Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

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3x schwarzer Kater
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

oga hat geschrieben:(25 Feb 2021, 12:45)

Negativbeweis?
Gibt es das? :?
Noch leben wir in einem Land, in dem die Unschuldsvermutung so lange gilt, bis eine Straftat nachgewiesen ist. Ansonsten siehe zur Klarstellung meinen letzten Beitrag.
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3x schwarzer Kater
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Feb 2021, 12:40)

:rolleyes:
Damit ich dieses "Augenverdrehen" auch noch kommentiere. Der Thread und damit der Threadtitel stammt von dir. Im Gegensatz zum deinem Threadtitel gibt es allerdings weder in Schweden noch in Dänemark im Zuge mit der Gesetzesänderung eine irgendwie geartete Nachweispflicht oder Dokumentationspflicht. Wo liegt also deine Motivation, etwas in die Diskussion einzubringen, was an der Realität vorbeigeht?
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 13:26)
Neben wir mal an wir beide treffen uns. Nachdem ich dich nicht leiden kann, ist das erste was ich zu dir sage: "Ich wollte dir schon lange mal eine in die Fresse hauen". Du bist so perplex ob dieser Aussage, dass du gar nichts darauf sagst. Darauf hau ich dir eine in die Fresse. Ist das nun Körperverletzung oder nicht? Letztendlich hattest du ja die Möglichkeit explizit "Nein" zu sagen. Hast du aber nicht gemacht. Vor Gericht stelle ich mich auf den Standpunkt, dass ich mein Vorhaben angekündigt habe und du explizit nichts dagegen gesagt hast.
Die Analogie trifft nicht zu, weil unbestritten ist, dass Sex nur einvernehmlich sein darf er aber sehr oft durch nonverbale Zustimmung zustande kommt. Bei einer Prügelei ist es genau umgekehrt. Bevor ich jemandem in die Fresse haue, was demjenigen GANZ OFFENSICHTLICH nicht gefallen wird, werde ich mich natürlich schriftlich absichern müssen, ansonsten bin ich dran.
Ansonsten habe ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Den Nachweis für die Straftat muss natürlich der Ankläger führen. Das Opfer kann die Straftat lediglich zur Anzeige bringen. Die Hürden für die Straftat liegen allerdings niedriger, weil eben eine explizite Willenserklärung notwendig ist.

Ach, es ist eine explizite Willenserklärung notwendig. Aha.

Und wenn der Angeklagte die nicht vorweisen kann?
Die haben im übrigen auch bei anderen Vertragsarten ohne darüber ein Aufhebens zu machen. Nur hier scheint es plötzlich ein Problem zu sein. Warum?
Meinst du die Frage ernst? Wann hast du das letzte Mal einen schriftlichen Sexvertrag abgeschlossen? Ist das dein Ernst?
Mit einer Umkehr der Beweislast hat das erstmal gar nichts zu tun.
Was passiert mit einem Angeklagten, der keine explizite Willenserklärung zum Sex vorweisen kann?
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 13:36)
Damit ich dieses "Augenverdrehen" auch noch kommentiere. Der Thread und damit der Threadtitel stammt von dir. Im Gegensatz zum deinem Threadtitel gibt es allerdings weder in Schweden noch in Dänemark im Zuge mit der Gesetzesänderung eine irgendwie geartete Nachweispflicht oder Dokumentationspflicht. Wo liegt also deine Motivation, etwas in die Diskussion einzubringen, was an der Realität vorbeigeht?
Ich glaube nicht, dass das an den Realitäten vorbeigeht. Außerdem hatte ich eine hypothetische Frage gestellt. Die magst du unrealistisch finden oder nicht - aber ich kann hier fragen was ich will.

Ich bin der Überzeugung, dass eine entsprechende Gesetzgebung die Tür zu einer Beweislastumkehr öffnet. Zumindest aber öffnet sie die Tür dafür, das Sexualverhalten zu verkomplizieren, zu verkrampfen, und den Missbrauch des Vorwurfes der Vergewaltigung zu erleichtern - und die Zahlen dazu haben ja nahegelegt, dass es dazu schon erheblichen Missbrauch gibt.
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3x schwarzer Kater
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Feb 2021, 18:04)

Die Analogie trifft nicht zu, weil unbestritten ist, dass Sex nur einvernehmlich sein darf er aber sehr oft durch nonverbale Zustimmung zustande kommt.
Auch eine nonverbale Zustimmung ist eine Zustimmung.
Ach, es ist eine explizite Willenserklärung notwendig. Aha.
Natürlich, darum geht's doch. Es muss eine Zustimmung beider Seiten geben. Das natürlichste der Welt. Nennt sich einvernehmlicher Sex. Wie machst du das?
Und wenn der Angeklagte die nicht vorweisen kann?
das ist ein Strohmann. Wieso sollte er eine Willenserklärung vorweisen müssen? Das Gericht muss vielmehr nachweisen, dass es keine Zustimmung gab.
Meinst du die Frage ernst? Wann hast du das letzte Mal einen schriftlichen Sexvertrag abgeschlossen? Ist das dein Ernst?
Hier bin ich an einem Punkt, an dem ich mir die Frage stelle, ob du dich nur dumm stellst oder ob es tatsächlich mangelnde Allgemeinbildung ist. Seit wann gibt es bei Verträgen grundsätzlich die Erfordernis der Schriftform?
Verträge können schriftlich, verbal oder noverbal zustande kommen. Die meisten Verträge, die ich schließe, werde ich wahrscheinlich nonverbal machen. Wenn ich mir im Supermarkt einen Liter Milch hole, mache ich weder einen schriftlichen Vertrag noch rede ich ein Wort. Ich lege das Zeug auf das Band und bezahl.
Auch andere Verträge bedürfen nicht der Schriftform, Arbeitsverträge z.B.
Was passiert mit einem Angeklagten, der keine explizite Willenserklärung zum Sex vorweisen kann?
Das ist ein Strohmann, siehe oben. Das steht gar nicht zur Debatte.
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Feb 2021, 18:12)

Ich glaube nicht, dass das an den Realitäten vorbeigeht. Außerdem hatte ich eine hypothetische Frage gestellt. Die magst du unrealistisch finden oder nicht - aber ich kann hier fragen was ich will.
Natürlich kannst du das. Nur verlinkst du einen Artikel für die Frage und weist auf eine geänderte Rechtslage hin. Warum zitierst und verlinkst du einen Artikel, der mit deiner hypothetischen Frage ja nichts zu hat.
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 19:44)
Auch eine nonverbale Zustimmung ist eine Zustimmung.
Ja, aber keine die irgendjemand nachweisen könnte. Schlimmer noch. Es kann niemand beweisen, dass es keine gegeben hat :eek:
Natürlich, darum geht's doch. Es muss eine Zustimmung beider Seiten geben. Das natürlichste der Welt. Nennt sich einvernehmlicher Sex. Wie machst du das?
Bei uns funktioniert das nonverbal. :rolleyes:
das ist ein Strohmann. Wieso sollte er eine Willenserklärung vorweisen müssen? Das Gericht muss vielmehr nachweisen, dass es keine Zustimmung gab.
Okay. Er sagt, die habe nonverbal ihre Zustimmung gegeben. Wer kann das Gegenteil beweisen? Niemand! Zufriedenstellendes Ergebnis? Nein! Wird das so laufen? Nein!
Hier bin ich an einem Punkt, an dem ich mir die Frage stelle, ob du dich nur dumm stellst oder ob es tatsächlich mangelnde Allgemeinbildung ist. Seit wann gibt es bei Verträgen grundsätzlich die Erfordernis der Schriftform?
Verträge können schriftlich, verbal oder noverbal zustande kommen. Die meisten Verträge, die ich schließe, werde ich wahrscheinlich nonverbal machen. Wenn ich mir im Supermarkt einen Liter Milch hole, mache ich weder einen schriftlichen Vertrag noch rede ich ein Wort. Ich lege das Zeug auf das Band und bezahl.
Auch andere Verträge bedürfen nicht der Schriftform, Arbeitsverträge z.B.
Nochmal, und immer wieder, bis du es verstanden hast: Wie beweist man die Nichtexistenz einer nonverbalen Zustimmung? Das ist UNMÖGLICH. Daher wird man in der Praxis darauf drängen, den Nachweis einer Zustimmung zu finden. Gibt es den nicht, dann gerät der Mann unter Druck. Warum meinst du wohl schreibt man Apps um Nachweise zu erbringen? :rolleyes:
Das ist ein Strohmann, siehe oben. Das steht gar nicht zur Debatte.
Nein, das ist eine Frage. Wie soll das bitteschön ein Strohmann sein?

Was passiert mit einem Angeklagten, der der Vergewaltigung beschuldigt wird, und der dann keinen Nachweis einer Zustimmung erbringen kann. Sex ohne Zustimmung ist doch eine Vergewaltigung. Er sagt "Sie hat nonverbal zugestimmt". Freispruch? Wer könnte ihm das Gegenteil beweisen?
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Feb 2021, 21:06)
Wer könnte ihm das Gegenteil beweisen?
Ein StA, der z.B. die Dokumentation typischer Verletzungen und belastbare Gutachten vorweisen kann, die die Aussage des Opfers stützen?
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Re: Ist Sex ohne Zustimmungsnachweis eine Vergewaltigung? Nutzen, Folgen und Ausblicke.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Feb 2021, 21:06)

Ja, aber keine die irgendjemand nachweisen könnte. Schlimmer noch. Es kann niemand beweisen, dass es keine gegeben hat :eek:
Dann sieh dir zum besseren Verständnis doch mal an, wie Strafrecht in anderen Fällen funktioniert. Das von dir geschilderte "Problem" ist ja nicht auf den konkreten Fall beschränkt.
Bei uns funktioniert das nonverbal. :rolleyes:
Na also, man kann also auch nonverbal seine Zustimmung ausdrücken. Mit dieser Erkenntnis bis du jetzt schon ein Stückchen weiter.
Okay. Er sagt, die habe nonverbal ihre Zustimmung gegeben. Wer kann das Gegenteil beweisen? Niemand! Zufriedenstellendes Ergebnis? Nein! Wird das so laufen? Nein!
Auch hier empfehle ich dir einfach mal anzusehen, wie das in analogen Fällen im Augenblick gehandhabt wird. Denn dieses "Problem" existiert auch in anderen Lebensbereichen. Dazu musst du dich allerdings mal vom Thema lösen und in der Lage sein Themen auch zu abstrahieren. Die Fähigkeit hat nicht jeder.
Nochmal, und immer wieder, bis du es verstanden hast: Wie beweist man die Nichtexistenz einer nonverbalen Zustimmung? Das ist UNMÖGLICH. Daher wird man in der Praxis darauf drängen, den Nachweis einer Zustimmung zu finden.
siehe mein letzter Satz. Mal abgesehen davon. Es geht hier um rechtliche Änderungen in Dänemark, nach dem Vorbild von Schweden. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du mal einen Blick auf die Rechtssituation in D wirfst, die ja gar nicht so weit von der geänderten Rechtslage in Schweden entfernt. Nur mal so als Tipp.
Gibt es den nicht, dann gerät der Mann unter Druck. Warum meinst du wohl schreibt man Apps um Nachweise zu erbringen? :rolleyes:
Weil es immer Idioten gibt, die grundsätzlich nicht verstehen um was es geht und sich mit der Blödheit der Menschen auch Geld verdienen lässt.
Nein, das ist eine Frage. Wie soll das bitteschön ein Strohmann sein?

Was passiert mit einem Angeklagten, der der Vergewaltigung beschuldigt wird, und der dann keinen Nachweis einer Zustimmung erbringen kann. Sex ohne Zustimmung ist doch eine Vergewaltigung. Er sagt "Sie hat nonverbal zugestimmt". Freispruch? Wer könnte ihm das Gegenteil beweisen?
Weil das nicht zur Diskussion steht. Noch muss dem Angeklagten die Schuld bewiesen werden und nicht der Angeklagte seine Schuld beweisen. Aber auch hier kannst du dir einfach mal ansehen, wie das in D im Augenblick gehandhabt wird. So als Tipp.
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