt sein werden).
Von den modernen Rationalisten, die ja weder an Auferstehung, noch an Gott, noch an die Apokalypse oder die neue Welt oder auch nur an ein Jenseits glauben, werden diese einfachen Zusammenhänge dann natürlich rein diesseitig missverstanden und somit ziemlich gründlich verfälscht!
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

Ewu hat geschrieben: ... während die Ungläubigen ausgemerzt sein werden.
Allahu Akbar, Gott der Massenmörder.
Aber der darf das ja. Schließlich sind die Menschen sein Besitz. :(

Naja, ehrlich gesagt wäre ich mit einem Gott ziemlich unglücklich, der meine menschlichen Brüder und Schwestern einfach "ausmerzt", weil sie nicht an ihn glauben.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ferenc »

Jesus war kein Pazifist, er hat als Person nie existiert, er ist ein von den Katholen Pfaffen aus mehreren Erlöser und Erlösungs Mythen aus mehreren Jahrhunderten zusammen gefügtes Herrsch Konstrukt.
Es gibt keinen einzigen historischen wissenschaftlich haltbaren Beweis/Hinweis auf die Person Jesus, beide immer wieder zitierte Hinweise, und alle anderen berufen sich auf die zwei, bei Flavius Josephus und Tacitus sind als spätere katholische "Einschübe" sprich Fälschungen erkannt, das Wort Jesu aus den Evangelien ist beweisbar fast zur Gänze von den Pfaffen beim jüdischen Gelehrten und Rabbiner Hillel "entlehnt" also gestohlen worden, ein früher Fall von Copyright Betrug.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ferenc »

Grau hat geschrieben:(13 Mar 2020, 08:58)

Allahu Akbar, Gott der Massenmörder.
Aber der darf das ja. Schließlich sind die Menschen sein Besitz. :(

Naja, ehrlich gesagt wäre ich mit einem Gott ziemlich unglücklich, der meine menschlichen Brüder und Schwestern einfach "ausmerzt", weil sie nicht an ihn glauben.
Ein allmächtiger, all weiser Schöpfer allen Seins, welcher böse ist, wenn man nicht an ihn glaubt ist ein schlechter Witz. Es ist vielmehr der Pfaffe, der Schöpfer dieses Gottes, welcher böse ist wenn man nicht an sein berechnendes Herrsch Konstrukt Gott glaubt.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von streicher »

Grau hat geschrieben:(12 Mar 2020, 21:02)

Die Kirche war eine Weltmacht. Der Klerus war mächtiger als alle Königshäuser. Das änderte sich dann langsam.
Aber damit hat Martin Luther dem Christentum doch nicht den Todesstoß versetzt, sondern der katholischen Kirche Macht und Einfluss abgerungen. Mir würden, wenn es darum geht, dass das Christentum und seine Institutionen, seine Denominationen, an Macht verliert, eher Galilei einfallen oder die Aufklärung. Luther hat gleichzeitig eine Tür aufgestoßen. Eher würde ich ihm zuschreiben, ob gewollt oder nicht, dass er durch seine Bibelübersetzung durchaus neue Möglichkeiten geschaffen hat. Es führte weiter in die Diversifizierung, in neue Richtungen und mitunter zu weiterer Zersplitterung. Die zahlreichen Sektengründungen in Nordamerika haben auch protestantische Wurzeln. Wurde durch die Bibelübersetzung nicht auch die Grundlage dafür geschaffen, dass fundamentalistische Bewegungen Auftrieb erhielten und wild interpretiert wurde? Mit Blick auf Brasilien zum Beispiel verliert zwar die katholische Kirche an Einfluss, aber andere christliche Bewegungen erleben dort immer neue Blüte. Und die sind zum Teil sehr sich widersprechend: So kann die eine Sekte Jesus als Pazifisten sehen, die anderen sehen in ihm einen Kämpfer. Und dementsprechend friedlich verhalten sie sich oder gehen militant gegen Andersdenkende vor.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ferenc »

streicher hat geschrieben:(13 Mar 2020, 20:56)

Aber damit hat Martin Luther dem Christentum doch nicht den Todesstoß versetzt, sondern der katholischen Kirche Macht und Einfluss abgerungen. Mir würden, wenn es darum geht, dass das Christentum und seine Institutionen, seine Denominationen, an Macht verliert, eher Galilei einfallen oder die Aufklärung. Luther hat gleichzeitig eine Tür aufgestoßen. Eher würde ich ihm zuschreiben, ob gewollt oder nicht, dass er durch seine Bibelübersetzung durchaus neue Möglichkeiten geschaffen hat. Es führte weiter in die Diversifizierung, in neue Richtungen und mitunter zu weiterer Zersplitterung. Die zahlreichen Sektengründungen in Nordamerika haben auch protestantische Wurzeln. Wurde durch die Bibelübersetzung nicht auch die Grundlage dafür geschaffen, dass fundamentalistische Bewegungen Auftrieb erhielten und wild interpretiert wurde? Mit Blick auf Brasilien zum Beispiel verliert zwar die katholische Kirche an Einfluss, aber andere christliche Bewegungen erleben dort immer neue Blüte. Und die sind zum Teil sehr sich widersprechend: So kann die eine Sekte Jesus als Pazifisten sehen, die anderen sehen in ihm einen Kämpfer. Und dementsprechend friedlich verhalten sie sich oder gehen militant gegen Andersdenkende vor.
In Brasilien hat diese Verquickung von ortsansässigen Religionen und Christentum noch viel schönere Blüten getrieben, da gibt es zum Beispiel jede Menge christliche Kirchen, wo aber die christlichen Götter und Heiligen gleichzeitig auch als Gottheiten des Candomblé, der ortsansässigen von den afrikanischen Sklaven in Brasilien eingeführten Naturreligionen, in Namens Überschneidung angebetet werden, und von der katholischen Kirche in Rom , und deren Orts ansässigen Pfaffen, so lange dies ohne Aufsehen praktiziert, durchaus toleriert wird.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Dieter Winter »

streicher hat geschrieben:(13 Mar 2020, 20:56)

Die zahlreichen Sektengründungen in Nordamerika haben auch protestantische Wurzeln.
Die sind überwiegend calvinistisch und weniger lutherisch orientiert.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Ewu »

Grau hat geschrieben:(13 Mar 2020, 08:58)

Allahu Akbar, Gott der Massenmörder.
Aber der darf das ja. Schließlich sind die Menschen sein Besitz. :(

Naja, ehrlich gesagt wäre ich mit einem Gott ziemlich unglücklich, der meine menschlichen Brüder und Schwestern einfach "ausmerzt", weil sie nicht an ihn glauben.
Ihr lebt ja dann im Jenseits weiter, tot seid ihr dann in dem Sinn ja nicht!
“Wer in der Demokratie die Wahrheit sagt, wird von der Menge getötet.” - Platon
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von Grau »

Ewu hat geschrieben:(14 Mar 2020, 09:05)

Ihr lebt ja dann im Jenseits weiter, tot seid ihr dann in dem Sinn ja nicht!
Das Perfideste an den Gottesanbetern ist wohl, dass sie uns die Liebe zum Diesseits nehmen wollen.
Deshalb haben sie auch den meisten Erfolg bei Menschen, die ein schweres Leben haben.
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Re: Jesus ein Pazifist?

Beitrag von streicher »

Ferenc hat geschrieben:(13 Mar 2020, 21:18)

In Brasilien hat diese Verquickung von ortsansässigen Religionen und Christentum noch viel schönere Blüten getrieben, da gibt es zum Beispiel jede Menge christliche Kirchen, wo aber die christlichen Götter und Heiligen gleichzeitig auch als Gottheiten des Candomblé, der ortsansässigen von den afrikanischen Sklaven in Brasilien eingeführten Naturreligionen, in Namens Überschneidung angebetet werden, und von der katholischen Kirche in Rom , und deren Orts ansässigen Pfaffen, so lange dies ohne Aufsehen praktiziert, durchaus toleriert wird.
Regional können die Ausprägungen schon ziemlich unterschiedlich sein. Allerdings ist das schon ein besonderes Beispiel. Wer oder was ist "Candomblé"?
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