Diktatursozialisierung?

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Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jul 2021, 19:06)

Das ist aber Bundesrecht...AZ.: S 35 RA 549/96 W01
Was meinst Du damit? Willst Du andeuten, dass die "staatlich anerkannten Antifaschisten" aus der Ex-DDR uns bei der Wiedervereinigung ihre "Nazi-Altlasten" untergeschoben haben und dass wir den zu Sozialisten umgedeuteten Alt-Nazis jetzt auch noch ihre Renten bezahlen müssen?

Ich stelle gerade fest, dass ich selbst mich an einem Abgleiten der Diskussion in den Bereich der Polemik beteilige. Deshalb beende ich das jetzt.

Zuvor ziehe ich für mich aus den jüngeren Diskussionsbeiträgen noch das Fazit, dass es in den östlichen Bundesländern mehr als genug gute Gründe oder zumindest Anlässe gibt, sich mal intensiver mit der eigenen Nazi-Vergangenheit und ihren durch mögliche Diktatursozialisierung gefestigten Auswirkungen auseinanderzusetzen.
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Neben dem Text von Heribert Prantl, den ich weiter oben bereits verlinkte, hat er auch noch dieses geschrieben. Ich zitiere:

Die alten Nazis waren in der jungen Bundesrepublik überall - in der Verwaltung, in der Justiz, in den Parlamenten. Die Nazi-Richter hatten das Hakenkreuz von der Robe gerissen und richteten weiter. Die Jura-Professoren hatten die braunen Sätze aus ihren Büchern radiert und lehrten weiter. Die Beamten hatten Adolf Hitler von der Wand gehängt und verwalteten weiter. Die Nazi-Juristen waren in besonders hoher Konzentration dort, wo das Recht sein Zuhause hat: im Bundesministerium der Justiz.

Diese personellen und sachlichen Kontinuitäten zwischen der Nazi-Zeit und den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik hat vor einigen Jahren das "Rosenburg"-Projekt untersucht; es ist benannt nach dem ersten Dienstsitz des Justizministeriums in Bonn nach dem Krieg; die Forschungen wurden von einer Kommission unter Leitung des Historikers Manfred Görtemaker und des Strafrechtlers Christoph Safferling geführt; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sie eingesetzt, als sie Bundesjustizministerin war.

Warum war das Justizministerium, wie viele andere Behörden und Ämter auch, so braun in den Nachkriegsjahrzehnten? Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler, hat die personellen Kontinuitäten einmal so erklärt: Es handele sich um Leute, "die von früher was verstehen". So war der Zeitgeist. Es hat lange gedauert, bis er sich geändert hat. Es gilt heute sehr aufzupassen, dass sich brauner Ungeist nicht schon wieder breitmacht.


https://www.sueddeutsche.de/politik/pra ... -1.3987734
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JJazzGold
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2021, 00:00)

Neben dem Text von Heribert Prantl, den ich weiter oben bereits verlinkte, hat er auch noch dieses geschrieben. Ich zitiere:

Die alten Nazis waren in der jungen Bundesrepublik überall - in der Verwaltung, in der Justiz, in den Parlamenten. Die Nazi-Richter hatten das Hakenkreuz von der Robe gerissen und richteten weiter. Die Jura-Professoren hatten die braunen Sätze aus ihren Büchern radiert und lehrten weiter. Die Beamten hatten Adolf Hitler von der Wand gehängt und verwalteten weiter. Die Nazi-Juristen waren in besonders hoher Konzentration dort, wo das Recht sein Zuhause hat: im Bundesministerium der Justiz.

Diese personellen und sachlichen Kontinuitäten zwischen der Nazi-Zeit und den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik hat vor einigen Jahren das "Rosenburg"-Projekt untersucht; es ist benannt nach dem ersten Dienstsitz des Justizministeriums in Bonn nach dem Krieg; die Forschungen wurden von einer Kommission unter Leitung des Historikers Manfred Görtemaker und des Strafrechtlers Christoph Safferling geführt; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sie eingesetzt, als sie Bundesjustizministerin war.

Warum war das Justizministerium, wie viele andere Behörden und Ämter auch, so braun in den Nachkriegsjahrzehnten? Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler, hat die personellen Kontinuitäten einmal so erklärt: Es handele sich um Leute, "die von früher was verstehen". So war der Zeitgeist. Es hat lange gedauert, bis er sich geändert hat. Es gilt heute sehr aufzupassen, dass sich brauner Ungeist nicht schon wieder breitmacht.


https://www.sueddeutsche.de/politik/pra ... -1.3987734
Was zu der Frage zurück führt, weshalb im Osten der Republik der braune Ungeist nachweislich willkommener ist, als im Westen?

Diese Frage mit Verweis auf Taliban, Kim Jong-un, Duterte, etc. zu beantworten, scheint mir geographisch zu weit hergeholt, auch wenn die sog. neuen Bundesländer dem Osten näher liegen, als die alten Bundesländer. Weitaus höheren Einfluss kann man Orban und Kaczynski zuschreiben. Die liegen näher und fachen ggfls die Sehnsucht nach einem verantwortungsfreien Pampers-Staat, egal welcher extremen Couleur, an.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von discipula »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2021, 00:00)

Neben dem Text von Heribert Prantl, den ich weiter oben bereits verlinkte, hat er auch noch dieses geschrieben. Ich zitiere:

Die alten Nazis waren in der jungen Bundesrepublik überall -


Die Alternative wäre ja gewesen, die ganze Verwaltung quasi zu vernichten und mit neuen Leuten zu besetzen. Leuten, die auch den Krieg überlebten, viele auch in der NSDAP Mitglied waren... aber das ganze Know How wäre weg gewesen.

Dass die Beamten und Verwalter bleiben konnten, dürfte wesentich zum Aufschwung der Nachkriegszeit beigetragen haben. Es ist guter Macchiavelli: wenn du eine Stadt eroberst, wechsle die Spitze aus, aber lass den Verwaltungsapparat weiter arbeiten.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(29 Jul 2021, 09:32)

Die Alternative wäre ja gewesen, die ganze Verwaltung quasi zu vernichten und mit neuen Leuten zu besetzen. Leuten, die auch den Krieg überlebten, viele auch in der NSDAP Mitglied waren... aber das ganze Know How wäre weg gewesen.

Dass die Beamten und Verwalter bleiben konnten, dürfte wesentich zum Aufschwung der Nachkriegszeit beigetragen haben. Es ist guter Macchiavelli: wenn du eine Stadt eroberst, wechsle die Spitze aus, aber lass den Verwaltungsapparat weiter arbeiten.
Das war der wesentliche Punkt und eben natürlich auch eine Gratwanderung. Klar war aber, dass man ein Land nach einem Krieg nicht wieder ohne entsprechende Personen aufrichten kann, die entsprechendes Wissen in der Verwaltung und Organisation haben. Und genau die waren eben zum weitaus größten Teil eben auch Bestandteil des Systems "Drittes Reich". Für die Westalliierten eine Herausforderung, der sie zu begegnen hatten. Ein schwieriges Unterfangen, das natürlich nicht immer vermied, dass auch Mittäter hier durchrutschten. Aber das war schließlich auch in der DDR der Fall, wie man eben an der verlinkten Liste oben einflussreicher DDR-Persönlichkeiten mit NS-Vergangenheit zeigt.
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Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2021, 00:00)

Neben dem Text von Heribert Prantl, den ich weiter oben bereits verlinkte, hat er auch noch dieses geschrieben. Ich zitiere:

Die alten Nazis waren in der jungen Bundesrepublik überall - in der Verwaltung, in der Justiz, in den Parlamenten. Die Nazi-Richter hatten das Hakenkreuz von der Robe gerissen und richteten weiter. Die Jura-Professoren hatten die braunen Sätze aus ihren Büchern radiert und lehrten weiter. Die Beamten hatten Adolf Hitler von der Wand gehängt und verwalteten weiter. Die Nazi-Juristen waren in besonders hoher Konzentration dort, wo das Recht sein Zuhause hat: im Bundesministerium der Justiz.

Diese personellen und sachlichen Kontinuitäten zwischen der Nazi-Zeit und den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik hat vor einigen Jahren das "Rosenburg"-Projekt untersucht; es ist benannt nach dem ersten Dienstsitz des Justizministeriums in Bonn nach dem Krieg; die Forschungen wurden von einer Kommission unter Leitung des Historikers Manfred Görtemaker und des Strafrechtlers Christoph Safferling geführt; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sie eingesetzt, als sie Bundesjustizministerin war.

Warum war das Justizministerium, wie viele andere Behörden und Ämter auch, so braun in den Nachkriegsjahrzehnten? Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler, hat die personellen Kontinuitäten einmal so erklärt: Es handele sich um Leute, "die von früher was verstehen". So war der Zeitgeist. Es hat lange gedauert, bis er sich geändert hat. Es gilt heute sehr aufzupassen, dass sich brauner Ungeist nicht schon wieder breitmacht.


https://www.sueddeutsche.de/politik/pra ... -1.3987734
Ein schöner Text. Der zeigt, warum Prantl zu den besten Journalisten in Deutschland gehört. Deshalb übernehme ich das auch als Vollzitat. ;-)

Du solltest den Text allerdings auch richtig lesen. Nach Kriegsende galt, dass fast alle Menschen in Deutschland irgendwie mit den Nazis verbandelt waren. Die "Entnazifizierung" konnte schlichtweg nicht durch einen Bevölkerungsaustausch vollzogen werden. Die neue Bundesrepublik (und übrigens auch die DDR) musste mit den Menschen klarkommen, die eben da waren. Dabei haben sich alle vier Besatzungsmächte der "Fachkundigen" bedient, die sie finden konnten. Und das waren nunmal "ehemalige" Nazis, hüben wie drüben. Man hat zu Beginn die offensichtlich schlimmsten Fälle aussortiert und dann mit dem Rest weitergearbeitet, um möglichst schnell wieder geregelte Verhältnisse herzustellen.

Niemand bestreitet, dass in den unmittelbaren Nachkriegsjahren die Sowjets in der SBZ härter vorgegangen sind als Amerikaner, Briten und Franzosen in "ihren" Zonen. Aber - und das kommt in dem Prantl-Text deutlich zum Ausdruck! - das betraf nur die unmittelbaren Nachkriegsjahre. In der DDR wurde die Entnazifizierung schon Ende der 1940er Jahre für "erfolgreich abgeschlossen" erklärt! Danach gab es im Arbeiter- und Bauernstaat per definitionem keine Alt-Nazis mehr sondern nur noch glühende Antifaschisten. So ist das von der Obrigkeit in der neuen Diktatur verordnet worden. Danach hat sich niemand mehr die Mühe gemacht, sich mit dem Thema Faschismus im eigenen Land zu befassen. Diese "Befassung" wurde sogar gezielt unterdrückt, weil sie ja hässliche braune Flecken auf dem selbst angehängten Antifaschisten-Orden hätte hinterlassen können.

Und das war in der "BRD" eben nicht so. Prantl weist ja darauf hin. Selbst im Jahre 2012 hat die (von mir sehr geschätzte) damalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger noch ein Projekt in Auftrag gegeben, das die NS-Vergangenheit ihres eigenen Ministeriums aufarbeiten sollte. Nur wegen solcher Projekte weißt Du doch überhaupt, dass in der "BRD" der Nachkriegszeit noch Nazis an Schaltstellen der Republik gesessen haben. Im Osten hat es solche Projekte nie gegeben, weil sie mit der Ideologie der "antifaschistischen" Diktatoren nicht vereinbar gewesen wären.

Im Westen haben die Bemühungen zur "Entnazifizierung" nie aufgehört. Bis heute nicht. Im Osten endete sie spätestens 1950. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, dass manche Leute in dieser Diskussion auch heute noch die Meinung vertreten, in den neuen Bundesländern würde es kein Faschismusproblem geben. Immerhin haben Eure ehemaligen Diktatoren Euch ja 40 Jahre lang vorgepredigt, dass es Nazis nur westlich des "antifaschistischen Schutzwalls" geben würde. Diese Predigten beten manche Leute wohl heute noch gehorsam nach.

Du kannst gerne noch beliebig viele Texte zitieren, in denen es um die Nazi-Vergangenheit in den alten Bundesländern geht. Diese Texte existieren nur, weil das in den alten Bundesländern kontinuierlich aufgearbeitet und öffentlich gemacht worden ist. Aber such doch jetzt bitte mal nach ähnlichen Texten, die sich mit Kontinuitäten aus der NS-Zeit in der ehemaligen DDR befassen. Wenn es die geben sollte, sind sie mit Sicherheit erst nach der Wiedervereinigung verfasst worden. Du betest bis heute das Mantra der ehemaligen Diktatoren nach, dass es in der DDR nie ein Faschismus-Problem gab. Geradezu erbärmlich wird es dann, wenn dieses heute nicht mehr zu leugnende Faschismus-Problem auf Faktoren wie "mangelnde Anerkennung von Lebensleistung" reduziert werden soll.

Ein Text, wie Prantl ihn geschrieben hat, wäre in der DDR NIEMALS veröffentlicht worden! In der BRD ist das bis heute möglich und der Mehrheit der Bevölkerung sogar willkommen. Ich zitiere: "Unterschied!"
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BlueMonday
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Jul 2021, 07:19)

Was zu der Frage zurück führt, weshalb im Osten der Republik der braune Ungeist nachweislich willkommener ist, als im Westen?

.
Welcher "Nachweis"? Was soll "Brauner Ungeist" sein?
Nationalsozialistische Tendenzen? Die habt ihr doch im nicht geringem Ausmaß bei euch selbst in den Altbundesländern. Dazu jede Menge rassistische Attitüden, die das Alltagsdenken nur so durchsetzen.
Die Frage, die du dir stellen und zu der du zurückkehren solltest, wäre dann vielmehr, woher dieser "braune Ungeist" bei euch immer noch herkommt, statt diesen durchsichtigen Wahlkampftiefflug zu betreiben.

Allein mal den jüngsten Aufreger genommen: Wegen "Kameltreiber" muss ein Radsportfunktionär zurückreisen. Ein Funktionär der bundesrepublikanischen Sportplanwirtschaft.
Woher stammt der Herr? Wo wurde er "sozialisiert"? Im tiefsten Westen. Schau an! Wie kommt das? Trotz eurer angeblich so liberalen, weltoffenen, "alle Menschen sind gleich"-Sozialisierung? Diese Entgleistung ist ja bestimmt nur die Spitze des Eisbergs. Damit dokumentiert sich ein unterschwelliger Alltagsrassismus, ein Denken des Abwertens des Andersartigen. Das sitzt tief in euch drin, dieser "Ungeist". Aber man echauffiert sich lieber über das Wahlverhalten im Osten.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Teeernte
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Jul 2021, 07:19)

Was zu der Frage zurück führt, weshalb im Osten der Republik der braune Ungeist nachweislich willkommener ist, als im Westen?
Westlicher Besatzerterror im Osten.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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harry52
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von harry52 »

Rassismus gibt es überall auf der Welt.
Sogar in der modernen, sehr sozialen und sehr wohlhabenden, westlichen Demokratie Norwegen. Aber es ist schon auch wahr, dass es in den ehemaligen roten Diktaturen in Osteurope einen Tick mehr Menschen gibt, die nichts aus dem roten und braunen Mist gelernt haben.

Gerade die Alten, die zum
sozialistischen Idealmenschen erzogen wurden, sind deutlich ausländer- und homosexuellen feindlicher als die, aus den westlichen Demokratien. In keinem osteuropäischen Land gibt es die Homoehe und in allen diesen Ländern sind deutlich weniger Flüchtlinge aufgenommen worden als im Westen.

Das sind Tatsachen und die Reaktion von BlueMonday zeigt,
dass manche "Ossis" lieber auf die anderen zeigen, als sich mal an die wichtige Verarbeitung zu begegben, warum das so ist. Warum ist das auch so in Polen, Ungarn ... und warum haben Russland und Weissrussland jetzt sogar schon wieder eine Diktatur?
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jul 2021, 14:14)

Welcher "Nachweis"? Was soll "Brauner Ungeist" sein?
Nationalsozialistische Tendenzen? Die habt ihr doch im nicht geringem Ausmaß bei euch selbst in den Altbundesländern. Dazu jede Menge rassistische Attitüden, die das Alltagsdenken nur so durchsetzen.
Da hast Du recht. Wir diskutieren hier aber nicht über die nie aufgestellte Behauptung, dass es sowas im Westen nicht geben würde. Wir diskutieren über die Tatsache, dass sowas im Osten mindestens doppelt so häufig auftritt und mancherorts sogar inzwischen mehrheitsfähig ist. Macht es Dich froh, dass es auch im Westen Nazis und Rassisten gibt? Oder dient Dir das nur als Entschuldigung für die merkwürdige Häufung von Nazis im Osten?
Die Frage, die du dir stellen und zu der du zurückkehren solltest, wäre dann vielmehr, woher dieser "braune Ungeist" bei euch immer noch herkommt, statt diesen durchsichtigen Wahlkampftiefflug zu betreiben.
Wer macht denn mit diesem Thema Wahlkampf? Und wer soll geleugnet haben, dass es den "braunen Ungeist" auch im Westen gibt? Thema dieser Diskussion ist die erwiesene Tatsache, dass es bei "Euch" im Osten mindestens doppelt so viele Menschen gibt, die rassistische und faschistische Meinungen befürworten. Das willst Du damit rechtfertigen, dass es auch im Westen solche Arschlöcher gibt?
Allein mal den jüngsten Aufreger genommen: Wegen "Kameltreiber" muss ein Radsportfunktionär zurückreisen. Ein Funktionär der bundesrepublikanischen Sportplanwirtschaft.
Woher stammt der Herr? Wo wurde er "sozialisiert"? Im tiefsten Westen. Schau an! Wie kommt das? Trotz eurer angeblich so liberalen, weltoffenen, "alle Menschen sind gleich"-Sozialisierung? Diese Entgleistung ist ja bestimmt nur die Spitze des Eisbergs. Damit dokumentiert sich ein unterschwelliger Alltagsrassismus, ein Denken des Abwertens des Andersartigen. Das sitzt tief in euch drin, dieser "Ungeist". Aber man echauffiert sich lieber über das Wahlverhalten im Osten.
Das hast Du gut erkannt. Auch bei "Euch" im Osten ist die mehr als doppelt so große sichtbare Spitze des Eisbergs nur der erkennbare Ausdruck einer noch viel größeren Basis für braunen Ungeist.

Spar Dir einfach Deine dämlichen Hinweise darauf, dass es auch im Westen faschistoide Tendenzen gibt und immer gab. Erklär einfach mal, warum das Problem im Osten so viel ausgeprägter ist. Aber vielleicht empfindest Du das ja gar nicht als Problem.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

"Entnazifizierung",eigentlich ein ganz spannendes Thema,
allerdings gab es ja nach 1989 noch eine zweite (Alexander von Plato Eine zweite „Entnazifizierung"? 1991),
eine Entdiktatorifizierung, es seie denn man vergleicht die DDR mit dem 3.Reich, was einige wohl gerne tun.
Viele denken ja, das man das negativ gesehene Gedankengut aus der Bevölkerung entfernen kann,
in dem man mehr (DDR) oder weniger schnell alte Kader aus Schlüsselpositionen entfernt und durch möglichst Unbefleckte (Ansichtssache) ersetzt.
Ein hundertprozentiger Erfolg scheint sich dann aber einfach nicht einstellen zu wollen.
Vielleicht hat man es wieder nicht richtig gemacht.

Könnte die zweite Entnazifizierung auch ein Grund für die Wahlergebnisse heute sein?

https://library.fes.de/gmh/main/pdf-fil ... -a-415.pdf
Und jetzt ist die Enttäuschung groß: Jetzt, im Frühsommer 1991, scheinen die „schweigenden Mehrheiten" in der Ex-DDR nahezu insgesamt betroffen
von der westlichen Dominanz, sind viele bedroht von Arbeitslosigkeit, von „Abwicklung" oder „Warteschleife" - alles mindestens so akzeptable Wortschöpfungen wie die der „Entnazifizierung".
Die Dominanz des Westens ist - auch und gerade in den alltäglichen Bereichen - so stark und demütigend, das Versagen des alten Systems so umfassend,
das fehlende Verständnis im Westen für die jetzigen Probleme in der DDR so deutlich, daß die Gefahr besteht, daß eine gegenwärtige Minderheits- zur Mehrheitstendenz werden kann.
Es könnte nun das entstehen, was eine Folge der „Entnazifizierung" war: eine Gemeinschaft gegen die neuen Sieger der Geschichte,
gegen die Westdeutschen, eine Solidarität der gedemütigten „Umzuerziehenden". Eine solche Gemeinschaft könnte auch die Widersprüche zu ehemaligen SED-Kadern abschleifen.
Aber wenn die westliche Treuhand den DDR-„Experten" aus SED und Blockparteien gereicht wird und sie damit zu Profiteuren der nationalen Einheit macht, wenn andererseits durch
die Bundesregierung die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft mystifiziert und die sozialen Folgen zu wenig und zu spät abgefedert werden, dann wird der
erwartete Geschwisterstreit zur langandauernden Fehde.
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JJazzGold
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jul 2021, 14:14)

Welcher "Nachweis"? Was soll "Brauner Ungeist" sein?
Nationalsozialistische Tendenzen? Die habt ihr doch im nicht geringem Ausmaß bei euch selbst in den Altbundesländern. Dazu jede Menge rassistische Attitüden, die das Alltagsdenken nur so durchsetzen.
Die Frage, die du dir stellen und zu der du zurückkehren solltest, wäre dann vielmehr, woher dieser "braune Ungeist" bei euch immer noch herkommt, statt diesen durchsichtigen Wahlkampftiefflug zu betreiben.

Allein mal den jüngsten Aufreger genommen: Wegen "Kameltreiber" muss ein Radsportfunktionär zurückreisen. Ein Funktionär der bundesrepublikanischen Sportplanwirtschaft.
Woher stammt der Herr? Wo wurde er "sozialisiert"? Im tiefsten Westen. Schau an! Wie kommt das? Trotz eurer angeblich so liberalen, weltoffenen, "alle Menschen sind gleich"-Sozialisierung? Diese Entgleistung ist ja bestimmt nur die Spitze des Eisbergs. Damit dokumentiert sich ein unterschwelliger Alltagsrassismus, ein Denken des Abwertens des Andersartigen. Das sitzt tief in euch drin, dieser "Ungeist". Aber man echauffiert sich lieber über das Wahlverhalten im Osten.
Mit “brauner Ungeist“ habe ich Selina zitiert. Wenden Sie sich mit Ihrer Frage bitte an diese.

Es muss doch sogar Ihnen aufgefallen sein, dass sich die Wahl- und Umfrage Ergebnisse der AfD in den Bundesländern gravierend unterscheiden. Auch wenn ich auf Umfrageergebnisse wenig Wert lege, der AfD Trend in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, selbst Brandenburg, ist gemessen an den anderen Bundesländern hoch. Irgendwo muss es ja herkommen und man darf sich fragen, woher. Denn dass das AFD Führungspersonal im Osten in gesellschaftlicher/politischer Aktivität hell leuchten würde, das kann allenfalls ein eingefleischter AfD Fan behaupten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(29 Jul 2021, 14:30)

Westlicher Besatzerterror im Osten.
Oh Mann!
Der wird doch in Form des westlichen AfD Personals im Osten gewählt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(29 Jul 2021, 17:04)
Könnte die zweite Entnazifizierung auch ein Grund für die Wahlergebnisse heute sein?
Meinst Du, die "zweite Entnazifizierung" habe den grassierenden Faschismus in der ehemaligen DDR überhaupt erst erzeugt?
"Entnazifizierung",eigentlich ein ganz spannendes Thema,
allerdings gab es ja nach 1989 noch eine zweite (Alexander von Plato Eine zweite „Entnazifizierung"? 1991),
eine Entdiktatorifizierung, es seie denn man vergleicht die DDR mit dem 3.Reich, was einige wohl gerne tun.
Viele denken ja, das man das negativ gesehene Gedankengut aus der Bevölkerung entfernen kann,
in dem man mehr (DDR) oder weniger schnell alte Kader aus Schlüsselpositionen entfernt und durch möglichst Unbefleckte (Ansichtssache) ersetzt.
Ein hundertprozentiger Erfolg scheint sich dann aber einfach nicht einstellen zu wollen.
Vielleicht hat man es wieder nicht richtig gemacht.
Und schon wieder reihenweise steile und mehr als fragwürdige Aussagen von Dir...

Wer vergleicht hier die DDR mit dem Dritten Reich? Gilt es schon als ein solcher "Vergleich", wenn man nur feststellt, dass die DDR eine Diktatur war?
Hätte man in der Nachkriegszeit nicht auf Entnazifizierung hinarbeiten sollen?
Welche Fehler wurden denn damals gemacht, die heute wiederholt würden? In der DDR sicherlich, aber in der BRD läuft die "Entnazifizierung" bis heute. Ablesbar an den Wahlergebnissen.
Wer hätte einen hundertprozentigen Erfolg erwartet? Den gibt es nie. Es ist im Westen aber definitiv besser gelungen als im Osten. Siehe: Wahlergebnisse.
Hätte die Wiedervereinigung erfolgreich sein können, wenn man das "antidemokratische Gedankengut" in der Bevölkerung einer ehemaligen Diktatur unbeachtet gelassen hätte?

Nach der Wiedervereinigung - besser: nach dem Beitritt der Ex-DDR zum Bundesgebiet! - hatte Deutschland das gleiche Problem, das die Alliierten nach Kriegsende hatten. Man musste ein ganzes undemokratisches Land in eine demokratische Nation eigliedern. Und dazu brauchte man einfach all die fachkundigen gelernten Undemokraten, die das Land am Laufen halten konnten. Die dumme Verwaltung musste einfach weiter verwalten. Wie hätte denn die Alternative aussehen sollen? Bevölkerungsaustausch?

Du schreibsest Dir was zusammen über "negativ gesehenes Gedankengut". Kann man es irgendwie positiv betrachten, wenn nennenswerte Teile der Bevölkerung die Demokratie scheißegal finden? Ja, in dem Moment, als die Ex-DDR sich der Bundesrepublik Deutschland und dem dort geltenden Grundgesetz angeschlossen hat, war ein Punkt völlig klar: In der Ex-DDR würde nichts mehr so bleiben wie es zuvor war. Die bis dahin diktatorisch regierte DDR-Gesellschaft musste sich zwingend an die Bedingungen der Demokratie gewöhnen. Und da es keine "gefühlte Demokratie" gibt, bedeutete das die Anpassung an das BRD-System, dem die Ex-DDR beigetreten ist.

Wenn jetzt alte "Ossies" im Nachgang rumjaulen, dass dabei ja ihre ganze Lebensleistung nicht mehr respektiert wurde, dann frage ich mich, welche zu respektierende Lebensleistung es denn gegeben haben soll. Sollte man es Euch etwa hoch anrechnen, dass Ihr eine Grenze mit Todesstreifen bauen konntet, an der hunderte Menschen umgekommen sind? Soll man es Euch hoch anrechnen, dass Ihr es geschafft habt, binnen 40 Jahren ein ganzes Land an den Rand des Bankrotts zu wirtschaften? Individuelle Lebensleistung wird selbstverständlich anerkannt. Siehe: Rentenzahlungen, für die wir "Wessis" bis heute geradestehen. Es gibt aber überhaupt gar keinen Grund, dem Staat DDR irgendeine Lebensleistung zuzugestehen. Das war ein Drecks-Regime!

Hat aber alles nichts zu tun mit der Frage, warum es im Osten so viel mehr Faschisten gibt als im Westen. Dieser entscheidende Umstand lässt sich nicht wegdiskutieren und er lässt sich schon gar nicht überdecken mit dem sinnfreien Gejammer angeblich gequälter Ossi-Seelen, die bei der Wiedervereinigung unter die Räder gekommen seien.

Ihr habt in Euren Reihen knallharte Faschisten. Ihr habe überdurchschnittlich viele davon. Und die habt Ihr nicht von uns! Die gehören nur Euch! Jetzt fragt Euch mal, woher diese Pestbeulen kommen.
Slava Ukraini
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2021, 20:23)
... rumjaulen... Gejammer ...Ihr habt in Euren Reihen knallharte Faschisten...
Du kannst einfach nicht anders. Ich glaube Dir aber das Du es glaubst.
Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(29 Jul 2021, 20:28)

Du kannst einfach nicht anders. Ich glaube Dir aber das Du es glaubst.
Natürlich glaube ich das. Sonst würde ich es nicht schreiben.

Die entscheidende Frage lautet aber: Warum leugnest Du so beharrlich Fakten, die nicht bestreitbar sind? Alles nur wegen der angeblich nicht anerkannten Lebensleistung, die nichtmal irgendwie definiert worden ist?
Slava Ukraini
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2021, 20:33)
... leugnest Du so beharrlich Fakten...
Mehr als die Wahlergebnisse der AFD in Osten ist doch als Fakten gar nicht vorhanden, und diese leugne ich auch nicht,
es geht um die Schußfolgerungen (Gründe) die vor allem Herr Wanderwitz daraus zieht und diese sind eben nicht der alleinige
Grund dafür.
Warum das doch so sein sollte, hat Herr Wanderwitz und auch Du immer noch nicht erklärt.
Im Gegensatz zu mir, der das Ursachengefüge ein wenig breiter ausgemacht hat und wenn Du nicht wahrhaben willst, aus mangelnder Erfahrung am eigenen Leibe,
welche Wirkung ein Umbruch wie nach 1989 auf einen Menschen haben kann, dann bist Du einfach nur jemand der nicht betroffen war.
Und nicht betroffen zu sein ist immer ein Problem welches empathielose Menschen haben. Sie sind befangen.
Kohlhaas
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(29 Jul 2021, 20:53)

Mehr als die Wahlergebnisse der AFD in Osten ist doch als Fakten gar nicht vorhanden, und diese leugne ich auch nicht
Oh, da war dann doch schon deutlich mehr als nur Wahlergebnisse. Wir alle haben die Jagdszenen doch gesehen. Auf offenen Straßen die Polizei vertreiben und dann Ausländer hetzen... Gab es alles nicht???

Hör auf! Du leugnest permanent, dass der verdeckte oder offene Faschismus oder Rassismus in den östlichen Bundesländern irgendwas mit den östlichen Bundesländern zu tun haben könnte. Da sind Deiner Auslegung nach alle schuld, nur nicht die Menschen in den östlichen Bundesländern, die das rechtsradikale Dreckspack so gern wählen. Und es reicht "Euch" ja nichtmal, bloß die AfD zu wählen. Es muss ja unbedingt der "Flügel" sein. Ihr habt ein Nazi-Problem. Und dieses Problem ist nicht importiert.
Slava Ukraini
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2021, 21:04)
Oh, da war dann doch schon deutlich mehr als nur Wahlergebnisse. Wir alle haben die Jagdszenen doch gesehen. Auf offenen Straßen die Polizei vertreiben und dann Ausländer hetzen... Gab es alles nicht???
Natürlich bleibt es Dir überlassen neue Punkte in den Diskurs einzuführen. Wie wäre es mit national befreiten Zonen ?
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgesch ... t-und-west
...Die Thematisierung der Zahlen rechter Gewaltfälle bietet stets die Möglichkeit, für ein politisches Ost-Bashing genutzt zu werden; u
ngewollt wird damit die Asymmetrie zwischen den alten und den neuen Bundesländern verstärkt.
Kohlhaas hat geschrieben:Hör auf!
Nöö!
Kohlhaas hat geschrieben:...leugnest ... rechtsradikale Dreckspack ... "Euch" ...
Ja, wieder die übliche Schleife.
Kohlhaas hat geschrieben:Ihr habt ein Nazi-Problem. ...
Nein Du hast eines, denn Du siehst sie überall.
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Kevin Schildbürger
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Ein paar ungeordnete Gedanken zum Thema Demokratie vs. Diktatur.
Am einfachsten zu sagen ist, in der Demokratie kann man wählen wer einen in den nächsten Jahren verwaltet, in der Diktatur nicht oder nur als Showelement.
War es das schon? Oder betrachten wir das Thema unter dem Blickwinkel, ob dem BürgerIn Freiheit gewährt wird respektive zur Verfügung steht.
Legt man diesen Maßstab einer objektiven Freiheit an, dann betrachtet man die Regelungen. Oder nimmt man die subjektive Freiheit.
Dann kann unter Umständen verblüffendes zu Tage treten. So können sich Menschen in einer "Diktatur" manchmal freier als Individuum fühlen als in einer "Demokratie".
Verrückt, oder?
Dann fallen mir Zeilen aus einem Song ein.
The greatest form of control is where you think you’re free when you’re being fundamentally manipulated and dictated to. One form of dictatorship is being in a prison cell and you can see the bars and touch them. The other one is sitting in a prison cell but you can’t see the bars but you think you’re free.
Verrückt, oder?
Wo ist die Grenze, wie weit willst du (wollen Sie) gehen?
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
Schnitter
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Schnitter »

Jetzt wird hier schon David Icke zitiert.

Na dann gute Nacht Marie und gute Besserung.
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2021, 12:03)

...Niemand bestreitet, dass in den unmittelbaren Nachkriegsjahren die Sowjets in der SBZ härter vorgegangen sind als Amerikaner, Briten und Franzosen in "ihren" Zonen. Aber - und das kommt in dem Prantl-Text deutlich zum Ausdruck! - das betraf nur die unmittelbaren Nachkriegsjahre. In der DDR wurde die Entnazifizierung schon Ende der 1940er Jahre für "erfolgreich abgeschlossen" erklärt! Danach gab es im Arbeiter- und Bauernstaat per definitionem keine Alt-Nazis mehr sondern nur noch glühende Antifaschisten. So ist das von der Obrigkeit in der neuen Diktatur verordnet worden. Danach hat sich niemand mehr die Mühe gemacht, sich mit dem Thema Faschismus im eigenen Land zu befassen. Diese "Befassung" wurde sogar gezielt unterdrückt, weil sie ja hässliche braune Flecken auf dem selbst angehängten Antifaschisten-Orden hätte hinterlassen können.

Und das war in der "BRD" eben nicht so. Prantl weist ja darauf hin. Selbst im Jahre 2012 hat die (von mir sehr geschätzte) damalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger noch ein Projekt in Auftrag gegeben, das die NS-Vergangenheit ihres eigenen Ministeriums aufarbeiten sollte. Nur wegen solcher Projekte weißt Du doch überhaupt, dass in der "BRD" der Nachkriegszeit noch Nazis an Schaltstellen der Republik gesessen haben. Im Osten hat es solche Projekte nie gegeben, weil sie mit der Ideologie der "antifaschistischen" Diktatoren nicht vereinbar gewesen wären.

Im Westen haben die Bemühungen zur "Entnazifizierung" nie aufgehört. Bis heute nicht...
So so, die Bemühungen zur Entnazifizierung haben im Westen nie aufgehört, schreibst du. Aber wann begannen sie bei euch? Wenn das angeblich alles so toll gelaufen ist mit der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und das kontinuierlich erfolgt sein soll, dann erheben sich folgende Fragen: Warum hat dann die westdeutsche Studentenbewegung in den Jahren 1967/68 eine vollständige Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft und einen konsequenten Antifaschismus gefordert? Weil da alles schon aufgearbeitet war bei euch? Nee nee. Im Gegenteil: Untern Teppich gekehrt wurde das meiste. In den Familien wurde geschwiegen zu diesem Thema. Die Studenten fragten ihre Eltern und Großeltern: Wo wart ihr damals? Was habt ihr getan? Sie forderten sie auf, endlich zu reden, Farbe zu bekennen. In den 1960ern! Stichwort: "Muff unter den Talaren". Und warum musste erst so viel Zeit vergehen, bis der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner beachtlichen Rede von 1985 anlässlich des 40. Jahrestages des Kriegsendes den 8. Mai endlich zum "Tag der Befreiung" erklärte und nicht mehr vom Tag der Niederlage und des Zusammenbruchs sprach? Erst 1985! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Und nur nebenbei: Natürlich habe ich schon lange vor solchen von dir erwähnten "Projekten" davon gewusst, "dass in der 'BRD' der Nachkriegszeit noch Nazis an Schaltstellen der Republik gesessen haben". Und die Globkes und co. waren nicht irgendwelche kleenen Mitläufer-Nazis, nein, das waren damals richtig hohe Tiere, in und nach der Nazi-Zeit.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2021, 12:03)
Du kannst gerne noch beliebig viele Texte zitieren, in denen es um die Nazi-Vergangenheit in den alten Bundesländern geht. Diese Texte existieren nur, weil das in den alten Bundesländern kontinuierlich aufgearbeitet und öffentlich gemacht worden ist. Aber such doch jetzt bitte mal nach ähnlichen Texten, die sich mit Kontinuitäten aus der NS-Zeit in der ehemaligen DDR befassen. Wenn es die geben sollte, sind sie mit Sicherheit erst nach der Wiedervereinigung verfasst worden. Du betest bis heute das Mantra der ehemaligen Diktatoren nach, dass es in der DDR nie ein Faschismus-Problem gab. Geradezu erbärmlich wird es dann, wenn dieses heute nicht mehr zu leugnende Faschismus-Problem auf Faktoren wie "mangelnde Anerkennung von Lebensleistung" reduziert werden soll.

Ein Text, wie Prantl ihn geschrieben hat, wäre in der DDR NIEMALS veröffentlicht worden! In der BRD ist das bis heute möglich und der Mehrheit der Bevölkerung sogar willkommen. Ich zitiere: "Unterschied!"
Naja, der These, dass die Nazi-Vergangenheit-Aufarbeitung schon dann bewiesen ist, wenn man darüber schreibt, kann ich nicht wirklich teilen. Ich will jetzt hier keine Bewertung über die Aufarbeitung in der DDR und BRD abgeben, aber nur darüber zu schreiben, kann nicht unbedingt das Kriterium sein, ob Aufarbeitung überhaupt stattfindet. Sonst hat es irgendwann den Gut-das-wir-mal-darüber-gesprochen-haben-Charakter. Eine demokratische Gesellschaft macht Missstände eher öffentlich, das ist richtig. Aber eine demokratische Gesellschaft bewältigt nicht immer die Missstände besser als andere politische Systeme.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2021, 23:37)

So so, die Bemühungen zur Entnazifizierung haben im Westen nie aufgehört, schreibst du. Aber wann begannen sie bei euch? Wenn das angeblich alles so toll gelaufen ist mit der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und das kontinuierlich erfolgt sein soll, dann erheben sich folgende Fragen: Warum hat dann die westdeutsche Studentenbewegung in den Jahren 1967/68 eine vollständige Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft und einen konsequenten Antifaschismus gefordert? Weil da alles schon aufgearbeitet war bei euch? Nee nee. Im Gegenteil: Untern Teppich gekehrt wurde das meiste. In den Familien wurde geschwiegen zu diesem Thema. Die Studenten fragten ihre Eltern und Großeltern: Wo wart ihr damals? Was habt ihr getan? Sie forderten sie auf, endlich zu reden, Farbe zu bekennen. In den 1960ern! Stichwort: "Muff unter den Talaren". Und warum musste erst so viel Zeit vergehen, bis der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner beachtlichen Rede von 1985 anlässlich des 40. Jahrestages des Kriegsendes den 8. Mai endlich zum "Tag der Befreiung" erklärte und nicht mehr vom Tag der Niederlage und des Zusammenbruchs sprach? Erst 1985! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Und nur nebenbei: Natürlich habe ich schon lange vor solchen von dir erwähnten "Projekten" davon gewusst, "dass in der 'BRD' der Nachkriegszeit noch Nazis an Schaltstellen der Republik gesessen haben". Und die Globkes und co. waren nicht irgendwelche kleenen Mitläufer-Nazis, nein, das waren damals richtig hohe Tiere, in und nach der Nazi-Zeit.
Besser spät - Deutschland West, als nie - Deutschland Ost.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Jul 2021, 19:45)

Oh Mann!
Der wird doch in Form des westlichen AfD Personals im Osten gewählt.
Aber als ARSCH. ...und Lieblingsprotestprediger.

- Als LINKE und SPD für die CDU kein Rotes TUCH mehr waren...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 06:45)

Besser spät - Deutschland West, als nie - Deutschland Ost.
Wir haben damals die Nazizeit so intensiv aufgearbeitet, unter anderem in Spielfilmen, Dokumentationen, Gesprächen, Literatur, Musik, Theater, dass es einigen schon zu viel geworden ist. Letztere, also die, denen das immer alles zu viel war, sind die Eltern und Großeltern von denen, die heute AfD wählen. Weitere Gründe für diese Wahl sprach ich weiter oben mehrfach an.
Zuletzt geändert von Selina am Fr 30. Jul 2021, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:21)

Wir haben damals die Nazizeit so intensiv aufgearbeitet, unter anderem in Spielfilmen, Dokumentationen, Gesprächen, Musik, Theater, dass es einigen schon zu viel geworden ist. Letztere sind die Eltern und Großeltern von denen, die heute AfD wählen. Weitere Gründe für diese Wahl sprach ich weiter oben mehrfach an.
Dann hat die ausschließlich aufs kulturelle bezogene Aufarbeitung wenig bis nichts bewirkt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:27)

Dann hat die ausschließlich aufs kulturelle bezogene Aufarbeitung wenig bis nichts bewirkt.
Wieso? 75 bis 80 Prozent wählen die rechtsradikale Partei nicht.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von harry52 »

Kevin Schildbürger hat geschrieben: Dann kann unter Umständen verblüffendes zu Tage treten. So können sich Menschen in einer "Diktatur" manchmal freier als Individuum fühlen als in einer "Demokratie".
Verrückt, oder?
Mag ja sein, aber: https://de.wikipedia.org/wiki/World_Happiness_Report
Glücklicher sind die Menschen in den westlichen Demokratien mit einer kapitalistischen Wirtschaft, die so gut arbeitet, dass man sich einen gut ausgebauten Sozialstaat leisten kann und es auch tut. Ganz vorne sind die skandinavischen Länder.

Die erste Diktatur bzw. (absolute) Monarchie,
sind die Vereinigten Arabischen Emirate und die liegen auf Platz 21. Dort ist man ziemlich sicher nur deswegen glücklich, weil man durchs Öl im Boden reich geworden ist.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Chajm »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:27)

Dann hat die ausschließlich aufs kulturelle bezogene Aufarbeitung wenig bis nichts bewirkt.
Und noch nicht mal die "kulturelle Aufarbeitung" hat was bewirkt.
Noch in den spaeten 70igern ein Jugendclub in der Provinz - Wochenende, Jugendtanz. In einer Tanzpause geht die Saaltuer auf, es wird der deutsche Gruss gebruellt "Xxxl Xxxxxx" mit dem Zusatz "... ihr Juden!"
Und was ist dem Schreier passiert? Genau nichts!
In der NVA waren Nazi-Schmierereien ebenfalls nichts Ungewoehnliches und dass, obwohl es einmal monatlich Politunterricht gab!
Zu der ganzen angeblichen "Aufarbeitung" passt auch das:
"In dem Gespräch kritisierte der Zentralratspräsident auch den Umgang der DDR mit dem Judentum. »Die DDR hat das Erbe des Nationalsozialismus ja quasi auf Westdeutschland abgeschoben«, stellte Schuster fest. Sowohl der Holocaust als auch das jüdische Leben seien in der DDR »sehr, sehr kleingeschrieben« worden. Auch das Thema Israel sei weitgehend ausgeklammert worden."
https://www.juedische-allgemeine.de/pol ... gefordert/

Diese Aussage stammt aus einem Artikel, in dem Josef Schuster zuvor von allen demokratischen Parteien eine klare Abgrenzung von der AfD eingefordert hat:
"Ich denke, das A und O in einem neu zusammengesetzten Parlament ist, dass es einen klaren Konsens der demokratischen Parteien gibt, sich zwar politisch mit der AfD auseinanderzusetzen, aber eine irgendwie geartete Zusammenarbeit von vornherein klar auszuschließen«, sagte Schuster am Mittwoch der »Neuen Osnabrücker Zeitung« mit Blick auf die Bundestagswahl und die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern. »Das ist auch das, was letztendlich jüdisches Leben ermöglicht."
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

In meinem Umfeld (Familie, Freunde, Kollegen) wurde damals konsequent antifaschistisch gelebt. Das gehörte ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Und wer die nötigen Erkenntnisse und Einsichten hatte und wer kein völlig verkorkstes Gefühlsleben hatte, tat das auch. Dass es aber auch damals schon etliche Nazis gab, ist bekannt. Aber wie gesagt, auch heute wählen im Osten 75 bis 80 Prozent die AfD nicht.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:31)

Wieso? 75 bis 80 Prozent wählen die rechtsradikale Partei nicht.
Schlimm genug und im Vergleich mit den Umfragewerten der anderen Bundesländern bedenklich hoch.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Chajm hat geschrieben:(30 Jul 2021, 09:44)

Und noch nicht mal die "kulturelle Aufarbeitung" hat was bewirkt.
Noch in den spaeten 70igern ein Jugendclub in der Provinz - Wochenende, Jugendtanz. In einer Tanzpause geht die Saaltuer auf, es wird der deutsche Gruss gebruellt "Xxxl Xxxxxx" mit dem Zusatz "... ihr Juden!"
Und was ist dem Schreier passiert? Genau nichts!
In der NVA waren Nazi-Schmierereien ebenfalls nichts Ungewoehnliches und dass, obwohl es einmal monatlich Politunterricht gab!
Zu der ganzen angeblichen "Aufarbeitung" passt auch das:
"In dem Gespräch kritisierte der Zentralratspräsident auch den Umgang der DDR mit dem Judentum. »Die DDR hat das Erbe des Nationalsozialismus ja quasi auf Westdeutschland abgeschoben«, stellte Schuster fest. Sowohl der Holocaust als auch das jüdische Leben seien in der DDR »sehr, sehr kleingeschrieben« worden. Auch das Thema Israel sei weitgehend ausgeklammert worden."
https://www.juedische-allgemeine.de/pol ... gefordert/

Diese Aussage stammt aus einem Artikel, in dem Josef Schuster zuvor von allen demokratischen Parteien eine klare Abgrenzung von der AfD eingefordert hat:
"Ich denke, das A und O in einem neu zusammengesetzten Parlament ist, dass es einen klaren Konsens der demokratischen Parteien gibt, sich zwar politisch mit der AfD auseinanderzusetzen, aber eine irgendwie geartete Zusammenarbeit von vornherein klar auszuschließen«, sagte Schuster am Mittwoch der »Neuen Osnabrücker Zeitung« mit Blick auf die Bundestagswahl und die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern. »Das ist auch das, was letztendlich jüdisches Leben ermöglicht."
Da spricht Herr Schuster eine Wahrheit aus, der man sich offensichtlich anteilig nicht stellen will. Mich verblüfft, dass selbst ex DDR Hardcore Gegner der AfD beim Verweis darauf nur einfällt, “..aber “ihr“ im Westen habt...“. Was wiederum zu der schlichten Auffassung, “Der Westen ist an allem schuld“ passt. Und das nach 30 gemeinsamen Jahren, wo man doch gehofft hat, dass der Integrationsprozess sich allmählich dem Ende neigt. Aber nein, wie sich an der sich ändernden Altersstruktur der AfD Wähler im Osten der Republik unschwer erkennt, steht schon die nächste Generation “ihr/wir“ einseitiger Schuldzuweiser in den Startlöchern. Kein Wunder, dass sich da so mancher der angeblichen an allem schuld Träger gelangweilt abwendet und im Stillen oder auch im Lauten König Friedrich August III zitiert. ;)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:27)

Dann hat die ausschließlich aufs kulturelle bezogene Aufarbeitung wenig bis nichts bewirkt.
Nun....NKWD/MGB und später die Stasi/ hat da auch "gelichtet"....

Die Zeiten - wo es für gestohlenes Brot//Kohle 25 Jahre Straflager...oder die Todesstrafe gab. Die ehemaligen KZ wurden so gefüllt...

Die "Beweisstücke" später abgebrannt. https://www.gedenkstaette-lindenstrasse ... zungszone/

------------------------------------

Natürlich hat man aus den Fehlern Stalins - wzb. die oberste Heeresführung zu erschiessen - nach Kriegsbeginn sehr teuer bezahlt - und wollte GENAU diesen nicht nochmal machen. ...so wurden "einige" neue Mitarbeiter und andere ....Staub//Asche.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 10:18)

Da spricht Herr Schuster eine Wahrheit aus, der man sich offensichtlich anteilig nicht stellen will. Mich verblüfft, dass selbst ex DDR Hardcore Gegner der AfD beim Verweis darauf nur einfällt, “..aber “ihr“ im Westen habt...“. Was wiederum zu der schlichten Auffassung, “Der Westen ist an allem schuld“ passt. Und das nach 30 gemeinsamen Jahren, wo man doch gehofft hat, dass der Integrationsprozess sich allmählich dem Ende neigt. Aber nein, wie sich an der sich ändernden Altersstruktur der AfD Wähler im Osten der Republik unschwer erkennt, steht schon die nächste Generation “ihr/wir“ einseitiger Schuldzuweiser in den Startlöchern. Kein Wunder, dass sich da so mancher der angeblichen an allem schuld Träger gelangweilt abwendet und im Stillen oder auch im Lauten König Friedrich August III zitiert. ;)
Das "Aussterben" der Wessis in "OST" Führungspositionen wird noch einige Jahre auf sich warten lassen.....

Besonders auch GUUUUT zu sehen - dass der >> "Besatzer" nicht einlenken will. WEITER SO - AUF DEM BEWÄHRTEM KURS. Der Missionierung der Aborigines in den OST TOWN Ships.

Gibt es noch ein "Stärkeres" Mittel als mit AFD zurückzutreten ??? Gib Tips !
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:00)

Das "Aussterben" der Wessis in "OST" Führungspositionen wird noch einige Jahre auf sich warten lassen.....

Besonders auch GUUUUT zu sehen - dass der >> "Besatzer" nicht einlenken will. WEITER SO - AUF DEM BEWÄHRTEM KURS. Der Missionierung der Aborigines in den OST TOWN Ships.

Gibt es noch ein "Stärkeres" Mittel als mit AFD zurückzutreten ??? Gib Tips !
Qualifizieren und selbst Führungskraft werden, egal ob in Ost oder West.
Wie sagte einst einer meiner Chefs richtig, man muss auch mal gehen, um erfolgreich zurückkehren zu können.

Wo wird denn getreten? Regiert die AfD in einem der Länderparlamente? Nein. Dort hockt sie nur träge mit nutzlosem “Dagegen“ rum.
Selbst wenn sie es in Sachsen mitregieren würde, dann ist das vorrangig das Problem der sächsischen Bürger und nicht meines. Der Versuch zu treten generiert Ablehnung statt Sympathie.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:17)

Qualifizieren und selbst Führungskraft werden, egal ob in Ost oder West.
Wie sagte einst einer meiner Chefs richtig, man muss auch mal gehen, um erfolgreich zurückkehren zu können.

Wo wird denn getreten? Regiert die AfD in einem der Länderparlamente? Nein. Dort hockt sie nur träge mit nutzlosem “Dagegen“ rum.
Selbst wenn sie es in Sachsen mitregieren würde, dann ist das vorrangig das Problem der sächsischen Bürger und nicht meines. Der Versuch zu treten generiert Ablehnung statt Sympathie.
Heee ->> Wer "Mit macht" ... stimmt zu. (Alte Ostregel zum "falten" gehen).

Warum hüpfen die Wessis so arg - wenn AFD gewählt wird ? .... es SCHEINT Denen doch irgendwie ....schmerzhaft zu sein ? (>> Zu treffen ??)

Bei Links und Rot wählen .....wars nicht so.

ALSO "Treffer" - und >> WEITER SO ! (Wie beim "Schiffe versenken" .... :D :D :D )
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:23)

Heee ->> Wer "Mit macht" ... stimmt zu. (Alte Ostregel zum "falten" gehen).

Warum hüpfen die Wessis so arg - wenn AFD gewählt wird ? .... es SCHEINT Denen doch irgendwie ....schmerzhaft zu sein ? (>> Zu treffen ??)

Bei Links und Rot wählen .....wars nicht so.

ALSO "Treffer" - und >> WEITER SO ! (Wie beim "Schiffe versenken" .... :D :D :D )
Weil die Westler ihre Nazivergangenheit aufgearbeitet haben und noch aufarbeiten.

Wenn ich mich korrekt erinnere, dann war und ist es bei Links = Die Linke zumindest bei Union und FDP immer noch so, nicht mit den extremen Rändern.

Sollte es z.B. in Sachsen irgendwann zu einer AfD Regierung reichen - eine Mauer ist schnell wieder hoch gezogen und die muss nicht zwangsläufig aus Steinen und Stacheldraht bestehen. Aber auch an dieser kann man sich beim Treten ordentlich den Fuß beschädigen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:38)


- eine Mauer ist schnell wieder hoch gezogen und die muss nicht zwangsläufig aus Steinen und Stacheldraht bestehen. [/color]
Tja...typisch Besatzerdiktatur... :D :D :D ----wenn die Ost N...(ach stimmt darf man ja nicht sagen) ...also die Deutsch südOst >>> aufmucken...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:42)

Tja...typisch Besatzerdiktatur... :D :D :D ----wenn die Ost N...(ach stimmt darf man ja nicht sagen) ...also die Deutsch südOst >>> aufmucken...
Dann muckt doch auf.
Meine Güte....
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:00)

Das "Aussterben" der Wessis in "OST" Führungspositionen wird noch einige Jahre auf sich warten lassen.....

Besonders auch GUUUUT zu sehen - dass der >> "Besatzer" nicht einlenken will. WEITER SO - AUF DEM BEWÄHRTEM KURS. Der Missionierung der Aborigines in den OST TOWN Ships.

Gibt es noch ein "Stärkeres" Mittel als mit AFD zurückzutreten ??? Gib Tips !
Wir sind ja politisch ein großes Stück auseinander. Aber in einigen Punkten kann ich deinen kräftigen sprachlichen Bildern nur zustimmen, zum Beispiel, was die "Missionierung der Aborigines in den Ost-Townships" anbelangt :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2021, 23:37)
So so, die Bemühungen zur Entnazifizierung haben im Westen nie aufgehört, schreibst du. Aber wann begannen sie bei euch? Wenn das angeblich alles so toll gelaufen ist mit der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und das kontinuierlich erfolgt sein soll, dann ...
Man kann wohl ohne West-Ost-Gezacker feststellen, dass beide Deutschlands sich bei dem Thema nicht mit allzuviel Ruhm bekleckert haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:00)

Man kann wohl ohne West-Ost-Gezacker feststellen, dass beide Deutschlands sich bei dem Thema nicht mit allzuviel Ruhm bekleckert haben.
:thumbup:

MANN//FRAU Ost wird sich vom Besatzer-Wessi keine "Ost-Diktatur-Sozialisierung" vorwerfen lassen
-..... wenn man dem Großmufti-West nicht jeden Tag die Hand leckt !
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:54)

Wir sind ja politisch ein großes Stück auseinander. Aber in einigen Punkten kann ich deinen kräftigen sprachlichen Bildern nur zustimmen, zum Beispiel, was die "Missionierung der Aborigines in den Ost-Townships" anbelangt :D
Waren Sie oder Teeernte jemals im Leben in einem Township?
Ich kenne südafrikanische Townships und keinem von ihnen beiden würde ich wünschen, dort auch nur einen Monat leben zu müssen, auch wenn mich diese Ossi Arroganz, sich mit den bedauernswerten Township Bewohnern gleichsetzen zu wollen inzwischen nur noch zum kalte Schulter zucken animiert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:16)

Waren Sie oder Teeernte jemals im Leben in einem Township?
Ich kenne südafrikanische Townships und keinem von ihnen beiden würde ich wünschen, dort auch nur einen Monat leben zu müssen, auch wenn mich diese Ossi Arroganz, sich mit den bedauernswerten Township Bewohnern gleichsetzen zu wollen inzwischen nur noch zum kalte Schulter zucken animiert.
Noch nie was von sprachlichen Bildern... und von Sarkasmus gehört?
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JJazzGold
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:33)

Noch nie was von sprachlichen Bildern... und von Sarkasmus gehört?
Welches “sarkastische“, sprachliche Bild zur Beschreibung Ihrer beider Ost Gefühle kommt als nächstes? Apartheid? Und dann Holocaust? Wie viel AfD darf es denn sein?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Teeernte
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:16)

Waren Sie oder Teeernte jemals im Leben in einem Township?
Ich kenne südafrikanische Townships und keinem von ihnen beiden würde ich wünschen, dort auch nur einen Monat leben zu müssen, auch wenn mich diese Ossi Arroganz, sich mit den bedauernswerten Township Bewohnern gleichsetzen zu wollen inzwischen nur noch zum kalte Schulter zucken animiert.

Leider war hier im Osten grad kein Ayatollah zur Hand - da haben die Deutsch SÜDOST auf ANC .....ääääähmmm Afd zurückgegriffen.

Das DAS nicht besser ist - tjaaaa nix neues.... aber BESSER als NUR den "Hintern" hingehalten.

Der "Konflikt" gut durch OSSIS verfilmt... https://www.youtube.com/watch?v=NeQM1c-XCDc

(Der Wessi hat 2 Schlagringe....der OSSI nur einen.. :D :D :D )

Apropo Kalt...
Wir (wir sind, wir sind, wir sind, wir sind)
Sind schon sehr lang zusammen (ihr seid, ihr seid, ihr seid, ihr seid)
Dein Atem kalt ....


Deutschland, mein Herz in Flammen
Will dich lieben und verdammen
Deutschland, dein Atem kalt
So jung, und doch so alt
Deutschland!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:43)

Welches “sarkastische“, sprachliche Bild zur Beschreibung Ihrer beider Ost Gefühle kommt als nächstes? Apartheid? Und dann Holocaust? Wie viel AfD darf es denn sein?
Vorsicht! Immer schön vor der eigenen (Partei-)Tür kehren, wenn es um das Billigen oder Bagatellisieren von neurechtem Denken geht. Herr Gauland meinte ja, er könne sich eine Zusammenarbeit mit der FDP gut vorstellen. Wie PeterK richtig sagte, die Nazizeit-Aufarbeitung und die damit unter anderem verbundene heutige Rechtsradikalisierung (füge ich hinzu) ist ein gesamtdeutsches Problem.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:33)
Noch nie was von sprachlichen Bildern... und von Sarkasmus gehört?
Ich habe relativ viel in RSA gearbeitet und bin auch der Ansicht, dass eine (und sei es "sarkastische") Gleichsetzung von Townships mit irgendwelchen Gemeinden im Osten Deutschlands fehl am Platz ist.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2021, 12:58)

Vorsicht! Immer schön vor der eigenen (Partei-)Tür kehren,...
Ich bin kein Parteisoldat wie Sie.
Mein Kehren ist in diesem Fall nicht nötig, denn weder würde ich mich mit Aborgines identifizieren, noch lebe ich in einem Township. Das haben diese Menschen nicht verdient, dass sich der sattgefressene, ein gesichertes Leben führende und von einem vergoldeten Sozialssystem aufgefangene ex Ossi sich über sie lustig macht, indem sie/er meint, sich situativ vergleichen zu dürfen und danach dreist behauptet, das wäre ja nur Sarkasmus.
Das ist das Stilmittel der AfD, das Sie sich zu eigen machen, oder dem applaudieren, beides gleich verwerflich.
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