Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ein sehr guter Kommentar aus einem katholischen Blog zum Thema, dass Rassismus nichts Angeborenes ist. Sehr empfehlenswert.

https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/j ... hengemacht
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:03)
Es gibt rassistischen Antisemitismus, meist kommt er nach wie vor von der rechtsextremen Seite, der Juden entweder als minderwertige oder beherrschende "Rasse" ansieht,
und des gibt den religiös und /oder politisch motivierten Judenhass.

Davon, dass es keinen Rassimus gäbe, habe ich nichts geschrieben.
Nein, aber mit der Begründung, dass es kein Rassismus wäre, weil Juden keine Rasse sind, gäbe es quasi keinen Rassismus, weil es keine Rassen gibt.

Aber da brauchen wir uns nicht zu streiten, weil ich die Beschränkung von Rassismus auf Phänotyp und Ethnie ebenfalls für sinnvoll halte, und alles andere selber auch eher unter gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit führen würde. Allerdings scheinen sehr viele Leute das anders zu sehen, weshalb im Zusammenhang mit Muslimen ja immer wieder "Rassismus" ins Spiel kommt, wo oft einfach nur sachliche Entgegenhaltungen abgeblockt werden sollen.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:08)
Ein sehr guter Kommentar aus einem katholischen Blog zum Thema, dass Rassismus nichts Angeborenes ist. Sehr empfehlenswert.

https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/j ... hengemacht
Yepp, es ist zweifellos fortschrittlich wissenschaftliche Stellungnahmen mit religiösen Schriften zu kontern. Vielleicht schaffen wir es ja auch die blöden Ideen dieses Gallilei-Typen endlich zu korrigieren, sodass sie wieder ins christliche Weltbild passen. Mit dem linken Weltbild hat's doch schon geklappt :thumbup:
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:13)

Nein, aber mit der Begründung, dass es kein Rassismus wäre, weil Juden keine Rasse sind, gäbe es quasi keinen Rassismus, weil es keine Rassen gibt.

Aber da brauchen wir uns nicht zu streiten, weil ich die Beschränkung von Rassismus auf Phänotyp und Ethnie ebenfalls für sinnvoll halte, und alles andere selber auch eher unter gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit führen würde. Allerdings scheinen sehr viele Leute das anders zu sehen, weshalb im Zusammenhang mit Muslimen ja immer wieder "Rassismus" ins Spiel kommt, wo oft einfach nur sachliche Entgegenhaltungen abgeblockt werden sollen.
Es gibt durchaus antimuslimischen Rassismus, nämlich In dem Moment, wo man Islam und Ethnie negativ zusammenfasst.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. Es gibt doch wahrlich Wichtigeres wie die Frage nach völkischer Verbundenheit. Wie lässt die sich herstellen, wenn die Fremden ihren Rassismus mit hierher einschleppten? Also nichts gegen Rassismus, aber der richtet sich dann gegen uns! Das können wir doch nicht wollen. Und trotzdem reden uns unsere Wokies ein schlechtes Gewissen ein, wir hätten die Fremden zu akzeptieren. Obwohl Rassismus doch natürlich ist! Das reicht, das muss aufhören! Die terrorisieren uns! Verschandeln unsere Sprache mit :_*! Sie zerstören unsere Kultur.

Die Frage lautet, sie muss lauten, wie wir den Terror stoppen können. Staatlicherseits haben wir keine Hilfe zu erwarten, ich sag nur Gendern in der Tagesschau. Diversität in den Formaten. Die Grünisierung der gesamten Parteienlandschaft. Mit einer lobenswerten Ausnahme, 'türlich.

Wie stoppt man die Wokies? Anyone? Ich meine, Terrorismus ist ja kein Pappenstiel und China hat vorgemacht, wohin die Kulturrevolution führen kann.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4584
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:49)

Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. Es gibt doch wahrlich Wichtigeres wie die Frage nach völkischer Verbundenheit. Wie lässt die sich herstellen, wenn die Fremden ihren Rassismus mit hierher einschleppten? Also nichts gegen Rassismus, aber der richtet sich dann gegen uns! Das können wir doch nicht wollen. Und trotzdem reden uns unsere Wokies ein schlechtes Gewissen ein, wir hätten die Fremden zu akzeptieren. Obwohl Rassismus doch natürlich ist! Das reicht, das muss aufhören! Die terrorisieren uns! Verschandeln unsere Sprache mit :_*! Sie zerstören unsere Kultur.

Die Frage lautet, sie muss lauten, wie wir den Terror stoppen können. Staatlicherseits haben wir keine Hilfe zu erwarten, ich sag nur Gendern in der Tagesschau. Diversität in den Formaten. Die Grünisierung der gesamten Parteienlandschaft. Mit einer lobenswerten Ausnahme, 'türlich.

Wie stoppt man die Wokies? Anyone? Ich meine, Terrorismus ist ja kein Pappenstiel und China hat vorgemacht, wohin die Kulturrevolution führen kann.
Welche Kultur meinst du eigentlich? Meine und deine sind schon inkompatibel. Anders gesagt, deine unterscheidet sich gewaltig von der Kultur des Landes!
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:49)

Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. Es gibt doch wahrlich Wichtigeres wie die Frage nach völkischer Verbundenheit. Wie lässt die sich herstellen, wenn die Fremden ihren Rassismus mit hierher einschleppten? Also nichts gegen Rassismus, aber der richtet sich dann gegen uns! Das können wir doch nicht wollen. Und trotzdem reden uns unsere Wokies ein schlechtes Gewissen ein, wir hätten die Fremden zu akzeptieren. Obwohl Rassismus doch natürlich ist! Das reicht, das muss aufhören! Die terrorisieren uns! Verschandeln unsere Sprache mit :_*! Sie zerstören unsere Kultur.

Die Frage lautet, sie muss lauten, wie wir den Terror stoppen können. Staatlicherseits haben wir keine Hilfe zu erwarten, ich sag nur Gendern in der Tagesschau. Diversität in den Formaten. Die Grünisierung der gesamten Parteienlandschaft. Mit einer lobenswerten Ausnahme, 'türlich.

Wie stoppt man die Wokies? Anyone? Ich meine, Terrorismus ist ja kein Pappenstiel und China hat vorgemacht, wohin die Kulturrevolution führen kann.
:thumbup: :D :D :D

Druckreif.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

tarkomed hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:01)

Welche Kultur meinst du eigentlich? Meine und deine sind schon inkompatibel. Anders gesagt, deine unterscheidet sich gewaltig von der Kultur des Landes!
Unsere Kultur halt. Dass unsere Kulturen sich unterscheiden, ist augenfällig. Dennoch ist merkwürdig, dass du mich bzw. unsere Kultur aus "der Kultur des Landes" herauszubestimmen trachtest (Was, nebenbei bemerkt, völlig in Ordnung geht.), womit du die "Kultur des Landes" mit deiner ineinssetzt. Da könnte ja jeder kommen und das oder dies, was der oder diejenige so mag, als Kulturgut definieren. Das macht es irgendwie beliebig, nicht wahr?
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:09)

:thumbup: :D :D :D

Druckreif.
Die Entwicklung des Strangs schrie irgendwie nach einem Zwischenfazit und drohte, abzugleiten. Dabei geht Terror uns alle an! ;)
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:15)

Die Entwicklung des Strangs schrie irgendwie nach einem Zwischenfazit und drohte, abzugleiten. Dabei geht Terror uns alle an! ;)
Du sagst es ;)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Der Kampf gegen Rechtsextremismus macht Fortschritte.

Facebook löscht Kanäle der "Querdenken"-Bewegung. Grund: "Koordinierte Schädigung der Gesellschaft". Quelle: t-online.de

Für die Tugend-Feinde wird die Luft dünne.
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mi 14. Dez 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Spielabend: Enkeltauglich Leben

Das Spiel, das dein Leben und die Welt verändert

Sie wollen etwas dafür tun, dass auch kommende Generationen ein gutes Leben auf der Erde haben, wissen aber nicht genau, wo anfangen? Ihnen sind soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Menschenwürde wichtig?
Das Spiel „Enkeltauglich Leben“ gibt Ihnen Rückenwind, die guten Vorsätze, die Sie schon lange haben, endlich umzusetzen.
Quelle

Es wird hier von einem "Spiel" geredet, bei welchem man bislang unerfüllt gebliebene "gute Vorsätze" in die Tat umsetzen kann. Klingt nett und harmlos.

Aber ist es nicht vieleher als eine generell-gesellschaftliche "Erziehungsmaßnahme" gedacht - schließlich soll dadurch gleich "die Welt verändert" und man deswegen "enkeltauglich" werden = es wird bedeutungsschwanger auf die kommenden Generationen und deren Leben verwiesen; soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Menschenwürde ausdrücklich gewichtigt.

Wenn da also jemand teilnehmen möchte mit ganz eigenen Anliegen, die lediglich die Überwindung des persönlichen inneren Schweinehundes darstellen, würde dieser wohl aus Nichtigkeitsgründen abgewiesen werden. Dagegen wären wohl alle, die sich aus Selbstüberschätzung dazu berufen fühlen, anderen soziale Ungerechtigkeit, ökologische Rücksichtslosigkeit und Menschenfeindlichkeit vorzuhalten, sicher herzlich willkommen.

Lässt sich "Enkeltauglichkeit" nunmehr auch nur noch durch einen ganz bestimmten Lebensstil definieren?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

xxxxxxxxxxxxxxxx
Zuletzt geändert von conscience am Do 16. Sep 2021, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:29)

Der Kampf gegen Rechtsextremismus macht Fortschritte.

Facebook löscht Kanäle der "Querdenken"-Bewegung. Grund: "Koordinierte Schädigung der Gesellschaft". Quelle: t-online.de

Für die Tugend-Feinde wird die Luft dünne.
Was hat das mit dem Thema hier zu tun?
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:36)
Spamattacke?
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1023
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:49)

Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. Es gibt doch wahrlich Wichtigeres wie die Frage nach völkischer Verbundenheit. Wie lässt die sich herstellen, wenn die Fremden ihren Rassismus mit hierher einschleppten? Also nichts gegen Rassismus, aber der richtet sich dann gegen uns! Das können wir doch nicht wollen. Und trotzdem reden uns unsere Wokies ein schlechtes Gewissen ein, wir hätten die Fremden zu akzeptieren. Obwohl Rassismus doch natürlich ist! Das reicht, das muss aufhören! Die terrorisieren uns! Verschandeln unsere Sprache mit :_*! Sie zerstören unsere Kultur.

Die Frage lautet, sie muss lauten, wie wir den Terror stoppen können. Staatlicherseits haben wir keine Hilfe zu erwarten, ich sag nur Gendern in der Tagesschau. Diversität in den Formaten. Die Grünisierung der gesamten Parteienlandschaft. Mit einer lobenswerten Ausnahme, 'türlich.

Wie stoppt man die Wokies? Anyone? Ich meine, Terrorismus ist ja kein Pappenstiel und China hat vorgemacht, wohin die Kulturrevolution führen kann.
Sie können gerne hier mit diskutieren aber es ist wohl schwer wenn die woké Fassade Risse bekommt. Wir haben ja wohl den Anspruch ein komplexes Thema auch so zu disktueren das wir nicht nur oberflächlich kratzen.
Bisher hat hier niemand Rassismus verneint, um mal auf ihre schlechte Satire einzugehen, sondern legedlich unhaltbaren Quatsch herrausgefordert.
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:49)

Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. Es gibt doch wahrlich Wichtigeres wie die Frage nach völkischer Verbundenheit. Wie lässt die sich herstellen, wenn die Fremden ihren Rassismus mit hierher einschleppten? Also nichts gegen Rassismus, aber der richtet sich dann gegen uns! Das können wir doch nicht wollen. Und trotzdem reden uns unsere Wokies ein schlechtes Gewissen ein, wir hätten die Fremden zu akzeptieren. Obwohl Rassismus doch natürlich ist! Das reicht, das muss aufhören! Die terrorisieren uns! Verschandeln unsere Sprache mit :_*! Sie zerstören unsere Kultur.

Die Frage lautet, sie muss lauten, wie wir den Terror stoppen können. Staatlicherseits haben wir keine Hilfe zu erwarten, ich sag nur Gendern in der Tagesschau. Diversität in den Formaten. Die Grünisierung der gesamten Parteienlandschaft. Mit einer lobenswerten Ausnahme, 'türlich.

Wie stoppt man die Wokies? Anyone? Ich meine, Terrorismus ist ja kein Pappenstiel und China hat vorgemacht, wohin die Kulturrevolution führen kann.
Nicht-weißer Rassismus ist total lästig. Unschön, ihn zu thematisieren. Belassen wir es doch dabei, schön geschmeidig jede Schuld an ausnahmslos allem, was in der Welt so vor sich geht, den Weißen, also uns zuzuschreiben. Niemals nie nicht hat jemals auch nur ein Afrikaner die Feinde aus dem Nachbardorf verscherbelt. Und die lieben Araber - vorbildlich in Toleranz und Menschenfreundlichkeit.
Also….schäme dich und hör nicht auf damit. :thumbup:
Und ordentlich Gendersternchen schreiben und sprechen - ich schwöre dir, die Situation für Frauen und Minderheiten in Deutschland wird sich endlich verbessern. Ist ja hier nicht auszuhalten. Ich guck auch schon ganz neidisch nach Afghanistan.
Wer sollte denn die lieben woken Guten und Gerechten stoppen, es müssen dringend die Geschichte verfälscht werden und ausnahmslos alles, was so unschön ist in Literatur, Kunst oder Musik dringend aus dem geschichtlichen und zeitlichen Kontext heraus gefälscht und verändert werden für das feel-good einer laut-hysterischen, selbstgefälligen Minderheit, die zwar von niemandem gebeten wurde, die sich aber vermeintlich zu Gunsten armer, geistig unfähiger Minderheiten in den Vordergrund drängen muß.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:41)

Was hat das mit dem Thema hier zu tun?
Tugend-Feind ?
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 19:49)
Okay. Rassismus ist angeboren und in Afrika gibt's den auch, deswegen hören wir am besten auf, das Ganze überhaupt zu thematisieren. …
:rolleyes:
Auch wenn es hoffnungslos ist: Dem Menschen angeborene Verhaltensweisen sind nicht grundsätzlich gut und richtig, nach gegenwärtig gültigen Standards.

Rassismus gehört zu einem evolutionären Erbe, aber man kann es überwinden WENN MAN ES ALS SOLCHES VERSTEHT. Dann kann man nämlich die Ursachen besser bekämpfen, als wenn man sich darauf zurückzieht mit dem Finger immer nur auf die Anderen zu zeigen - Menschen sind wir nämlich alle.

Und nein, das heisst nicht, dass sich dabei historisch alle gleich schuldig gemacht haben. Nein, diejenigen die Macht über andere hatten, die haben sich typischerweise dabei auch schuldig gemacht - und die Europäer waren nunmal machtvoll.

Das ist eine weit bessere Basis um Rassismus zu bekämpfen, als der „superintelligente“ Spruch, dass „alle Weißen Rassisten sind“ (erstaunlich, dass so wenigen die Inkonsequenz dieses Satzes auffällt).
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:56)
Tugend-Feind ?
:? Brauchst du einen Arzt?
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Tugendloser :D :p :)
Benutzeravatar
Darkfire
Beiträge: 5670
Registriert: Mi 4. Mär 2015, 10:41

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Darkfire »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 18:13)

Ach so, wenn es keine Rassen gibt, dann gibt es somit auch keinen Rassismus? :?

Rassismus wird doch schon lange weiter gefasst - was man auch immer davon halten mag. Antisemitismus verstehe ich als Rassismus gegen Juden.
Für mich ist der einzige Unterschied zwischen europäischen Juden und anderen Europäer einfach nur die Religion.
Ich wette du würdest dein meisten Juden nicht ansehen das sie Juden sind.

Wir leben schon seit über 1000 Jahre in Europa zusammen, vielleicht bin ich biologisch ja mehr Mongole als ein europäischer Jude ein Semit.

Ich finde es sogar befremdlich wenn man hier mit aller Gewalt einen biologischen Unterschied sehen will, der so vielleicht gar nicht mehr da ist.

Vongole hat recht, der Judenhass bezieht sich nicht auf irgendwelche biologischen Unterschiede.
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Darkfire hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:08)

[…]

Vongole hat recht, der Judenhass bezieht sich nicht auf irgendwelche biologischen Unterschiede.
Das ist richtig, allerdings gibt es diese Behauptungen, welche dann politisch und historisch eine Funktion haben.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:59)

:rolleyes:
Auch wenn es hoffnungslos ist: Dem Menschen angeborene Verhaltensweisen sind nicht grundsätzlich gut und richtig, nach gegenwärtig gültigen Standards.

Rassismus gehört zu einem evolutionären Erbe, aber man kann es überwinden WENN MAN ES ALS SOLCHES VERSTEHT. Dann kann man nämlich die Ursachen besser bekämpfen, als wenn man sich darauf zurückzieht mit dem Finger immer nur auf die Anderen zu zeigen - Menschen sind wir nämlich alle.

Und nein, das heisst nicht, dass sich dabei historisch alle gleich schuldig gemacht haben. Nein, diejenigen die Macht über andere hatten, die haben sich typischerweise dabei auch schuldig gemacht - und die Europäer waren nunmal machtvoll.

Das ist eine weit bessere Basis um Rassismus zu bekämpfen, als der „superintelligente“ Spruch, dass „alle Weißen Rassisten sind“ (erstaunlich, dass so wenigen die Inkonsequenz dieses Satzes auffällt).
Du meinst also, Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren haben eine Erbkrankheit :?:
Abgesehen davon ... verwechselst du da nicht was ?
Wieso ist Vorsicht gegenüber Neuem oder Unbekannten gleich Rassismus :?:
Ich kann ja verstehen, wenn jemand jetzt keine Teddybären wirf auf Bahnhöfen ... aber das ist dann doch noch was anderes, als Flüchtlingsheime anzuzünden.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:09)

:thumbup: :D :D :D

Druckreif.
Yepp, du kannst damit die Wände deiner Infoblase tapezieren. Das ist zynischer Quatsch, der nur für Ignoranten schlau rüberkommt.
Letztendlich ist es die immer gleich pubertäre Selbstüberhöhung - Genöle ohne auf Sachargumente einzugehen, mit dem absichtlichen Missverständnis irgendwer würde hier Rassismus erhalten oder fördern, nur weil man nicht jeden orgiastischen Tugendwahn geistig inzüchtiger Studentenschaften so anhimmelt, wie es die hörige Pressehälfte tut.
Benutzeravatar
Darkfire
Beiträge: 5670
Registriert: Mi 4. Mär 2015, 10:41

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Darkfire »

Rassismus ist angeboren.
Wäre er nicht biologisch Notwendig gewesen, hätte die Natur ihn gar nicht in uns eingepflanzt.
Es war lebensnotwendig das Menschen Gefahren sofort erkannt haben, selbst wenn sie die nur in groben Zügen wahrgenommen haben.

Hat es Klauen und schleicht sich an „gefährlich“ ob ich es nun schon kenne oder nicht, den freundlichen Stubentiger gab es da einfach noch nicht.

Meiner Familie kann ich trauen, denn Fremden von der Höhle gegenüber nicht.
Also sind alle Fremden erst mal mit Vorsicht zu genießen, denn es sind hauptsächlich Fressfeinde.

Wir in dieser Höhle sind besser als die in der anderen, also ist es ok denen den Knüppel über den Kopf zu ziehen etc.

Die Veranlagung, fremdem zu misstrauen ist tief in uns drin und oft hatte man keine zweite Chance das eigene Misstrauen zu korrigieren.

Nun leben wir in einer „modernen“ Gesellschaft, sind aber von unserem Hirn noch in der Höhle geblieben.

Ist ein Kind das fremdelt rassistisch?
Wenn aber die Eltern dem Kind die Angst vor allem Fremden langsam nehmen, es so erziehen, das es sich in die Gesellschaft einbringen kann, ist es dann eben nicht genau andersherum?
Wir sind biologisch Rassisten die erst mal Angst vor allem Fremden haben und nur unsere moderne Erziehung sorgt dafür das wir Fremden gegenüber offen sein können.

Wenn es gut läuft bekommt man einem perfekt erzogenen Mitmenschen, wenn man Pech hat bekommt man einen der rausgeht mit seiner Machete und die vom anderen Stamm abschlachtet.

Rassismus ist angeboren, er wird lediglich durch die Erziehung kanalisiert.
Zuletzt geändert von Darkfire am Do 16. Sep 2021, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Darkfire hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:08)

Für mich ist der einzige Unterschied zwischen europäischen Juden und anderen Europäer einfach nur die Religion.
Ich wette du würdest dein meisten Juden nicht ansehen das sie Juden sind.

Wir leben schon seit über 1000 Jahre in Europa zusammen, vielleicht bin ich biologisch ja mehr Mongole als ein europäischer Jude ein Semit.

Ich finde es sogar befremdlich wenn man hier mit aller Gewalt einen biologischen Unterschied sehen will, der so vielleicht gar nicht mehr da ist.

Vongole hat recht, der Judenhass bezieht sich nicht auf irgendwelche biologischen Unterschiede.
Alles richtig, aber die - nicht von mir geteilte - heutige Standarddefinition von Rassismus, bezieht sich NICHT auf biologische Unterschiede, auch nicht auf Phönotypen, sondern allgemein auf „Gruppen“ und Machtverhältnisse. Daher ja auch der kontinuierliche Vorwurf, man würde sich Muslimen gegenüber rassistisch verhalten.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:15)

Yepp, du kannst damit die Wände deiner Infoblase tapezieren. Das ist zynischer Quatsch, der nur für Ignoranten schlau rüberkommt.
Letztendlich ist es die immer gleich pubertäre Selbstüberhöhung - Genöle ohne auf Sachargumente einzugehen, mit dem absichtlichen Missverständnis irgendwer würde hier Rassismus erhalten oder fördern, nur weil man nicht jeden orgiastischen Tugendwahn geistig inzüchtiger Studentenschaften so anhimmelt, wie es die hörige Pressehälfte tut.
"Orgiastischer Tugendwahn geistig inzüchtiger Studentenschaften" - wow! Du beherrscht ja auch Satire. Wusste ich gar nicht :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Darkfire
Beiträge: 5670
Registriert: Mi 4. Mär 2015, 10:41

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Darkfire »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:22)

"Orgiastischer Tugendwahn geistig inzüchtiger Studentenschaften" - wow! Du beherrscht ja auch Satire. Wusste ich gar nicht :D
Liegt vielleicht an Vorurteilen :D
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:22)

"Orgiastischer Tugendwahn geistig inzüchtiger Studentenschaften" - wow! Du beherrscht ja auch Satire.
Ich wünschte es wäre eine :x
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Zweifeler hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:47)

Sie können gerne hier mit diskutieren aber es ist wohl schwer wenn die woké Fassade Risse bekommt. Wir haben ja wohl den Anspruch ein komplexes Thema auch so zu disktueren das wir nicht nur oberflächlich kratzen.
Bisher hat hier niemand Rassismus verneint, um mal auf ihre schlechte Satire einzugehen, sondern legedlich unhaltbaren Quatsch herrausgefordert.
Danke, äußerst liebenswürdig von dir, mir eine Diskussionserlaubnis zu erteilen. Was du unter einer façade woké verstehst, ist irgendwie unklar. Klingt beinahe so, als sei das ein billiger Versuch, mit Dominanzgehabe zu imponieren. Da sind ja Paviane subtiler.
Dass Rassismus verneint wurde, habe ich nebenbei auch nicht nur nicht behauptet, sondern im Gegenteil deinen Einwurf der Natürlichkeit des Rassismus zu goutieren gewusst. Irgendwie scheinst du nicht so richtig folgen zu können.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:52)

Belassen wir es doch dabei, schön geschmeidig jede Schuld an ausnahmslos allem, was in der Welt so vor sich geht, den Weißen, also uns zuzuschreiben.
Ja fein, wenn du meinst, hau rein, zieh dir den Schuh an, schnüre ihn fest und zeige ihn der Welt.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 22:56)

Ja fein, wenn du meinst, hau rein, zieh dir den Schuh an, schnüre ihn fest und zeige ihn der Welt.
Ach, ich bin so unwillig. Aber frag doch mal die dir applaudierende userin. Ach nee, es sind immer die anderen Weißen. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:59)

:rolleyes:
Auch wenn es hoffnungslos ist: Dem Menschen angeborene Verhaltensweisen sind nicht grundsätzlich gut und richtig, nach gegenwärtig gültigen Standards.
Is ja n Ding. Und sogar zur Häfte richtig. SIe sind noch nicht mal "schlecht" oder "falsch". Überhaupt ist die Idee, angeborene Verhaltensweisen moralisch bewerten zu wollen, ziemlich fragwürdig. Was zur Frage führt, was deiner Meinung nach angeborene Verhaltensweisen seien.
Rassismus gehört zu einem evolutionären Erbe, aber man kann es überwinden WENN MAN ES ALS SOLCHES VERSTEHT. Dann kann man nämlich die Ursachen besser bekämpfen, als wenn man sich darauf zurückzieht mit dem Finger immer nur auf die Anderen zu zeigen - Menschen sind wir nämlich alle.

Und nein, das heisst nicht, dass sich dabei historisch alle gleich schuldig gemacht haben. Nein, diejenigen die Macht über andere hatten, die haben sich typischerweise dabei auch schuldig gemacht - und die Europäer waren nunmal machtvoll.

Das ist eine weit bessere Basis um Rassismus zu bekämpfen, als der „superintelligente“ Spruch, dass „alle Weißen Rassisten sind“ (erstaunlich, dass so wenigen die Inkonsequenz dieses Satzes auffällt).
Ist ja witzig. Du teilst also fast die Position von Robin DiAngelo, die das allerdings nicht biologisch, sondern soziologisch herleitet. (Nebenbei bemerkt ist die Idee angeborenen Rassismus einfach nur unsinnig, höflich formuliert. Gehörte Rassismus zu einem evolutionären Erbe, stellte sich die Frage, wie der denn sich durchgesetzt haben sollte, wenn die Menschen früher einen äußerst eingeschränkten Bewegungsradius hatten und die Nachbarn ähnliche Hautfarben, ähnliche Gesichter. Wo sollte er denn herkommen, der natürliche Rassismus?)
Ist jeder Weiße automatisch ein Rassist, weil er in einer Gesellschaft lebt, die strukturell rassistisch ist?

DiAngelo: Ja, weil Sie in einem ganzen Netzwerk von Ideen und Überzeugungen aufwachsen, weil die Sprache dieses System reflektiert, genauso wie es Filme oder Medien tun. Es ist nicht möglich, davon nicht geprägt zu werden.

SPIEGEL: Würden Sie sagen, Sie sind Rassistin?

DiAngelo: Ja. Aber möglicherweise verstehen wir beide etwas anderes darunter. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass alle Menschen gleich sind. In diesem Sinne bin ich keine Rassistin. Aber auch ich habe Stereotype, ich habe Vorurteile und bin in bestimmten Situationen voreingenommen. Ich bin geprägt von einer Gesellschaft, die rassistische Ideen in mir eingepflanzt hat und von der ich profitiere. Das ist ein wichtiger Unterschied.

SPIEGEL: Ist Ihre Definition von Rassismus nicht eine Aufforderung zum Nichtstun - nach dem Motto: Ich kann nichts machen, ich bin ohnehin Rassist?

DiAngelo: Im Gegenteil! Wir müssen uns unsere Voreingenommenheit bewusst machen, damit sie nicht unser Verhalten bestimmt. Wenn eine Lehrerin ein schwarzes und ein weißes Kind vor sich hat, die sich genau gleich verhalten, dann wird sie die Kinder trotzdem anders behandeln, auch wenn sie es nicht will. Das merkt sie selbst gar nicht. Das ist empirisch gut dokumentiert. Und wenn sie darauf beharrt, sie sei keine Rassistin, dann wird sich ihr Verhalten nicht ändern.

https://www.spiegel.de/ausland/usa-kamp ... aa157ec9cb

Ich find's ja etwas weit hergeholt, aber auf deine Gedankenwelt trifft das ziemlich gut. Ihr zieht ja auch die gleichen Schlussfolgerungen aus dem angeblich vorhandenen "universellen" Rassismus. Was genau regt dich an Wokeness jetzt nochmal auf?
Zuletzt geändert von Unité 1 am Do 16. Sep 2021, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Sep 2021, 23:02)

Ach, ich bin so unwillig.
Aber nicht doch. Du bist doch sofort freudig aufgesprungen und hast hierhierhier geschrien. Gönn' dir.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Die Frage, wie dem Terror Einhalt geboten werden kann, steht übrigens immer noch im Raum. Wir sind uns doch wohl hoffentlich alle einig, dass Terrorismus bekämpft gehört. Oder etwa nicht?
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 23:18)

Aber nicht doch. Du bist doch sofort freudig aufgesprungen und hast hierhierhier geschrien. Gönn' dir.
Meinst du? Bin ich dann woke? :)
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Sep 2021, 23:29)

Meinst du? Bin ich dann woke? :)
Kein Plan, was du dann wirst. Peinlich bleibst du aber auf jeden Fall. Hast halt nur andere Schuhe an.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 23:16)
Is ja n Ding. Und sogar zur Häfte richtig. SIe sind noch nicht mal "schlecht" oder "falsch". Überhaupt ist die Idee, angeborene Verhaltensweisen moralisch bewerten zu wollen, ziemlich fragwürdig. Was zur Frage führt, was deiner Meinung nach angeborene Verhaltensweisen seien.
Angeborene Verhaltensweisen, in diesem Zusammenhang, sind z.B. die Loyalität zu, und Prägung auf, eine Gruppe. Diese stellt die Gesellschaft dar, mit der man sich identifiziert.
Früher war das die Sippe, heute verläuft das in unterschiedlichen Ebenen von der Familie bis hoch zur Weltgemeinschaft. Je näher, umso enger die Bindung.
Ich find's ja etwas weit hergeholt, aber auf deine Gedankenwelt trifft das ziemlich gut. Ihr zieht ja auch die gleichen Schlussfolgerungen aus dem angeblich vorhandenen "universellen" Rassismus. Was genau regt dich an Wokeness jetzt nochmal auf?
Welche Schlussfolgerung? Ersteinmal sind das Fakten. Die Schlussfolgerung die wir daraus ziehen, sind offenbar grundlegend andere.

Ich bin mir zwar mit ihr einig, dass man sich als Weisser seiner gesellschaftlichen Vorteile bewusst sein soll. Allerdings sehe ich es als fatal an, konfrontativ und einseitig ein Gegeneinander der Gruppen zu fördern, wodurch das Problem zwar angesprochen, letztendlich aber verstärkt wird.
Der einzig sinnvolle Weg kann mE nur darin bestehen kooperativ auf unser aller Defizite hinzuweisen, um durch Betonung von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung, die dahinter liegenden Strukturen aufzubrechen.

Die Wokies gehen den genau anderen Weg. Ihre Strategie setzt auf Schuldzuweisung (wenn wir alle gleich sind, welche Rolle spielt dann Schuld?), und teils absurde dekonstruktion angeblich weißer Verhaltensweisen (weisse Mathematik). Zudem wird massiv auf Quotierung und ideologisch repressive Mittel gesetzt. Das ist EXAKT der falsche Weg. Man kann Rassismus nicht mit Rassismus bekämpfen, sondern wir ALLE müssen ihn überwinden, und ihn nicht etwa einsetzen um eine Schlacht zu gewinnen, nur um dadurch den Krieg zu verlieren (Neulegitimation von Rassismus).
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 12:21)

Naja, "weiter gefasst", hmm, ich nenne das eher verwässert und weichgespült. Lies bitte mal das:

https://www.tagesschau.de/inland/rassis ... i-101.html
Es steht ja jedem frei, eine eigene Studie in Auftrag zu geben, die ein bestimmtes Ergebnis erwarten lässt.
Das Bundesinnenministerium ist halt nicht die Rote Flora, Zielgruppe und Klientschaft ist etwas offener.

Also ich finde das Unterthema Gewalterfahrung von Polizeivollzugsbeamten schon interessant, ebenso die anscheinend ergebnisoffene Herangehensweise.

Selbst Saskia Esken räumte doch ein, dass Nienburg nicht Minneapolis sei.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1023
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Unité 1 hat geschrieben: Ist ja witzig. Du teilst also fast die Position von Robin DiAngelo, die das allerdings nicht biologisch, sondern soziologisch herleitet. (Nebenbei bemerkt ist die Idee angeborenen Rassismus einfach nur unsinnig, höflich formuliert. Gehörte Rassismus zu einem evolutionären Erbe, stellte sich die Frage, wie der denn sich durchgesetzt haben sollte, wenn die Menschen früher einen äußerst eingeschränkten Bewegungsradius hatten und die Nachbarn ähnliche Hautfarben, ähnliche Gesichter. Wo sollte er denn herkommen, der natürliche Rassismus?)
"DiAngelo: Wir glauben, dass unser Erfolg das Ergebnis harter Arbeit ist und nicht von Vorteilen, die wir wegen unserer Hautfarbe haben. Dabei ist klar, dass Schwarze aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Sie sind ökonomisch schlechter gestellt, sie haben eine geringere Lebenserwartung. Sie sind in allen Belangen benachteiligt. Das lässt sich anders als durch Rassismus nicht erklären."
Die Frau ist nicht mehr zu Retten, ist übrigens eine US-Amerikanerin, das lässt sich wohl schlecht auf Deutschland eichen. :rolleyes:

Zurück zum Thema.
Evolutionäre Theorien, welche die Evolution des menschlichen Altruismus als Folge des Wettbewerbs zwischen Gruppen sehen, prognostizieren aber auch, dass der menschliche Altruismus eine gruppenspezifische Engstirnigkeit aufweist, die diskriminierend und ausgrenzend gegenüber Mitgliedern anderer Gruppen ist. Evolutionärer Wettbewerb zwischen Gruppen fördert altruistische, die Gruppenzusammengehörigkeit stärkende Verhaltensregeln gegenüber Mitgliedern der eigenen Gruppe - nicht aber altruistisches Verhalten gegenüber Mitgliedern von anderen nach Sprache, Kultur, Aussehen oder Rasse unterschiedlichen Gruppen, mit denen man im Wettbewerb steht. Gemäss diesen evolutionären Theorien müsste auch altruistisches Bestrafen durch diese Art von gruppenspezifischer Engstirnigkeit und Diskriminierung gekennzeichnet sein.
Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb sehe ich Rassismus als etwas natürliches an, etwas das bei allen Menschen vorhanden ist und ewig fortwähren wird. Das habe ich bereits geschrieben.
Es geht hierbei nur darum festzustellen das woke Behauptungen Rassismus sei von weißen erfunden nicht stimmt, weder zielführend ist und sozusagen reverse racism darstellt.

Auch kann ich mit weißen Privilegien nichts anfagen, aber das ist wieder ein anderer Zweig.
Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 22:54)

Danke, äußerst liebenswürdig von dir, mir eine Diskussionserlaubnis zu erteilen. Was du unter einer façade woké verstehst, ist irgendwie unklar. Klingt beinahe so, als sei das ein billiger Versuch, mit Dominanzgehabe zu imponieren. Da sind ja Paviane subtiler.
Dass Rassismus verneint wurde, habe ich nebenbei auch nicht nur nicht behauptet, sondern im Gegenteil deinen Einwurf der Natürlichkeit des Rassismus zu goutieren gewusst. Irgendwie scheinst du nicht so richtig folgen zu können.
Immerhin haben Sie die Einladung angenommen :)
Ich bin schon ein wenig darauf oben eingegangen, zum Thema "weißer erfundener Rassismus"
Primatische Grüße
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 23:59)

Angeborene Verhaltensweisen, in diesem Zusammenhang, sind z.B. die Loyalität zu, und Prägung auf, eine Gruppe. Diese stellt die Gesellschaft dar, mit der man sich identifiziert.
Früher war das die Sippe, heute verläuft das in unterschiedlichen Ebenen von der Familie bis hoch zur Weltgemeinschaft. Je näher, umso enger die Bindung.
Autsch. Du wirst auf deine Famile, auf deinen Vater und deine Mutter geprägt, du kommst nicht so zur Welt. Die Prägung ist nicht angeboren, höchsten die Fähigkeit, geprägt zu werden. Zweitens ist keines von beiden eine Verhaltensweise. Drittens ist die Hochstilisierung der familiären Prägung zur Gesellschaftsprägung eine grundlagenlose Behauptung, die man nicht auftstellte, hätte man sich kurz Gedanken darüber gemacht, wie Prägung funktioniert. Vielleicht meinst du ja Sozialisation - eine klassische angeborene Verhaltensweise. Viertens bleibt die Frage, warum du familiäre Prägung moralisch bewertest. Fünftens ist der Sprung von einem "angeborenen Rassismus" auf familiäre Prägung so obskur wie seltsam. Sechstens impliziert Prägung keine Loyalität. Siebtens und schließlich wiederhole ich dreist meine seltsamerweise ignorierte Frage, was z.B. du gegen den Terror zu tun gedenkst bzw. was dir vorschwebt, wie man dem Terror Einhalt gebieten sollte? Terror ist keine Lappalie.

Ich bin mir zwar mit ihr einig, dass man sich als Weisser seiner gesellschaftlichen Vorteile bewusst sein soll.
Du teilst mit ihr die Sicht eines "universell" vorhandenen Rassismus, ihr begründet ihn lediglich anders, wobei DiAngelo dir auf diesem Gebiet 5 Plausibilitäten voraus ist. Und ihr teilt die Ansicht, dass man sich seines Rassismus bewusst werden müsse, um ihn zu überwinden. Klingt ganz schön woke.
Allerdings sehe ich es als fatal an, konfrontativ und einseitig ein Gegeneinander der Gruppen zu fördern, wodurch das Problem zwar angesprochen, letztendlich aber verstärkt wird. Der einzig sinnvolle Weg kann mE nur darin bestehen kooperativ auf unser aller Defizite hinzuweisen, um durch Betonung von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung, die dahinter liegenden Strukturen aufzubrechen.
Ja, genau. Rassismus zu bekämpfen, kann letztlich nur gelingen, wenn z.B. schwarze Deutsche ihren angeborenen Rassismus anerkennten, um anschließend gemeinsam mit den auf diese Weise nun sich öffnenden Weißen die Glocken Utopias erschallen lassen. Hej, dass zwar (fast) nur Schwarze, Sinti und Roma usw. hier Rassismus erleben, heißt ja noch lange nicht, dass sie sich nicht ebenfalls dessen "schuldig" bekennen sollten. Total nachvollziehbar. kooperativ auf unser aller Defizite hinzuweisen - Ich fasse einfach nicht, wie dämlich das ist.

Nebenbei ist die Benennung von Rassismus und Rassisten zwar konfrontativ, aber unumgänglich. So ist das eben mit dem Kampf.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Darkfire hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:18)

Rassismus ist angeboren.
Wäre er nicht biologisch Notwendig gewesen, hätte die Natur ihn gar nicht in uns eingepflanzt.
Es war lebensnotwendig das Menschen Gefahren sofort erkannt haben, selbst wenn sie die nur in groben Zügen wahrgenommen haben.

Hat es Klauen und schleicht sich an „gefährlich“ ob ich es nun schon kenne oder nicht, den freundlichen Stubentiger gab es da einfach noch nicht.

Meiner Familie kann ich trauen, denn Fremden von der Höhle gegenüber nicht.
Also sind alle Fremden erst mal mit Vorsicht zu genießen, denn es sind hauptsächlich Fressfeinde.

Wir in dieser Höhle sind besser als die in der anderen, also ist es ok denen den Knüppel über den Kopf zu ziehen etc.

Die Veranlagung, fremdem zu misstrauen ist tief in uns drin und oft hatte man keine zweite Chance das eigene Misstrauen zu korrigieren.

Nun leben wir in einer „modernen“ Gesellschaft, sind aber von unserem Hirn noch in der Höhle geblieben.

Ist ein Kind das fremdelt rassistisch?
Wenn aber die Eltern dem Kind die Angst vor allem Fremden langsam nehmen, es so erziehen, das es sich in die Gesellschaft einbringen kann, ist es dann eben nicht genau andersherum?
Wir sind biologisch Rassisten die erst mal Angst vor allem Fremden haben und nur unsere moderne Erziehung sorgt dafür das wir Fremden gegenüber offen sein können.

Wenn es gut läuft bekommt man einem perfekt erzogenen Mitmenschen, wenn man Pech hat bekommt man einen der rausgeht mit seiner Machete und die vom anderen Stamm abschlachtet.

Rassismus ist angeboren, er wird lediglich durch die Erziehung kanalisiert.
Ok ... nur die Sache ist halt die: ich lebe nicht in einer Höhle.
Ich nehme mal an, du auch nicht.
Und nehmen wir mal um des Arguments an, Rassismus sei angeboren.
So what :?:
Der Sexualtrieb ist tatsächlich genetisch bedingt ... ist ja ein Trieb ... aber das rechtfertigt keine Vergewaltigung.
Zuwas haben wir den Zivilisation, Kultur, Gesetze, Regeln, Fortschritt und einen Knigge :?:
Damit jeder daher gelaufene Depp seine Triebe nach Lust und Laune ausleben kann :?:
Na eben nicht !

Und so nebenbei ... Kinder sind nicht rassistisch.
Ein Kind deutscher Eltern fremdelt auch gegen andere Deutsche ... es macht da keinen Unterschied nach der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft.
Ein fremdelndes Kleinkind kennt nur ein Kriterium: kenn ich, kenn ich nicht.
Das war's auch schon.
Und davon mal abgesehen: Kleinkinder überwinden diese Phase ... zumindest die meisten ... aber es gibt halt immer auch Ausnahmen.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 17. Sep 2021, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2021, 09:47)

Sorry, für mich liegt der Schwerpunkt auf diesem Satz im Beitrag von schoko: "Es dauerte noch bis 1990, bis das Frauenstimmrecht in der Schweiz endgültig und überall durchgesetzt war." Unglaublich. Ist ja alles bekannt, aber wenn man es hier nochmal so zusammengefasst liest, dann greift man sich wirklich an den Kopf. So spät erst das Wahlrecht für Frauen? Oder in der damaligen BRD, wo Frauen noch bis 1977 ihre Ehemänner um Erlaubnis fragen mussten, ob sie arbeiten gehen dürfen. Bis dahin gaben ihnen nur dann die Herren der Schöpfung die Erlaubnis, berufstätig zu sein, wenn das „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ war. Wo leben manche noch? Oder wo haben sie gelebt bis dahin? Wirklich unglaublich.
Es gibt dazu ja anlässlich eines Jahrestags 1971 - 1921 als die formale Gleichberechtigung in die Bundesverfassung aufgenommen wurde, verschiedene Rückblicke. Einen davon hörte ich kürzlich. Dass es dann nochmal knapp 20 Jahre dauerte, bis das auch im letzten Kanton Gültigkeit hatte, ist zuerst einmal auf diese Eigenständigkeit der Regionen zurückzuführen. Und auf der anderen Seite sollte man noch mal in Erinnerung rufen, dass es an der Universität Zürich 1840 erstmalig in Europa möglich war, sich als Frau einzuschreiben. Ein Whataboutism nach dem Motto: "Und was ist mit Euch?" ist also auch hier unangebracht.

Man sollte diesen offensichtlichen Widersprüchen aber dennoch nachgehen. Die Namen der Frauen in der Schweiz, die sich für das Stimmrecht einsetzten, sind allesamt mehr oder weniger vergessen. Und viele von denen waren gesellschaftlich geächtet. Bis dahin, dass sie Morddrohungen erhielten, dass ihnen die Fensterscheiben eingeschmissen wurden oder dass ihre Kinder auf dem Weg zur Schule Polizeischutz erhielten. Auch in diesem letzten Kanton Appenzell war es so, dass Frauen im sozusagen zivilen Bereich keineswegs nur unterdrückt waren sondern in den Familien häufig sogar mehr oder weniger das Sagen hatten. Nur das Politische, das sollte Männersache bleiben. Rechtfertigung war: Die Frauen wollten es ja in der Mehrheit selber so. Und die Minderheit von Frauen, und da sind wir beim Thema hier, die das nicht so wollten, wurden sehr wohl auch als "Tugendterroristinnen" wahrgenommen. Es half allerdings nix.

Es hilft langfristig nirgends, auf Tradition und Identität zu bestehen. Ich halte das für Rückzugsgefechte. Die Gesellschaften werden mehr und mehr "Gesellschaften von Singularitäten" sein.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 17. Sep 2021, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4584
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:59)
Das ist eine weit bessere Basis um Rassismus zu bekämpfen, als der „superintelligente“ Spruch, dass „alle Weißen Rassisten sind“ (erstaunlich, dass so wenigen die Inkonsequenz dieses Satzes auffällt).
Der Unsinn in diesem Satz ist aber auch nicht zu übersehen. Derjenige, der das behauptet, würde sich selbst dazuzählen. Es geht nach wie vor um Erinnerungskultur und nicht um Kollektivschuld.
Am wenigsten kann man Rassismus dadurch bekämpfen, dass man auf Araber und afrikanische Dorfbewohner verweist, wie gerade weiter oben geschehen. Es geht um den Rassismus in unserem Land und wir wollen doch auf unseren Zivilisationsstatus ein wenig stolz sein.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4584
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:14)

Unsere Kultur halt. Dass unsere Kulturen sich unterscheiden, ist augenfällig. Dennoch ist merkwürdig, dass du mich bzw. unsere Kultur aus "der Kultur des Landes" herauszubestimmen trachtest (Was, nebenbei bemerkt, völlig in Ordnung geht.), womit du die "Kultur des Landes" mit deiner ineinssetzt. Da könnte ja jeder kommen und das oder dies, was der oder diejenige so mag, als Kulturgut definieren. Das macht es irgendwie beliebig, nicht wahr?
Wenn du plötzlich mit Satire hereinschneist, kurz nachdem ich mich mit einem anderen User herumgeärgert habe, dann ist unsere Inkompatibilität vorprogrammiert. :)
Ich muss manche User erst kennenlernen und das kann ich nur über das tun, was sie hier schreiben. Selina hat da einen Vorteil.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mi 14. Dez 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Darkfire hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:18)
Rassismus ist angeboren, er wird lediglich durch die Erziehung kanalisiert.
Das klingt so, als wäre Rassismus ein menschlicher Instikt, gegen den keinerlei Abwehrmöglichkeit besteht; bzw. dessen Stärke ganz und gar davon abhängig ist, welche Art von Erziehung man in Kindesalter seitens Eltern und sonstiger Umgebung mitbekommt. Und wenn man in einem rassistischen Umfeld aufwächst, kann man nur selbst Rassist werden = dumm gelaufen.

Ja, wir Menschen können instinktiv reagieren, bspw. rassistisch - aber im Gegensatz zur Tierwelt besitzen wir ZUDEM die angeborene Fähigkeit, unser instinktives Verhalten ebenfalls instinktiv zu korrigieren, bzw. zu unterdrücken. Demnach muss ein Mensch nicht Rassist werden, nur weil er Fähigkeit zu diesem reaktiven Verhalten von Geburt an besitzt, bzw. in einem rassistischen Umfeld aufgewachsen ist. Jeder Mensch kann das selbst entscheiden. Es macht vieleher nicht jeder von dieser Fähigkeit Gebrauch. Warum das so ist, das hängt in vielen Fällen von äußeren Einflüßen ab. Z. B. emotionale oder finanzielle Abhängigkeit von Angehörigen oder religiöse oder politische Unterdrückung der freien Willensentfaltung usw.

Deshalb ist es falsch, Rassismus und Rassististen in eine Schublade zu verfrachten, wie es in den heutigen Zeiten vornehmlich von Linken oder Wokies getan wird. Rassismus ist mitunter ein Ergebnis von (gewohntem/antrainiertem) Schubladendenken und sollte folglich nicht mit Schubladendenken bekämpft werden. Die Gefahr, dass das rassistische Schubladendenken hierbei vielmehr bestätigt, als verdrängt wird, ist immens. Vielleicht ist gerade deswegen ja auch der Rassismus wieder auf dem Vormarsch?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Sep 2021, 20:52)

Nicht-weißer Rassismus ist total lästig. Unschön, ihn zu thematisieren. Belassen wir es doch dabei, schön geschmeidig jede Schuld an ausnahmslos allem, was in der Welt so vor sich geht, den Weißen, also uns zuzuschreiben. Niemals nie nicht hat jemals auch nur ein Afrikaner die Feinde aus dem Nachbardorf verscherbelt. Und die lieben Araber - vorbildlich in Toleranz und Menschenfreundlichkeit.
Also….schäme dich und hör nicht auf damit. :thumbup:
Und ordentlich Gendersternchen schreiben und sprechen - ich schwöre dir, die Situation für Frauen und Minderheiten in Deutschland wird sich endlich verbessern. Ist ja hier nicht auszuhalten. Ich guck auch schon ganz neidisch nach Afghanistan.
Wer sollte denn die lieben woken Guten und Gerechten stoppen, es müssen dringend die Geschichte verfälscht werden und ausnahmslos alles, was so unschön ist in Literatur, Kunst oder Musik dringend aus dem geschichtlichen und zeitlichen Kontext heraus gefälscht und verändert werden für das feel-good einer laut-hysterischen, selbstgefälligen Minderheit, die zwar von niemandem gebeten wurde, die sich aber vermeintlich zu Gunsten armer, geistig unfähiger Minderheiten in den Vordergrund drängen muß.
:thumbup: :D :D :D

Druckreif.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Sep 2021, 08:03)

Es gibt dazu ja anlässlich eines Jahrestags 1971 - 1921 als die formale Gleichberechtigung in die Bundesverfassung aufgenommen wurde, verschiedene Rückblicke. Einen davon hörte ich kürzlich. Dass es dann nochmal knapp 20 Jahre dauerte, bis das auch im letzten Kanton Gültigkeit hatte, ist zuerst einmal auf diese Eigenständigkeit der Regionen zurückzuführen. Und auf der anderen Seite sollte man noch mal in Erinnerung rufen, dass es an der Universität Zürich 1840 erstmalig in Europa möglich war, sich als Frau einzuschreiben. Ein Whataboutism nach dem Motto: "Und was ist mit Euch?" ist also auch hier unangebracht.

Man sollte diesen offensichtlichen Widersprüchen aber dennoch nachgehen. Die Namen der Frauen in der Schweiz, die sich für das Stimmrecht einsetzten, sind allesamt mehr oder weniger vergessen. Und viele von denen waren gesellschaftlich geächtet. Bis dahin, dass sie Morddrohungen erhielten, dass ihnen die Fensterscheiben eingeschmissen wurden oder dass ihre Kinder auf dem Weg zur Schule Polizeischutz erhielten. Auch in diesem letzten Kanton Appenzell war es so, dass Frauen im sozusagen zivilen Bereich keineswegs nur unterdrückt waren sondern in den Familien häufig sogar mehr oder weniger das Sagen hatten. Nur das Politische, das sollte Männersache bleiben. Rechtfertigung war: Die Frauen wollten es ja in der Mehrheit selber so. Und die Minderheit von Frauen, und da sind wir beim Thema hier, die das nicht so wollten, wurden sehr wohl auch als "Tugendterroristinnen" wahrgenommen. Es half allerdings nix.

Es hilft langfristig nirgends, auf Tradition und Identität zu bestehen. Ich halte das für Rückzugsgefechte. Die Gesellschaften werden mehr und mehr "Gesellschaften von Singularitäten" sein.
Singularität im Sinne von Besonderheit und Einzigartigkeit, das ja, aber im Sinne von Vereinzelung eher nicht. Denn es wird immer zweckgebundene Zusammenschlüsse geben. Zum Beispiel Genossenschaften, in denen der Schlüssel für zukünftige Entwicklungen liegen könnte. Womit ich natürlich nicht die PGH "Frohe Zukunft" meine :D Wobei du mit deinen "Gesellschaften der Singularitäten" ja sicher einen Bezug zum Buch von Reckwitz herstellen wolltest. Sollte man sicher mal lesen...
Zuletzt geändert von Selina am Fr 17. Sep 2021, 09:19, insgesamt 3-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Darkfire hat geschrieben:(16 Sep 2021, 21:18)

Ist ein Kind das fremdelt rassistisch?
Auf jeden Fall, besonders wenn es sportlich ist oder Zöpfe trägt :)
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Antworten