Also doch Geisterfahrer!Selina hat geschrieben:(17 Sep 2021, 17:53)
Es gibt keine "Wokeness-Vertreter". Nur Menschen, die Rassismus kritisch sehen. Sehr kritisch. In diesem Sinne "wach" zu sein, ist völlig ok.
Neben Sahra Wagenknecht sehen und kritisieren noch andere Linke die Woke-Bewegung/die Vertreter der Wokeness:
"Der Band mit dem Titel «Generation Beleidigt» ist keine blosse Warnung, sondern kritisiert einen zurzeit modischen Hang zum Identitären und Moralistischen, der zumindest in der jungen, neuen Linken längst den Ton angibt und nun auch weitere gesellschaftliche Bereiche unter strengste Gesinnungsdisziplin zu stellen droht. Fourests in der Tradition der Aufklärung stehende Ausführungen wirken angesichts dessen anachronistisch. Wie konnte es so weit kommen?
Fourest konstatiert, dass die politische Korrektheit der freiheitsbedrohenden Karikatur immer ähnlicher werde, «die ihre Gegner seit jeher gezeichnet haben». ...
Bleibt diese aus, was aufgrund des hohen Einschüchterungspotenzials des Moralrudels jedoch selten geschieht, so folge die Zensur.
Dementsprechend bietet «Generation Beleidigt» ein umfangreiches Kuriositätenkabinett von Praktiken des Ausschlusses, des Boykotts unliebsamer Gruppen. Dies insbesondere in Bezug auf die sogenannte kulturelle Aneignung, welche die Hüter der Tradition immer dann wittern, wenn Weisse Elemente einer vermeintlich authentisch schwarzen oder asiatischen Kultur adaptieren. ...
Deswegen ist es nicht verwunderlich, wenn die Werte der Aufklärung von linken Studenten nicht als universell anerkannt werden. Der Kulturrelativismus erhebt sich zum Stützpfeiler des angesagten multikulturellen Bewusstseins. Fourest sichtet diesen fatalen Partikularismus besonders im Umgang der Linken mit den Vertretern des fundamentalistischen Islams: «Ob sie nun vergewaltigen, verschleiern oder enthaupten, in dieser kruden Wahrnehmung sind sie vor allem eines: Rebellen und Verdammte dieser Erde, die versuchen, sich selbst zu dekolonisieren.» Mit dem Verweis auf die alles bestimmende Herkunft kann alles verniedlicht werden. ...
Quelle
"Ihr Buch, das den Untertitel „Wie Ideologinnen und Ideologen bestimmen, was gut und böse ist“ trägt, ist eine wütende und polemische Abrechnung mit den sogenannten Woken, den „Aufgewachten“, mit jenen Menschen also, die sich antirassistisch und queerfeministisch engagieren und vorgeben, so Basad, was gerecht und ungerecht sei. Oder um es mal in dem Tenor des Buches zu formulieren: die es damit übertreiben.
Basads Stoßrichtung kommt nicht von ungefähr. Als Mitbegründerin der Initiative Liberaler Feminismus, der Frauen als leistungswillige und fähige Individuen definiert, hält sie nicht viel von einem Opferstatus, ob als Frau oder als Migrantin. Sie wehrt sich gegen Sprechverbote und -vorgaben und will sich nicht von den „Social-Justice-Warriors“ (den Gerechtigkeitskämpfer:innen) zurechtweisen lassen.
Die Autorin spannt den Bogen von Denkverboten über Unschärfen im Diskurs (vor allem der „weiße Mann“ und „die Strukturen“ seien für das Leid von Migrant:innen verantwortlich) bis hin zu einer zum Teil vereinfachten Täter-Opfer-Relation, die die Welt in Gut und Böse einteilt. Sie verwendet Begriffe wie Totalitarismus, wenn etwa ein „woker“ Autor fordert, „den Privilegierten“ sollten die Jobs weggenommen werden. Sie kritisiert, dass aus Einzelpersonen Gesamtschicksale werden und Individualität dadurch abhanden komme.
Quelle
Selina kommt nicht nur wie ein Geisterfahrer daher, wenn sie Wokeness/Woke-Bewegung leugnet, sie sieht auch "den Wald vor lauter Büumen nicht".
Wie auch, wenn sie selbst in linker Identitätspolitik gefangen ist, Wokeness auf Kampf gegen Rassismus" reduziert und gar nicht merkt, wie sehr sie sich der philosophischen Denkrichtung des Relativismus und da besonders dem Kulturrelativismus zugehörig fühlt.
Sie bemerkt nicht einmal den Rassismus gegen Weiße, der in der Diffamierung "alte weiße Männer" enthalten ist.
Sie möge einmal darüber nachdenken, WER ihr das gute Leben heute ermöglicht (hat), wer für Fortschritt (wissenschaftlichen, wie gesellschaftlichen) steht - ich will jetzt keine Namen nennen ...