Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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TheManFromDownUnder
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:01)

.. siehe Australien und die aborigines oder Nord Amerika und die nativ americans.
Bildung ... oder das was die Kolonisatoren darunter verstanden diente der Ausrottung der kulturellen Identität der Kolonilarisierten.
Hogwash sagt man dazu im Englischen!

Bildung ist universales Recht und wenn man Menschen, die weder eine geschriebene Sprache kennen noch Grundkenntnisse von Wissenschaften besitzen die Moeglichkeit gibt durch Bildung sich in der Welt behaupten zu koennen und ihren eigenen Leuten auf vielen Gebieten zu helfen dann hat das nichts mit Ausrottung einer kulturellen Identitaet zu tun. Im Gegenteil es kann durchaus zur Erhaltung und Pflege der kulturellen Idenditaet helfen. Die Alternative ist der Evolution ihren lauf zu lassen .

Was ist besser fuer Kulturpflege. Aborigine die am gesellschaftlichen Leben des Landes teilnehmen, politische Aemter begleiten, als Top Sportler die Kinder in remote communities zu ermuntern etwas aus sich zu machen, als Handwerker, Krankenpfleger usw zu arbeiten oder Aborigine ohne Schulung, ohne soziales Netzwerk und ohne Fuersorge im Bush sich selbst zu ueberlassen?

Mich erschaunt immer wieder wie speziell in Deutschland immer von den edlen Wilden und den boesen Kolonialisten geredet wird.
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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:10)

Also mal ganz ehrlich ... könntest du dich in deinem Sprachgebrauch mal ein bisschen mäßigen ... so als Moderator und so.
Und "Der Löffel", "Die Gabel" und "Das Messer" sind natürlich ausgezeichnete Beispiele für das Verhältnis der Geschlechter in der Deutschen Sprache ... beschreiben sie doch das gesellschaftliche Verhältnis von Mann und Frau so ausgezeichnet :p
Das biologische Geschlecht steht auch nicht zur Diskussion.
Es ist das soziale Geschlecht, das hier angesprochen und hinterfragt wird.
Damit wir mal die Kategorien sauber trennen ... sonst wird das ein bisschen wirr hier.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:27)

Du schläfst halt noch und musst von den guten Rechtgläubigen "erweckt" werden :p
Nett ... :p
Ich habe nicht den Anspruch hier irgend jemanden aufzuwecken.
Ich will nur nicht von deren Geschnarche genervt werden ... um mal in deinem Bild zu bleiben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:40)

Im Deutschen ist das Männliche das dominante Prinzip und die Frage, warum das so ist halte ich für wichtig.
Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:16)

Hogwash sagt man dazu im Englischen!

Bildung ist universales Recht und wenn man Menschen, die weder eine geschriebene Sprache kennen noch Grundkenntnisse von Wissenschaften besitzen die Moeglichkeit gibt durch Bildung sich in der Welt behaupten zu koennen und ihren eigenen Leuten auf vielen Gebieten zu helfen dann hat das nichts mit Ausrottung einer kulturellen Identitaet zu tun. Im Gegenteil es kann durchaus zur Erhaltung und Pflege der kulturellen Idenditaet helfen. Die Alternative ist der Evolution ihren lauf zu lassen .

Was ist besser fuer Kulturpflege. Aborigine die am gesellschaftlichen Leben des Landes teilnehmen, politische Aemter begleiten, als Top Sportler die Kinder in remote communities zu ermuntern etwas aus sich zu machen, als Handwerker, Krankenpfleger usw zu arbeiten oder Aborigine ohne Schulung, ohne soziales Netzwerk und ohne Fuersorge im Bush sich selbst zu ueberlassen?

Mich erschaunt immer wieder wie speziell in Deutschland immer von den edlen Wilden und den boesen Kolonialisten geredet wird.
aber nicht im Zusammenhang mit der Kolonialisierung.
Oder warum verbat man den Gebrauch der eigenen Sprache den Aborigines in Australien ?
Oder geht an dir die Diskussion in Australien über den Umgang der Kolonisatoren mit den Aborigines völlig vorbei ?
Ist keine Glanzleistung auf der man sich was einbilden sollte ... auch wenn ich den Impuls, sein neues Heimatland zu verteidigen schon verstehen kann ... ging mir, als ich in den USA lebte auch so ... geht mir teilweise immer noch so.
Zu deinem letzten Punkt: in Deutschland war das Karl May :D
Wir können auch über JeanJacques Rousseau und sein Menschenbild im Naturzustand reden.
Da gibt es aus heutiger Sicht auch einiges, was noch zu dekonstruieren ist.
Aber es ist richtig: der "Edle Wilde" ist ein rassistisches Stereotyp.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 12. Apr 2021, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Auch Heino entkommt dem Wokismus nicht :D
Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist", der Michael Becker, der Geschäftsführer der Tonhalle, im Gespräch mit der Zeitung. "Mit dem Begriff 'ein deutscher Liederabend' rückt Heino sich in eine ungemütliche Ecke. Der korrekte Terminus für die von ihm gewählten Werke ist 'deutsches Lied'."
Ein "deutscher Liederabend" hingegen bezeichne ein "imaginäres Konzertformat". Man könne verstehen, dass es sich um einen Liederabend für Deutsche handelt. "Hier wäre der Titel 'Heino – ein Liederabend' oder 'Heino singt deutsches Lied' korrekt und unproblematisch."

https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... bend-.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:22)

Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
Der Duden und Regelungen der Rechtschreibung richten sich meines Wissens doch sowieso nach der Quantität? Also wie häufig eine bestimmte Schreibung in einer riesigen Menge von Texten gefunden wird. Von daher spielt man da vermutlich nur bedingt mit. Bzw. es ist gar nicht seine Aufgabe, konsequent Depp und Deppin zu schreiben
Zuletzt geändert von Elmar Brok am Mo 12. Apr 2021, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:22)

Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
Ja ... stimmt.
Im Englischen ist das ähnlich und das ändert auch nix an der faktischen Diskriminierung von Frauen im angelsächsischen Raum.
Wie gesagt: ich halte das Gendersternchen als weibliches Anhängsel für keine Lösung.
Ich glaube auch nicht, dass es da eine Lösung gibt.
Aber die Diskussion darüber, auch im Sinne der Bewußtmachung von diskriminierenden Strukturen in der Sprach halte ich für wichtig.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Elmar Brok hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:27)

Der Duden und Regelungen der Rechtschreibung richten sich meines Wissens doch sowieso nach der Quantität? Also wie häufig eine bestimmte Schreibung in einer riesigen Menge von Texten gefunden wird. Von daher spielt man da vermutlich nur bedingt mit.
Der Duden war jedenfalls bisher dafür da, Sprachgebrauch abzubilden, nicht zu dekretieren, was er aber nun tut. Wer sagt denn Trottelin oder Gästin? Wo sind die Texte? Wäre jemals wer auf diese Idee gekommen?

Gibt man "Deppin" (mit "") in Google ein, erzielt das 138.000 Ergebnisse, die "Trottelin" dagegen nur 2.640.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:34)

Der Duden war jedenfalls bisher dafür da, Sprachgebrauch abzubilden, nicht zu dekretieren, was er aber nun tut. Wer sagt denn Trottelin oder Gästin? Wo sind die Texte? Wäre jemals wer auf diese Idee gekommen?

Gibt man "Deppin" (mit "") in Google ein, erzielt das 138.000 Ergebnisse, die "Trottelin" dagegen nur 2.640.
Ja, wenn der Duden nicht den Sprachgebrauch abbildet, muss man sich fragen, wieso dies dann so ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:23)

aber nicht im Zusammenhang mit der Kolonialisierung.
Oder warum verbat man den Gebrauch der eigenen Sprache den Aborigines in Australien ?
Oder geht an dir die Diskussion in Australien über den Umgang der Kolonisatoren mit den Aborigines völlig vorbei ?
Ist keine Glanzleistung auf der man sich was einbilden sollte ... auch wenn ich den Impuls, sein neues Heimatland zu verteidigen schon verstehen kann ... ging mir, als ich in den USA lebte auch so ... geht mir teilweise immer noch so.
Du solltest dich informieren bevor du schreibst.

Welche Aborigine Sprache? 250 verschiedene Dialekte! Keine geschriebene Sprache! Allerdings heutzutage wird das Alphabet genutzt um Haupt Aborigine Sprachen in Schriftform zu haben zB Djambarrpuyngu language (versuch das mal auszusprechen :D )

Der ehemalige Prime Minister Kevin Rudd hat sich fuer die Nation bei unseren Aborigine Mitbuergern entschuldigt

https://info.australia.gov.au/about-aus ... us-peoples

Jede Veranstaltung wird durch ein Aborigine Elder mit einem Welcome to the Country eroeffnet!

In der Mabo decision hat der High Court of Australia Native Land Titles anerkannt und die Notion das der Kontinent "Terra Nullius" (niemand gehoerte als nichtig erklaert)

Today, native title has been recognised over more than one million square kilometres of Australian land and water (approximately 15% of Australian territorial land and waters). There are currently 629 registered Indigenous Land Use Agreements – a voluntary agreement between a native title group and others about the use of land and waters – in place.

https://www.sydney.edu.au/news-opinion/ ... ision.html

Ist off topic aber manchmal muessen mangelhafte Ansichten aufgeklaert werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:08)

Im Grunde erklärt das Sternchen die Frauen für dumm.
Es bedeutet, ihr lieben Frauen seid auch gemeint. Als ob die das nicht von allein wüßten.
Es wird von grundsätzlicher Blödheit ausgegangen.
Mag ja in einigen Ecken stimmen.....
Mit dem Erhalt oder Förderung von Blödheit lässt sich nun mal Geld verdienen, oder zumindest Personenkult erzielen. Ich bin davon überzeugt, darum geht es jenen, die bspw. Sternchen verlangen und überall Frauenfeindlichkeit wittern. Das sind im Grunde nur bemitleidenswerte, verzweifelte Ich-wär-so-gerns auf einem aussichtslosem Weltverbesserungs-Trip. Und gäbe es die sozialen Medien nicht, kämen diese auch niemals in derartige Rauschzustände, wie wir sie teils heute erleben... :|

Das Idiotischte ist doch, dass es hier rein um Formalitäten geht - nur weil eine Chefin oder ein Chef eines Unternehmens ihre/seine Untergebenen bspw. mit "Liebe Mitarbeiter*Innen" anschreibt, heißt das noch lange nicht, dass sie/er das andere Geschlecht vollumfänglich respektiert = sie/er wählt diese Ansprache nur, weil es so "erwartet" wird. Genauso wie das abschließende "Mit freundlichen Grüßen" = ob mensch tatsächlich freundlich gestimmt oder zu Grüßen aufgelegt ist, erfährt man dadurch nicht.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:01)

Also die Infrastrukturinvestitionen in den Kolonien dienten nicht der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Kolonisierten, sondern der Ausbeutung der Ressourcen.
Auch die "Bildung" nach europäischen Maßstäben ist kein Geschenk an die ungebildeten Eingeborenen ... siehe Australien und die aborigines oder Nord Amerika und die nativ americans.
Bildung ... oder das was die Kolonisatoren darunter verstanden diente der Ausrottung der kulturellen Identität der Kolonilarisierten.

Was die Sklavenfrage während der Periode der Unabhängigkeit der Kolonien von Groß Britanien betrifft:
https://www.battlefields.org/learn/arti ... ws-slavery
Nur mal so als Denkanstoß.
Ansonsten halte ich deine Argumentation für schlichtweg falsch.
Du kapierst einfach nicht, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern unendlich viele Graustufen dazwischen und das gilt insbesondere für historische Ereignisse und Personen, im jeweiligen historischen Kontext.
Kein einziger Geschichts- oder Altertumswissenschaftler wird historische Ereignisse durch die "moderne Brille" betrachten und mittels heutiger Sichtweisen zu erklären versuchen, da kommt nämlich nur Bullshit heraus!
Ausnahmlos JEDER seriöse Geschichts- oder Alterumswissenschaftler wird versuchen sich der Denk- und Handlungsweise der jeweiligen Epoche anzunähern und versuchen, die Ereignisse in jeweiligen historischen Kontext faktenbasiert zu bewerten.

Es spielt keine Rolle, mit welchem Ziel in den Kolonien - worin auch immer - investiert wurde, Tatsache ist, dass sich diese Investitionen eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der autochtonen Bevölkerung mit sich brachten.
Nur ein gebildeter/gut ausgebildeter Mensch - egal ob frei oder Sklave - kann effektiv arbeiten, ist fähig moderne technische Anlagen auch zu bedienen und entsprechende Produkte herzustellen.
Das hat mit "Geschenk" so absolut gar nichts zu tun, das war schlicht ökonomische Notwendigkeit!
Und NEIN, Bildung diene NICHT der Ausrottung der kulturellen Identität.
Es mag durchaus ein Ziel gewesen sein, hat allerdings NICHT funktioniert, weil die Menschen sowohl in den Kolonien als auch in den Staaten, in die sie deportiert wurden, ihre kukturelle Identität bewahrten bzw das was sie für bewahrenswert betrachteten UND sie entwickelten eine neue kulturelle Identität, indem sie Einflüsse anderer Kulturen übernahmen, die sie als vereinbar und/oder bereichernd empfanden.
Freiwillige Übernahme fremder kutureller Einflüsse ist übrigens DAS Merkmal gesellschaftlicher und kultureller Evolution, ist DAS Kennzeichen menschlicher Zivilisation, weil es die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Kulturen und gegenseitige Beeinflussung der Kulturen zu allen Zeiten der menschlichen Geschichte gab, immer noch gibt und auch in Zukunft geben wird - allein aus dem Grund, weil Menschen aus den verschiedensten Gründen miteinander interagieren.
odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:01)Was nun die Statuen betrifft ... gerade in den USA ... beschäftige dich halt mal mit dem Grund für diese Statuen und dann reden wir weiter.
Statuen wurden in den USA aus dem gleichen Grund errichtet, wie überall auf der Welt, durch die Jahrtausende menschlicher Zivilisationsgeschichte hindurch. Diese Statuen sind und bleiben immer Teil unserer Geschichte - sie bleiben es auch dann, wenn die Statue als Solche beseitigt und/oder vernichtet wird und zwar in Form von Dokumenten, Archivmaterial u.ä.
Sie bleiben Teil unserer Geschichte, damit kommende Generationen die Möglichkeit haben, sich ihrerseits dieser Geschichte zu stellen, sie ihrerseits aufzuarbeiten und die notwendigen Schlüsse zu ziehen.
Es gibt nämlich KEINE absoluten Wahrheiten!

Ps.: was du für falsch hälst, ist irrelevant, weil dir schlicht und ergreifend das notwendige Wissen fehlt und mit Nicht- oder Halbwissen kann man nunmal keine Argumente widerlegen ...
Zuletzt geändert von Dark Angel am Mo 12. Apr 2021, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:40)

Du solltest dich informieren bevor du schreibst.

Welche Aborigine Sprache? 250 verschiedene Dialekte! Keine geschriebene Sprache! Allerdings heutzutage wird das Alphabet genutzt um Haupt Aborigine Sprachen in Schriftform zu haben zB Djambarrpuyngu language (versuch das mal auszusprechen :D )

Der ehemalige Prime Minister Kevin Rudd hat sich fuer die Nation bei unseren Aborigine Mitbuergern entschuldigt

https://info.australia.gov.au/about-aus ... us-peoples

Jede Veranstaltung wird durch ein Aborigine Elder mit einem Welcome to the Country eroeffnet!

In der Mabo decision hat der High Court of Australia Native Land Titles anerkannt und die Notion das der Kontinent "Terra Nullius" (niemand gehoerte als nichtig erklaert)

Today, native title has been recognised over more than one million square kilometres of Australian land and water (approximately 15% of Australian territorial land and waters). There are currently 629 registered Indigenous Land Use Agreements – a voluntary agreement between a native title group and others about the use of land and waters – in place.

https://www.sydney.edu.au/news-opinion/ ... ision.html

Ist off topic aber manchmal muessen mangelhafte Ansichten aufgeklaert werden.
Na ja ... es ändert sich halt was.
Ist ja gut so und längst überfällig.
Nur die Behauptung in Frage war: die Kolonialisierung brachte Bildung, Krankenhäuser und Infrastruktur in die Kolonien.
Und das ist falsch.
Bzw ... all das wurde nicht gemacht, um die Lebensverhältnisse der ansässigen Bevölkerung in den Kolonien zu verbessern, sondern um die ökonomische Ausbeutung der Kolonien zu ermöglichen.

Dass man nun in Australien die Politik gegenüber den Aborigines ändert, kommt ja auch nicht vom Himmel über das Land, sondern erforderte und erfordert bis heute einen gesellschaftlichen Diskurs, in der es Rassismus und Diskriminierung zu überwinden gilt und auch die Rechte der Abiorigines anerkennt, in dem man alte Vorstellungen wie die der "unberührten Erde" überwindet.
Die Frage an dich wäre, auf welcher Seite der Diskussion du dich einreihst.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 12. Apr 2021, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dominiert wird das öffentliche Bild der gesellschaftlichen Linken heute von einem Typus, den wir im Folgenden den Lifestyle-Linken nennen werden, weil für ihn im Mittelpunkt linker Politik nicht mehr soziale und politökonomische Probleme stehen, sondern Fragen des Lebensstils, der Konsumgewohnheiten und moralische Haltungsnoten. In Reinform verkörpern die grünen Parteien dieses Lifestyle-linke Politikangebot...
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... -welt.html

Schreibt die neue neurechte Wagenknecht :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:10)

Also mal ganz ehrlich ... könntest du dich in deinem Sprachgebrauch mal ein bisschen mäßigen ... so als Moderator und so.
Und "Der Löffel", "Die Gabel" und "Das Messer" sind natürlich ausgezeichnete Beispiele für das Verhältnis der Geschlechter in der Deutschen Sprache ... beschreiben sie doch das gesellschaftliche Verhältnis von Mann und Frau so ausgezeichnet :p
Das biologische Geschlecht steht auch nicht zur Diskussion.
Es ist das soziale Geschlecht, das hier angesprochen und hinterfragt wird.
Damit wir mal die Kategorien sauber trennen ... sonst wird das ein bisschen wirr hier.
Das ist genauso Schwachsinn!
Die unterschiedlichen Genuina haben etwas mit Grammatik zu tun und die schert sich einen Feuchten um irgendwelche herbeiphantsierten "sozialen Geschlechter".
Was soll ein "soziales Geschlecht" überhaupt sein?

Welches soziale Geschlecht soll eigentlich Löffel, Gabel oder Messer zugrunde liegen?
Nochmal: ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass Plural IMMER im genuinen Femininum gebildet werden, dass sich beim Deklinieren die Artikel IMMER ändern?

Und sorry, aber ich bezeichne Unsinn als Unsinn, wenn es sich tatsächlich um solchen handelt und ich schere mich da herzlich wenig um irgendwelche mimosenhaften Befindlichkeiten.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:54)

Es gibt Vergleiche die hinken, welche die sinnlos sind und dann gibt es Vergleiche, die sind einfach nur dumm.
Gerade las ich bei einem anderen User etwas von "Sprache als Machtinstrument". Ja, versuch das mal in Beziehung zu setzen zu LTI, DDR-Sprech und heutigen, ebenfalls ideologisch motivierten Sprachzwangversuchen.
Noch so'n Hinweis: "gesellschaftliche und soziale Mechanismen" ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:16)

Hogwash sagt man dazu im Englischen!

Bildung ist universales Recht und wenn man Menschen, die weder eine geschriebene Sprache kennen noch Grundkenntnisse von Wissenschaften besitzen die Moeglichkeit gibt durch Bildung sich in der Welt behaupten zu koennen und ihren eigenen Leuten auf vielen Gebieten zu helfen dann hat das nichts mit Ausrottung einer kulturellen Identitaet zu tun. Im Gegenteil es kann durchaus zur Erhaltung und Pflege der kulturellen Idenditaet helfen. Die Alternative ist der Evolution ihren lauf zu lassen .

Was ist besser fuer Kulturpflege. Aborigine die am gesellschaftlichen Leben des Landes teilnehmen, politische Aemter begleiten, als Top Sportler die Kinder in remote communities zu ermuntern etwas aus sich zu machen, als Handwerker, Krankenpfleger usw zu arbeiten oder Aborigine ohne Schulung, ohne soziales Netzwerk und ohne Fuersorge im Bush sich selbst zu ueberlassen?

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Ich bin ja auch ein großer Freund von kultureller Identität und halte das für absolut verwerflich, dass die Kolonialisten die so gerne gepflogenen Bräuche wie Kannibalismus, Kopfjagd und Witwenverbrennung abgeschafft haben.
Wenigstens die FGM ist noch weitgehend erhalten geblieben, aber daran arbeiten diese Schurken ja auch schon.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:10)

Also mal ganz ehrlich ... könntest du dich in deinem Sprachgebrauch mal ein bisschen mäßigen ... so als Moderator und so.
Und "Der Löffel", "Die Gabel" und "Das Messer" sind natürlich ausgezeichnete Beispiele für das Verhältnis der Geschlechter in der Deutschen Sprache ... beschreiben sie doch das gesellschaftliche Verhältnis von Mann und Frau so ausgezeichnet :p
Das biologische Geschlecht steht auch nicht zur Diskussion.
Es ist das soziale Geschlecht, das hier angesprochen und hinterfragt wird.
Damit wir mal die Kategorien sauber trennen ... sonst wird das ein bisschen wirr hier.
Man spricht von Arbitrarität bei der Genuszuweisung in der deutschen Sprache. Von Willkürlichkeit. Aber ganz willkürlich ist das Ganze dennoch nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Genuszuweisung einer Optimierung des phonologischen Flusses dient. Das würde ich jedenfalls einfach mal so aus dem Hut und als Nichtsprachwissenschaftler vermuten.

Wenn man mal genau recherchiert, warum zum Beispiel "wühlen" mit Dehnungs-h aber "spülen" ohne Dehnungs-h geschrieben wird. Obwohl das "ü" in beiden Wörtern exakt gleich gesprochen wird ... Der Grund besteht darin, dass das "sp" in "spülen" ein Konstonantencluster ist. Während das "w" in "wühlen" ein einfacher Konsonant ist. Konsonantencluster + Dehnungs-h ist gewissermaßen eine Regelungsüberhäufung, die den Lesefluss hemmt. Deswegen muss der Geschirrspüler ohne h auskommen. "Das Messer drang in die Wurzel des Baumes" ... Sächlich, weiblich, männlich ... das ergibt gewissermaßen eine Harmonie in der Schwebe. In anderen Sprachen herrschen Prinzipien wie etwa die der Vokalharmonie (türkisch, finnisch, ungarisch). Wenn Menschen etwas sagen oder schreiben, wollen sie stets auch etwas bewirken. "Studierende" zu sagen statt "Studenten" oder "Studenten und Studentinnen" oder "StudentInnen" ... das ist für mich eine Art Rückzugsaffekt. Irgendwann ist der Gebrauch des Begriffs "Studierende", "Studierendenservice" usw. in den Normalgebrauch der Sprache übergegangen. Man merkt es nicht mehr, aber es ist keineswegs so, dass dieser Sprachgebrauch irgendwie neutral wäre. Er hat mit ganz konkreten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und sozialen Kommunikationsgebräuchen zu tun. Sprache ist - ganz anders als es D.A. behauptet - alles andere als neutral und einfach nur gegeben.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Apr 2021, 13:25)

Aha - mehr hast du also nicht zu bieten.
Nun gut ich nehme deine Kapitualtion an, bist ohnehin unbewaffnet!
Schön für dich :p
Nur ich kapituliere nicht vor deiner Argumentation, sondern vor der Abstinenz eines Arguments.
Frag dich mal, warum es im Süden der USA mehr Statuen von Nathan Bedford Forrest gibt als von irgend wem sonst ?
Von wem diese Statuen wann errichtet wurden und zu welchen Zweck.
Du kannst bei der Gelegenheit auch mal nach gucken, wer Nathan Bedford Forrest war.
Und hier anzudeuten, dass der Kolonialismus irgend einen transaktionalen Charakter gehabt hätte, ich geb euch Krankenhäuser, Schulen und die Eisenbahn im Austausch für Rohstoffe, ist in seiner Naivität beinahe schon lächerlich, auf jeden Fall aber als "Argument" einfach falsch.
Als besonders drastisches Beispiel kann man Leopold 2 von Belgien und seine private Kolonie im Belgisch Kongo anführen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:13)

Schön für dich :p
Nur ich kapituliere nicht vor deiner Argumentation, sondern vor der Abstinenz eines Arguments.
Frag dich mal, warum es im Süden der USA mehr Statuen von Nathan Bedford Forrest gibt las von irgend wem sonst ?
Von wem diese Statuen wann errichtet wurden und zu welchen Zweck.
Du kannst bei der Gelegenheit auch mal nach gucken, wer Nathan Bedford Forrest war.
Und hier anzudeuten, dass der Kolonialismus irgend einen transaktionalen Charakter gehabt hätte, ich geb euch Krankenhäuser, Schulen und die Eisenbahn im Austausch für Rohstoffe, ist in seiner Naivität beinahe schon lächerlich, auf jeden Fall aber als "Argument" einfach falsch.
Als besonders drastisches Beispiel kann man Leopold 2 von Belgien und seine private Kolonie im Belgisch Kongo anführen.
Nathan Bedford Forrest war der Namensgeber für Forrest Gump.
Man sollte den Film verbieten.
Das Buch liest eh keiner mehr.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:19)

Nathan Bedford Forrest war der Namensgeber für Forrest Gump.
Man sollte den Film verbieten.
Das Buch liest eh keiner mehr.
Aha ... dir ist aber schon klar, warum diese Romanfigur so heißt und was Winston Groom damit bezweckte ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:28)

Aha ... dir ist aber schon klar, warum diese Romanfigur so heißt und was Winston Groom damit bezweckte ?
Dass du in den Keller lachen gehst, ist mir schon lange klar.

Im Übrigen werden nach Beendigung der Bilderstürmerei kaum mehr irgendwelche Statuen übrig bleiben.
Wache Historiker werden bei jedem was finden.
Warum stehen die Washington-Statuen überhaupt noch?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:35)

Dass du in den Keller lachen gehst, ist mir schon lange klar.

Im Übrigen werden nach Beendigung der Bilderstürmerei kaum mehr irgendwelche Statuen übrig bleiben.
Wache Historiker werden bei jedem was finden.
Warum stehen die Washington-Statuen überhaupt noch?
Vielleicht waren die Taliban nur vorausschauend, als sie die Buddha-Statuen zerstörten. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:37)

Vielleicht waren die Taliban nur vorausschauend, als sie die Buddha-Statuen zerstörten. :thumbup:
Yep, die Progressivsten der Progressiven, sozusagen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:35)

Dass du in den Keller lachen gehst, ist mir schon lange klar.

Im Übrigen werden nach Beendigung der Bilderstürmerei kaum mehr irgendwelche Statuen übrig bleiben.
Wache Historiker werden bei jedem was finden.
Warum stehen die Washington-Statuen überhaupt noch?
Stimmt auch ... so wurde bereits eine Statue von Lincoln von ihrem Sockel gehoben, wegen seiner Rolle an den Massakern an den Dakota Sioux.
Nun wird man dessen Statue sicherlich wieder errichten.
Aber dieses Kapitel in Lincolns Biographie mal ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, sei es auch mit drastischen Mitteln, weil es sonst niemand hören will, finde ich gut und richtig.
Ich wusste das zB nicht ... und ich hab mich Lincoln beschäftigt über den Schulunterricht hinaus.
Winston Churchill wurde auch schon Opfer dieses Aktionismus.
Wobei dessen zwiespältige Rolle in der Kolonialgeschichte des Vereinigten Königreichs bekannter ist als Lincolns Politik gegen die Nativ Americans.
Licht und Schatten finden sich überall ... nur wenige sind so frei von Sünde wie ich.
Jetzt muss ich aber schnell in den Keller, sonst hört mich einer lachen :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Apr 2021, 13:23)
Nochmal: ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass Plural IMMER im genuinen Femininum gebildet werden,
Das ist ja fürchterlich. Das machen die Frauen vermutlich nur, um Macht über uns auszuüben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:13)

Als besonders drastisches Beispiel kann man Leopold 2 von Belgien und seine private Kolonie im Belgisch Kongo anführen.
Ja. Die Niederlande und Belgien, die haben glaub ich schon was aufzuarbeiten in ihrem nationalen Selbstbild. Die großen, klassischen Kolonialmächte .... Spanien, Portugal, UK, Frankreich, Deutschland auch ... da gibts wahrscheinlich genug Leute, die die Geschichte ihres Landes kritisch sehen. Aber das Selbstbild der Beneluxer ... als hätte dort jeder zweite eine Anne Frank im Hinterhaus versteckt. Die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Die Niederländer und Belgier als Kolonialherren ... das ist schon extrem. Italien wird übrigens auch häufig vergessen. Und vergessen wird in anderer Hinsicht häufig diese sogenannte Masaryk-Republik. Die Teschoslowakei zwischen 1918 und 1935. Die einzige republikanische Demokratie im Europa dieser Zeuit ohne irgendeine koloniale Vergangenheit. Auch die skandinavischen Staaten haben ihre Kolonialgeschichte. Und die einzige Demokratie im Europa dieses Zeit ohne staatlich unterstützten Antisemitismus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:49)

Das ist ja fürchterlich. Das machen die Frauen vermutlich nur, um Macht über uns auszuüben.
Dafür reicht manchmal Doppel D :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Ein deutscher Liederabend:
https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... bend-.html
Denn für seine Tournee "Heino goes Klassik – Ein deutscher Liederabend"..
"Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist", so Michael Becker,
der Geschäftsführer der Tonhalle, im Gespräch mit der Zeitung.
"Mit dem Begriff 'ein deutscher Liederabend' rückt Heino sich in eine ungemütliche Ecke. Der korrekte Terminus für die von ihm gewählten Werke ist 'deutsches Lied'."
Wie sieht sie aus, die ungemütliche Ecke ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:19)

Nathan Bedford Forrest war der Namensgeber für Forrest Gump.
Man sollte den Film verbieten.
Das Buch liest eh keiner mehr.
Dass der wunderbare Forrest Gump eine Satire ist als Film und auch als Figur, ist dir bewusst? Man kann diesen american way of life kaum besser, kaum witziger und kaum gekonnter parodieren und glossieren. Weiter als Forrest kann man von diesem rechten Unfug, der hier über den erfundenen "Rassismus gegen Weiße" verbreitet wird, gar nicht entfernt sein.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:53)

Ein deutscher Liederabend:
https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... bend-.html




Wie sieht sie aus, die ungemütliche Ecke ?
Was unterscheidet einen deutschen Liederabend von einem deutschen Lied? Und drehen die Menschen jetzt völlig durch?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:56)

Dass der wunderbare Forrest Gump eine Satire ist als Film und auch als Figur, ist dir bewusst? Man kann diesen american way of life kaum besser, kaum witziger und kaum gekonnter parodieren und glossieren. Weiter als Forrest kann man von diesem rechten Unfug, der hier über den erfundenen "Rassismus gegen Weiße" verbreitet wird, gar nicht entfernt sein.
Ich dachte, es ist ein Doku.
Wegen der vielen so echten Leuten und so.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:59)

Ich dachte, es ist ein Doku.
Wegen der vielen so echten Leuten und so.
:D :D :D

Der war nun wieder gut :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Chajm »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:59)

Ich dachte, es ist ein Doku.
Wegen der vielen so echten Leuten und so.
Der Film wurde schon 2015 so eingestuft:
Pädagogisch unverantwortlich: Diese Filme sollten Sie Ihren Kindern NICHT zeigen
"Forrest Gump (1994)

© Paramount Pictures

Es gilt als erwiesen, dass die amerikanische Filmproduktion „Forrest Gump“ aus dem Jahre 1994 ein verzerrtes Gesellschafts- und Weltbild wiedergibt und vor allem junge Zuschauer in deren sozialer Orientierung massiv negativ beeinflussen kann. Als Gründe dafür benennt das Gremium die Tatsache, dass die Titelfigur trotz mangelnder Kompetenzen ohne Schwierigkeiten durchs Leben geht und sie somit sogar teils menschenverachtende Situationen wie etwa kriegerische Handlungen unbeschadet und ohne einen methodischen Konsens überstehen. Gravierend kommt hinzu, dass vor allem Kinder in der Hinsicht beeinflusst werden, dass unreflektiertes und unüberlegtes Handeln nur belohnt werden kann. Aus diesem Grunde hält das Gremium die Indizierung von „Forrest Gump“ für dringend notwendig.
https://www.moviebreak.de/features/unse ... ung?item=3
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:49)
Das ist ja fürchterlich. Das machen die Frauen vermutlich nur, um Macht über uns auszuüben.
Als Mann bist du der dicke Baum der Familie. Mal lehnt man sich an dich, mal pinkelt man dich an - man erträgt es halt, man ist ja keine Mimose. :x
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:46)

Auf meiner englischen Tastatur muss ich Fluss oder Kuss schreiben.
Ja. Nur "Fuß" und "Maß" werden halt anders geschrieben weil anders ausgesprochen. Nur nicht in der Schweiz und in Liechtenstein. Da steht "Masse" sowohl für englisch "mass" als auch für englisch "measures". Mir tun Leute, die Deutsch lernen wollen (oder sollen!) manchmal echt leid. Wie soll man diese verquere Sprache jemandem erklären?
Wollen nicht einige die alle Woerter klein schreiben bis auf Namen???? Damit jeder Depp der zu faul ist Grammatik zu lernen ja keine Rechtschreibefehler begeht.

Auch hier wird in den Schulen nicht genug Gewicht auf Rechtschreibung gelegt. Hatte Bewerbungsschreiben von Leuten mit Abi und Studium, die kaum ihren eigenen Namen richtig buchstabieren konnten (etwas uebertrieben). Keine Chance bei mir eingestellt zu werden.

Warum? Es gehoert einfach zu der persoenlichen Diziplin zumindest seine eigene Sprache in Wort und Schrift korrekt zu beherrschen.
Wobei ich aber nicht direkt zu den Bildungskritikern gehöre. Kinder, Jugendliche, junge Menschen von heute sind keineswegs dümmer geworden. Überhaupt nicht. Regelmäßig sehe ich früh in der S-Bahn ein kleines Schulmädchen: Ihr Bruder daddelt auf seinem Smartphone herum. Und das Mädchen hat immer ein dickes und in der Regel englischsprachiges Buch in der Hand. Sie ist aber deutlich erkennbar Deutsch-Muttersprachlerin.

Was mir einmal schon irgendwie fragwürdig vorkam: Eine Studentin im Bereich Filmwissenschaft ... schon vor einiger Zeit. Sie sprach davon, dass sie regelrecht besessen davon sei, eine Reihe von TV-Serien sozusagen vollzuverdauen. Jeden Teil jeder Staffel gesehen zu haben. In zig Tag- und Nacht-TV-Schichten. Und dann schrieb sie in irgendeinem Zusammenhang den Namen der Stadt Lissabon mit doppeltem n, also "Lissabonn". Als hätte der irgendwas mit der Stadt Bonn zu tun. Das ist jetzt an sich gar kein großes Problem. Ich kann auch gar nicht erklären, warum die korrekte Schreibweise mir irgendwie selbstverständlich vorkommt. Aber TV-Serien schauen ... das scheint mir jedenfalls nicht sonderlich bildungsfördernd zu sein.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:46)

Ja. Nur "Fuß" und "Maß" werden halt anders geschrieben weil anders ausgesprochen. Nur nicht in der Schweiz und in Liechtenstein. Da steht "Masse" sowohl für englisch "mass" als auch für englisch "measures". Mir tun Leute, die Deutsch lernen wollen (oder sollen!) manchmal echt leid. Wie soll man diese verquere Sprache jemandem erklären?

Wobei ich aber nicht direkt zu den Bildungskritikern gehöre. Kinder, Jugendliche, junge Menschen von heute sind keineswegs dümmer geworden. Überhaupt nicht. Regelmäßig sehe ich früh in der S-Bahn ein kleines Schulmädchen: Ihr Bruder daddelt auf seinem Smartphone herum. Und das Mädchen hat immer ein dickes und in der Regel englischsprachiges Buch in der Hand. Sie ist aber deutlich erkennbar Deutsch-Muttersprachlerin.

Was mir einmal schon irgendwie fragwürdig vorkam: Eine Studentin im Bereich Filmwissenschaft ... schon vor einiger Zeit. Sie sprach davon, dass sie regelrecht besessen davon sei, eine Reihe von TV-Serien sozusagen vollzuverdauen. Jeden Teil jeder Staffel gesehen zu haben. In zig Tag- und Nacht-TV-Schichten. Und dann schrieb sie in irgendeinem Zusammenhang den Namen der Stadt Lissabon mit doppeltem n, also "Lissabonn". Als hätte der irgendwas mit der Stadt Bonn zu tun. Das ist jetzt an sich gar kein großes Problem. Ich kann auch gar nicht erklären, warum die korrekte Schreibweise mir irgendwie selbstverständlich vorkommt. Aber TV-Serien schauen ... das scheint mir jedenfalls nicht sonderlich bildungsfördernd zu sein.
Nun, ich finde, Englisch ist eine schwere Sprache.
Die musste ich erst lernen, Deutsch konnte ich schon als Kind.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:59)

Was unterscheidet einen deutschen Liederabend von einem deutschen Lied? Und drehen die Menschen jetzt völlig durch?
Da muß man wahrscheinlich jetzt immer aufpassen und einen Sprachprofessor hinzu ziehen.
Bei Heino erwarte ich immer einen deutschen Liederabend, ich würde ihn schon fast als Ikone in diesem Bereich sehen.
Ich hoffe mal wieder das es sich um einen Einzelfall handelt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Chajm hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:11)

Der Film wurde schon 2015 so eingestuft:
Pädagogisch unverantwortlich: Diese Filme sollten Sie Ihren Kindern NICHT zeigen
"Forrest Gump (1994)

© Paramount Pictures

Es gilt als erwiesen, dass die amerikanische Filmproduktion „Forrest Gump“ aus dem Jahre 1994 ein verzerrtes Gesellschafts- und Weltbild wiedergibt und vor allem junge Zuschauer in deren sozialer Orientierung massiv negativ beeinflussen kann. Als Gründe dafür benennt das Gremium die Tatsache, dass die Titelfigur trotz mangelnder Kompetenzen ohne Schwierigkeiten durchs Leben geht und sie somit sogar teils menschenverachtende Situationen wie etwa kriegerische Handlungen unbeschadet und ohne einen methodischen Konsens überstehen. Gravierend kommt hinzu, dass vor allem Kinder in der Hinsicht beeinflusst werden, dass unreflektiertes und unüberlegtes Handeln nur belohnt werden kann. Aus diesem Grunde hält das Gremium die Indizierung von „Forrest Gump“ für dringend notwendig.
https://www.moviebreak.de/features/unse ... ung?item=3
Es ist ja eigentlich auch kein Film für Kinder.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:58)
Deutsch konnte ich schon als Kind.
Na ja.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Chajm hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:11)

Der Film wurde schon 2015 so eingestuft:
Pädagogisch unverantwortlich: Diese Filme sollten Sie Ihren Kindern NICHT zeigen
"Forrest Gump (1994)

© Paramount Pictures

Es gilt als erwiesen, dass die amerikanische Filmproduktion „Forrest Gump“ aus dem Jahre 1994 ein verzerrtes Gesellschafts- und Weltbild wiedergibt und vor allem junge Zuschauer in deren sozialer Orientierung massiv negativ beeinflussen kann. Als Gründe dafür benennt das Gremium die Tatsache, dass die Titelfigur trotz mangelnder Kompetenzen ohne Schwierigkeiten durchs Leben geht und sie somit sogar teils menschenverachtende Situationen wie etwa kriegerische Handlungen unbeschadet und ohne einen methodischen Konsens überstehen. Gravierend kommt hinzu, dass vor allem Kinder in der Hinsicht beeinflusst werden, dass unreflektiertes und unüberlegtes Handeln nur belohnt werden kann. Aus diesem Grunde hält das Gremium die Indizierung von „Forrest Gump“ für dringend notwendig.
https://www.moviebreak.de/features/unse ... ung?item=3
Was ist das nur für eine Ignoranz und Blödheit dieser Leute, die so etwas entscheiden? Dann sollen wohl Kinder nicht lernen, was Satire ist, was Überspitzung und Verfremdung in der Kunst/Filmkunst? Kinder ab 12 Jahren in etwa können sowas durchaus begreifen... Unfassbar. Ohne Forrest Gump wäre die Filmwelt um einiges ärmer.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:52)

Hi hi ... kennst du Juristen- oder Beamtendeutsch :D
[youtube][/youtube]
:D :D :D (schön, wie der selber über den Schwachsinn lachen muss :thumbup: )
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:10)

Aber wenn ich doch schon per Geburt Rassist bin? Wie kann ich dann KEIN Rassist sein? :?
Hab ich nicht behauptet, dass jemand per Geburt Rassist sei. Rassist wird man erst im Laufe seiner Sozialisation. Das Elternhaus spielt eine große Rolle, Freundeskreis etcpp.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:01)

Im 18. Jahrhundert setzte sich eine galante Hofsprache durch, die vom Volk jedoch nicht gesprochen wurde. Adelsnation und Volksnation waren zwei verschiedene Konzepte.

In Indien gibt es (mind.) einen Bundesstaat, in dem die einfache Landbevölkerung keine der beiden Amtssprachen versteht.

Und Sahra Wagenknecht meint quasi, die "Lifestyle-Linken" würden sich um Skurrilitäten und Marotten kümmern, verlören aber die Arbeiter aus den Augen.
Was meint sie mit "Skurrilitäten und Marotten"?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 17:01)

:D :D :D (schön, wie der selber über den Schwachsinn lachen muss :thumbup: )
Es gibt ein Video, wo die ganze Rede zu sehen ist, das ich leiden nicht fand.
Weil der Bundesrat hält das doch eine Weile aufrecht, bevor er zu grinsen anfängt und sich nicht mehr halten kann :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:13)

Schön für dich :p
Nur ich kapituliere nicht vor deiner Argumentation, sondern vor der Abstinenz eines Arguments.
Nein, du kapitulierst eben nicht vor der Abwesenheit eines Arguments, sondern weil du selbst keine Argumente hast. Du kannst nur schwarz oder weiß. So einfach funktioniert eine Auseinandersetzung mit Geschichte jedoch nicht, weil komplexe Kausalitäten und Korrelationen auch komplexer Erklärungen bedürfen, weil geschichtliche Ereignisse keine monokausalen Ursachen kennen und deshalb auch keine eindimensionalen Antworten.
odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:13)Frag dich mal, warum es im Süden der USA mehr Statuen von Nathan Bedford Forrest gibt als von irgend wem sonst ?
Von wem diese Statuen wann errichtet wurden und zu welchen Zweck.
Diese Frage habe ich dir bereits beantwortet - nämlich aus dem gleichen Grund, wie es in der UdSSR so viele Lenin- und Stalinstatuen/-demkmäler gab und in Nazideutschland so viele Hitlerstatuen und so wenige von Thälmann, aus dem gleichen Grund warum es in der DDR von Marx-Denkmälern "wimmelte"
odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:13)
Und hier anzudeuten, dass der Kolonialismus irgend einen transaktionalen Charakter gehabt hätte, ich geb euch Krankenhäuser, Schulen und die Eisenbahn im Austausch für Rohstoffe, ist in seiner Naivität beinahe schon lächerlich, auf jeden Fall aber als "Argument" einfach falsch.
Als besonders drastisches Beispiel kann man Leopold 2 von Belgien und seine private Kolonie im Belgisch Kongo anführen.
Hier deutet niemand etwas an - hier geht es um Tatsachen, Tatsachen, die DIR allerdings nicht gefallen werden, die DU leugnest.
Bei der Kolonisierung ging es eben NICHT in erster Linie um Optimierung der Ausbeutung oder rein ökonomische Beweggründe/Ziele, sondern um Missionierung (Verbreitung des Christentums) um Absatzmärkte für eigene Produkte, um Rohstoffquellen und die Produktion vor Ort.
Und genau dafür benötigt man gebildete Arbeitskräfte, benötigt man Menschen, die sich als Untertanen des Mutterlandes, mit dem Mutterland identifizieren und damit sie das tun, darf man nicht nur nehmen, man muss auch geben.
Das hat nicht das geringste mit Naivität zu tun, sondern mit knallhartem politischem Kalkül.
Deutscher Kolonialismus ist eben NICHT nur der Völkermord an Herero und Nami, sondern auch der Bau von Schulen und Krankenhäusern, die Vermittlung europäischer hygienischer Standards, ist die Standardisierung der Swahili-Sprachen zu einer Verwaltungssprache in den britischen Kolonien u.v.m.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 16:49)

Was ist das nur für eine Ignoranz und Blödheit dieser Leute, die so etwas entscheiden? Dann sollen wohl Kinder nicht lernen, was Satire ist, was Überspitzung und Verfremdung in der Kunst/Filmkunst? Kinder ab 12 Jahren in etwa können sowas durchaus begreifen... Unfassbar. Ohne Forrest Gump wäre die Filmwelt um einiges ärmer.
Und wie sieht das mit Filmen wie "Dumbo" aus oder mit Romanen wie "Onkel Toms Hütte", "Tom Sawayer" oder Huckleberry Finn".
Die werden in den USA ebenfalls indiziert, weil so böse rassistisch - oder das Bürgerkriegsdrama "Fackeln im Sturm"?
Zählt das bei dir auch zu Ignoranz und Blödheit?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:53)

Ein deutscher Liederabend:
https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... bend-.html

Wie sieht sie aus, die ungemütliche Ecke ?
Na ja, wer "Schwarzbraun ist die Haselnuss, Schwarzbraun bin auch ich..." singt muss sich da aber auch nicht wirklich wundern... ;)
Der korrekte Terminus für die von ihm gewählten Werke ist 'deutsches Lied'.
NICHT 'deutsches Liedgut'?! :eek: :D
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Mo 12. Apr 2021, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Apr 2021, 17:27)

Nein, du kapitulierst eben nicht vor der Abwesenheit eines Arguments, sondern weil du selbst keine Argumente hast. Du kannst nur schwarz oder weiß. So einfach funktioniert eine Auseinandersetzung mit Geschichte jedoch nicht, weil komplexe Kausalitäten und Korrelationen auch komplexer Erklärungen bedürfen, weil geschichtliche Ereignisse keine monokausalen Ursachen kennen und deshalb auch keine eindimensionalen Antworten.


Diese Frage habe ich dir bereits beantwortet - nämlich aus dem gleichen Grund, wie es in der UdSSR so viele Lenin- und Stalinstatuen/-demkmäler gab und in Nazideutschland so viele Hitlerstatuen und so wenige von Thälmann, aus dem gleichen Grund warum es in der DDR von Marx-Denkmälern "wimmelte"


Hier deutet niemand etwas an - hier geht es um Tatsachen, Tatsachen, die DIR allerdings nicht gefallen werden, die DU leugnest.
Bei der Kolonisierung ging es eben NICHT in erster Linie um Optimierung der Ausbeutung oder rein ökonomische Beweggründe/Ziele, sondern um Missionierung (Verbreitung des Christentums) um Absatzmärkte für eigene Produkte, um Rohstoffquellen und die Produktion vor Ort.
Und genau dafür benötigt man gebildete Arbeitskräfte, benötigt man Menschen, die sich als Untertanen des Mutterlandes, mit dem Mutterland identifizieren und damit sie das tun, darf man nicht nur nehmen, man muss auch geben.
Das hat nicht das geringste mit Naivität zu tun, sondern mit knallhartem politischem Kalkül.
Deutscher Kolonialismus ist eben NICHT nur der Völkermord an Herero und Nami, sondern auch der Bau von Schulen und Krankenhäusern, die Vermittlung europäischer hygienischer Standards, ist die Standardisierung der Swahili-Sprachen zu einer Verwaltungssprache in den britischen Kolonien u.v.m.
Lenin und Stalin Statuen wurden auch gestürzt.
Nur mal so neben bei ... man feierte das sogar bei uns und auch dort, wo sie fielen.
Und dein letztes Beispiel ist wirklich bezeichnend.
Die Standardisierung von Swahili zu einer Verwaltungssprache ... zu einer Verwaltungssprache für wen ... wessen Verwaltung meint man damit und was ist der Zweck dieser Verwaltung ?
Ach ja ... es ist eine britische Verwaltung ... na schau mal einer an.
Wir reden hier in einer Nebendiskussion wie sehr das Gendersternchen die Deutsche Sprache verhunzt, und ja, tut es, wobei das Beamtendeutsch, die das Gendersternchen ja betrifft schon verhunzt genug ist.
Und jetzt stell dir mal vor, ein paar afrikanische Kolonisatoren machen das mit den Deutschen Dialekten um ihre Kolonialverwaltung zu rationalisieren !

Und europäische Hygienestandards waren auch kein Selbstzweck oder eine Wohltat für die Bevölkerung.
Man brauchte die in den Bergbausiedlungen und Plantagen.
In Süd Amerika starben die indigenen Völker nur zwei Jahrhunderte vorher den Spaniern ja weg wie Fliegen ... das geht natürlich nicht, das wussten auch die Briten, Belgier, Franzosen und Deutsche ... wer soll den auf den Plantagen und Minen sonst arbeiten ?
Also brauchte man eine Lösung.
In einem gebe ich dir aber recht: die Wirtschaftlichkeit deutscher Kolonien war nicht sonderlich gut.
Eigentlich war das ein Verlustgeschäft für das Deutsche Reich.
Man kam zu spät und kriegte nur die Krümel vom großen Kuchen.
Die Ausnahme wäre vielleicht Deutsch West Afrika gewesen, das heutige Namibia.
Aber man besaß damals noch nicht die Technik, um deren Bodenschätze wirtschaftlich auszubeuten und dann war es halt weg nach dem verlorenen Krieg.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 12. Apr 2021, 18:41, insgesamt 4-mal geändert.
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