Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

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schokoschendrezki
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Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Aus dem vielfältig und umfangreich vorhandenen Medienangeboten der "Neuen Rechten" sollen hier ausgewählte Artikel analysiert werden. Argumentationsmuster gefunden. Faktenchecks versucht werden. Tendenzen aufgezeigt werden.

Ich wähle zum Einstieg einfach mal einen der letzten aktuellen Einträge aus dem Blog der Publizistin Vera Lengsfeld vom 10. März, also gestern.
https://vera-lengsfeld.de/2021/03/10/en ... #more-5872

Überschrift und einleitender Satz:
Endspiel – Die Vernichtung des Mittelstandes

Nach früheren Plänen der Grünen sollte Deutschland deindustrialisiert werden.
Die Argumentationsmethode ist im Umfeld der Neuen Rechten stark verbreitet: Man könnte Sie als "Vorpreschen und Zurückrudern" bezeichnen. Es wird zunächst einmal eine - wenn man die Aussage wirklich genau und wörtlich nimmt - völlig überzogene oder auch im sogenannten Mainstream so oder bislang nicht akzeptierte Schlagzeile geliefert. Und dann kommen Stück für Stück Details, die diese Aussage zwar nicht belegen, die aber immerhin irgendetwas damit zu tun haben.

Bei Frau Lengsfelds Artikel sind das im wesentlichen banale Beobachtungen, die jedermann in Deutschland und in Europa machen kann. Sowas:
Seit einem Jahr ist es nicht mehr möglich, normal einkaufen zu gehen. Der Einzelhandel und die Gastronomie wurden einfach zugesperrt. Amazon und andere Online-Anbieter sahen das mit Vergnügen und großem Gewinn.
Im weiteren geht es vor allem um den "Tod der deutschen Autoindustrie" als Folge der Corona-Maßnahmen und vor allem als Folge der "früheren Pläne der Grünen zur Deindustrialisierung Deutschlands". Gemeint ist das Programm bzw. die Initiative der Grünen von 2015 zum "ökologischen Umbau". Das sie in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsvertretern entworfen haben. Die entsprechenden Details wie auch die tatsächlichen aktuellen Meldungen zu den Gewinnsteigerungen und guten bis sehr guten Abschlüssen der deutschen Autoindustrie lässt Frau Lengsfeld geflissentlich aus. Beides ist kompliziert und würde eventuell die Freude des Lesers auf Ereiferung schmälern. Dieser Pfeil nach oben bei der Industrie hängt zum einen mit der tatsächlichen ökologischen Wende und zum anderen eben mit der gestiegenen Nachfrage nach solchen gewendeten Produkten vor allem aus Richtung China zusammen. Die politischen Entwicklungen in China sind natürlich kritisch zu sehen. In der Summe haben wir eine Gemengelage aus sich überschneidenden politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, deren Analyse sich nun eben leider nicht auf eine Schlagzeile wie "Die Vernichtung des Mittelstands" bringen lässt.

Ich hoffe sehr auf weitere Zuarbeit.
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BlueMonday
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von BlueMonday »

Lengsfeld? Neue Rechte?

Hab grad mal beim Kubitschek nachgeschaut, was es Neues gibt: 3. März. Lehnert und Kubitschek sprechen über Gottfried Benn:

Und der Sellner hat zunehmend mit dem Staatsanwalt zu tun und noch eine Bank zu finden, die ihm ein Konto einrichtet und überhaupt mit einer "Repressionsakzeleration" im Öster-Reich.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Mar 2021, 09:54)


Die Argumentationsmethode ist im Umfeld der Neuen Rechten stark verbreitet: Man könnte Sie als "Vorpreschen und Zurückrudern" bezeichnen. Es wird zunächst einmal eine - wenn man die Aussage wirklich genau und wörtlich nimmt - völlig überzogene oder auch im sogenannten Mainstream so oder bislang nicht akzeptierte Schlagzeile geliefert. Und dann kommen Stück für Stück Details, die diese Aussage zwar nicht belegen, die aber immerhin irgendetwas damit zu tun haben.
Also mit dieser Technik arbeitet so gut wie die ganze Presse, deshalb heißt die Schlagzeile Schlagzeile. Der Aufmerksamkeitsökonomie geschuldet. Bild war da mal Spitzenreiter.
Die letzten "Schlagzeilen" auf Sezession: "Wo müßten Lehrer stehen? " "Salvinis Flirt mit dem Mann der Banken" "Foul, Werner Patzelt?" "Lehnert und Kubitschek im Gespräch über Benn" "Gegenwehr" "Alternative heißt: Es geht ganz anders."
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Donnerstag, 11. März 2021, aus "Tichys Einblick": Ferdinand Knauß: Pressefreiheit nach Merkels Methode https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ ... r-beraten/

Worum gehts? Die Fakten: Auf dem "13. Integrationsgipfel der Bundesregierung" am 9. März (also letzten Dienstag) wurde u.a. beschlossen (wörtlichso auch bei TE): "Um Diversität in Film, Fernsehen und Redaktionen zu fördern soll der Verein Neue Deutsche Medienmacher*innen in Kooperation mit Medienhäusern und Journalistenschulen Medienschaffende mit Einwanderungs- und Fluchthintergrund gezielt unterstützen und Medienhäuser sowie journalistische Ausbildungsstätten bei der Weiterentwicklung ihrer Diversity-Ansätze beraten". Der "Verein Deutsche Medienmacher*innen" ist nach eigener Darstellung ein "bundesweiter unabhängiger Zusammenschluss von Journalist*innen mit und ohne Migrationsgeschichte". Er finanziert sich aus Beiträgen und Spenden sowie aus der Unterstützung seiner offiziellen Partner. Zu denen einige Bundesministerium sowie der Integrationsbeauftragte der Regierung gehört. So weit so unspektakulär. Es ist im systemischen Aufbau der Bundesrepublik normal und beabsichtigt, dass Politik u.a. auch durch die aktive Förderung von Zusammenschlüssen aller Art gemacht wird.

Im Bereich Sport und Kultur wird das als normal und wünschenswert angesehen. Man kann bei der Unterstützung von Medien und Presse sicherlich diskutieren, ob aktive Förderung nicht auch in gewisser Weise eine Art von umgekehrter Beschneidung der Pressefreiheit ist. In Ansätzen tut Ferdinand Knauß das auch. Anders als Vera Lengsfeld ist der nämlich ein Journalist, der angenehm sachlich und sprachlich präzise schreiben kann und lässt nicht nur einfach Empörungen raus. Er war auch immerhin bei einer Qualitätszeitung wie dem handelsblatt. Es bleibt allerdings dennoch bei dieser Beschreibung von Fakten, die man ebenso in den offiziellen Selbstdarstellungen der Bundesregierung wie auch dieses Journalistenvereins nachlesen kann.

Dass einzelne Mitglieder dieses Vereins in jüngerer Zeit unangenehm aufgefallen sind (Stichwort Polizisten auf den Müllhaufen) wurde in der gesamten Presse der Republik in allen Aspekten dikskutiert und berichtet. Nix Neues.

Der Punkt ist ein anderer: Die komplette Überschrift lautet: "Pressefreiheit nach Merkels Methode: Migranten sollen Deutsche ersetzen". Der zweite Teil ist einerseits von den Fakten her trivial. Natürlich. Eine der Ziele dieses "Integrationsgipfels" lautete oder lief darauf hinaus, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Mitwirkung von MigrantInnen möglichst ihrem Anteil in der Gesellschaft entsprechen sollte. Dass also einfach eine Unterrepräsentanz abgebaut werden soll. Wie anders soll Integration funktionieren? Die Formulierung jedoch: "Deutsche sollen ersetzt werden" geht klar in Richtung dieser "Umvolkungsparole". Die einen verschwörungstheoretischen und einen strukturell antisemitischen Aspekt hat. Nicht weil sie sich gegen Juden richtet. Natürlich nicht. Sondern weil sie dem antisemitischen Klischee entspricht, nach welchem die Abläufe in der Welt eigentlich von einer Gruppe von Fädenziehern bestimmt wird. Nix entwickelt sich so wie es sich entwickelt sondern immer nur so wie es sich nach den Plänen dieser Gruppe entwickeln soll. Die Frage stellt sich, warum ein eigentlich guter und kluger Journalist in diese Richtung schwenkt.
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BlueMonday
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:40)

Donnerstag, 11. März 2021, aus "Tichys Einblick": Ferdinand Knauß: Pressefreiheit nach Merkels Methode https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ ... r-beraten/


Der Punkt ist ein anderer: Die komplette Überschrift lautet: "Pressefreiheit nach Merkels Methode: Migranten sollen Deutsche ersetzen". Der zweite Teil ist einerseits von den Fakten her trivial. Natürlich. Eine der Ziele dieses "Integrationsgipfels" lautete oder lief darauf hinaus, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Mitwirkung von MigrantInnen möglichst ihrem Anteil in der Gesellschaft entsprechen sollte. Dass also einfach eine Unterrepräsentanz abgebaut werden soll. Wie anders soll Integration funktionieren?
Also ich würde weder Tichy und noch weniger Lengsfeld als "Neue Rechte" einordnen. Tichy als liberal-konservativ. Steht ja auch drüber, wenn man schon nach oben schaut nach Überschriften. Die "neue Rechte" würde das Wort "liberal" als Selbstbezeichnung nicht mal mit der Kneifzange anfassen, eher noch über Umwege das "Konservativ", aber nie mit der Bestimmung "liberal".

Der alte "laissez faire"-Liberalismus ist auch ein fremd gewordener Ansatz. Es ist für viele nicht mehr vorstellbar, wie man ohne politische Vorgaben "von oben" und ohne Zwangsmittel des Staates ohne unzählige "Gipfel" und Quoten zum Ziele kommt.
Als Altliberaler hat man gar kein Interesse daran, totale Symmetrien und Gleichheiten über Quoten und politische Eingriffe herzustellen. Da steht vielmehr die freie Assoziation an erster Stelle. Sprich, wer nun nach Geschlecht oder Hautfarbe "diskrimieren" will und sei es zum "Ausgleich", wegen seiner "Nivellierungssucht"(Marx), der gründe eben sein Medienhaus, seine Gazette und besetze die Redaktionen nach seinen Kriterien. "Put your money where your mouth is". Betonung und Besinnung des Eigentums, des privaten Raums. Das ist liberal-konservativ, aber nicht "neurechts".

Kurz: Die Schubladen also nicht derart grob ausfallen lassen, dass man da schon nahezu Gegensätzliches zusammenwürfelt.

Die "Neue Rechte" sehe ich da schon auf dem Wege zur "Inneren Emigration". Die wird praktisch inhaltlich auch kaum wahrgenommen, nicht zuletzt weil man gar nicht gewillt ist, aufmerksamkeitsökonomisch geschult "Auflage" zu machen.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:40)
Der Punkt ist ein anderer: Die komplette Überschrift lautet: "Pressefreiheit nach Merkels Methode: Migranten sollen Deutsche ersetzen". Der zweite Teil ist einerseits von den Fakten her trivial. Natürlich. Eine der Ziele dieses "Integrationsgipfels" lautete oder lief darauf hinaus, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Mitwirkung von MigrantInnen möglichst ihrem Anteil in der Gesellschaft entsprechen sollte. Dass also einfach eine Unterrepräsentanz abgebaut werden soll. Wie anders soll Integration funktionieren? Die Formulierung jedoch: "Deutsche sollen ersetzt werden" geht klar in Richtung dieser "Umvolkungsparole". Die einen verschwörungstheoretischen und einen strukturell antisemitischen Aspekt hat. Nicht weil sie sich gegen Juden richtet. Natürlich nicht. Sondern weil sie dem antisemitischen Klischee entspricht, nach welchem die Abläufe in der Welt eigentlich von einer Gruppe von Fädenziehern bestimmt wird. Nix entwickelt sich so wie es sich entwickelt sondern immer nur so wie es sich nach den Plänen dieser Gruppe entwickeln soll. Die Frage stellt sich, warum ein eigentlich guter und kluger Journalist in diese Richtung schwenkt.
Das ist das Geschäftsmodell des Fake News Blogs.

Die Leser wollen ihre Meinung bestätigt wissen, und das bedient Tichy.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Uffzach »

BlueMonday hat geschrieben:(12 Mar 2021, 15:39)

Also ich würde weder Tichy und noch weniger Lengsfeld als "Neue Rechte" einordnen.
Viel fehlt nicht. Aber Tichy's Einblick unterscheidet sich kaum von AfD-Linie. Ein einziges Genörgele der immer gleichen alten Männer. Fürchterlich.
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Fliege
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Fliege »

BlueMonday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 14:38)

Lengsfeld? Neue Rechte?
Ist Lengsfeld nicht eine der Helden von 1989 für Freiheit und gegen Totalitarismus?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(12 Mar 2021, 19:55)

Ist Lengsfeld nicht eine der Helden von 1989 für Freiheit und gegen Totalitarismus?
Mahler war mal Marxist.

Jetzt leugnet er den Holocaust.

Elsässer war auch mal strammer Genosse.

Jetzt verbreitet er Verschwörungstheorien und ist glühender Anhänger des Neonazi Flügels der AfD.

Sowas passiert.
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Fliege
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 19:58)

Mahler war mal Marxist.

Jetzt leugnet er den Holocaust.

Elsässer war auch mal strammer Genosse.

Jetzt verbreitet er Verschwörungstheorien und ist glühender Anhänger des Neonazi Flügels der AfD.

Sowas passiert.
Du möchtest über Linke sprechen?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:00)

Du möchtest über Linke sprechen?
Nein, Mahler und Elsässer sind ja derweil stramme Neonazis.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:03)

Nein, Mahler und Elsässer sind ja derweil stramme Neonazis.
Ja, das habe ich gemeint.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:08)

Ja, das habe ich gemeint.
Oh es steigt das Niveau.

Jetzt kommen die Parolen mit denen die Glatzen schon in den 80ern hausieren gegangen sind. Applaus !
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:10)

Oh es steigt das Niveau.

Jetzt kommen die Parolen mit denen die Glatzen schon in den 80ern hausieren gegangen sind. Applaus !
Von was redest du?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Schnitter »

Um mal abseits der Schredderei zum Thema zu kommen.

Eigentlich ist der Begriff "Neue Recht" ein Etikettenschwindel.

Die "Neuen Rechten" sind eigentlich die selben Player wie die "alten Rechten". Die meisten kommen aus Kaderschmieden der NPD oder rechtsextremen Burschenschaften. Siehe die halbintellektuellen Vordenker Sellner oder Kubitschek.

Also nichts weiter als alter Wein in neuen Schläuchen.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von conscience »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 19:58)

Mahler war mal Marxist.

Jetzt leugnet er den Holocaust.

Elsässer war auch mal strammer Genosse.

Jetzt verbreitet er Verschwörungstheorien und ist glühender Anhänger des Neonazi Flügels der AfD.

Sowas passiert.

Ja aber was bedeutet das ?

Wenn sich "Marxisten" nach Rechts wenden ?

Eventuell waren das nie Vertreter eines genuinen Marxismus
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Misterfritz »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:10)

Oh es steigt das Niveau.

Jetzt kommen die Parolen mit denen die Glatzen schon in den 80ern hausieren gegangen sind. Applaus !
Mit diesem Posting eher nicht.

Aber die Frage, warum Ex-extrem-Linke plötzlich nach rechts tendieren, ist schon spannend. Könnte es sein, dass die Linke z.B. nicht mehr so autoritär daher kommt, wie der "gemeine" Marxist gerne handeln würde (wahrscheinlich in dem Bewusstsein, dass die Masse der Bevölkerung ihnen freiwillig nicht folgen würde)?
Sind es nicht eher autoritärer Strukuren, die gewünscht werden? Und wenn links das nicht mehr biestet, dann eben rechts?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dass extreme Linke plötzlich extreme Rechte werden und vice versa ist nicht Neues, das gab es schon zu Zeiten der SA/SS und des Rotfrontkämpferbundes in der Weimarer Republik, da haben Rote und Braune die Fronten gewechselt wie die Unterhosen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von conscience »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Mar 2021, 22:56)

Dass extreme Linke plötzlich extreme Rechte werden und vice versa ist nicht Neues, das gab es schon zu Zeiten der SA/SS und des Rotfrontkämpferbundes in der Weimarer Republik, da haben Rote und Braune die Fronten gewechselt wie die Unterhosen.
Hier geht’s weniger um handfeste Kerle sondern um Leute am Schreibtisch.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von McKnee »

Schnitter hat geschrieben:(12 Mar 2021, 20:18)

Eigentlich ist der Begriff "Neue Recht" ein Etikettenschwindel.
Nicht ganz.

Die Agitatoren suchen eine Bindung in die "Mitte Gesellschaft" quasi aus dieser Mitte selbst heraus. DAs ist nicht nur Stimmenfang, es soll auch von extremistischen Ideologien ablenken. Sie haben die Distanz verringert.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Eigentlich wollte ich etwas zu folgendem Artikel schreiben:
Big Tech vor dem Fall
Drei Geschichten

Warum der Moment des Machtrauschs das Ende des Kartells einleitete

Der „Sturm auf das Kapitol“ am 6. Januar 2021 in Washington wurde vom Medien- und Politikestablishment zum Popanz aufgeblasen. Doch in späteren Geschichtsbüchern werden die Tage danach beleuchtet werden. Der „Sturm“ selbst war eher ein laues Lüftchen und im Übrigen nur eine Uraufführung der Generalprobe vom 29. August 2020 in ...
vom 27. Februar 2021, erschienen in "eigentümlich frei" schreiben. https://ef-magazin.de/2021/02/27/18243- ... eschichten

Der Artikel ist kostenpflichtig. Kein Problem eigentlich, da ich ohnehin vorhatte, einmal wenigstens zwei drei Gesamthefte duchzublättern und artikelweise zu lesen. Der Name, die ganze Aufmachung, der Bezug auf den Philosophen Stirner üben auf mich zugegebenermaßen eine zwar zwiespältige aber dennoch unabweisbare Faszination aus. Außerdem möchte ich gern aus eigener Anschauung mir ein Urteil darüber bilden, ob die an vielen Stellen vorgenommene Einsortierung der Publikation als "neurechts" tatsächlich angemessen ist.

Nur: Der Bestellvorgang von ef, der unmissverständlich und grundsätzlich mit "Ihre Unabhängigkeitserklärung" betitelt ist, läuft am Ende und mittelbar darauf hinaus, dass ich ein Geschäft mit einem ebenjener Big-Tech-Unternehmen einzugehen habe, um die es in dem Artikel eigentlich gehen soll. Schade. Da mir meine Unabhängigkeit sehr wichtig ist, kommen für mich zumindest kundenseitig nur OpenSource-Lösungen in Frage. Auch die externen Anbieter wie iKiosk zwingen mich, eine SmartphoneApp von ebenjenen Unternehmen zu nutzen. Das gute alte Vorkasse-Verfahren hat zwar für mich als Kunden den Nachteil, dass ich das Risiko eingehe, für etwas zu bezahlen, was ich am Ende nicht bekomme. Dieses Risiko dürfte aber bei der Lichtschlag AG gleich Null sein.
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 14:38)

Lengsfeld? Neue Rechte?
Ja klar. Was sonst? Sie unterstützt seit Jahren die AfD, die hierzulande den Kern der Neuen Rechten bildet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vera_Leng ... en_Rechten
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Was gibts Neues bei der "Neuen Rechten"?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Mar 2021, 12:07)

Eigentlich wollte ich etwas zu folgendem Artikel schreiben:

vom 27. Februar 2021, erschienen in "eigentümlich frei" schreiben. https://ef-magazin.de/2021/02/27/18243- ... eschichten
Für eine Einordnung solltest du da aber eher andere Artikel lesen. Gespräche Lichtschlags mit Kubitschek oder Kositza vor allem. Da werden die Differenzen hoffentlich schnell klar.

Ich finde es bemerkenswert, dieses (bewusste?) Wegtanzen vor dem eigentlich "Kern" (Sezession, IfS, IB um Sellner). Stattdessen Lengsfeld, Tichy, nun Lichtschlag. Broder kommt bestimmt auch noch dran als "Neurechter" oder gar die Barbe(hat die Hand von Lengsfeld geschüttelt und ist nun auch "Coronaleugnerin", alles verdächtig)
Wie gesagt, bei "neurechts" kommen mir andere Namen in den Sinn. Die sind freilich der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt und damit ohne nennenswerte Wirkung, deshalb sucht man wohl nach bekannteren "Ankern", um etwas zu "verstehen", geht damit aber leider fehl.
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