schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2021, 20:50)
Ja. Das ist tatsächlich so. Die FDJ-Fackelumzüge und die Göbbels-Reden im SPortpalast und die Olympiade 1936 und die Leni-Riefenstahl-Filme und die 7.Oktober-Feierlichkeiten in der DDR und auch die ausführlichen Darstellungen der Vorgänge auf dem Platz des himmlischen Friedens in Pekling 1989 im DDR-Fernsehen ... sie alle haben etwas gemeinsam. Sie wollen sagen: "Dort sind die. Und hier sind wir. Wollt ihr zu denen gehören oder wollt ihr zu uns gehören."
Nein, das wollen sie
nicht sagen, ganz im Gegenteil, sie sagen etwas über das Menschenbild aus ==> der Mensch als Verfügungsmasse, bei der das Individuum gar nichts und das Kollektiv alles ist. Es läuft auf Gleichheit/Gleichschaltung hinaus.
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2021, 20:50)AUf der anderen Seite wird der Einfluss von Personen, Ideologien, Parteien auf den Lauf der Geschichte völlig überschätzt.
Das ist vollkommener Unsinn! Es sind IMMER Menschen die Geschichte MACHEN, die MIT ihren Ideologien Geschichte beeinflussen.
Geschichte ist nichts, dem die Menschen hilflos ausgeliefert sind, sondern Geschichte ist ein Prozess, sind Ereignisse, die durch menschliches Handeln überhaupt erst "herbei geführt" wird.
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2021, 20:50) Die Wende 1989 wurde zum allerwenigsten von den Bürgerrechtsbewegungen herbeigeführt sondern erfoilgte weil sozusagen die Zeit dafür reif war.
Und noch mehr Unsinn! Natürlich waren es die Bürgerrechtsbewegungen, die die Wende herbei geführt haben, weil sie die Nase voll hatten und alles auf eine Karte gesetzt haben.
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2021, 20:50)Die NVA, die Stasi, die sowjetischen Streitkräfte, die Polizei waren auch 1989 zu jedem Zeitpunkt in der Lage, sämtliche oppoitionellen Kräfte in der DDR zusammenzuschießen, zu inhaftieren, "ruhig" zu stellen, Es gab zu dieser Zeit bzw. schon ab Ende der 70er tektonische Verschiebungen in der Weltpolitik. Die Nachkriegszeit näherte sich ihrem Ende. Ein Pole wurde Papst. Die Sowjetuniuon führte einen sinnlosen, nicht gewinnbaren Krieg in Afghanistan.
Die sowjetischen Streitkräfte kannst du mit der Wahl Gorbatschow zum Generalsekretät der KPdSU getrost in die Tonne kloppen!
Mit Glasnost und Perestroika (ab 1985) war die Zeit der Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Staaten des Warschauer Vertrages vorbei.
Falls es dir entgangen sein sollte oder du es vergessen haben solltest, die Kampfgruppen sollten bei der Niederschlagung der "Revolten" eingesetzt werden und auch die NVA sollte nach dem Willen Honeckers gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden. Es war Armeegeneral Kessler, der sich im letzten Moment weigerte, auf die Demonstranten schießen zu lassen.
Das wa der Anfang vom Ende, wenige Tage später wurde Honecker durch Krenz ersetzt.
Das hat nichts mit angeblichen
"tektonische Verschiebungen in der Weltpolitik" zu tun, sondern mit der Entscheidung von Menschen, die einsahen, dass Reformen unumgänglich sind, dass gehandelt werden muss.
Es waren Menschen, NICHT die Zeit, die die Veränderungen in Gang brachten.
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2021, 20:50) Die ganze Welt drehte sich gewissermaßen in Richtung auf Identität, Tradition, Souveränität, Religion, "Wir". Und gleichzeitig in ökonomischer Hinsicht auf das Gegenteil: Globalisierung, Finanzialisieerung, Kapitalmärkte. Die Frage der Sozialisierung vonMenschen in der DDR ist dabei ganz ganz nebenläufig. Es spielt im Grunde genommen kaum eine Rolle, was da so in Lübbenau oder Genthin ablief.
Ganz im Gegenteil, es spielte die
entscheidende Rolle, was in Lübbenau oder Genthin, in Leipzig oder Halle oder sonstwo in der DDR ablief! Es waren und SIND die Menschen, die die Ereignisse herbeiführen, die zur Geschichte werden.
Und NEIN die Sozialisation (nicht Sozialisierung, das ist etwas anderes) ist dabei NICHT "nebenläufig", sie spielt dabei sogar eine sehr wichtige Rolle.
schokoschendrezki hat geschrieben:[url=
viewtopic.php?p=5019241#p5019241] (22 Jun 2021, 20:50)[/urlDieser Fall der deutschen Mauer, die sogenannte Wende in der DDR, die deutsche EInheit war kein sonstwie historisches Ereignis sondern einfach eine der vielen Sollbruchstellen der Zeitgeschichte in der Welt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Und noch mehr Unsinn!
Selbstverständlich war der Fall der Mauer ein historisches Ereignis, es war sogar DAS historische Ereignis es ausgehenden 20. Jh.
Genau dieses Ereignis war der Startschuss für das Ende der Nachkriegszeit, für den Abschluss des "4+2-Vertrages" der als Friedensvertrag ganz offizielle den Kriegszustand beendete. Beim Potsdamer Abkommen wurde ein fünfzig Jahre währende Besatzung Deutschlands beschlossen.
Es gibt KEINE "Sollbruchstellen" in der Geschichte, weil Geschichte immer das ist, was bereits passiert IST, die Zukunft ist NICHT vorherbestimmt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen