Progressiver hat geschrieben:(20 Jul 2021, 17:55)
Gerd Scobel meinte aber wohl "richtige" Meditation, wo man sich hinsetzt und meditiert, bis einem quasi der rauch aus den Ohren kommt.
Auch spazieren gehen ist richtige Meditation. Hausarbeit machen. Holzhacken, stricken, Gartenarbeit, Joggen, Tai Chi....natürlich auch religiöse Gebete und Rituale. Meditation ist viel mehr als im Lotussitz eine weisse Wand anstarren.
Wenn ich mich entspannen will, dann kann ich spazieren gehen oder aber auch meine Gitarren stimmen.
Für mich wären Meditationen sowieso nichts. Oder Yoga. Ich bin sowieso der musikalische Typ. Und Gitarre zu spielen kann auch entspannen.
Top, dann ist das deine Form von Meditation. Ist doch gut so
Du glaubst wirklich, dass Psychiater an Patienten Placebos verteilen?
Leider tun sie das nicht... leider leider.
Da gibt's immer gleich Substanzen, die die Blut-Hirn-Grenze überschreiten, aber mit denen die Menschheit noch längst nicht so umfassende Erfahrungen hat wie zB mit Alkohol oder Cannabis.
Wer immer sich auf eine solche Therapie einlässt, sollte sich die Frage stellen, ob man auch täglich ein Glas Schnaps zu medizinischen Zwecken trinken würde. mit allen Nebenwirkungen, gerade langfristigen, die das mit sich bringt.
Ein Depressiver, der optimistisch ist, ist nicht depressiv. Und wer an einer ausgewachsenen akuten Psychose leidet, ist in der Regel der Meinung, dass er sich in einem Krieg mit seiner Umwelt befindet. Manche haben auch Angst, man wolle sie vergiften. Ein akut psychisch Kranker, der kooperativ und optimistisch denkt, das ist ein Widerspruch an sich. So etwas wirst du in der Praxis nicht finden.
auch psychisch Kranke, die sich nicht gerade in einer sehr extremen Form der Krankheit befinden, können zumindest rein mental/intellektuell verstehen, welche Mentalität wozu hilfreich ist und wozu nicht. Auch innerhalb einer Depression gibt es bessere und schlechtere Tage.
Jemand, der an Diabetes Typ Eins leidet, ist quasi ebenfalls unheilbar krank. Sein Körper produziert lebenslänglich kein Insulin mehr. Es gibt eben chronische Krankheiten, bei denen es ohne Medikamente nicht geht,
wer mit einer Krankheit geboren wird, ok.
Der Normalfall ist allerdings Diabetes 2, das ist erworben durch den Lebensstil, und da wird der durchschnittliche Arzt auch keine andere Idee haben, als Medikamente zu verschreiben, und es dabei bleiben lassen. Sowas wie ein Lebensstil-Coaching wäre nachhaltig und eine gute Idee... ist aber zeitaufwendig und langwierig und wer will das denn zahlen? Es geht ja alles Geld an die Pharma- und Apparatemedizin, dort kann man Kohle raushauen ohne Ende und niemand sagt was, aber mal eine Viertelstunde statt fünf MInuten mit dem Arzt sprechen, und der Teufel ist los im Wartezimmer.
Und eine Psychose funktioniert so, dass die Dopaminrezeptoren quasi dauerhaft zu sensibel eingestellt sind. Das Dopamin feuert auf die Rezeptoren. Diese können aber nicht filtern und nehmen alles auf. Wenn Stress auftritt, dann fühlt sich der Erkrankte bald von sich und seiner Umwelt entfremdet. Und wenn die Sache noch schlimmer wird, fängt er auch an, akustische Halluzinationen oder andere Sinnestäuschungen wahrzunehmen.
Das Entfremdete in milder Form erleben ja wohl alle.
Und wenn "Stress" ein Faktor ist, warum bauen wir dann eine Welt, wo Stressreize zu Tausenden, Zehntausenden, Millionen ohne Pause auf Menschen losgelassen werden? Wieso lassen wir das zu?
Aber nö - statt eine gesunde Umwelt zu schaffen, in der man sich leicht orientieren kann, und auch zurück ziehen kann, und Stille finden kann - werden Leute, die stark darunter leiden, mit Drogen so gedämpft, dass sie es halbwegs aushalten. bah. Da waren die Mönche udn Nonnen des Christentums doch deutlich intelligenter, indem sie Umgebungen schufen, wo man nicht ständig einem Trommelfeuer von Reizen ausgesetzt ist...
Und wenn es sehr gut ist, wirkt es auch gegen die Negativsymptomatik der Krankheit, die sich in extremer Energielosigkeit bemerkbar macht. Was will man mehr?
Heilung. Das ist es, was man wollen sollte. Heilung, also: Wohlbefinden ohne die Notwendigkeit, Medikamente einzunehmen.
Doch. Das nennt sich begleitende Psychotherapie.
Wenn schon sollte es umgekehrt sein, dass Pharmaka die Psychotherapie unterstützen. nicht umgekehrt.
Ich hoffe jedenfalls, ich konnte aufklärend helfen.
Ich hab nun nichts Neues erfahren. Aber danke trotzdem
Ansonsten kannst du oder jemand anderes auch einen Thread über den Sinn und Unsinn von Meditationen aufmachen. Denn das Threadthema ist hier ja eigentlich ein anderes.
Religionen sind jene, welche die meisten Formen von Meditation entwickelt haben, systematisiert haben, lehren, umsetzen.
sprich, für jene, die selbst nicht das Rad neu erfinden wollen, ist da in den Religionen ein riesiger Schatz vorhanden, an dem alle sich einfach bedienen können. Man muss nicht mal in eine bestimmte Richtung eintreten. Das ist doch sehr nah beim Thema