Zufall.Ammianus hat geschrieben:(19 Dec 2016, 12:20)
Nur kurz paar Sachen:
Es geht aber nicht darum, "dem Christentum einen durchweg positiven Einfluss ein(zu)raumen". Sondern es geht um die Suche nach den Ursachen für die gegensätzlichen Entwicklungen.
"Abergläubisch und reaktionär" ist sicher fast jede Religion - spätestens wenn sie dominiert. Die islamische Welt stand Jahrhunderte vor uns vor einer möglichen Aufklärung - und dann brach das ab. Hier ist eben die interessante Frage nach dem "warum" für mich im Vordergrund.
Meiner Meinung nach ist das zum Schluss vorgeschlagene Gedankenexperiment falsch angelegt. Die viel wichtigere Frage ist, warum es eben nicht Araber oder Chinesen waren sondern die Europäer die das alles taten.
Gut ... man muss auch den Zufall nutzen koennen ... aber das ist auch meist nur dem Zufall geschuldet.
Zu glauben, dass waeren bewusste Entscheidungen, die einer kohaerenten Entwicklung folgen, ist naiv.
Zu dem Gedankenexperiment: weil der Atlantik viel kleiner ist als der Pazifik.
Die Schifffahrt war im arabischen und auch bei den Chinesen auf einem technisch viel hoeheren Stand als in Europa, aber halt nicht gut genug, um ueber den Pazifik zu gelangen, also permanent, mit festen und gesicherten Routen.
Die Chinesen haetten das vielleicht trotzdem schaffen koennen, waere da nicht ein paranoider Kaiser auf den Thron gewesen, der die Flotte verbrennen lies.
Und wenn Columbus ein besserer Navigator gewesen waere und von Mathematik und der Berechnung des wahren Erdumfangs mehr verstanden haette, ein Wissen, das zu seiner Zeit durchaus zur Verfuegung stand, dann haette er sich seine Reise nie getraut.
Die Entdeckung Amerikas ist einem Rechenfehler des Columbus geschuldet, die Eroberung der Azteken und Inkareiche einem Bazillus, von dem weder Pissaro noch Cortes auch nur den blassesten Schimmer hatten.
Zufall.