Ist Gott ohne Religion möglich

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discipula
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von discipula »

Progressiver hat geschrieben:(18 Jul 2021, 12:04)

Wenn jemand aber an einer psychischen Erkrankung leidet, dann kann Meditation kontraproduktiv sein, da es da zu spirituellen Krisen kommt, die den Gesundheitszustand verschlimmern.
Es gibt in der Tat solche Meditationsformen, die das ganze Unbewusste flutartig ausbrechen lassen, das stimmt. Urschrei-Therapie war da mal so ein Kandidat. das sollte nan definitiv nicht machen, wenn die Psyche sowieso schon wackelt.

aber so allgemein zu sagen, dass Meditation bei psychischen Problemen nicht gehe, wäre wie die Aussage, dass Lesen den Charakter verdirbt. viel zu allgemein.

da es unendlich viele Varianten und Formen von Meditation gibt... meine Lieblingsmeditation ist zB "spazieren gehen", kann ich nur empfehlen :-)
Noch ein Wort dazu: Es ist keine Glaubensfrage, ob man den Medikamenten traut.
naja, Placebo oder Nocebo ist immer mit dabei. und sollte berücksichtigt werden. Wenn Patienten kooperativ und optimistisch sind, macht das eine Menge aus.

.
Und "dauermedikamentierte Dauerpatienten" sind sowieso ein Großteil der psychisch Erkrankten.
leider.

Heilung wird schon gar nicht angestrebt. nur "einstellen". :s

egal ob körperliche oder psychische Beschwerden: das kanns doch nicht sein. das klingt ähnlich resigniert wie damals, als Infektionskrankheiten als unabwendbare Geissel Gottes betrachtet wurden.


Dies eben, weil es eine dauerhafte Stoffwechselstörung im Gehirn ist, unter der sie leiden.
mir scheint, es werde schon gar nicht versucht, nicht-medikamentöse Methoden zur Beeinflussung von Hormonspiegeln und Neurotransmittern überhaupt zu prüfen....
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von discipula »

Eschnapur hat geschrieben:(16 Jul 2021, 12:39)

Ich vermeide also alle Dinge, mit denen ich nicht klar komme.
Ziehe mich vom Leben zurück in mein stilles Kämmerlein.
Ich versuche gar nicht erst, mich den Schwierigkeiten dosiert zu stellen, mich weiter zu entwickeln und sie irgendwann zu meistern.
sich bei Zweifeln und Unsicherheit erst mal zurückziehen und sortieren und nachdenken "wie weiter" ist meist eine gute Idee. und ja, manchen hilft dabei ein innerlicher Dialog mit einem vorgestellten Gesprächspartner.

wenn man das dann durch hat, hat man dann auch einen Plan, und eine Portion Mut, für den nächsten Schritt.

Es sagt ja keiner, dass der Rückzug zum Dauerzustand werden soll. Wir Moderne haben eher zu viel Aktivismus und Hektik. etwas mehr Ruhe schadet selten.


Eine gesunde Lebensweise ist sicherlich hilfreich, das heißt aber keinesfalls, dass ich dauerhaft allen Schwierigkeiten aus dem Weg gehe.
Ebenso können psychologische Gespräche und Medikamente hilfreich sein.
Gesundes Leben sorgt einerseits dafür, dass man viele Probleme gar nicht erst kriegt - oder sie immerhin später, in milderer Form kriegt; und sie setzt dich andererseits in die Lage, Schwierigkeiten überhaupt konzentriert, sinnvoll und energisch amgehen zu können.

Ziel ist es nicht, sich vor dem Leben zu verstecken.
genau dafür haben die grossen Religionen der Welt eine Vielfalt an Werkzeugen und Methoden entwickelt , für jedes Bedürfnis und jeden Geschmack.
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Selina
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

discipula hat geschrieben:(15 Jul 2021, 07:59)

Lieben ist nicht mögen.

Man kann sehr wohl alle Menschen lieben - also genau hinschauen, sie nehmen wie sie sind, erkennen wer sie sind, fair sein ihnen gegenüber - das heisst noch längst nicht, dass man sie mögen muss, oder sie in seiner Nähe haben will, oder mit ihnen vertraulichen Umgang will.
Genau so ist es gemeint. "Lieben" in diesem religiösen Sinne meint achten, respektieren, annehmen, menschlich gegenüber jedermann handeln etcpp. Das ist Humanismus pur. So wie oben beschrieben.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von aleph »

Selina hat geschrieben:(20 Jul 2021, 07:40)

Genau so ist es gemeint. "Lieben" in diesem religiösen Sinne meint achten, respektieren, annehmen, menschlich gegenüber jedermann handeln etcpp. Das ist Humanismus pur. So wie oben beschrieben.
Ja, so ist nämlich das Christentum im Allgemeinen und die Bibel speziell nicht. Da werden immer Personen verurteilt und verdammt, ohne die Hintergründe zu beleuchten, ohne Verständnis usw. Zu haben. Humanismus verurteilt die schlechte Tat, aber hat Verständnis, dass der Täter so handeln muss und will ihn resozialisieren. Für das Christentum hingegen ist der Mensch nicht erklärungswürdig, sondern verdammungswürdig, nur irgendwelche Rituale würden ihn resozialisieren. Dann aber ist es auch hinnehmbar, dass er schlechte Taten verübt nach den Ritualen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von aleph »

discipula hat geschrieben:(05 Jul 2021, 10:28)

Heisenberg, Pauli, Einstein...?

sind doch bekannte Namen. inklusive Zitaten zu religiösen /spirituellen Themen.
Meine Frage beantwortet das gar nicht. Erstens ist es evident, dass Intelligenz niemandem davon abhalten muss, über Transzendenz nachzudenken. Nach diesem Kriterium wäre Nietzsche religiös, wenn man das als Beispiel anführt. Die genannten Personen jedenfalls glaubten nicht an die diversen Gottesbilder der Bibel oder hielten die Dogmen der christlichen Religionsgemeinschaften für wahr. Da wirst Du sehr wenige Nobelpreisträger finden. Hingegen gibt es sehr viele Nobelpreisträger, die nicht glauben, dass unsere materielle physikalische Welt schon alles ist. Hauptsächlich Geisteswissenschaftler.

Eine Statistik darüber ist also schwer zu erstellen, weil man vergleichbare Kriterien fest definieren müsste und man ja nicht weiß, ob der Betroffene nur ein Lippenbekenntnis abliefert.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

discipula hat geschrieben:(05 Jul 2021, 10:28)

Heisenberg, Pauli, Einstein...?

sind doch bekannte Namen. inklusive Zitaten zu religiösen /spirituellen Themen.
Das finde auch nicht zu einfach,
Als Einstein sagte "Gott würfelt nicht",
Meinte er damit ja z.b. nicht, dass Gott stattdessen Schafkopf spielt.
Er meinte nur, dass es die Zufälligkeit aus seiner Sicht nicht gäbe.
Gott dient hier eben als Platzhalter für die Naturgesetze.
Schauen wir z.b. nach Schrödinger, also der mit der Katze, dann finden wir hier eigentlich die astreine Advaita Vedanta, also die nicht-Dualität auf höchster Ebene.
Immer wenn das Wort Gott irgendwo fällt, sollte man das nicht gleich mit Religion gleichsetzen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Progressiver »

discipula hat geschrieben:(18 Jul 2021, 13:57)

Es gibt in der Tat solche Meditationsformen, die das ganze Unbewusste flutartig ausbrechen lassen, das stimmt. Urschrei-Therapie war da mal so ein Kandidat. das sollte nan definitiv nicht machen, wenn die Psyche sowieso schon wackelt.

aber so allgemein zu sagen, dass Meditation bei psychischen Problemen nicht gehe, wäre wie die Aussage, dass Lesen den Charakter verdirbt. viel zu allgemein.

da es unendlich viele Varianten und Formen von Meditation gibt... meine Lieblingsmeditation ist zB "spazieren gehen", kann ich nur empfehlen :-)
Gerd Scobel meinte aber wohl "richtige" Meditation, wo man sich hinsetzt und meditiert, bis einem quasi der rauch aus den Ohren kommt. Wenn ich mich entspannen will, dann kann ich spazieren gehen oder aber auch meine Gitarren stimmen.

Für mich wären Meditationen sowieso nichts. Oder Yoga. Ich bin sowieso der musikalische Typ. Und Gitarre zu spielen kann auch entspannen.

naja, Placebo oder Nocebo ist immer mit dabei. und sollte berücksichtigt werden. Wenn Patienten kooperativ und optimistisch sind, macht das eine Menge aus.
Du glaubst wirklich, dass Psychiater an Patienten Placebos verteilen?

Ein Depressiver, der optimistisch ist, ist nicht depressiv. Und wer an einer ausgewachsenen akuten Psychose leidet, ist in der Regel der Meinung, dass er sich in einem Krieg mit seiner Umwelt befindet. Manche haben auch Angst, man wolle sie vergiften. Ein akut psychisch Kranker, der kooperativ und optimistisch denkt, das ist ein Widerspruch an sich. So etwas wirst du in der Praxis nicht finden.

leider.

Heilung wird schon gar nicht angestrebt. nur "einstellen". :s

egal ob körperliche oder psychische Beschwerden: das kanns doch nicht sein. das klingt ähnlich resigniert wie damals, als Infektionskrankheiten als unabwendbare Geissel Gottes betrachtet wurden.
Jemand, der an Diabetes Typ Eins leidet, ist quasi ebenfalls unheilbar krank. Sein Körper produziert lebenslänglich kein Insulin mehr. Es gibt eben chronische Krankheiten, bei denen es ohne Medikamente nicht geht,

Und eine Psychose funktioniert so, dass die Dopaminrezeptoren quasi dauerhaft zu sensibel eingestellt sind. Das Dopamin feuert auf die Rezeptoren. Diese können aber nicht filtern und nehmen alles auf. Wenn Stress auftritt, dann fühlt sich der Erkrankte bald von sich und seiner Umwelt entfremdet. Und wenn die Sache noch schlimmer wird, fängt er auch an, akustische Halluzinationen oder andere Sinnestäuschungen wahrzunehmen. Die Dopaminrezeptoren können da meines Wissens auch dauerhaft Schaden nehmen. Ebenso die psychische und körperliche Verfassung des Kranken. Ein gutes Neuroleptikum bzw. Antipsychotikum wirkt da quasi wie ein Dopaminblocker, nach meinem laienhaften Verständnis. Es kann nicht heilen. Aber es wirkt wie ein Schutz vor weiteren Psychosen. Und wenn es sehr gut ist, wirkt es auch gegen die Negativsymptomatik der Krankheit, die sich in extremer Energielosigkeit bemerkbar macht. Was will man mehr?
mir scheint, es werde schon gar nicht versucht, nicht-medikamentöse Methoden zur Beeinflussung von Hormonspiegeln und Neurotransmittern überhaupt zu prüfen....
Doch. Das nennt sich begleitende Psychotherapie.

Ich hoffe jedenfalls, ich konnte aufklärend helfen. Ansonsten kannst du oder jemand anderes auch einen Thread über den Sinn und Unsinn von Meditationen aufmachen. Denn das Threadthema ist hier ja eigentlich ein anderes.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Bielefeld09 »

Ja, wir alle sind doch Sternenstaub.
Religionen verursachen Krieg unter Menschen.
Was soll das mit Gott zu tun haben?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Selina
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

aleph hat geschrieben:(20 Jul 2021, 08:21)

Ja, so ist nämlich das Christentum im Allgemeinen und die Bibel speziell nicht. Da werden immer Personen verurteilt und verdammt, ohne die Hintergründe zu beleuchten, ohne Verständnis usw. Zu haben. Humanismus verurteilt die schlechte Tat, aber hat Verständnis, dass der Täter so handeln muss und will ihn resozialisieren. Für das Christentum hingegen ist der Mensch nicht erklärungswürdig, sondern verdammungswürdig, nur irgendwelche Rituale würden ihn resozialisieren. Dann aber ist es auch hinnehmbar, dass er schlechte Taten verübt nach den Ritualen.
Ich glaube, das Gut-Sein, das Menschlich-Sein ist im Christentum schon angelegt. Es hapert nur oft an der entsprechenden christlichen Praxis. Stichwort: Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein saufen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von BlueMonday »

Selina hat geschrieben:(21 Jul 2021, 18:36)

Es hapert nur oft an der entsprechenden christlichen Praxis. Stichwort: Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein saufen.
Nur ist das eine universell menschliche (allzumenschliche) Regung, die also nicht nur bei betont religiösen Menschen zu finden ist, sondern auch und gerade bei unseren Humanisten, Sozialisten, Menschenfreunden jeglicher Couleur, Klimarettern, Gleichstellern usw. usf.
Praktisch überall, wo moralische Ansprüche an andere gerichtet werden.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(21 Jul 2021, 21:38)

Nur ist das eine universell menschliche (allzumenschliche) Regung, die also nicht nur bei betont religiösen Menschen zu finden ist, sondern auch und gerade bei unseren Humanisten, Sozialisten, Menschenfreunden jeglicher Couleur, Klimarettern, Gleichstellern usw. usf.
Praktisch überall, wo moralische Ansprüche an andere gerichtet werden.
Was ist eigentlich verkehrt daran, Humanist, Menschenfreund, Klimaretter und Gleichsteller zu sein? Welches Menschenbild hälst du stattdessen für angemessen?
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Ammianus
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(21 Jul 2021, 21:59)

Was ist eigentlich verkehrt daran, Humanist, Menschenfreund, Klimaretter und Gleichsteller zu sein? Welches Menschenbild hälst du stattdessen für angemessen?
Abgesehen vom "Klimaretter" hätten sich die Genossen Mielke, Sindermann, Hager und natürlich auch jeder Stasi-Vernehmer, Grenzoffizier, Staatsanwalt und was auch immer damit identifiziert.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von BlueMonday »

Selina hat geschrieben:(21 Jul 2021, 21:59)

Was ist eigentlich verkehrt daran, Humanist, Menschenfreund, Klimaretter und Gleichsteller zu sein? Welches Menschenbild hälst du stattdessen für angemessen?
Dass diese Herrschaften auch gern "Wein saufen" und dabei viel Wasser zu predigen haben... So lang war ja nun der Diskussionfaden noch nicht, dass er so schnell wieder verloren gehen und wieder aufgehoben werden muss.
Ich meine, das ist ja nun schon über den ganzen Thread verwunderlich, dass hier "der Religion" Dinge angelastet werden, die ja bei den Weltlichen, die ja so gern anklagen und anlasten, genauso, wenn nicht gar mehr verbreitet sind...

https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Split ... vom_Balken
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(21 Jul 2021, 23:08)

Dass diese Herrschaften auch gern "Wein saufen" und dabei viel Wasser zu predigen haben... So lang war ja nun der Diskussionfaden noch nicht, dass er so schnell wieder verloren gehen und wieder aufgehoben werden muss.
Ich meine, das ist ja nun schon über den ganzen Thread verwunderlich, dass hier "der Religion" Dinge angelastet werden, die ja bei den Weltlichen, die ja so gern anklagen und anlasten, genauso, wenn nicht gar mehr verbreitet sind...

https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Split ... vom_Balken
Ja sicher gibts die wasserpredigenden Weinsäufer überall. Aber hier im Thread gehts nun mal um Religion. Nichtsdestotrotz: Hohe moralische Ansprüche zu verkünden, ihnen selbst aber nicht gerecht zu werden, ja, das ist weitverbreitet. Aber ebenso weitverbreitet sind die Menschenfreunde, "Klimaretter", "Gleichsteller", wie du sie nennst, und all die anderen Erwähnten, die nach ihren verkündeten Regeln und Grundsätzen auch wirklich leben. Zwei konträre Lebens-Muster, die selbstverständlich auch auf die verschiedenen Religionsvertreter zutreffen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von discipula »

Progressiver hat geschrieben:(20 Jul 2021, 17:55)

Gerd Scobel meinte aber wohl "richtige" Meditation, wo man sich hinsetzt und meditiert, bis einem quasi der rauch aus den Ohren kommt.
Auch spazieren gehen ist richtige Meditation. Hausarbeit machen. Holzhacken, stricken, Gartenarbeit, Joggen, Tai Chi....natürlich auch religiöse Gebete und Rituale. Meditation ist viel mehr als im Lotussitz eine weisse Wand anstarren.
Wenn ich mich entspannen will, dann kann ich spazieren gehen oder aber auch meine Gitarren stimmen.
Für mich wären Meditationen sowieso nichts. Oder Yoga. Ich bin sowieso der musikalische Typ. Und Gitarre zu spielen kann auch entspannen.
Top, dann ist das deine Form von Meditation. Ist doch gut so :)
Du glaubst wirklich, dass Psychiater an Patienten Placebos verteilen?
Leider tun sie das nicht... leider leider.

Da gibt's immer gleich Substanzen, die die Blut-Hirn-Grenze überschreiten, aber mit denen die Menschheit noch längst nicht so umfassende Erfahrungen hat wie zB mit Alkohol oder Cannabis.

Wer immer sich auf eine solche Therapie einlässt, sollte sich die Frage stellen, ob man auch täglich ein Glas Schnaps zu medizinischen Zwecken trinken würde. mit allen Nebenwirkungen, gerade langfristigen, die das mit sich bringt.


Ein Depressiver, der optimistisch ist, ist nicht depressiv. Und wer an einer ausgewachsenen akuten Psychose leidet, ist in der Regel der Meinung, dass er sich in einem Krieg mit seiner Umwelt befindet. Manche haben auch Angst, man wolle sie vergiften. Ein akut psychisch Kranker, der kooperativ und optimistisch denkt, das ist ein Widerspruch an sich. So etwas wirst du in der Praxis nicht finden.
auch psychisch Kranke, die sich nicht gerade in einer sehr extremen Form der Krankheit befinden, können zumindest rein mental/intellektuell verstehen, welche Mentalität wozu hilfreich ist und wozu nicht. Auch innerhalb einer Depression gibt es bessere und schlechtere Tage.

Jemand, der an Diabetes Typ Eins leidet, ist quasi ebenfalls unheilbar krank. Sein Körper produziert lebenslänglich kein Insulin mehr. Es gibt eben chronische Krankheiten, bei denen es ohne Medikamente nicht geht,
wer mit einer Krankheit geboren wird, ok.

Der Normalfall ist allerdings Diabetes 2, das ist erworben durch den Lebensstil, und da wird der durchschnittliche Arzt auch keine andere Idee haben, als Medikamente zu verschreiben, und es dabei bleiben lassen. Sowas wie ein Lebensstil-Coaching wäre nachhaltig und eine gute Idee... ist aber zeitaufwendig und langwierig und wer will das denn zahlen? Es geht ja alles Geld an die Pharma- und Apparatemedizin, dort kann man Kohle raushauen ohne Ende und niemand sagt was, aber mal eine Viertelstunde statt fünf MInuten mit dem Arzt sprechen, und der Teufel ist los im Wartezimmer.


Und eine Psychose funktioniert so, dass die Dopaminrezeptoren quasi dauerhaft zu sensibel eingestellt sind. Das Dopamin feuert auf die Rezeptoren. Diese können aber nicht filtern und nehmen alles auf. Wenn Stress auftritt, dann fühlt sich der Erkrankte bald von sich und seiner Umwelt entfremdet. Und wenn die Sache noch schlimmer wird, fängt er auch an, akustische Halluzinationen oder andere Sinnestäuschungen wahrzunehmen.
Das Entfremdete in milder Form erleben ja wohl alle.

Und wenn "Stress" ein Faktor ist, warum bauen wir dann eine Welt, wo Stressreize zu Tausenden, Zehntausenden, Millionen ohne Pause auf Menschen losgelassen werden? Wieso lassen wir das zu?

Aber nö - statt eine gesunde Umwelt zu schaffen, in der man sich leicht orientieren kann, und auch zurück ziehen kann, und Stille finden kann - werden Leute, die stark darunter leiden, mit Drogen so gedämpft, dass sie es halbwegs aushalten. bah. Da waren die Mönche udn Nonnen des Christentums doch deutlich intelligenter, indem sie Umgebungen schufen, wo man nicht ständig einem Trommelfeuer von Reizen ausgesetzt ist...
Und wenn es sehr gut ist, wirkt es auch gegen die Negativsymptomatik der Krankheit, die sich in extremer Energielosigkeit bemerkbar macht. Was will man mehr?
Heilung. Das ist es, was man wollen sollte. Heilung, also: Wohlbefinden ohne die Notwendigkeit, Medikamente einzunehmen.
Doch. Das nennt sich begleitende Psychotherapie.
Wenn schon sollte es umgekehrt sein, dass Pharmaka die Psychotherapie unterstützen. nicht umgekehrt.

Ich hoffe jedenfalls, ich konnte aufklärend helfen.


Ich hab nun nichts Neues erfahren. Aber danke trotzdem

Ansonsten kannst du oder jemand anderes auch einen Thread über den Sinn und Unsinn von Meditationen aufmachen. Denn das Threadthema ist hier ja eigentlich ein anderes.
Religionen sind jene, welche die meisten Formen von Meditation entwickelt haben, systematisiert haben, lehren, umsetzen.

sprich, für jene, die selbst nicht das Rad neu erfinden wollen, ist da in den Religionen ein riesiger Schatz vorhanden, an dem alle sich einfach bedienen können. Man muss nicht mal in eine bestimmte Richtung eintreten. Das ist doch sehr nah beim Thema
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von discipula »

Selina hat geschrieben:(21 Jul 2021, 21:59)

Was ist eigentlich verkehrt daran, Humanist, Menschenfreund, Klimaretter und Gleichsteller zu sein?
Verkehrt ist nicht das Ideal. Verkehrt ist es, von andern zu fordern, aber selbst nicht umzusetzen.


Welches Menschenbild hälst du stattdessen für angemessen?
ich mag Menschen, wo Handlungen und Worte übereinstimmen und einander nicht widersprechen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Chajm »

Ammianus hat geschrieben:(21 Jul 2021, 22:49)

Abgesehen vom "Klimaretter" hätten sich die Genossen Mielke, Sindermann, Hager und natürlich auch jeder Stasi-Vernehmer, Grenzoffizier, Staatsanwalt und was auch immer damit identifiziert.
Und es begab sich aber zu der Zeit, da das Arbeiter- und Bauernparadies in seine letzten Zuegen lag, dass ein Wort ausging aus des Genossen Mielkes Mund:
"Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setze mich doch dafür ein."
https://www.ddr-museum.de/de/blog/archi ... ich-mielke
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

discipula hat geschrieben:(22 Jul 2021, 06:42)

Verkehrt ist nicht das Ideal. Verkehrt ist es, von andern zu fordern, aber selbst nicht umzusetzen.





ich mag Menschen, wo Handlungen und Worte übereinstimmen und einander nicht widersprechen.
Ja klar, wer mag solche Menschen schon nicht. Und was das Fordern anbelangt im Gegensatz zum Selbsttun, da ist die Bewertung auch schon immer sehr subjektiv. Vieles, was einige als völlig selbstverständlich postulieren und auch selbst tun, erscheint anderen als unangemessene Forderung.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

Aber die Frage ist doch (anders formuliert):
Kann Glauben den Dogmatismus hinter sich lassen,
und zu einer reinen inneren Schau werden?
Ich würde sagen, das kann er.
Sicherlich - das Argument ist ja schon gefallen - so haben wir ja schon einen religiösen (dogmatischen) Background im Gepäck.
Aber dieser ist ja nicht zwingend die Basis für eine innere Schau.
Dieser könnte - was förderlicher wäre - als der Ballast angesehen werden,
der einen Heißluftballon am Steigen hindert, und somit über Bord geworfen werden muss.

Denn, gehe ich an eine innere Schau mit einer von außen aufgezwungenen Erwartungshaltung heran,
so kann diese Schau nicht gelingen, denn meine Erwartungen blockieren die eigenen Erfahrungen.
Und selbst, wenn diese Erfahrungen eintreten,
so werden sie wieder angezweifelt, weil sie den indoktrinierten, zu erwartenden Erfahrungen widersprechen.

Ich möchte aus eigener Erfahrung sagen, ja das geht.
Die Erfahrung selbst ist aber mir zuteil und kann und soll es auch so sein und bleiben.
Denn jede andere Erfahrung einer inneren Schau mag zu 100% von dieser abweichen, und das ist gut und richtig so.
Insofern verabscheue ich Meditationsrunden, in denen nach der Meditation geradezu wettgeeifert wird,
was denn so die Ergebnisse der Meditation waren.
Und im Wunsch, möglichst viel Berichtenswertes zu erfahren,
wird die innere Schau getrübt, wie der Grund eines Sees verschwimmt,
wenn das Wasser zwar klar, aber der Wellengang zu hoch ist.
Zudem beginnen dann Teilnehmer in ihrer Verzweiflung mittels Autosuggestion,
oder Aus-den-Fingern-Saugerei
deren "beeindruckenden" Meditations-Ergebnisse den anderen aufzutischen.

Meditation und Kontemplation ist etwas, was nur still und alleine geschehen kann,
und der Spaziergang durch weite Wälder ist dazu nicht minder geeignet,
als der räucherstäbchenrauchgeschwängerte Raum eines Meditationszentrums.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von aleph »

Selina hat geschrieben:(21 Jul 2021, 18:36)

Ich glaube, das Gut-Sein, das Menschlich-Sein ist im Christentum schon angelegt. Es hapert nur oft an der entsprechenden christlichen Praxis. Stichwort: Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein saufen.
Naja
Mt 10,34-42.11,1
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;

und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Selina »

aleph hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:54)

Naja
Mt 10,34-42.11,1
Ok, akzeptiert :D
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

aleph hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:54)

Naja
Mt 10,34-42.11,1
Nicht, wenn man diesen Text direkt aus dem Aramäischen liest.
Dann heiß es nämlich sinngemäß (aus dem Gedächtnis zitiert):
Ich bin nicht gekommen, die Harmonie zu bringen, sondern das Streitgespräch.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von BlueMonday »

Papaloooo hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:53)

Nicht, wenn man diesen Text direkt aus dem Aramäischen liest.
Dann heiß es nämlich sinngemäß (aus dem Gedächtnis zitiert):
Ich bin nicht gekommen, die Harmonie zu bringen, sondern das Streitgespräch.
Eine Figur wie Jesus würde ja nun auch heutztage nicht für "Friede, Freude, Eierkuchen" sorgen.
In der zitierten Passage bereitet er seine Jünger auf den "Gegenwind" vor. Und der setzte dann ja auch ein und endete für Jesus bekanntlich mit dem Kreuztod und vorausgehend und vorhergesagt mit Verrat aus den eigenen Reihen, also mit der Spaltung.

Jesus wäre heute auch ein Störer, ein unbeugsamer Kritiker an den bestehenden Überzeugungen, ein Häretiker, ein frecher "Leugner" etablierter "Wahrheiten"... der am Ende immer allein steht in letzter Konsequenz.
Es geht ja gerade nicht um eine bequeme, angepasste, untertänigste Lebensweise, sondern um "Passion". Um einen Leidensweg und Leidenschaft. Änderung bedeutet auch immer einen Keil, eine Spaltung, Härten, die "Nächsten", die sich abwenden, weil sie nicht so hart zu sich selbst sein können. Das wird ja auch immer verdreht: Nicht die "Nächstenliebe" ist die Mission Jesu, sondern die Fernstenliebe. Die Unmöglichsten, Fernsten, Widerlichsten, Unverstandesten, Niedrigsten, Abstoßendsten zu verteidigen. Das nehmen ja nun die Wenigsten auf sich, am wenigsten die "Alle Menschen sind gleich"-Lippenbekenner. So ein Leben wird das "Schwert" bringen. Die Verstoßung, die Vertreibung, die Spaltung, die "Kreuzigung". Damals wie heute. Lieber mischt man sich unter den Lynchmob, unter die Verfolger, unters bestehende gesetzte "Recht" usw. Viel angenehmer und der eigenen Existenz zuträglicher.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Jul 2021, 15:07)
Eine Figur wie Jesus würde ja nun auch heutztage nicht für "Friede, Freude, Eierkuchen" sorgen.
Korrekt, auch hingesichts dessen, dass es sich um eine mythologische Person handelt.
Denn Menschen, die bereits zu Lebzeiten Menschenmassen um sich schaaren, werden zwar mit "Heil!" bejubelt, bringen aber das größte Unheil.
Stichwort: "messianischer Komplex".
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

Wenn man Gott mal logisch betrachtet, kann Gott nur Gott sein weil er so viele „Seelen“ hat, die „er“ erziehen muss. Haben alle Seelen, die in seinen Bereich fallen, eine bestimmte Reife erlangt, ist Gott kein Gott mehr und er kann sich Urlaub nehmen. Wenn „Gott“ dann ungebunden ist, kann er schlafen gehen und unwissend wiedergeboren werden. Das Ende, der Tod, der nur dann kommt, wenn man bereit dafür ist.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

butterfly hat geschrieben:(26 Aug 2021, 13:18)

Wenn man Gott mal logisch betrachtet, kann Gott nur Gott sein weil er so viele „Seelen“ hat, die „er“ erziehen muss.
Erziehen - aber warum und wohin? Es/Sie könnte(n) ja auch die Eckdaten festlegen und dann mal schauen, was sich so entwickelt.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

Ich finde diese Vorstellung ulkig:
Gott habe das Universum in Allwissenheit erschaffen,
und dann laufen die Dinge doch nicht so,
wie Gott es gewollte hatte.

Ergo: Gott muss eingreifen und die Dinge zurechtrücken.

Wo ist denn dann die Allwissenheit?
Wieso wurde es denn nicht gleich von Anfang an so erschaffen,
dass es dieser Korrektur nicht bedarf.

Ich weiß, jetzt kommen wieder die Religiösen und sagen:
weil es einen freien Willen gibt.

Aber gehört dieser freie Wille denn dann nicht zum Schöpfungsplan?

Und wenn die Wesen, die diesen freien Willen bekommen haben,
dann wieder der göttlichen Korrektur bedürfen,
wie ernst war es denn dann gemeint mit den freien Willen?

Sollte bei freie Willen ein humanistischer (klingonischer oder melmakischer) Sinneswandel nicht aus eigenen inneren Stücken
oder aus gesellschaftlichen Entwicklungen kommen?

In der Vorstellung es könne anders sein,
schwingt doch noch ein Gottesbild eines kleingeistigen despotischen Gottes mit.

Schüttet ein Chemiker zwei Reagenzien mit verschiedenen Molekülen zusammen,
dann beobachtet er, was in den Reagenzien geschieht.
Würde er aber in diesen Prozess regulierend eingreifen,
was hätte dann das Experiment gebracht.

Wohlgemerkt, Gott wird ja noch hinzu eine Allwissenheit zugeschrieben.
Das beinhaltet das Wissen, was passieren wird und auch was der freie Wille erzeugen wird.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

streicher hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:31)

Erziehen - aber warum und wohin? Es/Sie könnte(n) ja auch die Eckdaten festlegen und dann mal schauen, was sich so entwickelt.
Da werden mir vermutlich viele widersprechen, aber ich bin ja der Meinung, keinen freien Willen zu haben, aber nicht weil Gott das so will, sondern weil ich vergessen habe wer ich bin und zu vergessen wer ich bin zieht eine Führung mit sich. Das heisst, ein Ich, das weiter als ich entwickelt ist, lebt durch mich, mir ist das auch nur aufgefallen, weil sich dieses „Ich“ bei mir ein paar Patzer erlaubt hat. Nun stellt sich die Frage: wer bin ich? Es ist einfach, ich bin das große Ganze, ein Aspekt davon und wenn ich irgendwann Reif für diese Erkenntnis bin, werd ich vermutlich dann einen freien Willen haben. Das meinte ich mit „Erziehung“.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:43)

Da werden mir vermutlich viele widersprechen, aber ich bin ja der Meinung, keinen freien Willen zu haben, aber nicht weil Gott das so will, sondern weil ich vergessen habe wer ich bin und zu vergessen wer ich bin zieht eine Führung mit sich. Das heisst, ein Ich, das weiter als ich entwickelt ist, lebt durch mich, mir ist das auch nur aufgefallen, weil sich dieses „Ich“ bei mir ein paar Patzer erlaubt hat. Nun stellt sich die Frage: wer bin ich? Es ist einfach, ich bin das große Ganze, ein Aspekt davon und wenn ich irgendwann Reif für diese Erkenntnis bin, werd ich vermutlich dann einen freien Willen haben. Das meinte ich mit „Erziehung“.
Also wenn man keinen freien Willen (im Denken und Handeln) hat,
weil man vergessen hat, wer man ist,
wie könnte man denn dann zu diesem freien Willen kommen,
wenn man ja doch nicht die Freiheit hat, sich dorthin zu entwickeln.

Das ganze ungeachtet von der Frage des Determinismus.
Also wenn man das Rad der Zeit nochmals zurückdrehen könnte,
würde dann wiederum genau das gleich herauskommen,
oder spielen zufällige Quantenfluktuationen dann anders in die Ereignisse hinein,
und lenken diese in andere Richtungen.

Dies wäre die wissenschaftliche Herangehensweise an die Frage des freien Willens.
Nun aber meine ich diese Frage im methaphysikalischen-spirituellen Sinne.

Was meinst du, Butterfly?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:01)

Also wenn man keinen freien Willen (im Denken und Handeln) hat,
weil man vergessen hat, wer man ist,
wie könnte man denn dann zu diesem freien Willen kommen,
wenn man ja doch nicht die Freiheit hat, sich dorthin zu entwickeln.
Ich weiß es auch nicht, ich kann nur vermuten. Eine Vermutung von vielen ist, das ich an dieses Ich gebunden bin, solange es durch mich lebt. Nun will dieses Ich nicht ewig durch mich leben und es ist gezwungen mich Stufenweise zur notwendigen Reife zu führen, um am Ende der Reife von mir loslassen zu können. Wäre eine Vermutung.
Papaloooo hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:01)

Das ganze ungeachtet von der Frage des Determinismus.
Also wenn man das Rad der Zeit nochmals zurückdrehen könnte,
würde dann wiederum genau das gleich herauskommen,
oder spielen zufällige Quantenfluktuationen dann anders in die Ereignisse hinein,
und lenken diese in andere Richtungen.
Es gibt kein „Rad der Zeit“, es gibt nur die Gegenwart, so einfach. Ich denke die Frage lässt sich so beantworten, das ich (vermutlich) die Augen aufmache (man erwacht) um sie am Ende meines Aufstieges wieder zu schließen (man schläft ein, um unwissend widergeboren zu werden) der Abstieg und das gilt vermutlich für jedes Ich. Es geht sozusagen nur um’s erleben, wenn ich erwache, will ich so lange aufsteigen, etwas erleben, um gottgleich sein zu können, aber wenn ich oben angekommen bin, hab ich schon alles erlebt und dann will ich vermutlich einfach nur noch einschlafen und als aufgestiegenes Wesen gibt es mit Sicherheit Wege, um einzuschlafen um unwissend widergeboren zu werden. Ein Kreislauf der nur dem erleben dient.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

[/quote]
butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:43)
(...)
Das heisst, ein Ich, das weiter als ich entwickelt ist, lebt durch mich, mir ist das auch nur aufgefallen, weil sich dieses „Ich“ bei mir ein paar Patzer erlaubt hat. Nun stellt sich die Frage: wer bin ich? Es ist einfach, ich bin das große Ganze, ein Aspekt davon und wenn ich irgendwann Reif für diese Erkenntnis bin, werd ich vermutlich dann einen freien Willen haben. Das meinte ich mit „Erziehung“.
Ein Selbstfindungsprozess. Ja, die Ansicht verstehe ich.

Aber es ist nicht die einzige.
Die Frage ist dann: Wo sind die Hinweise zu finden? Oder bleibt alles "persönlich" und man braucht die Prediger nicht mehr?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:55)
Es gibt kein „Rad der Zeit“, es gibt nur die Gegenwart, so einfach.
Physikalisch gesehen ist das einfach falsch.
Man verbraucht Kilowattstunden darin ist die Zeit enthalten.
Wann fährt eine gewisse Geschwindigkeit km/h.

Die Existenz der Zeit lässt sich also nicht negieren.
Auch wenn wir quasi als Wellenreiter auf dem ewigen Jetzt dahin reiten, so gab es doch einfach davor, und wird es auch ein danach geben.

Und im seelischen / metaphysischen Sinne würde ja auch "Entwicklung" und "Reifung" keinen Sinn machen, wenn man den Faktor Zeit außer acht lässt.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

streicher hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:03)

Ein Selbstfindungsprozess. Ja, die Ansicht verstehe ich.

Aber es ist nicht die einzige.
Die Frage ist dann: Wo sind die Hinweise zu finden? Oder bleibt alles "persönlich" und man braucht die Prediger nicht mehr?
"Selbstfindungsprozess" ist gut auf den Punkt gebracht! Und die Hinweise kommen wohl dann, wenn man bereit dafür ist. Und Prediger und Religion braucht man dafür nicht :)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:59)

Physikalisch gesehen ist das einfach falsch.
Man verbraucht Kilowattstunden darin ist die Zeit enthalten.
Wann fährt eine gewisse Geschwindigkeit km/h.

Die Existenz der Zeit lässt sich also nicht negieren.
Auch wenn wir quasi als Wellenreiter auf dem ewigen Jetzt dahin reiten, so gab es doch einfach davor, und wird es auch ein danach geben.

Und im seelischen / metaphysischen Sinne würde ja auch "Entwicklung" und "Reifung" keinen Sinn machen, wenn man den Faktor Zeit außer acht lässt.
dann einigen wir uns darauf, das es ein "vor der Erfahrung" gibt und ein "nach der Erfahrung".
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:12)

dann einigen wir uns darauf, das es ein "vor der Erfahrung" gibt und ein "nach der Erfahrung".
Welche Erfahrungen meinst du?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:16)

Welche Erfahrungen meinst du?
ich meinte das so, das man nach der Erfahrung ein stück reifer ist und dass man diesen Reifeprozess mit "Zeit" protokollartig messen könnte. Ist zwar sinnlos... aber wenn du das so willst :) versuch macht kluch...
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:20)

ich meinte das so, das man nach der Erfahrung ein stück reifer ist und dass man diesen Reifeprozess mit "Zeit" protokollartig messen könnte. Ist zwar sinnlos... aber wenn du das so willst :) versuch macht kluch...
Protokollarisch habe ich in keiner Weise gesagt.
Das ist so unterschiedlich von Individuum zu Individuum.
Und manche entwickeln sich sogar retrograd.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:11)

"Selbstfindungsprozess" ist gut auf den Punkt gebracht! Und die Hinweise kommen wohl dann, wenn man bereit dafür ist. Und Prediger und Religion braucht man dafür nicht :)
Ich frage mal ganz plump: Ist es dann auch denkbar, dass mehrere göttliche Entitäten derartige Prozesse erfahren?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

streicher hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:21)

Ich frage mal ganz plump: Ist es dann auch denkbar, dass mehrere göttliche Entitäten derartige Prozesse erfahren?
Ich glaube nicht mehr an Gott oder göttliches, für mich sind alle "Ich's" einfach nur "Ich's", die allesamt einen Aufstieg erfahren, um im Anschluss wieder Abzusteigen. :)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

butterfly hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:41)

Ich glaube nicht mehr an Gott oder göttliches, für mich sind alle "Ich's" einfach nur "Ich's", die allesamt einen Aufstieg erfahren, um im Anschluss wieder Abzusteigen. :)
Die Wege der Ichs sind recht unterschiedlich. Woher kommen die unterschiedlichen Wege bzw. die Möglichkeit, solch unterschiedliche Wege zu gehen? Gibt es deiner Meinung nach einen Anfang bzw. ein erstes Mal dieses Prozesses?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

@ butterfly:

Da kann ich dir nur empfehlen mal von Erwin Schrödinger zu lesen mein Leben und meine Weltsicht.

Das ist diesbezüglich recht interessant.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

streicher hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:51)

Die Wege der Ichs sind recht unterschiedlich. Woher kommen die unterschiedlichen Wege bzw. die Möglichkeit, solch unterschiedliche Wege zu gehen? Gibt es deiner Meinung nach einen Anfang bzw. ein erstes Mal dieses Prozesses?
Ich weiß es nicht, aber sobald mich „mein Unterbewusstsein“ mit diesen Informationen füttert (weil ich bereit dazu bin), dann werd ich es zum Ausdruck bringen :)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:22)

@ butterfly:

Da kann ich dir nur empfehlen mal von Erwin Schrödinger zu lesen mein Leben und meine Weltsicht.

Das ist diesbezüglich recht interessant.
ja, danke
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

butterfly hat geschrieben:(12 Sep 2021, 10:14)

Ich weiß es nicht, aber sobald mich „mein Unterbewusstsein“ mit diesen Informationen füttert (weil ich bereit dazu bin), dann werd ich es zum Ausdruck bringen :)
Alles klar.
Noch ein Nachtrag zum freien Willen: der ist wohl immer eingeschränkt. Zudem gilt: Weniger als man tun kann, was man will, kann man wollen, was man will.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

streicher hat geschrieben:(12 Sep 2021, 14:20)

Alles klar.
Noch ein Nachtrag zum freien Willen: der ist wohl immer eingeschränkt. Zudem gilt: Weniger als man tun kann, was man will, kann man wollen, was man will.
Am besten ist, man will das tun, was man zu tun hat.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Sep 2021, 15:14)

Am besten ist, man will das tun, was man zu tun hat.
Aber Achtung: Das könnte in Zufriedenheit münden. ,-)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von butterfly »

streicher hat geschrieben:(12 Sep 2021, 14:20)

Alles klar.
Noch ein Nachtrag zum freien Willen: der ist wohl immer eingeschränkt. Zudem gilt: Weniger als man tun kann, was man will, kann man wollen, was man will.
Meine Meinung zum Thema "freier Wille" hab ich schon beschrieben, aber ich kann mich gerne wiederholen. Ich bin (wie jeder Aspekt) das Große Ganze, nur hab ich es vergessen und dieses Vergessen macht eine Führung notwendig, aber anfühlen tut sich der Wille natürlich frei, das hat der Wille so an sich. Ich weiß das auch nur, weil sich "mein Unterbewusstsein" ein paar Patzer bei mir erlaubt hat, zum Beispiel wollte es mir in einen Klartraum einen Aufstieg zuteil werden lassen. Ganz schön beängstigend, wenn man dafür in keinster Weise bereit ist. Jedenfalls wenn ich mich eines Tages daran erinnere, das ich das Große Ganze bin, werd ich vermutlich einen freien Willen haben. Ein Selbstfindungsprozess wie du ja schön beschrieben hast. :)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von streicher »

butterfly hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:02)

Meine Meinung zum Thema "freier Wille" hab ich schon beschrieben, aber ich kann mich gerne wiederholen. Ich bin (wie jeder Aspekt) das Große Ganze, nur hab ich es vergessen und dieses Vergessen macht eine Führung notwendig, aber anfühlen tut sich der Wille natürlich frei, das hat der Wille so an sich. Ich weiß das auch nur, weil sich "mein Unterbewusstsein" ein paar Patzer bei mir erlaubt hat, zum Beispiel wollte es mir in einen Klartraum einen Aufstieg zuteil werden lassen.
(...)
Ein Selbstfindungsprozess wie du ja schön beschrieben hast. :)
Das wäre eine gigantische Erfahrung.
Ich will mal nicht ausschließen, dass andere "Seelen" ganz andere Erfahrungen machen, die sich von den deinen völlig unterscheiden.

In dem Punkt "Freier Wille" finde ich deine Ausführungen sehr interessant: Man empfindet ja, dass man selbst Entscheidungen trifft oder getroffen hat. Stimmt.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von kon_d »

Talyessin hat geschrieben:(05 Apr 2011, 22:20)

In der Weinstube kommt gerade diese Frage auf, ob es einen Glauben an Gott geben kann, ohne das es Religionen dafür geben muss.
Meiner Ansicht nach ist der Glaube an einen Gott Religionsunabhängig, das Glauben eine rein subjektive Handlung darstellt. So ist es doch der Glaube, der einen zur Religion ansich führt und nicht die Religion als solches an den Glauben.
Das ist das christliche Schema.

Im Gegensatz zum Judentum und zum Islam definiert der Glaube an den Herrn Jesus Christus keine Religion sondern eine Gemeinschaft von Gläubigen (Leib Christi).
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich

Beitrag von Papaloooo »

kon_d hat geschrieben:(15 Nov 2021, 06:47)

Das ist das christliche Schema.

Im Gegensatz zum Judentum und zum Islam definiert der Glaube an den Herrn Jesus Christus keine Religion sondern eine Gemeinschaft von Gläubigen (Leib Christi).
Das finde ich zu kurz gegriffen:
Im Christentum wurde Jesus zu Gott erhoben,
und Gott zur Trinität erklärt.

Entliehen ist das aus dem Hinduismus.
Hier gibt Gott (in Gestalt Krishna) das versprechen, sich in der Welt zu inkarnieren, wenn das Unrecht auf Erden herrscht (Bhagavadgita Kap. 4.7)
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