Diktatursozialisierung?

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Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 22:02)
Konsequent zu Ende gedacht, bedeutet dein Nicht Teil einer Gesellschaft sein wollen, dass du alle deine Medikamente in voller Höhe selber bezahlst, alle eventuellen Operationen und die damit verbundenen Krankenhausaufenthlte ebenfalls in voller Höhe selbst bezahlst, wenn du für einen Lebensunterhalt, nach deiner Erwerbstätigkeit selbst sorgst.
Wenn das zu tun bereit bist bzw tust, dann kannst du davon sprechen, NICHT Teil der Gesellschaft zu sein, aber auch nur dann.
Solange du Leistungen der Solidargemeinschaft für dich in Anspruch nimmst, bist du Teil der Gesellschaft!
Wenn man es konsequent zuende denkt, würde das bedeuten, dass es gar keine Medikamente und gar keine Krankenhäuser gibt, auf die er zurückgreifen könnte und die er selbst bezahlen müsste. Die bloße Existenz einer Gesundheitsversorgung ist schon der Beleg dafür, dass wir in einer Gemeinschaft leben. Ob wir wollen oder nicht. Ich finde es höchst erstaunlich, dass jemand dermaßen grundlegende Tatsachen infrage stellen kann. Der User schreibt hier im Forum Beiträge. Er schreibt sie in recht gutem Deutsch. Wo hat er das gelernt, wenn er nicht Teil einer Gemeinschaft war und ist? Ich kann mir nur vorstellen, dass im vorliegenden Fall die Sozialisierung so tief eingedrungen ist, dass sie als solche gar nicht mehr wahrgenommen wird. Anders formuliert: Vorurteile sind dann besonders hartnäckig und wirkmächtig, wenn man selbst sie gar nicht mehr als Vorurteile erkennt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:05)

Was sollen uns 22 Jahre alte Zahlen sagen?
Wo war die Diktatursozialisierung und damit auch die "rechten Arschlöcher" vor 22 Jahren ?
Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2021, 22:56)

Das tut er doch. Für sich selbst sprechen. Ständig. Wenn du nicht mit Mitdiskutanten reden würdest, als seien sie schwer von Begriff, dann würdest du es dir selbst und allen anderen leichter machen. Ansonsten bleibst du ewig die dozierende allwissende Lehrerin und die anderen die kleinen dummen Schüler. Einfach nur langweilig.
Meinst Du tatsächlich, dass man sich irgendwie "ernsthaft" damit auseinandersetzen müsse, wenn z.B. jemand behaupten würde, dass die Erde eine Scheibe ist? Es gibt einfach "Thesen", die dermaßen absurd sind, dass man einfach nur widersprechen MUSS. Wenn Du solche Thesen gern liest und wenn Du Dich durch Widerspruch oberlehrerhaft behandelt fühlst, dann ist das Dein persönliches Problem. Es sind hier nunmehr Dutzende von Belegen dafür gebracht worden, dass die Vorstellung von Schoko schlicht falsch ist. Was sagt es über Dich aus, dass Du diese Belege nicht zur Kenntnis nimmst sondern stattdessen andere Diskussionsteilnehmer über "anständiges" Verhalten zu belehren versuchst?

P.S.: Mir ist schon klar, dass Du auf diesen Beitrag ohnehin nicht reagieren wirst. Vielleicht regt er ja trotzdem mal zu selbstkritischem Nachdenken an.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:03)

Nein. Du schriebst:

... und ich habe das richtiggestellt, da ich das weder meinte noch schrieb.

Sagen wir's so: Ich bin froh, deutscher Staatsbürger männlichen Geschlechts zu sein. Für beides kann ich nichts, aber das Schicksal hat es offenbar gut mit mir gemeint. ;)
Dem, kann ich uneingeschränkt zustimmen. ;)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2021, 10:30)

Das ist meines Erachten zu kurz gesprungen, da nur auf Geburt fixiert.
Man kann immigrieren, man kann sich als Bürger engagieren, was letztendlich auch dazu führen kann dass sich Patriotismus entwickelt.
Das sehe ich ganz genauso. Ich persönlich kann wenig dafür, dass Deutschland zu dem geworden ist, was es heute ist. Ich bin trotzdem stolz darauf. Bin ein Patriot. Deutschland ist schön. Ich leiste meinen Beitrag dazu, wo ich kann. Aber ich bin halt nur ein "kleiner Hansel". Die Summe dessen, was wir alle tun, gestaltet dieses Land. Warum soll man darauf als Individuum nicht stolz sein dürfen? Ist doch gut, was wir alle gemeinsam erreicht haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Zunder »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:19)
Das ist so, als würde sich jemand als Nonkonformisten bezeichnen und dann Uniform tragen.
Die Nonkonformistenuniform hat Reinhard Mey schon in den 70er besungen.
Das Massenphänomen des "Individualismus" unterliegt offensichtlich auch konjunkturellen Schwankungen. Die sogenannten Querdenker halten sich auch für originell.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:26)

Es gibt auch viele Thesen, die CDU/CSU-Politiker abgesondert haben, und die in kein Parteiprogramm übernommen wurden.
Weil man eben unterscheiden muß zwischen Reden und Meinungsäußerungen einzelner Politiker in der Meinungsdebatte und dem, was als Programm auf dem Parteitag von einer Mehrheit beschlossen und damit von der Partei vertreten wird.
Aber das müßtest du als angeblicher Demokrat eigentlich wissen.
Soso, ich bin also ein "angeblicher Demokrat". Das grenzt jetzt schon an persönliche Beleidigung.
Davon abgesehen habe ich die meisten von Höckes Reden und Vorträge seit 2015 verfolgt, und mir sind darunter keine Thesen bekannt, die man nicht auch als deutscher Christdemokrat guten Gewissens vertreten könnte.
Ein typisches Beispiel für persönliche Wahrnehmung. Dass der "Flügel" (und mittlerweile die ganze AfD) vom Verfassungsschutz beobachtet wird, ist Deiner Aufmerksamkeit entgangen? Wird auch die CDU vom Verfassungsschutz beobachtet? Dass man den Herrn Höcke straffrei als Nazi bezeichnen darf, ist Deiner Aufmerksamkeit entgangen? Darf man sowas auch über einen beliebigen CDU-Politiker sagen?

Es ist schlicht eine Verleumdung der CDU, dass Höcke nur Dinge gesagt hätte, was auch ein CDU-Politiker "guten Gewissens" vertreten könnte. Der Mann ist ein Nazi! Du darfst den ruhig wählen, wenn Du das möchtest. Du solltest Dir dann aber nicht mehr anmaßen, über die demokratische Gesinnung underer Menschen zu urteilen. Wer Höcke wählt, ist kein Demokrat und will keine Demokratie.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Um Gotteswillen. Jetzt sind wir schon wieder bei den berühmten Formulierungen "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", "ich bin Patriot", "wir leben alle in einer Gemeinschaft, für die man natürlich ein Zugehörigkeitsgefühl empfindet". Was folgt da noch? Was ist mit denen, die das alles anders sehen? Ich kann da nur sagen: "Hier wendet sich der Gast mit Grausen" (Schiller).
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:46)

Wo war die Diktatursozialisierung und damit auch die "rechten Arschlöcher" vor 22 Jahren ?
Jetzt wird es echt langsam skurril. Willst Du ernsthaft bestreiten, dass im Jahr 1999 in der Ex-DDR nahezu AUSSCHLIEßLICH Menschen gewählt haben, die in einer Diktatur aufgewachsen sind? Willst Du ernsthaft behaupten, dass diese Menschen damals glühende Antifaschisten waren und dann von den Wessis über den rechten Rand gedrängt worden sind?

Es hat die rechten Arschlöcher immer gegeben. Die wurden im Drecks-Staat DDR bloß nicht beachtet, weil es als Staatsprinzip galt, dass die DDR "antifaschistisch" sei. Sowas wie "Aufarbeitung" der NS-Vergangenheit hat in der DDR nie stattgefunden. Da wurde einfach staatlich verordnet, dass die ganzen Nazis im Westen gelebt haben. Tolle Wurst! Heute sehen wir das Ergebnis. Rechtsradikale Meinungen sind in der ach so antifaschistischen Ex-DDR nahezu mehrheitfähig. Da kannst Du Dich noch so sehr winden. Du musst einfach irgendwann mal erklären, warum es im Osten doppelt so viele Nazis gibt wie im Westen. DAS ist die entscheidende Frage. Beantwortest Du die irgendwann mal?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Zunder hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:05)

Die Nonkonformistenuniform hat Reinhard Mey schon in den 70er besungen.
Das Massenphänomen des "Individualismus" unterliegt offensichtlich auch konjunkturellen Schwankungen. Die sogenannten Querdenker halten sich auch für originell.
Ja, der Reinhard Mey... Der hat mich letztlich auch zu der Aussage über die Nonkonformistenuniform bewogen. Sein schönstes Lied war übgigens die "Diplomatenjagd"... :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:57)
Ich persönlich kann wenig dafür, dass Deutschland zu dem geworden ist, was es heute ist. Ich bin trotzdem stolz darauf.
Vielleicht ist es nur eine Frage der Begriffe. Ich freue mich darüber und meine, die deutsche Verfassung sei zumindest eine der großartigsten, die ich kenne. Das ist einer der Gründe dafür, "Deutscher" zu bleiben, obwohl ich aufgrund meines Migrationshintergrundes auch andere Optionen hätte.
Zuletzt geändert von PeterK am Sa 19. Jun 2021, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:13)

Um Gotteswillen. Jetzt sind wir schon wieder bei den berühmten Formulierungen "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", "ich bin Patriot", "wir leben alle in einer Gemeinschaft, für die man natürlich ein Zugehörigkeitsgefühl empfindet". Was folgt da noch? Was ist mit denen, die das alles anders sehen? Ich kann da nur sagen: "Hier wendet sich der Gast mit Grausen" (Schiller).
Da antworte ich doch mal mit Büchner: Es ist ein erbärmliches Vergnügen, sich selbst besser zu finden als andere.

Anmerkung von mir: ...und das auch noch ohne jeden Beleg.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:21)

Jetzt wird es echt langsam skurril. Willst Du ernsthaft bestreiten, dass im Jahr 1999 in der Ex-DDR nahezu AUSSCHLIEßLICH Menschen gewählt haben, die in einer Diktatur aufgewachsen sind? Willst Du ernsthaft behaupten, dass diese Menschen damals glühende Antifaschisten waren und dann von den Wessis über den rechten Rand gedrängt worden sind?

Es hat die rechten Arschlöcher immer gegeben. Die wurden im Drecks-Staat DDR bloß nicht beachtet, weil es als Staatsprinzip galt, dass die DDR "antifaschistisch" sei. Sowas wie "Aufarbeitung" der NS-Vergangenheit hat in der DDR nie stattgefunden. Da wurde einfach staatlich verordnet, dass die ganzen Nazis im Westen gelebt haben. Tolle Wurst! Heute sehen wir das Ergebnis. Rechtsradikale Meinungen sind in der ach so antifaschistischen Ex-DDR nahezu mehrheitfähig. Da kannst Du Dich noch so sehr winden. Du musst einfach irgendwann mal erklären, warum es im Osten doppelt so viele Nazis gibt wie im Westen. DAS ist die entscheidende Frage. Beantwortest Du die irgendwann mal?
"Nazis" ...REP NPD und DSU waren 4% . DSU im Bündnis mit der "SED Abteilung Christen". (Ost CD_U)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:21)

Jetzt wird es echt langsam skurril. Willst Du ernsthaft bestreiten, dass im Jahr 1999 in der Ex-DDR nahezu AUSSCHLIEßLICH Menschen gewählt haben, die in einer Diktatur aufgewachsen sind? Willst Du ernsthaft behaupten, dass diese Menschen damals glühende Antifaschisten waren und dann von den Wessis über den rechten Rand gedrängt worden sind?...
Deine Interpretationen seien Dir belassen. Es ging um Landtagswahlen und dem Kreuzchen bei einer rechten Partei.
Also warum ist der Anteil dieser Wähler 2016 schlagartig angestiegen und damit auch die Anzahl der von Dir so bezeichneten "rechten Arschlöcher" ?
https://de.statista.com/infografik/2488 ... en-anhalt/
Wo waren die Rechtswähler einen Tag vor der Wahl 2016 ?
Waren es die ehemaligen Wähler der SPD und der Linken ?
Zuletzt geändert von franzmannzini am Sa 19. Jun 2021, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

PeterK hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:28)

Vielleicht ist es nur eine Frage der Begriffe. Ich freue mich darüber und meine, die deutsche Verfassung sei zumindest eine der großartigsten, die ich kenne. Das ist einer der Gründe dafür, "Deutscher" zu bleiben, obwohl ich aufgrund meines Migrationshintergrundes auch andere Optionen hätte.
Ja, das ist ja genau der Punkt. Ich habe nicht das Loblied auf die deutschen Außengrenzen gesungen. Es ist unsere Verfassung, die unser Zusammenleben bestimmt. Genau die ist es, die schützenswert ist. Woher jemand stammt, der unter diesen Verfassungsgrundsätzen lebt, ist mir völlig egal. Ich bin im Ruhrpott aufgewachsen. Das war immer ein "Zuwanderungsgebiet". Da hat ein Großteil von Menschen Namen wie Wesalowski, Terschinski oder Mucha (soweit ich weiß das polnische Wort für Fliege). Na und? Ist doch scheißegal, wo die Leute hergekommen sind. Im Ruhrpott hat es halt irgendwann eine "Masseneinwanderung" aus Polen gegeben. Und wen interessiert das heute noch? Das sind jetzt alles Deutsche, die stolz darauf sein dürfen, dass sie in einem demokratischen deutschen Staat leben dürfen, den sie selbst mitgestaltet haben.

Die Besserwisser-Ossis, denen freies Denken Freiheit genug war, dürfen sich gern weiter in ihrem Selbstmitleid suhlen. Ich denke, es ist klar, wen ich damit gemeint habe...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:37)

Deine Interpretationen seien Dir belassen. Es ging um Landtagswahlen und dem Kreuzchen bei einer rechten Partei.
Also warum ist der Anteil dieser Wähler 2016 schlagartig angestiegen und damit auch die Anzahl der von Dir so bezeichneten "rechten Arschlöcher" ?
https://de.statista.com/infografik/2488 ... en-anhalt/
Wo waren die Rechtswähler einen Tag vor der Wahl 2016 ?
Waren es die ehemaligen Wähler der SPD und der Linken ?
Na, beantworte Du doch mal die von Dir gestellten Fragen. Haben sich die Rechtswähler im Jahr 2016 spontan durch Knospung aus dem Nichts gebildet? Komm, sag es uns!

Nebenbei ist mir scheißegal, wo die rechtsradikalen Arschlöcher herkommen. Das Problem besteht allein darin, dass es sie gibt und dass sie im Osten doppelt so häufig anzutreffen sind wie im Westen. Was verstehst Du daran nicht?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:41)
...Nebenbei ist mir scheißegal, wo die rechtsradikalen Arschlöcher herkommen. ...
Habe ich mir gedacht.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:13)

Um Gotteswillen. Jetzt sind wir schon wieder bei den berühmten Formulierungen "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", "ich bin Patriot", "wir leben alle in einer Gemeinschaft, für die man natürlich ein Zugehörigkeitsgefühl empfindet". Was folgt da noch? Was ist mit denen, die das alles anders sehen? Ich kann da nur sagen: "Hier wendet sich der Gast mit Grausen" (Schiller).
Wenn Sie das anders sehen, dann sehen Sie es halt anders.
So what?

Dass Irgendjemand von Ihnen verlangen würde sich als Bundesländerin, als Bundesdeutsche, zu irgendeiner Gemeinschaft Gehörige zu fühlen, das spielt sich nur in Ihrem Kopf ab. Niemand verlangt das von Ihnen. Es passiert Ihnen nichts, wenn Sie das anders sehen. Hysterieanfälle sind ergo reine Verschwendung.

Dass Sie sich zwangsläufig doch einer Gemeinschaft zugehörig fühlen, dafür spricht Ihre verbale Abgrenzung zu “den Westdeutschen“.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 20:59)

... Es reicht aus, sich die Ergbnisse der Landtagswahlen anzusschaen. ...
In Sachsen-Anhalt aber nur die von 2016 und 2021.
Damit ist die Theorie "Diktatursozialisierung" des Herrn Wanderwitz:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... r-100.html
Zuvor stand Wanderwitz wegen seiner Aussage, viele Ostdeutsche seien auch nach 30 Jahren noch nicht in der Demokratie angekommen, stark in der Kritik.
Im Interview mit dem ZDF heute journal update verteidigte er diese Äußerung.
"Ich habe da nichts zurückzunehmen", so Wanderwitz. Auch dieses Wahlergebnis bestätige ihn in seiner Einschätzung. Mehr als 20 Prozent der Wählerinnen und Wähler "haben eine rechtsradikale Partei gewählt und das ist kein Zustand, mit dem ich mich abfinden möchte".
Somit sind wohl viele Ostdeutsche zwischen 1989 und 2015 in der Demokratie angekommen, 2016 aber wieder abgereist.
Die meisten Wählerinnen und Wähler, die die CDU in Sachsen-Anhalt gewinnen konnte, seien von dem "Lager der Nicht-Wähler" gekommen.
Die können es auch noch mal probieren.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:43)

Habe ich mir gedacht.
Na, das ist ja mal eine tolle Aussage. Dir ist es also wichtig, woher die Leute herkommen? Hey, da habe ich einen kleinen Tipp für Dich: Schau Dir einfach mal die Wahlergebnisse an. Dann siehst du wo rechtsradikale Arschlöcher wohnen. Ist ganz einfach und für jeden öffentlich zugänglich. Natürlich nur in den verlogenen "Systemmedien"...

Ich meinerseits interessiere mich weiterhin einen Dreck dafür, woher Nazis kommen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Unité 1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Jun 2021, 16:12)

Völliger Blödsinn. Weis doch man nach, wo ich sowas geschrieben haben soll wie "Niemand will eine Mauer bauen..." . Mach doch mal!
Warum sollte ich etwas nachweisen, was ich nicht behauptet habe? Finde dich einfach damit ab, dass deine Entschuldigung in meinen Augen den Wert und Wahrheitsgehalt von Ullbrichts Aussagen hat (und nicht nur die und nicht nur der).
Abschließend soviel dazu.

Ich bin vielmehr an deinen Erklärungsversuchen interessiert, welche Diktatur die Sozialisation in den südlichen Bundesländern versaut hat (Stimmanteil für die AfD zwei- bis dreimal so hoch wie in den nördlichen), warum es keine Diktatursozialisation in den Städten wie Rostock oder Potsdam en gros gab bzw. warum der Potsdamer Süden bspw. hart diktatursozialisiert wurde, der Potsdamer Norden dagegen nicht. Oder auch, welchen Einfluss die untergegangene DDR auf das Wahlverhalten in Europa und großen Teilen der Welt heute noch hat. Hast du da welche?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 11:57)

Das sehe ich ganz genauso. Ich persönlich kann wenig dafür, dass Deutschland zu dem geworden ist, was es heute ist. Ich bin trotzdem stolz darauf. Bin ein Patriot. Deutschland ist schön. Ich leiste meinen Beitrag dazu, wo ich kann. Aber ich bin halt nur ein "kleiner Hansel". Die Summe dessen, was wir alle tun, gestaltet dieses Land. Warum soll man darauf als Individuum nicht stolz sein dürfen? Ist doch gut, was wir alle gemeinsam erreicht haben.
Sicher ist Deutschland schön und ich genieße es, wieder in Deutschland zu sein und letztendlich wieder in Bayern zu sein.
Wir haben viel erreicht, u.a. eine gewaltlose und bis dato doch recht erfolgreiche Wiedervereinigung. ;)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:56)

In Sachsen-Anhalt aber nur die von 2016 und 2021.
Damit ist die Theorie "Diktatursozialisierung" des Herrn Wanderwitz:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... r-100.html

Somit sind wohl viele Ostdeutsche zwischen 1989 und 2015 in der Demokratie angekommen, 2016 aber wieder abgereist.
Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett? Selbst im neuen Osten haben die Nazis noch keine Mehrheit. Sie kriegen dort nur doppelt so viele STimmen wie im Westen. Und nun? Äüßerst Du Dich irgendwann mal zu diesem nachweisbaren Faktum?

Du kannst noch monatelang rumplärren. Es bleibt bei der nachgewiesenen Tatsache, dass im Osten Deutschlands gut doppel so viele Menschen rechtsradikal wählen wie im Westen Deutschlands. Das ist empirisch nachgewiesen. Erkläre es bitte.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:06)
... Es bleibt bei der nachgewiesenen Tatsache, dass im Osten Deutschlands gut doppel so viele Menschen rechtsradikal wählen wie im Westen Deutschlands...
Das ist doch nun bekannt.
In diesem Strang geht es aber darum, warum es so ist und um die Meinung des Herrn Wanderwitz, das dies an der Sozialisierung in der DDR läge.

Dieser Meinung bin ich nicht.

Und da es Dir scheißegal ist wo die Nazis herkommen, und Du damit keine Meinung zu deren Herkunft formulieren willst, oder vielmehr nicht kannst,
ist die Frage was Du in diesem Strang suchst ?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:56)
Somit sind wohl viele Ostdeutsche zwischen 1989 und 2015 in der Demokratie angekommen, 2016 aber wieder abgereist.
Man befürchtete möglicherweise, das seit 25 Jahren stetig fließende "Begrüßungsgeld" mit anderen teilen zu müssen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jun 2021, 22:02)

Konsequent zu Ende gedacht, bedeutet dein Nicht Teil einer Gesellschaft sein wollen, dass du alle deine Medikamente in voller Höhe selber bezahlst
Und weiter zu Ende gefragt, wie sieht es dann als "Teil der Gesellschaft" aus? Im Schnitt bezahlt auch heute als "Teil einer Gesellschaft" jeder "seine Medikamente". Der eine oder viele zahlen viel mehr als sie in Anspruch nehmen und andere weniger oder nichts für "ihre Medikamente". Aber unterm Strich lassen sich die Medikamentenproduzenten, Entwickler usw. recht fürstlich bezahlen für "ihre Medikamente". Da wird kein Cent verschenkt, sonderm die "volle Höhe" verlangt und kassiert, die nur nicht mehr marktförmig an der Apothekenkasse zustande kommt.

Das ist auch immer das Problem an schokoschendrezkis Einsiedlervorstellung. Eine vollständige Ablehung von Interaktion oder Kooperation bedeutet dann eben, gar keine Medikamente mehr ertauschen zu können, sondern diese autark auf der einsamen Insel selbst beschaffen zu müssen. Jeder Tausch ist hingegen Teilnahme, und zwar die zivilisierteste Form der Teilnahme.
Die Abkapselung hingegen kann nun kaum jemand wollen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch er nicht, sonst würde er hier gar nicht diskutieren können. Das wäre ein klassischer performativer Widerspruch. Internet, Kommunikationtechnik usw. ist ja eine unglaubliche kooperative Leistung.

Letztlich kommt es darauf an, wie eine Kooperation zustande kommt, ob sie mehr und mehr erzwungen wird und irgendwann "alternativlos" ist und am Ende (zu Ende gedacht) gar keine Kooperation mehr ist, so wenig wie die Beziehung eines Sklavens zu dem Sklavenhalter noch eine Kooperation ist. Das ist doch das Verdrehte heutzutage: eine Zwangsveranstaltung etwa in Gestalt einer Zwangsversicherung wird für "sozialer" (also geschaftlicher) gehalten als eine freiwillige.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:28)

Man befürchtete möglicherweise, das seit 25 Jahren stetig fließende "Begrüßungsgeld" mit anderen teilen zu müssen.
Da fließt stetig ganz schön viel zurück an Knete... vom Osten in den Westen. In Form der Gewinne großer Einzelhandelsketten mit Stammsitz in D West, die Gewinne aus den Ostfilialen großer Westkonzerne, für immer noch ungleiche Löhne im Osten mit erwirtschaftet.

Aber was die Angst vorm Teilen anbelangt, da hast du natürlich recht. Die AfD-Sündenbockpolitik spielt mit diesen Ängsten und geht damit immer wieder auf Dummenfang.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

PeterK hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:28)

Man befürchtete möglicherweise, das seit 25 Jahren stetig fließende "Begrüßungsgeld" mit anderen teilen zu müssen.
Ziemlich schwierig zu sagen was dort in welche Richtung fließt.
Wenn ich mich aber auf dem Land so umschaue, dann gibt es Gegenden, wo gar nichts ankommt,
hüben wie drüben, trotz blumiger Versprechen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:21)

Das ist doch nun bekannt.
In diesem Strang geht es aber darum, warum es so ist und um die Meinung des Herrn Wanderwitz, das dies an der Sozialisierung in der DDR läge.

Dieser Meinung bin ich nicht.
Bei den ersten "freien Wahlen" nach der Wende gab es eine Partei namens "DSU", eine blockflötendistanzierte Neugründung, die zu DDR-Zeiten völlig unmöglich und undenkbar gewesen wäre. Die kam auf ca. 6%. Also immerhin. Diese Partei war nun nicht völlig deckungsgleich mit der heutigen AfD, aber eine vergleichbare Ausrichtung ist zu erkennen.

Und warum wählte man nun als DDR-Bürger die DSU? Das war im Grunde die Partei, die man am weitesten entfernt vom ehemaligen DDR-Trott des Realsozialismus verortete. Man wählte sie, um so schnell und "radikal" wie irgendmöglich sich davon zu entfernen. Und eine vergleichbare Attitüde dürfte auch 30 Jahre später in der AfD verbreitet sein, also etwas, das ganz früher mal in der CDU als "Freiheit statt Sozialismus" firmierte. Nun ist das Problem wie in jeder Partei, dass es "Flügel" gibt, und damit Missverständisse, auch zahlreich U-Boote und Unterwanderungen, letztlich einen Streit um die Ausrichtung der Partei... was ingesamt natürlich das Profil einer Partei verwässert. Ganz zu schweigen von der Außensicht irgendwelcher Unbeteiligten oder gar politischer Konkurrenten wie diesem Wanderwitz, die wieder ein ganz anderes, grobes "Bild" vom Konkurrenten zeichnen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2021, 12:54)

Wenn Sie das anders sehen, dann sehen Sie es halt anders.
So what?

Dass Irgendjemand von Ihnen verlangen würde sich als Bundesländerin, als Bundesdeutsche, zu irgendeiner Gemeinschaft Gehörige zu fühlen, das spielt sich nur in Ihrem Kopf ab. Niemand verlangt das von Ihnen. Es passiert Ihnen nichts, wenn Sie das anders sehen. Hysterieanfälle sind ergo reine Verschwendung.

Dass Sie sich zwangsläufig doch einer Gemeinschaft zugehörig fühlen, dafür spricht Ihre verbale Abgrenzung zu “den Westdeutschen“.
Geschenkt.
Gegen die allermeisten Westdeutschen hab ich überhaupt nix. Nur gegen die in den Osten "entsorgten" oder "delegierten" Westnazis.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:38)
Aber was die Angst vorm Teilen anbelangt, da hast du natürlich recht. Die AfD-Sündenbockpolitik spielt mit diesen Ängsten und geht damit immer wieder auf Dummenfang.
Mir ging es tatsächlich eher um staatliche Transferleistungen, die man plötzlich mit ein paar Flüchtlingen "teilen" musste. Der Dummenfang scheint funktioniert zu haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:56)

Gegen die allermeisten Westdeutschen hab ich überhaupt nix. Nur gegen die in den Osten "entsorgten" oder "delegierten" Westnazis.
Bodo Ramelow ist übrigens auch Wessi. Nur mal so nebenbei.

Bernhard Vogel kam genauso aus dem Westen wie Kurt Biedenkopf.
Daß der Ossi dem eigenen Führungspersonal etwas skeptisch gegenüber steht, scheint ein eher allgemeines Phänomen zu sein als ein spezifisch faschistisches.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:21)

Das ist doch nun bekannt.
In diesem Strang geht es aber darum, warum es so ist und um die Meinung des Herrn Wanderwitz, das dies an der Sozialisierung in der DDR läge.

Dieser Meinung bin ich nicht.

Und da es Dir scheißegal ist wo die Nazis herkommen, und Du damit keine Meinung zu deren Herkunft formulieren willst, oder vielmehr nicht kannst,
ist die Frage was Du in diesem Strang suchst ?
Na, das ist doch schön, dass Du das endlich erkannt hast. Dann könntest Du ja auch endlich mal eine Meinung formulieren, warum das so ist.

Und ja, tatsächlich ist es mir völlig egal, wo ein rechtsradikales Arschloch herkommt. Das Problem bei rechtsradikalen Arschlöchern liegt nämlich allein darin, dass es rechtsradikale Arschlöcher sind. Woher die kommen, ist bestenfalls drittrangig. :D

Bezüglich des Wahlverhaltens der "Ossis" ist auch diese Frage aber nunmal zweifelsfrei beantwortet. Wir wissen inzwischen ganz genau, wo die rechtsradikelen Wähler bevorzugt sitzen. Ob das was mit Diktatursozialisierung zu tun hat, mag bestritten werden. Aber hör doch endlich mal auf, nur reflexartig zu bestreiten. Sag uns doch mal, woran es Deiner Meinung nach sonst liegen könnte.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:06)

Es bleibt bei der nachgewiesenen Tatsache, dass im Osten Deutschlands gut doppel so viele Menschen rechtsradikal wählen wie im Westen Deutschlands. Das ist empirisch nachgewiesen. Erkläre es bitte.
Die Jugend//Männer mittleren Alters 25-35 im Osten fühlen sich in einer Art "Schutzgebiet" (früher Kolonie genannt). - >> Fremdbeherrscht.

Das PROBLEM ist - dass deren NACHWUCHS ebenfalls RECHTS wählt - die RECHTEN somit "durchwachsen" und später als Rentner ebenfalls AfD wählen...mit rechtem Nachwuchs.
Was dann - Mengenlehre - eine Verdopplung der AfD in 20Jahren nach sich zieht.

--------------------------

Aber - wenn das eh EGAL IST - sollte "MANN" WEST damit kein Problem haben !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 14:35)
...
Und ja, tatsächlich ist es mir völlig egal, wo ein rechtsradikales Arschloch herkommt. Das Problem bei rechtsradikalen Arschlöchern liegt nämlich allein darin, dass es rechtsradikale Arschlöcher sind. Woher die kommen, ist bestenfalls drittrangig. :D
...
...eben waren es noch rechte Arschlöcher...
...nun sind es rechtsradikale Arschlöcher...

So sind eben 20,8% der Wähler in Sachsen-Anhalt "rechtsradikale Arschlöcher", aber was macht das schon, ist doch völlig egal.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

BlueMonday hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:31)Letztlich kommt es darauf an, wie eine Kooperation zustande kommt, ob sie mehr und mehr erzwungen wird und irgendwann "alternativlos" ist und am Ende (zu Ende gedacht) gar keine Kooperation mehr ist, so wenig wie die Beziehung eines Sklavens zu dem Sklavenhalter noch eine Kooperation ist. Das ist doch das Verdrehte heutzutage: eine Zwangsveranstaltung etwa in Gestalt einer Zwangsversicherung wird für "sozialer" (also geschaftlicher) gehalten als eine freiwillige.
Du hast es immer noch noch nicht verstanden und wirst es wohl auch nie verstehen. In dem Moment, da Du aus dem Leib Deiner Mutter hervorgekrochen bist, warst Du Teil einer "Zwangsveranstaltung". Hat Dich damals jemand gefragt, ob Du freiwillig herauskriechen wolltest? Schreckliche Welt!

Aber jetzt mal ganz ernsthaft: Die Sinnhaftigkeit gemeinschaftlicher Errungenschaften wie z.B. einer Krankenversicherung hängt ganz gewiss nicht davon ab, dass jeder Mensch ihr zustimmt. Entscheidend ist nur, dass eine Mehrheit ihr zustimmt. Das ist Demokratie. Wenn einzelne Nonkonformisten sich dadurch gegängelt fühlen, ist das allein deren Problem. Sie sind trotzdem in die heute exitierende Gemeinschaft hineingeboren worden und haben sich deren Regeln zu fügen. Das ist manchmal unangenehm, aber es ist halt einfach so. Du musst Steuern bezahlen. Dass Du daran Freude empfindest, hat nie jemand verlangt. Finde Dich also einfach mit Deinem "Sklavenstatus" ab. Kein Mensch interessiert sich dafür, was Du "freiwillig" zu tun bereit wärst.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2021, 13:38)

Da fließt stetig ganz schön viel zurück an Knete... vom Osten in den Westen. In Form der Gewinne großer Einzelhandelsketten mit Stammsitz in D West, die Gewinne aus den Ostfilialen großer Westkonzerne, für immer noch ungleiche Löhne im Osten mit erwirtschaftet.

Aber was die Angst vorm Teilen anbelangt, da hast du natürlich recht. Die AfD-Sündenbockpolitik spielt mit diesen Ängsten und geht damit immer wieder auf Dummenfang.
Mein Gott! Langsam zweifele ich doch daran, dass Du eine humanistische Bildung genossen hast. Die Wessi-Zecken saugen die armen Ossis aus, weil die armen Ossis bei Aldi einkaufen? Bist Du noch normal? Ich lebe im Westen und muss auch bezahlen, wenn ich beim Aldi ein Stück Brot kaufe. Ich kriege seit 1990 jeden Monat einen Soli von meinem Gehalt abgezogen. Ja, sicher, der Westen hat den Osten immer nur ausgebeutet. Unterlass doch einfach mal diesen durchsichtigen Versuch des Dummenfangs.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 14:51)

...eben waren es noch rechte Arschlöcher...
...nun sind es rechtsradikale Arschlöcher...

So sind eben 20,8% der Wähler in Sachsen-Anhalt "rechtsradikale Arschlöcher", aber was macht das schon, ist doch völlig egal.
Was willst Du denn damit sagen? Willst Du bestreiten, dass es in unserem Land rechte oder rechtsradikale Arschlöcher gibt? Willst Du betreiten, dass diese Arschlöcher in den neuen Bundesländern im Schnitt doppelt so häufig vorkommen wie im Westen? Was willst Du uns überhaupt sagen?

Du kannst Dir ausmalen, was Du willst. Wer AfD wählt, wählt rechtsradikal. Das passiert in den neuen Bundesländern doppelt so gern wie in den alten Bundesländern. Biete doch mal eine Erklärung dafür an. Immer nur rumzuwimmern, dass man Euch falsch verstanden hat, ist keine Antwort. Wir haben es immer noch mit der hässlichen Situation zu tun, dass im Osten Deutschlands viel zu viele Menschen rechtsradikale Einstellungen teilen. Dir mag das egal sein. Ich finde es nach wie vor erklärungsbedürftig.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 15:13)
... rechte oder rechtsradikale Arschlöcher... uns...
Dauerschleife.
Kohlhaas hat geschrieben:Du kannst Dir ausmalen, was Du willst. Wer AfD wählt, wählt rechtsradikal. Das passiert in den neuen Bundesländern doppelt so gern wie in den alten Bundesländern.
In den alten Bundesländern halb so gern...obwohl "Demokratiesozialisiert"
Kohlhaas hat geschrieben:Biete doch mal eine Erklärung dafür an.
Wie stehst Du zu der These von Herrn Wanderwitz ?
Siehe unten Herr Kahrs !
Kohlhaas hat geschrieben:Immer nur rumzuwimmern, dass man Euch falsch verstanden hat, ist keine Antwort.
Habe ich das ?
Kohlhaas hat geschrieben:Wir haben es immer noch mit der hässlichen Situation zu tun, dass im Osten Deutschlands viel zu viele Menschen rechtsradikale Einstellungen teilen.
Wie viele müssen es sein, damit es zu viele sind ?
Kohlhaas hat geschrieben:Dir mag das egal sein. Ich finde es nach wie vor erklärungsbedürftig.
Na dann erkläre Du es doch mal !
Es seie denn es ist Dir, wie bis eben noch egal, wo die "rechtsradikalen Arschlöcher" herkommen.

Herr Kahrs meint (Bundestagswahl 2017):

Kahrs ab Minute 7:47 auf die Frage nach dem schlechten Abschneiden der SPD:
"Und die AFD ist deswegen so stark geworden, weil natürlich Frau Merkel sich geweigert hat Wahlkampf zu machen, das hat Herr Schulz ja ganz am Anfang kritisiert und deswegen haben wir ein Problem gehabt das eben sich nicht in Deutschland über Inhalte gestritten wurde, deswegen ist die AFD so stark geworden, jetzt haben wir hier einen Haufen rechtsradikaler Arschlöcher im Parlament sitzen und Frau Merkel trägt ein gerütteltes Maß an Mitschuld."
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 16:18)

Dauerschleife.
Ja sicher. Was bleibt denn anderes ürbrig. Umdemokratische Verhaltensweisen muss man doch undemokratisch nennen dürfen, solange sie undemokratisch sind. Oder siehst Du irgendwo einen Punkt, ab dem man das nicht mehr so nennen darf?
In den alten Bundesländern halb so gern...obwohl "Demokratiesozialisiert"
Nicht "obwohl" sondern "weil". In den alten Bundesländern gibt es nur halb so viele Nazis wie in den neuen Bundesländern. Demokratiesozialisierung zahlt sich offensichtlich aus.
Wie stehst Du zu der These von Herrn Wanderwitz ?
Wie oft soll ich das noch schreiben? Ich habe jetzt sattsam und ohne irgendwelche Beschönigungsversuche darauf hingewiesen, das "ihr Ossis" offenbar ein Problem mit der Demokratie habt. Es ist und bleibt einfach erklärngsbedürftig, dass es in den neuen Bundesländern doppelt so viele bekennende Nazis gibt wie in den alten Bundesländern. Das ist eine durch Wahlergebnisse nachgewiesene Tatsache. Wieso fragst Du danach, was ich darüber denke? Würde meine Meinung irgendwas an Wahlergebnissen ändern? Hör doch mal auf, sinnlose Fragen zu stellen. Beantworte doch einfach mal Fragen. Die wichtigste lautet: Warum gibt es in den neuen Bundesländern doppelt so viele Nazis wie in den den alten Bundesländern? Beantworte doch einfach mal diese Frage!

Um auf Deine Frage zu antworten: Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, bin ich tatsächlich der Meinung, dass viele Menschen in den neuen Bundesländern wegen ihrer Diktatursozialisierung einfach nicht verstanden haben, was Demokratie überhaupt ist.
Wie viele müssen es sein, damit es zu viele sind ?
Jeder Einzelne ist einer zu viel. Darum geht es aber hier überhaupt nicht. Hier geht es um die nachgewiesene Tatsache, dass im Osten anteilig doppelt so viele Rechtsradikale leben wie im Westen. Ich warte immer noch auf eine Erklärung von Dir, warum das so ist.
Herr Kahrs meint (Bundestagswahl 2017):

Kahrs ab Minute 7:47 auf die Frage nach dem schlechten Abschneiden der SPD: Herr Kahrs meint (Bundest
Ja, sicher. Macht Ihr Ossis Euch ruhig mal einen schlanken Fuß indem Ihr unterstellt, dass die Wessis für die überdurchschnittliche rechtsradikale Gesinnung bei Euch verantwortlich sind. Wenn jemand rechtsradikal wählt, dann ist natürlich nicht er selbst schuld, sondern Merkel.

Und jetzt nochmal: Stell nicht einfach nur sinnbefreit immer neue Fragen. Beantworte ab und zu auch mal Fragen, die Dir gestellt wurden. Gebetsmühlenartig: Beantworte einfach mal die Frage, warum Deiner Ansicht nach im Osten Deutschlands doppelt so viele Menschen faschistisch wählen wie im Westen Deutschlands. Beantworte das doch einfach mal. Alles importiere Wessies?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Unité 1 »

Ja, die Diktatursozialisierung ist tief in Kahrs verankert. Dass fehlende Gegenerzählungen aka Alternativlosigkeit Teil des Problems sein können, kann nur Ausdruck einer ostsozialisierten Haltung sein. Da darf sich Kahrs allerdings auch an seine bzw. die Nase seiner Partei fassen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 17:27)

"ihr Ossis" offenbar ein Problem mit der Demokratie habt.
Wieder "Alle" über einen Löffel balbiert ?

Die Ossis haben darum gekämpft...Wessis ist die Demokratie geschenkt worden.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Teeernte hat geschrieben:(19 Jun 2021, 18:04)

Wieder "Alle" über einen Löffel balbiert ?

Die Ossis haben darum gekämpft...Wessis ist die Demokratie geschenkt worden.
Die rund 60 000, die am 9. Oktober in Leipzig auf die Straße gingen, konnten sich nicht sicher sein, ob sie nicht vielleicht eine Kugel in den Kopf bekämen oder in den vorbereiteten Lagern landen würden ...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Unité 1 »

Ironischerweise ist die Abstempelung ostdeutscher AfD-Wähler als dikatursozialisiert Ausdruck einer Unterteilung von "wir" - "unsere AfD-Wähler" - und die "anderen", was, das zeigt sich besonders in der Ausdrucksweise Kohlhaas', zudem ein generelles Verdachtsmoment gegenüber Ostdeutschen enthält. Diese Unterteilung kann selbst als Ausdruck einer Gefährdung der liberalen Demokratie betrachtet werden, da sie einer Bevölkerungsgruppe eine Andersartigkeit unterstellt und somit die Idee einer Verschiedenwertigkeit von Bevölkerungsgruppen ausdrückt. Kann man dem Ossi denn wirklich trauen, immerhin sind se alle ja diktatursozialisiert. Und wenn auch nur in 2. oder 3. Nachwendegeneration.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 15:05)

Mein Gott! Langsam zweifele ich doch daran, dass Du eine humanistische Bildung genossen hast. Die Wessi-Zecken saugen die armen Ossis aus, weil die armen Ossis bei Aldi einkaufen? Bist Du noch normal? Ich lebe im Westen und muss auch bezahlen, wenn ich beim Aldi ein Stück Brot kaufe. Ich kriege seit 1990 jeden Monat einen Soli von meinem Gehalt abgezogen. Ja, sicher, der Westen hat den Osten immer nur ausgebeutet. Unterlass doch einfach mal diesen durchsichtigen Versuch des Dummenfangs.
Den Solibeitrag zahlen wir "Ossis" auch seit 1990.
Was allerdings nicht ausschließt, dass die Gelder für den "Aufbau Ost" verwendet werden. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass dieses Geld, ähnlich der Ökosteuer dazu dient, irgendwelche Haushaltslöcher zu stopfen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Quatschki »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Jun 2021, 19:01)

Ironischerweise ist die Abstempelung ostdeutscher AfD-Wähler als dikatursozialisiert Ausdruck einer Unterteilung von "wir" - "unsere AfD-Wähler" - und die "anderen", was, das zeigt sich besonders in der Ausdrucksweise Kohlhaas', zudem ein generelles Verdachtsmoment gegenüber Ostdeutschen enthält. Diese Unterteilung kann selbst als Ausdruck einer Gefährdung der liberalen Demokratie betrachtet werden, da sie einer Bevölkerungsgruppe eine Andersartigkeit unterstellt und somit die Idee einer Verschiedenwertigkeit von Bevölkerungsgruppen ausdrückt. Kann man dem Ossi denn wirklich trauen, immerhin sind se alle ja diktatursozialisiert. Und wenn auch nur in 2. oder 3. Nachwendegeneration.
Es ist ein spezifischer Rassismus gegenüber Ostdeutschen.
Wenn wir irgendwelche Paschtunen oder Usbeken wären, würde es niemanden stören, wenn wir unseren Warlord wählen, weil wir glauben, dass der unsere Interessen im Parlament am besten vertritt.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jun 2021, 17:27)
... das "ihr Ossis" offenbar ein Problem mit der Demokratie habt...
Kohlhaas hat geschrieben:... Warum gibt es in den neuen Bundesländern doppelt so viele Nazis wie in den den alten Bundesländern? Beantworte doch einfach mal diese Frage!
Kohlhaas hat geschrieben:... bin ich tatsächlich der Meinung, dass viele Menschen in den neuen Bundesländern
wegen ihrer Diktatursozialisierung einfach nicht verstanden haben, was Demokratie überhaupt ist....
Drei Fehler eines Vertreters dieser Theorie:

Er vergleicht den Ostdeutschen mit einem Kind, das seit 1989 auf dieser Entwicklungsstufe stehen geblieben ist und erklärt alles an Erfahrung, die dieser Ostdeutsche nach 1989 sammelte, für obsolet,
so als wenn die Geschehnisse nach 1989, welche auf diesen Ostdeutschen wirkten, keine mentalen Spuren bei diesem hinterlassen haben könnten.

Weiterhin betrachtet er die gepflegten Gewohnheiten, welche der Ostdeutsche aus der DDR mitbrachte, nicht in seiner Widersprüchlichkeit, sondern eher einseitig, als Behinderung, als Unart,
die es schnellstmöglich abzuwerfen gilt.

Zum Abschluß rechtfertigt er jegliche Umstände der Nachwendejahre, mit denen der Ostdeutsche klar kommen mußte. Wirtschaftlicher Kahlschlag, Ehrverletzungen,
Ungerechtigkeiten folgten dem Umbruch und warfen zahllose Ostdeutsche aus der Bahn und stempelten einige davon dauerhaft zum Bürger zweiter Klasse.

Somit wird eine Untersuchung der Ursachen für die Demokratieskepsis = Rechtslastigkeit der Ostdeutschen,
bei gewohnheitsmäßiger Auslassung der Nachwendegeschichte wohl nicht zu dem richtigen Ergebnis führen.

Wie wirkte wohl die Demokratie auf so manchen Ostdeutschen, besonders wenn er sie vor 89 inbrünstig herbei sehnte,
oder gar noch aktiv mit erkämpft hatte,
als er sie dann endlich erfahren dürfte und die verbrieften Grundrechte einher gingen mit dem Verlust des wirtschaftlichen
und sozialen Halts?

Weitere Gründe, welche gegen den vermuteten Grund "Diktatursozialisierung" für hohe AFD-Zahlen sprechen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... land-umzug
Die AfD ist dort stark, wo viele Menschen gingen
In den Landkreisen und kreisfreien Städten im Osten, deren Bevölkerung seit 1991 stark geschrumpft ist, schnitt die AfD bei der Bundestagswahl 2017 besonders gut ab.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 22:12)
... als er sie dann endlich erfahren dürfte und die verbrieften Grundrechte einher gingen mit dem Verlust des wirtschaftlichen und sozialen Halts?
Mit Vielem, was Du weiter oben schreibst, gehe ich nicht d'accord ("erkämpft" etc.). Das Zitierte halte ich aber für vollkommen richtig.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

franzmannzini hat geschrieben:(19 Jun 2021, 22:12)

Drei Fehler eines Vertreters dieser Theorie:

Er vergleicht den Ostdeutschen mit einem Kind, das seit 1989 auf dieser Entwicklungsstufe stehen geblieben ist und erklärt alles an Erfahrung, die dieser Ostdeutsche nach 1989 sammelte, für obsolet,
so als wenn die Geschehnisse nach 1989, welche auf diesen Ostdeutschen wirkten, keine mentalen Spuren bei diesem hinterlassen haben könnten.
Auch und gerade die Erlebnisse vor 1989 können einen Menschen (wenn er kein völlig lobotomisierter, hirngewaschener Unteran war) natürlich zu Schlüssen führen, die konträr zur Systemlinie lagen.
Wie sollte es auch anders zu einer "Wende" gekommen sein? Die war ja nun wahrlich nicht im Interesse des Systems und nicht Ziel irgendeiner offiziellen "Sozialisierung".
Da ist der Ostdeutsche, der die DDR noch erlebt hat, dem Altbundesbürger eher einen Entwicklungsschritt voraus. Ausnahmen gibt es freilich immer.

Unter den Altbundesbürgern dürfte es dann auch eine nicht unerhebliche Zahl von Untertanen geben, die sich zu anderen Zeiten in jedes noch so fragwürdige System eingereiht hätten - trotz (oder gerade wegen) aller gegenwärtigen "Sozialisierung" und dieser ganzen Litanei an Bekundungen, Bekenntnissen und Sonntagsreden. Zu irgendeiner Fahne lässt es sich schnell schwören. Wer sich derart dressieren lässt, ist jedenfalls ein Mensch, dem ich sehr misstrauisch gegenüber wäre. Es geht hier auch um ein Erfahrungsdefizit, das längst nicht jeder in der Lage ist auszugleichen, etwa mit empathischer Vorstellungskraft.

Kleines Beispiel: Ulrich Tukur. Hervorragender, versierter Schauspieler, der aber mindestens zur Hälfte beim Schauspiel Tukur bleibt. Spielt im Oscar nominierten "Das Leben der anderen" einen Oberstleutnant der Staatssicherheit. Durchaus bemüht und interessiert und bestimmt von der Regie auch eingehend instruiert, aber am Ende steckt doch ein Wessi in dieser Uniform. Also selbst jemand, dessen Beruf die Versetzung in eine fremde Lage, in ein anderes Leben, in eine andere Zeit ist, schafft diesen Sprung nicht in Gänze. Umgekehrt ist es ja so, dass man Erlebtes vergisst, dass es verblasst, dass man es nicht völlig in der Vorstellung behalten kann, obwohl man mittendrin und dabei war. Mancher ist eben nur mitgeschwommen. Wenig Reibung. Wenig Erinnerung. Nichts, was sich traumatisch eingebrannt hat. Wobei diese Leute auch nicht verstehen werden, was dieser Wanderwitz von ihnen überhaupt will. Der ja praktisch auch fast nicht "dabei" gewesen ist mit seinen 45 Jahren. Sonderlich wach scheint er damals jedenfalls nicht gewesen zu sein und das hat sich leider auch nicht geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jun 2021, 21:11)

Es ist ein spezifischer Rassismus gegenüber Ostdeutschen.
Wenn wir irgendwelche Paschtunen oder Usbeken wären, würde es niemanden stören, wenn wir unseren Warlord wählen, weil wir glauben, dass der unsere Interessen im Parlament am besten vertritt.
Aber mit Waffenausgabe, Wegezoll, Mohnfeld, eigener Religion - 3 Ayatollah UND Atomaufbereitungsanlage. :D :D :D

Nebenbei..

https://www.tagesspiegel.de/politik/ana ... 68832.html
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