Diktatursozialisierung?

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Vongole
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Vongole »

Zunder hat geschrieben:(23 Jun 2021, 19:14)

Hier irrt der Chronist. Das war ausgewähltes Nazi-Publikum.
Und von der Vernichtung der Juden war öffentlich nie die Rede.
Nun ja, auch wenn das hier völlig OT ist:
Bewegten sich diese Ausführungen noch im Rahmen dessen, was Hitler im Laufe des Jahres 1938 immer wieder auch in privaten Gesprächen von sich gegeben hatte, so ging er im folgenden Passus seiner Rede deutlich darüber hinaus. Er sei in seinem Leben "sehr oft Prophet" gewesen und "meistens ausgelacht" worden. Nun wolle er "wieder ein Prophet sein": "Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa."
(..)
Diese Drohung ist als Beweis dafür interpretiert worden, dass der Diktator bereits zu diesem Zeitpunkt die spätere "Endlösung" in Gestalt der physischen Vernichtung des europäischen Judentums geplant habe.
https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2 ... us/seite-2
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Ob Vergleiche DDR vs (=) 3.Reich zu Ergebnissen bei der Ursachenanalyse führen ?
Ich denke nicht.
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Dark Angel
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

Die Frage war, wie hoch die Entschädigung der Juden war, gemeint ist damit die Entschädigung für Enteignungen.
Solche Entschädigungen wurden von und in der DDR NICHT gezahlt.
Die DDR verweigerte Juden sogar eine eigene Stele im Ehrenhain von Buchenwald, mit der Begründung, es würde ja den Ermordeten anderer Länder gedacht. Schließlich seien Juden ja Angehörige (Staatsbürger) dieser Länder. Dass sich Juden als Volk verstehen, wurde in der DDR geleugnet.
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Zunder
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Zunder »

Vongole hat geschrieben:(23 Jun 2021, 20:04)

Nun ja, auch wenn das hier völlig OT ist:
Von der Vernichtung der Juden war öffentlich nie die Rede.
Nur deshalb konnte nach dem Krieg behauptet werden, von nichts gewußt zu haben.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

DDR und das jüdische Leben:
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgesch ... 851990?p=5
Und auch in der Bundesrepublik wurden die Opfer der NS-Herrschaft – analog zur DDR – sehr unterschiedlich gewertet. Kommunistischer Widerstandskämpfer wurde von offizieller Seite nur in Ausnahmefällen gedacht; stattdessen wurde das Andenken vor allem an den militärischen, bürgerlichen und kirchlichen Widerstand gepflegt. Und auch die Entscheidung der ersten Bundesregierung, Israel umfangreiche Entschädigungen für die NS-Verbrechen zu zahlen, war sicherlich nicht nur aus moralischer Verpflichtung erfolgt, sondern auch mit dem außenpolitischen Kalkül verbunden, Deutschland damit den Weg zurück in die westliche Staatengemeinschaft zu ebnen.
Der langjährige Präsident der jüdischen Gemeinde in Ost-Berlin, Peter Kirchner, verbittert über die autokratische Art, in der die kleinen jüdischen Gemeinden
Ostdeutschlands dem westdeutschen Zentralrat der Juden angeschlossen wurden...
Wie war das eigentlich, Faktenfuchs?
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... dr,RWId3nT
In keinem der beiden deutschen Staaten waren etwa die Tagebücher der Anne Frank verpflichtende Schullektüre. In der DDR waren allerdings Besuche der Konzentrationslager obligatorisch. Diese Pflicht, Konzentrations- und Vernichtungslagern zu besuchen wird aktuell von der CDU-Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer gefordert.
Während es in West-Deutschland bis 1979 dauerte und es schlussendlich eine amerikanische Produktion brauchte, um den Völkermord filmisch aufzuarbeiten, wurde in der DDR bereits 1974 der Film "Jakob der Lügner" veröffentlicht. Er nahm die Geschichte der jüdischen Europäer in den Fokus – von der ersten sozialen Isolation durch die Rassegesetze über die Ghettoisierung, bis hin zum industriellen Mord.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Dark Angel hat geschrieben:(23 Jun 2021, 20:16)

Die Frage war, wie hoch die Entschädigung der Juden war, gemeint ist damit die Entschädigung für Enteignungen.
Solche Entschädigungen wurden von und in der DDR NICHT gezahlt.
Die DDR verweigerte Juden sogar eine eigene Stele im Ehrenhain von Buchenwald, mit der Begründung, es würde ja den Ermordeten anderer Länder gedacht. Schließlich seien Juden ja Angehörige (Staatsbürger) dieser Länder. Dass sich Juden als Volk verstehen, wurde in der DDR geleugnet.
DAS war NICHT die frage..

....die Zugehörigkeit zu Juden als "Geschlossene" Benutzergruppe - eine andere Frage. Das die DDR nun grad kein Israel"Fan" war - und die Palästinenser stützte war auch kein Geheimnis - gesteuert vom grossen Bruder.

....wer sich ausserhalb der DDR wie "versteht" - ohne Handelspartner zu sein... ja die DDR nicht mal anerkannt zu haben...der existierte öffentlich nicht.
DDR - ISRAEL: Eine Nicht-Beziehung


Ich find -das Israel unter >> "Diktatursozialisierung" der falsche Ort zum unterhalten hat...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jun 2021, 20:37)

Wie war das eigentlich, Faktenfuchs?
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... dr,RWId3nT
Jacob der Lügner ???

Nackt unter Wölfen.. ...auch eine Pflichtveranstaltung gewesen.
Der Roman spielt im Zeitraum Februar bis April 1945 im Konzentrationslager Buchenwald. Ein jüdischer Häftling schmuggelt – in einem Koffer – ein etwa dreijähriges Kind ins Lager.
1960 ...Dff..1963 Defa
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(23 Jun 2021, 17:29)

Was hat das mit der "Aufarbeitung der Nazivergangenheit in der BRD" zu tun? Gar nichts, whataboutism vom Feinsten! Aber Sie können dann ganz bestimmt die Existenz der "Wehrsportgruppe Hoffmann", der "Wiking-Jugend", der "NPD" oder der "Republikaner" erklären und ganz bestimmt wie erfolgreich diese Aufarbeitung war wenn es noch bis in die 1990er Jahre hinein jährliche Treffen der "Ritterkreuzträger" gab und wie es zu der ach so tollen Sozialisierung in der BRD passt das sich selbst ein Kanzler Kohl nicht zu blöde war dem Soldatenfriedhof in Bitburg einen Besuch zwecks Kranzniederlegung abzustatten?

Aber immer zu, immer her mit den Dreckkübeln und raufgekippt auf die untergegangene DDR und ihre Bürger mit ihrer ach so schlimmen "Diktatursozialisierung", das ist ja en vogue in Musterdeutschland.

Was existiert ist der Wille zur Einigung und zur Eigenverantwortung.
Nicht von Allen, aber von sehr Vielen, einer Mehrheit.

Der Rest kippt Dreckkübel über die unfähigen, hinterhältigen, kapitalistischen, Restnazi-Westdeutschen aus, die die armen vom Faschismus reingewaschenen DDR Bürger stranguliert, entrechtet und bestohlen haben, allerdings ohne jeglichen Nachweis, dass sie es hätten besser machen können. Weder vierzig Jahre lang, noch als fertige Blaupause zur Wiedervereinigung.
Was wiederum gut zu deren AfD Wahl passt. Diese kübelt auch nur Dreck aus, ohne jeglichen Plan, wie etwas zu verbessern wäre.
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Re: von der Politik abgewendet !!!

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(23 Jun 2021, 17:36)

... wenn man versucht gut 30 Jahre nach dem Ende der DDR den Aufstieg der AfD ausschließlich mit angeblicher "Diktatursozialisierung" der DDR-Bevölkerung erklären zu wollen. War Gauland DDR-Bürger? :D Aber es passt so schön in die bequemen Schubladen, dann braucht man über Mängel oder Fehlentwicklungen im ach so schönen geeinten Deutschland nicht nachzudenken.


Wer sagt ausschließlich ausser Ihnen?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jun 2021, 16:47)

Die waren keine DDR Bürger. (DDR Geld durfte ja nicht ins Ausland...)

Welch praktische Lösung.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:18)

allerdings ohne jeglichen Nachweis,
"Wenn man sich den Einigungsvertrag zur Hand nimmt, kann man etwa 40 Prozent nicht realisierter Vertragsgegenstände herauslesen."
https://www.mdr.de/zeitreise/einigungsv ... ik100.html


Wolf Wagner
Professor für Sozialwissenschaften an der FH Erfurt im Ruhestand
EXPERTISE:

Ehemaliger Rektor der Fachhochschule Erfurt.....iss ein Fachkundiger (Wessi)..
Der ganze Prozess war absolut dominiert vom Westen und seiner Bürokratie. Diese Dominanz blieb nach der erfolgten Vereinigung bestehen und verstärkte sich in den folgenden Jahren. Dazu brauchte es westliche Expertinnen und Experten, die den Westen in den Osten bringen mussten. :D Ich war als prototypischer Westdeutscher einer von ihnen mit „Buschzulage“ und Beamtenstelle auf Lebenszeit und damit Sieger.

Ich habe in den 17 Jahren in Thüringen mitbekommen, wie für die Ostdeutschen durch die Wiedervereinigung per Beitritt in kürzester Zeit der gesamte Alltag umgestülpt worden ist. Alle Institutionen und Spuren der DDR mussten ohne Prüfung ihrer Tauglichkeit verschwinden und wurden ebenso ungeprüft ersetzt durch Westimport. Ich habe miterlebt, wie die anfängliche Euphorie über die schnelle Vereinigung umschlug in Ernüchterung, Ablehnung und Schock.

Die ersten Jahre waren eine Katastrophe. Die zum Schutz des Staatseigentums noch unter Hans Modrow, dem letzten Vorsitzenden des Ministerrats in der DDR, gegründete Treuhand wurde mit westlichen Bürokraten besetzt zu ihrem Gegenteil. Sie verscherbelte das Volkseigentum vornehmlich an westliche Konkurrenten. Die angestammten Belegschaften hatten kaum jemals eine Chance, ihre Betriebe in eigener Regie weiterzuführen. Es fehlten ihnen die Sicherheiten, um Kredite genehmigt zu bekommen.

Bis 1994 gingen nur sechs Prozent des von der Treuhand verwalteten ostdeutschen Produktionsvermögens an Ostdeutsche, 80 Prozent an Westdeutsche. Das Bruttoinlandsprodukt im DDR-Gebiet sank laut der Wochenberichte des Statistischen Bundesamtes vom 3. Quartal 1989 bis zum 1. Quartal 1991 um 43 Prozent. Eine wichtige Ursache dafür war der Ausfall sowohl der Märkte im alten osteuropäischen RGW-Bereich wie zeitweise im Gebiet der DDR selbst. Dort waren nur noch Westwaren gefragt. Einen vergleichbaren wirtschaftlichen Absturz hat es in der Geschichte Deutschlands nur nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegeben.

Damit waren die Probleme im Beitrittsgebiet keineswegs erledigt. Die Dominanz des Westens blieb bestehen und verfestigte sich noch. Noch heute sind 74 Prozent aller höheren Posten in den Ministerien der neuen Länder mit Juristen und Juristinnen aus Westdeutschland besetzt - umgekehrt ist das kaum der Fall. In den Parlamenten und Kabinetten sitzen mehr als 20 Prozent Westdeutsche. Auch wenn die Bundeskanzlerin und zeitweise der Bundespräsident in der DDR aufgewachsen sind, sind Ostdeutsche in den Spitzenpositionen in Politik, Verwaltung, Militär, Wissenschaft und Wirtschaft bis heute krass unterrepräsentiert.

Es geht vielmehr um eine gerechte Behandlung insgesamt. Das wird in einem anderen Umfrageergebnis deutlich: Im Thüringen-Monitor, einer seit dem Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge 2001 jährlich vom Land Thüringen durchgeführten repräsentativen Befragung wurde seit 2002 die Zustimmung oder Ablehnung zur der Aussage erfragt: „Westdeutsche behandeln Ostdeutsche als Menschen zweiter Klasse.“ Dieser eigentlich ungeheuerlichen Aussage stimmten in all den Jahren regelmäßig zwischen 48 und 59 Prozent der Befragten zu. Das erschreckendste Ergebnis der Befragung ist, dass in der jüngsten Gruppe, bei den 18 bis 24-Jährigen, die jedes Jahr nachwächst, so dass inzwischen keiner aus dieser Altersgruppe noch die DDR selbst erlebt hat, über all die Jahre eine gleich hohe, manchmal sogar weit höhere Zustimmung zu der Abwertungsaussage zu verzeichnen war. Das Problem wächst sich also nicht aus.
weiter...

https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... erfen.html
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:39)

https://www.mdr.de/zeitreise/einigungsv ... ik100.html


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Wenn ich das richtig verstehe, dann jammern heute die Jungen, wie die Alten sungen.

Wie es scheint, bin unfähig zu jammern und kann deshalb nicht nachvollziehen, weshalb zwei Generationen nacheinander jammern.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Der Kutscher »

Dark Angel hat geschrieben:(23 Jun 2021, 20:16)
Dass sich Juden als Volk verstehen, wurde in der DDR geleugnet.
Nicht alle Juden verstehen sich als "Volk", ich bin mir nicht mal sicher ob sich eine Mehrheit als "Volk" versteht. Will aber auch nicht Jeder wahrhaben.

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:18)
Was existiert ist der Wille zur Einigung und zur Eigenverantwortung.
Nicht von Allen, aber von sehr Vielen, einer Mehrheit.
Der Wille zur Einigung (oder zur Einheit) wird ganz sicher nicht durch die ständige Wiederholung von der DDR-Diktatur, dem Unrechtsstaat DDR und der Leugnung jeglicher Lebensleistung der Ostdeutschen durch gewisse Wessis gefördert.

Ich habe etliche Jahre in NRW gelebt bevor ich wieder zurück in den Osten gezogen bin, mir sind in Wessiland diverse Vorurteile gegen Ossis und eine erschreckende Unwissenheit über die DDR aufgefallen, als ich wieder in den Osten gezogen bin habe ich gemerkt wie viele Vorurteile und welch starkes Desinteresse es gegenüber Wessis gibt. Manchmal habe ich den Eindruck das die Mauern in den Köpfen immer höher werden und schon deutlich höher sind als noch 1989. Über die Gründe sollte man mal nachdenken, ein Teil der Antwort könnte Teil der Antwort sein zur Frage warum die AfD solchen Zuspruch erhält.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:53)


Der Wille zur Einigung (oder zur Einheit) wird ganz sicher nicht durch die ständige Wiederholung von der DDR-Diktatur, dem Unrechtsstaat DDR und der Leugnung jeglicher Lebensleistung der Ostdeutschen durch gewisse Wessis gefördert.

Ich habe etliche Jahre in NRW gelebt bevor ich wieder zurück in den Osten gezogen bin, mir sind in Wessiland diverse Vorurteile gegen Ossis und eine erschreckende Unwissenheit über die DDR aufgefallen, als ich wieder in den Osten gezogen bin habe ich gemerkt wie viele Vorurteile und welch starkes Desinteresse es gegenüber Wessis gibt. Manchmal habe ich den Eindruck das die Mauern in den Köpfen immer höher werden und schon deutlich höher sind als noch 1989. Über die Gründe sollte man mal nachdenken, ein Teil der Antwort könnte Teil der Antwort sein zur Frage warum die AfD solchen Zuspruch erhält.
Ausgerechnet die AfD, die Wessis in den Osten schickt?
Die dürfte bei dem Groll und Desinteresse auf Wessis im Osten der Republik dann doch gar keine Rolle spielen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Der Kutscher »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2021, 22:02)

Ausgerechnet die AfD, die Wessis in den Osten schickt?
Frag mich doch bitte nicht nach der "Logik" der AfD Wähler. Ich würde niemals einem Herrn Gauland oder einer Frau von Storch auch nur von 12 bis Mittag übern Weg trauen.
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:39)

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https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... erfen.html
In diesen Aussagen des Professors steckt ein Großteil der Antwort auf die Frage, warum viele Ostdeutsche so wählen, wie sie wählen. Dazu noch eine gehörige Dosis Rechtsradikalität, die von den Höcke-Gauland-Weidel-Kubitschek-Leuten kräftig geschürt und angeheizt wird... und fertig ist das AfD-Ergebnis. Das ist doch klar.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(23 Jun 2021, 22:54)

In diesen Aussagen des Professors steckt ein Großteil der Antwort auf die Frage, warum viele Ostdeutsche so wählen, wie sie wählen. Dazu noch eine gehörige Dosis Rechtsradikalität, die von den Höcke-Gauland-Weidel-Kubitschek-Leuten kräftig geschürt und angeheizt wird... und fertig ist das AfD-Ergebnis. Das ist doch klar.
Daß sich die Ossis als Deutsche zweiter Klasse fühlen und deshalb die Westimporte von der AfD wählen, ergibt keinen Sinn.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Vongole »

Der Kutscher hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:53)

Nicht alle Juden verstehen sich als "Volk", ich bin mir nicht mal sicher ob sich eine Mehrheit als "Volk" versteht. Will aber auch nicht Jeder wahrhaben.
(..)
Du musst dir da nicht sicher sein, es reicht vollkommen, wie sich Juden sehen!
Und die sehen nun mal sich als Volk, auch wenn dir das nicht in den Kram passt.
Beispiel säkulare, also nicht religiöse Juden:
Die dem jüdischen Säkularismus zugeordneten Personen bezeichnen sich demnach selbst als nicht religiös, identifizieren sich aber ethnisch, ethisch, kulturell oder politisch als Juden.[2] Säkulare Juden verstehen sich als festen Bestandteil des jüdischen Volkes und seiner Geschichte und Kultur.
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdi ... kularismus
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(23 Jun 2021, 23:42)

Daß sich die Ossis als Deutsche zweiter Klasse fühlen und deshalb die Westimporte von der AfD wählen, ergibt keinen Sinn.
Sie fühlen ja nicht nur so, nein, sie werden so behandelt. Sind doch klare Worte in der Professoren-Rede. Und die "Westimporte" sind nicht irgendwelche Westdeutsche... nein, es sind Rechtsradikale. Auch wenn sie bieder und konservativ tun. Und mit ihrem rechtsradikalen Sendungsbewusstsein treffen sie auf die vermeintlichen "Verlierer der Geschichte", die plötzlich "wieder wer sein dürfen". Völkisch stramme Kerle.

Wobei ich ja sagte, dass das nur ein Teil der Antwort ist. Ein anderer Teil sind die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Osten mit ihrer permanenten Unsicherheit in den letzten drei Jahrzehnten. Ein weiterer Teil der Antwort ist sicher das latente Rechtssein dieser Leute, das die Gauland-"Experten" nur weiter befeuern und anheizen brauchen. Die Jüngeren unter ihnen haben Eltern und Großeltern, die schon immer so gedacht und sie in diesem Sinne erzogen haben. Motto: "Schuld sind immer die Ausländer".

Und all das fügt sich in einen europäischen, ja, weltweiten Rechtsruck ein. Ist also keine alleinige ostdeutsche Spezialität.
Zuletzt geändert von Selina am Do 24. Jun 2021, 01:30, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Der Kutscher »

Vongole hat geschrieben:(24 Jun 2021, 00:02)
Und die sehen nun mal sich als Volk, auch wenn dir das nicht in den Kram passt.
Tun Sie mir doch bitte einen großen Gefallen: spekulieren Sie einfach nicht darüber WAS mir in den Kram passt und was nicht. Danke.
Der Kutscher

Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Der Kutscher »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2021, 01:03)
Und all das fügt sich in einen europäischen, ja, weltweiten Rechtsruck ein. Ist also keine alleinige ostdeutsche Spezialität.
Richtig, muß man nur mal nach Ungarn gucken, da kann man sehen wie weit nach rechts es gehen kann und die EU reagiert völlig hilf- und planlos auf Orban, gerade wird das 103.(!) wirkungslose Vertragsverletzungsverfahren vorbereitet, 102 laufen schon.
https://www.tagesschau.de/kommentar/ung ... u-101.html
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(23 Jun 2021, 19:14)

Hier irrt der Chronist. Das war ausgewähltes Nazi-Publikum.
Und von der Vernichtung der Juden war öffentlich nie die Rede.
o.k. akzeptiert. Ja. Hier kommen wir dann aber auch etwas vom Thema ab. Ich will nur meine Vermutung hinzufügen, dass die Nazi-Partei, die NSDAP, das "Braune Haus" nicht in dem Maße im NS-Staat die Rolle spielte wie die SED in der DDR. Der NS-Staat war ein Führerstaat. In der DDR drehte sich alles um die leninistische Partei neuen Typus ("Kaderpartei"). Die Ablösung von Ulbricht durch Honecker brachte zwar Veränderungen. Aber nicht grundsätzlicher Art. Auf der anderen Seite war die SED programmatisch aber - neben allgemeinen marxistisch-leninistischen Ideologie-Phrasen - aber auch nicht inhaltlich auf so etwas wie Lebensraum im Osten, Antisemitismus usw. eingestellt und fokussiert. Parolen wie "Vorrang der Schwerindustrie", "Neues Ökonomisches System, NÖS, Reforrm der Planwirtschaft", "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" sagten und sagen mir noch heute, dass es ein durch und durch leninistisches System war. Dass sich opportunistisch auf Strategie und Taktik des Machterhalts konzentrierte.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von schokoschendrezki »

Der Kutscher hat geschrieben:(24 Jun 2021, 01:35)

Richtig, muß man nur mal nach Ungarn gucken, da kann man sehen wie weit nach rechts es gehen kann und die EU reagiert völlig hilf- und planlos auf Orban, gerade wird das 103.(!) wirkungslose Vertragsverletzungsverfahren vorbereitet, 102 laufen schon.
https://www.tagesschau.de/kommentar/ung ... u-101.html
Dazu muss man wissen, dass Ungarn selbst noch Ende der 80er, noch zu Zeiten des Staatssozialismus ein soziologisch gesehen, von der durchschnittlichen Einstellung der Menschen her gesehen sehr liberales Land war. Orbáns Partei Fidesz, die wörtlich eigentlich "Bund junger Demokraten" heißt, wurde von lauter jungen Leuten in einem Studentenwohnheim gegründet und entsprach in ihrer politischen Ausrichtung eigentlich nicht mal der deutschen CDU oder CSU sondern weit eher der FDP. So dass die Frage steht, was mit der Welt in den letzten 30 Jahren eigentlich wirklich passiert ist.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(24 Jun 2021, 01:35)

Richtig, muß man nur mal nach Ungarn gucken, da kann man sehen wie weit nach rechts es gehen kann und die EU reagiert völlig hilf- und planlos auf Orban, gerade wird das 103.(!) wirkungslose Vertragsverletzungsverfahren vorbereitet, 102 laufen schon.
https://www.tagesschau.de/kommentar/ung ... u-101.html
Das passt logisch nicht zusammen, weshalb sollten sich die Ungarn die Orban wählen, oder die Österreicher, die FPÖ wählen, oder die Italiener, die Lega Nord wählen, nach einer nicht erfolgten Wiedervereinigung als Menschen zweiter Klasse von ihren Mitbürgern behandelt fühlen? Denn das scheint, wie es sich hier herauskristallisiert, einer der Hauptgründe dafür zu sein, dass in den neuen Bundesländer verstärkt AfD oder die Die Linke gewählt wird.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(23 Jun 2021, 23:42)

Daß sich die Ossis als Deutsche zweiter Klasse fühlen und deshalb die Westimporte von der AfD wählen, ergibt keinen Sinn.
Es würde auch keinen Sinn ergeben, wenn sie sich als Deutsche erster Klasse fühlten ... aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Wenn man nochmal zum eigentlichen Anlass zurückkommt. Es ist völlig normal, dass eine Partei auf einem Parteitag diskutiert, warum sie dort Stimmen verloren und dort wiederum andere Parteien Stimmen gewonnen haben und warum das so ist und was das mit der Gemütslage der Menschen dort zu tun hat. Dasselbe gilt für Wissenschaftler, die sich mit solchen Fragen befassen.

Aber Wanderwitz ist Regierunsbeauftragter. Beauftragter einer Regierung, die unter anderem für die Abhaltung von Wahlen zuständig ist. Es werden im Auftrag dieser Regierung Wahlzettel gedruckt. In der Bundesdruckerei (vermutlich). Auf den Wahlzetteln ist neben großen und obskuren kleinen Parteien auch die AfD drauf. Die Leute gehen in die Wahlkabinen und einige von ihnen machen in freier und geheimer Wahl ihr Kreuz bei der AfD. Und sind nun nach Meinung von Wanderwitz "nicht in der Demokratie angekommen". Das geht doch gar nicht! Das geht doch überhaupt nicht! Dass die AfD so ziemlich die letzte Partei ist, die meinen politischen Vorstellungen entspricht, hat damit überhaupt nix zu tun.

Die Bundesrepublik ist ein Verfassungs- und Rechtsstaat. Und die Regierung legt mit ihrem "Ostbeauftragten" über das formale Recht nochmal eine informelle Schicht, in der es um wünschenswertes und nicht wünschenswertes Verhalten der Bürger geht. Da frage ich mich ernsthaft, wer hier eigentlich "in der Demokratie noch nicht angekommen ist".
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Quatschki »

Man sieht auch, dass "Ostbeauftragte" in der Ära Merkel anders als Ausländerbeauftragte, Frauenbeauftragte oder Gleichstellungsbeauftragte nicht als Anwalt für die Belange der Randgruppe eingesetzt sind, sondern quasi als eine Art Politruk für die Durchsetzung der Linie der Staats- und Parteiführung.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(24 Jun 2021, 08:49)

Man sieht auch, dass "Ostbeauftragte" in der Ära Merkel anders als Ausländerbeauftragte, Frauenbeauftragte oder Gleichstellungsbeauftragte nicht als Anwalt für die Belange der Randgruppe eingesetzt sind, sondern quasi als eine Art Politruk für die Durchsetzung der Linie der Staats- und Parteiführung.
Darüber will ich kein Urteil abgeben. Mir gehts erstmal um die sozusagen verfassungsrechtliche (?) Sicht. Die Behörden in einer Stadt wie Berlin stellen Schilder auf, die es ausdrücklich erlauben, auf einer Einbahnstraße in die Gegenrichtung zu fahren. Tut man dies und macht man davon Gebrauch ... dann wird einem gesagt, man sei "noch nicht in der Straßenverkehrsordnung angekommen". So ähnlich sehe ich das in dem Fall Wanderwitz und seiner Diktatursozialisierung.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Der Kutscher »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 08:32)

Das passt logisch nicht zusammen, weshalb sollten sich die Ungarn die Orban wählen, oder die Österreicher, die FPÖ wählen, oder die Italiener, die Lega Nord wählen, nach einer nicht erfolgten Wiedervereinigung als Menschen zweiter Klasse von ihren Mitbürgern behandelt fühlen? Denn das scheint, wie es sich hier herauskristallisiert, einer der Hauptgründe dafür zu sein, dass in den neuen Bundesländer verstärkt AfD oder die Die Linke gewählt wird.
Wenn Sie mich unbedingt missverstehen wollen kann ich es nicht ändern. Meine Zustimmung und mein Beispiel Ungarn bezog sich auf Rechtsruck in Europa sowie weltweit. Soll ich das aufzeichnen? :rolleyes:
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2021, 08:38)

Es würde auch keinen Sinn ergeben, wenn sie sich als Deutsche erster Klasse fühlten ... aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Wenn man nochmal zum eigentlichen Anlass zurückkommt. Es ist völlig normal, dass eine Partei auf einem Parteitag diskutiert, warum sie dort Stimmen verloren und dort wiederum andere Parteien Stimmen gewonnen haben und warum das so ist und was das mit der Gemütslage der Menschen dort zu tun hat. Dasselbe gilt für Wissenschaftler, die sich mit solchen Fragen befassen.

Aber Wanderwitz ist Regierunsbeauftragter. Beauftragter einer Regierung, die unter anderem für die Abhaltung von Wahlen zuständig ist. Es werden im Auftrag dieser Regierung Wahlzettel gedruckt. In der Bundesdruckerei (vermutlich). Auf den Wahlzetteln ist neben großen und obskuren kleinen Parteien auch die AfD drauf. Die Leute gehen in die Wahlkabinen und einige von ihnen machen in freier und geheimer Wahl ihr Kreuz bei der AfD. Und sind nun nach Meinung von Wanderwitz "nicht in der Demokratie angekommen". Das geht doch gar nicht! Das geht doch überhaupt nicht! Dass die AfD so ziemlich die letzte Partei ist, die meinen politischen Vorstellungen entspricht, hat damit überhaupt nix zu tun.

Die Bundesrepublik ist ein Verfassungs- und Rechtsstaat. Und die Regierung legt mit ihrem "Ostbeauftragten" über das formale Recht nochmal eine informelle Schicht, in der es um wünschenswertes und nicht wünschenswertes Verhalten der Bürger geht. Da frage ich mich ernsthaft, wer hier eigentlich "in der Demokratie noch nicht angekommen ist".
Ja, gut erklärt. Er sollte sich besser darum kümmern, die ungleiche Entwicklung in Ost und West etwas abzubauen (Löhne, Ansiedlung von mehr Industrie im Osten durch bessere Rahmenbedingungen etcpp), aber keine Leitlinien verkünden. Stimmt. Du solltest den Wanderwitz aber nun auch nicht gar so überbewerten, der ist in seinem Herkunftsgebiet sehr beliebt wegen seines Pragmatismus und seiner bodenständigen Art. Allerdings befindet er sich auch mittendrin in den rechten Hochburgen, wo es eine große Ansammlung von Coronaleugnern und Querdenkern und eben auch den erwähnten besonders großen neurechten Westeinfluss gibt. Nur nebenbei: Die Coronazahlen waren in dem Bundesland immer dort besonders hoch, wo es die meisten AfD-Wähler gibt. Zufall? Der den Rechtsextremismus in Sachsen gänzlich leugnende Biedenkopf machte damals den Anfang, was dann immer so weiterging mit Leugnung und Bagatellisierung. Da sind bestimmte aufbegehrende Äußerungen von Wanderwitz fast noch als mutig zu bezeichnen für CDU-Verhältnisse. Auch Kretschmer (MP Sachsen) wagt manchmal derartige Deutlichkeiten bzw. auch mal ne emotionale Äußerung gegen Rechts. Wenn auch nur zaghaft. Die Folge: Solche Politiker sind dann ständigen Bedrohungen aus der rechten Ecke ausgesetzt. Ich halte Schweigen und Wegducken für schlimmer. Da verzeihe ich dem Wanderwitz auch mal nen falschen Zungenschlag. Mir wird viel zu viel geschwiegen ansonsten.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(24 Jun 2021, 09:33)

Wenn Sie mich unbedingt missverstehen wollen kann ich es nicht ändern. Meine Zustimmung und mein Beispiel Ungarn bezog sich auf Rechtsruck in Europa sowie weltweit. Soll ich das aufzeichnen? :rolleyes:
Mir liegt nicht daran, Sie misszuverstehen. Ich kann nur die Zustimmung, nicht nur von Ihnen, zu der vielfach getroffenen Aussage, dass die Wähler der extremen Parteien weltweit aus derselben Motivation heraus handeln nicht nachvollziehen, wenn doch dieselben Grundlagen gar nicht gegeben sind.

Verstehen Sie das nicht als persönlichen Angriff, aber es erscheint mir als Reinwascherei und nicht als Problemanalyse des extrem wählenden Bürgers in den neuen Bundesländern, wenn lapidar darauf verwiesen wird, dass ja schließlich in anderen Staaten auch extrem gewählt wird. Zeitgleich wird aber auf die besonderen Umstände, die in diesen anderen Teilen der Welt überhaupt nicht zum Tragen kommen, als Ursache hingewiesen.
Eine kuriose Melange, die nichts zur Problemanalyse beiträgt, sondern diese verhindert.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:08)

Mir liegt nicht daran, Sie misszuverstehen. Ich kann nur die Zustimmung, nicht nur von Ihnen, zu der vielfach getroffenen Aussage, dass die Wähler der extremen Parteien weltweit aus derselben Motivation heraus handeln nicht nachvollziehen, wenn doch dieselben Grundlagen gar nicht gegeben sind.

Verstehen Sie das nicht als persönlichen Angriff, aber es erscheint mir als Reinwascherei und nicht als Problemanalyse des extrem wählenden Bürgers in den neuen Bundesländern, wenn lapidar darauf verwiesen wird, dass ja schließlich in anderen Staaten auch extrem gewählt wird. Zeitgleich wird aber auf die besonderen Umstände, die in diesen anderen Teilen der Welt überhaupt nicht zum Tragen kommen, als Ursache hingewiesen.
Eine kuriose Melange, die nichts zur Problemanalyse beiträgt, sondern diese verhindert.
Es wirken in solchen Prozessen immer mehrere Faktoren zugleich: Regionale, nationale und internationale. Die Neue Rechte, deren Kern hierzulande die AfD ist, ist europa- und weltweit bestens vernetzt und verbandelt. Dass oftmals auch regionale Faktoren (zum Beispiel die Langzeit-Leugnung von Rechtsextremismus in Sachsen durch die Regierenden) eine besondere Wirkung entfalten, ist deutlich zu sehen.
Zuletzt geändert von Selina am Do 24. Jun 2021, 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Der Kutscher »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:08)
Verstehen Sie das nicht als persönlichen Angriff, aber es erscheint mir als Reinwascherei und nicht als Problemanalyse des extrem wählenden Bürgers in den neuen Bundesländern, wenn lapidar darauf verwiesen wird, dass ja schließlich in anderen Staaten auch extrem gewählt wird.
Ein Teil Motive ist national unterschiedlich, deutlich zu erkennen ist ein weltweiter Trend nach Rechts, ein Trend zu mehr Nationalismus, ein Trend zur vermehrten Ausgrenzung von ethischen, religiösen, und sexuellen Minderheiten. Das hat mit "Reinwascherei" überhaupt nichts zu tun, globale Ursachen haben globale Folgen und deshalb ist der Rechtsruck weder ein spezifisch deutsches noch ein spezifisch ostdeutsches Problem. Stichwort Globalisierung, die nationale Arbeiterschaft gerät unter Druck, die Arbeiterrechte geraten unter Druck, der Sozialstaat wird zunehmend abgebaut etc pp. National besonders ist die Deutsche Wiedervereinigung und deren Folgen, besonders die Deindustriealisierung Ostdeutschlands, wiederum mit der folge das ganze Landstriche aussterben, vergreisen, veröden. Der Rechtsruck in Ostdeutschland hat also nationale und internationale Ursachen. Die nationalen Ursachen verstärken nur den Rechtsruck in Ostdeutschland, zu sehen ist er in etwas schwächerer Form auch im Westen.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:08)

Mir liegt nicht daran, Sie misszuverstehen. Ich kann nur die Zustimmung, nicht nur von Ihnen, zu der vielfach getroffenen Aussage, dass die Wähler der extremen Parteien weltweit aus derselben Motivation heraus handeln nicht nachvollziehen, wenn doch dieselben Grundlagen gar nicht gegeben sind.

Die Wähler der extremen Parteien, in dieser Allgemeinheit, handeln weltweit ganz sicher aus höchst unterschiedlichen Motiven. Für "rechtspopulistische" Parteien gilt das aber in diesem Maße nicht. Ich hatte eine ganze Weile ein gewisses Misstrauen gegen diesen Begriff "Rechtspopulismus". Ich hielt ihn selbst für irgendwie populistisch. Für einen Kampfbegriff in der politischen Auseinandersetzung. Hab mich aber von einigen jüngeren Beiträgen umstimmen lassen. "Rechtspopulismus" lässt sich eigentlich nicht nur relativ genau fassen sondern auch soweit abstrahieren, dass man diesen Begriff auf ganz unterschiedliche Regionen und Lebensverhältnisse und "Kulturen" anwenden kann. Dreh- und Angelpunkt ist die Deklarierung irgendeiner Art von Normalbevölkerungsgemeinschaft. Einem "Wir". Der man etwas anderes, die anderen, wie auch immer gegenüberstellen kann. Manchmal macht man es an der Nation, manchmal an der Religion, manchmal auch an der sozialen Stellung fest (Benachteiligte versus Eliten). Das strukturelle Muster ähnelt sich. Die Regierung in Indien und ihre Anhänger und die AfD-Wähler in Sachsen-Anhalt sind insofern durchaus vergleichbar bzw. repräsentieren zwei Exemplare ein und desselben strukturellen Phänomens. Dass man als eine der Ursachen u.a. die Gemeinschaftssozialisierung in der DDR oder eben den Aufstieg Modis aus einer der untersten Kasten und gleichzeitig eine Art politischen Hinduismus als große einigende nationale Klammer in Indien ausmachen kann ... klar.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jun 2021, 14:39)

Eigentlich ist es ganz einfach. Kopernikus steht für einen Umbruch in der ganzen Sicht auf das Universum. Deshalb spricht man auch von einer kopernikanischen Wende. Diese Ehre soll ihm auch nicht genommen werden. Aber diese Wende wäre etwa zur selben Zeit auch gekommen, wenn Kopernikus gar nicht geboren wurde. Warum war die Welt reif für diese Wende? Wo muss man suchen, wenn man tiefer in den Geschichtsverlauf blicken will. Nicht in der persönlichen Biografie von Kopernikus.
Nein, so einfach ist das eben NICHT!
Der Begriff "Kopernikanische Wende" entstand erst im 19.Jh und hat mit der "Sicht auf das Universum" recht wenig zu tun, sondern steht für das Ende der Deutungshoheit der Kirche in lebensweltlichen und philosophischen Belangen, hin zu einer Auseinandersetzung mit den, sich entfaltenden Naturwissenschaften.
Der Begriff Kopernikanische Wende bezeichnet einen Prozess des Umdenkens in vielen Wissensbereichen, der sich vom 16. Jh. bis ins 18. Jh. hinein erstreckte.
Kopernikus ist als "Entdecker" oder besser Wiederentdecker des heliozentrischen Weltbildes nur Namensgeber für den Prozess, der das Ende des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit beschreibt.
Ob jemand "jemand zu selben Zeit" zu den gleichen Erkenntnissen gelangt wäre, wenn Kopernikus nicht georen worden wäre, kannst DU nicht wissen, das kann NIEMAND wissen, genauso wenig kann irgendwer wissen, ob es überhaupt zu einer Wende/einem Pradigmenwechsel gekommen wäre, wenn es Kopernikus nicht gegeben hätte, ob dieser Paradigmenwechsel später einteingetroffen wäre etc.
Das gleiche gilt für den Prozess der die Wende in der DDR einleitete. Ohne bestimmte Personen und deren Handlungen hätte es diese Wende nicht gegeben.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:40)

Die Wähler der extremen Parteien, in dieser Allgemeinheit, handeln weltweit ganz sicher aus höchst unterschiedlichen Motiven. Für "rechtspopulistische" Parteien gilt das aber in diesem Maße nicht. Ich hatte eine ganze Weile ein gewisses Misstrauen gegen diesen Begriff "Rechtspopulismus". Ich hielt ihn selbst für irgendwie populistisch. Für einen Kampfbegriff in der politischen Auseinandersetzung. Hab mich aber von einigen jüngeren Beiträgen umstimmen lassen. "Rechtspopulismus" lässt sich eigentlich nicht nur relativ genau fassen sondern auch soweit abstrahieren, dass man diesen Begriff auf ganz unterschiedliche Regionen und Lebensverhältnisse und "Kulturen" anwenden kann. Dreh- und Angelpunkt ist die Deklarierung irgendeiner Art von Normalbevölkerungsgemeinschaft. Einem "Wir". Der man etwas anderes, die anderen, wie auch immer gegenüberstellen kann. Manchmal macht man es an der Nation, manchmal an der Religion, manchmal auch an der sozialen Stellung fest (Benachteiligte versus Eliten). Das strukturelle Muster ähnelt sich. Die Regierung in Indien und ihre Anhänger und die AfD-Wähler in Sachsen-Anhalt sind insofern durchaus vergleichbar bzw. repräsentieren zwei Exemplare ein und desselben strukturellen Phänomens. Dass man als eine der Ursachen u.a. die Gemeinschaftssozialisierung in der DDR oder eben den Aufstieg Modis aus einer der untersten Kasten und gleichzeitig eine Art politischen Hinduismus als große einigende nationale Klammer in Indien ausmachen kann ... klar.
Mit den Begriffen und Zusammenhängen "Rechtspopulismus" und dieser völlig richtigen Ich-Wir-Geschichte tut man allerdings auch niemandem so richtig weh. Man hält sich bedeckt, bleibt vage. Am besten nicht ernsthaft anlegen mit denen, so der ganz offensichtliche Gedanke dahinter. Ich halte viele Erscheinungen einfach für faschistoid. Aber ich gebe zu, in bestimmten Zusammenhängen rede ich auch von "Rechtspopulismus". Dort, wos passt. Das aber, was rechtsradikal oder gar rechtsextrem im Denken und Reden dieser Herrschaften ist, benenne ich dann auch so.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Zunder hat geschrieben:(23 Jun 2021, 20:32)

Von der Vernichtung der Juden war öffentlich nie die Rede.
Nur deshalb konnte nach dem Krieg behauptet werden, von nichts gewußt zu haben.
Es gehört hier zwar eigentlich nicht hin, aber in vielen, vielleicht den meisten Fällen, war dieses "Wir wussten nichts..." eine Schutzbehauptung.

Es war auch sehr wohl öffentlich die Rede davon.

"In Mein Kampf, seiner Bekenntnis- und Hetzschrift, die er 1923/24 während der Landsberger Festungshaft verfasste, ging Hitler noch viel weiter: Er sprach von den Juden als einem "schädlichen Bazillus", der vernichtet werden müsse, und behauptete, dass der Erste Weltkrieg anders ausgegangen wäre, wenn die Juden und nicht deutsche Frontsoldaten dem Giftgas zum Opfer gefallen wären."

Aus:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/201 ... ernichtung
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2021, 11:05)

Mit den Begriffen und Zusammenhängen "Rechtspopulismus" und dieser völlig richtigen Ich-Wir-Geschichte tut man allerdings auch niemandem so richtig weh. Man hält sich bedeckt, bleibt vage. Am besten nicht ernsthaft anlegen mit denen, so der ganz offensichtliche Gedanke dahinter. Ich halte viele Erscheinungen einfach für faschistoid. Aber ich gebe zu, in bestimmten Zusammenhängen rede ich auch von "Rechtspopulismus". Dort, wos passt. Das aber, was rechtsradikal oder gar rechtsextrem im Denken und Reden dieser Herrschaften ist, benenne ich dann auch so.
Dieser Prozess der Selbst-Radikalisierung und Extremisierung der AfD in Deutschland ... das ist nochmal ein Thema für sich. Von der Professorenpartei zur faschistoid-völkischen Partei. Das ist mir irgendwo auch ein bissel ein Rätsel. Bei der FPÖ in Österreich ist es nicht ganz so extrem aber vielleicht ähnlich. Die ehemalige AfD-lerin aus der Zeit der "Professorenpartei", Frauke Petry, hat glaub ich irgendsowas wie einen Abrechnungsroman mit ihrer AfD-Zeit geschrieben. Der wird, davon gehe ich aus, aber auch relativ wenig Erkenntnis und dafür sehr viel Selbstrechtfertigung bieten.

Das Phänomen Selbstradikalisierung, Abdriften ins Extreme ... es widerspricht eigentlich einem grundlegenden traditionellen Denkmuster: Dass nämlich Radikalisierung etwas ist, das im Verborgenen, in den Nischen der Gesellschaft, in nicht zugänglichen oder gemiedenen Drecksecken stattfindet. Heutzutage jedoch ist alles hyperöffentlich. Alles wird diskutiert und getwittert. Noch vor 20 Jahren hätte man dann gesagt: Es wird eine Angleichung über den medialen Austausch stattfinden. Austausch wird zu einer Austarierung in irgendwelchen Mittelpositionen führen. Tuts aber nicht! Jedenfalls nicht bei der AfD.

Meine persönliche empirische Datenlage zu korrelativen oder gar kausalen Zusammenhängen zwischen "DDR-Sozialisierungen" und diesem jüngeren Radikalisierungsprozess ist begrenzt. Ich kanns nicht allgemeingültig benennen. In einem oder zwei Fällen ist mir klar, dass die Radikalisierung der AfD-Fans über Medien wie Russia Today stattfand und -findet. RT wurde ursprünglich mal nach dem Vorbild der BBC entworfen. Und entwickelte sich zu einem putinistischen Staatsrundfunk. Der eher Verschwörungstheorien als seriöse Informationen bietet. Und mit diesen ganzen Entwicklungen kommen wir zu einem ziemlich komplizierten Geflecht von Entwicklungen der jüngeren Zeit, das ich inzwischen auch nicht mehr entwirren kann.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2021, 08:54)

Darüber will ich kein Urteil abgeben. Mir gehts erstmal um die sozusagen verfassungsrechtliche (?) Sicht. Die Behörden in einer Stadt wie Berlin stellen Schilder auf, die es ausdrücklich erlauben, auf einer Einbahnstraße in die Gegenrichtung zu fahren. Tut man dies und macht man davon Gebrauch ... dann wird einem gesagt, man sei "noch nicht in der Straßenverkehrsordnung angekommen".
Ich nehmen an, Du beziehst Dich damit auf Fahrräder, die entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen? Mir ist nicht bekannt, dass das jetzt in Berlin auch für andere Fahrzeuge gelten sollte. Wäre es so, könnte man Einbahnstraßen auch gleich abschaffen.
So ähnlich sehe ich das in dem Fall Wanderwitz und seiner Diktatursozialisierung.
Du verallgemeinerst. Wanderwitz hat nicht gesagt, dass "die Ostdeutschen" nicht in der Demokratie angekommen seien. Er sprach von "einigen" Menschen, die rechtsextremen Meinungen zustimmen oder rechtsextreme Parteien wählen. Du hast recht: Solange eine Partei nicht verboten ist, darf man sie wählen. Menschen dürfen auch rechtsradikale Meinungen haben (solange sie nicht tätig gegen Gesetze verstoßen). Das muss man als Demokrat aber nicht gut finden. Und wenn man die Meinung hat, dass sowas nicht gut ist, dann darf man das auch sagen. Meinungsfreiheit und so...

Hinzu kommt, dass es kein legitimes demokratisches Recht ist, die Demokratie abschaffen zu wollen. Wir haben in Deutschland schonmal erlebt, wo das hinführen kann. Es gibt also gute Gründe, als Demokrat Kritik an rechtsextremen Erscheinungen zu üben. Auch Wanderwitz darf das.

Dass manche Leute hier im Forum das so auslegen, als hätte Wanderwitz die gesamte Bevölkerung der neuen Bundesländer als "diktatursozialisiert" bezeichnet, ist vielleicht einen eigenständigen Diskussionsstrang wert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:49)

Ohne bestimmte Personen und deren Handlungen hätte es diese Wende nicht gegeben.
So. Für sich genommen ... ist dieser Satz vollkommen richtig. Nur erfährt man relativ wenig über die Ursachen des Zusammenbruchs des DDR-Systems, wenn man sich mit diesen Personen befasst. Das, was man über diese Personen erfährt, ist natürlich interessant. Ich kenne auch etliche solcher Personen persönlich. Viele sympathische Menschen aber auch nicht wenige ganz schön schwierige, widersprüchliche Leute.

Der wesentliche Punkt für das Auffinden irgendeines kausalen ZUsammenhang zwischen Sozialisierung in der DDR und irgendeiner Präferenz heute für rechtspopulistische, rechtsradikale oder gar rechtsextreme Parteien ... kann ich nur an diesem Phänomen erkennen, das ich grob als "Ich-Austreibung" im Zusammenhang - ganz wichtig! - mit fehlendem Widerstand dagegen, mit einer Präferenz für Konsens und Gemeinschaft erkennen. Du bist nix, die Gesellschaft, die Partei ist alles. Verkürzt. Der kleine Pionier oder die kleine FDJ-lerin, die - aus welchen Gründen auch immer - keinen Widerstands- und Anarchiewillen gegen diese Vereinnahmungen aufbringen konnte oder wollte, sondern lieber mit seiner Umwelt in Frieden und Eintracht leben wollte ... der ging darauf ein. Und, das Problem ist, das konnte sogar funktionieren. Das ist ja das Problem. Nicht anders als in der Frühzeit des NS-Staats als die junge Sophie Scholl eine begeisterte Verbandsjugendliche war und den kleinen Mädels und Jungs zeigen konnte, wie man mit dem Kompass durch die Wälder wandert. Eine Kombination aus dem Bedürfnis nach Konsens und dem Bedürfnis, auch einmal ein kleiner Bestimmer oder eine Bestimmerin zu sein.

Schau dir im Auszug den Brief des "Staatsschriftstellers" Dieter Noll, des Autors von "Die Abenteuer des Werner Holt" anlässlich der Biermann-Ausbürgerung die SED-Führung an:
Einige wenige kaputte Typen wie die Heym, Seyppel oder Schneider, die da so emsig mit dem Klassenfeind kooperieren, um sich eine billige Geltung zu verschaffen, weil sie offenbar unfähig sind, auf konstruktive Weise Resonanz und Echo bei unseren arbeitenden Menschen zu finden, repräsentieren gewiß nicht die Schriftsteller unserer Republik. Die Partei kann auch überzeugt sein, daß die überall in den Betrieben arbeitenden Menschen unseres Landes die Maßnahmen unserer Regierung billigen und kein Verständnis dafür aufbringen, wie da ein kleiner Klüngel von sogenannten Literaten verzweifelt von sich reden machen will, indem er sich vor den Karren des Westfernsehens spannen läßt oder die Partei mit unverschämten offenen Briefen traktiert.
"Unsere Menschen" ist ein Schlüsselbegriff zum Verständnis. Man kann das Problem auch einfach eine eingeschriebene Intellektuellen- und Individualismusfeindlichkeit nennen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Zunder »

Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jun 2021, 11:42)

Es gehört hier zwar eigentlich nicht hin, aber in vielen, vielleicht den meisten Fällen, war dieses "Wir wussten nichts..." eine Schutzbehauptung.

Es war auch sehr wohl öffentlich die Rede davon.

"In Mein Kampf, seiner Bekenntnis- und Hetzschrift, die er 1923/24 während der Landsberger Festungshaft verfasste, ging Hitler noch viel weiter: Er sprach von den Juden als einem "schädlichen Bazillus", der vernichtet werden müsse, und behauptete, dass der Erste Weltkrieg anders ausgegangen wäre, wenn die Juden und nicht deutsche Frontsoldaten dem Giftgas zum Opfer gefallen wären."

Aus:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/201 ... ernichtung
Von der konkreten Vernichtung war nie öffentlich die Rede.

Als ideologische Forderung gab es das schon im 19. Jahrhundert. Aber als politische Praxis kam sie in der Propaganda nicht mehr vor.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2021, 12:28)

So. Für sich genommen ... ist dieser Satz vollkommen richtig. Nur erfährt man relativ wenig über die Ursachen des Zusammenbruchs des DDR-Systems, wenn man sich mit diesen Personen befasst. Das, was man über diese Personen erfährt, ist natürlich interessant. Ich kenne auch etliche solcher Personen persönlich. Viele sympathische Menschen aber auch nicht wenige ganz schön schwierige, widersprüchliche Leute.
Aus dem Kontext gerissen, ist dieser Satz nichtssagend!
Menschen/Personen handeln immer in einem bzw aus einem bestimmten Kontext heraus. Und aus genau diesem Kontext ergibt sich, dass nur ganz bestimmte Personen zu Akteuren werden können, deren Handlungen Signalwirkung haben.
Es geht eben nicht um die Personen/Menschen an sich, sondern um den Kontext in dem sie handeln, in dem nur sie entsprechend handeln können.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(24 Jun 2021, 10:26)

Ein Teil Motive ist national unterschiedlich, deutlich zu erkennen ist ein weltweiter Trend nach Rechts, ein Trend zu mehr Nationalismus, ein Trend zur vermehrten Ausgrenzung von ethischen, religiösen, und sexuellen Minderheiten. Das hat mit "Reinwascherei" überhaupt nichts zu tun, globale Ursachen haben globale Folgen und deshalb ist der Rechtsruck weder ein spezifisch deutsches noch ein spezifisch ostdeutsches Problem. Stichwort Globalisierung, die nationale Arbeiterschaft gerät unter Druck, die Arbeiterrechte geraten unter Druck, der Sozialstaat wird zunehmend abgebaut etc pp. National besonders ist die Deutsche Wiedervereinigung und deren Folgen, besonders die Deindustriealisierung Ostdeutschlands, wiederum mit der folge das ganze Landstriche aussterben, vergreisen, veröden. Der Rechtsruck in Ostdeutschland hat also nationale und internationale Ursachen. Die nationalen Ursachen verstärken nur den Rechtsruck in Ostdeutschland, zu sehen ist er in etwas schwächerer Form auch im Westen.
Werfe ich einen Blick nach Sachsen, dann passt das nicht. Die sächsische Industrie wächst. Seit 2000 ist die sächsische Wirtschaft um 25,3% gewachsen, zweitstärkstes Wachstum gemessen an allen anderen Bundesländern. Investitionsquote 14,8%, höchster Wert im Vergleich mit allen anderen Bundesländern. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1%.

Trotzdem wählten 2019 27,5% die AfD, Stimmenanteile in den Städten rund 20%.
Stimmenanteile vorwiegend von Arbeitern, Selbstständigen und Arbeitslosen. Junge Wähler Anteil 22%,
Die Umfragen zeigen stabile 26%.

Obwohl sich die neuen Bundesländer wirtschaftlich unterschiedlich stark entwickeln, liegt die AfD mit Ausnahme von Berlin, bei 20-23%. Gemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung müsste der prozentuale Anteil in Sachsen niedriger liegen, aber er ist der höchste mit 27,5% zur letzten Wahl.

Vielleicht doch nichts gelernt aus der Vergangenheit?
Vielleicht aber auch schon, "Wenn es dem Esel zu wohl ist dann geht er aufs Eis", wie ich den Erfolg der AfD in den alten Bundesländern einschätze.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Der Kutscher »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 16:22)

Werfe ich einen Blick nach Sachsen, dann passt das nicht. Die sächsische Industrie wächst. Seit 2000 ist die sächsische Wirtschaft um 25,3% gewachsen, zweitstärkstes Wachstum gemessen an allen anderen Bundesländern.
Ja ganz gewaltig, sieht man ja deutlich an der Bevölkerungsentwicklung: 1990 4.775.914 Einwohner, 2019 4.071.971 Da fehlen mal eben 700.000, so stelle ich mir blühende Landschaften vor. :|
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Quatschki »



Schwer vorstellbar, dass die heute "Deutsch un' frei wolln m'r sei" spielen
Oder vielleicht doch?
Zuletzt geändert von Quatschki am Do 24. Jun 2021, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Der Kutscher hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:15)

Ja ganz gewaltig, sieht man ja deutlich an der Bevölkerungsentwicklung: 1990 4.775.914 Einwohner, 2019 4.071.971 Da fehlen mal eben 700.000, so stelle ich mir blühende Landschaften vor. :|
Was hat das mit den Daten zu tun, die ich gelistet habe?
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:23)

Was hat das mit den Daten zu tun, die ich gelistet habe?
In einfacher Sprache...

Wenn man von 10 Betrieben 8 zumacht und die 2 RESTLICHEN um 25% wachsen lässt ??? Mann ist Das ein Durchbruch !

WACHSTUCH !!!
Auch in den Altersgruppen gibt es starke Unterschiede. Während die CDU bei den Über-60-Jährigen auf 43 Prozent der Stimmen kam, wurde die AfD bei den Wählern unter 30 Jahren stärkste Partei.

Die Ergebnisse gelten auch als Ausdruck einer erheblichen Frustration über Strukturbrüche, Abwanderungen, Absterben gesellschaftlicher Strukturen und fehlende Anerkennung von Lebensleistungen.
3 Pflaumen und eine Birne Wählen "OBST" .

Nur sind die 3 Pflaumen nicht BIRNENSOZIALISIERT.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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JJazzGold
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:30)

In einfacher Sprache...

Wenn man von 10 Betrieben 8 zumacht und die 2 RESTLICHEN um 25% wachsen lässt ??? Mann ist Das ein Durchbruch !

WACHSTUCH !!!



3 Pflaumen und eine Birne Wählen "OBST" .

Nur sind die 3 Pflaumen nicht BIRNENSOZIALISIERT.
Fehlende Anerkennung von Lebensleistung bei unter 30 Jährigen. Alles klar.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Teeernte
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:37)

Fehlende Anerkennung von Lebensleistung bei unter 30 Jährigen. Alles klar.
Ja sowas trifft zb. die Krankenschwester - die im Osten 3 Jahre eine Fachhochschule besucht ..."examiniert" hat und nun Geld wie ein Westhilfspfleger bekommt..mit der dauernden Chance beim nächsten Eigentümerwechsel rauszufliegen. (Anteil 50+)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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JJazzGold
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:40)

Ja sowas trifft zb. die Krankenschwester - die im Osten 3 Jahre eine Fachhochschule besucht ..."examiniert" hat und nun Geld wie ein Westhilfspfleger bekommt..mit der dauernden Chance beim nächsten Eigentümerwechsel rauszufliegen. (Anteil 50+)
Unter 30 Jährige!
Die waren noch nicht einmal geboren, als die Mauer fiel.
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Re: Diktatursozialisierung...

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2021, 17:44)

Unter 30 Jährige!
Die waren noch nicht einmal geboren, als die Mauer fiel.
Was hat der Junge drangeschrieben ?
(Anteil 50+)
Also für NOCH EINFACHE DENKWEISE - Anteil 50+ damit ist der Anteil gemeint - der über 50 Jahre und älter ist - ...als Beispiel.

Bei den Jungen ist das ähnlich - die haben eine Lehre gemacht und sind nun ABM - aber damit NICHT Arbeislos.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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