Die Reformation des Islam

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JustinTime
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von JustinTime »

Wasteland hat geschrieben: Auch beim Kirchenvater Augustinus findet man ja Ansätze, das Christentum und Staat untrennbar seien. Und obgleich sein Werk "De civitatae dei" lange Jahrhunderte lang massgeblich war, ist es trotzdem geschehen.
Ich bin kein Scharia-Staatbefürworter (jedenfalls nicht wie es heute aufgefasst wird), aber so unrecht hatte Augustinus auch nicht.
Was ist das, wenn Staat und Religion getrennt sind?
Ist es dann ein Teilzeitgott, ein Teilzeitglaube?
Das widerspricht sich irgendwie.
In der Kirche hui und im Staate pfui?
Das mag sich damals in Südamerika gelohnt haben. Der Staat (als Beispiel Portugal o. Spanien) massakriert die Eingeborenen und im Gegenzug helfen die Kirchen oberflächlich und predigen diesen Leid zu ertragen und nebenbei missioieren und bekehren dadurch.
Und heutzutage sind die südamerikanischen Staaten die treuesten Anhänger der Kirche.
Sie rauben, entführen, morden und treiben den grössten Drogenhandel (natürlich nicht im Allgemeinen), aber sie sind immer noch die christlichsten.
Das war nur ein Beispiel, ich könnte noch mehr anführen.
Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Zeta hat geschrieben: Du bist wie ein Kommunist: es zählt nur, was geschrieben steht und nicht, was draus gemacht wird.
Du lieferst das beste Argument selber, das eine Reformation des Islams durchaus möglich ist.
Was geschrieben ist, und was gemacht wird sind zwei verschiedene paar Schuhe, wie du selber sagst. Und damit stellen wir fest: Jede Schrift kann interpretiert werden.
Zeta hat geschrieben: 2. WURDE sie aber, das hat den evangelischen Entwicklungsschub ausgelöst!
Nach einem ca. 150 Jahre währenden Gemetzel (Schmalkaldische Kriege, Französische Religionskriege, 30 jähriger Krieg etc.). Alles im Namen Gottes. Und wenn Luther sehen würde was heute draus geworden ist, hätte er seine 95 Thesen wahrscheinlich nie an die Kirche in Wittenberg genagelt. Denn er war alles andere als religiös tolerant, wie seine Aussprüche über Muslime, Juden und Katholiken belegen.
Zeta hat geschrieben: Jesus hat nie verboten, die Bibel u übersetzen, Mohammed dagegen schon.
Noch nie von gehört. Wo?
Zeta hat geschrieben: Zudem war Mohammed ein Feldherr, der Massaker und Genozids an seinen Gegnern durchführen hat lassen, diese Schlächterreligion mit dem Christentum zu vergleichen ist insofern schon sehr schwer, wenn der Hauptprophet ein Gewalttäter war.
Jesus hätte in dem kriegerischen Klima des nahen Ostens der damaligen Zeit nicht anders gehandelt. Und hätte er es getan, wäre er getötet worden bevor er seine erste Predigt hätte halten können.
Du blendest die historischen Umstände völlig aus und bastelst dir dann irgendwelche halbgaren ideologischen Aussprüche zusammen.
Zuletzt geändert von Wasteland am Do 8. Jan 2009, 17:21, insgesamt 3-mal geändert.
Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Auf der Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit bin ich auf ein Buch gestossen, in das ich mich eingelesen habe und das ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für das Thema etwas interessiert.

Besonders unsere islamophoben Freunde, die keine Angst davor haben zuzusehen wie ihre Argumente auf den Sondermüll geworfen werden.
Die unaufhaltsame Revolution: Wie die Werte der Moderne die islamische Welt verändern
Für seinen Bestseller »Weltmacht USA. Ein Nachruf« wurde Emmanuel Todd viel kritisiert - inzwischen hat ihm die Entwicklung recht gegeben. Ähnlich kontrovers wird diese von Youssef Courbage und Todd vertretene These über die islamische Welt aufge­nom­men werden: Der Terror, den wir erleben, stellt die letzten Zu­ckungen einer sterbenden Ideologie dar. Denn, so der aufsehenerregende Befund der beiden Autoren, die Moderne ist in allen islamischen Ländern auf dem Vormarsch. Die Autoren demonstrieren das an den sinkenden Geburtenzahlen oder dem Konsum ebenso wie am Alphabetisierungs- und Bildungsgrad, speziell auch unter den Frauen. Die Modernisierung der islamischen Gesellschaften, so können Courbage und Todd zeigen, ist viel weiter vorangeschritten, als die Mullahs es wahrhaben wollen.
http://www.amazon.de/Die-unaufhaltsame- ... 3492051316
Zuletzt geändert von Wasteland am Di 10. Feb 2009, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Gretel
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

Wasteland hat geschrieben:
Du lieferst das beste Argument selber, das eine Reformation des Islams durchaus möglich ist.
Was geschrieben ist, und was gemacht wird sind zwei verschiedene paar Schuhe, wie du selber sagst. Und damit stellen wir fest: Jede Schrift kann interpretiert werden.



Nach einem ca. 150 Jahre währenden Gemetzel (Schmalkaldische Kriege, Französische Religionskriege, 30 jähriger Krieg etc.). Alles im Namen Gottes. Und wenn Luther sehen würde was heute draus geworden ist, hätte er seine 95 Thesen wahrscheinlich nie an die Kirche in Wittenberg genagelt. Denn er war alles andere als religiös tolerant, wie seine Aussprüche über Muslime, Juden und Katholiken belegen.



Noch nie von gehört. Wo?



Jesus hätte in dem kriegerischen Klima des nahen Ostens der damaligen Zeit nicht anders gehandelt. Und hätte er es getan, wäre er getötet worden bevor er seine erste Predigt hätte halten können.
Du blendest die historischen Umstände völlig aus und bastelst dir dann irgendwelche halbgaren ideologischen Aussprüche zusammen.

Du machst aber, finde ich, denselben Fehler wie viele - Religion als wörtliche historische Tatsache zu sehen und nicht als symbolische Ideengeschichte. - Der Kern des NT sind nun mal die Bergpredigt, und die Nächstenliebe.

" Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten."
Gemeint sind jüdische „Zöllner“, die für die Römer Steuern eintrieben, oft dabei ihre Landsleute übervorteilten und daher gehasst und gemieden wurden. Nach Lk 19,8 lud Jesus sie zum Teilen mit den Armen ein, nach Mt 6,19f.24 deutete er das Anhäufen von Besitz als Bruch des ersten Gebots. Erst mit der Besitzaufgabe für die Armen erfülle der gesetzestreue Reiche alle Zehn Gebote so, dass er zur Nachfolge frei werde (Mk 10,17–27).

Die „Antithesen“ zum Judentum legen wichtige Dekaloggebote und das Vergeltungsgebot (Ex 21,23f) aus. Danach betonte Jesus über deren Wortlaut hinaus die innere Einstellung als Ursache des Vergehens: Das Tötungsverbot (Ex 20,13) breche schon der, der seinem Nächsten bloß zürne, ihn beschimpfe oder verfluche. Damit ziehe er Gottes Zorngericht auf sich. Darum solle er sich erst mit seinem Gegner versöhnen, bevor er im Tempel Opfer darbringe (Mt 5,21–26). Ehebruch (Ex 20,14) begehe schon, wer als verheirateter Mann eine andere Frau begehre (Mt 5,27–30). Missbrauch des Gottesnamens (Ex 20,7) und Lüge (Ex 20,16) sei jeder Eid, nicht erst ein Meineid (Mt 5,33ff). Weil Gottes Schöpfungstreue (Gen 8,22) das Vergeltungsgebot (Gen 9,6) begründet, gebot Jesus Feindesliebe gegenüber gewalttätigen Fremden als Gottes Geduld gemäße Vergeltung: Gerade auch Israels Verfolger seien als Nächste zu segnen, nicht zu hassen. Jesu Hörer und Nachfolger sollten übermächtiger Gewalt durch unerwarteten Gewaltverzicht begegnen, Feinde mit Fürsorge und freiwilligem Entgegenkommen überraschen und so „entfeinden“ (Mt 5,38–48.[29] Damit erinnerte Jesus an Israels Aufgabe, alle Völker zu segnen, um auch sie von Gewaltherrschaft zu befreien (Gen 12,3).

Die Textbeispiele spiegeln eine von Hunger, Ausbeutung und Gewalt bedrohte Gesellschaft. Für Jesus konnte nur die Unterbrechung der Gewaltspirale, der Verzicht auf Gegengewalt (Mt 5,39) die Herrschaft des „Bösen“ beenden und Gottes Reich herbeirufen.[30] Verachtung und Verurteilung anderer habe die gleichen Folgen wie die Gewaltausübung (Mt 7,1–3 EU)[31]:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?



* Koranübersetzung ist NICHT verboten. Allerdings wird empfohlen, das Original zu lesen. Gepredigt wird ja in Arabisch.

* Luther ist ja ebenfalls A. in seiner Zeit zu sehen B. in seiner Wirkung.
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Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Gretel hat geschrieben: Du machst aber, finde ich, denselben Fehler wie viele - Religion als wörtliche historische Tatsache zu sehen und nicht als symbolische Ideengeschichte. - Der Kern des NT sind nun mal die Bergpredigt, und die Nächstenliebe.
Was aber im Zweifelsfall immer nur ein Lippenbekenntniss war und das ist es ja worauf ich hinaus will: Die wortwörtliche Orientierung an den heiligen Schriften findet so nirgends statt, auch nicht im Islam. Und die Auslgegung ist immer ein Resultat der politischen und historischen Umstände. Und das ist der Islamismus auch. Er ist keine Krankheit des Islams, sondern ein Symptom anderer Faktoren.

Es ist oftmals der gezielte Versuch, den Islamismus mit dem Islam gleichzusetzen um den Islam als gesamtes zu diskreditieren. Hinter diesen Versuchen steht niemals etwas anderes als Islamophobie und das blanke Unwissen.

Würdest du sagen es zeugt von Nächstenliebe, wenn man "den Islam mit Atombomben" auslöschen will? Ich glaube weiter weg kann man gar nicht mehr sein von den angeblich christlichen Wurzeln, auf die man sich beruft.
Zuletzt geändert von Wasteland am Di 10. Feb 2009, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
Gretel
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

Wasteland hat geschrieben:
Was aber im Zweifelsfall immer nur ein Lippenbekenntniss war und das ist es ja worauf ich hinaus will: Die wortwörtliche Orientierung an den heiligen Schriften findet so nirgends statt, auch nicht im Islam. Und die Auslgegung ist immer ein Resultat der politischen und historischen Umstände. Und das ist der Islamismus auch. Er ist keine Krankheit des Islams, sondern ein Symptom anderer Faktoren.

Es ist oftmals der gezielte Versuch, den Islamismus mit dem Islam gleichzusetzen um den Islam als gesamtes zu diskreditieren. Hinter diesen Versuchen steht niemals etwas anderes als Islamophobie und das blanke Unwissen.

Würdest du sagen es zeugt von Nächstenliebe, wenn man "den Islam mit Atombomben" auslöschen will? Ich glaube weiter weg kann man gar nicht mehr sein von den angeblich christlichen Wurzeln, auf die man sich beruft.

Aber darum geht es mir nicht...........Lippenbekenntnisse - es gab sogar im Buddhismus Gewalt. Und wenn ich sage SOGAR so hat das seinen Grund darin, daß er nicht IN SICH religiös intolerant ist - ebensowenig wie der Hinduismus, der gewalttätige und intolerante Auswüchse hat, wie man weiß. Trotzdem wird dort selbstverständlich auch Jesus angebetet und Allah - für Hindus (um es mal vereinfacht zu sagen ) alles verschiedene Wege zum Göttlichen.
Die "Idee" eines Jesus (und es ist eine IDEE) hat Auswirkungen gehabt, die wir in unserer Zeit völlig verachten - Missionarisierung zum Beispiel: Da zog man unter Entbehrungen in den Urald, zog den armen Negern Klamotten an, baute Krankenhäuser und erließ Gesetze, daß sie nicht ihren Feinden den Kopf abhacken. In Indien haben sich die Engländer mit dem Verbot der Witwenverbrennung sehr unbeliebt gemacht. Die Sklaverei haben damals ALLE betrieben - aber durch christlichen Einfluss wurde sie eben auch abgeschafft.

Ich würde es gerne so sehen wie Du, daß der Islam nicht wortwörtlich ausgelegt wird.....aber es ist GOTTES Wort.....na ja, ein weites Feld, das Thema.
Anders als die Bibel, in der übrigens ( - du kennst die Bibelstelle?) die Trennung von Staat und Kirche angelegt ist.

Welche Kirche, welche Christen wollen den Islam mit Atombomben abschaffen?! (Jetzt sag nicht Hirmer oder Bush) ;)
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Umetarek
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Umetarek »

Gretel hat geschrieben: Die "Idee" eines Jesus (und es ist eine IDEE) hat Auswirkungen gehabt, die wir in unserer Zeit völlig verachten - Missionarisierung zum Beispiel: Da zog man unter Entbehrungen in den Urald, zog den armen Negern Klamotten an, baute Krankenhäuser und erließ Gesetze, daß sie nicht ihren Feinden den Kopf abhacken. In Indien haben sich die Engländer mit dem Verbot der Witwenverbrennung sehr unbeliebt gemacht. Die Sklaverei haben damals ALLE betrieben - aber durch christlichen Einfluss wurde sie eben auch abgeschafft.
Und nebenbei hat man Massen abgemetzelt, die nicht zum Christentum überwechseln wollten ....
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Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Gretel hat geschrieben:

Aber darum geht es mir nicht...........Lippenbekenntnisse - es gab sogar im Buddhismus Gewalt. Und wenn ich sage SOGAR so hat das seinen Grund darin, daß er nicht IN SICH religiös intolerant ist - ebensowenig wie der Hinduismus, der gewalttätige und intolerante Auswüchse hat, wie man weiß. Trotzdem wird dort selbstverständlich auch Jesus angebetet und Allah - für Hindus (um es mal vereinfacht zu sagen ) alles verschiedene Wege zum Göttlichen.
Die "Idee" eines Jesus (und es ist eine IDEE) hat Auswirkungen gehabt, die wir in unserer Zeit völlig verachten - Missionarisierung zum Beispiel: Da zog man unter Entbehrungen in den Urald, zog den armen Negern Klamotten an, baute Krankenhäuser und erließ Gesetze, daß sie nicht ihren Feinden den Kopf abhacken. In Indien haben sich die Engländer mit dem Verbot der Witwenverbrennung sehr unbeliebt gemacht. Die Sklaverei haben damals ALLE betrieben - aber durch christlichen Einfluss wurde sie eben auch abgeschafft.
Jup, nur was vergessen wird ist das auch der Koran seinerzeit Fortschritte brachte. Es wurden alternativen für die Blutrache eingeführt, die damals unter christlichen, jüdischen und polytheistischen Stämmen ganz normaler Brauch war, mit abertausenden von Toten. Es wurden alte Stammesriten zugunsten für die damalige Zeit fortschrittlicher Regelungen abgeschafft. Ich müsste das jetzt wieder rauskramen, aber es gibt da so einiges. Im Gegensatz dazu, was vorher in der Region los war brachte der Koran Ordnung.
Der Islam brachte dort Fortschritt damals. Das lässt sich alleine daran ablesen, das ein loses Bündel an Beduinen, Nomaden und Bewohner von Wüstenstädten sich organisierten und ein Reich erbauten, das von China bis nach Marokko reichte und kulturelle Blüten ohne Ende trieb. So etwas schafft man nicht mit Rückschrittlichkeit.
Das war damals. Heute ist die islamische Welt rückschrittlich, aus verschiedenen Gründen.
Gretel hat geschrieben: Ich würde es gerne so sehen wie Du, daß der Islam nicht wortwörtlich ausgelegt wird.....aber es ist GOTTES Wort.....na ja, ein weites Feld, das Thema.
Anders als die Bibel, in der übrigens ( - du kennst die Bibelstelle?) die Trennung von Staat und Kirche angelegt ist.
Das der Koran das Wort Gottes ist ist unstrittig in der islamischen Theologie. Das hat jedoch für den Alltag und das Gesamtbild kaum Relevanz, da durch die Exegese, die Interpretation, Analogieschlüsse zwecks moderner Anforderungen sich die aktuelle Praxis des Korans bereits in sehr vielen Bereichen vom orginalen Wortlaut entfernt hat. Das ist Tatsache. Sonst gäbe es ja keine islamistischen Bewegungen die wieder dorthin zurück wollen.
Es lässt sich nach vielen Lesarten des Korans auch die Trennung von Staat und Kirche vereinbaren. Das zeigt sich alleine dadurch, das bereits kurz nach Mohammeds Tod, weltliche Herrscher, die Kaliphen die Macht übernahmen und keine religiös legitimierten.
Gretel hat geschrieben: Welche Kirche, welche Christen wollen den Islam mit Atombomben abschaffen?! (Jetzt sag nicht Hirmer oder Bush) ;)
Ha ha :thumbup: ...Also Bush war es nicht. :lol: :lol:
Zuletzt geändert von Wasteland am Di 10. Feb 2009, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
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bakunicus
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von bakunicus »

dazu mal eine wichtige quelle :

http://de.wikipedia.org/wiki/Euroislam

der islam wird europa verändern, und europa wird den islam verändern.

beides steht unverrückbar fest.


gruß bakunicus
Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Noch mehr zu dem Buch:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/758906/
Das Cover zeigt schwarz verschleierte Frauen am PC. Allerdings führt dieses Cover auf eine falsche Spur, wenn man meint, in dem Buch ginge es um eine geschlechtsspezifische oder technische Revolution in der islamischen Welt. Das Thema des Buches ist vielmehr die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung, die durch massenhafte Alphabetisierung ermöglicht wird. In Europa hat sie in den letzten 150 Jahren stattgefunden, in der islamischen Welt erst in den letzten 50 Jahren. Die gesellschaftlichen Veränderungen sind statistisch nachweisbar, so ist die Geburtenrate drastisch gesunken, sie liegt heute zum Beispiel in der Türkei und im Iran unter der Frankreichs. Dass die Frau in islamischen Ländern ein Kind nach dem anderen gebärt, ist eine überholte Vorstellung.

Die Autoren wollen zeigen, dass die islamische Welt durch die Alphabetisierung zurzeit die gleiche Entwicklung durchmacht wie Europa in den letzten 150 Jahren, hin zu einer säkularisierten Gesellschaft. "Le rendez-vous des civilisations" lautet der programmatische Originaltitel: das Rendezvous der Zivilisationen. Den so oft beschworenen "Kampf der Kulturen" gebe es nicht, schreiben die Autoren; islamische und westliche Welt würden sich immer ähnlicher werden, und der Terrorismus sei ein Symptom des Zerfalls alter Ideologien. Youssef Courbage ist Professor für Demografie, war früher wissenschaftlicher Berater der UNESCO, der EU und des Europa-Rats; sein Co-Autor ist Immanuel Todd, ebenfalls Demografie-Professor und Bestseller-Autor - unter anderem von "Weltmacht USA - Ein Nachruf".

Der Titel der deutschsprachigen Ausgabe lautet: "Die unaufhaltsame Revolution - Wie die Werte der Moderne die islamische Welt verändern". Dieser Titel ist etwas irreführend, denn die Autoren vermitteln nicht den Eindruck, als sei die gesamte islamische Welt auf dem geraden Weg eines unaufhaltsamen Modernisierungsprozesses. Vielmehr legen sie Wert auf die Feststellung, dass die islamische Welt eher die Orientierung verloren zu haben scheint, weil sie noch unter dem Schock der geistigen Revolution steht, die mit der fortschreitenden Alphabetisierung und der allgemeinen Verbreitung der Kleinfamilie einhergeht. Die statistischen Untersuchungen entwerfen ein äußerst heterogenes Bild der islamischen Welt. So gibt es in Marokko ein sehr fortschrittliches Scheidungsrecht, im Nachbarland Algerien hingegen eine starke Diskriminierung der Frauen.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von King Kong 2006 »

Ich möchte etwas in der Geschichte zurückgehen und die Mutaziliten und die Asch´ariten erwähnen. Es gab bereits eine innerislamische Auseinandersetzung zum Thema Rationalität, Kritik und Vernunft im Kontext der Religion. Beginnend ab dem 8. Jahrhundert.

Mutaziliten
Eine weitere wichtige These war die Ableitung aus dem Koran, dass der Koran selbst ebenfalls geschaffen (machluq) sei. Dies erlaubte, ihn kritisch zu betrachten, gar zu kritisieren. Nur Gott selbst darf als schaffend (Chaliq) bezeichnet werden.
Der Koran ist nach Auffassung rationalistischer Theologen nicht ewig, sondern zeitlich, also von Gott für Menschen einer bestimmten Zeit unter bestimmten Umständen erschaffen. Vor allem diese These reizte orthodoxe Sunniten wie Ibn Hanbal.

Hauptargument für die Entscheidungsfindung und Interpretation islamischer Prinzipien sollte die Vernunft sein – als Maßstab an Überlieferung und Offenbarung sowie ihre Anwendung auf veränderte politische und soziale Verhältnisse

http://de.wikipedia.org/wiki/Mutazila
Die Orthodoxie empfand alleine den Versuch das Göttliche, hier den Koran mit Ratio, also mit menschlichem Geiste zu interpretieren, welcher logischerweise unvollkommen wäre, im Gegensatz zum Göttlichen, als Blasphemie, als verrückt. Ein zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Nicht mehr der Koran, sondern deren menschliche, eigene Logik zum "Höchsten", zum Maßstab zu nehmen. Dazu wurden sie noch aufgeschreckt, daß an den Koran auch gnostisch herangegangen wurde.

Die Gegenbewegung kam:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abu_l-Hasan_al-Asch%27ari

Erkenntnis kann nur durch Offenbarung jenseits menschlicher Vernunft erlangt werden.

Offenbar konnten sich die Mutaziliten nicht besonders gut behaupten. Damit ist vermutlich ein großer Teil der philosophischen Herangehensweise an die Religion bereits vor 1200 Jahren abgebogen worden. Etwas, was deutlich später im Christentum sich durchsetzen konnte. Vermutlich nicht unerheblich durch sozioökonomische Faktoren positiv unterstützt, die im Orient klar fehlten.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Gretel hat geschrieben:[Für Jesus konnte nur die Unterbrechung der Gewaltspirale, der Verzicht auf Gegengewalt (Mt 5,39) die Herrschaft des „Bösen“ beenden und Gottes Reich herbeirufen.[30] Verachtung und Verurteilung anderer habe die gleichen Folgen wie die Gewaltausübung (Mt 7,1–3 EU)[31]:
Genau aus diesem Grund kann das Christentum nur bestehen, wenn die Christen permanent "unchristlich" handeln, also eine Kultur des Heuchelns entwickeln, denn ansonsten wäre das Christentum, bei einer genauen befolgung ihrer Lehren, doch schon längst untergegangen.
Zuletzt geändert von Büyükanıt am Di 10. Feb 2009, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Keoma »

Büyükanıt hat geschrieben: Genau aus diesem Grund kann das Christentum nur bestehen, wenn die Christen permanent "unchristlich" handeln, also eine Kultur des Heuchelns entwickeln, denn ansonsten wäre das Christentum, bei einer genauen befolgung ihrer Lehren, doch schon längst untergegangen.
Wobei sich die Frage erhebt, wenn Islam wirklich Friede bedeuten sollte, warum er sich so rasch ausgebreitet hat.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Keoma hat geschrieben:
Wobei sich die Frage erhebt, wenn Islam wirklich Friede bedeuten sollte, warum er sich so rasch ausgebreitet hat.
Wer sagt denn das Islam Frieden bedeutet, das ist doch nur eine blöde Floskel (hab ich sowieso nur in Dtl gehört). Der Islam gesteht einem das recht sich selbst zu verteidigen, was auch sehr vernünftig ist.

p.s. Weshalb bauen eigentlich die Christen nicht ihre Armee ab, so wie ich es verstehe dürfen sie sich nicht zu Wehr setzen? :?
Zuletzt geändert von Büyükanıt am Di 10. Feb 2009, 14:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Keoma »

Büyükanıt hat geschrieben: Wer sagt denn das Islam frieden bedeutet, das ist doch nur eine blöde Floskel. Der Islam gesteht einem das recht sich selbst zu verteidigen, was auch sehr vernünftig ist.

p.s. Weshalb bauen eigentlich die Christen nicht ihre Armee ab, so wie ich es verstehe dürfen sie sich nicht zu Wehr setzen? :?
Nun, dass Islam nicht wirklich Friede bedeutet, weiss ich selbst, nur wird das sehr oft behauptet.
Welche Christen sollen ihre Armee abbauen, der Vatikan ?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Keoma hat geschrieben:
Nun, dass Islam nicht wirklich Friede bedeutet, weiss ich selbst, nur wird das sehr oft behauptet.
Von Claudia Roth und den vielen PI-Usern, in der Türkei hab ich das noch nie gehört.
Welche Christen sollen ihre Armee abbauen, der Vatikan ?
Natürlich alle, die an Christus und seine Lehren glauben. :hat:
Zuletzt geändert von Büyükanıt am Di 10. Feb 2009, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
Gretel
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

Keoma hat geschrieben:

Welche Christen sollen ihre Armee abbauen, der Vatikan ?
Echt, das begreifen viele Muslime NIE -
A. Was Säkularisierung eigentlich IST
B. das das Abendland nicht mehr christlich in dem Sinne ist


deshalb halten sie glatt den Irakkrieg und die Besetzung Afghanistans für Religionskriege.
Und in Berlin wollen junge Muslime kein Englisch lernen, das sei "Christensprache"

(dabei haben die Amis den Gefangenen in Guantanamo so nett Korane zugeteilt) :dunno: ;)
Zuletzt geändert von Gretel am Di 10. Feb 2009, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Gretel hat geschrieben:
Echt, das begreifen viele Muslime NIE -
A. Was Säkularisierung eigentlich IST
B. das das Abendland nicht mehr christlich in dem Sinne ist


deshalb halten sie glatt den Irakkrieg und die Besetzung Afghanistans für Religionskriege.
Und in Berlin wollen junge Muslime kein Englisch lernen, das sei "Christensprache"

(dabei haben die Amis den Gefangenen in Guantanamo so nett Korane zugeteilt) :dunno: ;)
War das Abendland eigentlich schon immer sekular? :?

Und wieso hat der Papst eigentlich, die schweizer Garde?


Lol, die Christen und ihre Heuchelei, ich hatte ja oben schon erklärt weshalb ihr eine Kultur der Heuchelei entwickeln musstet. :hat:
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Choelan »

Keoma hat geschrieben:
Wobei sich die Frage erhebt, wenn Islam wirklich Friede bedeuten sollte, warum er sich so rasch ausgebreitet hat.
Die Frage ist tatsächlich extrem interessant, und alles andere als unstrittig.
Ein Aspekt ist sicherlich, dass die konkurrierenden Großmächte wirklich exakt zur Zeit der Entstehung des Islam selber Krieg gegeneinander geführt haben. Sowohl das byzantinische, als auch das sassanidische Reich lagen quasi darnieder, sie hatten sich gegenseitig ihre Armeen vollkommen dezimiert.
Dann kam auf einmal aus Süden eine Truppe Reiter, die seit 500 Jahren nichts als Krieg und Fehden kannten und zusätzlich noch hochmotiviert waren - und haben die Streitkräfte beider Armeen niedergemacht. Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte ;)

Dazu kommt, dass der Islam in seiner Ursprungsphase alles andere als negativ für die Besiegten war. Das fällt zwar Europäern sehr schwer zuzugeben, aber Defacto war es so, dass die islamischen Streitkräfte lediglich feindliche Armeen nieder gemacht haben - aber kaum eine Stadt belagern mussten. Der Großteil der Städte und Regionen hat sich nach den Niederlagen der byzantinischen und sassanidischen Armeen sofort ergeben und Tribut entrichtet. Es hatte sich recht schnell rumgesprochen, dass die islamischen Truppen sich strikt an Schutzpakte hielten, sofern sich der Gegner ergeben hatte. Das geht tatsächlich direkt auf die Religion und den Koran zurück, Mohammed war seinen zivilen(!) Gegnern gegenüber für die damalige Zeit ziemlich großzügig.

Ein Dritter Aspekt, und wieder einer der gerne ausgeblendet wird, ist dass die Alternativen zur muslimischen Herrschaft nicht gerade rosig waren. So haben sich die ägyptischen Kopten bspw. fast sofort ergeben, weil ihre Aussichten unter islamischer Herrschaft wesentlich besser waren als unter byzantinischer. Tatsächlich waren die Moslems den Kopten gegenüber deutlich toleranter als die Byzantiner. Ähnliches gilt auch für die größeren Jüdischen Gemeinden. Dass Dhimma Konzept existierte unter anderem Namen bereits im byzantinischen Reich, für die Juden hat es schlicht keinen Unterschied gemacht, ob sie nun von Moslems oder Christen regiert werden. In den persischen Regionen war es teilweise sogar so, dass ganze Landstriche auf einen Schlag konvertierten - weil die lokalen Fürsten sich vom Islam mehr Einfluss erhofft haben (den sie auch später gekriegt haben) und der Islam eine sehr willkommene Alternative zu den existierenden Religionen darstellte.

Dass sich der Islam nur durch das Schwert ausbreiten konnte und mehr oder weniger die besetzten Regionen unterjochte, ist ein Mythos, der einer historischen Prüfung wirklich nicht standhält.
Ignoriert: Blackbox, Wuesteerde, Jürgenmeyer, USAtomorrow
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Der Islam ist unreformierbar. Warum? Ganz einfach. Wir wollen es nicht.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

Büyükanıt hat geschrieben: War das Abendland eigentlich schon immer sekular? :?

Und wieso hat der Papst eigentlich, die schweizer Garde?




Lol, die Christen und ihre Heuchelei, ich hatte ja oben schon erklärt weshalb ihr eine Kultur der Heuchelei entwickeln musstet. :hat:


A. Islam heißt wörtlich angeblich Frieden:

http://www.al-islam-web.de/ZU_ISLAM_FRI ... .36.0.html


B. Nein, es war nicht immer säkulär, erst nach den Religionskriegen im 16. und 17. Jahrhundert.

C. Die Aufgabe der Schweizergarde ist nicht militärischer Natur. Sie wird aus rechtlicher Sicht als „Hauspolizei“ betrachtet. Die oftmals als kleinste Armee der Welt bezeichnete Truppe versieht Ehrendienste (Audienzen, Besuche, Messen, Schildwache) und Sicherheitsdienste (Kontrolle, Ordnungsdienst, Wachdienst und Personenschutz). Gemäß dem Reglement (Artikel 1) ist die Hauptaufgabe der Garde, „ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz zu wachen“. Weitere Pflichten sind aufgrund dieser Bestimmung, 1. den Heiligen Vater auf seinen Reisen zu begleiten, 2. die Eingänge zur Vatikanstadt zu bewachen, 3. das Kardinalskollegium während der Sedisvakanz zu beschützen, und 4. andere Ordnungs- und Ehrendienste auszuführen, wie sie im Reglement angeführt sind.

D. Na, Dir hätte es besser gefallen, sie hätten die Bibel bekommen LOL
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King Kong 2006
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von King Kong 2006 »

Nun ja, als Christ dürfte man eigentlich nicht töten, oder besonders gewalttätig sein. Das hat nichts mit Laizismus oder Säkularismus zu tun. Das ist natürlich schwer. Ein jeder Mensch in Deutschland oder den USA der sich als Christ sieht sollte davon Abstand nehmen. Als Soldat, als Politiker usw.

Ich habe einmal in einer Diskussion eingebracht, ob es nicht im christlichen Sinne problematisch ist die Todestrafe zu befürworten und auszuführen, siehe USA. Die Antwort (eines Katholiken) war, es handle sich ja nicht um eine Tötung, oder Mord u.ä. Also, eher eine Interpretationssache. Sicher ist der Irak auch Notwehr für die USA gewesen. ;)

Schwieriges Thema. Jesus, hätte das nicht getan und er ist Richtschnur für das Handeln. Aber wer ist schon ein Gott?
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Di 10. Feb 2009, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

palu hat geschrieben:Der Islam ist unreformierbar. Warum? Ganz einfach. Wir wollen es nicht.
Du solltest dir aber bewusst werden, das du bereits ein Anhänger des reformiertem Islam bist.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Wasteland hat geschrieben:
Du solltest dir aber bewusst werden, das du bereits ein Anhänger des reformiertem Islam bist.

Etwas konkreter, bitte.
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bakunicus
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von bakunicus »

palu hat geschrieben:Der Islam ist unreformierbar. Warum? Ganz einfach. Wir wollen es nicht.
absoluter blödsinn ...

wollen wir wetten, dass den leuten wohlstand wichtiger ist als frömmigkeit ?


dein kulturchauvinismus ist obsolet ...

ganz sicher ...


und einen islam nach dem vorbild der al qaida will wirklich niemand.


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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

bakunicus hat geschrieben:
absoluter blödsinn ...

wollen wir wetten, dass den leuten wohlstand wichtiger ist als frömmigkeit ?


dein kulturchauvinismus ist obsolet ...

ganz sicher ...


und einen islam nach dem vorbild der al qaida will wirklich niemand.


baku

DAS möchte ich ja auch nicht.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

palu hat geschrieben:

Etwas konkreter, bitte.
Der Islam hat in 1300 Jahren eine lange Entwicklung durchgemacht. Den Islam wie im 7. Jahrhundert gibt es gar nicht mehr. Es hat sich im Prinzip alles weiterentwickelt, von der Rechtsfindung, über die Riten bis hin zur täglichen Praxis.

Die "Back to the Roots" Bewegungen die es momentan in der islamischen Welt gibt sind eine der Ursachen für die chaotischen Zustände in vielen islamischen Ländern.
Abgesehen davon das deren Ziele sowieso nicht einmal theoretisch zu erreichen sind.
Zuviel hat sich seit 1300 Jahren verändert. Dem muss und hat auch der Islam Rechnung getragen.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

palu hat geschrieben:Der Islam ist unreformierbar. Warum? Ganz einfach. Wir wollen es nicht.
Und was quatscht Du hier mit Dhimmis?! :o

Koransure 5, Vers 52
O Gläubige, nehmt weder Juden noch Christen zu Freunden; denn sie sind nur einer des anderen Freund. Wer von euch sie zu Freunden nimmt, der ist einer von ihnen. Ein ungerechtes Volk leitet Allah nicht.

:winker:
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von bakunicus »

palu hat geschrieben:

DAS möchte ich ja auch nicht.

dann sag das auch ...

das ist der kern der debatte ...


nichts anderes ...


gruß baku
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Gretel hat geschrieben:
Und was quatscht Du hier mit Dhimmis?! :o

Koransure 5, Vers 52
O Gläubige, nehmt weder Juden noch Christen zu Freunden; denn sie sind nur einer des anderen Freund. Wer von euch sie zu Freunden nimmt, der ist einer von ihnen. Ein ungerechtes Volk leitet Allah nicht.

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1Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.

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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Choelan »

Gretel hat geschrieben:


A. Islam heißt wörtlich angeblich Frieden:

http://www.al-islam-web.de/ZU_ISLAM_FRI ... .36.0.html


B. Nein, es war nicht immer säkulär, erst nach den Religionskriegen im 16. und 17. Jahrhundert.

C. Die Aufgabe der Schweizergarde ist nicht militärischer Natur. Sie wird aus rechtlicher Sicht als „Hauspolizei“ betrachtet. Die oftmals als kleinste Armee der Welt bezeichnete Truppe versieht Ehrendienste (Audienzen, Besuche, Messen, Schildwache) und Sicherheitsdienste (Kontrolle, Ordnungsdienst, Wachdienst und Personenschutz). Gemäß dem Reglement (Artikel 1) ist die Hauptaufgabe der Garde, „ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz zu wachen“. Weitere Pflichten sind aufgrund dieser Bestimmung, 1. den Heiligen Vater auf seinen Reisen zu begleiten, 2. die Eingänge zur Vatikanstadt zu bewachen, 3. das Kardinalskollegium während der Sedisvakanz zu beschützen, und 4. andere Ordnungs- und Ehrendienste auszuführen, wie sie im Reglement angeführt sind.

D. Na, Dir hätte es besser gefallen, sie hätten die Bibel bekommen LOL
a)
Ließ dir den Link nochmal doch.
Arabische Wörter sind nach Radikalen (Wurzeln) Strukturiert. Du hast eine Wurzel aus 3 Radikalen (meist Konsonanten) und diese wird durch das Einfügen verschiedener Morpheme verändert. Man kann einerseits einen Stamm verändern in dem man bspw. aus dem Verb Salama ein Partizip bildet - Salam. Das wäre dann quasi aus "einlenken" wird das Partizip "Frieden" (oder ists nen Infinitiv @ Wasteland?).
Man kann aber auch aus der Wurzel mit Hilfe eines anderen Stammes ein anderes Verb erzeugen. Der genannte 4. Stamm wird durch das einfügen des Morphems A vor die Wurzel erzeugt, der erste Konsonant ist stimmlos. Also "Aslama", was soviel wie "ergeben" oder "unterliegen" bedeutet. Der 4. Stamm intensiviert meist die Bedeutung des ersten Stammes. Islam ist dann wieder rum das Partizip "Ergebenheit". So, nun der Clou weshalb der Author dieses Links Unsinn schreibt:
Nur weil 2 Wörter auf den gleichen Stamm zurückgehen, haben sie noch lange nicht die gleiche Bedeutung. Theoretisch dürfte es mehr als 300 Wörter geben, die auf die Wurzel SLM zurückgehen - also hätte "Islam" 300 (!) Bedeutungen. Will man die Bedeutung eines Wortes ergründen, darf man den Stamm des Wortes nicht verlassen - das tut der Author. Arabisch ist eine historisch gewachsene Sprache, dass aus der Wurzel SLM (einlenken) " Frieden " wurde, ist ein historischer, kein grammatischer Fakt.
Islam heisst Frieden ist also wenn überhaupt ein Ausspruch, der nicht grammatisch sondern inhaltlich bedingt ist - auch wenn der Author dort das Gegenteil behauptet. Jeder halbwegs arabisch-sprechende dürfte sich dabei an den Kopf fassen.

b)
Naja, diese Umbruchphase war halt hier genauso wenig unblutig wie aktuell im Islam.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

bakunicus hat geschrieben:

dann sag das auch ...

das ist der kern der debatte ...


nichts anderes ...


gruß baku

Tut mir leid, dann war es wohl ein Missverständnis. Selbstverständlich bin ich kein Befürworter der Al Qaida, aber ich möchte auch nicht, dass sich meine Religion verwestlicht. DAS wiederum heißt nicht, dass ich die Sharia befürworte!
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

King Kong 2006 hat geschrieben:Nun ja, als Christ dürfte man eigentlich nicht töten, oder besonders gewalttätig sein. Das hat nichts mit Laizismus oder Säkularismus zu tun. Das ist natürlich schwer. Ein jeder Mensch in Deutschland oder den USA der sich als Christ sieht sollte davon Abstand nehmen. Als Soldat, als Politiker usw.

Ich habe einmal in einer Diskussion eingebracht, ob es nicht im christlichen Sinne problematisch ist die Todestrafe zu befürworten und auszuführen, siehe USA. Die Antwort (eines Katholiken) war, es handle sich ja nicht um eine Tötung, oder Mord u.ä. Also, eher eine Interpretationssache. Sicher ist der Irak auch Notwehr für die USA gewesen. ;)

Schwieriges Thema. Jesus, hätte das nicht getan und er ist Richtschnur für das Handeln. Aber wer ist schon ein Gott?
Genau aus diesem Grund ist das Christentum schwachsinnig, sie dürfen sich nicht wehren, sind aber ständig in irgendwelche Kriege verwickelt, dann kommen sie immer mit diesen tollen Erklärungsmustern, letzendlich bleibt es dabei, das Christentum ist die einzige Religion die nur bestehen kann, wenn man ihr heiligstes Gebot ständig missachtet, genau das macht es zu einer unsinnigenn und falschen Religion.
Zuletzt geändert von Büyükanıt am Di 10. Feb 2009, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
palulu
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Wasteland hat geschrieben:
Der Islam hat in 1300 Jahren eine lange Entwicklung durchgemacht. Den Islam wie im 7. Jahrhundert gibt es gar nicht mehr. Es hat sich im Prinzip alles weiterentwickelt, von der Rechtsfindung, über die Riten bis hin zur täglichen Praxis.

Die "Back to the Roots" Bewegungen die es momentan in der islamischen Welt gibt sind eine der Ursachen für die chaotischen Zustände in vielen islamischen Ländern.
Abgesehen davon das deren Ziele sowieso nicht einmal theoretisch zu erreichen sind.
Zuviel hat sich seit 1300 Jahren verändert. Dem muss und hat auch der Islam Rechnung getragen.

Du weißt sicherlich, dass es Elemente im Islam gibt, die verändert werden können, die sogar je nach Lage verändert werden müssen. An den Grundfesten hat sich nichts geändert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Choelan »

palu hat geschrieben:

DAS möchte ich ja auch nicht.
Du verdeutlichst gerade meiner Meinung nach exakt das Problem, dass die Forderung nach einer Reformation des Islam beherbergt.

Das Christentum zur Zeit Luthers basierte auf exakt einer einzigen Authorität: Dem Papst. Eine solche Authorität gibt es Islam gar nicht. Moslems im 21. Jahrhundert sind viel vielfältiger, als Luther es sich für seine "reformierte" Kirche vorgestellt hätte - eine Reformation des Islam ist im Prinzip vollkommen überflüssig. Diese hat bereits stattgefunden, was fehlt ist die gesellschaftliche Akzeptanz selbiger. Wobei auch das wiederrum von der jeweiligen Region abhängig ist, die man betrachtet.

Der Islam als solcher ist so wenig authoritär und dogmatisch, dass es jetzt schon religiöse Strömungen gibt, die genauso tolerant sind wie Protestanten. Dass sich diese nicht durchsetzen, ist in meinen Augen rein soziologisch und politisch bedingt, mit der theologischen Ebene hat das seit den 50er Jahren kaum etwas zu tun. MMn. ist die theologische Ebene im Islam und ihre jeweilige Ausprägung seit Erstarrung des Igjtihad ohnehin nur noch ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse. Und die sind im Moment beschissen.

Ich glaube hinter der Forderung nach einer Reformation oder einem Euroislam steckt in erster Linie der Wunsch nach einem spürbaren, schnellen Wechsel. Tut mir leid, aber die Religionskriege haben auch in Europa fast 200 Jahre gedauert.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Choelan »

palu hat geschrieben:

Du weißt sicherlich, dass es Elemente im Islam gibt, die verändert werden können, die sogar je nach Lage verändert werden müssen. An den Grundfesten hat sich nichts geändert.
Was sind für dich die Grundfesten?
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

palu hat geschrieben:

Tut mir leid, dann war es wohl ein Missverständnis. Selbstverständlich bin ich kein Befürworter der Al Qaida, aber ich möchte auch nicht, dass sich meine Religion verwestlicht. DAS wiederum heißt nicht, dass ich die Sharia befürworte!
In der Türkei werden gerade die Hadithen von der Religionsbehörde bereinigt, einige von den schein falsch zu sein und oder dem Koran zu widersprechen und auch die nicht mehr zeitgemäßen werden wohl entfernt.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Choelan »

Büyükanıt hat geschrieben: In der Türkei werden gerade die Hadithen von der Religionsbehörde bereinigt, einige von den schein falsch zu sein und oder dem Koran zu widersprechen und auch die nicht mehr zeitgemäßen werden wohl entfernt.
Einige?
Wenn man sich die Entstehung der Sunna-Wissenschaft genau anguckt, ist es möglich das 90%(!) aller Hadithen verfälscht wurden, um gewissen Einzelinteressen zu dienen. Das ganze Brimborium von wegen "Überliefererketten" ist ziemlicher Humbug und verleiht dem ganzen im Endeffekt nur eine Scheinlegitimität.

Tut mir leid, aber davon zu sprechen dass: "der und der, den und den, der wiederrum den und den und der dann sogar Mohammed kannte" ist in Zeiten, wo es noch nichtmal Papier gab, alles andere als sicher verifiziert.

Auch wenn ich mir bewusst bin, dass das garantiert eine der Grundfesten des Islam ist, die Palu meint.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Choelan hat geschrieben: Du verdeutlichst gerade meiner Meinung nach exakt das Problem, dass die Forderung nach einer Reformation des Islam beherbergt.

Das Christentum zur Zeit Luthers basierte auf exakt einer einzigen Authorität: Dem Papst. Eine solche Authorität gibt es Islam gar nicht. Moslems im 21. Jahrhundert sind viel vielfältiger, als Luther es sich für seine "reformierte" Kirche vorgestellt hätte - eine Reformation des Islam ist im Prinzip vollkommen überflüssig. Diese hat bereits stattgefunden, was fehlt ist die gesellschaftliche Akzeptanz selbiger. Wobei auch das wiederrum von der jeweiligen Region abhängig ist, die man betrachtet.

Der Islam als solcher ist so wenig authoritär und dogmatisch, dass es jetzt schon religiöse Strömungen gibt, die genauso tolerant sind wie Protestanten. Dass sich diese nicht durchsetzen, ist in meinen Augen rein soziologisch und politisch bedingt, mit der theologischen Ebene hat das seit den 50er Jahren kaum etwas zu tun. MMn. ist die theologische Ebene im Islam und ihre jeweilige Ausprägung seit Erstarrung des Igjtihad ohnehin nur noch ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse. Und die sind im Moment beschissen.

Ich glaube hinter der Forderung nach einer Reformation oder einem Euroislam steckt in erster Linie der Wunsch nach einem spürbaren, schnellen Wechsel. Tut mir leid, aber die Religionskriege haben auch in Europa fast 200 Jahre gedauert.

Auch weißt du, der Islam ist so vielschichtig. Ich denke niemand kann die Entwicklung des Islams zu 100 % beschreiben. Es kann eine Wende geben, die den Islamismus in allen Ländern die Oberhand gewinnen lässt, aber auch das Gegenteil kann eintreffen. Lassen wir es drauf ankommen.
Zuletzt geändert von palulu am Di 10. Feb 2009, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
Büyükanıt

Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Choelan hat geschrieben: Einige?
Wenn man sich die Entstehung der Sunna-Wissenschaft genau anguckt, ist es möglich das 90%(!) aller Hadithen verfälscht wurden, um gewissen Einzelinteressen zu dienen. Das ganze Brimborium von wegen "Überliefererketten" ist ziemlicher Humbug und verleiht dem ganzen im Endeffekt nur eine Scheinlegitimität.

Tut mir leid, aber davon zu sprechen dass: "der und der, den und den, der wiederrum den und den und der dann sogar Mohammed kannte" ist in Zeiten, wo es noch nichtmal Papier gab, alles andere als sicher verifiziert.

Auch wenn ich mir bewusst bin, dass das garantiert eine der Grundfesten des Islam ist, die Palu meint.
Ja, einige viele werden bereinigt, mit der Unterstützung von Palu viel geschätzten AKP. :cheers:
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »

Büyükanıt hat geschrieben: Ja, einige viele werden bereinigt, mit der Unterstützung von Palu viel geschätzten AKP. :cheers:

Hast du ein Link?
Wasteland
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

palu hat geschrieben:

Auch weißt du, der Islam ist so vielschichtig. Ich denke niemand kann die Entwicklung des Islams zu 100 % beschreiben. Es kann eine Wende geben, die den Islamismus in allen Ländern die Oberhand gewinnen lässt, aber auch das Gegenteil kann eintreffen. Lassen wir es drauf ankommen.
Da gibts eine ganze Reihe handfester Analysen und Bücher die beschreiben wo es wohl hingehen wird. Eins davon das von mir vorhin empfohlene. Islamismus wird wohl ein kurzlebiges Phänomen sein, zumal er eh grösstenteils nur Antithesen anbietet.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

palu hat geschrieben:
HOSEA 14,1

Schlitze schwangeren Frauen die Bäuche auf und zerschmettere kleine Kinder.

1Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.

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Auf so etwas habe ich keine Lust.

Du sprichst vom Alten Testament, der gemeinsamen Grundlage der 3 mono - Relegionen. An DER Bibelstelle war eben noch das rauhe Gottesbild des damaligen Orient vorherrschend.

Und schau, ich scherze. Ich weiß doch, daß Du gerne mit uns Ungläubigen scherzt.

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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

palu hat geschrieben:

Hast du ein Link?
Link 1

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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

palu hat geschrieben:

Hast du ein Link?
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Büyükanıt »

Gretel hat geschrieben:

Du sprichst vom Alten Testament, der gemeinsamen Grundlage der 3 mono - Relegionen. An DER Bibelstelle war eben noch das rauhe Gottesbild des damaligen Orient vorherrschend.

Und schau, ich scherze. Ich weiß doch, daß Du gerne mit uns Ungläubigen scherzt.

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Wieso hat sich Gott eigentlich von Alten zum Neuen Testament so dramatisch verändert? :?
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von palulu »


Was sagte ich so eben?

Nicht verändert, aber aus ihrer Zeit heraus verstanden
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Keoma »

Büyükanıt hat geschrieben: Wieso hat sich Gott eigentlich von Alten zum Neuen Testament so dramatisch verändert? :?
Warum hat er es überhaupt nötig, gleich zwei updates zu machen ?
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Wasteland »

Büyükanıt hat geschrieben: Wieso hat sich Gott eigentlich von Alten zum Neuen Testament so dramatisch verändert? :?
Aus demselben Grund warum sich die medinensischen Suren von den mekkanischen inhaltlich oft unterscheiden. Veränderte Umstände.
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Re: Die Reformation des Islam

Beitrag von Gretel »

palu hat geschrieben:

Was sagte ich so eben?

Nicht verändert, aber aus ihrer Zeit heraus verstanden

Die beiden Behauptungen, dass am Hadith, neben dem Koran einer der beiden Quellen des Islams, eine Revision vorgenommen werde und dass daran ein christlicher Theologe beteiligt sei, diskreditierten das Unternehmen und hätten sein Todesstoß sein können. Mehmet Görmez, der stellvertretende Direktor des Diyanet und Herausgeber der kritischen Edition, entkräftet die erste Behauptung. Nicht ein neuer Islam sei Ziel des Editionsvorhabens, sagt er. Absicht sei vielmehr.....

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