Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:49)

Ja. Was sich mir nicht ganz erschließt ist, was Du unter dem Gendersprech-Begriff "generisches Femininum" eigentlich verstehst.
"Generisch" verstehe ich im sprachwissenschaftlichen Sinn - bezogen auf ein beliebiges Objekt, einer ganzen Klasse (Abstraktion)
Ein, wie auch immer gearteter, Zusammenhang mit "Gendersprech" ist mir gar nicht in den Sinn gekommen.
PeterK hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:49)Das "die" im Nominativ und Akkusativ Plural hat ja mit dem Genus nichts zu tun - wie man an den anderen Kasus unschwer erkennen kann; und "generisch" hat natürlich auch nichts mit dem Genus zu tun.
Darüber sind wir uns ja einig und hoffentlich auch darüber, dass ich irrtümlich einen Begriff falsch verwendet habe, dass ich von Anfang an, den grammatischen Begriff gemeint habe.
Darum habe ich ja darauf verwiesen, dass Plural immer mit dem grammatischen (um ja nicht wieder, einen falschen Zungenschlag reinzubringen) Femininum gebildet wird, eben weil die genera Markulinum, Femininum und Neutrum nichts - gar nichts - mit dem natürlichen Geschlecht zu tun haben bzw zu tun haben können.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:54)

Mein Punkt ist: die dunklen Seiten haben keine Rechtfertigung durch das "Argument: Autobahn", auch keine "Entschuldigung", es ist auch keine Erklärung und auch : "das muss man im Kontext der Zeit verstehen" gilt nicht.
"Aber die Autobahn" ist kein gültiges Argument.
Die Vorteile für die autochthone Bevölkerung in den Kolonien sind nicht durch den Kolonialismus entstanden, sondern trotz des Kolonialismus.
Die Reformprojekte der Jesuiten in Süd Amerika sind dafür ein gutes Beispiel und das gilt auch für andere Beispiele.
Es ist ja nicht so, dass der Kolonialismus und Rassismus unter den Europäern selbst unumstritten war, auch im Kontext der Zeit nicht.
Es gab progressive Kräfte, die das kategorisch ablehnten, und dann gab es Kräfte, die das verteidigten.
Die Frage heute für uns ist: wo reihen wir uns ein, wie soll das weiter gehen, was beschreiben wir als Fortschritt und was nicht.
Und ein wichtiger Schritt ist, dass man nicht versucht die Fehler vergangener Generationen zu relativieren.
Der Inder muss nicht den Briten dankbar sein für die Schulen, die unter der Kolonialverwaltung gebaut wurden.
Die Briten haben da auch keine Dankbarkeit zu erwarten.
Das "Argument Autobahn" gilt nicht!
Es macht die Sache für uns heute nur schlimmer ... da kommt nix, aber auch gar nix gutes dabei raus.
Was willst du denn nur immer mit dem "Argument Autobahn"?
Was willst du eigentlich, bist du unfähig (oder unwillig), eine wertfreie/wertneutrale Beschreibung eines Vorganges/Sachverhaltes/Prozesses einfach als solche anzuerkennen?
DU bist derjenige, der Sachverhalte moralisch bewertet - niemand sonst.

Es ist nun einmal eine historische Tatsache, dass die Kolonialmächte zivilisatorische Errungenschaften in die Kolonien "exportierten" und dass sie dabei ganz bestimmte Ziele verfolgten, Tatsache ist ebenso, dass die autochtone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte.
Bei der Betrachtung historischer Ereignisse ist es wichtig, diese objektiv zu betrachten, heißt möglichst ohne jegliche, dem jeweiligen Zeitgeist folgende, moralische Wertung.
Aber genau das tust DU, Du nimmst moralische Bewertungen historischer Ereignisse vor und zwar aus deiner ganz persönlichen gesinnungsethischen Sichtweise.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 07:51)

Du hast nun mehrfach anschaulich beschrieben, was zum Kolonialismus zu sagen ist. Diese Epoche und alles, was damit zusammenhängt, noch als "Errungenschaft" zu beschreiben, wie das hier teilweise getan wird, ist das Letzte. Wie kann man nur so geschichtsvergessen sein. Hatten die Leute keinen Geschichtsunterricht? Du hast natürlich recht: Kolonialismus war Rassismus pur. Dass es daran überhaupt irgendwelche Zweifel geben kann... Ich bin entsetzt, welche Reaktionen auf deine Kommentare kommen. Unfassbar diese Ignoranz.
Offensichtlich hattest du einen schlechten Geschichtslehrer und die Ignoranz liegt auf deiner Seite, weil du nicht in der Lage bist im Kontext der damaligen Zeit zu verstehen und alles aus deiner rosaroten Brille des 21 Jahrhundert siehst. Ich empfehle dir die Biographie von James Cook zu lesen, vielleicht gibt das dir etwas mehr Einblick.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(14 Apr 2021, 20:41)

Und du darfst mal nachdenken, welche kolonisierten Völker das bereits hatten, lange bevor sie einen Europäer sahen.
Azteken, Inka, Vietnamesen, Inder, Philippinen, Ägypter, Marokkaner, Äthiopier, Araber, Perser usw usw usw.
Was du da nennst, sind Hochkulturen, keine Zivilisationen.
Insbesondere den Azteken und Indern fehlt ein wichtiges Merkmal der Zivilisation - nämlich die Schriftsprache.
Ägypter, Marokkaner, Äthiopier, Araber, Perser wurden von Griechen (Alexander dem Großen) bzw dem Imperium Romanum kolonisiert und später noch einmal durch die islamische Expansion.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie haben Ägypter, Perser, Inder, Inka und Azteken eigentlich ihre Reiche erweitert? Etwa durch Krieg und Kolonialismus? Nein! Doch! Oh!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 12:54)

Was willst du denn nur immer mit dem "Argument Autobahn"?
Was willst du eigentlich, bist du unfähig (oder unwillig), eine wertfreie/wertneutrale Beschreibung eines Vorganges/Sachverhaltes/Prozesses einfach als solche anzuerkennen?
DU bist derjenige, der Sachverhalte moralisch bewertet - niemand sonst.

Es ist nun einmal eine historische Tatsache, dass die Kolonialmächte zivilisatorische Errungenschaften in die Kolonien "exportierten" und dass sie dabei ganz bestimmte Ziele verfolgten, Tatsache ist ebenso, dass die autochtone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte.
Bei der Betrachtung historischer Ereignisse ist es wichtig, diese objektiv zu betrachten, heißt möglichst ohne jegliche, dem jeweiligen Zeitgeist folgende, moralische Wertung.
Aber genau das tust DU, Du nimmst moralische Bewertungen historischer Ereignisse vor und zwar aus deiner ganz persönlichen gesinnungsethischen Sichtweise.
Es ist eine Illusion, es gäbe eine wertfrei Bewertung des Kolonialismus und seiner Folgen.
Und deine wertende Argumentation ist dem Argument "Autobahn" einfach zu ähnlich, als dass man diesen Vergleich nicht ziehen könnte.
ZB. "dass die autochthone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte." ist ein wertendes "Autobahn Argument".
Also wirf mir nicht vor, was du selbst tust.
Und nochmals: diese Vorteile sind kein Resultat des Kolonialismus.
Sie sind eine Folge trotz des Kolonialismus.
Zuletzt geändert von odiug am Do 15. Apr 2021, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 12:57)

Was du da nennst, sind Hochkulturen, keine Zivilisationen.
Insbesondere den Azteken und Indern fehlt ein wichtiges Merkmal der Zivilisation - nämlich die Schriftsprache.
Ägypter, Marokkaner, Äthiopier, Araber, Perser wurden von Griechen (Alexander dem Großen) bzw dem Imperium Romanum kolonisiert und später noch einmal durch die islamische Expansion.
Semantische Haarspalterei :rolleyes:
Und nein... die Fehler der anderen sind auch keine Rechtfertigung der eigenen Fehler.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:08)

Es ist eine Illusion, es gäbe eine wertfrei Bewertung des Kolonialismus und seiner Folgen.
Und deine wertende Argumentation ist dem Argument "Autobahn" einfach zu ähnlich, als dass man diesen Vergleich nicht ziehen könnte.
ZB. "dass die autochthone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte." ist ein wertendes "Autobahn Argument".
Also wirf mir nicht vor, was du selbst tust.
Und nochmals: diese Vorteile sind kein Resultat des Kolonialismus.
Sie sind eine Folge trotz des Kolonialismus.
Warum verzichten die unterdrückten Völker nicht auf die Vorteile und schaffen alles ab, was mit Kolonialismus zu tun hat?
Das wäre konsequent.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:11)

Warum verzichten die unterdrückten Völker nicht auf die Vorteile und schaffen alles ab, was mit Kolonialismus zu tun hat?
Das wäre konsequent.
Es wäre auch dumm.
Aber konsequent dumm ... da haste recht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:13)

Es wäre auch dumm.
Aber konsequent dumm ... da haste recht.
Vielleicht betrachten besagte Völker die Dinge anders als du und Vorteile als Vorteile.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:08)

Es ist eine Illusion, es gäbe eine wertfrei Bewertung des Kolonialismus und seiner Folgen.
Und deine wertende Argumentation ist dem Argument "Autobahn" einfach zu ähnlich, als dass man diesen Vergleich nicht ziehen könnte.
ZB. "dass die autochthone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte." ist ein wertendes "Autobahn Argument".
Also wirf mir nicht vor, was du selbst tust.
Und nochmals: diese Vorteile sind kein Resultat des Kolonialismus.
Sie sind eine Folge trotz des Kolonialismus.
Das Wort "trotz" erscheint mir dennoch seltsam.
Aber ich will keinen Veganer zum Fleischkonsum zwingen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Neandertaler »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 08:43)

Die "Autobahn" ist nicht aus den Köpfen zu bringen :(
Die Autobahn ... also jetzt die physische Straße ist nicht böse oder schlecht.
Das Argument "Autobahn" aber schon.
Denn die Autobahn ist nicht gut wegen den Nazis, sie ist eine gute infrastrukturelle Investition trotz der Nazis.
Und wenn man sich mal anschaut, wie und warum die Nazis die Autobahn bauten, dann sind da ein paar Aspekte, die die Nazi-Autobahn eben doch nicht zu einer ganz so tollen Investition machen.
Die Nazi-Autobahn war im Kern kein ökonomisches Projekt, sondern ein militärisches.
Und wie das ausging, dass solltest sogar dir mal beigebracht worden sein.
Das "Argument Autobahn" ist nicht allein auf Nazis beschränkt.
Es ist auch ungültig bei dem Kolonialismus oder anderen Menschheitsverbrechen.

:?: Dein Beitrag lässt mich mit einer gewissen Ratlosigkeit zurück. ich finde es ja schön wenn du mich zitiierst und wie so in einen Dialoge treten, toll wäre es wenn du dann aber auch auf das zitierte eingehen würdest und nicht nur einfach schreibst was du schon immer Mal sagen wolltest. Autobahnen, Nazis und die moralische Bewertungen ziviler Nutzung millitarischer Infrastruktur Massnahmen war nichts wovon in meiner Beitrag auch nur indirekt die Rede war. Strohmann Argument?

Meine Aussage war das dem Kolonialismus kein böser weißer Rassismus zugrunde lag sondern Kapitalistische Motive* (vgl z.b OstindienKompanie). Es wurden keine Menschen in erster Linie ausgebeutet weil sie schwarz waren sondern weil man es zum eigenen Profit könnte.
Der Rassismus war dann eher nachfolgende und Beschreibung und Rechtfertigung.

*Nicht minder moralisch verwerflich
Das "Argument Autobahn" ist nicht allein auf Nazis beschränkt.
Es ist auch ungültig bei dem Kolonialismus oder anderen Menschheitsverbrechen.
das " Argument Autobahn" ist vor allem deins und nicht meins.
Wenigstens sind wir uns einig daß Naziregime und Kolonialismus abzulehnende Menscheitsverbrechen sind. Das ist aber auch selbstverständlich und nicht weiter Diskussionswert.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:30)

Das Wort "trotz" erscheint mir dennoch seltsam.
Aber ich will keinen Veganer zum Fleischkonsum zwingen.
Vielleicht ist der eine oder andere auch ganz dankbar, dass er nicht mehr im Lendenschurz durch den Wald laufen muß.
Wer will das beurteilen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:10)

Semantische Haarspalterei :rolleyes:
Und nein... die Fehler der anderen sind auch keine Rechtfertigung der eigenen Fehler.
Nein keine semantische Haarspalterei, sondern wissenschaftliche Einordnung. Geschichtswissenschaften und Alterumswissenschaften unterscheiden sauber zwischen Hochkultur und Zivilisation und zwar am Vorhandensein oder Fehlen wichtiger Merkmale.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:08)

Es ist eine Illusion, es gäbe eine wertfrei Bewertung des Kolonialismus und seiner Folgen.
Und deine wertende Argumentation ist dem Argument "Autobahn" einfach zu ähnlich, als dass man diesen Vergleich nicht ziehen könnte.
ZB. "dass die autochthone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte." ist ein wertendes "Autobahn Argument".
Also wirf mir nicht vor, was du selbst tust.
Und nochmals: diese Vorteile sind kein Resultat des Kolonialismus.
Sie sind eine Folge trotz des Kolonialismus.
Oh - die gibt es, nennt sich Fachliteratur!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:57)

Oh - die gibt es, nennt sich Fachliteratur!
Es bleibt auch eine Illusion in der Fachliteratur.
ZB aus deinem oben genannten Beispiel: Erfolge der Kolonialpolitik in Deutsch Togo.
Die Annahme der autochthonen Bevölkerung von europäischer Kleidung als Erfolg deutscher Kolonialpolitik.
Wieso glaubte man damals, dass die einheimische Bevölkerung sich keine passende Kleidung gemäß der klimatischen Bedingungen herstellen konnten ?
Nun beschreibt der Autor diesen Erfolg als "Errungenschaft" aus Sicht der damaligen Zeit und enthält sich damit einer eigenen Wertung.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er, oder sie ... bin jetzt zu faul da nochmals zurück auf deinen Link zu gehen ... bei seinen/ihren Recherchen sich kaum an die viktorianische Kleiderordnung der deutschen Kolonialverwaltung für die einheimische Bevölkerung hielt, sondern meist in T Shirt und kurzer Hose dort der Hitze trotze.
Sein/ihr eigenes Verhalten und auch dass vieler Touristen heute an den Badestränden in Afrika sind ein Schlag ins Gesicht der Erfolge und der den Einheimischen aufgezwungenen Moralvorstellungen deutscher Kolonialverwalter und somit auch eine Wertung der "Errungenschaften" der deutschen Kolonialpolitik.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:56)

Nein keine semantische Haarspalterei, sondern wissenschaftliche Einordnung. Geschichtswissenschaften und Alterumswissenschaften unterscheiden sauber zwischen Hochkultur und Zivilisation und zwar am Vorhandensein oder Fehlen wichtiger Merkmale.
Nur du in deinen Beiträgen halt nicht.
Denn all die Errungenschaften, die du aufgezählt hast als Beispiel von Zivilisation waren in den Hochkulturen bereits gegeben.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Neandertaler hat geschrieben:(15 Apr 2021, 13:32)

:?: Dein Beitrag lässt mich mit einer gewissen Ratlosigkeit zurück. ich finde es ja schön wenn du mich zitiierst und wie so in einen Dialoge treten, toll wäre es wenn du dann aber auch auf das zitierte eingehen würdest und nicht nur einfach schreibst was du schon immer Mal sagen wolltest. Autobahnen, Nazis und die moralische Bewertungen ziviler Nutzung millitarischer Infrastruktur Massnahmen war nichts wovon in meiner Beitrag auch nur indirekt die Rede war. Strohmann Argument?

Meine Aussage war das dem Kolonialismus kein böser weißer Rassismus zugrunde lag sondern Kapitalistische Motive* (vgl z.b OstindienKompanie). Es wurden keine Menschen in erster Linie ausgebeutet weil sie schwarz waren sondern weil man es zum eigenen Profit könnte.
Der Rassismus war dann eher nachfolgende und Beschreibung und Rechtfertigung.

*Nicht minder moralisch verwerflich


das " Argument Autobahn" ist vor allem deins und nicht meins.
Wenigstens sind wir uns einig daß Naziregime und Kolonialismus abzulehnende Menscheitsverbrechen sind. Das ist aber auch selbstverständlich und nicht weiter Diskussionswert.
Das Argument: es war nicht alles schlecht ist Autobahn.
Dabei ist es egal, ob es nun um die Autobahn der Nazis geht, oder um die Schulen der Kolonialverwaltung in den Kolonien ... ist das Gleiche ... macht keinen Unterschied ... ist als "Argument" nichts weiter als ausgemachter Mist!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Auch die Besetzung Deutschlands durch Napoleon hatte Vorteile. Wenn man da alleine mal an den Code Civil denkt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Apr 2021, 00:03)

Sie sagt, bei den großen Demonstrationen seien viele normale Bürger gewesen.
Und gegen das Missmanagement der Regierung zu protestieren, sei legitim.

Auch interessant: Wagenknecht meint, SPD und Linke hätten nahezu unterwürfig die Grünen als politische Avantgarde akzeptiert.

Man hat also die Arbeiterklasse im Stich gelassen, um Marotten und Privilegien verwöhnter Akademiker-Kinder zu hegen und zu pflegen.
Die drei, von Wagenknecht angeführten, Punkte kann ich in ihrer Triftigkeit bestätigen. Einen vierten Punkt möchte ich in Frageform ergänzen: Wann tritt Sahra Wagenknecht aus der Linkspartei aus, um die Wiedergründung einer echten Sozialdemokratischen Partei zu unterstützen?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

Wagenknecht hat der Weltwoche ein Interview gegeben, welches gestern erschien: "Ich möchte mit Vorurteilen aufräumen" (hinter einer Bezahlschranke). Roger Köppel bezeichnet Wagenknecht als "interessanteste Linkspolitikerin Europas". So heißt es im Anreißer: "Die Linke müsse ihre Haltung zu Migration, Nationalstaat und Identitätspolitik überdenken. Das fordert Sahra Wagenknecht, die interessanteste Linkspolitikerin Europas."
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Apr 2021, 15:15)

Auch die Besetzung Deutschlands durch Napoleon hatte Vorteile. Wenn man da alleine mal an den Code Civil denkt.
Richtig!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Apr 2021, 15:15)

Auch die Besetzung Deutschlands durch Napoleon hatte Vorteile. Wenn man da alleine mal an den Code Civil denkt.
Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 16:50)

Richtig!
Ha ha ha :D :D :D
Ernsthaft :?: :?: :?:
Ich glaub es ja nicht :eek:
Die napolionischen Kriege und die Neuordnung der deutschen Territorien wird hier wirklich mit dem Kolonialregimen in einem Atemzug genannt :rolleyes:
Und sowas will was von Geschichte verstehen :p


Ich geb euch mal ein Beispiel für eure "Argumente", das passen würde:
Hongkong !
Da gibt es aber Einwände.
Bin ich jetzt aber zu faul außerdem finde ich es schon lästig, wenn ich euch eure "Argumente" auch noch vorkauen muss :D
Zuletzt geändert von odiug am Do 15. Apr 2021, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Fliege hat geschrieben:(15 Apr 2021, 15:56)

Wagenknecht hat der Weltwoche ein Interview gegeben, welches gestern erschien: "Ich möchte mit Vorurteilen aufräumen" (hinter einer Bezahlschranke). Roger Köppel bezeichnet Wagenknecht als "interessanteste Linkspolitikerin Europas". So heißt es im Anreißer: "Die Linke müsse ihre Haltung zu Migration, Nationalstaat und Identitätspolitik überdenken. Das fordert Sahra Wagenknecht, die interessanteste Linkspolitikerin Europas."
Ja, sehr interessant für Rechtsaußen-Ideologen :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:18)

Ja, sehr interessant für Rechtsaußen-Ideologen :D
Hast du ihre Argumente denn überhaupt gelesen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:28)

Hast du ihre Argumente denn überhaupt gelesen?
Ich hab mehrere Interviews mit ihr und Kommentare von ihr gelesen und das meiste von dem gehört, was sie über die Jahre hinweg öffentlich gesagt hat. Mit einigem stimme ich überein, nach wie vor, anderes sehe ich anders.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:33)

Ich hab mehrere Interviews mit ihr und Kommentare von ihr gelesen und das meiste von dem gehört, was sie über die Jahre hinweg öffentlich gesagt hat. Mit einigem stimme ich überein, nach wie vor, anderes sehe ich anders.
Du stimmst mit einigem überein, anderes siehst du anders. Und schon ist sie in der Rechtsaußen-Ecke, weil du nicht zu 100% mit ihr übereinstimmst. Jupp, so stelle ich mir das vor.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:28)

Hast du ihre Argumente denn überhaupt gelesen?
Sie widersprechen der Einstellung von Selina, also muss Wagenknecht rechts sein, ist doch klar.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:49)

Sie widersprechen der Einstellung von Selina, also muss Wagenknecht rechts sein, ist doch klar.
Rechtsaußen bedeutet Rechtsextrem, Nazi.
Selina stellt Frau Wagenknecht in die Nazi-Ecke, weil diese die Arbeiter im Fokus hat, den Normalbürger, und nicht non-binäre, genderfluide Wohlstandsgören.
Der Arbeiter war mal der Wähler der Linken. Warum sollte er als Weißer, der andere Sorgen hat als Transsexualität, diese noch wählen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:52)
Rechtsaußen bedeutet Rechtsextrem, Nazi.
Selina stellt Frau Wagenknecht in die Nazi-Ecke, weil diese die Arbeiter im Fokus hat, den Normalbürger, und nicht non-binäre, genderfluide Wohlstandsgören.
Der Arbeiter war mal der Wähler der Linken. Warum sollte er als Weißer, der andere Sorgen hat als Transsexualität, diese noch wählen?
Soll er ja gar nicht. Wer ein ordentlicher Antifaschist ist, der braucht auch Faschisten die es zu bekämpfen gilt. 76 Jahre nach dem Ende des Weltkriegs, ist das Angebot an Faschisten recht dünn, also muss man sich welche machen. Wer, außer Arbeiter, kämen denn da in Frage?

Die Lifestylelinke schafft sich die Feinde die sie zum überleben braucht. Das ist deren Geschäftsmodell.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:46)

Du stimmst mit einigem überein, anderes siehst du anders. Und schon ist sie in der Rechtsaußen-Ecke, weil du nicht zu 100% mit ihr übereinstimmst. Jupp, so stelle ich mir das vor.
Aus welcher Äußerung von mir schließt du das? Hab nichts dergleichen gesagt. Was ich sagte, ist, dass sich Rechtsaußen-Leute über einige aktuelle Äußerungen von ihr freuen. Sie sind Wasser auf ihre Mühlen. Die Rede ist von ihren Lesern und Zuhörern und davon, was diese aus ihren Worten machen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Sie selbst ist auch weiterhin eine Linke. Ob das so bleibt, ist unklar.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Fliege
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 21:18)

Sie selbst ist auch weiterhin eine Linke. Ob das so bleibt, ist unklar.
Nicht umsonst bekam sie schon vor fünf Jahren eine braune Torte ins Gesicht (https://m.tagesspiegel.de/politik/linke ... 54798.html).
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Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:18)

Ja, sehr interessant für Rechtsaußen-Ideologen :D
Ich stelle Ihnen mal den ersten Abschnitt von Adam Soboczynskis Besprechung in der ZEIT hier ein:
Man kann ein Buch auch im Vorfeld dramatisieren und dadurch erst für alle interessant werden lassen. Wer einige der schon vor Wochen erschienenen Vorberichte zu Sahra Wagenknechts Buch Die Selbstgerechten gelesen hat, wird den supergrellen Feldzug einer Hexe gegen Flüchtlinge, Gendersternchen oder Transfrauen erwarten. Und wer die Vorabstimmen mancher ihrer "Parteifreunde" gehört hat, wird auf ein neurechtes Schmuddelpamphlet eingestimmt sein. Hier soll also etwas Braunes im Gewand linker Unschuld lauern. Und dann schaut man ins Buch der Linken-Politikerin und ahnt recht bald, was vermutlich der wahre Skandal ist: Wagenknecht emotionalisiert nicht, sie argumentiert; sie stellt keine Stimmung her, sondern analysiert; sie schwelgt nicht in Betroffenheit, sondern ist erkenntnisgetrieben. Man kann das natürlich für altbacken halten, und nach heutigen Maßstäben ist es das wohl auch. Richtig skandalös jedoch ist der Inhalt dieses Essays nur für Freunde von Säuberungsprozessen, also für jene, die schon eine sachliche, entschiedene und schneidige Kritik für etwas Monströses halten.
https://www.zeit.de/2021/16/sahra-wagen ... linke-buch

Da Sie nicht altbacken sind, ist es wohl eher etwas für jene, die sich zum Altbackenen, zur schnöden Empirie und Erkenntnissuche bekennen. Modernisten stehen da weit drüber. Wo käme man mit Erkenntnis hin, wenn Emotionen praktisch anstrengungslos abzurufen sind?
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zwischendurch soll mal wieder gecancelled werden: https://www.faz.net/aktuell/karriere-ho ... 93520.html

Ich habe leider keinen kostenlosen Artikel gefunden.
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DarkLightbringer
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Fliege hat geschrieben:(15 Apr 2021, 15:31)

Die drei, von Wagenknecht angeführten, Punkte kann ich in ihrer Triftigkeit bestätigen. Einen vierten Punkt möchte ich in Frageform ergänzen: Wann tritt Sahra Wagenknecht aus der Linkspartei aus, um die Wiedergründung einer echten Sozialdemokratischen Partei zu unterstützen?
Die SPD könnte sich nach dem dänischen Vorbild selbst wiederentdecken.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2021, 21:18)

Aus welcher Äußerung von mir schließt du das? Hab nichts dergleichen gesagt. Was ich sagte, ist, dass sich Rechtsaußen-Leute über einige aktuelle Äußerungen von ihr freuen. Sie sind Wasser auf ihre Mühlen. Die Rede ist von ihren Lesern und Zuhörern und davon, was diese aus ihren Worten machen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Sie selbst ist auch weiterhin eine Linke. Ob das so bleibt, ist unklar.
Es gibt eine Rechtsaußen-Partei, die förmlich damit wirbt, als einzige Tabu-Themen ansprechen zu können.
Sie ist dadurch die Schlange, die sich von Kaninchen anstarren lässt.
Wagenknecht weicht allerdings von der Kaninchen-Taktik ab.
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Fliege
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Apr 2021, 23:10)

Die SPD könnte sich nach dem dänischen Vorbild selbst wiederentdecken.
Dazu bräuchte es einen Funken, der zündet, doch einen solchen sehe ich in der SPD weit und breit nicht.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Fliege hat geschrieben:(15 Apr 2021, 23:37)

Dazu bräuchte es einen Funken, der zündet, doch einen solchen sehe ich in der SPD weit und breit nicht.
Das stimmt natürlich.
Und manchmal geht es schnell. Mette Frederiksen wurde 2011 erstmals Ministerin, vier Jahre später Vorsitzende.
Und als Macron in die Startlöcher ging, wurden ihm anfangs kaum Chancen eingeräumt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Apr 2021, 23:24)

Es gibt eine Rechtsaußen-Partei, die förmlich damit wirbt, als einzige Tabu-Themen ansprechen zu können.
Sie ist dadurch die Schlange, die sich von Kaninchen anstarren lässt.
Wagenknecht weicht allerdings von der Kaninchen-Taktik ab.
Hm.

Frau Wagenknecht spricht lediglich Tabu-Themen für Lifestyle-Linke an - damit würde man der AfD aber nicht automatisch den Wind aus den Segeln nehmen, nur weil sie selbiges auch anspricht. Bei der AfD tun sie es aus einer ganz anderen Grundlage heraus, als es von Frau Wagenknecht gedacht ist. Die will die Linken damit stärken, während die AfD die Linken damit schwächen will.

Dass das, was Frau Wagenknecht völlig zurecht anprangert, tatsächlich auch gesellschaftliche Tabu-Themen sind, müsste auch so von allen anderen Parteien links der AfD erkannt und etabliert werden. Es bringt nichts, wenn nur Links und Rechts davon reden, jeweils mit unvereinbaren politischen Absichten.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Apr 2021, 09:34)

Hm.

Frau Wagenknecht spricht lediglich Tabu-Themen für Lifestyle-Linke an - damit würde man der AfD aber nicht automatisch den Wind aus den Segeln nehmen, nur weil sie selbiges auch anspricht. Bei der AfD tun sie es aus einer ganz anderen Grundlage heraus, als es von Frau Wagenknecht gedacht ist. Die will die Linken damit stärken, während die AfD die Linken damit schwächen will.

Dass das, was Frau Wagenknecht völlig zurecht anprangert, tatsächlich auch gesellschaftliche Tabu-Themen sind, müsste auch so von allen anderen Parteien links der AfD erkannt und etabliert werden. Es bringt nichts, wenn nur Links und Rechts davon reden, jeweils mit unvereinbaren politischen Absichten.
Da zumindest SPD, Grüne, Linkspartei insgesamt, FDP und CDU in Teilen (die Krokodilstränenpartei AfD vergessen wir mal) für das stehen, was Frau Wagenknecht in ihren identätspolitischen Analysen festzustellen scheint, ist damit nicht mehr zu rechnen. Die drei erstgenannten Parteien konkurrieren ihrem Selbstanspruch nach ausschließlich im Wählerreservoir der Singularitäten, also im oberen Drittel der Wählerschaft, da wird nichts mehr erkannt oder anerkannt außer jener Politik der (identitätspolitischen) Tugend, bei der so getan wird, als wäre der schwule LKW-Fahrer im prekären Lohnbereich aufgrund seiner Hautfarbe weiß ein Privilegierter, während der migrationshintergründige "PoC" aus dem Ärzteelternhaus, der nach dem Abitur und einem "Gap Year" nun studieren will, aufgrund seines Teints ein Benachteiligter. Das ist die Quintessenz jener Politik der Tugend zur Herstellung der vollkommenen Moral auf Erden auf identitärer Basis. Das ist so illiberal wie jeder Klein- oder Großfaschismus auch.
Zuletzt geändert von Stoner am Fr 16. Apr 2021, 10:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:12)

Ha ha ha :D :D :D
Ernsthaft :?: :?: :?:
Ich glaub es ja nicht :eek:
Die napolionischen Kriege und die Neuordnung der deutschen Territorien wird hier wirklich mit dem Kolonialregimen in einem Atemzug genannt :rolleyes:
Und sowas will was von Geschichte verstehen :p
Na Hauptsache du bildest dir ein, etwas von Geschichte zu verstehen.
Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass der Code Civil die Grundlage unseres Bürgerlichen Gesetzbuches bildet, dass er die Grundlage für viele Rechtssysteme Europas darstellt.
Der Code Civil bildet u.a. auch die Grundlage des US-Rechtssysgems ...
Aber du verstehst was von Geschichte - na sicher doch ... :x
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 19:12)

Ha ha ha :D :D :D
Ernsthaft :?: :?: :?:
Ich glaub es ja nicht :eek:
Die napolionischen Kriege und die Neuordnung der deutschen Territorien wird hier wirklich mit dem Kolonialregimen in einem Atemzug genannt :rolleyes:
Und sowas will was von Geschichte verstehen :p
Es ist das gleiche Prinzip:

Fremdherrschaft und gleichzeitiges Aufdrängen zivilisatorischer Errungenschaft der Fremdmacht.

Was daran so lustig sein soll, bleibt mir fremd.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:22)

Es ist das gleiche Prinzip:

Fremdherrschaft und gleichzeitiges Aufdrängen zivilisatorischer Errungenschaft der Fremdmacht.
Wenn PoNCs andere PoNCs überfallen, ist das was anderes, weil das ein Kampf unter Privilegierten und kein Kampf von Privilegierten gegen Nicht-Privilegierte ist.

Man muss die Feinheiten der Moral der Politik der Tugend beachten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2021, 12:38)
Ein, wie auch immer gearteter, Zusammenhang mit "Gendersprech" ist mir gar nicht in den Sinn gekommen.
Seltsam. Das war doch dem Artikel, den Du mir so höflich zu lesen empfahlst, zu entnehmen:
Dark Angel hat geschrieben:(13 Apr 2021, 16:33)
Also nochmal: lies bitte den verlinkten Artikel und zwar vollständig, ehe du hier weiter Unsinn verzapfst1
... eben weil die genera Markulinum, Femininum und Neutrum nichts - gar nichts - mit dem natürlichen Geschlecht zu tun haben bzw zu tun haben können.
Naja, häufig genug haben sie damit zu tun (also Maskulinum und Femininum).
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:28)

Wenn PoNCs andere PoNCs überfallen, ist das was anderes, weil das ein Kampf unter Privilegierten und kein Kampf von Privilegierten gegen Nicht-Privilegierte ist.

Man muss die Feinheiten der Moral der Politik der Tugend beachten.
Und schwarze Sklavenhändler?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:30)

Und schwarze Sklavenhändler?
Gibt es das? :?

Das ist eine Erfindung oder ein Whatabotism von PoNCs. Und wenn es sie gegeben hat, dann wären die von den PoNCs angestiftet worden. Oder der Kapitalismus, wo ja die Nicht-Privilegierten konkurrieren müssen, wäre schuld dran. Und wer den Kapialismus erfunden hat, ist ja eindeutig.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 10:13)

Na Hauptsache du bildest dir ein, etwas von Geschichte zu verstehen.
Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass der Code Civil die Grundlage unseres Bürgerlichen Gesetzbuches bildet, dass er die Grundlage für viele Rechtssysteme Europas darstellt.
Der Code Civil bildet u.a. auch die Grundlage des US-Rechtssysgems ...
Aber du verstehst was von Geschichte - na sicher doch ... :x
Aha ... und was hat das mit Kolonialismus zu tun :?:
Mal abgesehen davon: es gab auch vor Napoléon schon ein Zivilrecht ... es war im heiligen Reich deutscher Nationen nur aufgrund der territorialen Zerstückelung nicht sonderlich einheitlich.
Dann: Das europäische Rechtsverständnis ruht auf römischen Rechtsvorstellungen, dass überall in Europa als Basis anerkannt wurde.
Gut ... östlich der Elbe und nördlich der Donau etwas später, aber halt dann doch.
Auf dieser Grundlage entwickelten sich auch im deutschsprachigen Raum Ideen zu einer Neuordnung des Zivilrechts. Das ist eine europäische Entwicklung und kein französischer Kolonialismus in den deutschen Fürstentümern.
Dann noch was: Napoléon konnte sich auf einen Zeitgeist stützen, der auch an den deutschen Fürstentümern und Kleinstaaten nicht spurlos vorüber ging : das aufstrebende Bürgertum.

Goethe, Beethoven und viele der deutschen Bildungselite waren begeisterte Napoléonisten, weil sie das verrottete System der deutschen Fürstentümer und Kleinstaaten satt hatten.
Zumindest zu Beginn, bis er anfing die Söhne der deutschen Bauern und das Vermögen der deutschen Bürger in Russland zu verheizten.

Das auch nur in einen Satz mit der Kolonialisierung zu erwähnen, ist gelinde gesagt bescheuert.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 16. Apr 2021, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(13 Apr 2021, 16:40)

Das "Mädchen" ist ein Diminutiv und Diminutive werden immer mit dem Neutrum gebildet.

Das Mädchen
Das Häuschen
Das Städtchen

Ansonsten hast du völlig Recht.

Über die Tatsache, dass "das Mädchen" eine Verkleinerung der Magd ist, hat sich bisher noch keine Feministin beschwert. Kommt sicherlich noch.
Also um mich da auch mal einzumischen:
Das Mädchen.
Der Junge.
Warum ist "Das Mädchen geschlechtslos im Deutschen, der Junge aber nicht ?
Und ich verstehe auch nicht ganz, was Das Häuschen oder Die Stadt nun mit den Geschlechterollen und der sozio-ökonomischen Diskriminierung von Frauen zu tun haben ?
Dass aber fast alle Berufe männlich sind und das weiblich dort nur ein Anhängsel ist, bis auf die meisten sozialen Berufe, das hat sehr wohl was mit eigentlichen Thema zu tun.
Der Koch : Die Küchnhilfe
Der Arzt : Die Krankenschwester
Das geht sogar soweit, dass selbst eingedeutsche Begriffe, die ursprünglich gar keinen geschlechtlich bestimmten Artikel kennen diesem Prinzip unterworfen werden.
Der Manager zB.
Warum ist das so ?
PeterK
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(16 Apr 2021, 12:03)
Also um mich da auch mal einzumischen:
Das Mädchen.
Der Junge.
Warum ist "Das Mädchen geschlechtslos im Deutschen, der Junge aber nicht ?
Eben weil es ein Diminutiv ist (so wie auch das Väterchen). Die Maid ist feminin - so wie auch der Bube maskulin ist.
Zuletzt geändert von PeterK am Fr 16. Apr 2021, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(16 Apr 2021, 12:03)
Also um mich da auch mal einzumischen:
Das Mädchen.
Der Junge.
Warum ist "Das Mädchen geschlechtslos im Deutschen, der Junge aber nicht ?
...
Ich halte es für eine ganz große Leistung der Feinde linker Politik, Linke Kräfte davon zu überzeugen, dass DAS eine wichtige Frage ist, die es Wert ist an Stelle wirklich wichtiger Themen im Zentrum linker Politik zu stehen.

Chapeau! Generationen von Konservativen haben das nicht hinbekommen.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 16. Apr 2021, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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