Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

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Ein Terraner
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

Little Joe hat geschrieben:(01 Mar 2019, 20:29)

Ich bin ein waschechter Autist.
Wie trollig.
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firlefanz11
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

BlueMonday hat geschrieben:(27 Feb 2019, 17:40)

Ich frage mich ja schon seit Langem, was dieser ganze Pomp der katholischen Kirche mit Jesus Christus überhaupt zu schaffen hat. Der war doch einfacher Zimmermann, hat das Heil in der Armut gesehen, und hat sich einfach auf einen Sandhaufen gehockt und zu den Menschen gesprochen. Wozu die Paläste, Mauern, diese absurden Verkleidungen, Kirchensteuer, dazu diese Hierarchien... Da stimmt ja schon etwas von Grund auf nicht.
Richtig denn es heisst ja nicht umsonst: "Das Reich Gottes ist inwendig in euch und überall um euch herum; nicht in Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da, hebe einen Stein auf und du wirst mich finden."
Davon abgesehen gab es auch christliche Strömungen, die daran glaubten, dass alles materielle des Teufels wäre, und die wahre Erlösung sei in "Gott" aufzugehen nach dem Tode.
DAS schmeckte der RKK mit ihrem Materialismus natürlich so GAR nicht...!
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Ewu
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ewu »

Aus dem Schreiben Benedikts XVI:
"1. Die Sache beginnt mit der vom Staat verordneten und getragenen Einführung der Kinder und der Jugend in das Wesen der Sexualität. In Deutschland hat die Gesundheitsministerin Frau Strobel einen Film machen lassen, in dem zum Zweck der Aufklärung alles, was bisher nicht öffentlich gezeigt werden durfte, einschließlich des Geschlechtsverkehrs, nun vorgeführt wurde. Was zunächst nur für die Aufklärung junger Menschen gedacht war, ist danach wie selbstverständlich als allgemeine Möglichkeit angenommen worden. Ähnliche Wirkungen erzielte der von der österreichischen Regierung herausgegebene "Sexkoffer". Sex- und Pornofilme wurden nun zu einer Realität bis dahin, daß sie nun auch in den Bahnhofskinos vorgeführt wurden. Ich erinnere mich noch, wie ich eines Tages in die Stadt Regensburg gehend vor einem großen Kino Menschenmassen stehen und warten sah, wie wir sie vorher nur in Kriegszeiten erlebt hatten, wenn irgendeine Sonderzuteilung zu erhoffen war. Im Gedächtnis ist mir auch geblieben, wie ich am Karfreitag 1970 in die Stadt kam und dort alle Plakatsäulen mit einem Werbeplakat verklebt waren, das zwei völlig nackte Personen im Großformat in enger Umarmung vorstellte. Zu den Freiheiten, die die Revolution von 1968 erkämpfen wollte, gehörte auch diese völlige sexuelle Freiheit, die keine Normen mehr zuließ. Die Gewaltbereitschaft, die diese Jahre kennzeichnete, ist mit diesem seelischen Zusammenbruch eng verbunden. In der Tat wurde in Flugzeugen kein Sexfilm mehr zugelassen, weil in der kleinen Gemeinschaft der Passagiere Gewalttätigkeit ausbrach. Weil die Auswüchse im Bereich der Kleidung ebenfalls Aggression hervorriefen, haben auch Schulleiter versucht, eine Schulkleidung einzuführen, die ein Klima des Lernens ermöglichen sollte. Zu der Physiognomie der 68er Revolution gehörte, daß nun auch Pädophilie als erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde. Wenigstens für die jungen Menschen in der Kirche, aber nicht nur für sie, war dies in vieler Hinsicht eine sehr schwierige Zeit. Ich habe mich immer gefragt, wie junge Menschen in dieser Situation auf das Priestertum zugehen und es mit all seinen Konsequenzen annehmen konnten. Der weitgehende Zusammenbruch des Priesternachwuchses in jenen Jahren und die übergroße Zahl von Laisierungen waren eine Konsequenz all dieser Vorgänge."
http://www.kath.net/news/67603
“Wer in der Demokratie die Wahrheit sagt, wird von der Menge getötet.” - Platon
Paulus
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Paulus »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Apr 2019, 22:08)

Der ehem. Chef der Kinderficker meint 1968 wäre an den Mißbräuchen schuld.

http://www.taz.de/Joseph-Ratzinger-und- ... /!5584862/
Missbrauch kann in Subgruppen der 68er Bewegung schon begünstigt werden. Man muss nur mal zu den frühen Grünen schauen. Im Zusammenhang mit Missbrauch in der katholischen Kirche ist aber Ratzingers Aussage absurd. Schon in den 50 er Jahren und früher gab es dort die Problematik. Der Klerus blieb ja unberührt von der 68er Bewegung. Vielmehr wird Missbrauch in Reihen der Kirche durch das mittelalterliche Zöllibat Gesetz begünstigt.

Das Vernünftigste wäre wohl Sex Tätern einfach die Schwänze abzuschneiden oder wie Jesu empfiehlt im Meer zu ersäufen. Aber so was zu behaupten, dazu fehlt den Pfaffen der Mut. Genauso wie sie sich nicht wagen das Alte Testament zu kritisieren in dem steht " Die Hexen sollen getötet werden". Das befürworten die Pfaffen. Aber die Kinderficker in den Reihen, die sollen am Leben oder gar noch im Amte bleiben.

Stinken bis zum Himmel tut die Doppelmoral der Kirche, was diesen Punkt betrifft. Aber zumindest bessert sich einiges. Aber immer noch benehmen sich die Würdenträger der Kirche wie ein armer Sünder, der nur Andeutungen bezüglich seiner Verfehlungen in der Beichte macht. Zumindest tolerieren sie es heutzutage im allgemeinen nicht, wenn sich einer in der Beichte eins runterholt, wie es diejenigen tuen, welche versuchen Kindesmissbrauch zu vertuschen.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Apr 2019, 22:16)

Was für ein Arschloch.
Seine Fans jubeln - man beachte die "Leser"-Kommentare:

Code: Alles auswählen

kath.net/news/67603
Übrigens: früher wurden bestimmte Dinge - wie z.B. der Besitz von kinderpornographischen Materials - in der RKK als "Bubstreiche" abgetan. Unvergessen ist da der glühende FPÖ- und Jörg Haider-Fan, der ehemalige Bischof von St. Pölten, Kurt Krenn oder der "Zipferl-Zupfer" Kardinal Groer...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Sehr verlogen ist Ratzinger. Das er die 68er als Feindbild hat, ist nichts Neues. Da will er den Sündenpfuhl festmachen, und interessanterweise ein Davor ausblenden. Und um in der staubigen Sprache zu bleiben: mit der Einführung des Zölibats, wie ihn die Kirche heute verteidigt, hat sie gezeigt, wie es zu anderen Zeiten in der Kirche gesehen wurde, zum Beispiel beim Ablasshandel - und auch heute - dass sie dem Mammon hinterherrennt. Dass das christliche Gottesbild so verbreitet wurde, hat sehr viel mit Geld zu tun. Der Gott der Kirche kommt sozusagen ohne Geld nicht aus.
Interessanterweise begann nach 68 wohl eine ziemlich große Demaskierung der Römisch Katholischen Kirche. Ab wann wurde im großen Stil Gewalt gegen Kinder aufgedeckt und wirklich öffentlich gemacht?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Schuld sind immer die anderen

Aus dem Artikel:
In einer von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Studie zum Missbrauch durch Geistliche wurden Zehntausende Akten für die Zeit zwischen 1946 und 2014 ausgewertet.
1946 liegt eindeutig vor 1968.
Ratzinger ging 1969 zur Universität in Regensburg, wohl auch wegen der Proteste. In Regensburg gab es die weltberühmten Domspatzen, die noch körperlich gezüchtigt wurden; manche wurden auch Opfer sexueller Gewalt. 30 Jahre lang war Benedikts Bruder Georg Ratzinger Chorleiter. Der übte laut einem Untersuchungsbericht "in vielen Fällen" auch körperliche Gewalt aus - aber nach 1980 nicht mehr, wie er selbst beteuerte. Vom sexuellen Missbrauch seiner kleinen Sänger habe er nie etwas mitbekommen.
Das sind mal interessante Gegebenheiten.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Das Vergebungssystem macht es möglich. Und es ist auf jeden Fall eine absolute Unart, denn es ist auch nur ein Versuch, das Thema schnell unter den Tisch zu kehren und vorschnell abzuschließen. In den Kirchen und Gemeinden hat man damit 2000 Jahre Erfahrung gesammelt. Und was wurde damit nicht alles unter den Tisch gekehrt...
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Elser
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Elser »

Eines der größten Problem das heute zur sexuellen Verrohung beiträgt ist das Internet, dass voll mit Pornos aller Art ist. Auch mit harten, menschenverachtenen Paktiken. Allerdings wird das in der Gesellschaft tot geschwiegen, weil wohl die meisten Männer sich dieser Angebote bedienen. Da hier aber nichts abgesichert ist, ist der ganze Kram leider auch Kindern zugänglich. Einfälltige und/oder besonderes junge (unerfahrene) Menschen halten das dort gezeigte dann für normal. Mit fatalen Folgen.

Ganz anders die Sexuelle Befreiung in den 70-ern. Endlich konnten Frauen und Männer sich unbeschwert dem Sex hingeben. Ein junges Paar konnte damals, unverdreht von verkommenen Porno-Streifen und unbeeindruckt von der, bis dahin vorherrschenden, sexuellen Verklemmtheit, gemeinsam und offen den Sex erkunden. Das war wunderbar!!!

Derartige Dinge nun als Endschuldigung für die Kinderfickerei der Prister zu erwähnen halte ich für total verkommen. Viel interessanter finde ich da die Frage, warum Bene vorzeitig das Papst-Handtuch geworfen hat. War da was bekannt geworden? Er ist ja zumindest noch fit genug, derartige Schriften zu verfassen und damit seinem Nachfolger in den Rücken zu fallen.

Wisst Ihr übrigens, warum neuerdings so viele Männer Schmerzen in der Linken Schulter haben? :( Weil mit Rechts die Maus bedient werden muss. ;)

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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von schokoschendrezki »

Missbrauch, Missbrauchsbegünstigung usw. dürfte ein eher systemisches Problem a) unserer Gesellschaft und b) von irgendwie geschlossenen Gemeinschaften mit irgendwie autorisierten Personen sein.

In bundesdeutschen Sportvereinen gibt es geschätzt soviel sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen wie in katholischer und evangelischer Kirche zusammen. Morgen um 19:05 läuft dazu eine Reportage im Ersten, die sich auf entsprechende aktuelle Studien stützt. https://www.tvtv.de/sendung/7175767/das-grosse-tabu

Es dürfte wohl weniger mit dem Inhalt der Bibel oder den Gepflogenheiten irgendeiner konkreten Sportart zu tun haben.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von jellobiafra »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:08)

Missbrauch, Missbrauchsbegünstigung usw. dürfte ein eher systemisches Problem a) unserer Gesellschaft und b) von irgendwie geschlossenen Gemeinschaften mit irgendwie autorisierten Personen sein.

In bundesdeutschen Sportvereinen gibt es geschätzt soviel sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen wie in katholischer und evangelischer Kirche zusammen. Morgen um 19:05 läuft dazu eine Reportage im Ersten, die sich auf entsprechende aktuelle Studien stützt. https://www.tvtv.de/sendung/7175767/das-grosse-tabu

Es dürfte wohl weniger mit dem Inhalt der Bibel oder den Gepflogenheiten irgendeiner konkreten Sportart zu tun haben.
Opferschutzverbände wie Wildwasser e. V, haben schon vor Jahren darauf hin gewiesen, dass eben in Sportverbänden sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen weit häufiger vorkommt als
innerhalb der katholischen Kirche. Wurde auch hier schon gepostet.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von schokoschendrezki »

jellobiafra hat geschrieben:(12 Jul 2019, 19:04)

Opferschutzverbände wie Wildwasser e. V, haben schon vor Jahren darauf hin gewiesen, dass eben in Sportverbänden sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen weit häufiger vorkommt als
innerhalb der katholischen Kirche. Wurde auch hier schon gepostet.
Ja. Danke für den Hinweis.

Anderer Aspekt: Ich hatte bislang das Phänomen "ritualisierter Missbrauch" in Gemeinschaften, die man in irgendeiner Weise mit "Satanismus" umschreiben kann, für etwas gehalten, das in Deutschland und Mitteleuropa zwar nicht auszuschließen ist aber gewissermaßen an den Fingern einer Hand abzuzählen ist. Mehrere (seriöse) Beiträge zum Thema in jüngerer Zeit lassen mich aber langsam daran zweifeln. Es wird sicher nicht hunderte solcher Fälle geben aber scheinbar doch deutlich mehr als fünf oder zehn.

Aktueller Anlass: Das dokumentarische Feature "Teufelsmütter" (https://www.deutschlandfunkkultur.de/we ... _id=451281). Warnung: Ziemlich schwer erträglicher Stoff!
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:22)

die man in irgendeiner Weise mit "Satanismus" umschreiben kann,
Satanismus ist doch auch nur eine Strömung im Christentum.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:45)

Satanismus ist doch auch nur eine Strömung im Christentum.
Zumindest was die äußerliche Inszenierung anbetrifft. Aus den Erinnerungen einer Missbrauchs-Betroffenen (aus der oben verlinkten Reportage):
Was ich so in Erinnerung hab ist, dass es sowas wie einen Altar gab in der Mitte, dass eben die Männer drum rum eben solche braunen Kutten anhatten und dass es wenig Licht gab und ja dass mich das schon an Kirche erinnert hat ,dass ich auch glaube, das ebenso wie in der Kirche Weihrauch eingesetzt wurde,und dass das Ganze in eine Zeremonie verpackt wurde,wo es eben auch einen bestimmten Ablauf gab mit Gesang und aber auch Sprache, so ein Wechsel, der mir schon vertraut war über die normale Kirche... Es waren glleichaltrige Kinder, Jungen und Mädchen mit dabei, alle um die acht.
Dass Szenen wie diese in irgendwie nennenswerter Anzahl in Deutschland stattfinden, finde ich dennoch ziemlich schockierend ...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:58)

Dass Szenen wie diese in irgendwie nennenswerter Anzahl in Deutschland stattfinden, finde ich dennoch ziemlich schockierend ...
Man möchte gar nicht wissen was da noch so alles passiert, aber mehr wie ordentliche Polizeiarbeit wird man nicht machen können.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Es kam ein Film in die französischen Kinos, der vom Missbrauch in der katholischen Kirche handelt, mit dem Titel "Gelobt sei Gott".
François Ozon hat einen Film über Missbrauch in der katholischen Kirche gedreht. Ein Kardinal wurde deshalb verurteilt, ein Priester verlor sein Amt. Über die Macht des Kinos - und die unrühmliche Rolle des Papstes.
"Die Kirche schützt ihre eigenen Leute"
Dazu auch: Harmonie des Schweigens
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Zwei Artikel, die beachtenswert sind:
Es ist eine Entscheidung, die ein Erzbischof als epochal bezeichnet: Papst Franziskus hat eine Regel für ungültig erklärt, durch die sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche verschleiert wurde.
Franziskus schafft "päpstliches Geheimnis" bei Missbrauch ab

Zu den dubiosen finanziellen Strömen von hohen Amtsträgern:
Der wegen Missbrauchs entlassene Ex-Kardinal Theodore McCarrick hat laut "Washington Post" über Jahre Hunderttausende Dollar an Kleriker gespendet. Auch Papst Benedikt XVI. soll profitiert haben.
Missbrauchstäter soll über 290.000 Dollar an Papst Benedikt XVI. gespendet haben

Weiter:
Ob die Zahlungen mit der verzögerten Aufklärung von McCarricks Sexualstraftaten in Zusammenhang stehen, ist noch unklar. Aber sie werfen Fragen auf. In wenigen Wochen soll ein Bericht des Vatikans zum Fall McCarrick vorliegen, den Papst Franziskus selbst angekündigt hatte.
In dem Skandal war auch Franziskus in die Kritik geraten. Der konservative Erzbischof Carlo Maria Viganò warf dem Pontifex vor, die Vorwürfe gegen McCarrick lange ignoriert und Sanktionen gegen diesen gar rückgängig gemacht zu haben.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Und wieder mal passiert genau NICHTS...! :mad2:
Über Jahrzehnte werden Tausende Minderjährige von Klerikern missbraucht. Anderthalb Jahre nach Offenlegung des Skandals werden schlimmste Befürchtungen wahr: Kein einziger von Hunderten Tätern scheint bestraft zu werden. Von "Zensur" ist die Rede - wohl auch, um einen Papst zu schützen.
https://www.n-tv.de/panorama/Bayern-bes ... 19299.html

Der Ratzinger, der womöglich selbst in den Missbrauch verstrickt war, ist übrigens der Gleiche, der jüngst dem aktuellen Papst Franziskus rein reden wollte, als der "drohte" die Zölibatsregelung zu lockern... Go figure... :rolleyes:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jan 2020, 15:56)

Und wieder mal passiert genau NICHTS...! :mad2:


https://www.n-tv.de/panorama/Bayern-bes ... 19299.html

Der Ratzinger, der womöglich selbst in den Missbrauch verstrickt war, ist übrigens der Gleiche, der jüngst dem aktuellen Papst Franziskus rein reden wollte, als der "drohte" die Zölibatsregelung zu lockern... Go figure... :rolleyes:
Die Verschleierung hat System. Focus schrieb ähnliches und schob ein Interview mit dem Kriminologen Pfeiffer nach: "Nicht akzeptable Zensurrechte der Kirche"Ex-Papst geschützt? Top-Kriminologe erklärt schweren Vorwurf im Missbrauchsskandal
Es ist ein schwerer Vorwurf: Der Kriminologe Christian Pfeiffer ist überzeugt, Kardinal Marx habe Forschern den uneingeschränkten Zugang zu Akten verweigert und so eine unabhängige wissenschaftliche Aufarbeitung bewusst verhindert – auch um sich selbst und Papst Benedikt zu schützen.
Pfeiffer:
Die Daten wurden nicht von unabhängigen Wissenschaftlern erhoben, sondern von der katholischen Kirche selbst. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass ausgerechnet solche Fälle nicht in den Datensatz geraten sind, deren staatsanwaltschaftliche Überprüfung zu einer Anklage hätte führen.
Das ist Täterschutz:
Auf diese Art, so Pfeiffer, sei es „unmöglich geworden, nachvollziehen zu können, welcher Bischof oder Generalvikar in welchem Bistum Missbrauchsfälle vorbildlich aufklärte oder sich mitverantwortlich machte“, weil sie Täter aus dem Kirchenamt nicht entlassen, sondern zur Verschleierung in andere Bistümer versetzt hätten, wo sie dann rückfällig wurden.
Und hier kommt Ratzis Oberbayern ins Spiel:
Das gelte im Übrigen auch für mögliche Vorfälle in Oberbayern, die in die Ägide von Josef Ratzinger fallen, dem späteren Papst Benedikt XVI. also, der von 1977 bis 1982 die Erzdiözese von München-Freising zunächst als Erzbischof und dann als Kardinal leitete, ergänzte Pfeiffer. "Die Frage, ob auch hier nach Missbrauchstaten die verantwortlichen Kleriker in andere Gemeinden oder Bistümer versetzt und dort dann rückfällig wurden, kann nicht geklärt werden, weil Kardinal Marx dies nach wie vor verhindert."
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Ein weiterer Artikel zu dem Thema, mit Schlaglicht auf den emeritierten Papst Ratzinger.
Der Fall Peter H. steht als Symbol für Vertuschungsversuche der Kirche. Für das Schützen von Missbrauchstätern. Und für das Schweigen bis in die höchsten Ränge der katholischen Kirche. Bis hinauf zum emeritierten Papst Benedikt XVI.
Ratzinger & der pädophile Priester
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Kardinal George Pell aus dem Gefängnis entlassen
Es ist das überraschende Ende eines spektakulären Prozesses: Australiens Höchstes Gericht kippt das Urteil gegen den höchsten katholischen Würdenträger, der jemals wegen Kindesmissbrauch verurteilt worden war.
Es ist noch die Zivilklage möglich. Bedenken gab es vom Gericht deswegen:
Es gebe „signifikante Möglichkeit, wonach eine unschuldige Person verurteilt worden sei“. Dabei wurde auf die Zeugen verwiesen, die ausgesagt hatten, dass es zur vermeintlichen Zeit nach der Sonntagsmesse gar keine Gelegenheit dafür gegeben habe, unbemerkt eine solche Tat zu begehen.
Pikant ist allerdings noch ein anderer Fakt:
Das Urteil kommt wie ein Paukenschlag. Missbrauchsopfer und Aktivisten reagierten mit Entsetzen, weil ihrer Meinung nach ein verurteilter Kinderschänder freikommt, der in seinen Machtpositionen außerdem dafür gesorgt habe, dass der Missbrauch anderer über Jahrzehnte vertuscht worden war.
Gerade Letzteres könnte nämlich wieder gegen ihn sprechen und System erkennen lassen.
Außerdem waren aufgrund des Verfahrens Aussagen vor einer Untersuchungskommission zurückgehalten worden, die Aufschluss George Pells Rolle bei der Vertuschung von Missbrauchsfällen katholischer Priester und Ordensbrüder geben sollen. Diese Passagen können nun veröffentlicht werden.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Lomond »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Feb 2017, 20:59)

Die katholische Kirche hat sich in Deutschland ja schon von einem Gericht die Bezeichnung "Kinderficker Sekte" bestätigen lassen. Jetzt geht es in Australien weiter, Ich frag mich nur ab wann darf hier von einem System zum Kindesmissbrauch gesprochen werden?

Tausende Fälle von Kindesmissbrauch in Australien
System? :?:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Lomond »

Pell ist entlassen.

In zivilisierten Ländern gilt eben immer noch die Unschuldsvermutung! :thumbup:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Lomond »

streicher hat geschrieben:(06 Mar 2020, 21:38)

Ein weiterer Artikel zu dem Thema, mit Schlaglicht auf den emeritierten Papst Ratzinger.

Ratzinger & der pädophile Priester

Btw: Der Papst hieß Benedikt und nicht Ratzinger. :)
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Lomond hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:23)

System? :?:
Aus dem verlinkten Artikel:
In den meisten Fällen seien die Anschuldigungen folgenlos geblieben, sagte Gail Furness, leitende Rechtsanwältin der Kommission laut australischen Medienberichten. "Kinder wurden ignoriert oder, schlimmer noch, bestraft. Vorwürfe wurden nicht untersucht. Die Gemeinden oder Gemeinschaften, in die Beschuldigte versetzt wurden, wussten nichts von deren Vergangenheit."
Insbesondere ist es ein Vertuschungssystem. Aber die Schuldigen konnten auch weitermachen.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Lomond hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:26)

Btw: Der Papst hieß Benedikt und nicht Ratzinger. :)
Als er Kardinal war, hieß er (Kardinal) Joseph Ratzinger.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Lomond hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:25)

Pell ist entlassen.

In zivilisierten Ländern gilt eben immer noch die Unschuldsvermutung! :thumbup:
So ist auch unser Rechtssystem.
Kindesmissbrauch ist schwer nachweisbar, besonders wenn es um "sexuelle Berührungen" geht oder die Kinder sehr jung sind.
Es laufen Zivilklagen gegen Pell. Weitere Zivilklagen werden wohl gegen ihn folgen.
In einer weiteren Klage, die im Juni 2019 eingereicht wurde, wurde Pell beschuldigt, an der Vertuschung eines mehrfachen Täters beteiligt gewesen zu sein: Er soll als bischöflicher Bildungsbeauftragter in der Diözese Ballarat von 1973 bis 1984 von Verbrechen des Ordensmannes Edward Dowlan gewußt haben und daran beteiligt gewesen sein, diesen von Schule zu Schule zu versetzen. Dowlan istzt bis heute hinter Gittern. Neben Pell werden in diesem Fall auch Bischof Paul Bird von Ballarat, Erzbischof Peter Comensoli von Melbourne sowie die Katholische Bildungskommission beschuldigt, berichtet die "Daily Mail".
Nach dem Freispruch Pells: Zivilrechtliche Klagen gegen Kardinal wahrscheinlich
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Der Kampf um die Aufarbeitung geht weiter.
Doch ein brisantes kircheninternes Dokument, das die Süddeutsche Zeitung einsehen konnte, belegt, wie die Kirchenleitung bis hin zur Glaubenskongregation den gewalttätigen Priester schützte, vor Strafe bewahrte - und seine Opfer alleinließ. Und wie sie sich bis heute schwertut, H. zu bestrafen. Es zeigt, wie wenig bislang die Verantwortung von Kardinälen, Bischöfen, Generalvikaren und Personalchefs im Missbrauchsskandal aufgearbeitet ist.

Es lässt ahnen, welch schmerzhaften Prozess die katholische Kirche noch vor sich hat, wenn sie nun in vielen Bistümern die Akten erneut durchforsten lässt: Wer wusste von den Taten und schwieg? Zwei Kardinäle sind in den Fall des Priesters H. involviert, der verstorbene Essener Kardinal Franz Hengsbach sowie der emeritierte Kardinal Friedrich Wetter in München. Und eben Benedikt XVI., der emeritierte Papst.
Kardinale Fehler
2010, auf dem ersten Höhepunkt des Skandals, wollen der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, beide neu im Amt, H. aus dem Priesteramt entfernen. Der weigert sich jedoch, von sich aus die Laisierung zu beantragen. Er sieht sich als Opfer einer Medienkampagne. Der Fall geht nach Rom, zur Glaubenskongregation. Die lehnt den Wunsch der beiden Bischöfe ab.

Sie stimmt 2014 lediglich einem sogenannten außergerichtlichen Verfahren auf dem Verwaltungsweg zu. Dabei kann ein Kirchengericht nur die vorhandenen Ergebnisse kirchlicher Voruntersuchungen bewerten und nicht selber recherchieren. Die Unterlagen sind in katastrophalem Zustand. Sie sind meist unvollständig, geschönt, geben die Perspektive der beschuldigten Priester und selten die der Betroffenen wieder. Der Aufklärung sind so von vornherein enge Grenzen gesetzt.
Das hat System.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Der frühere Kardinal Meisner gerät auch ins Zwielicht.
https://www.zeit.de/2020/41/missbrauch- ... al-meisner
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TheManFromDownUnder
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 13:59)

So ist auch unser Rechtssystem.
Kindesmissbrauch ist schwer nachweisbar, besonders wenn es um "sexuelle Berührungen" geht oder die Kinder sehr jung sind.
Es laufen Zivilklagen gegen Pell. Weitere Zivilklagen werden wohl gegen ihn folgen.
Nach dem Freispruch Pells: Zivilrechtliche Klagen gegen Kardinal wahrscheinlich
Der Freispruch des phaedophilen Pell ist schwer nachzuvollziehen, ein "Kardinal's" Fehler und eine Verhoehnung der Opfer.

Klar koennen Opfer Zivilklagen einreichen, aber finaziell stehen die das nicht bis in die letzte Instanz durch. Die RKK hat tiefe Taschen und werden solange prozessieren bis den Klaegern das Geld ausgeht.

Der phaedophile Kardinal Pell hat inzwichen klammheimlich das Land verlassen und versteckt sich wieder im Vatikan.

Schande!
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naddy
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von naddy »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Oct 2020, 05:12)

Klar koennen Opfer Zivilklagen einreichen, aber finaziell stehen die das nicht bis in die letzte Instanz durch. Die RKK hat tiefe Taschen und werden solange prozessieren bis den Klaegern das Geld ausgeht.
"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich."

(Das Nähere regeln Gebührenordnungen, Gerichtskostenvorschüsse, Anwaltshonorare usw., usf.).
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

naddy hat geschrieben:(04 Oct 2020, 12:56)

"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich."

(Das Nähere regeln Gebührenordnungen, Gerichtskostenvorschüsse, Anwaltshonorare usw., usf.).
In wie weit muss der Vatikanstaat eigentlich Ausliefern ?
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naddy
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von naddy »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Oct 2020, 13:01)

In wie weit muss der Vatikanstaat eigentlich Ausliefern ?
Das entscheidet er selber.

Auslieferungsabkommen nach Deutschland als Länder-Übersicht.

Google schreibt in Suchanfrage:
Es fehlt: Vatikan ‎| Muss Folgendes enthalten: Vatikan
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

naddy hat geschrieben:(04 Oct 2020, 13:07)

Das entscheidet er selber.

Auslieferungsabkommen nach Deutschland als Länder-Übersicht.

Google schreibt in Suchanfrage:
Na dann hat sich auch Deutsches Gesetz erledigt.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Oct 2020, 05:12)

Der Freispruch des phaedophilen Pell ist schwer nachzuvollziehen, ein "Kardinal's" Fehler und eine Verhoehnung der Opfer.

Klar koennen Opfer Zivilklagen einreichen, aber finaziell stehen die das nicht bis in die letzte Instanz durch. Die RKK hat tiefe Taschen und werden solange prozessieren bis den Klaegern das Geld ausgeht.

Der phaedophile Kardinal Pell hat inzwichen klammheimlich das Land verlassen und versteckt sich wieder im Vatikan.

Schande!
Allerdings.
Der ehemalige Erzbischof von Adelaide ist im selben Jahr der Vertuschung freigesprochen worden.
https://www.google.com/amp/s/amp.n-tv.d ... 57517.html
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

naddy hat geschrieben:(04 Oct 2020, 12:56)

"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich."

(Das Nähere regeln Gebührenordnungen, Gerichtskostenvorschüsse, Anwaltshonorare usw., usf.).
Manche sind gleicher als andere. Wenn man bis zur hoechsten Instanz prozessieren muss, dann geht sehr schnell das Geld aus. EinAnwalt der einen Klaeger vor dem Verfassungsgericht vertreten darf kostet locker $ 750 die Stunde.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Ich hab gelesen: "Alte Menschen sind vor dem Gesetz gleich."...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Lomond hat geschrieben:(10 Apr 2020, 11:25)

Pell ist entlassen.

In zivilisierten Ländern gilt eben immer noch die Unschuldsvermutung! :thumbup:
In zivilisierten Ländern wär dem Wichser der Schniedel abgeschnitten worden, und Leuten die seine Taten zu relativieren suchen gleich mit! :mad:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 Oct 2020, 17:26)

In zivilisierten Ländern wär dem Wichser der Schniedel abgeschnitten worden, und Leuten die seine Taten zu relativieren suchen gleich mit! :mad:
In welchem zivilisierten Land wird jemandem der Schwanz abgeschnitten? :?:

Eine zivilisierte Justiz, wie ich sie mir vorstelle, schickt Verbrecher ohne Ansehen von Herkunft, Status oder finanziellen Mitteln in den Knast.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 Oct 2020, 17:26)

In zivilisierten Ländern wär dem Wichser der Schniedel abgeschnitten worden, und Leuten die seine Taten zu relativieren suchen gleich mit! :mad:
In zivilisierten Laendern wird er vom Papst empfangen!

Cardinal George Pell meets with Pope Francis for first time since child sexual abuse convictions quashed

https://www.abc.net.au/news/2020-10-12/ ... n/12759414

Die Zivilsation hoert auf wenn es darum geht wie die RKK die Kiddie Fuckers aus ihren eigenen Reihen beschuetzt und den Massen predigt sich zu vermehren.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Und wieder mal soll unter Verschluss gehalten werden, ein Gutachten zum System...
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kat ... -1.5101263
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von GottlosGlücklich »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Feb 2017, 20:59)

Die katholische Kirche hat sich in Deutschland ja schon von einem Gericht die Bezeichnung "Kinderficker Sekte" bestätigen lassen. Jetzt geht es in Australien weiter, Ich frag mich nur ab wann darf hier von einem System zum Kindesmissbrauch gesprochen werden?

Tausende Fälle von Kindesmissbrauch in Australien
Es war von Anfang an System. Immer mehr Menschen melden sich zu Wort, die als Kind vor mehreren Jahrzehnten von ihren "Seelentröstern" missbraucht wurden und das Muster ist immer das gleiche. Es wurde verschwiegen, vertuscht, gedroht.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Scheinwerferlicht auf das Vorgehen in der katholischen Kirche und das innere Ringen um die Aufklärung von Missbrauch innerhalb der Kirche:
Das Erzbistum Köln hat einem Pfarrer nach Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki mit Konsequenzen gedroht. Pfarrer Klaus Koltermann aus Dormagen hatte Woelki vorgeworfen, jede »Glaubwürdigkeit verspielt« zu haben. Woelki wird seit Monaten auch von anderen katholischen Bischöfen massiv kritisiert, weil er ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten zurückhält. Dafür führt er rechtliche Bedenken an.
Erzbistum Köln droht Pfarrer nach Kritik an Kardinal Woelki

Weiter:
Pfarrer Koltermann führt in seiner Antwort an Kolb aus, der Beweggrund für seine Kritik sei die »Unruhe treuester Katholiken« hinsichtlich des Auftretens von Woelki in der Missbrauchskrise. Sein Gewissen habe ihn dazu gebracht, in dieser zentralen Frage Position zu beziehen. »Bekanntlich lehrt unsere Kirche, dass jede und jeder unbedingt seinem Gewissen zu folgen hat«, so Koltermann.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Eine andere Art von Missbrauch aber nicht im Geringsten weniger widerwärtig...
Gedemütigte und gequälte Mütter, ungewollte und nicht geschützte Kinder - der Abschlussbericht zu den Zuständen in Irlands Mutter-Kind-Heimen zeigt ein erschreckendes Bild. Mindestens 9000 Kinder kostete dies das Leben.
...
"Eine Nonne sagte mir: 'Gott will dich nicht … du bist Dreck'" und "Man konnte fast die Tränen in den Wänden fühlen" sind nur zwei der Zeugenaussagen von mehreren 100 ehemaligen Bewohnern der Mutter-Kind-Heime. Auf fast 180 Seiten beschreiben Betroffene beispielsweise, wie sie auf Knien den Boden schrubbten, während sie "verbal über ihren Status als 'gefallene Frau' beleidigt wurden".

Unverheiratete Frauen, die schwanger wurden, wurden zu der Zeit häufig von ihren Familien in die sogenannten Mutter-Kind-Heime gebracht, um zu gebären. Denn "uneheliche" Kinder galten in dem streng katholischen Land als eine Schande. Die Neugeborenen wurden dann entweder als Waisen im Heim gelassen und von den Nonnen großgezogen oder, oft ohne das Einverständnis der Eltern, zur Adoption freigegeben.
...
Von 1925 bis 1961 leitete der Nonnenorden "Bon Secours Sisters" die Institution "St. Mary's", die im Ort als "Das Heim" bekannt war. Erst 1975, 14 Jahre nachdem die Einrichtung geschlossen worden war, fanden zwei Jungen beim Spielen auf dem Gelände, wo damals das Gebäude stand, ein Loch "voll mit Kinderskeletten". Laut einem Artikel der irischen Nachrichten-Webseite thejournal.ie hielt der Priester dort eine Messe und schloss das Grab wieder.
https://www.n-tv.de/panorama/Gott-will- ... 87589.html
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben:(13 Jan 2021, 13:08)

Eine andere Art von Missbrauch aber nicht im Geringsten weniger widerwärtig...


https://www.n-tv.de/panorama/Gott-will- ... 87589.html
Ja, widerwärtig!

Dementsprechend erfährt die katholische Kirche in Irland immer wieder Dämpfer und macht auch dort die Erfahrung von zahlreichen Kirchenaustritten.
Beim Zensus 2016 bekannten sich formal noch 78% der irischen Bevölkerung zur katholischen Kirche. Doch der Anteil der Katholiken ist in den vergangenen 25 Jahren deutlich gesunken. Zugleich wächst eine andere Gruppe: Iren, die keine Religion haben, wie Jane Donnelly.

„Ich mochte die Kirche nicht. Sie sprachen immer von Sünde und Strafe oder wenn ein Baby gestorben war, bevor es getauft wurde, kam es in die Hölle und solche Sachen. Und meine Großmutter war eine überzeugte Katholikin – und ich sah, wie sie darunter gelitten hat. Es wurde nicht über Liebe gesprochen. Und all das hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass ich das nicht wollte.“

Immer mehr Iren wenden sich von der katholischen Kirche ab
Eine halbe Million Iren bezeichnet sich als religionslos. Das ist fast jeder zehnte Einwohner. Sie bilden damit nach den römischen Katholiken die zweitgrößte Gruppe.
Irlands Kirche nach den Skandalen

Bleiben oder Austreten?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben:(13 Jan 2021, 13:33)
Dementsprechend erfährt die katholische Kirche in Irland immer wieder Dämpfer und macht auch dort die Erfahrung von zahlreichen Kirchenaustritten.
Besser ist das...!
„Die Liebe und Barmherzigkeit Gottes ist die Grundlage unseres christlichen Glaubens. All diese Verbrechen habe ein Bedürfnis nach mehr Barmherzigkeit und der Liebe Gottes hervorgebracht. Sie fordern meinen Glauben nicht heraus. Im Gegenteil: Es macht meinen Glauben nur noch hartnäckiger.“
Wenn ich sowas lese, stelle ich mal wieder fest: Manchen Leuten ist einfach nicht mehr zu helfen... :rolleyes:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Der Druck auf Kardinal Woelki wird erhöht:
Katholische Laien verweigern Kardinal Woelki die Zusammenarbeit
"Übernehmen Sie Verantwortung (...). Warten Sie nicht, bis Rom entscheidet oder bis Rechtsgutachter Ihnen sagen, was Sie falsch gemacht haben", heißt es dem Bericht nach in dem Beschluss.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Sehr gut! So muss die Reaktion der Schäfchen darauf aussehen....!
Der Kölner Kardinal Woelki hält weiter ein Gutachten zurück, das zur Aufklärung von sexuellem Missbrauch im Erzbistum beitragen soll. Das stürzt das größte deutsche Bistum in eine Vertrauenskrise. Bis Ende April sind alle Termine für Kirchenaustritte vergeben.

In Köln gibt es vorläufig keine Termine mehr für Kirchenaustritte, bis Ende April ist beim Amtsgericht alles ausgebucht. Pro Monat gibt es, abhängig von der Zahl der Werktage, rund 1000 Online-Termine für einen Austritt aus der katholischen oder evangelischen Kirche. Freie Termine für Mai werden am 1. März freigeschaltet.
https://www.n-tv.de/panorama/Termine-fu ... 35596.html
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