Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

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TheManFromDownUnder
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Meruem hat geschrieben:(24 Aug 2021, 11:56)

Seit wann ist denn Menschenwürde an Leistung geknüpft? Denn Quatsch lese hier immer wieder gerade im Strang zum bedingungslosen Grundeinkommen. Die Würde nur des arbeitenden Menschen ist unantastbar? Die Ökonomisierung der Menschenwürde ist abzulehnen weil inhuman und asozial.
Du verstehst das falsch! Von Menschenwuerde schrieb ich nicht

Wer mehr leistet verdient auch eine groessere Entloehnung fuer die Leistung! Warum sich abrackern waehrend andere am Strand rumliegen und das Gleiche bekommen ohne Finger krum zu machen.

Was du fuer Quatsch empfindest ist ein Argument derer die nichts tun wollen und dafuer auch noch entlohnt werden wollen.

Ich bin ein totaler Gegner der bedingungslosen Grundeinkommens.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2021, 00:21)


Gesellschaft ist tatsächlich ein zwischen den Beteiligten vereinbartes oder zumindest anerkanntes Ordnungssystem,
geknüpft an die Voraussetzung, dass es in gemeinsamen Bemühen allen besser geht als es dem einzelnen sonst
ergehen würde. Solange diese "Illussion" des „Wohlstands für Alle“ erhalten bleibt, bleibt auch die Gesellschaft erhalten.
Das ist ja mal eine interessante Erkenntnis. Die "Gesellschaft" ist also nur Mittel zum Zweck, nämlich die eigene Lebensituation zu verbessern.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von lemonitor »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Aug 2021, 11:49)
Wenn ich dich richtig verstehe betrachtest du unseren Staat (bzw Staaten D und Aus) nicht als demokratischen Rechtstaaten und somit ist eine weitere Diskussion mit dir wenig sinnvoll.
Du verstehst mich weder ansatzweise geschweige denn richtig.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(24 Aug 2021, 11:56)

Seit wann ist denn Menschenwürde an Leistung geknüpft? D l.
Wer hat das behauptet?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2021, 00:21)


Gesellschaft ist tatsächlich ein zwischen den Beteiligten vereinbartes oder zumindest anerkanntes Ordnungssystem,
geknüpft an die Voraussetzung, dass es in gemeinsamen Bemühen allen besser geht als es dem einzelnen sonst
ergehen würde. Solange diese "Illussion" des „Wohlstands für Alle“ erhalten bleibt, bleibt auch die Gesellschaft erhalten.
Das ist ja in D schon seit Jahrzehnten der Fall....
Die Würde nur des arbeitenden Menschen ist unantastbar? Die Ökonomisierung der Menschenwürde ist abzulehnen weil inhuman und asozial.
Die Würde des Menschen wird auch durch ein Zimmer im ALG II Wohnheim plus Essensmarken erfüllt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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butterfly
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von butterfly »

Ich kann mir vorstellen, das jede Gesellschaft irgendwann in einen größeren Gedanken aufgeht, aufgegangen ist, wie eine Schlange die ihre Haut abstreift, streifen Gesellschaften nicht mehr Zeitbezogene Gedanken (Weltbilder) ab. Vielleicht weil in der Geschichte die Menschen immer mehr wurden, so genau weiß ich das auch nicht.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Billie Holiday »

Alles, was nicht gepflegt und wertgeschätzt wird, geht unter.
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butterfly
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von butterfly »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Aug 2021, 09:42)

Alles, was nicht gepflegt und wertgeschätzt wird, geht unter.
Naja, unter gehen ist nicht so schön, schöner wäre es, was ich schon beschrieben habe, in einen größeren Gedanken aufgehen, das ist zwar auch ein Verlust des Alten, aber das Neue macht es dann wieder gut.
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denkmal
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von denkmal »

Schon 2008 stand im Spiegel in einem Interview
...
Jedem Untergang folgt ein neuer Aufstieg.

Frage: Stimmt Sie das optimistisch?

Fried: Nicht unbedingt. ...
Interview mit dem Historiker Johannes Fried.
"Gesellschaften sind sterblich"
Der Historiker Johannes Fried hält alle Zivilisationen für vergänglich. Die Möglichkeiten der Selbstzerstörung der Menschheit sind heute größer denn je. Trotzdem hat der Mittelalterexperte eine gute Nachricht: Jedem Untergang folgt ein neuer Aufstieg.
Also ist meine Erkenntnis: Jede Gesellschaft wird durch eine neue ersetzt, die aus einem Niedergang der vorherigen (gleich welcher Art) neu beginnt.
Es führt aber nicht immer zu Verbesserungen (genereller Art).
Gibt es denn eine Gesellschaft in der Menschheitsgeschichte, die bisher nicht untergegangen ist?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Adam Smith
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Adam Smith »

denkmal hat geschrieben:(26 Aug 2021, 14:34)

Schon 2008 stand im Spiegel in einem Interview

Gibt es denn eine Gesellschaft in der Menschheitsgeschichte, die bisher nicht untergegangen ist?
Alle Gesellschaften die es im Moment gibt sind noch nicht untergegangen. Die Taliban mit ihrer fast vollständigen Umsetzung der Scharia gibt es seit 1994.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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conscience
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von conscience »

Alles was entsteht, ist es wert, dass es zu Grunde geht.
Darum besser wärs, daß …
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butterfly
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von butterfly »

conscience hat geschrieben:(26 Aug 2021, 17:08)

Alles was entsteht, ist es wert, dass es zu Grunde geht.
Darum besser wärs, daß …
alles vergeht irgendwann
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denkmal
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von denkmal »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Aug 2021, 14:55)

Alle Gesellschaften die es im Moment gibt sind noch nicht untergegangen. Die Taliban mit ihrer fast vollständigen Umsetzung der Scharia gibt es seit 1994.
das war mir schon klar... ;) aber so von altersher?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Adam Smith »

denkmal hat geschrieben:(30 Aug 2021, 13:02)

das war mir schon klar... ;) aber so von altersher?
Das System der Schweiz gibt es schon recht lange.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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denkmal
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von denkmal »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Aug 2021, 13:14)

Das System der Schweiz gibt es schon recht lange.
System=Gesellschaft?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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harry52
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von harry52 »

lemonitor hat geschrieben:In jeder Gesellschaft- egal zu welchen Zeiten und wo auch immer auf der Welt- versucht eine „Elite“ den Balanceakt zwischen der eigenen
Bereicherung der Ausbeutung des Volkes so lange wie möglich zu ihren Gunsten zu gestalten.
So ausgebeutet sind wir aber nicht.
Wir hätten gar kein Klimaproblem, wenn sich nur eine kleine Minderheit von Ausbeutern ein Auto leisten könnten. (oder Flugreisen, oder Kreuzfahrten, beheizte Wohnungen, Computer, Smartphones, tonnenweise Spielzeug, hoher Fleischkonsum, 50% weggeworfene Lebensmittel, überquellende Altkleidercontainer, ...)

Auch wenn wir auf Inmaterielles gucken,
dann ergibt sich ein komplett anderes Bild, als es so mancher Elitenfeind meint. Mittlerweile machen 50% unserer Kinder Abitur. In den 60ern waren es 5% also 10 mal weniger. Das war damals eine kleine Elite, heute sind es, wie gesagt 50%. Es ist auch ein Märchen, dass das Abi von heute schlechter ist als früher.

Ich bin Mathe Nachhilfelehrer und erlebe täglich
bei meiner Arbeit, dass beim Abi von heute in Mathe fast das gleiche verlangt wird, wie beim Abi vor 40 Jahren, als ich Abi gemacht habe. Die müssen heute auch alle lernen, wie man ganzrationale Funktionen ableitet, Geradengleichungen aufstellt und was ein Integral ist ....

Auch in anderen Fächern ist die Bildung,
der angeblich ausgebeuteten und dummen Massen deutlich besser als früher. Meine Mutter und mein Vater haben in den 50ern die mittlere Reife gemacht und kannten zu Lebzeiten maximal 100 englische Wörter. Eine zweite Fremdsprache kannten sie gar nicht.

Ich halte es auch für wenig sinnvoll,
dass einige Extremisten von rechts, religiös und links komplett bestreiten, wie reich die angeblich ausgebeuteten Massen sind. Den Untergang durch Umweltprobleme verhindern wir nicht durch noch mehr Konsum.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Tom Bombadil
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Tom Bombadil »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2021, 20:23)

Wenig später folgte eine Gesellschaft: 9. Nov. 2019
Welche Gesellschaft ist an dem Tag untergegangen?
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Tom Bombadil »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Aug 2021, 11:49)

Konsequenterweise muesstest du dann jeden der sich der Leistung fuer Wohlstand fuer alle verweigert von der sozialen Gerechtigkeit ausschliessen.
Dafür haben die Sozialisten Zwangsarbeit erfunden ;)
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Stoner

Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:42)

Dafür haben die Sozialisten Zwangsarbeit erfunden ;)
Ein Blick in Wiki hülfe, das zurückzunehmen.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, das war schlampig ausgedrückt.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Progressiver »

Gesellschaften bzw. Gesellschaftssysteme gehen unter, wenn sie ihre Umwelt im Übermaß ausbeuten. Wenn es dann nämlich wenige bis gar keine materiellen Ressourcen mehr gibt, dann kommt es zu einem Rückfall in tribalistische Strukturen. In früheren Zeiten gingen ganze Reiche zugrunde, weil ihnen die materielle Existenzgrundlage abhanden gekommen ist.

Als klassisches Beispiel im Kleinen kann man die Gesellschaft der Osterinsel nehmen. Als sie alle Bäume abgesägt hatten, um ihre Maori-Statuen zu produzieren, hatten sie irgendwann nichts mehr zu essen. Die Insel konnte die Ernährung der Bevölkerung nicht mehr tragen. Es kam folglich wohl zu Gewaltaktionen bis hin zu Kannibalismus, in der die Bevölkerung sich gegenseitig ausrottete.

Auf die heutigen Gesellschaften bezogen kann man aus diesem Beispiel viel lernen. Wir leben ja heute im Zeitalter der Globalisierung. Heutzutage werden nicht nur lokal einige Gebiete ausgeplündert, sondern der gesamte Planet Erde als Ganzes. Irgendwann werden aber auch in globalem Maßstab beispielsweise riesige Waldgebiete wie der Amazonasregenwald oder die Wälder Sibiriens verschwinden, weil die Menschen meinen, dass dieses Land für Ackerflächen gebraucht wird. Oder aber, die Klimaerwärmung trocknet die Wälder derart aus, dass nur ein Funke genügt, um riesige Flächen von Waldgebieten in Brand zu setzen und zu verwüsten. Gleichzeitig werden die Meere überfischt und mit immer mehr Plastik zugemüllt.

Seit der Steinzeit hielten es die Menschen so, dass sie jedes Mal, wenn sie ein bestimmtes Gebiet ausgeplündert hatten, weiter zogen, um sich neue Lebensräume zu suchen. Aber heute klappt dies nicht mehr. Der ganze Planet Erde wird gleichzeitig ausgebeutet. Wohin sollen die Menschen flüchten? Die Klimaflüchtlinge der Dritten Welt werden sich sicher aufmachen, um in die noch einigermaßen bewohnbaren Zonen zu begeben. Aber auch in den dortigen Ländern wird es vermutlich zunächst einmal zu gewaltigen Bürgerkriegen kommen, in denen sich die verschiedenen Bevölkerungsteile gegenseitig abschlachten. Die Klimaflüchtlinge werden folglich nicht nur vor der Hitze, der Wasserarmut etc. flüchten, sondern eben auch vor der Gewalt in ihren Heimatländern.

In Europa wiederum sieht die Lage auch nicht unbedingt besser aus. Der Flüchtlingsdruck wird in den nächsten Jahrzehnten beständig zunehmen. Gleichzeitig wird es aber auch bei uns immer mehr Extremwetterlagen geben. Auch ohne die Flüchtlingskrisen wird es zunehmend Verteilungskonflikte geben um dass Wasser, um Nahrung und andere Ressourcen. Die Gesellschaft droht zu zersplittern. Wenn es ungünstig läuft, dann werden irgendwann viele Leute lieber auf Rattenfänger und Populisten und Verschwörungstheoretiker hereinfallen als weiterhin die Idee der Demokratie hochzuhalten. Umso wichtiger ist es folglich, den Leuten klar zu machen, in was für eine existenzielle Krise wir als Deutsche, Europäer und Bewohner dieses Planeten hineinsteuern.

Der Klimawandel ist, zusammen mit der restlichen Ausplünderung des Planeten und der drohenden nuklearen Selbstauslöschung der Menschheit durch Atomkriege die größte Bedrohung für die Weiterexistenz der Menschheit. Und wie es in einem schlauen Wahlplakat zu lesen war: Er macht auch nicht vor der Landesgrenze halt. Und auch die Leute in NRW und in Rheinland-Pfalz durften in diesem Sommer bemerken, dass er auch nicht vor dem eigenen Haus und dem eigenen Leben halt macht.

Was machen aber die Politiker? Bei uns werden die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaften nicht beachtet. Irgendwann wird auch beispielsweise der Golfstrom versiegen. Es wird nur bis zum nächsten Wahltermin gedacht, anstatt die Probleme strategisch anzugehen. Und am liebsten verteilt man quasi Schlaftabletten an die Wahlbevölkerung, indem man die drohenden Probleme erst gar nicht benennt. Geschweige denn angeht. Das Wahlvolk soll bei Laune gehalten werden. Auch, wenn die Titanic Erde schon erste Todesopfer durch Dürren oder Flutkatastrophen zu beklagen hat. Man ist fast der Ansicht, dass die Politiker bis zum Schluss eine Gute-Laune-Wahlkampf machen wollen. Will man durch solch einen unehrlichen Politikstil die Demokratie retten können? Halten diese Politiker es für alle Zeit gegeben, dass sich die Welt in puncto Klimakrise, Flüchtlingskrisen usw. nie verschlechtern könnte? Wozu haben wir dann die vielen Wissenschaftler, wenn die Politik nicht auf sie hört und ihre Erkenntnisse in Taten umsetzt? Im Großen und Ganzen wird dann versprochen, dass man die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius begrenzen will. In der praktischen Politik geht es aber dann doch in die entgegengesetzte Richtung, so dass das Klima sogar noch schneller noch weiter angeheizt wird.

Jedenfalls, wie gesagt: Unsere Vorfahren aus der Steinzeit zogen als Räuber und Plünderer durch die Gegend. Wenn ein bestimmtes Gebiet ausgeplündert wurde, zogen sie einfach weiter. Aus diesem Steinzeitdenken heraus gab es bisher keine wesentliche Verbesserung. Abgase werden in die Luft gepustet. Die Weltmeere werden überfischt. Sowohl an Land als auch im Wasser türmen sich immer größere Müllberge. Und das gewaltige Artensterben geht derweil munter weiter.

Also, ja: Alle Gesellschaften bzw. Gesellschaftssysteme sind zum Untergang verdammt, wenn sie es nicht schaffen, ressourcenschonend und nachhaltig zu leben. Dies gilt für alle früheren Gesellschaften. Aber auch unsere heutigen real existierenden Gesellschaftssysteme, die es derzeit auf diesem Planeten gibt, sind dem Untergang geweiht, wenn sie sich nicht von diesem Steinzeitdenken befreien können oder wollen, dass man alle Müllprobleme ungestraft in die Luft oder den Boden oder ins Wasser quasi externalisieren könnte. Und wenn die Ressourcen dann immer knapper werden, wird es zu Verteilungskämpfen zwischen verschiedenen Staaten, aber auch innerhalb bestehender Gesellschaften eines bestimmten Landes kommen. Es ist aber nicht in Stein gemeißelt, dass die Demokratie für immer bestehen wird. Auch Staaten mit funktionierenden demokratischen Strukturen können in die Hände von Autokraten fallen. Oder es entwickeln sich Bürgerkriege. Sei es nun in einer heißen oder kalten Form.

Was die Zukunft betrifft, so habe ich keine Lust, mal als Opfer der Klimakatastrophe zu enden. Ich werde hier in Deutschland und Europa folglich Parteien wählen, die die Situation verbessern wollen anstatt alles nur noch schlimmer zu machen. Da bin ich also Handlungsoptimist. Aber im Hintergrund schwebt schon auch der Gedanke, dass auch unsere Gesellschaftsform früher oder später dem Untergang geweiht sein wird, da es unmöglich sein wird, bei immer schlimmeren Wetterextremen alle Leute gleichermaßen mit Nahrung, Wasser oder anderen Ressourcen zu versorgen.

Und wenn wir die Dinge global betrachten, dann kommt im großen Maßstab auch wieder das Schicksal der Osterinsel ins Spiel. Als es dort aufgrund der Tatsache, dass die Wälder abgeholzt wurden und das Land überweidet wurde, zu einem Ressourcenmangel kam, schrumpfte die Bevölkerung auf ein Minimum. Wenn also das Weltklima sich weiter so erhitzt, wird es auch auf globalem Maßstab immer schwieriger werden, Landwirtschaft zu betreiben. Ein paar Jahrzehnte wird die Lage vielleicht noch gut gehen. Doch dann werden die Ökosysteme der Erde nach und nach immer mehr quasi wegen multiplem Organversagen kollabieren. Und die Menschen werden wegen Hunger, Durst, Seuchen, Kriegen, Bürgerkriegen usw. krepieren wie die Fliegen. Dann wird es weltweit keine acht bis zehn Milliarden Menschen mehr geben. Sondern die verbleibende Population in den restlichen habitablen Zonen wird nur noch ein Bruchteil dessen umfassen, was wir heute gewohnt sind. Ich schrieb bereits, dass ich mich als Handlungsoptimist sehe. Vom Denken her bin ich allerdings ein Gesinnungspessimist.

Was bleiben wird von der Weltgesellschaft in einer globalisierten Welt wird ein total zugemüllter, überhitzter Planet sein, auf dem es für Flora und Fauna sehr schwer sein wird, weiter zu existieren. Und da der Mensch als Art immer auch Teil des Ganzen bleiben wird, so fürchte ich, dass er es schaffen wird, auch sich selbst entweder absolut zu vernichten. Oder aber es wird irgendwann die Erde derart zerstört sein, dass nur ein winziger Bruchteil der heutigen Weltbevölkerung es schaffen wird, auf primitivem Restniveau ihr Leben zu fristen.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von FrankP »

1. Die Osterinsel ist gerade kein "klassisches Beispiel" aus der Geschichte, sondern eine krasse Ausnahme (Insellage).

2. Die Menschen der sog. Steinzeit zogen als kleine Hunter-Gatherer-Gruppen bei sehr niedriger Besiedlungsdichte durch die Gegend und "plünderten" ebenso wenig ihre Umwelt, wie zum Beispiel vergleichbar lebende Indianer im 18./19. Jahrhundert. Das war damals höchst "nachhaltig" - trotzdem wohl kein Rezept für die Zukunft...

3. "Der Klimawandel ist, zusammen mit der restlichen Ausplünderung des Planeten und der drohenden nuklearen Selbstauslöschung der Menschheit durch Atomkriege die größte Bedrohung für die Weiterexistenz der Menschheit." Das hört man ja immer wieder - bloß nie von den Klimawissenschaftlern, denen wir ja folgen sollen. Erbitte Hilfe in Form des Zitats einer Fachveröffentlichung, die nachweist, DASS und WIE genau das voraussichtlich demnächst passiert. Wo doch das IPCC die schlimmen "Kipp-Punkte" aus dem aktuellen Bericht gerade erst rausgeschmissen hat...

4. Am 26.09. grün wählen... kann man natürlich machen. Aber damit ernsthaft die Absicht zu verbinden, hierdurch "nicht zum Opfer der Klimakatastrophe" zu werden, weil dann nämlich offenbar der gesamte Planet vor dem Verderben gerettet wird... ist das wirklich noch "Optimismus"? Ich würde es anders nennen.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Progressiver »

FrankP hat geschrieben:(18 Sep 2021, 16:58)

1. Die Osterinsel ist gerade kein "klassisches Beispiel" aus der Geschichte, sondern eine krasse Ausnahme (Insellage).
Ich habe die Osterinsel als "klassisches Beispiel" gerade deswegen genommen, weil es sich bei ihr um eine Insellage handelt. Da gab es keine Einflüsse von außen, die in das Geschehen eingreifen konnten. Und vor allem: die Menschen zeigten im kleinen Mikrokosmos, zu was sie fähig sein können. Und wohin hätten sie auch flüchten können?

Die globalisierte Welt von heute sehe im Großen und Ganzen auch als eine Osterinsel an. Der allergrößte Teil des Universums ist lebensfeindlich und unbewohnbar. Unsere Erde ist in diesem Maßstab folglich auch nur eine winzige Insel, auf dem Leben möglich ist. Und auch, wenn sich manche Phantasten eine Besiedlung des Mars herbeiwünschen, werden realistische Menschen doch einsehen müssen, dass eine Flucht von dem Planeten nicht möglich sein wird.

Ich sehe also das Schicksal der Osterinsel nur als eine kleine Blaupause an für das, was heute im großen Stil mit der ganzen Erde gemacht wird. Die Dimensionen mögen andere sein. Die Art des menschlichen Steinzeitdenkens hat sich jedoch nicht verändert.
2. Die Menschen der sog. Steinzeit zogen als kleine Hunter-Gatherer-Gruppen bei sehr niedriger Besiedlungsdichte durch die Gegend und "plünderten" ebenso wenig ihre Umwelt, wie zum Beispiel vergleichbar lebende Indianer im 18./19. Jahrhundert. Das war damals höchst "nachhaltig" - trotzdem wohl kein Rezept für die Zukunft...
Auch die Steinzeitmenschen waren keine edlen Wilden. Natürlich plünderten auch sie schon ihre Umwelt aus. Und zogen dann weiter. Da die Steinzeitmenschen sich auch von der Jagd auf Mammuts ernährten, starben diese dann aus. Als die Maori viel später Neuseeland erreichten, starben dort auch erst einmal ganze Arten von Riesenvögeln aus. Immer und überall, wo der Mensch hinkommt, bringt er sein Steinzeitgehirn mit. Und dessen Denkweise sagt ihm, dass ein nachhaltiger Umgang mit der Natur nicht nötig sei. So kommt es dann, dass immer und immer wieder ganze Gesellschaften in den Untergang hineintaumeln, weil sie unfähig sind, nachhaltig zu wirtschaften. Und warum sollte es bei den heutigen Gesellschaften anders sein?
4. Am 26.09. grün wählen... kann man natürlich machen. Aber damit ernsthaft die Absicht zu verbinden, hierdurch "nicht zum Opfer der Klimakatastrophe" zu werden, weil dann nämlich offenbar der gesamte Planet vor dem Verderben gerettet wird... ist das wirklich noch "Optimismus"? Ich würde es anders nennen.
Die grünen Heuchler wähle ich schon lange nicht mehr. Gerade bei uns in Baden-Württemberg zeigen sie doch, dass sie nur grün angemalte Schwarze sind. Da gibt es wirklich andere Parteien, die es ernster meinen mit dem Klimaschutz und der sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft. Es ist meines Erachtens eine große Lebenslüge der Grünen, dass sie meinen, man könne ohne großen Schritte unser derzeitiges Gesellschaftssystem erhalten. Und auch sie schenken den Wählern nicht reinen Wein ein. Es gibt genügend Fachliteratur, bei der aufgezeigt wird, wie dramatisch sich die Situation noch zu unseren Lebenszeiten verschlechtern wird. Und es gibt aber auch genügend Pläne für einen "Green New Deal". An Lösungsmöglichkeiten mangelt es folglich nicht. Man muss sie nur umsetzen. Aber die meisten Menschen denken da nur bis zu ihrer Nasenspitze. Vorausschauende Planung und Gefahrenabschätzung sind Wählern und Politikern fremd. Die Partei der Grünen zähle ich folglich auch nur zum Orchester, das bis zum Schluss "Gute-Laune-Musik" auf der Titanic Erde verbreiten will.

In diesem Sinne meine ich es ja auch, dass ich einerseits Handlungsoptimist, andererseits Gesinnungspessimist bin. Ich kann bei Wahlen nur eine Partei wählen, die die Probleme erkennt und Lösungen aufzeigt. Ich bin der letzte, der die Flinte ins Korn schmeißt. Aber was die Mentalität meiner Mitmenschen auf dem Planeten betrifft, so habe ich ich dennoch ein ungutes Gefühl, dass die Sache gewaltig schief gehen kann.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von harry52 »

Progressiver hat geschrieben: Die grünen Heuchler wähle ich schon lange nicht mehr.... Es ist meines Erachtens eine große Lebenslüge der Grünen, dass sie meinen, man könne ohne großen Schritte unser derzeitiges Gesellschaftssystem erhalten. Und auch sie schenken den Wählern nicht reinen Wein ein.
Ich habe die Grünen noch nie gewählt,
aber ganz weit weg davon, es mal zu tun, bin ich nicht. Ich war heute in der Stadt und habe am längsten am Stand der Grünen verweilt. Was mir die Grünen aktuell sympathisch macht, ist die Tatsache, dass sie mit Abstand die Partei sind, die die meisten Hassmails bekommt und viele der Hassbotschaften kommen aus Russland.

Das Putin Regime hat richtig viel Angst
vor den Grünen, u.a. deswegen, weil fossile Brennstoffe die größte Einnahmequelle sind. Außerdem sind die Grünen Vertreter moderner Ansichten bzgl. Homosexuellen und Frauen, die man gleich und fair behandeln soll.

Kyrill I, Putins geliebter Patriach der russisch orthodoxen Kirche
hat hingegen mehrfach gesagt, dass Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern sollen. Ich selber habe einen anderen Vertreter der russisch orthodoxen Kirche in einem Interview gesehen, der ganz offen sagte, dass "Emanzen" verprügelt werden sollten und dass man Homosexuelle totschlagen sollte.

Jetzt mal was zu "grünen Heuchlern".
Ja das unterschreibe ich. Es gibt eine Reihe von Studien, die gezeigt haben, dass die Anhänger der Grünen (und der FDP) mehr verdienen als die anderer Parteien und tatsächlich auch mehr das Klima schädigen als beispielsweise der typische CDU oder SPD Wähler.

Man muss aber dazu sagen,
dass die Grünen (und auch alle anderen Parteien), früher des öfteren in Wahlkämpfen sehr schlechte Erfahrung damit gemacht haben, ehrlich zu sein. Wollen wir, die Wähler die Wahrheit wirklich hören und wählen wir die unangenehme Wahrheit?

Nur mal so als Beispiel:
Im Jahr 2019 (also vor Corona) wurden zum erstenmal mehr als eine million SUVs mit Verbrennungsmotor in Deutschland gekauft und zugelassen. Seit Jahrzehnten werden unsere Autos immer größer und unsere Flugreisen gehen in immer weiter entfernte Ziele. Wählen wir das 1 Liter Auto mit 30 PS? Wählen wir die Rente mit 69, die angesichts der Demografie notwendig wäre? Wollen wir das überhaupt hören?

Nein!!!
Wir sind die Heuchler und Verdränger und die Parteien, die die Wahrheit sagen, werden nicht gewählt. Die Parteien sind verlogen, weil wir verlogen sind.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von JJazzGold »

harry52 hat geschrieben:(18 Sep 2021, 23:00)

Ich habe die Grünen noch nie gewählt,
aber ganz weit weg davon, es mal zu tun, bin ich nicht. Ich war heute in der Stadt und habe am längsten am Stand der Grünen verweilt. Was mir die Grünen aktuell sympathisch macht, ist die Tatsache, dass sie mit Abstand die Partei sind, die die meisten Hassmails bekommt und viele der Hassbotschaften kommen aus Russland.

Das Putin Regime hat richtig viel Angst
vor den Grünen, u.a. deswegen, weil fossile Brennstoffe die größte Einnahmequelle sind. Außerdem sind die Grünen Vertreter moderner Ansichten bzgl. Homosexuellen und Frauen, die man gleich und fair behandeln soll.

Kyrill I, Putins geliebter Patriach der russisch orthodoxen Kirche
hat hingegen mehrfach gesagt, dass Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern sollen. Ich selber habe einen anderen Vertreter der russisch orthodoxen Kirche in einem Interview gesehen, der ganz offen sagte, dass "Emanzen" verprügelt werden sollten und dass man Homosexuelle totschlagen sollte.

Jetzt mal was zu "grünen Heuchlern".
Ja das unterschreibe ich. Es gibt eine Reihe von Studien, die gezeigt haben, dass die Anhänger der Grünen (und der FDP) mehr verdienen als die anderer Parteien und tatsächlich auch mehr das Klima schädigen als beispielsweise der typische CDU oder SPD Wähler.

Man muss aber dazu sagen,
dass die Grünen (und auch alle anderen Parteien), früher des öfteren in Wahlkämpfen sehr schlechte Erfahrung damit gemacht haben, ehrlich zu sein. Wollen wir, die Wähler die Wahrheit wirklich hören und wählen wir die unangenehme Wahrheit?

Nur mal so als Beispiel:
Im Jahr 2019 (also vor Corona) wurden zum erstenmal mehr als eine million SUVs mit Verbrennungsmotor in Deutschland gekauft und zugelassen. Seit Jahrzehnten werden unsere Autos immer größer und unsere Flugreisen gehen in immer weiter entfernte Ziele. Wählen wir das 1 Liter Auto mit 30 PS? Wählen wir die Rente mit 69, die angesichts der Demografie notwendig wäre? Wollen wir das überhaupt hören?

Nein!!!
Wir sind die Heuchler und Verdränger und die Parteien, die die Wahrheit sagen, werden nicht gewählt. Die Parteien sind verlogen, weil wir verlogen sind.
Wir?

Ich habe es nicht nötig zu heucheln, weshalb ich es auch nicht nötig habe die Grünen zu wählen, um damit mein aufgrund von Heuchelei schlechtes Gewissen zu beruhigen. Egal ob es sich um SUV handelt, oder um die Lüge, von Australien bis Kanada zu fliegen, um vorwiegend Klimaschäden zu begutachten.

Mein Leben habe ich im Rahmen der mir gebotenen Möglichkeiten nicht nur gelebt, sondern in vollen Zügen genossen und ich würde es im selben zeitlichen Rahmen wieder so machen. Retrospektiv-Scham gibt es bei mir nicht.

Im Gegenzug trage ich heute gerne dazu bei, die heute anstehenden Probleme zu bewältigen. Aber im wohlüberlegten Rahmen, der langfristig wirkt und nicht in kurzsichtig kurzfristigen Rahmen der grün geschürten Hysterie, oder des Enkeljaulens. Die kommende Zeit ist ihre Zeit. Die können Sie dazu nutzen, es angeblich besser zu machen. Go ahead. Aber tragt auch die Konsequenzen. Denn die treffen euch, mich nicht mehr.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
FrankP

Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von FrankP »

Progressiver hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:17)
Immer und überall, wo der Mensch hinkommt, bringt er sein Steinzeitgehirn mit. Und dessen Denkweise sagt ihm, dass ein nachhaltiger Umgang mit der Natur nicht nötig sei. So kommt es dann, dass immer und immer wieder ganze Gesellschaften in den Untergang hineintaumeln, weil sie unfähig sind, nachhaltig zu wirtschaften. Und warum sollte es bei den heutigen Gesellschaften anders sein?
Auch wenn "Steinzeit" etc. jetzt ja nicht das eigentliche Thema ist... :D Hältst Du das Leben indigener Stämme im Amazonasbecken tatsächlich für nicht nachhaltig?

Problematisch wird's m. M. n. doch erst, wenn man Menschen Mittel jenseits der "Natürlichkeit" an die Hand gibt, ihre Umwelt zu zerstören - durch moderne Medizin, Maschinen etc. Dafür ist unser Steinzeithirn tatsächlich nicht gemacht - für steinzeitliche Verhältnisse aber sehr wohl. Es ist zum Glück dabei aber auch ziemlich flexibel - wir bestehen aus weit mehr als nur Instinkten.

Abgesehen davon denke ich nicht, dass "ausplündern" der klassische Weg zum Untergang ist - es kommt eher dazu, dass neue Wege entwickelt werden, um mit der sich ändernden Umwelt umzugehen, dafür gibt's eine Menge Beispiele.

Meine Vermutung, warum Zivilisationen untergehen, richtet sich eher auf unvermeidlich immer komplexere und damit zunehmend fragile Strukturen. "Lieferkettenprobleme" gab es schon im alten Rom. Städtische Siedlungsweise verursachte schon im alten Griechenland Epidemien. Der Kampf um knappe Ressourcen führte schon früh zu Kriegen. etc.
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Re: Sind Gesellschaften grundsätzlich zum Untergang verdammt? Und wir?

Beitrag von Teeernte »

FrankP hat geschrieben:(20 Sep 2021, 15:42)

Auch wenn "Steinzeit" etc. jetzt ja nicht das eigentliche Thema ist... :D Hältst Du das Leben indigener Stämme im Amazonasbecken tatsächlich für nicht nachhaltig?

Problematisch wird's m. M. n. doch erst, wenn man Menschen Mittel jenseits der "Natürlichkeit" an die Hand gibt, ihre Umwelt zu zerstören -.
Ähmmmm >> wenn mehr als eine Person je Quadratkilometer auf ihr wohnt//davon lebt...
(MEHR wächst da eben nicht - die NATUR ist nicht auf MEHR MENSCH eingerichtet.)

70% Erdoberfläche ist WASSER ....auch "Schlecht" für "Überleben" ohne Technik....

Bei 100 je Quadratkilometer gibts schon "Anschlußzwang" bei der Kanalisation... :D :D :D

Wie man .....in der "NATUR" bei minus 40 Grad überleben will ....als "INDIGENER" Stamm nackend unterm Baumwipfel...?? :D :D :D

....immer diese UMWELTZERSTÖRER.... Nicht mal eigenen GRUND und Boden besitzen....immer Fremdgrund vollk...en.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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