Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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DarkLightbringer
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Frank A. Meyer findet die Diskussion in Deutschland "sehr deutsch" und "betrüblich", die Diskussion darüber, welche Befindlichkeiten der Maßstab sind.
Das gebe es so in der Schweiz oder in Frankreich nicht.
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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:37)
Ach, und eine Seite davon setzt sich für Rassismus ein? Das war doch die Frage.
Ich habe von der Lautstärke gesprochen und sie bezog sich auf die 15 oder 16 Teilnehmer, die sich am Phantom abreiben, das du in diesem Thread gemalt hast.
Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:37)
Ach so, also doch nicht. Also setzt sich niemand FÜR Rassismus ein. Aber der Gedanke, dass es so wäre, ist für ich viel zu vertraut, als dass du diese Tatsache annimmst - du tust einfach so als wenn es doch so wäre (wohlwissend, dass es nicht so ist). Cool - linke Gehrinakrobatik at its best.
Wenn hier offen für Rassismus geworben wäre, dann hätte ich nicht mitdiskutiert, weil mit solchen keine Diskussion möglich ist. Sobald jemand hier für Rassismus werben sollte, würde hoffentlich die Moderation eingreifen.
Hier wehrt man sich lediglich dagegen, dass welche das Bewusstsein über die schwarzen Kapitel der europäischen Geschichte wachzuhalten versuchen. Warum das geschieht, das kann mehrere Gründe haben.
Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:37)
Ich habe Leute als Rassisten bezeichnet, die sich rassistisch ausdrücken, indem sie Menschen aufgrund ihres Phänotypes pauschalisiert Eigenschaften zuordnen. Wie würdest du das denn bezeichnen?
Dann sprechen wir nicht von den gleichen Leuten, denn die zwei, die ich meinte, haben das Wort Phänotyp nicht verwendet. Wenn du damit die Weißen meinst, dann musst du auch definieren, wen du alles mit dazurechnest.
Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:37)
Gut, dass du es zur Kenntnis genommen hast. :rolleyes:
Ich habe es nicht zur Kenntnis zu nehmen brauchen, weil es deine Unterstellung war.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:39)

Das ist nicht der Punkt. Für die Linkspartei ist der Verlust an Wählern deutlich herausfordernder als ein Applaus von falscher Seite, gegen den sich ausschließlich Wagenknecht wehren muss.

Davon unabhängig spielt die AfD mit der programmatischen Lücke. Das zeigt sich sowohl in einem aktuellen Wahlwerbespot wie auch im älteren "Blau ist das neue Rot"-Slogan.

Wagenknecht selbst appelliert an eigene Parteigenossen, aber auch darüber hinaus in Richtung SPD und Grüne.

https://www.nzz.ch/feuilleton/sahra-wag ... ld.1615149

Anders gesagt, großbürgerliche Marotten sind nicht das, was bei den einfachen Leuten gut ankommt.
Ich habe Sarah Wagenknecht noch nie zitiert, warum sollte ich mich jetzt mit ihr befassen? Das sollen diejenigen tun, die Wagenknecht für ihre Ziele brauchen und solche gibt es anscheinend in unterschiedlichen politischen Lagern. Von der NZZ beispielsweise.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:05)
Ich habe von der Lautstärke gesprochen und sie bezog sich auf die 15 oder 16 Teilnehmer, die sich am Phantom abreiben, das du in diesem Thread gemalt hast.
Vergiss es. Das ist kein Phantom. Nimm zur Kenntnis, dass diese Bewegung existiert. Alles andere ist lächerlich.
Wenn hier offen für Rassismus geworben wäre, dann hätte ich nicht mitdiskutiert, weil mit solchen keine Diskussion möglich ist. Sobald jemand hier für Rassismus werben sollte, würde hoffentlich die Moderation eingreifen.
Hier wehrt man sich lediglich dagegen, dass welche das Bewusstsein über die schwarzen Kapitel der europäischen Geschichte wachzuhalten versuchen. Warum das geschieht, das kann mehrere Gründe haben.
Nächste Nebelkerze. Niemand versucht die Sklaverein schönzureden. Aber dein armseliger Versuch Skaverei als Erfindung und Ausschließliches Mittel der Europäer - bzw. "Weißen" - darzustellen, sind halt an der Realität gescheitert. Du solltest das mannhaft eingestehen, anstatt weiter mit Dreck zu schmeißen.
Dann sprechen wir nicht von den gleichen Leuten, denn die zwei, die ich meinte, haben das Wort Phänotyp nicht verwendet. Wenn du damit die Weißen meinst, dann musst du auch definieren, wen du alles mit dazurechnest.
Ach so, wenn also jemand "der N***r stinkt" sagen würde, dann wäre er kein Rassist, weil er das Wort "Phänotyp" dabei nicht verwendet hat, und auch keine Definition des Begriffes "N***r" mitgeliefert hat. Tja, man lernt nie aus :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Darkfire »

tarkomed hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:21)
Was Frau Wagenknecht angeht, ist es mir auch aufgefallen, dass sie aus unerwarteter Richtung Applaus bekommt,
Ein wunderschönes Beispiel für das Woke Vorgehen.

Du kommst mit den Fakten nicht klar und versuchst sie mal so eben zu canceln indem du das bringst
"dass sie aus unerwarteter Richtung Applaus bekommt,"

Keine sachliche Auseinandersetzung, lediglich ein Hinweis darauf das man Nazi sein muss wenn man ihre Argumente richtig findet.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:31)

Ich habe Sarah Wagenknecht noch nie zitiert, warum sollte ich mich jetzt mit ihr befassen? Das sollen diejenigen tun, die Wagenknecht für ihre Ziele brauchen und solche gibt es anscheinend in unterschiedlichen politischen Lagern. Von der NZZ beispielsweise.
Es gibt viele Blätter, für die eine Politikerin wie Wagenknecht keine persona non grata ist. Sie berichten halt, mehr nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:31)

Ich habe Sarah Wagenknecht noch nie zitiert, warum sollte ich mich jetzt mit ihr befassen? Das sollen diejenigen tun, die Wagenknecht für ihre Ziele brauchen und solche gibt es anscheinend in unterschiedlichen politischen Lagern. Von der NZZ beispielsweise.
...und in der taz.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Nun sollen die Generäle an die Reihe kommen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... -generaele
Ein leidiges Thema, wieder neu angepackt, weg mit den militanten preußischen Straßennamen,
nicht etwa ein Wunsch der Bewohner dieser Gegenden, sondern ein Wunsch des Bezirksparlaments,
eigenartig.
Auch hier könnte man die betroffenen Bürger befragen, aber man macht es nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:44)

Wen meinst du denn damit?

Hast du mich nun als Rechtsextremisten oder als Identitäten bezeichnet, und wie willst du das sachlich begründen, ohne dass es eine Beleidigung wäre (weil sachlich gerechtfertigt)?

Zur Erinnerung - Rechtsextremisten sehen sich in einem militanten Kampf gegen die FDGO. Identitäre fordern Sonderrechte für bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Wer soll das hier sein?
Tja… es ist doch immer so, wer sich den Schuh anzieht, dem passt er auch :D
eine Alternative wäre selbstverständlich, dass der Schuh zu klein ist: dann hinterlässt der Versuch sich den Schuh anzuziehen, schmerzhafte Schwielen an dem Füßchen… oder die Schuhe - ja in zu große Fußstapfen treten - sind zu groß, dann könnte man glattweg als Clown im Zirkus auftreten.

Diese ganzen Ausführungen des sehr verehrten Foristen Skeptiker, müssen also mit einiger Skepsis zur Kenntnis genommen und entsprechend mit größter Vorsicht betrachtet werden; skeptisch ist hier das Verständnis der deutschen Sprache zu betrachten; vor allen die Unverständnis des Plurals und Singulars. Skeptisch ist nicht der Versuch anzusehen, hier auf einer scheinbar rechtskonservativen, nur scheinbar bürgerlichen wokeness zumachen.

Es bringt dem Skeptiker also rein gar nichts, sich den Schuh anzuziehen; versuche also jemand anderen den Schuh aufzupumpen.
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Kevin Schildbürger
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

franzmannzini hat geschrieben: Nun sollen die Generäle an die Reihe kommen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... -generaele
Ein leidiges Thema, wieder neu angepackt, weg mit den militanten preußischen Straßennamen,
nicht etwa ein Wunsch der Bewohner dieser Gegenden, sondern ein Wunsch des Bezirksparlaments,
eigenartig.
Auch hier könnte man die betroffenen Bürger befragen, aber man macht es nicht.
das ist ja ma echt wieder bullshit bingo.
da müssen ja neue schilder gedruckt werden, die leute müssen die ausweise umschreiben lassen, bei amazon müssen die andere straßennamen eingeben.
so kann das nicht gehen. jetzt werden dann generäle durch woke Leute ersetzt und wenn dann irgendwann wieder Faschisten in Deutsch*land regieren,
geht der ganze Zauber wieder los und die woke Namen müssen weg. Nee, das ist keine Lösung.
Vielleicht sollte man Straßen einfach nur numerien.
PLZ Straßennummer Hausnummer fertig, dann kann jeder noch seine Straße einfach so nennen wie jeder will optional.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
franzmannzini

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:33)

das ist ja ma echt wieder bullshit bingo.
da müssen ja neue schilder gedruckt werden, die leute müssen die ausweise umschreiben lassen, bei amazon müssen die andere straßennamen eingeben.
so kann das nicht gehen. jetzt werden dann generäle durch woke Leute ersetzt und wenn dann irgendwann wieder Faschisten in Deutsch*land regieren,
geht der ganze Zauber wieder los und die woke Namen müssen weg. Nee, das ist keine Lösung.
Vielleicht sollte man Straßen einfach nur numerien.
PLZ Straßennummer Hausnummer fertig, dann kann jeder noch seine Straße einfach so nennen wie jeder will optional.
Von mir aus kann man gerne Straßen umbenennen, jedoch sollte der Veranlasser jegliche Kosten tragen, die mit der Umbenennung einher gehen.
Gerade auch für Unternehmen ist es häufig sehr kostenintensiv, wenn sich der Straßenname ändert.
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conscience
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:38)

Von mir aus kann man gerne Straßen umbenennen, jedoch sollte der Veranlasser jegliche Kosten tragen, die mit der Umbenennung einher gehen.
Gerade auch für Unternehmen ist es häufig sehr kostenintensiv, wenn sich der Straßenname ändert.
Es kommt auf den Einzelfall an.

Aber wenn jemand - sagen wir beispielsweise einmal - die Steubenstrasse oder von-Clausewitz-Str. umbenennen will, dann wäre das für mich der Casus Belli.

BTW
Niemand braucht eine General Dietl Kaserne
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Zweifeler
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:47)

Nun sollen die Generäle an die Reihe kommen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... -generaele
Ein leidiges Thema, wieder neu angepackt, weg mit den militanten preußischen Straßennamen,
nicht etwa ein Wunsch der Bewohner dieser Gegenden, sondern ein Wunsch des Bezirksparlaments,
eigenartig.
Auch hier könnte man die betroffenen Bürger befragen, aber man macht es nicht.

Er gibt zu bedenken, dass es gar keinen Wunsch in der Bevölkerung gäbe, Preußen-Generäle aus den Straßenschildern zu streichen. Außerdem sei nicht verständlich, warum sich die Grünen ausgerechnet an diesen Generälen „abarbeiten“, die sämtlich in den Befreiungskriegen gegen Napoleons Besatzung die Heere geführt haben.
Positiv besetzte deutsche Militärs? Nein das geht nicht, Nationalismus muss raus aus den Köpfen. Zum glück ist das Berlin, in meiner Stadt stehen die Denkmäler unserer Helden noch :) Getreu dem Motto, hätte Arminius nicht die Römer betrogen, wären wir nicht deutsch geblieben. Sonst hätten wir solche wichtigen Themen ja garnicht.
Zuletzt geändert von Zweifeler am Sa 18. Sep 2021, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Meyn Geduld hat Ursach
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:43)
Es kommt auf den Einzelfall an.
...
Warum, es kostet in jedem Fall Geld und es bringt keins ein.
Und wie immer soll der Bürger oder auch der Geschäftsmann die Kosten dafür tragen, entweder direkt, oder
auch indirekt.
Wer stört sich denn an Yorkstraße ?
franzmannzini

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Zweifeler hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:47)

Positiv besetzte deutsche Militärs? Nein das geht nicht, Nationalismus muss raus aus den Köpfen. Zum glück ist das Berlin, in meiner Stadt stehen die Denkmäler unserer Helden noch :) Getreu dem Motto, hätte Arminius die Römer betrogen, wären wir nicht deutsch geblieben. Sonst hätten wir solche wichtigen Themen ja garnicht.
Eben, es gibt tausend wichtigere Sachen in Berlin zu tun, und dies bei knapper Kasse, aber man konzentriert sich auf Populismus,
für wen eigentlich ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:50)


Wer stört sich denn an Yorkstraße ?
Linke, Grüne und die SPD.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

:p
franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:50)
[…]
Wer stört sich denn an Yorkstraße ?

Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
franzmannzini

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Zweifeler hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:53)

Linke, Grüne und die SPD.
Aber nicht daran, daß die Yorkstraße seit Jahren ein Verkehrshindernis ist.
Der Berliner sagt sich: Oh Yorckbrücken, fahr da nicht lang, von vielen hat man nie wieder etwas gehört! :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Gehen wir doch zum Beschluss über:
DS/1154/V – Entmilitarisierung des öffentlichen Raums hat geschrieben:Die Straßen und Plätze des sogenannten Generalszuges sowie weitere Straßen und Plätze in dessen direkter Umgebung wurden durch Kabinettsorder vom 9. Juli 1864 zum Gedenken an Schlachten und bedeutende Militärs der Befreiungskriege von 1813-1815 gegen Napoleon I anlässlich des 50ten Jahrestages nach diesen benannt.
Mehr als 200 Jahre nach diesen Kriegen, 150 Jahre nach der Benennung nach Akteuren und Schlachten stellt sich vor dem Hintergrund der europäischen Einigung und insbesondere der im Rahmen dieses friedensstiftenden Prozesses entstandenen tiefen Partnerschaft zwischen den ehemaligen „Erbfeinden“ Frankreich und Deutschland die Frage, ob die Benennung von Plätzen und Straßen insbesondere des sogenannten Generalszuges und dessen Umfeld in Kreuzberg nach Militärs, Generälen und Schlachten der sogenannten Befreiungskriege gegen Napoleon heute noch als angebracht betrachtet werden kann. Andererseits haben sich in den mehr als 150 Jahren, in denen diese Straßen und Plätze diese Namen tragen, Geschichte und Geschichten um und über diese Namen geschrieben, die vielleicht untrennbar mit diesen verbunden sind und durch potentielle Umbenennungen ihren Bezug verlieren würden.

Vor dem Hintergrund, dass es immer wieder Initiativen von einzelnen Anwohner*innen oder Gruppen gibt, die eine Umbenennung einzelner nach Militärs, Generälen und Schlachten benannter Straßen und Plätze fordern, scheint es an der Zeit, hier von Seiten des Bezirks ein Format zu entwickeln und anzubieten, in dem den Anwohner*innen und Bürger*innen eine Möglichkeit geboten wird, diese Fragen einmal grundsätzlich zu diskutieren.
Meyn Geduld hat Ursach
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:55)

:p


Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
JEDE Person. Irgendetwas wird man immer im zeitlichen Kontext finden, was irgendwem übel aufstößt. Nach Woke-Logik muss sich nur jemand verletzt fühlen, damit es als verletzend eingestuft wird.

Dann braucht man auch garkeine Personen mehr für Straßennamen verwenden. Auch bei manchen Blumen wäre ich mir da nicht sicher (Kornblumenstraße :x ). Vielleicht landen wir dann bei der Nummerierung von Straßen. Dann gleicht unsere Adresse irgendwann einer IP :rolleyes:
franzmannzini

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:55)

:p


Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
Die Stimmen der Toten ?
Wann kommt Wagner selbst dran ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Ist sicher nur ein Zufall aber:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5074608
https://gruene-xhain.de/ds-1154-v-entmi ... hen-raums/

Klar das man da nur rechts sein kann um sowas zu erkennen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:47)

Nun sollen die Generäle an die Reihe kommen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... -generaele
Ein leidiges Thema, wieder neu angepackt, weg mit den militanten preußischen Straßennamen,
nicht etwa ein Wunsch der Bewohner dieser Gegenden, sondern ein Wunsch des Bezirksparlaments,
eigenartig.
Auch hier könnte man die betroffenen Bürger befragen, aber man macht es nicht.
Das ist ein einfacher Weg, um Geschichte sang- und klanglos verschwinden zu lassen, statt sie zur Kenntnis zu nehmen und sich mit ihr zu beschäftigen.
Wie ein Befragter im Artikel meint, die Namen stehen für Krieg und Krieg ist schrecklich. Also weg mit den Namen ungeachtet der geschichtlichen Zusammenhänge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:55)

:p


Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
Eines Tages werden Sie am Ende der beliebig erweiterbaren Liste erschrocken Ihren Namen finden, nur weil Sie sich mit Ihrem Nachbarn über die Farbe des trennenden Gartenzaunes gestritten haben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:44)

Wen meinst du denn damit?
Alle, die nicht linksextrem sind :p
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:16)

Eines Tages werden Sie am Ende der beliebig erweiterbaren Liste erschrocken Ihren Namen finden, nur weil Sie sich mit Ihrem Nachbarn über die Farbe des trennenden Gartenzaunes gestritten haben.
Früher habe ich mich immer gefragt, wie man so dämlich sein kann, der Sphinx die Nase abzuschlagen.
Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr. Es braucht nur eine Generation von Schwachköpfen, und die gibt es offenbar häufiger als man glauben mag.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:58)

Früher habe ich mich immer gefragt, wie man so dämlich sein kann, der Sphinx die Nase abzuschlagen.
Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr. Es braucht nur eine Generation von Schwachköpfen, und die gibt es offenbar häufiger als man glauben mag.
Was das Vergangene repräsentiert, soll vernichtet werden

Das Rauben von Identität

„Es beginnt in dem Moment, wo kulturelle Denkmäler, Kunstwerke, für die Identifikation von Gemeinschaften eine Bedeutung haben“, sagt er. Bei der Implementierung von neuen Herrschaftsverhältnissen sei es immer auch darum gegangen, „all das, was das Vergangene repräsentiert, zu vernichten“ – um das „Rauben von Identität“.

So gibt es für die Zerstörung von Kultur machtpolitische, ideologische und religiöse Gründe. Und wirtschaftliche: Eine Konstante sei auch, dass es dabei immer wieder um „Vermögensumverteilung“ gehe, so der Archäologe.
Quelle

Da ging es noch um den IS, finde ich aber irgendwie treffend.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)
Vergiss es. Das ist kein Phantom. Nimm zur Kenntnis, dass diese Bewegung existiert. Alles andere ist lächerlich.

Nächste Nebelkerze. Niemand versucht die Sklaverein schönzureden. Aber dein armseliger Versuch Skaverei als Erfindung und Ausschließliches Mittel der Europäer - bzw. "Weißen" - darzustellen, sind halt an der Realität gescheitert. Du solltest das mannhaft eingestehen, anstatt weiter mit Dreck zu schmeißen.
Jetzt wird es mir langsam zu bunt. Worum geht es dir eigentlich in diesem Thread? Meine Position ist klar definiert: ich setze mich gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein. Definiere du jetzt deine Position.
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff und fängt beim Einzeller an, geht über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen weiter und bezieht sich auf das Individuum.
Was bezweckst du damit eigentlich? Willst du die Menschen neu gruppieren, um sie mit Vorurteilen zu überschütten? Berichte, die sich auf solche Einordnungen beziehen, sind kaum zu finden. Im bpb finde ich 26 Treffer zum Stichwort Phänotyp. Such dir den passenden aus, ich finde keinen brauchbaren.
Wenn ich durch die Fußgängerzone gehe, sehe ich die unterschiedlichsten Menschen um mich herum. Ich kann und will sie nicht irgendwie einordnen, denn ich kann nur falsch liegen. Versuchst du das? Und zu welchem Ergebnis kommst du?
Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)
Ach so, wenn also jemand "der N***r stinkt" sagen würde, dann wäre er kein Rassist, weil er das Wort "Phänotyp" dabei nicht verwendet hat, und auch keine Definition des Begriffes "N***r" mitgeliefert hat. Tja, man lernt nie aus :rolleyes:
Verdrehe nicht meine Aussagen schon wieder, das funktioniert nicht! Du hast mich und Selina als Rassisten diffamiert, weil wir aus deiner Sicht die Weißen rassistisch beleidigt haben sollen. Es sind nicht „die Weißen“ auf die ich mich zumindest bezogen habe, sondern auf Weiße, die sich für etwas Besseres halten, allein wegen ihrer Hautfarbe, vermutlich weil sie persönlich nicht anderes zu bieten haben. Ich bezog mich auf die Rassisten unter den Weißen, auf die von heute und in der Geschichte und das ist kein Rassismus meinerseits, sondern der Hinweis auf den weiterhin vorhandenen Rassismus.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:36)

Alle, die nicht linksextrem sind :p
Bravo Sie haben den Plural verstanden :thumbup:


Ich wünsche ihnen noch was und Grüße Sie
C.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Darkfire hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:38)

Ein wunderschönes Beispiel für das Woke Vorgehen.

Du kommst mit den Fakten nicht klar und versuchst sie mal so eben zu canceln indem du das bringst
"dass sie aus unerwarteter Richtung Applaus bekommt,"

Keine sachliche Auseinandersetzung, lediglich ein Hinweis darauf das man Nazi sein muss wenn man ihre Argumente richtig findet.
Hast du kein besseres Argument als alles auf woke zu schieben?
Frau Wagenknecht war eine Parteifunktionärin der Linken und jetzt gibt sie sich so, dass sie von rechts Applaus bekommt und schreibt Bücher, die fast ausschließlich als Argumentationshilfe von den Rechten genutzt werden. Wenn ich also dabei nicht mitmache, dann nur, weil ich nicht rechts genug bin, kapiert? Also nix mit woke!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:58)

Es gibt viele Blätter, für die eine Politikerin wie Wagenknecht keine persona non grata ist. Sie berichten halt, mehr nicht.
Ich habe doch nicht behauptet, Frau Wagenknecht wäre eine persona non grata. Sie ist für mich kein Thema. Sollen sie alldiejenigen zitieren, die sie als Argumentationshilfe brauchen, ich brauche sie nicht.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:33)
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff […]

Der Begriff Phänotyp wurde eingeführt, um den Diskurs in eine den Rassisten genehme Richtung zu lenken

Hinter dem Begriff Phänotyp steckt die Vorstellung, dass eine junge weiße Frau, die zum ersten male Geschlechtsverkehr hatte, alle ihre Nachkommen von dem ersten männlichen Sexualpartner "geprägt" werden. Und da sind beispielsweise Schwarzafrikaner unerwünscht, denn dann wären nämlich die weißen Kinder der Frau ein "biologisch-charakterliche" Konstruktion ihres ersten Sexualpartner.

Wie man sieht hat Aberglauben Folgen !!
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DarkLightbringer
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:53)

Ich habe doch nicht behauptet, Frau Wagenknecht wäre eine persona non grata. Sie ist für mich kein Thema. Sollen sie alldiejenigen zitieren, die sie als Argumentationshilfe brauchen, ich brauche sie nicht.
Es mag sein, dass es in Deutschland nicht allzu viele Kritiker von links gibt und Fourest lässt sich schon allein deshalb überblättern, weil sie nur in Frankreich bekannt ist.
Dann blieben noch Wolfgang Thierse (SPD) oder diverse liberale Kritiker, die sich mit der Identitätspolitik auseinandersetzen.
Lässt sich aber vermutlich auch ausklammern, wenn man muss. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:33)
Jetzt wird es mir langsam zu bunt. Worum geht es dir eigentlich in diesem Thread? Meine Position ist klar definiert: ich setze mich gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein. Definiere du jetzt deine Position.
Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff und fängt beim Einzeller an, geht über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen weiter und bezieht sich auf das Individuum.
Was bezweckst du damit eigentlich? Willst du die Menschen neu gruppieren, um sie mit Vorurteilen zu überschütten?
Ganz großes Kino :thumbup:
Die ganze Zeit trete ich dafür ein, dass man alle Menschen GLEICH behandeln soll, und nun kommst du, als Vertreter der Theorie die "Weißen" hätten Rassismus erfunden, und erzählst mir ICH würde Phänotypen (Weiß = Phänotyp) in die Diskussion einführen.

Gut, dass die Mitleser nicht alle doof sind. Die erkennen ja den Unsinn, den du hier verzapfst - außer conscience natürlich :rolleyes:
Berichte, die sich auf solche Einordnungen beziehen, sind kaum zu finden. Im bpb finde ich 26 Treffer zum Stichwort Phänotyp. Such dir den passenden aus, ich finde keinen brauchbaren.
Wenn ich durch die Fußgängerzone gehe, sehe ich die unterschiedlichsten Menschen um mich herum. Ich kann und will sie nicht irgendwie einordnen, denn ich kann nur falsch liegen. Versuchst du das? Und zu welchem Ergebnis kommst du?
Ach so, dann gibt es keine Weißen? Supi, dann hat sich ja die Diskussion um "deren" Rassismus erledigt. Oder wie soll ich das verstehen?
Verdrehe nicht meine Aussagen schon wieder, das funktioniert nicht! Du hast mich und Selina als Rassisten diffamiert, weil wir aus deiner Sicht die Weißen rassistisch beleidigt haben sollen.
Nein, ich habe euch als Rassisten bezeichnet, weil ihr aufgrund des Phänotyps (= Weiße) eine pauschalisierte Abwertung von Personen durchführt. Das ist die Definition von Rassismus.
Es sind nicht „die Weißen“ auf die ich mich zumindest bezogen habe, sondern auf Weiße, die sich für etwas Besseres halten, allein wegen ihrer Hautfarbe, vermutlich weil sie persönlich nicht anderes zu bieten haben. Ich bezog mich auf die Rassisten unter den Weißen, auf die von heute und in der Geschichte und das ist kein Rassismus meinerseits, sondern der Hinweis auf den weiterhin vorhandenen Rassismus.
Aaaaaaach, das ist ja nun neu. Auf einmal sind es nicht mehr DIE WEISSEN, sondern nur die Rassisten unter den Weißen. Coole Sache. Sollen doch die Mitleser beurteilen ob das ein tauglicher Versuch ist sich rauszuwinden. Ich finde deine Aneinanderreihung absichtlicher Missverständnisse langweilig und niveaulos. Damit kannst du nur conscience beeindrucken - dir sei es gegönnt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Zweifeler hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:25)
Quelle

Da ging es noch um den IS, finde ich aber irgendwie treffend.
Die Wokies sind natürlich nicht der IS, aber leider steckt tief innen drin ein totalitaristischer Ansatz, der bei beiden gleich ist. Am Ende muss die Welt von allem Ideologiefremden gereinigt werden. Nichts darf den Anhänger der Ideologie betrüben - auch geschichtliche Reflektionen haben sich dem unterzuordnen.

Widerliche Geisteshaltung - aber das kommt heraus, wenn man nicht versteht, dass ein Safe Space kein Minderheitenparadies, sondern eine Gesellschaftshölle ist. Dort, wo man den Diskurs der Gefühlswelt Einzelner unterordnet, macht man sich zum Sklaven einer Unzahl kleiner Diktatoren. Das Ergebnis ist Tugendterror, den wir aktuell nur erst im Angangsstadium sehen. Nie war es wichtige den Anfängen energisch entgegenzutreten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:04)

Es mag sein, dass es in Deutschland nicht allzu viele Kritiker von links gibt und Fourest lässt sich schon allein deshalb überblättern, weil sie nur in Frankreich bekannt ist.
Dann blieben noch Wolfgang Thierse (SPD) oder diverse liberale Kritiker, die sich mit der Identitätspolitik auseinandersetzen.
Lässt sich aber vermutlich auch ausklammern, wenn man muss. ;)
Schön. Und was hat das mit mir zu tun? Warum hat das mich zu interessieren? Das beweist nur, dass es im linken Spektrum unterschiedliche Strömungen gibt und das gilt auch für die Partei Die Linke, wie für jede andere Partei. Maaßen stellt für die CDU ein ähnliches Problem dar, Gauland war mal in der CDU und Sarrazin war auch mal SPD-Politiker. So what.
Was Wolfgang Thierse angeht, du wirst wohl nicht das hier meinen? Das ist aus meiner Sicht unverfänglich.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Die inakzeptablen Mittel hast du eingesetzt, mein Lieber!!!
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ganz großes Kino :thumbup:
Die ganze Zeit trete ich dafür ein, dass man alle Menschen GLEICH behandeln soll, und nun kommst du, als Vertreter der Theorie die "Weißen" hätten Rassismus erfunden, und erzählst mir ICH würde Phänotypen (Weiß = Phänotyp) in die Diskussion einführen.

Gut, dass die Mitleser nicht alle doof sind. Die erkennen ja den Unsinn, den du hier verzapfst - außer conscience natürlich :rolleyes:
Wenn es so wäre, wie du jetzt plötzlich behauptest, dann wäre unsere bisherige Diskussion nicht so bipolar verlaufen!
Wer hat denn den Begriff Phänotyp plötzlich in die Diskussion eingebracht? Das warst doch du oder nicht? Und jetzt kommst du mit der Behauptung daher, dass alle Menschen gleich wären aus deiner Sicht. Wie sollen sie denn gleich sein, wenn du sie in Phänotypen einteilst?
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ach so, dann gibt es keine Weißen? Supi, dann hat sich ja die Diskussion um "deren" Rassismus erledigt. Oder wie soll ich das verstehen?
Versuch nicht, dich herum zu winden. Ich habe dich gefragt, wen alles du zu den Weißen dazuzählst. Ich warte auf deine Antwort.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Nein, ich habe euch als Rassisten bezeichnet, weil ihr aufgrund des Phänotyps (= Weiße) eine pauschalisierte Abwertung von Personen durchführt. Das ist die Definition von Rassismus.
Es gibt keine Formel Phänotyp=Weiße. Das ist deine Erfindung. Man wertet auch keine Personen ab, indem man an die Geschichte Europas erinnert.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Aaaaaaach, das ist ja nun neu. Auf einmal sind es nicht mehr DIE WEISSEN, sondern nur die Rassisten unter den Weißen. Coole Sache. Sollen doch die Mitleser beurteilen ob das ein tauglicher Versuch ist sich rauszuwinden. Ich finde deine Aneinanderreihung absichtlicher Missverständnisse langweilig und niveaulos. Damit kannst du nur conscience beeindrucken - dir sei es gegönnt.
Nein, es ist nicht neu, meine Beiträge sind noch da. Wenn du sie verdrängst oder verdrehst, weil das zu deinen Diskussionsstill gehört, muss ich nicht dafür geradestehen!
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:52)

Schön. Und was hat das mit mir zu tun? Warum hat das mich zu interessieren? Das beweist nur, dass es im linken Spektrum unterschiedliche Strömungen gibt und das gilt auch für die Partei Die Linke, wie für jede andere Partei. Maaßen stellt für die CDU ein ähnliches Problem dar, Gauland war mal in der CDU und Sarrazin war auch mal SPD-Politiker. So what.
Was Wolfgang Thierse angeht, du wirst wohl nicht das hier meinen? Das ist aus meiner Sicht unverfänglich.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/
Na also, dann haben wir ja schon mal eine Schrift gefunden, die wir gemeinsam als lesbar wahrnehmen.
Diplomaten würden das als einen großartigen Erfolg bewerten. ;)

Thierses unverfänglicher Text fabuliert schon auch den einen oder anderen kritischen Ansatz.
Beispiel:
Menschen, die andere, abweichende Ansichten haben und die eine andere als die verordnete Sprache benutzen, aus dem offenen Diskurs in den Medien oder aus der Universität auszuschließen, das kann ich weder für links noch für demokratische politische Kultur halten.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/

Unverfänglich? Ein gewisses Raunen gab es schon, gleichwohl hat man die Exkommunikation tunlichst vermieden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)

Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Um zurück zum Ausgangsthema zu kommen: Im Zusammenhang mit der Gleichsetzung von Wokeness/Woke-Bewegung mit linker Identitätspolitik, habe ich einen recht interessanten Artikel gefunden - von einer Gruppierung, die definitiv nicht im Verdacht steht, zum rechten bzw neurechten politichen Spektrum zu gehören.

"Daher soll hier in ideologiekritischer Absicht ein Blick auf konstitutive Grundpositionen einer Identitätslinken geworfen werden. Um aber keine Fehldeutungen aufkommen zu lassen, sei bereits am Beginn der Erörterung klargestellt: Es geht nicht um die Delegitimierung eines Engagements für Minderheiten, sondern um die Kritik von damit einhergehenden Positionen. Die Bejahung von allgemeinen Menschenrechten gilt hierbei als konstitutive Norm. Wenn diese aber angesichts von Gegebenheiten in der Mehrheitskultur eingefordert und angesichts von Gegebenheiten in einer Minderheitskultur ignoriert werden, dann ist nicht nur von beschränkter Glaubwürdigkeit, sondern von grundlegender Widersprüchlichkeit auszugehen. ...
Indessen stellt sich die berechtigte Frage, ob Gleichheit für die gemeinte Identitätslinke überhaupt zum konstitutiven Selbstverständnis gehört.
Demgegenüber richtet sich der Blick der gemeinten Identitätslinken auf bestimmte Minderheiten, sollen sie doch eine höhere Anerkennung in einer als diskriminierend geltenden Mehrheitsgesellschaft erfahren. ...
Darüber hinaus gibt es besondere Alleinstellungsmerkmale einer Identitätslinken, die insbesondere auf diverse Kollektivbildungen im eigenen Selbstverständnis verweisen. Hierbei kommt individuellem Agieren nur eine geringe Bedeutung zu, entscheidend ist demgegenüber die Gruppenzugehörigkeit mit den jeweiligen Normen. Zugespitzt bedeutet dies, dass eine angeblich dominante Mehrheitskultur objektiv diskriminiert, während demgegenüber eine davon betroffene Minderheitenkultur um ihrer selbst willen verteidigt werden soll.
Die damit angesprochenen Besonderheiten der Identitätslinken ergeben sich aus der folgenden Kritik: Es würde eine strukturelle Benachteiligung von Minderheitenangehörigen geben, wobei konkrete Handlungen von Individuen aus der Mehrheitsgesellschaft gar nicht vorgenommen werden müssen. So bestehe eine Benachteiligung von Schwarzen, die sich durch die Dominanz von Weißen bedingt sei. Dazu fehle es indessen an Aufmerksamkeit, würden doch solche Diskriminierungsformen verdrängt. Das Bewusstsein von einer „kritischen Weißheit“ sei notwendig. Es käme auch zu „kulturellen Aneignungen“, wobei Angehörige der Mehrheitskultur aus der Minderheitskultur bestimmte Spezifika übernehmen würden.
Und dann dürften Identitätsmerkmale aus einer Minderheitenkultur nicht hinterfragt werden, würde dabei doch ein diskriminierender, weil überlegener Standpunkt eingenommen. Auch Einwände gegen das Kopftuch bei Musliminnen gelten dann als verwerflich.
Es wird darüber hinaus die Auffassung vertreten, dass antiaufklärerische Dimensionen zu erkennen sind. Und dann können auch bestimmte Annahmen der Identitätslinken als problematisch gelten, wenn deren formalen Inhalte in einem verallgemeinerten Sinne weiter gedacht werden. Dabei offenbaren sich Gemeinsamkeiten von Identitätslinker und Identitätsrechter in einem strukturellen Sinne.
Quelle


Aus dieser - doch recht umfangreichen - Zusammenfassung werden 10 Kritikpunkte formuliert, die ausführlich in der verlinkten Quelle nachgelesen werden können:

Erstens kann man die Ausrichtung an einem antiindividualistischen Kollektivismus feststellen.
Zweitens besteht ein damit einhergehender Essentialismus in der Gruppenwahrnehmung.
Drittens geht mit derartigen Auffassungen ein Bedeutungsanstieg ethnischer Zugehörigkeit einher.
Viertens lässt sich eine Renaissance pauschaler Zerrbilder konstatieren.
Fünftens lässt sich ein Abschied von der intersubjektiven Überprüfbarkeit wahrnehmen.
Sechstens lässt sich ein Kulturrelativismus mit antiuniversellem Wertefundament ausmachen.
Siebtens ergeben sich daraus als Konsequenzen menschenrechtsrelativistische Vorstellungen.
Achtens hätte man es mit folgenreichen Separierungstendenzen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu tun.
Neuntes lässt sich immer wieder eine Verzerrung der historischen Wirklichkeit ausmachen.
Und zehntens kann man immer wieder die Nutzung politischer Unterstellungen konstatieren.


Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)

[/i]

Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
Ach wie köstlich, da wird der Held und Vorstand der Bewegung Aufstehen, auf die hier auch der eine oder die andere gesetzt hat, sich der Neuen Rechten zurechnen lassen müssen. Denn bekanntlich ist Wokeness ja eine Erfindung dieser Truppen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Linke und rechte Identitätspolitik funktioniert am besten mit dem linearen Weltbild. Demnach gibt es zwei Enden, gut und böse, wenn man so will, und alles dazwischen ist dem einen oder anderen Ende näher, wohingegen die exakte Mitte dann quasi neutral ist.
Anders sieht es aus, wenn man von der Krümmung des politischen Raumes ausgeht, auch als Hufeisenmodell bekannt.
Dann nämlich kommen die beiden Endpunkte einander gefährlich nahe, während die relativ breite Mitte den größeren Abstand einnimmt und die exakte Mitte den größtmöglichen Abstand.
Daraus erhellt sich, weshalb die Verfechter der Endpunkte das Linearmodell deutlich bevorzugen. Meistens kategorisch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:37)
Ach wie köstlich, da wird der Held und Vorstand der Bewegung Aufstehen, auf die hier auch der eine oder die andere gesetzt hat, sich der Neuen Rechten zurechnen lassen müssen. Denn bekanntlich ist Wokeness ja eine Erfindung dieser Truppen.
Stegemann ist diesbezüglich schon häufiger "auffällig" geworden. Es ist kein Zufall, dass Wagenknecht und er dieses Projekt zusammen aufgesetzt haben. Er hat meinen hohen Respekt, weil er, wie auch Wagenknecht, erkennt, welches Monster die politische Linke da aus der Büchse kommen lässt.

Stegemann schreibt zudem sehr treffend - ich könnte jedes Wort unterstreichen. Es ist zu hoffen, dass mehr und mehr Linke auch verstehen, was beide zu sagen haben.

Leider wird dieses Wokeness-Gespenst von denen am Leben erhalten, die wie Selina und Tarkomed voll auf Motivation und Unterstellung fokussieren. Ist die Motivation in Ordnung, dann ist jedes Mittel erlaubt. Werden die Mittel kritisiert, dann handelt es sich um einen Feind (nicht Gegner), weil Motivation für Kritik, immer nur in der Feindschaft zum Ziel liegen kann.

Es wird großen gesellschaftlichen Schaden geben, wenn Leute mit dieser Geisteshaltung eine gewisse Machtschwelle und öffentliche Akzeptanz überschreiten. Dann sind tatsächlich universelle Werte wie der Gleichheitsgrundsatz in Gefahr, und es hängt alleine von der gegenwärtigen Macht ab, wer sich in der Gesellschaft einen Vorteil verschaffen kann - anstatt dass genau diese Situation geächtet ist, und die Menschen nach gleichen Chancen streben.

Aber auch eine Opferdiktatur ist nur eine Diktatur - das war noch nie anders.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)
Vollzitat
Ja, das beschreibt es wieder mal sehr schön.

Aber sicher wird sich irgendein Vertreter dieses "Flügels" der Grünen finden, dessen Nachbar einen Cousin hat, der vor 15 Jahren mal im Scherz "Neger" gesagt hat. Damit ist natürlich alles das ein rechtes Machwerk und die Leute am besten aus der Partei auszuschließen.

Du weißt doch: Alles ein Hirngespinnst. Daher werden ja aktuell auch Bücher am Fließband darüber geschrieben. Alles Phantasie ... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zensurkultur ist eines der großen Themen unserer Zeit, naheliegenderweise zumeist unausgesprochen.

Anders jedoch das "Volk, der große Lümmel" (>>Cicero<<) - 44 % der Allensbach-Befragten meinen, man sei besser vorsichtig bei dem, was man sagt.
1953 waren das nur 25 %.
Was ist da los, sind alle verrückt geworden? Bislang galten doch immer just die 50-er Jahre als die "bleierne Zeit". Was haben wir dann jetzt, die Epoche des Iridiums?

Aber keine Sorge, Zeiten ändern sich immer wieder mal. Irgendwann wird schon eine Aufbruchsstimmung kommen und dann wird wieder geredet, was das Zeug hält.
Eventuell werden dann die frühen 20-er Jahre des 21. Jahrhunderts aufgearbeitet. Gut möglich.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)
Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
Sehr guter Text! :thumbup:

Was die Rechten dagegenhalten, ist für die Wokies also gar nicht mehr relevant. Demnach kann ein Rechter bspw. seinen Rassismus in vollsten Zügen ausleben und braucht dabei nur im Fall der Fälle das Gesetz zu fürchten. Für Wokies wird es ignorierbar, sofern es sich um glasklare Fälle handelt - für Wokies ist (zunehmend) einzig und allein von Interesse, wo sich bspw. Rassismus hineininterpretieren lässt; z. B.:

Ein weißer Mensch lehnt es ab, sich im Bus neben einen schwarzen Menschen auf den einzigen noch freien Sitzplatz zu setzen. Für einen Wokie würde dieser Weiße somit zur größten Ausgeburt der Nazi-Hölle werden. Würde der Wokie nachfragen, käme vielleicht heraus, dass der Weiße sich nur deswegen nicht neben den Schwarzen setzen will, weil letzterer den Dunst eines sehr aufdringlichen, und für den Weißen sehr unangenehmen, Parfüms ausströmt - somit also in keinstereise auch nur der Hauch von Rassismus vorliegt = und der Wokie mit seinem Vorurteil vollkommen falsch liegt. Das wiederrum müsste den Wokie zum nachdenken anregen. Aber ein Wokie muss nicht denken, er weiß ja alles schon vorher. Mögliche Diskussionen zu Aufklärungen von missverständlichen Eindrücken werden radikal abgelehnt.

Es ist also vollkommen unnütz, sich bspw. hier gegen Wokeness aufzulehnen. Es kommt definitiv nichts an, weil nichts ankommen darf. Weil die woke'sche Ideologie in Wahrheit eine (mittlerweile) politisierte Idiotie ist - die linke Wokeness ist somit nichts anderes, als das Spiegelbild des rechten Populismus = gäbe es eine Möglichkeit, BEIDEM Herr zu werden? Oder geht nur das Eine oder das Andere?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 11:23)

Na also, dann haben wir ja schon mal eine Schrift gefunden, die wir gemeinsam als lesbar wahrnehmen.
Diplomaten würden das als einen großartigen Erfolg bewerten. ;)

Thierses unverfänglicher Text fabuliert schon auch den einen oder anderen kritischen Ansatz.
Beispiel:
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/

Unverfänglich? Ein gewisses Raunen gab es schon, gleichwohl hat man die Exkommunikation tunlichst vermieden.
Warum sollte ich deinem Zitat aus dem Link nicht beipflichten? Wir hatten das in ganz Deutschland bis 1945 und in den östlichen Bundesländern bis 1989 und wir sind froh, dass das vorbei ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist der Punkt, dass das in Deutschland nur von bestimmten Kreisen beklagt wird, aber sie meinen eine ganz andere Sprache, die wir für überwunden hielten. Ihre Ansichten dürfen sie behalten, aber sie dürfen sie nicht wie Björn Höcke oder Kalbitz und andere formulieren.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:51)

Linke und rechte Identitätspolitik funktioniert am besten mit dem linearen Weltbild. Demnach gibt es zwei Enden, gut und böse, wenn man so will, und alles dazwischen ist dem einen oder anderen Ende näher, wohingegen die exakte Mitte dann quasi neutral ist.
Anders sieht es aus, wenn man von der Krümmung des politischen Raumes ausgeht, auch als Hufeisenmodell bekannt.
Dann nämlich kommen die beiden Endpunkte einander gefährlich nahe, während die relativ breite Mitte den größeren Abstand einnimmt und die exakte Mitte den größtmöglichen Abstand.
Daraus erhellt sich, weshalb die Verfechter der Endpunkte das Linearmodell deutlich bevorzugen. Meistens kategorisch.
Oohje, du bist ja gaanz phöhse!
Wie kannst du es wagen, die Hufeisentheorie für die Erklärung von Weltbildern heranzuziehen. Für den Politikwissenschaftler Hajo Funke ist diese Theorie (die übrigens von Hannah Arendt entickelt wurde) widerlegt. Schließlich richtet sich diese Theorie nur gegen Linke und blendet Rechtsextremismus komplett aus - angeblich. Verleichen kann man die Ziele der beiden politischen Extrempositionen ohnehin nicht. Zu erklären versucht Funke dies am Antisemitismus, der ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, indem er nur rechtsextremen Antisemitismus als solchen gelten lässt, linker bzw linksextremer Antisemitimus sei schließlich kein echter, sondern "nur" Israelkritik.
Die CDU-Politikerin Kristina Schröder sieht das allerdings etwas anders, genau wie Sahra Wagenknecht oder die verlinkten säkulären Grünen u.a.
Angesichts solcher Relativierungen und "Reinwaschungsversuche" der Wokeness/linken Identitätspolitik erübrigt sich eigentlich die Frage, wie es zu 1933 kommen konnte.
Es war(en) genau diese Relativierungen ("... es wird schon nicht so schlimm werden ...", dieses Wegsehen, leugnen und ignorieren hat letztendlich den Weg in den Nationalsozialismus geebnet.
Und heute ist es leider ähnlich, da werden ebenso totalitäre Tendenzen relativiert, ignoriert und geleugnet ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 15:11)

Warum sollte ich deinem Zitat aus dem Link nicht beipflichten? Wir hatten das in ganz Deutschland bis 1945 und in den östlichen Bundesländern bis 1989 und wir sind froh, dass das vorbei ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist der Punkt, dass das in Deutschland nur von bestimmten Kreisen beklagt wird, aber sie meinen eine ganz andere Sprache, die wir für überwunden hielten. Ihre Ansichten dürfen sie behalten, aber sie dürfen sie nicht wie Björn Höcke oder Kalbitz und andere formulieren.
In der Tat meine ich, dass es eben nicht ausschließlich extremistische Kreise gäbe, sondern auch die Mitte und breitere Schichten der Bevölkerung, die m. E. nicht alle Höcke oder Kalbitz sein können.
Auch die dänische - sozialdemokratische - Regierung ist nicht Höcke oder Kalbitz, gleichwohl die Partei der Ministerpräsidentin im Wahlkampf eben eine skandinavische Lösung - anstelle der angelsächsischen - angestrebt hatte, nämlich die offene Debatte.

Was auch immer Parteirebellen wie Wagenknecht oder Palmer sagen, die offene Diskursgesellschaft ist doch gar nicht das Problem, sie ist vielmehr die Lösung. Wenn man sie aber auf Basis von Höcke oder Kalbitz schließt, dann hat man zwangsläufig ein Problem mit dem Wesen der Demokratie.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:06)


Und heute ist es leider ähnlich, da werden ebenso totalitäre Tendenzen relativiert, ignoriert und geleugnet ...
"Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen. Ich liebe doch – ich setze mich doch dafür ein"
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:10)

"Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen. Ich liebe doch – ich setze mich doch dafür ein"
Und ich nehme ihm das bis heute ab. Die anderen waren ja auch keine Menschen, sondern Konterrevolutionäre. Gegen die ist doch jedes Mittel recht, oder?
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