Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

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Bielefeld09
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(03 Mar 2021, 20:13)

immer noch ad personam?
Das war doch nur eine Frage ohne Themenbezug.
Hätten Sie mehr zu bieten?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Teeernte
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Mar 2021, 22:51)

Das war doch nur eine Frage ohne Themenbezug.
Hätten Sie mehr zu bieten?
unmengen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Bielefeld09
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(05 Mar 2021, 23:00)

unmengen.
Das stimmt.
Aber Sie sollten sich schon zum Thema äußern.
"Virtue Signnalling- Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?"
Hatten Sie da noch was? :?:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Teeernte
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Mar 2021, 23:19)

Das stimmt.
Aber Sie sollten sich schon zum Thema äußern.
"Virtue Signnalling- Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?"
Hatten Sie da noch was? :?:
Jaaaa.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Selina
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Selina »

"Virtue Signalling" geht als Vorwurf in dieselbe Richtung wie "Gutmenschentum". Soziales Engagement, Solidarität, Empathie mit Armen und Kranken, Unterstützung für Umweltprojekte, Black-Lives-Matter-Demos, Einsatz für Chancengleichheit... all das soll als "Tugendterror" und "Gutmenschentum" gebrandmarkt und ins Lächerliche gezogen werden. Kommt alles aus ein und derselben Ecke. Und wenn ich den interessanten und zutreffenden Breitbart-Hinweis eines Users lese, fällt mir sofort der feine Herr Bannon ein, der ja als Ex-Chef der rechtsradikalen Breitbart-Seite nun in Europa "die Bewegung" kräftig ankurbeln will. Was er ja auch bereits tut.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Skeptiker

Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(06 Mar 2021, 11:41)
"Virtue Signalling" geht als Vorwurf in dieselbe Richtung wie "Gutmenschentum". Soziales Engagement, Solidarität, Empathie mit Armen und Kranken, Unterstützung für Umweltprojekte, Black-Lives-Matter-Demos, Einsatz für Chancengleichheit... all das soll als "Tugendterror" und "Gutmenschentum" gebrandmarkt und ins Lächerliche gezogen werden. Kommt alles aus ein und derselben Ecke. Und wenn ich den interessanten und zutreffenden Breitbart-Hinweis eines Users lese, fällt mir sofort der feine Herr Bannon ein, der ja als Ex-Chef der rechtsradikalen Breitbart-Seite nun in Europa "die Bewegung" kräftig ankurbeln will. Was er ja auch bereits tut.
Natürlich geht der Vorwurf in die gleiche Richtung, weil Virtue Signalling schlicht eine andere Ausprägung des selben Effektes ist - nämlich Gesinnungsethik.

Es geht dabei weniger darum "gut sein zu wollen" - das will eigentlich jeder, nach den jeweils individuellen Definitionen dessen, was man als gut empfindet. Bei Virtue Signalling geht es eher darum Themen zu simplifizieren und Meinungspole zu bilden, und durch öffentliches Posing Gruppenzugehörigkeit zu einem als "gut" deklarieren Pol zu bekennen.

Beispiel: Es ist allgemein ein menschliches Drama, dass Menschen bei illegalen Einreiseversuchen im Mittelmeer ertrinken. Als moralische Position wird dann deklariert, dass man als "Lösung" der Situation mit Schiffen die Küsten patrouliert um Boot mit Menschen aufzusammeln. Es mag durchaus andere Lösungen geben, sogar welche, die weniger Opfer hervorbringen würden, aber die werden alle in eine große Gruppe der "menschenverachtenden" Lösungen einsortiert. Die Gegenposition einzunehmen ist kein sachlicher Diskussionsgegenstand, sondern "Kennzeichen" mangelnder Gruppenzugehörigkeit - wodurch die "feindliche" Gruppe definiert ist.

Das ist eben der Effekt, den ich mit dem Übergang einer tugendhaften Haltung zu einer Hassideologie meine. Ab einem bestimmten Punkt gleicht eine tugendhafte Haltung weniger einem moralischen Standpunkt, sondern sie geht über in eine Ideologie, die dazu aufstachelt zu polarisieren und Hass auf die andere Gruppe zu fördern. Das hat man gerade beim Umgang mit der Flüchtlingskrise sehr deutlich gesehen. Da wurden dann Punkte, insbesondere anfangs, nicht ausdiskutiert, sondern es ging einzig und alleine darum nach außen hin zu signalisieren, wo man steht. Erst sehr viel später, als man dann auch in der gesellschaftlichen Breite verstanden hatte, dass es nicht nur um Gut oder Böse geht, sondern es sich durchaus lohnt sachlich zu differenzieren (ja, manche müssen das erst lernen), erst da ist man wieder stärker aufeinander zugegangen.

Tugendhaftigkeit ist somit durchaus ein positiver wertegeleiteter Effekt. Man sollte sich nur davor hüten in der eigenen Tugendhaftigkeit von Strukturen instrumentalisiert zu werden, die hintergründig hochpolitische Ziele verfolgen, diese aber über eine Polarisierung der Gesellschaft, quasi mit der Brechstange, versuchen einzuführen.
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BlueMonday
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Re: Re:

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Mar 2021, 19:23)

Das wir von einem anything goes eher wieder weg sind, ist richtig.
!
Wie gesagt, das ist eine Frage, wie und was man filtert, auf wen man achtet bzw. nicht achtet, auf welche Vorfälle man reagiert und welche man gar erst nicht registriert oder sie abtut.
Ein recht sichtbarer Wendepunkt etwa war diese Sendung bei Kerner: Inklusive Erklärbär.

Wie man hier mit Herman umgegangen ist , noch während der Sendung - dass man so eine Sendung nicht sachlich führen und zu Ende bringen kann, ohne dass man einen Teilnehmer nach Hause schickt, das meinen manche mit "verengtem Meinungskorridor". Das kann man nun wegfiltern, weglachen, als unerheblich einordnen oder sogar als "richtigen Umgang". Seitdem gab es jedefalls eine lange Reihe von solchen Formaten, die mehr oder weniger auf "Vier(fünf) Köpfe - eine Meinung" hinausliefen, also auf einen Nichtdiskurs und damit eine Belanglosigkeit, wo es allenfalls um unwesentliche Nuancen ging. Wirkliche Rede-Gegenrede(Dialektik), wo fundamental unterschiedliche Sichtweisen aufeinandertreffen, wo auch mal der Studiotisch zerschlagen wird, das ist praktisch untergegangen. Und wie gesagt: es geht hier um Prozesse und Entwicklungen. Heute ist vielleicht dein Körpergewicht/BMI noch deine Privatsache, morgen ein Politikum. Zur Erinnerung: heute jagt man schon Menschen, die sich keine Maske aufsetzen... oder sperrt Leute ein, die ihre GEZ-Gebühr verweigern. Das ist zur "Normalität" geworden.

Und du kommst damit, dass es ja noch dicke Autos gäbe und BMW-Werbung im Fernsehen und Brot und Spiele in Gestalt von Fußballspielen... Das ist schon sehr aneinander vorbei, aber vermutlich ein Problem der Wahrnehmungsfilterung.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Selina
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Mar 2021, 12:39)

Natürlich geht der Vorwurf in die gleiche Richtung, weil Virtue Signalling schlicht eine andere Ausprägung des selben Effektes ist - nämlich Gesinnungsethik.

Es geht dabei weniger darum "gut sein zu wollen" - das will eigentlich jeder, nach den jeweils individuellen Definitionen dessen, was man als gut empfindet. Bei Virtue Signalling geht es eher darum Themen zu simplifizieren und Meinungspole zu bilden, und durch öffentliches Posing Gruppenzugehörigkeit zu einem als "gut" deklarieren Pol zu bekennen.

Beispiel: Es ist allgemein ein menschliches Drama, dass Menschen bei illegalen Einreiseversuchen im Mittelmeer ertrinken. Als moralische Position wird dann deklariert, dass man als "Lösung" der Situation mit Schiffen die Küsten patrouliert um Boot mit Menschen aufzusammeln. Es mag durchaus andere Lösungen geben, sogar welche, die weniger Opfer hervorbringen würden, aber die werden alle in eine große Gruppe der "menschenverachtenden" Lösungen einsortiert. Die Gegenposition einzunehmen ist kein sachlicher Diskussionsgegenstand, sondern "Kennzeichen" mangelnder Gruppenzugehörigkeit - wodurch die "feindliche" Gruppe definiert ist.

Das ist eben der Effekt, den ich mit dem Übergang einer tugendhaften Haltung zu einer Hassideologie meine. Ab einem bestimmten Punkt gleicht eine tugendhafte Haltung weniger einem moralischen Standpunkt, sondern sie geht über in eine Ideologie, die dazu aufstachelt zu polarisieren und Hass auf die andere Gruppe zu fördern. Das hat man gerade beim Umgang mit der Flüchtlingskrise sehr deutlich gesehen. Da wurden dann Punkte, insbesondere anfangs, nicht ausdiskutiert, sondern es ging einzig und alleine darum nach außen hin zu signalisieren, wo man steht. Erst sehr viel später, als man dann auch in der gesellschaftlichen Breite verstanden hatte, dass es nicht nur um Gut oder Böse geht, sondern es sich durchaus lohnt sachlich zu differenzieren (ja, manche müssen das erst lernen), erst da ist man wieder stärker aufeinander zugegangen.

Tugendhaftigkeit ist somit durchaus ein positiver wertegeleiteter Effekt. Man sollte sich nur davor hüten in der eigenen Tugendhaftigkeit von Strukturen instrumentalisiert zu werden, die hintergründig hochpolitische Ziele verfolgen, diese aber über eine Polarisierung der Gesellschaft, quasi mit der Brechstange, versuchen einzuführen.
Das macht doch keiner. Das ist wieder sone Luftnummer wie die angeblich fehlende Meinungsfreiheit. Man baut irgendeinen Popanz auf, um nebenbei allen zu verklickern, dass die gesamte "Flüchtlingspolitik", was auch immer das sein soll, missraten sei.
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(06 Mar 2021, 16:15)

Das macht doch keiner. Das ist wieder sone Luftnummer wie die angeblich fehlende Meinungsfreiheit. Man baut irgendeinen Popanz auf, um nebenbei allen zu verklickern, dass die gesamte "Flüchtlingspolitik", was auch immer das sein soll, missraten sei.
Die EU möchte explizit die Meinungsfreiheit wieder stärken. Eine Luftnummer? Die Windrichtungen sind jedenfalls im Diskurs, es könnte höchstens sein, dass es im Auge des Hurrikans still ist.
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Re: Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(06 Mar 2021, 16:02)

Wie gesagt, das ist eine Frage, wie und was man filtert, auf wen man achtet bzw. nicht achtet, auf welche Vorfälle man reagiert und welche man gar erst nicht registriert oder sie abtut.
Ein recht sichtbarer Wendepunkt etwa war diese Sendung bei Kerner: Inklusive Erklärbär.

Wie man hier mit Herman umgegangen ist , noch während der Sendung - dass man so eine Sendung nicht sachlich führen und zu Ende bringen kann, ohne dass man einen Teilnehmer nach Hause schickt, das meinen manche mit "verengtem Meinungskorridor". Das kann man nun wegfiltern, weglachen, als unerheblich einordnen oder sogar als "richtigen Umgang". Seitdem gab es jedefalls eine lange Reihe von solchen Formaten, die mehr oder weniger auf "Vier(fünf) Köpfe - eine Meinung" hinausliefen, also auf einen Nichtdiskurs und damit eine Belanglosigkeit, wo es allenfalls um unwesentliche Nuancen ging. Wirkliche Rede-Gegenrede(Dialektik), wo fundamental unterschiedliche Sichtweisen aufeinandertreffen, wo auch mal der Studiotisch zerschlagen wird, das ist praktisch untergegangen. Und wie gesagt: es geht hier um Prozesse und Entwicklungen. Heute ist vielleicht dein Körpergewicht/BMI noch deine Privatsache, morgen ein Politikum. Zur Erinnerung: heute jagt man schon Menschen, die sich keine Maske aufsetzen... oder sperrt Leute ein, die ihre GEZ-Gebühr verweigern. Das ist zur "Normalität" geworden.

Und du kommst damit, dass es ja noch dicke Autos gäbe und BMW-Werbung im Fernsehen und Brot und Spiele in Gestalt von Fußballspielen... Das ist schon sehr aneinander vorbei, aber vermutlich ein Problem der Wahrnehmungsfilterung.
Die öffentlich rechtliche TV (im Gegensatz zum Rundfunk) zählt für mich ohnehin nicht. Das ist irgendwie in der Hand von Sportverbänden und Serienproduktionsfirmen. Sender wie alpha oder 3sat nehme ich da mal aus. Auch wenn ich da öfter mal reinschaue. Eine sogenannte "öffentliche Meinung" wird von solchen Sendungen wie Kerner 2007 ohnehin nicht bestimmt. Denn sowas wie eine bundesdeutsche "öffentliche Meinung" gibt es nicht mehr. Die Meinungsbildungsprozesse sind inzwischen viel zu fragmentiert als dass man von der öffentlichen Meinung sprechen könnte. Insofern gibt es auch "Tugendterror" nicht als gesamtgesellschaftliches Phänomen sondern lediglich als Phänomen in bestimmten Millieus. Ich kenne bestimmte Sorten von Tugendterror sehr gut. Und sie gehen mir genauso auf den Senkel wie dir. Aber es handelt sich nicht um ein allgemeines, gesamtgesellschaftliches Phänomen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(06 Mar 2021, 16:15)
Das macht doch keiner.
Natürlich macht man das. Ich habe das Beispiel mit der Flüchtlingspolitik do genannt. Das war doch Polarisierung pur.
Das ist wieder sone Luftnummer wie die angeblich fehlende Meinungsfreiheit. Man baut irgendeinen Popanz auf, um nebenbei allen zu verklickern, dass die gesamte "Flüchtlingspolitik", was auch immer das sein soll, missraten sei.
Der "Popanz" ist so sehr da, dass er einen Namen hat. Wie DLB richtig erwähnt, sieht man sich in GB schon genötigt Gesetze dagegen zu erlassen, damit in den Universitäten überhaupt weiter eine freie Lehre ermöglicht bleibt.

Sag den Professoren mal, sie würden nicht terrorisiert. Dazu sind Fälle um Herfried Münkler und Jörg Baberowski dokumentiert. Aber man kann das natürlich herunterspielen, wenn man vielleicht sogar der Meinung ist, dass es ganz richtig wäre die Lehre an Universitäten mit linker Sittenlehre zu unterfüttern ... :rolleyes:
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Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(06 Mar 2021, 16:15)

Das macht doch keiner. Das ist wieder sone Luftnummer wie die angeblich fehlende Meinungsfreiheit. Man baut irgendeinen Popanz auf, um nebenbei allen zu verklickern, dass die gesamte "Flüchtlingspolitik", was auch immer das sein soll, missraten sei.
Auch die Bundesrepublik ist an der EU-Behörde Frontex beteiligt. Bei denen sind illegale Pushbacks nachgewiesen. Man könnte genausogut sagen, dass insofern amoralisches Handeln nicht nur auf Einzelpersonen und Randgruppen beschränkt ist sondern Teil akzeptierten staatlichen Handelns geworden ist. Natürlich gibt es Widerstand dagegen und Journalisten und freie Medien recherchieren solche Vorfälle. Insofern gibt es sozusagen ein Hin- und Her und ein Pro und Kontra. Der Frontex-Chef Leggeri hat diese illegalen Pushbacks in aller Öffentlichkeit verteidigt, ohne irgendwie daran gehindert zu werden. Ich verstehe einfach diese Wahrnehmung nicht. Wo wird jemand tasächlich und real an der Meinungsäußerung gehindert. Dass im Ersten Programm oder im ZDF ein - sagen wir mal - ziemlich ausgerichtetes Diskussionsklima herrscht. Ja und? Das sind einfach zwei Sender von zig Dutzend anderen. Das ist doch nicht identisch mit einer sogenannten "öffentlichen Meinung". Die in einheitlicher Form ohnehin nicht (mehr) existiert. Dagegen stehen die Leserkommentare in der Jungen Freiheit oder anderswo. Lies die mal! Von "Tugendterror" in Deutschland kann überhaupt keine Rede sein.
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Re: Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Mar 2021, 08:51)

Aber es handelt sich nicht um ein allgemeines, gesamtgesellschaftliches Phänomen.
Noch nicht, solchen Machenschaften gilt es Widerstand entgegenzusetzen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Re: Virtue Signalling - Wann wird Tugendhaftigkeit zur Hassideologie?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Mar 2021, 09:42)

Noch nicht, solchen Machenschaften gilt es Widerstand entgegenzusetzen.
Es gibt einen Bereich, bei dem man tatsächlich aufpassen muss: Das Bildungswesen. Über die Praktiken in Grundschulen kann ich nix sagen. Das ist nicht mein Bereich. Aber ansonsten: Was da abläuft, zum Beispiel in Hinsicht auf Genderkorrektheit ... ist z.T. schon etwas fragwürdig. ABER: Bei weitem fragwürdiger finde ich die Bedrohung, anders kann ich es nicht nennen, des Hochschulwesens durch die GAFA-Unternehmen, Google/Apple/Facebook/Amazon + Microsoft natürlich. Da findet auf den Campus-Geländen ein Kampf um die Erlangung von Standbeinen, Einfluss, Datenquellen und Einnahmequellen statt.
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