Zitat aus dem Spiegel -Artikel des gelernten Juristen, fast möchte man sagen, Folterexperten:
Tatsächlich ist die Behauptung grob falsch, wonach Folter kein geeignetes Mittel der Wahrheitserforschung sei – angeblich, weil gefolterte Menschen bereitwillig alles sagen und tun, um dem Schmerz zu entkommen. Wäre es derart simpel, hätte man schon vor langer Zeit wegen Ungeeignetheit mit dem Foltern aufgehört. Es ist eine abwegige Behauptung, jahrhundertelang hätten die Folterspezialisten aller Länder ganz übersehen, dass man unter der Folter lügt. Wer das glaubt, mag sich einmal ein wenig mit den Regeln der Folter im frühneuzeitlichen Inquisitionsprozess befassen. Folter ist ein hochwirksames und sehr zuverlässiges Mittel zur Wahrheitserforschung. Voraussetzung ist, dass der Folterer nicht ein schwachköpfiger Sadist, sondern ein intelligenter Polizist ist, der über Foltern hundertmal mehr weiß als jeder Gefangene und erst recht als jeder Filmzuschauer.
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Die hier höchst diskutable Folterthese des Herr Fischer ist bsonders beachtenswert, weil Sie u.a. zentraler Punkt seiner Demontage des Herrn von Schirach ist. Den Fischers gesamter Artikel in summa ohnehin als einen juristischen Dilettanten und allenfalls gerissenen Manipulateur zu eigenen Ansehenszwecken darstellt. Natürlich im Verbund mit einem ÖRR, der diesen Winkeladvokaten von Schirach blindlings hinterherdackelte, zur besten Tatortzeit, die allein dadurch schon das Ergebnis vorwegnahm. Logisch, in den Tatorten werden ja serienweise die Ermittlungsleitbilder der erfolgreichen Folter incl. aus Versehen Verdächtigter gezeigt, die leider etwas Pech hatten, weil sie leider auf die Nase bekamen und trotzdem nichts wussten.
Was Herr Fischer unterschlug, ist der Fakt, dass in keiner der Versionen der Zuschauer der gefolterte Verdächtige tatsächlich als agierender Täter zu identifizieren war. Es ist schlicht eine unzutreffende Behauptung, leider auch von Herrn Fischer, dass die Zuschauer ein besseres und gesicherteres Wissen hatten, das über die Vermutung/Intention des unwissenden Kommissars hinausging.
Die Folterszene zeigte nämlich nur, wie der Gefolterte nach dem fortgesetzten Waterboarding den Aufenthaltsort des Opfers nannte und der Kommissar dann sofort das SEK mit zitternden Händen alarmierte. Kein Wort davon, dass der vermeintliche Täter die Entführung gestanden hatte, die dann letztlich zum Tod des Mädchens führte, was der Täter ebenfalls nicht wusste.
Die Behauptung des besseren Täterwissens (der Zuschauer) basierte auf der vorweggenommenen Behauptung des Kommissars gegenüber dem Strafverteidiger, dass der Täter die Tat gestanden habe und es für den Verteidiger aussichtslos sei, den Täter zu verteidigen. Die Frage, ob das Geständnis des Täters, das in für niemanden näher einsehbaren Vernehmungsprotokoll auch tatsächlich ein Tatgeständnis war, dass dem Täter nach der Nennung des Tatorts etwaig untergejubelt wurde, indem ihm suggeriert wurde, dass mit der Tatortnennung seine Täterschaft ohnehin erwiesen sei, blieb ebenfalls offen.
Ebenso wurde der Täter nie mit dem Gesicht gezeigt, weder, als er sich auszog und dann den Ford Transit samt Kleidung in Brand setzte und keine Beweismittel zurückließ, als auch bei der Entführungstat des Mädchens war für den Zuseher klar, wer der Täter sei. Der ausserdem bei seiner Anwesenheit am Tatort, als er dem Mädchen die Fesseln abnahm und ihr sogar das Heizen mit Briketts zeigte, kein Wort sprach. Also auch eine etwaige Sprachidentifizierung für die Zuschauer nicht möglich war.
Von einem klaren Täterwissen der Zuschauer kann also nirgendwo die Rede sein.
Natürlich hatte der Film Schwächen und vieles von dem, was Herr Fischer anmerkte, war richtig und zutreffend, aber leider nicht alles und sogar Entscheidendes.
In einer, wenn nicht der entscheidende Punkt gipfelt leider in Fischers ungeheuerlicher Behauptung, das Folter ein geradezu erwiesenes und sehr verlässlichste Mittel der Wahrheitsfindung sei. Sofern man diese über Jahrhunderte bewiesene Handwerkskunst nur Fachleuten mit ausreichender Intelligenz und Knowhow überließe.
Selbstverständlich, Herr Fischer, gequälte Hexen des Mittelalters haben ihre Hexenexistenz irgendwann gestanden, und wurden dann auch erwiesene Täterinnen zurecht verbrannt. Und diese tatsächliche Wahrheit der Hexenexistenz und satanischer Gottesleugnung usw. haben die Folterexperten auch tatsächlich herausbekommen. Daß es damals wie heute für Herrn Fischer noch Hexen gibt, ist nicht ganz auszuschließen wie es scheint.
Stellt sich nur die Frage, ob sich der Gesetzgeber mit einem so unvollkommenen, folterlosen Gesetzes- und Rechtsrahmen für Ermittler und Richter nicht der fahrlässigen Gerechtigkeitsignoranz schuldig macht? Weil er das beste Mittel der Wahrheitsfindung, die Folter verbietet. Statt sie endlich wieder zu erlauben. Das Argument Fischers, dass es auch Unschuldige treffen könne, kann ja wohl Fischers Aussage nach kein Grund sein, davon abzusehen. Denn seine Spezialisten sind schlau und finden natürlich recht schnell heraus, ob einer lügt oder die Wahrheit sagt, z.B. "nix wissen, Massa Fischer, ganz ährlich!".
Wie sagte Präsident Trump erst jüngst: "waterboarding works".