Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Da oduig das auch nicht wußte, kann ich mir verzeihen. :cool:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:40)
Und "herrlich" kommt von was ?
Von "hehr". https://bastiansick.de/kolumnen/fragen- ... vom-herrn/
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:45)

So wie du jetzt die Diskriminierung erklärst, sehe ich nicht unbedingt einen Handlungsbedarf.
Doch, doch, die Häretiker, die sich weigern, die neue Sprache zu benutzen, müssen verbrannt werden, so wie damals die Hexen, das hat die Welt ja bekanntlich auch besser gemacht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:44)

Es ist ein Beispiel für die diskriminierenden Strukturen in der Deutschen Sprache.
Ich wurde danach ja gefragt.
Wenn du dich daran so gewöhnt hast, dass das für dich kein Problem darstellt, dann ist darin bereits das Problem, das andere damit haben gut auf den Punkt gebracht.
Wer dringend Diskriminierung sucht, wird sie wohl überall finden.
Das Problem hast du, ich nicht. Ich finde keine Befriedigung darin, mich den ganzen Tag diskriminiert zu fühlen. Ich beziehe auch nicht alles auf mich.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 23:49)

Oha ... da kommt mal wieder die Nazi Keule um die Ecke :D
Und natürlich die stalinistischen Stalinisten dürfen auch nicht fehlen ... man ist ja "Mitte" :cool:
Hast recht ... wurde auch mal wieder Zeit :p
Also wie man eine genderneutrale Sprachregelung in behördlichen Schriftstücken mit der Nazi Diktatur oder dem SED Unrecht gleich setzen kann, erschließt sich mir jetzt nicht ganz ... aber es bringt Schwung in die Diskussion :thumbup:
4 Grinsekugeln, das Klischeewort "Nazi Keule" und sonst? Inhalt? Nachdenken? Aussage? Dabei scheint "Sprachregelung" zum Wortschatz zu gehören ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Ammianus hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:50)

4 Grinsekugeln, das Klischeewort "Nazi Keule" und sonst? Inhalt? Nachdenken? Aussage? Dabei scheint "Sprachregelung" zum Wortschatz zu gehören ...
Es gibt Vergleiche die hinken, welche die sinnlos sind und dann gibt es Vergleiche, die sind einfach nur dumm.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:46)
Da oduig das auch nicht wußte, kann ich mir verzeihen. :cool:
Ich wusste es auch nicht mehr sicher, hatte aber einen Verdacht. ;)
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Liegestuhl
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Ein Beispiel:

Der Dekan sagt: "Liebe Studenten, ich begrüße euch zu eurem 1. Semester."

Glaubt dann wirklich jemand, er würde nur die männlichen Studenten meinen? Und wenn keiner ernsthaft davon ausgeht, dass er die weiblichen Studenten in seiner Begrüßung ausdrücklich ausschließt, welchen Mehrwert hat es dann, wenn man "Liebe Studenten und Studentinnen,..." sagt?

Für mich ist das eine konstruierte Diskriminierung.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:49)

Wer dringend Diskriminierung sucht, wird sie wohl überall finden.
Das Problem hast du, ich nicht. Ich finde keine Befriedigung darin, mich den ganzen Tag diskriminiert zu fühlen. Ich beziehe auch nicht alles auf mich.
Doch ... das tust du sehr wohl ... auch in diesem Beitrag.
Du ziehst fast alles auf eine private Ebene.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:54)

Ein Beispiel:

Der Dekan sagt: "Liebe Studenten, ich begrüße euch zu eurem 1. Semester."

Glaubt dann wirklich jemand, er würde nur die männlichen Studenten meinen? Und wenn keiner ernsthaft davon ausgeht, dass er die weiblichen Studenten in seiner Begrüßung ausdrücklich ausschließt, welchen Mehrwert hat es dann, wenn man "Liebe Studenten und Studentinnen,..." sagt?

Für mich ist das eine konstruierte Diskriminierung.
Es steht zu befürchten, dass sich nicht jeder angesprochen fühlt und das ist schlimm. Im Grunde soll jeder Querulant, der natürlich weiß, dass alle gemeint sind, ruhig gestellt werden, damit er nicht beleidigt ist.

Warum es schlimm ist, wenn jemand beleidigt ist, weiß ich allerdings nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:56)

Doch ... das tust du sehr wohl ... auch in diesem Beitrag.
Du ziehst fast alles auf eine private Ebene.
Aha
Und warum bin ich ganz zufrieden mit unserer herkömmlichen Sprache ohne jeden Änderungswunsch? :D

Da ist wohl der Wunsch der Vater -sorry, Parent- des Gedanken.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:54)

Ein Beispiel:

Der Dekan sagt: "Liebe Studenten, ich begrüße euch zu eurem 1. Semester."

Glaubt dann wirklich jemand, er würde nur die männlichen Studenten meinen? Und wenn keiner ernsthaft davon ausgeht, dass er die weiblichen Studenten in seiner Begrüßung ausdrücklich ausschließt, welchen Mehrwert hat es dann, wenn man "Liebe Studenten und Studentinnen,..." sagt?

Für mich ist das eine konstruierte Diskriminierung.
Wenn Studentinnen glauben, sie seien auch damit angesprochen, dann nur deshalb, weil sie es nicht anders kennen.
Und genau darum geht es.
Nur wie gesagt, ich halte das weibliche als simples Anhängsel an das männliche für keine Lösung.
Punkt ist, ich denke es gibt auch keine befriedigende Lösung.
Aber sich die diskriminierenden Strukturen mal bewusst zu machen, wäre mal ein guter Schritt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:00)

Wenn Studentinnen glauben, sie seien auch damit angesprochen, dann nur deshalb, weil sie es nicht anders kennen.
Und genau darum geht es.
Nur wie gesagt, ich halte das weibliche als simples Anhängsel an das männliche für keine Lösung.
Punkt ist, ich denke es gibt auch keine befriedigende Lösung.
Aber sich die diskriminierenden Strukturen mal bewusst zu machen, wäre mal ein guter Schritt.
Du sprichst Studentinnen jeden Intellekt ab.

Muß ein Männerding sein.

Gut, dass du als Mann den Studentinnen erklärst, wie sie sich richtig diskriminiert zu fühlen haben. Danke dafür. :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:00)

Aha
Und warum bin ich ganz zufrieden mit unserer herkömmlichen Sprache ohne jeden Änderungswunsch? :D

Da ist wohl der Wunsch der Vater -sorry, Parent- des Gedanken.
Tja ... "ignorance is bliss".
Der Dieselfahrer hat ja auch kein Problem mit den Abgasen aus seinem Auto.
Das Kind, das an der Ampel neben dem Auspuff steht aber schon.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:07)

Tja ... "ignorance is bliss".
Der Dieselfahrer hat ja auch kein Problem mit den Abgasen aus seinem Auto.
Das Kind, das an der Ampel neben dem Auspuff steht aber schon.
Und warum unterstellst du mir Probleme, wo ich keine habe?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

tarkomed hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:35)
Wenn ich als Deutscher dafür diskriminiert werde, dass meine Vorfahren einen Weltkrieg angezettelt haben, der Millionen Menschenleben gekostet hat und zum Genozid gegen Juden geführt hat, obwohl ich selbst damals noch nicht gelebt habe, dann bin ich Opfer des Rassismus.
Wenn ich als Brite oder Franzose dafür diskriminiert werde, dass meine Vorfahren Länder überfallen haben und die Menschen dort versklavt und ausgebeutet haben, obwohl ich selbst oder meine Vorfahren gar nichts damit zu tun hatten, dann bin ich Opfer des Rassismus.
So kann man es auch sehen - die Frage ist aber, ob jene, die dich dafür diskriminieren, dass du bspw. Deutscher bist (und somit automatisch Schuld an der Vergangenheit), dir diese Sichtweise "durchgehen" lassen. Ganz bestimmt nicht.

Warum wirst du von jenen diskriminiert = weil jene einen Täter, bzw. einen Schuldigen benötigen. Würden sie dir zugestehen, dass du ein Opfer der Vergangenheit bist, würden sich jene anhand ihrer täter- und schuldfestlegenden Diskriminierung doch selbst widersprechen!
Was habe ich dann für einen Grund, mich gegen alldiejenigen zu positionieren, die den Rassismus bekämpfen?
Diskriminierung ist für dich Rassismusbekämpfung? :?:
Zuletzt geändert von Uffhausen am Mo 12. Apr 2021, 11:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:03)

Du sprichst Studentinnen jeden Intellekt ab.

Muß ein Männerding sein.

Gut, dass du als Mann den Studentinnen erklärst, wie sie sich richtig diskriminiert zu fühlen haben. Danke dafür. :)
Das schöne an dieser Diskussion ist ja, dass viele Studentinnen das eben nicht mehr glauben.
Ansonsten hätten wir diese Diskussion ja nicht.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:08)

Und warum unterstellst du mir Probleme, wo ich keine habe?
Schön für dich.
Wie gesagt: "ignorance is bliss" :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:10)

Das schöne an dieser Diskussion ist ja, dass viele Studentinnen das eben nicht mehr glauben.
Ansonsten hätten wir diese Diskussion ja nicht.
Ihnen wurde eingetrichtert, sie seien nicht gemeint.
Und sich als Opfer zu fühlen ist zur Zeit schick und angesagt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:11)

Schön für dich.
Wie gesagt: "ignorance is bliss" :thumbup:
Ja, ìch gehe ohne Sternchen, Pünktchen und Hickser ganz gut als erwachsene Frau ohne Opferbedürftigkeit durchs Leben.
:thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:00)
Nur wie gesagt, ich halte das weibliche als simples Anhängsel an das männliche für keine Lösung.
Ich halte das simple Anhängsel dann für eine Lösung, wenn das Geschlecht relevant ist.

Wenn ich einen Unfall beobachte, rufe ich nach einem Arzt. Ich werde einen Teufel tun und nach einem Arzt oder einer Ärztin rufen, weil mir das Geschlecht vollkommen egal ist. Ich rufe nach einem Arzt, weil ich eine Person benötige, die eine ärztliche Ausbildung hat.

Ich glaube man tut mehr für die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, wenn man die Unterschiede weniger betont (abgesehen von einigen zwischenmenschlichen Schweinereien). Nicht "Wir Männer, ihr Frauen" oder "Wir Frauen, ihr Männer" hin zu einem wirklichen "Wir". Ich habe keine Lust, mich mit Männern gegenüber Frauen abzugrenzen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:11)

&

Da es euch beide betrifft: warum war es "nötig" Menschen in Rassen zu unterteilen ?
Ökonomische Ausbeutung ... deshalb!
Du bist nach wie vor lern- und merkbefreit!
Wie ich bereits mehrfach schrieb sind Rassismus und Bewertung der Menschen in höher- und minderwertig so alt wie die Zivilistion, zieht sich durch die gesamte Zivilisationsgeschichte.
Ökonomische Ausbeutung stand dabei weder im Vordergrund, noch war er Notwendigkeit.
Rassismus bzw die Einteilung in Rassen war ursprünglich ein Erklärungsversuch für die verschiedenen menschlichen Phänotype.
Die Einteilung in Rassen - auch das habe ich bereits mehrfach geschrieben - geht auf die Taxonomie von Carl von Linné im 18. Jh. zurück. ZU dieser Zeit wusste noch niemand etwas von Genetik, DNA oder gar Epigenetik und deren Einflüsse, jedweder Erklärungsversuch basierte auf dem "Augenschein", auf äußeren Merkmalen, von denen auf bestimmte Charaktereigenschaften geschlossen wurden. Kein Mensch wusste etwas von evolutionären Überlebensvorteilen etc pp.
Selbst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. - als die DNA bereits entdeckt war - war es noch allgemeiner Wissens- bzw Erkenntnisstand, von unterschiedlichen menschlichen Rassen - aufgrund phänotypischer Merkmale - zu sprechen.
Dies änderte sich erst mit (ersten) molekulargenetischen Erkenntnissen bzw wurde die Rassentheorien erst mit der Entchlüsselung des menschlichen Genoms wissenschaftlich widerlegt.

[quote
odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:11)]Und wo blieb der Wohlstand, der daraus generiert wurde ?
Nicht in Afrika.
Teilweise schon und zwar in Form von Schulen, Krankenhäusern, Verkehrswegen etc
odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:11)Was nun Thomas Jefferson und George Washington betrifft:
Beide waren Sklavenhalter ... stimmt.
Beide knüpften das Wahlrecht auch an Landbesitz.
Wir sind heute weiter.
Nach DEINER Lesart und der anderer Gesinnungsethiker zählt nur der Status als Sklavenhalter und nichts anderes und deshalb sind deren Statuen nach EURER Lesart zu entfernen. Richtig?
Dass ökonomischer, technischer und zivilisatorischer Fortschritt mit Ausbeutung von Sklaven, Leibeigenen, Unfreien etc erkauf wurde, ist Teil unserer Zivilisationsgeschichte und dieser Gechichte muss man sich stellen.
Sich der Geschichte stellen, bedeutet allerdings auch Geschichte in all ihren Facetten - auch den unangenehmen und "unschönenen" zu akzeptieren und anzuerkennen, dass Menschen zu anderen Zeiten, ganz andere Merkmale und Eigenschaften als bewahrenswert betrachteten.

Wer sich allerdings hinstellt und fordert Statuen, Bilder - was auch immer - zu beseitigen, weil wir das ggf heute anders sehen, der stellt sich der (seiner) Geschichte nicht, der will nicht aufarbeiten, will nicht aus der Geschichte lernen, der leugnet die (seine) Geschichte, will bestimmte Ereignisse und Epochen aus dem Gedächtnis tilgen, dem Vergessen anheim fallen lassen.
Er ist NICHT weiter, im Gegenteil ...
DU bist nicht weiter, wenn du nicht erkennst/erkennen willst, welche zivilisatorische Errungenschaft Wahlrecht überhaupt darstellte ...
odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:11)Beiden war dieser Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit auch bewusst.
Daher der Auftrag: "To Form a More Perfect Union" in der Verfassung der USA.
Das ist ein Auftrag der Founders, den man ernst nehmen sollte.
Sonst macht das Bildchen auf den Dollarscheinen keinen Sinn.
Das ist schlicht und ergreifend Nonsens, ist Wunschdenken, welches mit der Wirklichkeit absolut nichts zu tun hat.
Weder Washington, noch Jefferson haben die Rechtmäßigkeit der Sklaverei je angezweifelt. Das kommt davon, wenn man keine Ahnung von Geschichte hat, aber große Töne spuckt.

Es war Lincoln, der ca 80(!) Jahre später durch die Emmanzipationsproklamation 1862 und den 13. Verfassungszusatz 1865, die Sklaverei abschaffte und es dauerte noch einmal 100 Jahre, bis den Schwarzen die gleichen Rechte zugestanden wurden ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:14)

Ja, ìch gehe ohne Sternchen, Pünktchen und Hickser ganz gut als erwachsene Frau ohne Opferbedürftigkeit durchs Leben.
Du schläfst halt noch und musst von den guten Rechtgläubigen "erweckt" werden :p
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:12)
Ihnen wurde eingetrichtert, sie seien nicht gemeint.
Und sich als Opfer zu fühlen ist zur Zeit schick und angesagt.
:thumbup:

Wir war das eigentlich vor Jahrzehnten, als bspw. der Fernsehansager noch lediglich die "sehr verehrten Zuschauer" ansprach = die damaligen Frauen haben sich selbstverständlich AUCH angesprochen gefühlt - und wenn ihre holden Gatten neben ihnen auf den Sofas der Frechheit erlegen wären, die Frauen in die Küche fortzuschicken, weil der Mensch in der Glotze nichts von "ZuschauerINNEN" gesagt hat, hätte es in bestimmt nicht wenigen Fällen verdiente Ohrfeigen für die Männer gegeben. :cool:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:27)

Du schläfst halt noch und musst von den guten Rechtgläubigen "erweckt" werden :p
Ach nein, ist lieb gemeint aber ich bin dann doch für mein Leben und mein Wohl selbst verantwortlich. Opferdasein steht mir nicht so.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:30)

:thumbup:

Wir war das eigentlich vor Jahrzehnten, als bspw. der Fernsehansager noch lediglich die "sehr verehrten Zuschauer" ansprach = die damaligen Frauen haben sich selbstverständlich AUCH angesprochen gefühlt - und wenn ihre holden Gatten neben ihnen auf den Sofas der Frechheit erlegen wären, die Frauen in die Küche fortzuschicken, weil der Mensch in der Glotze nichts von "ZuschauerINNEN" gesagt hat, hätte es in bestimmt nicht wenigen Fällen verdiente Ohrfeigen für die Männer gegeben. :cool:
Das Beispiel brachte ich schon mal:
In meinem Supermarkt erklingt oft die Durchsage "geehrte Kunden, wir öffnen Kasse 3"
Und schwupps....auch Frauen, vermutlich auch Studentinnen, schwirren ab Richtung Kasse 3.

Inkonsequent, wenn du mich fragst. :|
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:16)

Ich halte das simple Anhängsel dann für eine Lösung, wenn das Geschlecht relevant ist.

Wenn ich einen Unfall beobachte, rufe ich nach einem Arzt. Ich werde einen Teufel tun und nach einem Arzt oder einer Ärztin rufen, weil mir das Geschlecht vollkommen egal ist. Ich rufe nach einem Arzt, weil ich eine Person benötige, die eine ärztliche Ausbildung hat.

Ich glaube man tut mehr für die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, wenn man die Unterschiede weniger betont (abgesehen von einigen zwischenmenschlichen Schweinereien). Nicht "Wir Männer, ihr Frauen" oder "Wir Frauen, ihr Männer" hin zu einem wirklichen "Wir". Ich habe keine Lust, mich mit Männern gegenüber Frauen abzugrenzen.
Aber die Frage, warum "der Arzt" die Bezeichnung ist, aus der sich dann "die Ärztin" ableitet und warum das bei fast allen Bezeichnungen so ist, darf doch mal gestellt werden, auch wenn einem die Antwort darauf im privaten egal ist.
Man mag das für sich selbst als ein "akademisches" Problem abhacken ... man mag das aber auch für wichtig halten.
Dass das Weibliche sich fast ausschließlich aus dem männlichen im Deutschen ableitet, weißt auf diskriminierende Strukturen im Deutschen hin.
Dessen sollte man sich bewusst sein ... unabhängig davon, ob man das Gender Sternchen jetzt für den Stein der Weisen hält, was ich nicht tue, weil es nach wie vor nur eine Ableitung bleibt.
Im Deutschen ist das Männliche das dominante Prinzip und die Frage, warum das so ist halte ich für wichtig.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 12. Apr 2021, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:39)

Das ist auch krank, getreu dem Motto "Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder". Aber gut, sollen sich die Linken ruhig gegenseitig zerfleischen, dann haben die Normalen Zeit und Ruhe für die wichtigen Dinge.
Man teilt sich ja anscheinend ein bißchen auf, in die universalistische und identitäre Linke.

Oder anders gesagt, die Leberwurst-Linke (man existiert, wenn man sich beleidigt fühlt) führt einen epischen Kampf um den grammatischen Genus und Sexus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:36)

Na ja ... zum Beispiel: Es gibt nur zwei Bezeichnungen, die sich vom weiblichen herleiten.
Das eine ist Witwe => Witwer ... macht Sinn, weil es einfach mehr Witwen gibt als Witwer ... das andere ist Hexe => Hexer.
Letzteres ergibt weder in der weiblichen noch männlichen Form einen Sinn außerhalb von Märchen.
Ansonsten leitet sich alles aus der männlichen Form her und das weibliche wird halt in der Form einen *in angehängt.
Allein deswegen ist das *in keine Lösung.
Da hat aber jemand sowas von keine Ahnung woher das genuine Maskulinum, Femininum und/oder Neutrum stammen, aber sowas von ...
Grammatik und die daraus resultierenden genuinen Formen haben mit Geschlecht (im biologischen Sinn) sowas von gar nichts zu tun und sie werden davon auch nicht her- oder abgeleitet.
Das genuine Maskulinum, Femininum u./o. Neutrum sind eine Besonderheit der indoeuropäischen Sprachen ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:20)

Der Punkt ist: Gerade die, die sich gegen den "sprachlichen Genderwahnsinn" einsetzen, setzen sich auch gegen einen eher legeren und, sagen wir mal praxisorientieren, Umgang mit der deutschen Sprache ein. Dass Kuss oder Fluss mit einem ß geschrieben werden bzw. wurden ... "Kuß", "Fluß" .... das tut regelrecht weh. Das verursacht mir regelrecht Schmerzen. Und, Gott, was haben sich die Rechtschreibreformgegner 1996 darüber aufgeregt. Die Rechtschreibreform war nur eines: Zu inkonsequent.
Auf meiner englischen Tastatur muss ich Fluss oder Kuss schreiben.

Wollen nicht einige die alle Woerter klein schreiben bis auf Namen???? Damit jeder Depp der zu faul ist Grammatik zu lernen ja keine Rechtschreibefehler begeht.

Auch hier wird in den Schulen nicht genug Gewicht auf Rechtschreibung gelegt. Hatte Bewerbungsschreiben von Leuten mit Abi und Studium, die kaum ihren eigenen Namen richtig buchstabieren konnten (etwas uebertrieben). Keine Chance bei mir eingestellt zu werden.

Warum? Es gehoert einfach zu der persoenlichen Diziplin zumindest seine eigene Sprache in Wort und Schrift korrekt zu beherrschen.
Zuletzt geändert von TheManFromDownUnder am Mo 12. Apr 2021, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:44)

Es ist ein Beispiel für die diskriminierenden Strukturen in der Deutschen Sprache.
Ich wurde danach ja gefragt.
Wenn du dich daran so gewöhnt hast, dass das für dich kein Problem darstellt, dann ist darin bereits das Problem, das andere damit haben gut auf den Punkt gebracht.
Nein, das ist absoluter Dummsinn, den nur jemand von sich geben kann, der so gar keine Ahnung von Sprachentstehung, Sprachentwicklung und/oder Zugehörigkeit einer Sprache zu einer Sprachfamilie hat.
Sprache ist NICHT diskriminierend und hat auch KEINE diskriminierenden Strukturen.
Man kann bestehfalls MIT/MITTELS Sprache diskriminieren, dem gehen allerding zwingend Denkmuster desjenigen voraus, der die Absicht hat zu diskriminieren ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:40)

Oder anders gesagt, die Leberwurst-Linke (man existiert, wenn man sich beleidigt fühlt) führt einen epischen Kampf um den grammatischen Genus und Sexus.
Schön geschrieben. "Ich bin beleidigt, also bin ich!" Frei nach Descartes.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:38)
Inkonsequent, wenn du mich fragst. :|
Aber wirklich! :mad:

Man(n) sollte die Frauen mal drauf ansprechen, dass sie nicht gemeint sind - was meinst du: Gibt's dafür nur Ohrfeigen für die Männer oder nur 'nen Shitstorm in den sozialen Medien für Aldi & Co?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:36)

Na ja ... zum Beispiel: Es gibt nur zwei Bezeichnungen, die sich vom weiblichen herleiten.
Das eine ist Witwe => Witwer ... macht Sinn, weil es einfach mehr Witwen gibt als Witwer ... das andere ist Hexe => Hexer.
Letzteres ergibt weder in der weiblichen noch männlichen Form einen Sinn außerhalb von Märchen.
Ansonsten leitet sich alles aus der männlichen Form her und das weibliche wird halt in der Form einen *in angehängt.
Allein deswegen ist das *in keine Lösung.
Bereitet dir das schlaflose Naechte :D :D :D ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:48)

Aber wirklich! :mad:

Man(n) sollte die Frauen mal drauf ansprechen, dass sie nicht gemeint sind - was meinst du: Gibt's dafür nur Ohrfeigen für die Männer oder nur 'nen Shitstorm in den sozialen Medien für Aldi & Co?
Keine Ahnung. Da, wo ich lebe, sind die Menschen normal und bodenständig.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:40)

Aber die Frage, warum "der Arzt" die Bezeichnung ist, aus der sich dann "die Ärztin" ableitet und warum das bei fast allen Bezeichnungen so ist, darf doch mal gestellt werden, auch wenn einem die Antwort darauf im privaten egal ist.
Man mag das für sich selbst als ein "akademisches" Problem abhacken ... man mag das aber auch für wichtig halten.
Dass das Weibliche sich fast ausschließlich aus dem männlichen im Deutschen ableitet, weißt auf diskriminierende Strukturen im Deutschen hin.
Dessen sollte man sich bewusst sein ... unabhängig davon, ob man das Gender Sternchen jetzt für den Stein der Weisen hält, was ich nicht tue, weil es nach wie vor nur eine Ableitung bleibt.
Im Deutschen ist das Männliche das dominante Prinzip und die Frage, warum das so ist halte ich für wichtig.
Und noch mehr von dem Schwachsinn!
Ist dir eigentlich jemals aufgefallen, dass Pluralformen IMMER weiblich sind?
Und warum ist Löffel genuines Maskulinum, Gabel genuines Femininum und Messer genuines Neutrum?
Etwa weil alle Bezeichnungen "im Deutschen aus dem männlichen abgeleitet sind"?
Welche diskriminierenden Strukturen findest du eigentlich bei den Besteckteilen, die jeweils völlig unterschiedlichen Genuina zugeordnet werden.
Der Kardinalfehler bei DIR und einigen anderen Zeitgenossen besteht darin, zu glauben, das grammatische Geschlecht hätte irgend etwas mit dem biologischen Geschlecht zu tun - hat es nicht, hat es auch nie gehabt!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:18)

Du bist nach wie vor lern- und merkbefreit!
Wie ich bereits mehrfach schrieb sind Rassismus und Bewertung der Menschen in höher- und minderwertig so alt wie die Zivilistion, zieht sich durch die gesamte Zivilisationsgeschichte.
Ökonomische Ausbeutung stand dabei weder im Vordergrund, noch war er Notwendigkeit.
Rassismus bzw die Einteilung in Rassen war ursprünglich ein Erklärungsversuch für die verschiedenen menschlichen Phänotype.
Die Einteilung in Rassen - auch das habe ich bereits mehrfach geschrieben - geht auf die Taxonomie von Carl von Linné im 18. Jh. zurück. ZU dieser Zeit wusste noch niemand etwas von Genetik, DNA oder gar Epigenetik und deren Einflüsse, jedweder Erklärungsversuch basierte auf dem "Augenschein", auf äußeren Merkmalen, von denen auf bestimmte Charaktereigenschaften geschlossen wurden. Kein Mensch wusste etwas von evolutionären Überlebensvorteilen etc pp.
Selbst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. - als die DNA bereits entdeckt war - war es noch allgemeiner Wissens- bzw Erkenntnisstand, von unterschiedlichen menschlichen Rassen - aufgrund phänotypischer Merkmale - zu sprechen.
Dies änderte sich erst mit (ersten) molekulargenetischen Erkenntnissen bzw wurde die Rassentheorien erst mit der Entchlüsselung des menschlichen Genoms wissenschaftlich widerlegt.

[quote
Teilweise schon und zwar in Form von Schulen, Krankenhäusern, Verkehrswegen etc


Nach DEINER Lesart und der anderer Gesinnungsethiker zählt nur der Status als Sklavenhalter und nichts anderes und deshalb sind deren Statuen nach EURER Lesart zu entfernen. Richtig?
Dass ökonomischer, technischer und zivilisatorischer Fortschritt mit Ausbeutung von Sklaven, Leibeigenen, Unfreien etc erkauf wurde, ist Teil unserer Zivilisationsgeschichte und dieser Gechichte muss man sich stellen.
Sich der Geschichte stellen, bedeutet allerdings auch Geschichte in all ihren Facetten - auch den unangenehmen und "unschönenen" zu akzeptieren und anzuerkennen, dass Menschen zu anderen Zeiten, ganz andere Merkmale und Eigenschaften als bewahrenswert betrachteten.

Wer sich allerdings hinstellt und fordert Statuen, Bilder - was auch immer - zu beseitigen, weil wir das ggf heute anders sehen, der stellt sich der (seiner) Geschichte nicht, der will nicht aufarbeiten, will nicht aus der Geschichte lernen, der leugnet die (seine) Geschichte, will bestimmte Ereignisse und Epochen aus dem Gedächtnis tilgen, dem Vergessen anheim fallen lassen.
Er ist NICHT weiter, im Gegenteil ...
DU bist nicht weiter, wenn du nicht erkennst/erkennen willst, welche zivilisatorische Errungenschaft Wahlrecht überhaupt darstellte ...


Das ist schlicht und ergreifend Nonsens, ist Wunschdenken, welches mit der Wirklichkeit absolut nichts zu tun hat.
Weder Washington, noch Jefferson haben die Rechtmäßigkeit der Sklaverei je angezweifelt. Das kommt davon, wenn man keine Ahnung von Geschichte hat, aber große Töne spuckt.

Es war Lincoln, der ca 80(!) Jahre später durch die Emmanzipationsproklamation 1862 und den 13. Verfassungszusatz 1865, die Sklaverei abschaffte und es dauerte noch einmal 100 Jahre, bis den Schwarzen die gleichen Rechte zugestanden wurden ...
Also die Infrastrukturinvestitionen in den Kolonien dienten nicht der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Kolonisierten, sondern der Ausbeutung der Ressourcen.
Auch die "Bildung" nach europäischen Maßstäben ist kein Geschenk an die ungebildeten Eingeborenen ... siehe Australien und die aborigines oder Nord Amerika und die nativ americans.
Bildung ... oder das was die Kolonisatoren darunter verstanden diente der Ausrottung der kulturellen Identität der Kolonilarisierten.
Was nun die Statuen betrifft ... gerade in den USA ... beschäftige dich halt mal mit dem Grund für diese Statuen und dann reden wir weiter.
Was die Sklavenfrage während der Periode der Unabhängigkeit der Kolonien von Groß Britanien betrifft:
https://www.battlefields.org/learn/arti ... ws-slavery
Nur mal so als Denkanstoß.
Ansonsten halte ich deine Argumentation für schlichtweg falsch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:50)

Keine Ahnung. Da, wo ich lebe, sind die Menschen normal und bodenständig.
Bei mir ist es ebenso. Ich habe bislang noch keine Frau kennengelernt, die Gendern nicht als Luxusproblem unserer Zeit ansieht. Ich kenne nur Frauen, die für sich selbst entscheiden können und wollen, wer oder was sie anspricht. Und von einem albernen Sternchen lassen sie sich nichts vorschreiben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:04)

Bei mir ist es ebenso. Ich habe bislang noch keine Frau kennengelernt, die Gendern nicht als Luxusproblem unserer Zeit ansieht. Ich kenne nur Frauen, die für sich selbst entscheiden können und wollen, wer oder was sie anspricht. Und von einem albernen Sternchen lassen sie sich nichts vorschreiben.
Im Grunde erklärt das Sternchen die Frauen für dumm.
Es bedeutet, ihr lieben Frauen seid auch gemeint. Als ob die das nicht von allein wüßten.
Es wird von grundsätzlicher Blödheit ausgegangen.
Mag ja in einigen Ecken stimmen.....
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:01)

Und noch mehr von dem Schwachsinn!
Ist dir eigentlich jemals aufgefallen, dass Pluralformen IMMER weiblich sind?
Und warum ist Löffel genuines Maskulinum, Gabel genuines Femininum und Messer genuines Neutrum?
Etwa weil alle Bezeichnungen "im Deutschen aus dem männlichen abgeleitet sind"?
Welche diskriminierenden Strukturen findest du eigentlich bei den Besteckteilen, die jeweils völlig unterschiedlichen Genuina zugeordnet werden.
Der Kardinalfehler bei DIR und einigen anderen Zeitgenossen besteht darin, zu glauben, das grammatische Geschlecht hätte irgend etwas mit dem biologischen Geschlecht zu tun - hat es nicht, hat es auch nie gehabt!
Also mal ganz ehrlich ... könntest du dich in deinem Sprachgebrauch mal ein bisschen mäßigen ... so als Moderator und so.
Und "Der Löffel", "Die Gabel" und "Das Messer" sind natürlich ausgezeichnete Beispiele für das Verhältnis der Geschlechter in der Deutschen Sprache ... beschreiben sie doch das gesellschaftliche Verhältnis von Mann und Frau so ausgezeichnet :p
Das biologische Geschlecht steht auch nicht zur Diskussion.
Es ist das soziale Geschlecht, das hier angesprochen und hinterfragt wird.
Damit wir mal die Kategorien sauber trennen ... sonst wird das ein bisschen wirr hier.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:01)

.. siehe Australien und die aborigines oder Nord Amerika und die nativ americans.
Bildung ... oder das was die Kolonisatoren darunter verstanden diente der Ausrottung der kulturellen Identität der Kolonilarisierten.
Hogwash sagt man dazu im Englischen!

Bildung ist universales Recht und wenn man Menschen, die weder eine geschriebene Sprache kennen noch Grundkenntnisse von Wissenschaften besitzen die Moeglichkeit gibt durch Bildung sich in der Welt behaupten zu koennen und ihren eigenen Leuten auf vielen Gebieten zu helfen dann hat das nichts mit Ausrottung einer kulturellen Identitaet zu tun. Im Gegenteil es kann durchaus zur Erhaltung und Pflege der kulturellen Idenditaet helfen. Die Alternative ist der Evolution ihren lauf zu lassen .

Was ist besser fuer Kulturpflege. Aborigine die am gesellschaftlichen Leben des Landes teilnehmen, politische Aemter begleiten, als Top Sportler die Kinder in remote communities zu ermuntern etwas aus sich zu machen, als Handwerker, Krankenpfleger usw zu arbeiten oder Aborigine ohne Schulung, ohne soziales Netzwerk und ohne Fuersorge im Bush sich selbst zu ueberlassen?

Mich erschaunt immer wieder wie speziell in Deutschland immer von den edlen Wilden und den boesen Kolonialisten geredet wird.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:10)

Also mal ganz ehrlich ... könntest du dich in deinem Sprachgebrauch mal ein bisschen mäßigen ... so als Moderator und so.
Und "Der Löffel", "Die Gabel" und "Das Messer" sind natürlich ausgezeichnete Beispiele für das Verhältnis der Geschlechter in der Deutschen Sprache ... beschreiben sie doch das gesellschaftliche Verhältnis von Mann und Frau so ausgezeichnet :p
Das biologische Geschlecht steht auch nicht zur Diskussion.
Es ist das soziale Geschlecht, das hier angesprochen und hinterfragt wird.
Damit wir mal die Kategorien sauber trennen ... sonst wird das ein bisschen wirr hier.
Das soziale Geschlecht pickt sich die Rosinen raus. Opfergehabe wenn Pünktchen fehlen, aber Spurt zu Kasse 3, wenn für Kunden geöffnet. :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:27)

Du schläfst halt noch und musst von den guten Rechtgläubigen "erweckt" werden :p
Nett ... :p
Ich habe nicht den Anspruch hier irgend jemanden aufzuwecken.
Ich will nur nicht von deren Geschnarche genervt werden ... um mal in deinem Bild zu bleiben.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 11:40)

Im Deutschen ist das Männliche das dominante Prinzip und die Frage, warum das so ist halte ich für wichtig.
Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:16)

Hogwash sagt man dazu im Englischen!

Bildung ist universales Recht und wenn man Menschen, die weder eine geschriebene Sprache kennen noch Grundkenntnisse von Wissenschaften besitzen die Moeglichkeit gibt durch Bildung sich in der Welt behaupten zu koennen und ihren eigenen Leuten auf vielen Gebieten zu helfen dann hat das nichts mit Ausrottung einer kulturellen Identitaet zu tun. Im Gegenteil es kann durchaus zur Erhaltung und Pflege der kulturellen Idenditaet helfen. Die Alternative ist der Evolution ihren lauf zu lassen .

Was ist besser fuer Kulturpflege. Aborigine die am gesellschaftlichen Leben des Landes teilnehmen, politische Aemter begleiten, als Top Sportler die Kinder in remote communities zu ermuntern etwas aus sich zu machen, als Handwerker, Krankenpfleger usw zu arbeiten oder Aborigine ohne Schulung, ohne soziales Netzwerk und ohne Fuersorge im Bush sich selbst zu ueberlassen?

Mich erschaunt immer wieder wie speziell in Deutschland immer von den edlen Wilden und den boesen Kolonialisten geredet wird.
aber nicht im Zusammenhang mit der Kolonialisierung.
Oder warum verbat man den Gebrauch der eigenen Sprache den Aborigines in Australien ?
Oder geht an dir die Diskussion in Australien über den Umgang der Kolonisatoren mit den Aborigines völlig vorbei ?
Ist keine Glanzleistung auf der man sich was einbilden sollte ... auch wenn ich den Impuls, sein neues Heimatland zu verteidigen schon verstehen kann ... ging mir, als ich in den USA lebte auch so ... geht mir teilweise immer noch so.
Zu deinem letzten Punkt: in Deutschland war das Karl May :D
Wir können auch über JeanJacques Rousseau und sein Menschenbild im Naturzustand reden.
Da gibt es aus heutiger Sicht auch einiges, was noch zu dekonstruieren ist.
Aber es ist richtig: der "Edle Wilde" ist ein rassistisches Stereotyp.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 12. Apr 2021, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Auch Heino entkommt dem Wokismus nicht :D
Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist", der Michael Becker, der Geschäftsführer der Tonhalle, im Gespräch mit der Zeitung. "Mit dem Begriff 'ein deutscher Liederabend' rückt Heino sich in eine ungemütliche Ecke. Der korrekte Terminus für die von ihm gewählten Werke ist 'deutsches Lied'."
Ein "deutscher Liederabend" hingegen bezeichne ein "imaginäres Konzertformat". Man könne verstehen, dass es sich um einen Liederabend für Deutsche handelt. "Hier wäre der Titel 'Heino – ein Liederabend' oder 'Heino singt deutsches Lied' korrekt und unproblematisch."

https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... bend-.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:22)

Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
Der Duden und Regelungen der Rechtschreibung richten sich meines Wissens doch sowieso nach der Quantität? Also wie häufig eine bestimmte Schreibung in einer riesigen Menge von Texten gefunden wird. Von daher spielt man da vermutlich nur bedingt mit. Bzw. es ist gar nicht seine Aufgabe, konsequent Depp und Deppin zu schreiben
Zuletzt geändert von Elmar Brok am Mo 12. Apr 2021, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:22)

Im Türkischen gibt es keine Geschlechter, nicht einmal in den Endungen. Nach Ihrem Sprachverständnis müsste nun dort aufgrund der fehlenden Dominanz des Männlichen in der Sprache vollkommene Gleichberechtigung herrschen. Haben Sie eine Idee, weshalb das nicht funktioniert?

Im Deutschen war das Generische das dominante Prinzip. Woher die drei Geschlechter kommen, wurde m.W. hier schon einmal erklärt, nämlich dass in den indogermanischen Sprachen anfangs zwischen Belebtem (maskulinum) und Unbelebtem (neutrum) unterschieden wurde, später kamen dann die Abstrakta (femininum) hinzu.

Der "Sündenfall Biologisierung" in der Sprache beginnt schon mit dem "in". Aber dem Linkspopulisierenden ist halt die Sprache ein Machtinstrument zur Durchsetzung der ideologischen Einheit. Mit sprachlichen, grammatischen Petitessen kann man sich da nicht aufhalten. Daher resultieren auch solche lustigen Vorstellungen von Dame --> dämlich. Und leider ist der Duden inzwischen so dämlich, dieses Sprachverseuchungsspiel mitzuspielen. Wenn auch nicht konsequent. Es gibt zwar Gast-Gästin, aber nicht Depp-Deppin oder Dödel-Dödelin, dafür Trottel und Trottelin, aber nicht Vollpfosten und Vollpföstin und auch nicht Trotzkopf und Trotzköpfin. So viel angebliche Gleichberechtigung war den Vollpfostenden aus der Redaktion des Dudens wohl doch zu viel.

Wie auch immer: Warum also herrscht in der Türkei keine Gleichberechtigung? Was meinen Sie? Vielleicht sollten die auch biologische Formen einführen, damit man alle sieht?
Ja ... stimmt.
Im Englischen ist das ähnlich und das ändert auch nix an der faktischen Diskriminierung von Frauen im angelsächsischen Raum.
Wie gesagt: ich halte das Gendersternchen als weibliches Anhängsel für keine Lösung.
Ich glaube auch nicht, dass es da eine Lösung gibt.
Aber die Diskussion darüber, auch im Sinne der Bewußtmachung von diskriminierenden Strukturen in der Sprach halte ich für wichtig.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Elmar Brok hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:27)

Der Duden und Regelungen der Rechtschreibung richten sich meines Wissens doch sowieso nach der Quantität? Also wie häufig eine bestimmte Schreibung in einer riesigen Menge von Texten gefunden wird. Von daher spielt man da vermutlich nur bedingt mit.
Der Duden war jedenfalls bisher dafür da, Sprachgebrauch abzubilden, nicht zu dekretieren, was er aber nun tut. Wer sagt denn Trottelin oder Gästin? Wo sind die Texte? Wäre jemals wer auf diese Idee gekommen?

Gibt man "Deppin" (mit "") in Google ein, erzielt das 138.000 Ergebnisse, die "Trottelin" dagegen nur 2.640.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(12 Apr 2021, 12:34)

Der Duden war jedenfalls bisher dafür da, Sprachgebrauch abzubilden, nicht zu dekretieren, was er aber nun tut. Wer sagt denn Trottelin oder Gästin? Wo sind die Texte? Wäre jemals wer auf diese Idee gekommen?

Gibt man "Deppin" (mit "") in Google ein, erzielt das 138.000 Ergebnisse, die "Trottelin" dagegen nur 2.640.
Ja, wenn der Duden nicht den Sprachgebrauch abbildet, muss man sich fragen, wieso dies dann so ist.
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