Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

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jack000
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Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von jack000 »

Der Lifestyle-Linke lebt in einer anderen Welt

Ein Gastbeitrag von Sahra Wagenknecht, Die Linke

Sie halten den Nationalstaat für ein Auslaufmodell und sich selbst für Weltbürger, Fleiß und Anstrengung finden sie uncool: die Linksliberalen. Eine Abrechnung.

Was ist heute noch links? Was rechts? Viele Menschen wissen es nicht mehr. Sie halten die alten Kategorien für überholt. Nur in einem sind sie sich sicher: Das, was sie an öffentlichen Äußerungen unter dem Label links vernehmen, ist ihnen oft unsympathisch. Und dem Milieu, das sie damit verbinden, misstrauen sie zutiefst.

Das war über viele Jahre anders. Links, das stand einmal für das Streben nach mehr Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit, es stand für Widerständigkeit, für das Aufbegehren gegen die oberen Zehntausend und das Engagement für all diejenigen, die in keiner wohlhabenden Familie aufgewachsen waren und sich mit harter, oft wenig inspirierender Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen mussten.

Als links galt das Ziel, diese Menschen vor Armut, Demütigung und Ausbeutung zu schützen, ihnen Bildungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten zu eröffnen, ihr Leben einfacher, geordneter und planbarer zu machen. Linke glaubten an politische Gestaltungsfähigkeit im Rahmen des demokratischen Nationalstaats und daran, dass dieser Staat Marktergebnisse korrigieren kann und muss.


[...]
Der Lifestyle-Linke lebt in einer anderen Welt als der traditionelle und definiert sich anhand anderer Themen. Er ist vor allem weltoffen und selbstverständlich für Europa, auch wenn jeder unter diesen Schlagworten etwas anderes verstehen mag. Er sorgt sich ums Klima und setzt sich für Emanzipation, Zuwanderung und sexuelle Minderheiten ein.

Zu seinen Überzeugungen gehört, den Nationalstaat für ein Auslaufmodell und sich selbst für einen Weltbürger zu halten, den mit dem eigenen Land eher wenig verbindet. Generell schätzt der Lifestyle-Linke Autonomie und Selbstverwirklichung mehr als Tradition und Gemeinschaft. Überkommene Werte wie Leistung, Fleiß und Anstrengung findet er uncool.

[...]
Da der Lifestyle-Linke mit der sozialen Frage persönlich kaum in Kontakt geraten ist, interessiert sie ihn auch meist nur am Rande. Also, man wünscht sich schon eine gerechte und diskriminierungsfreie Gesellschaft, aber der Weg zu ihr führt nicht mehr über die drögen alten Themen aus der Sozialökonomie, also Löhne, Renten, Steuern oder Arbeitslosenversicherung, sondern vor allem über Symbolik und Sprache.[/u][/b]

[...]
Der typische Lifestyle-Linke wohnt in einer Großstadt oder zumindest einer schicken Unistadt und selten in Orten wie Bitterfeld oder Gelsenkirchen. Er studiert oder hat ein abgeschlossenes Universitätsstudium und gute Fremdsprachenkenntnisse, plädiert für eine Post-Wachstums-Ökonomie und achtet auf biologisch einwandfreie Ernährung. Discounterfleisch-Esser, Dieselauto-Fahrer und Mallorca-Billigflugreisende sind ihm ein Graus.

Das heißt nicht, dass er selbst nicht Auto fährt oder nie ein Flugzeug besteigt. Aber dabei handelt es sich eben nicht um Ballermann-Tourismus, sondern um Bildungsreisen, die dabei helfen, andere Kulturen kennenzulernen, die letztverbliebenen wilden Orang-Utans zu besichtigen oder im Ayurveda-Hotel dem inneren Selbst näherzukommen. Dass im Gegenzug innerstädtische Wege oft mit dem Fahrrad oder dem Elektro-Zweitwagen bewältigt werden, erleichtert das Gewissen.


[...]
Und über Zuwanderung als große Bereicherung für unsere Gesellschaft möchte man nicht ausgerechnet von Freunden des Multikulturalismus belehrt werden, die genau darauf achten, dass das eigene Kind eine Schule besucht, in der es mit anderen Kulturen nur im Literatur- und Kunstunterricht Bekanntschaft machen muss.

[...]
Die Mehrheit: Rassisten?
Wer vom Kanon ihrer Denkgebote abweicht, ist für Linksliberale daher auch kein Andersdenkender, sondern mindestens ein schlechter Mensch, wahrscheinlich sogar ein Menschenfeind oder gleich ein Nazi. So lehnen nach Umfragen in allen westlichen Ländern 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung hohe Zuwanderung ab und wünschen sich restriktivere Regeln. Genau das genügt freilich, um nach offizieller linksliberaler Lesart als Rassist zu gelten.

[...]
Den Mindestlohn zu erhöhen oder eine Vermögensteuer für die oberen Zehntausend einzuführen, ruft natürlich ungleich mehr Widerstand hervor, als die Behördensprache zu verändern, über Migration als Bereicherung zu reden oder einen weiteren Lehrstuhl für Gendertheorie einzurichten.

Dass ein solches Politikangebot für all jene Menschen wenig attraktiv ist, die einst linke Parteien wählten, weil sie sich von ihnen eine Verbesserung ihrer oft schweren Lebensumstände, mehr Sicherheit und Schutz versprachen, ist nicht überraschend. Tatsächlich bleiben Industriearbeiter, Niedriglohnbeschäftigte, ärmere Selbstständige und Arbeitslose nicht nur den Kundgebungen der Lifestyle-Linken fern. Sie haben sich auch als Mitglieder und Wähler der entsprechenden Parteien mehr und mehr verabschiedet.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... o_502BtLls

In der Tat haben sich da die linken Bewegungen dahingehend auseinandergelebt, das da die neue Klasse der Lifestyle-Linken entstanden ist, die mit den ursprünglichen Zielen nur noch wenig am Hut hat und die den Belangen ärmerer Bevölkerungsschichten egal sind.

Bislang heißt es aber immer: Alles was sich selbst Links nennt ist automatisch gut und jegliche Kritik muss sofort in die rechte Ecke gepackt werden. Aber die das Abdriften bei den Inhalten ist nun mal vorhanden.
=> Wird die Linke neu sortiert, bzw. spaltet sich?
Zuletzt geändert von jack000 am Fr 16. Apr 2021, 13:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Frau Wagenknecht hat einmal auf Nancy Fraser verwiesen. Sie nannte das als progressiven Neoliberalismus. Bei den Lifestyle Linken ist so gar nichts links.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Skeptiker »

Wagenknecht hat natürlich vollkommen Recht mit allem was sie schreibt.

Ich selber komme aus sehr einfachen Verhältnissen und habe die sozialdemokratische Auffassung von Gesellschaft, immer als die richtige angesehen. Damals war das aber eine Sozialdemokratie der 70er und 80er Jahre. Spätestens seit den 2000er bildet sich aber der Linksliberalismus entsprechend der beschriebenen Prägung aus.

Dieser Vorstellung von linkem Moralbürgertum konnte ich noch nie etwas abgewinnen. In erster Linie erkenne ich da das Spießbürgertum meiner Kindheit, nur umgepolt und neu aufgeladen. Diese Honks zerstören die Wertgrundlage der demokratischen Gesellschaft, indem sie den Diskurs aufkündigen und andere als die eigenen Auffassungen nicht nur als falsch, sondern als moralisch verwerflich darstellen.

Die aberwitzigen Ausprägungen der Identitätspolitik sind die für Normalbürger nun langsam auch erkennbaren Exzesse sektenhafter Denkschemata. Absolut erschreckend, aber leider ebenso dominant in sich als links verstehenden Kreisen. Es wird lange brauchen, wieder zu einer Politik der Gleichberechtigung zurückzukehren, nachdem Identitätspolitiker die Gesellschaft an jeder erkennbaren Kerbe aufgespalten haben.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Elmar Brok »

Dass ausgerechnet Wagenknecht andauernd andere Linke kritisiert, hat schon etwas ironisches. Aber letztlich nur inhaltsleeres Gelaber, dass bei einer bestimmten Wählergruppe gut ankommt. So wie die Altparteien auch daran Schuld seien, dass der Wähler Herrn Höcke wählt.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

:thumbup:

Mir gefällt ganz besonders:
Wenig sympathisch macht den Lifestyle-Linken natürlich auch, dass er fortwährend eine offene, tolerante Gesellschaft einfordert, selbst aber im Umgang mit abweichenden Sichten oft eine erschreckende Intoleranz an den Tag legt, die sich mit der der äußersten Rechten durchaus messen kann. Diese Ruppigkeit des Umgangs resultiert daraus, dass der Linksliberalismus nach Auffassung seiner Anhänger letztlich keine Meinung ist, sondern eine Frage des Anstands.
Im Grunde ist das aber nicht rein auf Links zu beziehen - eben diese antidemokratischen Anwandlungen, sind auch bei allen anderen Parteien rechts der Linken vorzufinden = demnach müsste man eher von "Lifestyle-Ideologie" oder "Lifestyl(e)ismus" sprechen. Und im Gegenzug die Anhänger der Flügelbewegung in der AfD als "Lifestyle-Rechte"! :D

Schade, dass es sich hierbei um eine unbedeutende, wenn auch vollumfänglich wahrheitsgetreue Einzelmeinung einer Linken handelt - die die Courage hat, sich mal gehörig an die eigene Nase zu fassen = statt "lifestylelike" nur mit dem Finger auf andere zu zeigen. Würde diese Abrechnung der Wagenknecht bei der Linken die Rückkehr zu traditioneller linker Politik bewirken, würde diese Partei für mich definitiv wählbar.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Tom Bombadil »

Uffhausen hat geschrieben:(14 Apr 2021, 00:47)

Würde diese Abrechnung der Wagenknecht bei der Linken die Rückkehr zu traditioneller linker Politik bewirken, würde diese Partei für mich definitiv wählbar.
Für mich zwar nicht, aber es würde die politische Strömung "Links" wieder glaubwürdiger machen anstatt fast immer nur Bigotterie zu demonstrieren. Und dieses ewige Nazigekreische, wenn Linke mit einer abweichenden Meinung konfrontiert werden, ist einfach nur nervig und nebenbei eine ganz üble Relativierung der echten Nazis. Die hätten Linke nämlich mit einer Kugel "konfrontiert" und nicht mit einer anderen Meinung.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Apr 2021, 10:45)

Für mich zwar nicht, aber es würde die politische Strömung "Links" wieder glaubwürdiger machen anstatt fast immer nur Bigotterie zu demonstrieren. Und dieses ewige Nazigekreische, wenn Linke mit einer abweichenden Meinung konfrontiert werden, ist einfach nur nervig und nebenbei eine ganz üble Relativierung der echten Nazis. Die hätten Linke nämlich mit einer Kugel "konfrontiert" und nicht mit einer anderen Meinung.
Dieses ganze Nazigekreische bewirkt zudem eine Gleichgültigkeit. Oder beeindruckt dich, wenn ein kreischiger Linker dich Nazi nennt? Also mich amüsiert es. Inflationär benutzte Titulierungen nutzen sich ab. Wenn heute jemand meint, ich sei neurechts, dann zucke ich mit den Schultern und sage „na und, wenn du meinst....“ Weil mittlerweile nahezu jeder irgendwie neurechts ist, dazu gehört nicht viel. Reicht schon, diesen non-binären, gender-fluiden Riesenquatsch nicht ernstzunehmen und Transen oder Schwarze als normale Menschen zu betrachten.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 10:54)

Inflationär benutzte Titulierungen nutzen sich ab.
Richtig. Das Problem an der Sache ist nur, dass sich die wirklichen Rechtsextremisten dadurch in der Masse der vermeintlich rächten Gesellschaft wunderbar verstecken können.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Apr 2021, 11:01)

Richtig. Das Problem an der Sache ist nur, dass sich die wirklichen Rechtsextremisten dadurch in der Masse der vermeintlich rächten Gesellschaft wunderbar verstecken können.
Ja, sie sind eine kleine Teilmenge. Eine zu vernachlässigende Zahl. Jeder Mittige ist neurechts, der nicht meinungskonform geht mit den vermeintlich Guten und Gerechten. Reicht schon, Frauen als Frauen zu bezeichnen, dann bekommt man Morddrohungen.
Derart Indoktrinierte waren vor 90 Jahren ganz gern gesehen....von der anderen Seite.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 11:07)

Reicht schon, Frauen als Frauen zu bezeichnen, dann bekommt man Morddrohungen.
Derart Indoktrinierte waren vor 90 Jahren ganz gern gesehen....von der anderen Seite.
Es gibt auch schon wieder Bücherverbrennungen: https://www.fr.de/panorama/jk-rowling-n ... 45507.html
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Apr 2021, 11:13)

Es gibt auch schon wieder Bücherverbrennungen: https://www.fr.de/panorama/jk-rowling-n ... 45507.html
Aah... Bücherverbrennung...warum kommt mir das bekannt vor? Bedienen sich Gute und Gerechte etwa Nazimethoden?

Wundert mich nicht.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Tom Bombadil »

Mich auch nicht.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 11:07)

Jeder Mittige ist neurechts, der nicht meinungskonform geht mit den vermeintlich Guten und Gerechten. Reicht schon, Frauen als Frauen zu bezeichnen, dann bekommt man Morddrohungen.
Wie soll man auch sonst den angeblichen Rechtsruck in der Gesellschaft begründen...? :rolleyes:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 11:19)
Aah... Bücherverbrennung...warum kommt mir das bekannt vor? Bedienen sich Gute und Gerechte etwa Nazimethoden?
Wundert mich nicht.
Aber die Methoden u. Mittelwahl von Links u. Rechts gleichzustellen ist natürlich vööööllig absurd u. an der Realität vorbei...! :rolleyes:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 12:30)

Aber die Methoden u. Mittelwahl von Links u. Rechts gleichzustellen ist natürlich vööööllig absurd u. an der Realität vorbei...! :rolleyes:
Wer heute unliebsame Bücher verbrennt oder verbieten will, hätte vor 90 Jahren auch Bücher verbrannt. Es sind Geschwister im Geiste.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 12:33)

Wer heute unliebsame Bücher verbrennt oder verbieten will, hätte vor 90 Jahren auch Bücher verbrannt. Es sind Geschwister im Geiste.
Erzähl das mal Selina...! :D :D :D
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Skeptiker »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 12:30)

Aber die Methoden u. Mittelwahl von Links u. Rechts gleichzustellen ist natürlich vööööllig absurd u. an der Realität vorbei...! :rolleyes:
Und wieder: An den Methoden kann man sie erkennen.

In der Geschichte kann man sich anschauen wie so etwas weitergeht. Die Schnapsidee im Kopf mag eine andere sein, der Leichenberg auf den es hinausläuft ist auch ein anderer. Manche halten das für wichtig - ich nicht.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 12:37)

Erzähl das mal Selina...! :D :D :D
Die hätte mir mit einem freundlich-mitfühlenden Lächeln erklärt, warum sie mich jetzt mitnehmen und im Jugendwerkhof abliefern muß. Ach nee, bin ja schon erwachsen. Bautzen....warum sie mich mit nach Bautzen nehmen muß.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 10:54)
Inflationär benutzte Titulierungen nutzen sich ab.
So ist es. Und da wundern sich ganz besonders Linke, dass Rechte nichts mehr schreckt. Gilt aber auch umgekehrt.

Wobei dies auch ansonsten gut zu beobachten ist, besonders bei den heutigen Jugendlichen - wenn da einer den anderen als "verdammten Hurensohn" oder die eine die andere als "dreckige Bitch" bezeichnet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese Wortwahl als Anzeichen allerhöchster gegenseitiger Anerkennung zu verstehen ist. Und keinesfalls als böswillige Beleidigung. Es kommt nicht mehr darauf an, WAS gesagt wird, sondern WER was sagt.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Uffhausen hat geschrieben:(14 Apr 2021, 12:57)
Es kommt nicht mehr darauf an, WAS gesagt wird, sondern WER was sagt.
Korrekt. Wenn in Amiland ein stark Pigmentierer zu einem anderen sagt:"Hey, you crazy ass Nigger!" Juckt das keine Sau...
Und wenn ein stark pigmentierer Cop einen ebenso stark pigmentierten Perp erschiesst wird sicher auch in der Presse nicht so ein Faß aufgemacht wie wenns ein weißer Cop war...
Und generell sich unabhängig vom Hauttyp mit "Wazzup Motherfucker?" zu begrüßen ist quasi das neue "Schön Dich mal wiederzusehen!" u. von daher normal.
So wie das Erstaunen zum Ausdruck bringen durch den Ausruf: "Son of a bitch!"
Sprache im Wandel halt...
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 13:13)

Korrekt. Wenn in Amiland ein stark Pigmentierer zu einem anderen sagt:"Hey, you crazy ass Nigger!" Juckt das keine Sau...
Und wenn ein stark pigmentierer Cop einen ebenso stark pigmentierten Perp erschiesst wird sicher auch in der Presse nicht so ein Faß aufgemacht wie wenns ein weißer Cop war...
Und generell sich unabhängig vom Hauttyp mit "Wazzup Motherfucker?" zu begrüßen ist quasi das neue "Schön Dich mal wiederzusehen!" u. von daher normal.
So wie das Erstaunen zum Ausdruck bringen durch den Ausruf: "Son of a bitch!"
Sprache im Wandel halt...
Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.

Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)

Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.

Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
Ja, wenn man weiss wie es gemeint ist muss man sich als Pärchen nicht immer nur mit "Schatz" u. "Liebste" anreden...
Wobei meine Ex selbst DAS pervertieren konnte in dem sie immer wenn ihr was nicht gepasst hat den Satz mit "SCHAAHAAAATZ...!!!" anfing... :rolleyes:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)
Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
Ich nenne sie liebevoll den "Kawenz von der Ems".
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)

Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.
Das kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen, sobald jemand dabei ist, der die beiden nicht so gut kennt.
Man muss sich schon überlegen, wann und in welchem "Kreis" man welche Bemerkung von sich gibt ...
Mein Mann hat da auch immer mal nen Spruch drauf, den er jedoch nur in einem sehr eng begrenzten Personenkreis verwendet
"muss vorsichtig sein, meine Dicke kennt auch den Code ..."
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:29)

Das kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen, sobald jemand dabei ist, der die beiden nicht so gut kennt.
Man muss sich schon überlegen, wann und in welchem "Kreis" man welche Bemerkung von sich gibt ...
Mein Mann hat da auch immer mal nen Spruch drauf, den er jedoch nur in einem sehr eng begrenzten Personenkreis verwendet
"muss vorsichtig sein, meine Dicke kennt auch den Code ..."
Der Dritte wird an Reaktion und Mimik schon verstehen, wie es gemeint ist oder soll halt empört sein, wenn es Spaß macht.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:32)

Der Dritte wird an Reaktion und Mimik schon verstehen, wie es gemeint ist oder soll halt empört sein, wenn es Spaß macht.
Naja, die Dritten sind trotz Reaktion und Mimik irritiert und bringen das auch zum Ausdruck, die anderen gehören ohnhin in die Kategorie "gehe zum Lachen in den Keller". ;)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:39)

Naja, die Dritten sind trotz Reaktion und Mimik irritiert und bringen das auch zum Ausdruck, die anderen gehören ohnhin in die Kategorie "gehe zum Lachen in den Keller". ;)
Ja. :) Na und?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:40)

Ja. :) Na und?
Wie pflege ich öffter zu sagen:
"Mein Humor ist so feucht wie die Sahara und so hell wie eine Neumondnacht" - versteht nicht jeder ... :)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Der Kutscher »

Eine Leseprobe des Buches findet sich hier: https://www.bic-media.com/mobile/mobile ... 3593513904
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von jack000 »

Sarah Wagenknecht spricht mit Marc Friedrich:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Bielefeld09 »

jack000 hat geschrieben:(13 Apr 2021, 22:12)

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... o_502BtLls

In der Tat haben sich da die linken Bewegungen dahingehend auseinandergelebt, das da die neue Klasse der Lifestyle-Linken entstanden ist, die mit den ursprünglichen Zielen nur noch wenig am Hut hat und die den Belangen ärmerer Bevölkerungsschichten egal sind.

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Life Style Linke scheren sich in der Tat nicht um die Belange der arbeitenden Massen und wollen auch nicht zu diesen gezaehlt werden.

Sie haben ein hohes disposable income, leben in schicken Wohnvierteln in den Innenstaedten der Grosstaedte, leben vegan, tragen T-shirts mit Slogans we "Black Lives Matters" oder "Friday For Future", trinken cafe soy latte, wollen alle Asylanten rein lassen solange sie nicht in ihrer Nachbarschaft leben, fahren Euro 100000 Teslas, waehlen gruen, schwingen Regenbogenfaehnchen und halten sich fuer demisexuell, polysexual, sonstwas sexual aber nie voll hetero, koennen nicht mehr normal reden sondern nur gendern und Denglish und glauben ihre Kinder seien geschlechtslos und lassen sie entscheiden ob sie Junge, Maedchen oder sostwas sein wollen, hoffentlich alles andere als 0/8/15 normal.

Man kann die Liste weiterfuehren. ;)
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Ammianus
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Ammianus »

Wagenknecht analysiert in ihrem Buch auch, warum es zu Trump kam, warum es Le Pen gibt, Orban, die AfD usw.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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TheManFromDownUnder
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ammianus hat geschrieben:(28 Jun 2021, 10:37)

Wagenknecht analysiert in ihrem Buch auch, warum es zu Trump kam, warum es Le Pen gibt, Orban, die AfD usw.
Ich habe das Buch nicht gelesen. Was schreibt sie ueber Gott?
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Ammianus
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Ammianus »

Nichts. Religion ist nicht das Thema.
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firlefanz11
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(30 Jun 2021, 09:20)

Ich habe das Buch nicht gelesen. Was schreibt sie ueber Gott?
"Gott" ist tot. ;)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

firlefanz11 hat geschrieben:(30 Jun 2021, 11:21)

"Gott" ist tot. ;)
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Knoller
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Knoller »

Allem was ich von Wagenknecht in diesem Zusammenhang gehört habe, stimme ich zu. Für ihr Buch befinde ich mich gerade in der digitalen Warteschlange der örtlichen Blbliothek.

Ich habe aber gerade zum Beispiel das "Spitzengespräch" mit Janine Wissler, vom Spiegel auf Youtube veranstaltet, gesehen. Oft war von Rassismus die Rede, ganz selten von Sozialem, höchstens zusammengenommen mit sexueller Selbstbestimmung und ähnlichen symbolpolitischen Lifestyle-Themen. Der Arbeiterklasse war es angeblich von jeher ein Bedürfnis, neben der Verbesserung ihrer sozialen Bedingungen auch für die Rechte von Homosexuellen einzutreten. Davon hab ich aber seinerzeit bei den DDR-Pionieren nichts mitbekommen, auch die später konsumierte einschlägige DDR-Literatur gab dazu nichts her. Natürlich kann man diese Referenz anzweifeln, aus gutem Grund sogar. Wer aber halb verhungert um das tägliche Brot im Schacht schuftet, dem dürfte die sexuelle Orientierung seines Kollegen reichlich egal sein, mal ganz plakativ gesagt.

Ich frage mich, wie weit man es zum Beispiel mit der Forderung nach uneingeschränktem Bleiberecht für alle, ominös natürlich für eine bessere Weltordnung insgesamt kämpfend, noch bringen will. Was liegt solchen poltischen Überzeugungen wie der Abschaffung des Nationalstaates anderes zugrunde, als ein völlig naives Gänseblümchen-Weltverbundenheitsgefühl? Jeder klassische Linke kann sich an einer Hand abzählen, das der Schutzrahmen Nationalstaat die hiesige Arbeiterklasse vor der grenzenlosen Konkurrenz auf dem Weltmarkt schützt, eben in Ermangelung eines Welt-Sozialstaats oder so.

Es scheint sich im Zuge der (a)sozialen Medien ein völlig substanzloser linker Zeitgeist entwickelt zu haben, der große Teile der Bevölkerung einfach hinter sich lässt und mit Randgruppen poussiert, deren Belange in der medialen Parallelwelt und in den Innenstadtvierteln das angeblich größte derzeitige Problem darstellen. Insgeheim hoffe ich, der Ausschlußantrag gegen Wagenknecht aus der Linken hat Erfolg, damit sich dann vielleicht eine Art patriotische linke Partei bildet, die die zirka 75% reine Protestwähler der AfD (laut letzten Landtagswahlen) wieder mitnimmt. Man wird ja noch träumen dürfen.^^

Edit: Meine Quelle mit den 75% Protestwählern der AfD war von 2017, habe ich gerade gesehen.
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Dark Angel
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Habe gerade das Buch "Die Selbstgerechten" bei meinem Sohn ausgeliehen, wenn ich damit durch bin, kann ich mich besser zur Problematik äußern. :thumbup:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Warum sollte sie sich Gedanken machen um die, die nicht aufsteigen wollen, sondern verharren?
Geht es dir wieder um Umverteilung von Geldern?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Jul 2021, 11:04)

Warum sollte sie sich Gedanken machen um die, die nicht aufsteigen wollen, sondern verharren?
Geht es dir wieder um Umverteilung von Geldern?
Wieso umverteilen? Mir ging es darum, dass mich beides nicht so anspricht und es den Abgehängten nicht helfen wird.

Von Umverteilung war gerade gar nicht die Rede.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Hast du Frau Wagenknechts Buch gelesen oder ziehst du dich gerade an ihrer Person hoch?
Ich bin zwar noch beim ersten Abschnitt des Buches, in dem sie den Unterschied zwischen Lifestyle- und traditionellen Linken analysiert, aber ich kann bereits jetzt erkennen, wie sehr sie da einigen Zeitgenossen, den Spiegel vorhält und ich erkenne einige User hier im Forum, auf die die Analyse passt, wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Etwa, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass bestimmte Wörter/Begriffe ja sowas von räächts und menschenverachtend seien und sie von einem progressiv links gesinnten Menschen nicht gebraucht werden würden, aber geleugnet wird, dass damit Denkver- und gebote etabliert werden ..., die es ja nach Meinung dieser Lifestyle-Linken gar nicht gibt ...
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:47)

Hast du Frau Wagenknechts Buch gelesen oder ziehst du dich gerade an ihrer Person hoch?
Ich bin zwar noch beim ersten Abschnitt des Buches, in dem sie den Unterschied zwischen Lifestyle- und traditionellen Linken analysiert, aber ich kann bereits jetzt erkennen, wie sehr sie da einigen Zeitgenossen, den Spiegel vorhält und ich erkenne einige User hier im Forum, auf die die Analyse passt, wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Etwa, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass bestimmte Wörter/Begriffe ja sowas von räächts und menschenverachtend seien und sie von einem progressiv links gesinnten Menschen nicht gebraucht werden würden, aber geleugnet wird, dass damit Denkver- und gebote etabliert werden ..., die es ja nach Meinung dieser Lifestyle-Linken gar nicht gibt ...
Nein, ich habe mir die Talk-Shows angeguckt und ihre Statements.

Ich persönlich bin nicht jemand der gleich rechts schreit. Davor habe ich ja geschrieben das ich mit beiden Richtungen nicht viel anfangen kann und ich möchte auch keine Denkverbote. Es gibt Leute die dominant auf diesen Genderkram pochen. Da gebe ich auch Frau Wagenknecht recht, aber ihre Vorstellung ist mir zu altmodisch. Mir fehlen die neuen Ideen, gerade auch Wirtschaftspolitisch. Das ist Sozialdemokratie aus den 80ern und 90ern.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:53)

Nein, ich habe mir die Talk-Shows angeguckt und ihre Statements.

Ich persönlich bin nicht jemand der gleich rechts schreit.
Habe ich auch nicht behauptet!
lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:53)Davor habe ich ja geschrieben das ich mit beiden Richtungen nicht viel anfangen kann und ich möchte auch keine Denkverbote. Es gibt Leute die dominant auf diesen Genderkram pochen. Da gebe ich auch Frau Wagenknecht recht, aber ihre Vorstellung ist mir zu altmodisch. Mir fehlen die neuen Ideen, gerade auch Wirtschaftspolitisch. Das ist Sozialdemokratie aus den 80ern und 90ern.
Bevor man sich hinstellt und behauptet, mit beiden Richtungen nichts anfangen zu können, sollte man schon wissen, was Frau Wagenknecht unter Lifestyle-Linker versteht, wodurch sie sich charakterisiert und welches Milieu sie dominiert, ebenso was die traditionelle Linke ist. Dazu reichen Talkshows und die Statements von Frau Wagenknecht in diesen Talkshows offensichtlich nicht aus. Immerhin setzt sie sich auf 334 Seiten - sehr interessanter Lektüre - mit diesem Thema auseinander.

Sorry, aber Frau Wagenknechts Vorstellungen, ihre sehr detailierte Analyse als altmodisch zu bezeichnen, zeugt davon, dass du a) keine Ahnung hast, wovon sie spricht und/oder b) nicht verstanden hast bzw verstehst, was sie eigentlich kritisiert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:29)

Habe ich auch nicht behauptet!


Bevor man sich hinstellt und behauptet, mit beiden Richtungen nichts anfangen zu können, sollte man schon wissen, was Frau Wagenknecht unter Lifestyle-Linker versteht, wodurch sie sich charakterisiert und welches Milieu sie dominiert, ebenso was die traditionelle Linke ist. Dazu reichen Talkshows und die Statements von Frau Wagenknecht in diesen Talkshows offensichtlich nicht aus. Immerhin setzt sie sich auf 334 Seiten - sehr interessanter Lektüre - mit diesem Thema auseinander.

Sorry, aber Frau Wagenknechts Vorstellungen, ihre sehr detailierte Analyse als altmodisch zu bezeichnen, zeugt davon, dass du a) keine Ahnung hast, wovon sie spricht und/oder b) nicht verstanden hast bzw verstehst, was sie eigentlich kritisiert.

Ich kann ja ihre Kritik nachvollziehen. Das habe ich ja geschrieben. Nur für mich ist ihre Vorstellung bezüglich der Wirtschaftspolitik nicht zeitgemäß.

Wieso habe ich keine Ahnung wovon sie spricht? Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Für mich ist es altmodisch.


Ich müsste auch differenzieren: Gesellschaftspolitisch bin ich ihrer Meinung, aber Wirtschaftspolitisch nicht. Ich bin schon in der sozialen Richtung unterwegs, mir fehlt aber die Progressivität. Gerade in Punkto Digitalisierung. Ich bin auch nicht alleine mit meiner Meinung. Sie lobt Ludwig Ehrhard und möchte die "soziale" Marktwirtschaft von früher. Eher so in die Richtung von Kohl (noch etwas sozialer.)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)
Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Insofern beide Gruppen ihr Wissen, ihre Überzeugungen und ihre Meinungen einzig und allein aus parteiideologischen Vorgaben, bzw. persönlichen Interpretationen derselben, schöpfen, gebe ich dir dir bzgl. Abgehobenheit und mangelnder/ausbleibender Prpgressivität vollumfänglich recht. Anbei träfe es dann auch bei jeder anderen Gruppe zu, die sich zu einer Partei zusammenschließt, oder sich einer Partei unterwirft. Egal ob links, rechts, mitte, oben, unten oder querfeldein. Parteimitglieder sind parteiisch und nicht mehr frei im Denken.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jul 2021, 22:17)

Insofern beide Gruppen ihr Wissen, ihre Überzeugungen und ihre Meinungen einzig und allein aus parteiideologischen Vorgaben, bzw. persönlichen Interpretationen derselben, schöpfen, gebe ich dir dir bzgl. Abgehobenheit und mangelnder/ausbleibender Prpgressivität vollumfänglich recht. Anbei träfe es dann auch bei jeder anderen Gruppe zu, die sich zu einer Partei zusammenschließt, oder sich einer Partei unterwirft. Egal ob links, rechts, mitte, oben, unten oder querfeldein. Parteimitglieder sind parteiisch und nicht mehr frei im Denken.
Ja da gebe ich dir recht. Das Problem ist natürlich auch die Ideologie. Wenn wir jetzt gerade bei Links sind sehe ich es leider extrem. Es gibt diese Ideologie und alle sollen so funktionieren. Am Ende ist der "Arme" nur ein Spielball dieser Ideologie. Frau Wagenknecht hatte auch ihre Vorstellung Arbeit aufzuteilen und das findet sie richtig toll. Nur die Frage die sich mir stellt. Was passiert wenn man es gar nicht so gut findet und sich dennoch soziale Veränderungen wünscht. Mit dem Armen wird gar nicht so richtig gesprochen. Wenn er nicht mitspielt wird der gnadenlos im Stich gelassen. Das sehen wir auch bei den Lifestyle-Linken.

Ich denke Frau Wagenknecht spricht eher von den Industriearbeitern die sich durch Fleiß etwas geschaffen haben. Für mich sind das nicht die richtigen Abgehängten. Über die spricht sie zwar auch, aber es basiert auf dieses Aufstiegsversprechen.

Die gesamte Linke kommen selber aus dieser bürgerlichen Schicht und dann gibt es irgendwelche Studenten die Marx lesen, aber mit denjenigen trotzdem nichts zu tun haben will.

Das ist das Dilemma...Es müsste irgendeine Partei geben die sich auch wirklich darum kümmern will. Die sollte praxisnaher werden.

Das gilt auch für andere politische Strömungen.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 22:32)
Es müsste irgendeine Partei geben die sich auch wirklich darum kümmern will. Die sollte praxisnaher werden.
Wenn du Praxisnähe willst, musst du jemanden oder mehrere "aus dem Volk" suchen und finden. Ganz bestimmt findest du diesbezüglich niemanden in irgendeiner von Ideologien bestimmten Parteien. Die haben vielleicht alle mal was studiert und vielleicht auch einige Jahre erfolgreich in entsprechenden Berufen/Branchen gearbeitet - aber das haben viele andere auch, aber die werden halt nicht gefragt. Weil sie keiner oder nicht einer bestimmten Partei angehören. Stattdessen sind sie lediglich "Wahlvieh".
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jul 2021, 23:50)

Wenn du Praxisnähe willst, musst du jemanden oder mehrere "aus dem Volk" suchen und finden. Ganz bestimmt findest du diesbezüglich niemanden in irgendeiner von Ideologien bestimmten Parteien. Die haben vielleicht alle mal was studiert und vielleicht auch einige Jahre erfolgreich in entsprechenden Berufen/Branchen gearbeitet - aber das haben viele andere auch, aber die werden halt nicht gefragt. Weil sie keiner oder nicht einer bestimmten Partei angehören. Stattdessen sind sie lediglich "Wahlvieh".
Ich weiß es war zu illusorisch.
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