Diktatursozialisierung?

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Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Oh, Mann, wie erbärmlich. Es ist also "Stimmungsmache", wenn jemand darauf hinweist, dass in den östlichen Bundesländern doppelt so viele Menschen rechtsradikal wählen wie in den westlichen Bundesländern. Sowas darf man nicht sagen, weil man doch die ach so sensibelen ostdeutschen Seelchen nicht antasten darf. Nazis sind Nazis. Egal wo die wohnen. Leider gibt es in Ostdeutschland anteilig doppelt so viele Arschlöcher von dieser Sorte als in Westdeutschland. Ich warte immer noch auf eine Erklärung für diesen Umstand. Bisher kam nur Empörung von "Ossis", die sich falsch verstanden fühlen und sowieso der Meinung sind, dass wir Wessies an allem schuld sind.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:38)

Wer ist uns ?
Ist Dir bewusst, dass Du hier in einem Diskussionsforum Beiträge schreibst? Wer könnte da wohl mit "uns" gemeint sein?
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:21)

Eine etwas distanziertere Betrachtung ist vermutlich möglich, wenn einem die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft oder Gruppe für die Bestimmung der eigenen Identität nicht so wichtig ist.
Genau. Mehr noch: Ein distanzierter und gelassener Blick auf einen Diskussionsgegenstand ist die Voraussetzung dafür, einen Sachverhalt zu verstehen und die verschiedenen Aspekte einer Sache gründlich zu beleuchten. Das bedeutet noch lange nicht, ein distanzierter, kühler Mensch zu sein. Nee, man ist einfach nur ein guter Beobachter und guter Beschreiber der Lage, wenn man sich so verhält. Und sich von irgendwelchen Volks-Gemeinschaften fernzuhalten, ist sowieso immer gut ;)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:38)

Wer ist uns ?
Gute Frage. Hier denkt und spricht doch eigentlich jeder nur für sich selbst. Dachte ich zumindest.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:43)

Ist Dir bewusst, dass Du hier in einem Diskussionsforum Beiträge schreibst? Wer könnte da wohl mit "uns" gemeint sein?
Damit hat jeder die Möglichkeit auf die Beiträge zu antworten, jeder für sich.
Somit müßte Deine Fragestellung lauten:
Was meinst Du damit, ich verstehe das nicht.

Richtigerweise hast Du natürlich erkannt, das ich ein Problem damit habe, wie Du DDR-Biographien zu interpretieren versuchst.
Auf den letzten zwei Seiten war wieder Deine Duckmäusertheorie im Vordergrund, verbunden mit markigen Einlassungen wie "Drecksstaat DDR".
Wie fühlt es sich wohl an, wenn man erklärt bekommt, das man in einem Drecksstaat sozialisiert wurde ?
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Dark Angel
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jun 2021, 16:51)

Diese Blockade war Teil eines Phänomens, das man "Kalter Krieg" nennt. Das ändert überhaupt nix daran, dass aus diesen historischen Begebenheiten heraus die Legende, die Erzählung von (West)Berlin als "Stadt der Freiheit" entstand. Und dass diese Erzählung eine nüchterne und objektive Art von Aufarbeitung deutlich überlagerte. Führe dir bei Gelegenheit mal die Geschichte der Akzeptanz des NS-Soziologen Pfeffer zu Gemüte. Bzw. auch den Schutz und die Protektion des vielleicht noch bekannteren Soziologen Schelsky zu Gemüte. Vor Antritt seiner Professorenstelle 1962 in Münster berief Pfeffer eine studentische Fachschafts-Versammlung ein und erklärte dort öffentlich, dass er ein Nazi war und dass er es jetzt nicht mehr ist. Das wurde dazumal als grandiose, geradezu sensationelle Form von "offener Aufarbeitung" gefeiert. Aus heutiger Sicht (ich habe grad erst vor wenigen Tagen ein Feature des eigenen Enkels von Pfeffer gehört) ... ist er im Grunde genommen ein Nazi geblieben. Sein sehr einflussreiches "Handwörterbuch der Politik" von 1956 verwendet etwa in völlig unkritischer Weise Begriffe wie "Rassenschande". Das Fazit von Kilian Pfeffer lautet:
https://www.swr.de/swr2/wissen/swr2-man ... 13-100.pdf
Bastelst du mal wieder Strohmänner und wirfst Nebelkerzen, weil du nicht zugeben willst, dass du keine Ahnung hast, was Geschichtsaufarbeitung ist und wie sie funktioniert?
Versuchst du deshalb wieder vom Thema abzulenken?
Geschichtsaufarbeitung beginnt mit der Aufarbeitung der eigenen Geschichte, mit der Auseinandersetzung mit der eigenen Sozialisation, mit seinem eigenen Werdegang und der ist IMMER subjektiv.
Niemand kann sich neben sich stellen und sich (selbst) von außen betrachten.
Das gleiche gilt für die Aufarbeitung der Geschichte einer Gesellschaft bzw einer zeitgeschichtlichen Epoche und DIESE Aufarbeitung erfolgt durch die entsprechenden Fachleute in Form der Analyse von dokumentiertem Archivmaterial, Aussagen von Zeitzeugen u.ä.
Solche Untersuchungen und Analysen können sehr kontrovers sein und sind das i.d.R auch und sie werden in der entsprechenden Community auch kontrovers diskutiert. Das liegt in der Natur der Sache, weil die Fachleute, die an der Aufarbeitung geschichtlicher Epochen beteiligt sind, in den unterschiedlichsten Gesellschaften sozialisiert worden sind.
Aber eins sind diese Untersuchungen, Analysen und Schlussfolgerungen mit Sicherheit NICHT - nämlich Erzählungen!
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jun 2021, 16:51)
Das scheint die These von der Soziologisierungsdeterminiertheit zunächst zu bestätigen. Tut es aber nicht! Der eigene Enkel schreibt so kritisch und distanziert über seinen eigenen Großvater. Und das geht prinzipiell nur, indem man zunächst erstmal auf Distanz geht. Auf Abstand. Man kann immer so und man immer auch anders!
Und noch ein Strohmann!
NIEMAND - außer DIR - hat auch nur ansatzweise von einer "Soziologisierungsdeterminiertheit" gesprochen, geschweige denn die These aufgestellt, dass es so etwas wie "Soziologisierungsdeterminiertheit" gibt.
Das ist ganz allein DEINE Erfindung.
Bereits am Anfang des Threads wurde versucht, dir zu erklären, was Sozialisation ist und wie sie funktioniert - offensichtlich ohne jeden Erfolg. :x
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:21)

Eine etwas distaniertere Betrachtungz ist vermutlich möglich, wenn einem die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft oder Gruppe für die Bestimmung der eigenen Identität nicht so wichtig ist.
Ja, die Möglichkeit, sich selbst mit einer gewissen Distanz zu betrachten, besteht durchaus, auch wenn das alles andere als leicht ist.
Ich denke allerdings, dass die Fähigkeit zur distanzierten Selbstbetrachtung ein Teil der eigenen (individuellen) Identität ist und das dies dem Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Gruppe keinen Abbrucht tut bzw tun muss.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:41)

Oh, Mann, wie erbärmlich. Es ist also "Stimmungsmache", wenn jemand darauf hinweist, dass in den östlichen Bundesländern doppelt so viele Menschen rechtsradikal wählen wie in den westlichen Bundesländern. Sowas darf man nicht sagen, weil man doch die ach so sensibelen ostdeutschen Seelchen nicht antasten darf. Nazis sind Nazis. Egal wo die wohnen. Leider gibt es in Ostdeutschland anteilig doppelt so viele Arschlöcher von dieser Sorte als in Westdeutschland. Ich warte immer noch auf eine Erklärung für diesen Umstand. Bisher kam nur Empörung von "Ossis", die sich falsch verstanden fühlen und sowieso der Meinung sind, dass wir Wessies an allem schuld sind.
Einspruch euer Ehren!
Von mir wirst du keine Empörung gelesen haben. EIN Erklärungsversuch, warum das so ist, habe ich zu geben versucht, scheint dir entgangen zu sein.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:41)
Oh, Mann, wie erbärmlich. Es ist also "Stimmungsmache", wenn jemand darauf hinweist, dass in den östlichen Bundesländern doppelt so viele Menschen rechtsradikal wählen wie in den westlichen Bundesländern. Sowas darf man nicht sagen, weil man doch die ach so sensibelen ostdeutschen Seelchen nicht antasten darf. Nazis sind Nazis. Egal wo die wohnen. Leider gibt es in Ostdeutschland anteilig doppelt so viele Arschlöcher von dieser Sorte als in Westdeutschland. Ich warte immer noch auf eine Erklärung für diesen Umstand. Bisher kam nur Empörung von "Ossis", die sich falsch verstanden fühlen und sowieso der Meinung sind, dass wir Wessies an allem schuld sind.
Nicht überraschend, AFD-Wähler sind Nazis und Arschlöcher.
Das ist doch ein klares, aber erwartbares Statement von Dir, warum sagt Du das nicht gleich ?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:52)

Gute Frage. Hier denkt und spricht doch eigentlich jeder nur für sich selbst. Dachte ich zumindest.
Ja, sehr sinnig. Wir alle sprechen doch aber auch miteinander, oder nicht? Das definiert dann das "uns". Oder nicht? Alternativ müsste man ja denken, dass wir alle hier in politischer Onanie nur Selbstgespräche führen würden.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 18:47)

Ja, sehr sinnig. Wir alle sprechen doch aber auch miteinander, oder nicht? Das definiert dann das "uns". Oder nicht? Alternativ müsste man ja denken, dass wir alle hier in politischer Onanie nur Selbstgespräche führen würden.
Hier gibt es aber auch Dialoge zwischen Usern, und da ist es halt merkwürdig, wenn die eine Seite von "uns" und "wir" spricht, während die andere Seite des Dialogs das "ich" verwendet. Formulierungen wie "erkläre uns das doch bitte mal" klingen so, als müsse sich ein Einzelner gegen die vielen verteidigen oder sich ihnen gegenüber erklären. Nee, bleib nur immer schön beim "ich". Macht sich besser. Ist konkreter, unmittelbarer. Klingt auch nicht so abgehoben und unfreundlich.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 18:45)

Nicht überraschend, AFD-Wähler sind Nazis und Arschlöcher.
Das ist doch ein klares, aber erwartbares Statement von Dir, warum sagt Du das nicht gleich ?
Jetzt kann ich Dir nicht mehr folgen. Wenn das von mir "erwartbar" war, sollte es Dich doch nicht überraschen, dass ich das so geschrieben habe. Warum deutest Du nun an, dass ich da irgendwas hinter dem Berg gehalten hätte? Ich schreibe doch unausgesetzt, dass Menschen, die Nazis wählen, Arschlöcher sind. Was soll ich denn noch tun, damit klar wird was ich meine? Du magst es ja von mir aus gern so sehen, dass man auch mal Nazis wählen darf. Ich sehe es halt nicht so. WAs ist daran auszusetzen?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:41)

Oh, Mann, wie erbärmlich. Es ist also "Stimmungsmache", wenn jemand darauf hinweist, dass in den östlichen Bundesländern doppelt so viele Menschen rechtsradikal wählen wie in den westlichen Bundesländern. Sowas darf man nicht sagen, weil man doch die ach so sensibelen ostdeutschen Seelchen nicht antasten darf. Nazis sind Nazis. Egal wo die wohnen. Leider gibt es in Ostdeutschland anteilig doppelt so viele Arschlöcher von dieser Sorte als in Westdeutschland. Ich warte immer noch auf eine Erklärung für diesen Umstand. Bisher kam nur Empörung von "Ossis", die sich falsch verstanden fühlen und sowieso der Meinung sind, dass wir Wessies an allem schuld sind.
Die Parteien hatten in Anhalt diese Parolen...>>
Klima retten
Lehrermangel bekämpfen
Ärztemangel bekämpfen
Unsere Heimat - unsere Menschen
Ich kann ich will ich werde
Es ist Zeit für gute Löhne
Grün für Mutter Natur

und
Ihr hattet dazu 30 Jahre ZEIT. (Pfeil auf den Slogan der anderen Parteien)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 18:35)

Einspruch euer Ehren!
Von mir wirst du keine Empörung gelesen haben. EIN Erklärungsversuch, warum das so ist, habe ich zu geben versucht, scheint dir entgangen zu sein.
Sehr merkwürdig. Ich war sicher, dass ich gerade schon auf Deinen Beitrag geantwortet hatte. Jetzt finde ich die Antwort aber komischerweise nicht mehr.

Deshalb in Kürze und mit dem Risiko einer Doppelung: Du warst nicht gemeint. Es war der User Franzmannzini, der mit einem Zitat das Stichwort "Stimmungsmache" in die Runde geworfen hat. Auf den habe ich mich bezogen.
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Fr 18. Jun 2021, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 17:59)

Damit hat jeder die Möglichkeit auf die Beiträge zu antworten, jeder für sich.
Somit müßte Deine Fragestellung lauten:
Was meinst Du damit, ich verstehe das nicht.

Richtigerweise hast Du natürlich erkannt, das ich ein Problem damit habe, wie Du DDR-Biographien zu interpretieren versuchst.
Auf den letzten zwei Seiten war wieder Deine Duckmäusertheorie im Vordergrund, verbunden mit markigen Einlassungen wie "Drecksstaat DDR".
Wie fühlt es sich wohl an, wenn man erklärt bekommt, das man in einem Drecksstaat sozialisiert wurde ?
Ich fürchte, in dieser arroganten "Drecksstaat DDR"-Haltung liegt für viele Ostdeutsche sogar eine der Ursachen, warum sie so wählen, wie sie wählen. Ja, wie fühlt es sich wohl an, in einem "Drecksstaat" gelebt, geliebt, gearbeitet, eine Familie gegründet, mit Freunden seine Zeit verbracht und diverse politische Kämpfe ausgefochten zu haben? Wie fühlt sich das wohl an? Gute Frage. Das nennt man schlicht Abwertung.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:06)

Ich fürchte, in dieser arroganten "Drecksstaat DDR"-Haltung liegt für viele Ostdeutsche sogar eine der Ursachen, warum sie so wählen, wie sie wählen. Ja, wie fühlt es sich wohl an, in einem "Drecksstaat" gelebt, geliebt, gearbeitet, eine Familie gegründet, mit Freunden seine Zeit verbracht und diverse politische Kämpfe ausgefochten zu haben? Wie fühlt sich das wohl an? Gute Frage. Das nennt man schlicht Abwertung.
Erinnerung....>>

Die JUNGEN >>> in der BRD geborenen Ossis haben den Drecksstaat in dem sie geboren sind , quittiert ???

Die OLLEN Stasis , wie bekannt >>CDU.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:00)

Jetzt kann ich Dir nicht mehr folgen. Wenn das von mir "erwartbar" war, sollte es Dich doch nicht überraschen, dass ich das so geschrieben habe. Warum deutest Du nun an, dass ich da irgendwas hinter dem Berg gehalten hätte? Ich schreibe doch unausgesetzt, dass Menschen, die Nazis wählen, Arschlöcher sind. Was soll ich denn noch tun, damit klar wird was ich meine? Du magst es ja von mir aus gern so sehen, dass man auch mal Nazis wählen darf. Ich sehe es halt nicht so. WAs ist daran auszusetzen?
Auch diese Meinungsäußerung zeigt, das Herr Wanderwitz falsch liegt.
Denn Arschlöcher sind und können kein Resultat einer Sozialisierung in der Diktatur sein.
https://www.focus.de/kultur/buecher/tid ... 37412.html
Denn Arschlöcher gibt es viele. Viele, viele mehr als nur AFD-Wähler.
Der Abgreifer
Der Besserwisser
Der Choleriker
Der Distanzlose (Abstand !)
Der Lügner
Der Missgönner
Das Pseudoarschloch
Der Querulant (AFD-Wähler)
Der "Radfahrer"
Der Urteilsprophet
Der Schnorrer
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:13)

Erinnerung....>>

Die JUNGEN >>> in der BRD geborenen Ossis haben den Drecksstaat in dem sie geboren sind , quittiert ???

Die OLLEN Stasis , wie bekannt >>CDU.
Ich verstehe nicht, was du meinst. Sorry. Vielleicht noch mal in ganzen Sätzen für mich Alte? ;)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 18:54)

Hier gibt es aber auch Dialoge zwischen Usern, und da ist es halt merkwürdig, wenn die eine Seite von "uns" und "wir" spricht, während die andere Seite des Dialogs das "ich" verwendet. Formulierungen wie "erkläre uns das doch bitte mal" klingen so, als müsse sich ein Einzelner gegen die vielen verteidigen oder sich ihnen gegenüber erklären. Nee, bleib nur immer schön beim "ich". Macht sich besser. Ist konkreter, unmittelbarer. Klingt auch nicht so abgehoben und unfreundlich.
noch nie was von pluralis majestatis gehört ;)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:05)

Sehr merkwürdig. Ich war sicher, dass ich gerade schon auf Deinen Beitrag geantwortet hatte. Jetzt finde ich die Antwort aber komischerweise nicht mehr.

Deshalb in Kürze und mit dem Risiko einer Doppelung: Du warst nicht gemeint. Es war der User Franzmannzini, der mit einem Zitat das Stichwort "Stimmungsmache" in die Runde geworfen hat. Auf den habe ich mich bezogen.
:) ;) Ich weiß, dass du mich nicht persönlich angesprochen hast.
Ich habe allerdings auf empörte Reaktionen zu meinem Erklärungsversuch - den Hinweis auf einen recht ausgeprägten rechtsradikalen bzw rechtsextremen "Bodensatz" in der DDR-Gesellschaft und woher dieser stammte, gehofft.
Nicht unbedingt von dir, eher von den "üblichen Verdächtigen".
Man könnte diesen Erklärungsversuch des rechtsextremen "Bodensatzes" in der DDR-Gesellschaft damit abtun, dass Jugend nunmal gegen die ältere Generation rebelliert und noch weiter links nicht mehr ging, die jungen Leute deshalb nach rechts ausgewichen sind. Das wäre allerdings zu einfach, weil gerade diese jungen Menschen, denen es aufgrund der Privilegien, die ihre Eltern genossen, besonders gut ging, sie Zugang zu Konsumgütern hatten, von denen normale DDR-Bürger nur träumen konnten, miterleben mussten, wie alles zerbrach, die Privilegien ihrer Eltern und damit auch ihre eigenen den Bach runter gingen, die feststellen mussten, dass Leistung zählt und nicht Herkunft.
Das hat sie m.M.n. noch tiefer in den rechten Sumpf eintauchen lassen und diese Sichtweise - geboren aus der eigenen Frustruation - wird an die nachfolgende Generation weiter gegeben. Dabei bieten die Sozialisation in der Diktatur und die eigene Diktaturaffinität einen guten Nährboden.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:19)

Ich verstehe nicht, was du meinst. Sorry. Vielleicht noch mal in ganzen Sätzen für mich Alte? ;)

Die JUNGEN in der BRD geborenen haben AfD gewählt, die ALTEN ü60 haben die CDU GERETTET:
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:28)

Die JUNGEN in der BRD geborenen haben AfD gewählt, die ALTEN ü60 haben die CDU GERETTET:
Und die Wähler der Linken, um die AFD zu verhindern, laut Herrn Bartsch.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:26)

noch nie was von pluralis majestatis gehört ;)
Natürlich, Ihro Gnaden :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:06)

Ich fürchte, in dieser arroganten "Drecksstaat DDR"-Haltung liegt für viele Ostdeutsche sogar eine der Ursachen, warum sie so wählen, wie sie wählen. Ja, wie fühlt es sich wohl an, in einem "Drecksstaat" gelebt, geliebt, gearbeitet, eine Familie gegründet, mit Freunden seine Zeit verbracht und diverse politische Kämpfe ausgefochten zu haben? Wie fühlt sich das wohl an? Gute Frage. Das nennt man schlicht Abwertung.
Nunja - "Drecksstaat DDR" mag durchaus Vulgärvokabular sein, ein Unrechtsstaat war die DDR allemal.
Und nein, das ist keine Abwertung und die Erkenntnis, in einem Unrechtsstaat gelebt zu haben, leben zu müssen, ist absolut kein Grund den rechtsextremen Rand zu wählen, genauso wenig wie es eine Abwertung der Person ist, zu deren ganz persönlichen Biographie das Leben in einem Unrechtsstaat gehört.
Allerdings scheint es (auch) eine gewisse Trotzreaktion gewisser Personen zu sein, wieder und wieder das linke Pendant zu wählen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:27)

Man könnte diesen Erklärungsversuch des rechtsextremen "Bodensatzes" in der DDR-Gesellschaft .
AfD vorrangig Selbständige, Arbeiter ....20% mit Abitur.... vorrangig die JUNGEN, die die DDR nie gesehen haben..
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:33)

Natürlich, Ihro Gnaden :D
Ich finde du solltest den Kohlhaas schon auch entsprechend ansprechen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:29)

Und die Wähler der Linken, um die AFD zu verhindern, laut Herrn Bartsch.
Die LINKE gab AB an alle...
Die Statistik zeigt die Wählerwanderung von und zu den Linken bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 06. Juni 2021 (Saldo aus zu- und abgewanderten Wählern). Die Linke verlor bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Jahr 2021 Wählerstimmen an alle politische Lager. Im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl 2016 verlor die Partei netto insgesamt rund 4.000 Wähler an die FDP.
Die Wählerwanderung zeigt den Saldo aus zu- bzw. abgewanderten Wählern im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl. Das Wanderungsmodell von infratest dimap bildet den Umfang von Wanderungsströmen zwischen zwei Wahlen ab. Die Wählerwanderungsströme zwischen den Parteien und die „Haltequoten“ für identische Parteien werden dabei geschätzt. Grundlage sind amtliche Statistiken, repräsentative Umfragen vor der Wahl und am Wahltag sowie das Ergebnis der vorläufigen Auszählung am Wahlsonntag. In der Wählerwanderung werden aktuelle und frühere Nichtwähler berücksichtigt sowie Änderungen in der Zusammensetzung der Wählerschaft (zugezogene und weggezogene Wähler sowie neu hinzugekommene Erstwähler und verstorbene frühere Wähler).

https://de.statista.com/statistik/daten ... cContainer

2000 an die AfD 3000 an die SPD....
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:29)

Und die Wähler der Linken, um die AFD zu verhindern, laut Herrn Bartsch.
Hat der Bartsch das so gesagt? Hast du mal das Originalzitat zur Hand? Würde mich interessieren.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:36)

Ich finde du solltest den Kohlhaas schon auch entsprechend ansprechen.
Meinste? Ich denk mal drüber nach :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:34)

AfD vorrangig Selbständige, Arbeiter ....20% mit Abitur.... vorrangig die JUNGEN, die die DDR nie gesehen haben..
Die haben jedoch Eltern, die in der DDR sozialisiert wurden.
Übrigens ist es ein Trugschluss, dass vorrangig junge Menschen AfD wählen würden bzw gewählt hätten.
AfD-Wähler sind Männer mittleren Alters und das nicht nur bei den Landtagswahlen in Sachsen Anhalt. Diesen Trend im Wahlverhalten gibt es seit Bestehen der AfD. Und es gibt ihn in Ost und West.
Es muss also recht spezifische Gründe geben, warum diese Partei im Osten so viel Zuspruch hat.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:33)

Nunja - "Drecksstaat DDR" mag durchaus Vulgärvokabular sein, ein Unrechtsstaat war die DDR allemal.
Und nein, das ist keine Abwertung und die Erkenntnis, in einem Unrechtsstaat gelebt zu haben, leben zu müssen, ist absolut kein Grund den rechtsextremen Rand zu wählen, genauso wenig wie es eine Abwertung der Person ist, zu deren ganz persönlichen Biographie das Leben in einem Unrechtsstaat gehört.
Allerdings scheint es (auch) eine gewisse Trotzreaktion gewisser Personen zu sein, wieder und wieder das linke Pendant zu wählen.
In der DDR gab es Unrecht, und das nicht zu knapp, ein Unrechtsstaat war sie dennoch nicht. Dieser Kommentar von Bürgerrechtler und Pfarrer Friedrich Schorlemmer ist eigentlich das Beste, was ich bislang zum Stichwort "die DDR - ein Unrechtsstaat?" las. Sehe ich alles genauso. Für alle, die es interessiert... Sehr lesbare Sache :thumbup:

https://www.sueddeutsche.de/politik/ddr ... .2189246-0
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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3x schwarzer Kater
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:42)

Meinste? Ich denk mal drüber nach :D
ich finde das gehört sich. Vielleicht wird er dann auch wieder etwas freundlicher ;)
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:39)

Hat der Bartsch das so gesagt? Hast du mal das Originalzitat zur Hand? Würde mich interessieren.
https://www.t-online.de/region/id_90169 ... aehlt.html
"Es gibt ja sehr viele Wähler, die von der Linken eher zur CDU gegangen sind, weil sie gesagt haben, dann will ich doch lieber die CDU als stärkste Partei"
Es ist seine Ansicht !
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:54)

In der DDR gab es Unrecht, und das nicht zu knapp, ein Unrechtsstaat war sie dennoch nicht. Dieser Kommentar von Bürgerrechtler und Pfarrer Friedrich Schorlemmer ist eigentlich das Beste, was ich bislang zum Stichwort "die DDR - ein Unrechtsstaat?" las. Sehe ich alles genauso. Für alle, die es interessiert... Sehr lesbare Sache :thumbup:

https://www.sueddeutsche.de/politik/ddr ... .2189246-0
Tut mir leid Selina, aber ich denke selbst, ich brauche niemanden der für mich denkt und ich lasse auch nicht für mich denken.
Es ist mir wurscht, ob Friedrich Schorlemmer der Meinung ist, die DDR sei kein Unrechtssaat gewesen. Diese Meinung mag damit zu tun haben, dass es schwer fällt und auch weh tut, den Tatschen ins Auge zu blicken.
Ein Staat, der Menschenrechte nicht garantiert, sondern mit Füßen tritt, der völkerrechtliche Vereinbarungen unterschreibt und sich auch noch damit brüstet, aber statt die völkerrechtliche Vereinbarung zu ratifizieren, weiter an seiner menschenrechtsverachtenden Haltung festhält IST ein Unrechtsstaat.
Da die DDR genau DAS praktiziert hat, war die DDR ein Unrechtsstaat!
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:47)

Die haben jedoch Eltern, die in der DDR sozialisiert wurden.
Übrigens ist es ein Trugschluss, dass vorrangig junge Menschen AfD wählen würden bzw gewählt hätten.
AfD-Wähler sind Männer mittleren Alters und das nicht nur bei den Landtagswahlen in Sachsen Anhalt. Diesen Trend im Wahlverhalten gibt es seit Bestehen der AfD. Und es gibt ihn in Ost und West.
Es muss also recht spezifische Gründe geben, warum diese Partei im Osten so viel Zuspruch hat.
Die ELTERN wählen CDU.

Je nach Journaille..
Die AfD-Wähler: "Männer mittleren Alters aus der Mittelschicht ...https://www1.wdr.de › Nachrichten
08.06.2021 — Bei den jüngeren Wählern liegt die AfD in Sachsen-Anhalt weit vorn. Aber auch andere Parteien profitierten von den Jungen. Gewählt wurde ...
Man kann die Häufigkeit auch bis 100 ziehen - dann haben immernoch 23% AfD gewählt.

Oder
Wähler ohne DDR-Hintergrund: AfD stärkste Kraft bei Unter ...https://www.tagesspiegel.de › Politik
07.06.2021 — Laut Daten der Forschungsgruppe Wahlen machten 19 Prozent von ihnen hier ihr Kreuz – noch mehr als bei den Grünen oder der FDP (jeweils ...

AfD stärkste Kraft bei Unter-30-Jährigen

Ostdeutsche Wähler sind „diktatursozialisiert“? Für viele AfD-Anhänger kann das nicht stimmen. Die Partei war bei den U-30-Wählern besonders erfolgreich.
https://www.tagesspiegel.de/politik/wae ... 61034.html
Wahl in Sachsen-Anhalt: Zeitbombe AfD | tagesschau.dehttps://www.tagesschau.de › inland › innenpolitik › lan...
09.06.2021 — In Sachsen-Anhalt haben bei der Landtagswahl auffallend viele junge Menschen die AfD gewählt. Wie kann das sein? Und was heißt das für ...


Wahl in Sachsen-Anhalt: Warum junge Leute die AfD wählten ...https://www.zdf.de › Nachrichten › Politik
07.06.2021 — Von jungen Wählerinnen und Wählern hat die AfD in Sachsen-Anhalt viele Stimmen bekommen. Was bewegt diese, dort ihr Kreuz zu machen?
Wahl Sachsen-Anhalt 2021: Bei den unter 30-Jährigen liegt ...https://www.welt.de › Politik › Deutschland
08.06.2021 — Hohe Zustimmung zur Corona-Politik und deutlich gestiegenes Ansehen von Ministerpräsident Haseloff sind zwei der wichtigsten Gründe für ...

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: AfD bei jüngeren Wählern ...https://www.merkur.de › Politik
07.06.2021 — Die CDU geht als großer Gewinner aus der LTW 2021 in Sachsen-Anhalt hervor. Gerade bei den jüngeren Wählern punktet jedoch eine ...
DEIN WDR
In den anderen Altersgruppen sind die Unterschiede zwischen den Parteien deutlich größer. Bei den 25- bis 34-Jährigen hat die AfD sogar fünf Prozentpunkte Vorsprung zur CDU. Die Union erhielt laut Infratest dimap 22, die AfD 27 Prozent.
Mittleres Alter. So wählten die 25- bis 34-Jährigen

CDU 22
AfD 27
Linke 9
SPD 6
Grüne 10
FDP 6


Mann kann auch auf STATISTIK den Relotius machen....
Die Forschungsgruppe Wahlen kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis, indem sie andere Altersgruppen zusammenstellt.
Q DEIN WEST-DR.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:15)

Auch diese Meinungsäußerung zeigt, das Herr Wanderwitz falsch liegt.
Denn Arschlöcher sind und können kein Resultat einer Sozialisierung in der Diktatur sein.
https://www.focus.de/kultur/buecher/tid ... 37412.html
Denn Arschlöcher gibt es viele. Viele, viele mehr als nur AFD-Wähler.

Wählen Sie eine Kategorie !
Ah, jetzt kommt wieder der Whatabautismus... Ja, es gibt nicht nur rechtsradikale Arschlöcher, sondern auch andere Arschlöcher. Die Spanne reicht da von Tierquälern bis hin zu Kinderfickern. Und was lernen wir daraus? Dass wir Nazis jetzt nicht mehr für Arschlöcher halten dürfen? Meine Beiträge sagen genau nichts über Herrn Wanderwitz. Es bleibt eine offene Frage, warum die Menschen in der ehemaligen DDR statistisch doppelt so häufig Nazis wählen wie die Menschen in den alten Bundesländern. DAS ist die entscheidende Frage. Die lässt sich auch nicht mit stumpfer Wessi-Ossi-Dialektig aus der Welt schaffen. Mir ist an der Stelle auch langsam völlig egal, wie sich Ossis nach der Wende gefühlt haben. Nichts rechtfertigt, Nazis zu wählen. Ich verlange, dass ich bitteschön nicht dafür verantwortlich gemacht werde, dass irgendwelche Idioten in den neuen Bundesländern rechtsextrem wählen. Das Kreuz auf dem Wahlzettel macht immer noch jeder Mensch selbst. Warum er das Kreuz an einer bestimmten Stelle macht liegt nicht in meiner Verantwortung. Diktatursozialisierung könnte da allerdings durchaus eine Rolle spielen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:27)
... Das wäre allerdings zu einfach, weil gerade diese jungen Menschen, denen es aufgrund der Privilegien, die ihre Eltern genossen, besonders gut ging, sie Zugang zu Konsumgütern hatten, von denen normale DDR-Bürger nur träumen konnten,
...
Um wen geht es hier ? Um Bonzenkinder ?

Die Bonzenkinder (4 Personen) aus meiner damaligen Schulklasse wählen nicht AFD. Soviel kann ich sagen.
- Frauenarzt
- Sachbearbeiterin (Siemens)
- Lehrerin
- (Chef-)Koch
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:13)

Die ELTERN wählen CDU.

Je nach Journaille..



Man kann die Häufigkeit auch bis 100 ziehen - dann haben immernoch 23% AfD gewählt.

Oder


https://www.tagesspiegel.de/politik/wae ... 61034.html










DEIN WDR



Mittleres Alter. So wählten die 25- bis 34-Jährigen

CDU 22
AfD 27
Linke 9
SPD 6
Grüne 10
FDP 6


Mann kann auch auf STATISTIK den Relotius machen....

Q DEIN WEST-DR.
Du widersprichst dir selbst.
Die unter 30jährigen sind nicht gesondert erfasst. Einerseits gibt es die Gruppe bis 24 Jahre, von denen haben 18% Afd gewählt und dann geht der Sprung von 25 bis 34 Jahren mit 27%. Wieviele dieser Wähler wirklich unter 30 Jahren war, geht aus dieser Gruppe nicht hervor. So what!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:22)

Um wen geht es hier ? Um Bonzenkinder ?

Die Bonzenkinder (4 Personen) aus meiner damaligen Schulklasse wählen nicht AFD. Soviel kann ich sagen.
- Frauenarzt
- Sachbearbeiterin (Siemens)
- Lehrerin
- (Chef-)Koch
Ach und die vier Personen aus deiner Klasse, sind repräsentativ?
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sich eine recht starke rechtsextreme Szene in der DDR-Gesellschaft gab und dass diese sich insbesondere aus dem Nachwuchs von SED- und Stasifunktionären/-offizieren rekrutierte.
Dass diese Leute besondere Privilegien genossen, ist nun wirklich ein offenes Geheimnis.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:18)

Ah, jetzt kommt wieder der Whatabautismus... Ja, es gibt nicht nur rechtsradikale Arschlöcher, sondern auch andere Arschlöcher. Die Spanne reicht da von Tierquälern bis hin zu Kinderfickern. Und was lernen wir daraus? Dass wir Nazis jetzt nicht mehr für Arschlöcher halten dürfen? Meine Beiträge sagen genau nichts über Herrn Wanderwitz. Es bleibt eine offene Frage, warum die Menschen in der ehemaligen DDR statistisch doppelt so häufig Nazis wählen wie die Menschen in den alten Bundesländern. DAS ist die entscheidende Frage. Die lässt sich auch nicht mit stumpfer Wessi-Ossi-Dialektig aus der Welt schaffen. Mir ist an der Stelle auch langsam völlig egal, wie sich Ossis nach der Wende gefühlt haben. Nichts rechtfertigt, Nazis zu wählen. Ich verlange, dass ich bitteschön nicht dafür verantwortlich gemacht werde, dass irgendwelche Idioten in den neuen Bundesländern rechtsextrem wählen. Das Kreuz auf dem Wahlzettel macht immer noch jeder Mensch selbst. Warum er das Kreuz an einer bestimmten Stelle macht liegt nicht in meiner Verantwortung. Diktatursozialisierung könnte da allerdings durchaus eine Rolle spielen.
Dich macht niemand dafür verantwortlich. Und zu erklären warum auch in der alten BRD die AFD halbsoviel gewählt wird,
könnte das Rätsel auflösen, aber da wird nicht gesucht.
Die Diktatursozialisierung kann es ja dort nicht sein, es seie denn man nimmt an, das die Wählerschaft der AFD in den alten Bundesländern aus den
Flüchtlingen der ehemaligen DDR besteht.
Vielleicht liefert dieser Artikel aus 2019 die Erklärung:
https://www.dw.com/de/wer-w%C3%A4hlt-di ... a-50259900
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:22)

Du widersprichst dir selbst.
Die unter 30jährigen sind nicht gesondert erfasst. Einerseits gibt es die Gruppe bis 24 Jahre, von denen haben 18% Afd gewählt und dann geht der Sprung von 25 bis 34 Jahren mit 27%. Wieviele dieser Wähler wirklich unter 30 Jahren war, geht aus dieser Gruppe nicht hervor. So what!
Wie alt war der heute 34 Jährige zur Wende ? "Töpfchensozialisiert" - schwer von der Diktatur verfolgt... ??

Ich könnte auch bis 40 gehen - was rechnet Dein Ries als Geburtsdatum - der ja sooooooo unterdrückten Kinder im Osten.....

89...die Wende. Nur zum merken. ....heute ist 21... >> nun ?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:29)

Und die Wähler der Linken, um die AFD zu verhindern, laut Herrn Bartsch.
Na, da haben sich ja zwei Leute gefunden. Der eine liefert kaum entschlüsselbare Chiffren und der andere stellt alle Tatsachen infrage. Aber beide sind sich einig... Worüber eigentlich?

Gebetsmühlenartig: Wir haben die empririsch nachgewiesene Tatsache, dass die amtlich ausgewiesenen "Antifaschisten" in der ehemaligen DDR mindestens doppelt so gern faschistisch wählen wie die angeblichen Faschisten im Westen. Erklär das doch bitte mal.

Da musst Du nicht mit Herrn Bartshch angewackelt kommen. Erklär einfach mal die Hintergründe für das empirisch nachweisbare Wahlverhalten. Es ist ja schließlich nicht so, dass sich jemand solche 'Fragen aus den Fingern saugen würde. Es ist durch harte Fakten belegt, dass es im Osten Deutschlands mindestens doppelt so viele rechtsradikale Arschlöcher gibt wie im Westen. Und jetzt wieder die Frage: Woran liegt das?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:27)

Ach und die vier Personen aus deiner Klasse, sind repräsentativ?
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sich eine recht starke rechtsextreme Szene in der DDR-Gesellschaft gab und dass diese sich insbesondere aus dem Nachwuchs von SED- und Stasifunktionären/-offizieren rekrutierte.
Dass diese Leute besondere Privilegien genossen, ist nun wirklich ein offenes Geheimnis.

.....Die Bonzenkinder studieren ...und bleiben im Westen....(so wie meine) :D :D :D

Aus der Art wählen Die Grün ... Wer Geld und Abi hat - verrottet doch nicht im Osten. (Maximal noch linkes Leipzig).

Wer noch mehr Geld und Seilschaft hatte - wohnt heut in der Schweiz und verprasst die Westmillionen...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 18:31)
Ja, die Möglichkeit, sich selbst mit einer gewissen Distanz zu betrachten, besteht durchaus, auch wenn das alles andere als leicht ist.
Es ging um die Betrachtung einer Gesellschaft:
Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 16:00)
Niemand, absolut niemand lebt außerhalb einer Gesellschaft und aus diem Grund kann er sie auch nicht von außen betrachten.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:27)

Ach und die vier Personen aus deiner Klasse, sind repräsentativ?
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sich eine recht starke rechtsextreme Szene in der DDR-Gesellschaft gab und dass diese sich insbesondere aus dem Nachwuchs von SED- und Stasifunktionären/-offizieren rekrutierte.
Dass diese Leute besondere Privilegien genossen, ist nun wirklich ein offenes Geheimnis.
Natürlich nicht, andererseits gibt es auch keine belastbaren Erhebungen oder Statisiken über Bonzenkinder.
Ansonsten habe ich natürlich dort selbst gelebt.
In Berlin war das ganz einfach, BFC-Fans = rechts, Union-Fans = links (linker als das System natürlich).
Besondere Privilegien konnten auch aus anderen Gegebenheiten herrühren, z.B. eine finanziell potente Westverwandschaft.
Un die Menschen mit besonderen Privilegien nutzten diesen Privilegien nicht unbedingt, was man am Interior und den eingestellten Fernsehsendern
leicht erkennen konnte.
Ein richtiger "Kommunist" hat sich eben keine AEG-Spülmaschine von Genex in die Wohnung gestellt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:06)

Ich fürchte, in dieser arroganten "Drecksstaat DDR"-Haltung liegt für viele Ostdeutsche sogar eine der Ursachen, warum sie so wählen, wie sie wählen. Ja, wie fühlt es sich wohl an, in einem "Drecksstaat" gelebt, geliebt, gearbeitet, eine Familie gegründet, mit Freunden seine Zeit verbracht und diverse politische Kämpfe ausgefochten zu haben? Wie fühlt sich das wohl an? Gute Frage. Das nennt man schlicht Abwertung.
Ist es arrogant, festzustellen, dass die DDR ein Unrechtsstaat und damit ein Drecksstaat gewesen ist? Es mag ja sein, dass Du persönlich mit den damaligen Verhältnissen gut leben konntest. Es lässt sich aber nicht wegdiskutieren, dass andere Menschen wegen der genannten Verrhältinisse in den Knast gewandert oder gar gestorben sind. Ich kann mir keine arrogantere Haltung vorstellen, als das zu leugnen. Du hast Dich in der DDR wohl gefühlt? Da gratuliere ich doch herzlich. Andere Menschen sind gestorben. Wie arrogant muss man eigentlich sein, um das nicht zu begreifen?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:34)

Gebetsmühlenartig: Wir haben die empririsch nachgewiesene Tatsache, dass die amtlich ausgewiesenen "Antifaschisten" in der ehemaligen DDR mindestens doppelt so gern faschistisch wählen wie die angeblichen Faschisten im Westen.
....nachgewiesene Tatsache - bitte wo ???? und bring Zahlen ->> keine Propagana.

Quellenangabe für Deine Behauptung ??
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 19:54)

In der DDR gab es Unrecht, und das nicht zu knapp, ein Unrechtsstaat war sie dennoch nicht. Dieser Kommentar von Bürgerrechtler und Pfarrer Friedrich Schorlemmer ist eigentlich das Beste, was ich bislang zum Stichwort "die DDR - ein Unrechtsstaat?" las. Sehe ich alles genauso. Für alle, die es interessiert... Sehr lesbare Sache :thumbup:

https://www.sueddeutsche.de/politik/ddr ... .2189246-0
Ein Siebzehnjähriger liegt bäuchlings im Staub. Noch atmet er. Aber beide Lungenflügel sind mehrfach durchschossen und auch eine Herzkammer wurde getroffen. Ein wenig kann er noch sehen. Schemenhaft ist da der Zaun vor ihm, das letzte Hindernis. Auch die Ohren liefern noch Signale an das immer weniger mit Blut versorgte Gehirn. Das Knattern eines Zweitakters der sich schnell nähert, und die eiligen Schritte von Füßen in klobigen Stiefeln.
Da sind auch Stimmen. Eine ziemlich hell:
„Vollidiot.“
Und nach einer kürzeren Pause ein jugendlicher Bass:
„Sonderurlaub.“
Der Junge im Staub hört das nicht mehr. Das Einzige was sich an ihm noch bewegt ist sein langes schweißverklebtes Haar mit dem der Wind des frühen Sommers spielt.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:32)

Wie alt war der heute 34 Jährige zur Wende ? "Töpfchensozialisiert" - schwer von der Diktatur verfolgt... ??

Ich könnte auch bis 40 gehen - was rechnet Dein Ries als Geburtsdatum - der ja sooooooo unterdrückten Kinder im Osten.....

89...die Wende. Nur zum merken. ....heute ist 21... >> nun ?
Du hast nen ziemlichen Tunnelblick oder Scheuklappen.
Wenn Eltern in der DDR sozialisiert wurden, geben sie einen Teil dieser Sozialisation auch an ihren Nachwuchs weiter und dabei spielt das keine Rolle zu welchem Teil des politischen Spektrums sich die Eltern zählen und/oder gehören.
Sind die Eltern diktaturaffin, geben sie diese Diktaturaffinität an ihre Kinder weiter. Die ändern ihre Präferenzen nicht von einen Tag auf den anderen und sie hören auch nicht auf, mit ihren Kindern zu sprechen.
Das gilt für linke und rechte Diktaturaffinität gleichermaßen. Der Weg in den Extremismus (rechts oder links) ist umso kürzer, je tiefer der Bruch in der persönliche Biographie geht - selbst dann, wenn dieser materiell/wirtschaftlich gar nicht vorhanden zu sein scheint.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:42)

Ist es arrogant, festzustellen, dass die DDR ein Unrechtsstaat und damit ein Drecksstaat gewesen ist? Es mag ja sein, dass Du persönlich mit den damaligen Verhältnissen gut leben konntest. Es lässt sich aber nicht wegdiskutieren, dass andere Menschen wegen der genannten Verrhältinisse in den Knast gewandert oder gar gestorben sind. Ich kann mir keine arrogantere Haltung vorstellen, als das zu leugnen. Du hast Dich in der DDR wohl gefühlt? Da gratuliere ich doch herzlich. Andere Menschen sind gestorben. Wie arrogant muss man eigentlich sein, um das nicht zu begreifen?
DDR mit "Westgeld" und Milliardenkredit ...."Wir" hätten noch 30 Jahre hinterm Zaun durchgehalten.

Die Mehrheit der Ossis hatte im Osten ein schönes (sicher angepasstes) Leben. Kannst Du natürlich in den Dreck treten.... (bekommst den aber frisch gematscht zurück.)

Hilft nur dem Kampf gegen AfD kein Stück weiter.

Selbständige , Großbauern Bauunternehmer sind hier das Rückrad der AfD.
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