Das hat jetzt allerdings nur wenig mit der Selbszuschreibung "Faschismus" vs. "Nationalsozualismus" zu tun. Die ganzen explizit faschistischen Bewegungen in Europa, Mussolini (Partito Nazionale Fascista ), Franco, die franquistische spanische Staatspartei Movimento Nacional, die ungarischen Pfeilkreuzler usw. usf. ... das waren, auch in ihrem Selbstbild, Faschisten. Parteien und Organisationen wie die NSDAP oder die SS in Deutschland nicht oder nur verdeckt und teilweise. Auf den großen Parteitagsaufzügen der NSDAP oder in den gigantomanischen Architekturphantasien Hitlers, Speers ... da waren sie in der Tat "Faschisten". In den Völkermorden und Vernichtungs-Feldzügen waren sie "Nationalsozialisten". Das zumindest ist meine persönliche Sicht. Die Shoah oder auch die Vernichtung von zig Millionen Menschen in Polen oder der Sowjetunion ... das ist etwas schmutzigeres als einfach Faschismus.Andreas62 hat geschrieben:(12 Jan 2022, 16:58)
Ich konnte über das Thema mit meinem Vater ziemlich offen reden.
Er sah sich als Kämpfer gegen den Bolschewismus und meinte das wäre die unehrenhaftigste Aufgabe nicht, er konnte ja auch viele diesbezügliche Erfahrungen in seinem Leben sammeln, inklusive 10 Jahre "wohnen" in der Sowjetunion.
Davon mal völlig unabhängig: "Bolschewisten" war Ende der 20er, Anfang der 30er für entsprechende Gruppen mehr oder weniger ein Synonym für "Juden". Der Bolschewismus zu dieser Zeit wurde nicht in erster Linie wegen Klassenkampf oder Enteignung bekämpft sondern weil man ihn gewissermaßen als jüdisch "durchseucht" ansah. Der Begriff "jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung" war ein zentraler Punkt in der NS-Ideologie. Das kann auch nicht anders sein in einer Partei, die in ihrem Namen "sozialistisch" und "Arbeiter" enthält.