Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

franzmannzini

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:55)

:p


Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
Die Stimmen der Toten ?
Wann kommt Wagner selbst dran ?
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1050
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Ist sicher nur ein Zufall aber:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5074608
https://gruene-xhain.de/ds-1154-v-entmi ... hen-raums/

Klar das man da nur rechts sein kann um sowas zu erkennen.
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:47)

Nun sollen die Generäle an die Reihe kommen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... -generaele
Ein leidiges Thema, wieder neu angepackt, weg mit den militanten preußischen Straßennamen,
nicht etwa ein Wunsch der Bewohner dieser Gegenden, sondern ein Wunsch des Bezirksparlaments,
eigenartig.
Auch hier könnte man die betroffenen Bürger befragen, aber man macht es nicht.
Das ist ein einfacher Weg, um Geschichte sang- und klanglos verschwinden zu lassen, statt sie zur Kenntnis zu nehmen und sich mit ihr zu beschäftigen.
Wie ein Befragter im Artikel meint, die Namen stehen für Krieg und Krieg ist schrecklich. Also weg mit den Namen ungeachtet der geschichtlichen Zusammenhänge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

conscience hat geschrieben:(18 Sep 2021, 22:55)

:p


Richard Wagner
Martin Luther
Gneisenau
Scharnhorst
v. Stein

Wenn können wir noch auf die Liste setzen ?
Eines Tages werden Sie am Ende der beliebig erweiterbaren Liste erschrocken Ihren Namen finden, nur weil Sie sich mit Ihrem Nachbarn über die Farbe des trennenden Gartenzaunes gestritten haben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73215
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 17:44)

Wen meinst du denn damit?
Alle, die nicht linksextrem sind :p
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:16)

Eines Tages werden Sie am Ende der beliebig erweiterbaren Liste erschrocken Ihren Namen finden, nur weil Sie sich mit Ihrem Nachbarn über die Farbe des trennenden Gartenzaunes gestritten haben.
Früher habe ich mich immer gefragt, wie man so dämlich sein kann, der Sphinx die Nase abzuschlagen.
Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr. Es braucht nur eine Generation von Schwachköpfen, und die gibt es offenbar häufiger als man glauben mag.
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1050
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:58)

Früher habe ich mich immer gefragt, wie man so dämlich sein kann, der Sphinx die Nase abzuschlagen.
Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr. Es braucht nur eine Generation von Schwachköpfen, und die gibt es offenbar häufiger als man glauben mag.
Was das Vergangene repräsentiert, soll vernichtet werden

Das Rauben von Identität

„Es beginnt in dem Moment, wo kulturelle Denkmäler, Kunstwerke, für die Identifikation von Gemeinschaften eine Bedeutung haben“, sagt er. Bei der Implementierung von neuen Herrschaftsverhältnissen sei es immer auch darum gegangen, „all das, was das Vergangene repräsentiert, zu vernichten“ – um das „Rauben von Identität“.

So gibt es für die Zerstörung von Kultur machtpolitische, ideologische und religiöse Gründe. Und wirtschaftliche: Eine Konstante sei auch, dass es dabei immer wieder um „Vermögensumverteilung“ gehe, so der Archäologe.
Quelle

Da ging es noch um den IS, finde ich aber irgendwie treffend.
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)
Vergiss es. Das ist kein Phantom. Nimm zur Kenntnis, dass diese Bewegung existiert. Alles andere ist lächerlich.

Nächste Nebelkerze. Niemand versucht die Sklaverein schönzureden. Aber dein armseliger Versuch Skaverei als Erfindung und Ausschließliches Mittel der Europäer - bzw. "Weißen" - darzustellen, sind halt an der Realität gescheitert. Du solltest das mannhaft eingestehen, anstatt weiter mit Dreck zu schmeißen.
Jetzt wird es mir langsam zu bunt. Worum geht es dir eigentlich in diesem Thread? Meine Position ist klar definiert: ich setze mich gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein. Definiere du jetzt deine Position.
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff und fängt beim Einzeller an, geht über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen weiter und bezieht sich auf das Individuum.
Was bezweckst du damit eigentlich? Willst du die Menschen neu gruppieren, um sie mit Vorurteilen zu überschütten? Berichte, die sich auf solche Einordnungen beziehen, sind kaum zu finden. Im bpb finde ich 26 Treffer zum Stichwort Phänotyp. Such dir den passenden aus, ich finde keinen brauchbaren.
Wenn ich durch die Fußgängerzone gehe, sehe ich die unterschiedlichsten Menschen um mich herum. Ich kann und will sie nicht irgendwie einordnen, denn ich kann nur falsch liegen. Versuchst du das? Und zu welchem Ergebnis kommst du?
Skeptiker hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)
Ach so, wenn also jemand "der N***r stinkt" sagen würde, dann wäre er kein Rassist, weil er das Wort "Phänotyp" dabei nicht verwendet hat, und auch keine Definition des Begriffes "N***r" mitgeliefert hat. Tja, man lernt nie aus :rolleyes:
Verdrehe nicht meine Aussagen schon wieder, das funktioniert nicht! Du hast mich und Selina als Rassisten diffamiert, weil wir aus deiner Sicht die Weißen rassistisch beleidigt haben sollen. Es sind nicht „die Weißen“ auf die ich mich zumindest bezogen habe, sondern auf Weiße, die sich für etwas Besseres halten, allein wegen ihrer Hautfarbe, vermutlich weil sie persönlich nicht anderes zu bieten haben. Ich bezog mich auf die Rassisten unter den Weißen, auf die von heute und in der Geschichte und das ist kein Rassismus meinerseits, sondern der Hinweis auf den weiterhin vorhandenen Rassismus.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Sep 2021, 08:36)

Alle, die nicht linksextrem sind :p
Bravo Sie haben den Plural verstanden :thumbup:


Ich wünsche ihnen noch was und Grüße Sie
C.
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Darkfire hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:38)

Ein wunderschönes Beispiel für das Woke Vorgehen.

Du kommst mit den Fakten nicht klar und versuchst sie mal so eben zu canceln indem du das bringst
"dass sie aus unerwarteter Richtung Applaus bekommt,"

Keine sachliche Auseinandersetzung, lediglich ein Hinweis darauf das man Nazi sein muss wenn man ihre Argumente richtig findet.
Hast du kein besseres Argument als alles auf woke zu schieben?
Frau Wagenknecht war eine Parteifunktionärin der Linken und jetzt gibt sie sich so, dass sie von rechts Applaus bekommt und schreibt Bücher, die fast ausschließlich als Argumentationshilfe von den Rechten genutzt werden. Wenn ich also dabei nicht mitmache, dann nur, weil ich nicht rechts genug bin, kapiert? Also nix mit woke!
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:58)

Es gibt viele Blätter, für die eine Politikerin wie Wagenknecht keine persona non grata ist. Sie berichten halt, mehr nicht.
Ich habe doch nicht behauptet, Frau Wagenknecht wäre eine persona non grata. Sie ist für mich kein Thema. Sollen sie alldiejenigen zitieren, die sie als Argumentationshilfe brauchen, ich brauche sie nicht.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:33)
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff […]

Der Begriff Phänotyp wurde eingeführt, um den Diskurs in eine den Rassisten genehme Richtung zu lenken

Hinter dem Begriff Phänotyp steckt die Vorstellung, dass eine junge weiße Frau, die zum ersten male Geschlechtsverkehr hatte, alle ihre Nachkommen von dem ersten männlichen Sexualpartner "geprägt" werden. Und da sind beispielsweise Schwarzafrikaner unerwünscht, denn dann wären nämlich die weißen Kinder der Frau ein "biologisch-charakterliche" Konstruktion ihres ersten Sexualpartner.

Wie man sieht hat Aberglauben Folgen !!
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:53)

Ich habe doch nicht behauptet, Frau Wagenknecht wäre eine persona non grata. Sie ist für mich kein Thema. Sollen sie alldiejenigen zitieren, die sie als Argumentationshilfe brauchen, ich brauche sie nicht.
Es mag sein, dass es in Deutschland nicht allzu viele Kritiker von links gibt und Fourest lässt sich schon allein deshalb überblättern, weil sie nur in Frankreich bekannt ist.
Dann blieben noch Wolfgang Thierse (SPD) oder diverse liberale Kritiker, die sich mit der Identitätspolitik auseinandersetzen.
Lässt sich aber vermutlich auch ausklammern, wenn man muss. ;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:33)
Jetzt wird es mir langsam zu bunt. Worum geht es dir eigentlich in diesem Thread? Meine Position ist klar definiert: ich setze mich gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein. Definiere du jetzt deine Position.
Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Du hantierst jetzt auch noch mit Begriffen wie Phänotypen. Phänotyp ist ein biologischer Begriff und fängt beim Einzeller an, geht über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen weiter und bezieht sich auf das Individuum.
Was bezweckst du damit eigentlich? Willst du die Menschen neu gruppieren, um sie mit Vorurteilen zu überschütten?
Ganz großes Kino :thumbup:
Die ganze Zeit trete ich dafür ein, dass man alle Menschen GLEICH behandeln soll, und nun kommst du, als Vertreter der Theorie die "Weißen" hätten Rassismus erfunden, und erzählst mir ICH würde Phänotypen (Weiß = Phänotyp) in die Diskussion einführen.

Gut, dass die Mitleser nicht alle doof sind. Die erkennen ja den Unsinn, den du hier verzapfst - außer conscience natürlich :rolleyes:
Berichte, die sich auf solche Einordnungen beziehen, sind kaum zu finden. Im bpb finde ich 26 Treffer zum Stichwort Phänotyp. Such dir den passenden aus, ich finde keinen brauchbaren.
Wenn ich durch die Fußgängerzone gehe, sehe ich die unterschiedlichsten Menschen um mich herum. Ich kann und will sie nicht irgendwie einordnen, denn ich kann nur falsch liegen. Versuchst du das? Und zu welchem Ergebnis kommst du?
Ach so, dann gibt es keine Weißen? Supi, dann hat sich ja die Diskussion um "deren" Rassismus erledigt. Oder wie soll ich das verstehen?
Verdrehe nicht meine Aussagen schon wieder, das funktioniert nicht! Du hast mich und Selina als Rassisten diffamiert, weil wir aus deiner Sicht die Weißen rassistisch beleidigt haben sollen.
Nein, ich habe euch als Rassisten bezeichnet, weil ihr aufgrund des Phänotyps (= Weiße) eine pauschalisierte Abwertung von Personen durchführt. Das ist die Definition von Rassismus.
Es sind nicht „die Weißen“ auf die ich mich zumindest bezogen habe, sondern auf Weiße, die sich für etwas Besseres halten, allein wegen ihrer Hautfarbe, vermutlich weil sie persönlich nicht anderes zu bieten haben. Ich bezog mich auf die Rassisten unter den Weißen, auf die von heute und in der Geschichte und das ist kein Rassismus meinerseits, sondern der Hinweis auf den weiterhin vorhandenen Rassismus.
Aaaaaaach, das ist ja nun neu. Auf einmal sind es nicht mehr DIE WEISSEN, sondern nur die Rassisten unter den Weißen. Coole Sache. Sollen doch die Mitleser beurteilen ob das ein tauglicher Versuch ist sich rauszuwinden. Ich finde deine Aneinanderreihung absichtlicher Missverständnisse langweilig und niveaulos. Damit kannst du nur conscience beeindrucken - dir sei es gegönnt.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Zweifeler hat geschrieben:(19 Sep 2021, 09:25)
Quelle

Da ging es noch um den IS, finde ich aber irgendwie treffend.
Die Wokies sind natürlich nicht der IS, aber leider steckt tief innen drin ein totalitaristischer Ansatz, der bei beiden gleich ist. Am Ende muss die Welt von allem Ideologiefremden gereinigt werden. Nichts darf den Anhänger der Ideologie betrüben - auch geschichtliche Reflektionen haben sich dem unterzuordnen.

Widerliche Geisteshaltung - aber das kommt heraus, wenn man nicht versteht, dass ein Safe Space kein Minderheitenparadies, sondern eine Gesellschaftshölle ist. Dort, wo man den Diskurs der Gefühlswelt Einzelner unterordnet, macht man sich zum Sklaven einer Unzahl kleiner Diktatoren. Das Ergebnis ist Tugendterror, den wir aktuell nur erst im Angangsstadium sehen. Nie war es wichtige den Anfängen energisch entgegenzutreten.
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:04)

Es mag sein, dass es in Deutschland nicht allzu viele Kritiker von links gibt und Fourest lässt sich schon allein deshalb überblättern, weil sie nur in Frankreich bekannt ist.
Dann blieben noch Wolfgang Thierse (SPD) oder diverse liberale Kritiker, die sich mit der Identitätspolitik auseinandersetzen.
Lässt sich aber vermutlich auch ausklammern, wenn man muss. ;)
Schön. Und was hat das mit mir zu tun? Warum hat das mich zu interessieren? Das beweist nur, dass es im linken Spektrum unterschiedliche Strömungen gibt und das gilt auch für die Partei Die Linke, wie für jede andere Partei. Maaßen stellt für die CDU ein ähnliches Problem dar, Gauland war mal in der CDU und Sarrazin war auch mal SPD-Politiker. So what.
Was Wolfgang Thierse angeht, du wirst wohl nicht das hier meinen? Das ist aus meiner Sicht unverfänglich.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Die inakzeptablen Mittel hast du eingesetzt, mein Lieber!!!
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ganz großes Kino :thumbup:
Die ganze Zeit trete ich dafür ein, dass man alle Menschen GLEICH behandeln soll, und nun kommst du, als Vertreter der Theorie die "Weißen" hätten Rassismus erfunden, und erzählst mir ICH würde Phänotypen (Weiß = Phänotyp) in die Diskussion einführen.

Gut, dass die Mitleser nicht alle doof sind. Die erkennen ja den Unsinn, den du hier verzapfst - außer conscience natürlich :rolleyes:
Wenn es so wäre, wie du jetzt plötzlich behauptest, dann wäre unsere bisherige Diskussion nicht so bipolar verlaufen!
Wer hat denn den Begriff Phänotyp plötzlich in die Diskussion eingebracht? Das warst doch du oder nicht? Und jetzt kommst du mit der Behauptung daher, dass alle Menschen gleich wären aus deiner Sicht. Wie sollen sie denn gleich sein, wenn du sie in Phänotypen einteilst?
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Ach so, dann gibt es keine Weißen? Supi, dann hat sich ja die Diskussion um "deren" Rassismus erledigt. Oder wie soll ich das verstehen?
Versuch nicht, dich herum zu winden. Ich habe dich gefragt, wen alles du zu den Weißen dazuzählst. Ich warte auf deine Antwort.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Nein, ich habe euch als Rassisten bezeichnet, weil ihr aufgrund des Phänotyps (= Weiße) eine pauschalisierte Abwertung von Personen durchführt. Das ist die Definition von Rassismus.
Es gibt keine Formel Phänotyp=Weiße. Das ist deine Erfindung. Man wertet auch keine Personen ab, indem man an die Geschichte Europas erinnert.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)
Aaaaaaach, das ist ja nun neu. Auf einmal sind es nicht mehr DIE WEISSEN, sondern nur die Rassisten unter den Weißen. Coole Sache. Sollen doch die Mitleser beurteilen ob das ein tauglicher Versuch ist sich rauszuwinden. Ich finde deine Aneinanderreihung absichtlicher Missverständnisse langweilig und niveaulos. Damit kannst du nur conscience beeindrucken - dir sei es gegönnt.
Nein, es ist nicht neu, meine Beiträge sind noch da. Wenn du sie verdrängst oder verdrehst, weil das zu deinen Diskussionsstill gehört, muss ich nicht dafür geradestehen!
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:52)

Schön. Und was hat das mit mir zu tun? Warum hat das mich zu interessieren? Das beweist nur, dass es im linken Spektrum unterschiedliche Strömungen gibt und das gilt auch für die Partei Die Linke, wie für jede andere Partei. Maaßen stellt für die CDU ein ähnliches Problem dar, Gauland war mal in der CDU und Sarrazin war auch mal SPD-Politiker. So what.
Was Wolfgang Thierse angeht, du wirst wohl nicht das hier meinen? Das ist aus meiner Sicht unverfänglich.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/
Na also, dann haben wir ja schon mal eine Schrift gefunden, die wir gemeinsam als lesbar wahrnehmen.
Diplomaten würden das als einen großartigen Erfolg bewerten. ;)

Thierses unverfänglicher Text fabuliert schon auch den einen oder anderen kritischen Ansatz.
Beispiel:
Menschen, die andere, abweichende Ansichten haben und die eine andere als die verordnete Sprache benutzen, aus dem offenen Diskurs in den Medien oder aus der Universität auszuschließen, das kann ich weder für links noch für demokratische politische Kultur halten.
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/

Unverfänglich? Ein gewisses Raunen gab es schon, gleichwohl hat man die Exkommunikation tunlichst vermieden.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 10:16)

Ich setze mich auch gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung ein
UND
ich setze mich zudem dafür ein, dass man dieses Ziel ohne inakzeptable Mittel erreicht, die letztendlich das Gegenteil bewirken.
Um zurück zum Ausgangsthema zu kommen: Im Zusammenhang mit der Gleichsetzung von Wokeness/Woke-Bewegung mit linker Identitätspolitik, habe ich einen recht interessanten Artikel gefunden - von einer Gruppierung, die definitiv nicht im Verdacht steht, zum rechten bzw neurechten politichen Spektrum zu gehören.

"Daher soll hier in ideologiekritischer Absicht ein Blick auf konstitutive Grundpositionen einer Identitätslinken geworfen werden. Um aber keine Fehldeutungen aufkommen zu lassen, sei bereits am Beginn der Erörterung klargestellt: Es geht nicht um die Delegitimierung eines Engagements für Minderheiten, sondern um die Kritik von damit einhergehenden Positionen. Die Bejahung von allgemeinen Menschenrechten gilt hierbei als konstitutive Norm. Wenn diese aber angesichts von Gegebenheiten in der Mehrheitskultur eingefordert und angesichts von Gegebenheiten in einer Minderheitskultur ignoriert werden, dann ist nicht nur von beschränkter Glaubwürdigkeit, sondern von grundlegender Widersprüchlichkeit auszugehen. ...
Indessen stellt sich die berechtigte Frage, ob Gleichheit für die gemeinte Identitätslinke überhaupt zum konstitutiven Selbstverständnis gehört.
Demgegenüber richtet sich der Blick der gemeinten Identitätslinken auf bestimmte Minderheiten, sollen sie doch eine höhere Anerkennung in einer als diskriminierend geltenden Mehrheitsgesellschaft erfahren. ...
Darüber hinaus gibt es besondere Alleinstellungsmerkmale einer Identitätslinken, die insbesondere auf diverse Kollektivbildungen im eigenen Selbstverständnis verweisen. Hierbei kommt individuellem Agieren nur eine geringe Bedeutung zu, entscheidend ist demgegenüber die Gruppenzugehörigkeit mit den jeweiligen Normen. Zugespitzt bedeutet dies, dass eine angeblich dominante Mehrheitskultur objektiv diskriminiert, während demgegenüber eine davon betroffene Minderheitenkultur um ihrer selbst willen verteidigt werden soll.
Die damit angesprochenen Besonderheiten der Identitätslinken ergeben sich aus der folgenden Kritik: Es würde eine strukturelle Benachteiligung von Minderheitenangehörigen geben, wobei konkrete Handlungen von Individuen aus der Mehrheitsgesellschaft gar nicht vorgenommen werden müssen. So bestehe eine Benachteiligung von Schwarzen, die sich durch die Dominanz von Weißen bedingt sei. Dazu fehle es indessen an Aufmerksamkeit, würden doch solche Diskriminierungsformen verdrängt. Das Bewusstsein von einer „kritischen Weißheit“ sei notwendig. Es käme auch zu „kulturellen Aneignungen“, wobei Angehörige der Mehrheitskultur aus der Minderheitskultur bestimmte Spezifika übernehmen würden.
Und dann dürften Identitätsmerkmale aus einer Minderheitenkultur nicht hinterfragt werden, würde dabei doch ein diskriminierender, weil überlegener Standpunkt eingenommen. Auch Einwände gegen das Kopftuch bei Musliminnen gelten dann als verwerflich.
Es wird darüber hinaus die Auffassung vertreten, dass antiaufklärerische Dimensionen zu erkennen sind. Und dann können auch bestimmte Annahmen der Identitätslinken als problematisch gelten, wenn deren formalen Inhalte in einem verallgemeinerten Sinne weiter gedacht werden. Dabei offenbaren sich Gemeinsamkeiten von Identitätslinker und Identitätsrechter in einem strukturellen Sinne.
Quelle


Aus dieser - doch recht umfangreichen - Zusammenfassung werden 10 Kritikpunkte formuliert, die ausführlich in der verlinkten Quelle nachgelesen werden können:

Erstens kann man die Ausrichtung an einem antiindividualistischen Kollektivismus feststellen.
Zweitens besteht ein damit einhergehender Essentialismus in der Gruppenwahrnehmung.
Drittens geht mit derartigen Auffassungen ein Bedeutungsanstieg ethnischer Zugehörigkeit einher.
Viertens lässt sich eine Renaissance pauschaler Zerrbilder konstatieren.
Fünftens lässt sich ein Abschied von der intersubjektiven Überprüfbarkeit wahrnehmen.
Sechstens lässt sich ein Kulturrelativismus mit antiuniversellem Wertefundament ausmachen.
Siebtens ergeben sich daraus als Konsequenzen menschenrechtsrelativistische Vorstellungen.
Achtens hätte man es mit folgenreichen Separierungstendenzen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu tun.
Neuntes lässt sich immer wieder eine Verzerrung der historischen Wirklichkeit ausmachen.
Und zehntens kann man immer wieder die Nutzung politischer Unterstellungen konstatieren.


Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)

[/i]

Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
Ach wie köstlich, da wird der Held und Vorstand der Bewegung Aufstehen, auf die hier auch der eine oder die andere gesetzt hat, sich der Neuen Rechten zurechnen lassen müssen. Denn bekanntlich ist Wokeness ja eine Erfindung dieser Truppen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Linke und rechte Identitätspolitik funktioniert am besten mit dem linearen Weltbild. Demnach gibt es zwei Enden, gut und böse, wenn man so will, und alles dazwischen ist dem einen oder anderen Ende näher, wohingegen die exakte Mitte dann quasi neutral ist.
Anders sieht es aus, wenn man von der Krümmung des politischen Raumes ausgeht, auch als Hufeisenmodell bekannt.
Dann nämlich kommen die beiden Endpunkte einander gefährlich nahe, während die relativ breite Mitte den größeren Abstand einnimmt und die exakte Mitte den größtmöglichen Abstand.
Daraus erhellt sich, weshalb die Verfechter der Endpunkte das Linearmodell deutlich bevorzugen. Meistens kategorisch.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:37)
Ach wie köstlich, da wird der Held und Vorstand der Bewegung Aufstehen, auf die hier auch der eine oder die andere gesetzt hat, sich der Neuen Rechten zurechnen lassen müssen. Denn bekanntlich ist Wokeness ja eine Erfindung dieser Truppen.
Stegemann ist diesbezüglich schon häufiger "auffällig" geworden. Es ist kein Zufall, dass Wagenknecht und er dieses Projekt zusammen aufgesetzt haben. Er hat meinen hohen Respekt, weil er, wie auch Wagenknecht, erkennt, welches Monster die politische Linke da aus der Büchse kommen lässt.

Stegemann schreibt zudem sehr treffend - ich könnte jedes Wort unterstreichen. Es ist zu hoffen, dass mehr und mehr Linke auch verstehen, was beide zu sagen haben.

Leider wird dieses Wokeness-Gespenst von denen am Leben erhalten, die wie Selina und Tarkomed voll auf Motivation und Unterstellung fokussieren. Ist die Motivation in Ordnung, dann ist jedes Mittel erlaubt. Werden die Mittel kritisiert, dann handelt es sich um einen Feind (nicht Gegner), weil Motivation für Kritik, immer nur in der Feindschaft zum Ziel liegen kann.

Es wird großen gesellschaftlichen Schaden geben, wenn Leute mit dieser Geisteshaltung eine gewisse Machtschwelle und öffentliche Akzeptanz überschreiten. Dann sind tatsächlich universelle Werte wie der Gleichheitsgrundsatz in Gefahr, und es hängt alleine von der gegenwärtigen Macht ab, wer sich in der Gesellschaft einen Vorteil verschaffen kann - anstatt dass genau diese Situation geächtet ist, und die Menschen nach gleichen Chancen streben.

Aber auch eine Opferdiktatur ist nur eine Diktatur - das war noch nie anders.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)
Vollzitat
Ja, das beschreibt es wieder mal sehr schön.

Aber sicher wird sich irgendein Vertreter dieses "Flügels" der Grünen finden, dessen Nachbar einen Cousin hat, der vor 15 Jahren mal im Scherz "Neger" gesagt hat. Damit ist natürlich alles das ein rechtes Machwerk und die Leute am besten aus der Partei auszuschließen.

Du weißt doch: Alles ein Hirngespinnst. Daher werden ja aktuell auch Bücher am Fließband darüber geschrieben. Alles Phantasie ... :rolleyes:
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zensurkultur ist eines der großen Themen unserer Zeit, naheliegenderweise zumeist unausgesprochen.

Anders jedoch das "Volk, der große Lümmel" (>>Cicero<<) - 44 % der Allensbach-Befragten meinen, man sei besser vorsichtig bei dem, was man sagt.
1953 waren das nur 25 %.
Was ist da los, sind alle verrückt geworden? Bislang galten doch immer just die 50-er Jahre als die "bleierne Zeit". Was haben wir dann jetzt, die Epoche des Iridiums?

Aber keine Sorge, Zeiten ändern sich immer wieder mal. Irgendwann wird schon eine Aufbruchsstimmung kommen und dann wird wieder geredet, was das Zeug hält.
Eventuell werden dann die frühen 20-er Jahre des 21. Jahrhunderts aufgearbeitet. Gut möglich.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mi 14. Dez 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:09)
Eine weitere interessante Auseinandersetzung mit Wokeness/linker Identitätspolitik findet sich hier.
Sehr guter Text! :thumbup:

Was die Rechten dagegenhalten, ist für die Wokies also gar nicht mehr relevant. Demnach kann ein Rechter bspw. seinen Rassismus in vollsten Zügen ausleben und braucht dabei nur im Fall der Fälle das Gesetz zu fürchten. Für Wokies wird es ignorierbar, sofern es sich um glasklare Fälle handelt - für Wokies ist (zunehmend) einzig und allein von Interesse, wo sich bspw. Rassismus hineininterpretieren lässt; z. B.:

Ein weißer Mensch lehnt es ab, sich im Bus neben einen schwarzen Menschen auf den einzigen noch freien Sitzplatz zu setzen. Für einen Wokie würde dieser Weiße somit zur größten Ausgeburt der Nazi-Hölle werden. Würde der Wokie nachfragen, käme vielleicht heraus, dass der Weiße sich nur deswegen nicht neben den Schwarzen setzen will, weil letzterer den Dunst eines sehr aufdringlichen, und für den Weißen sehr unangenehmen, Parfüms ausströmt - somit also in keinstereise auch nur der Hauch von Rassismus vorliegt = und der Wokie mit seinem Vorurteil vollkommen falsch liegt. Das wiederrum müsste den Wokie zum nachdenken anregen. Aber ein Wokie muss nicht denken, er weiß ja alles schon vorher. Mögliche Diskussionen zu Aufklärungen von missverständlichen Eindrücken werden radikal abgelehnt.

Es ist also vollkommen unnütz, sich bspw. hier gegen Wokeness aufzulehnen. Es kommt definitiv nichts an, weil nichts ankommen darf. Weil die woke'sche Ideologie in Wahrheit eine (mittlerweile) politisierte Idiotie ist - die linke Wokeness ist somit nichts anderes, als das Spiegelbild des rechten Populismus = gäbe es eine Möglichkeit, BEIDEM Herr zu werden? Oder geht nur das Eine oder das Andere?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 11:23)

Na also, dann haben wir ja schon mal eine Schrift gefunden, die wir gemeinsam als lesbar wahrnehmen.
Diplomaten würden das als einen großartigen Erfolg bewerten. ;)

Thierses unverfänglicher Text fabuliert schon auch den einen oder anderen kritischen Ansatz.
Beispiel:
https://www.thierse.de/startseite-meldu ... ruar-2021/

Unverfänglich? Ein gewisses Raunen gab es schon, gleichwohl hat man die Exkommunikation tunlichst vermieden.
Warum sollte ich deinem Zitat aus dem Link nicht beipflichten? Wir hatten das in ganz Deutschland bis 1945 und in den östlichen Bundesländern bis 1989 und wir sind froh, dass das vorbei ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist der Punkt, dass das in Deutschland nur von bestimmten Kreisen beklagt wird, aber sie meinen eine ganz andere Sprache, die wir für überwunden hielten. Ihre Ansichten dürfen sie behalten, aber sie dürfen sie nicht wie Björn Höcke oder Kalbitz und andere formulieren.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:51)

Linke und rechte Identitätspolitik funktioniert am besten mit dem linearen Weltbild. Demnach gibt es zwei Enden, gut und böse, wenn man so will, und alles dazwischen ist dem einen oder anderen Ende näher, wohingegen die exakte Mitte dann quasi neutral ist.
Anders sieht es aus, wenn man von der Krümmung des politischen Raumes ausgeht, auch als Hufeisenmodell bekannt.
Dann nämlich kommen die beiden Endpunkte einander gefährlich nahe, während die relativ breite Mitte den größeren Abstand einnimmt und die exakte Mitte den größtmöglichen Abstand.
Daraus erhellt sich, weshalb die Verfechter der Endpunkte das Linearmodell deutlich bevorzugen. Meistens kategorisch.
Oohje, du bist ja gaanz phöhse!
Wie kannst du es wagen, die Hufeisentheorie für die Erklärung von Weltbildern heranzuziehen. Für den Politikwissenschaftler Hajo Funke ist diese Theorie (die übrigens von Hannah Arendt entickelt wurde) widerlegt. Schließlich richtet sich diese Theorie nur gegen Linke und blendet Rechtsextremismus komplett aus - angeblich. Verleichen kann man die Ziele der beiden politischen Extrempositionen ohnehin nicht. Zu erklären versucht Funke dies am Antisemitismus, der ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, indem er nur rechtsextremen Antisemitismus als solchen gelten lässt, linker bzw linksextremer Antisemitimus sei schließlich kein echter, sondern "nur" Israelkritik.
Die CDU-Politikerin Kristina Schröder sieht das allerdings etwas anders, genau wie Sahra Wagenknecht oder die verlinkten säkulären Grünen u.a.
Angesichts solcher Relativierungen und "Reinwaschungsversuche" der Wokeness/linken Identitätspolitik erübrigt sich eigentlich die Frage, wie es zu 1933 kommen konnte.
Es war(en) genau diese Relativierungen ("... es wird schon nicht so schlimm werden ...", dieses Wegsehen, leugnen und ignorieren hat letztendlich den Weg in den Nationalsozialismus geebnet.
Und heute ist es leider ähnlich, da werden ebenso totalitäre Tendenzen relativiert, ignoriert und geleugnet ...
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 15:11)

Warum sollte ich deinem Zitat aus dem Link nicht beipflichten? Wir hatten das in ganz Deutschland bis 1945 und in den östlichen Bundesländern bis 1989 und wir sind froh, dass das vorbei ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist der Punkt, dass das in Deutschland nur von bestimmten Kreisen beklagt wird, aber sie meinen eine ganz andere Sprache, die wir für überwunden hielten. Ihre Ansichten dürfen sie behalten, aber sie dürfen sie nicht wie Björn Höcke oder Kalbitz und andere formulieren.
In der Tat meine ich, dass es eben nicht ausschließlich extremistische Kreise gäbe, sondern auch die Mitte und breitere Schichten der Bevölkerung, die m. E. nicht alle Höcke oder Kalbitz sein können.
Auch die dänische - sozialdemokratische - Regierung ist nicht Höcke oder Kalbitz, gleichwohl die Partei der Ministerpräsidentin im Wahlkampf eben eine skandinavische Lösung - anstelle der angelsächsischen - angestrebt hatte, nämlich die offene Debatte.

Was auch immer Parteirebellen wie Wagenknecht oder Palmer sagen, die offene Diskursgesellschaft ist doch gar nicht das Problem, sie ist vielmehr die Lösung. Wenn man sie aber auf Basis von Höcke oder Kalbitz schließt, dann hat man zwangsläufig ein Problem mit dem Wesen der Demokratie.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:06)


Und heute ist es leider ähnlich, da werden ebenso totalitäre Tendenzen relativiert, ignoriert und geleugnet ...
"Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen. Ich liebe doch – ich setze mich doch dafür ein"
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:10)

"Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen. Ich liebe doch – ich setze mich doch dafür ein"
Und ich nehme ihm das bis heute ab. Die anderen waren ja auch keine Menschen, sondern Konterrevolutionäre. Gegen die ist doch jedes Mittel recht, oder?
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 13:03)
Leider wird dieses Wokeness-Gespenst von denen am Leben erhalten, die wie Selina und Tarkomed voll auf Motivation und Unterstellung fokussieren. Ist die Motivation in Ordnung, dann ist jedes Mittel erlaubt. Werden die Mittel kritisiert, dann handelt es sich um einen Feind (nicht Gegner), weil Motivation für Kritik, immer nur in der Feindschaft zum Ziel liegen kann.
Falsche Bezeichnung. Korrekt heißt es Wekeness-Phantom und zwar eins, das du selbst gemalt hast und ihm immer wieder neue Pinselstriche nach deinem Gutdünken verpasst.
Wir diskutieren hier seit Monaten über etwas nicht greifbares, dem beliebig Eigenschaften zugeschrieben werden und jeder, der dieses Spiel kritisiert, wird von dir und anderen hier selbst zum Woke. Dein Pech ist, ich bin kein Phantom und ich hänge auch keinem Phantom an, deshalb komme ich dir immer wieder in die Quere. Wo du stehst und wo ich stehe, dürfte inzwischen hier jedermann bekannt sein und jeder, der es wissen will, weiß es auch, worum es hier eigentlich geht.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 13:03)
Es wird großen gesellschaftlichen Schaden geben, wenn Leute mit dieser Geisteshaltung eine gewisse Machtschwelle und öffentliche Akzeptanz überschreiten. Dann sind tatsächlich universelle Werte wie der Gleichheitsgrundsatz in Gefahr, und es hängt alleine von der gegenwärtigen Macht ab, wer sich in der Gesellschaft einen Vorteil verschaffen kann - anstatt dass genau diese Situation geächtet ist, und die Menschen nach gleichen Chancen streben.
De gesellschaftliche Schaden ist schon da, aber er wird nicht von deinem Phantom verursacht, sondern von etwas viel Konkreterem und viel Gefährlicherem, das bereits eine Blutspur auf seinem Weg hinterlässt.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Sep 2021, 13:03)
Aber auch eine Opferdiktatur ist nur eine Diktatur - das war noch nie anders.
Für Opferdiktaturen wie in Russland oder Kuba gibt es keinen fruchtbaren Boden in Deutschland, wie es ihn damals dort gab. Mal nicht schon wieder neue Phantome.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1050
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:26)

Falsche Bezeichnung. Korrekt heißt es Wekeness-Phantom und zwar eins, das du selbst gemalt hast und ihm immer wieder neue Pinselstriche nach deinem Gutdünken verpasst.
Wir diskutieren hier seit Monaten über etwas nicht greifbares, dem beliebig Eigenschaften zugeschrieben werden und jeder, der dieses Spiel kritisiert, wird von dir und anderen hier selbst zum Woke. Dein Pech ist, ich bin kein Phantom und ich hänge auch keinem Phantom an, deshalb komme ich dir immer wieder in die Quere. Wo du stehst und wo ich stehe, dürfte inzwischen hier jedermann bekannt sein und jeder, der es wissen will, weiß es auch, worum es hier eigentlich geht.

De gesellschaftliche Schaden ist schon da, aber er wird nicht von deinem Phantom verursacht, sondern von etwas viel Konkreterem und viel Gefährlicherem, das bereits eine Blutspur auf seinem Weg hinterlässt.
So ungreifbar ist das garnicht, und dein sogenanntes "Phantom" ist auch nicht Skeptikers erfindung, sondern Global unterwegs. Wenn es nicht greifbar wäre, würde es nicht Global fast gleich von statten gehen. Erkenn es doch an, dass was man unter Woke versteht. Nur weil sich Wokeness in ein neues Mäntelchen gekleidet hat, ist es doch kein Phantom, nur halt noch inkognito. Man erkennt doch seine Schweine am Gang oder nicht? ;)
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 16:26)

Falsche Bezeichnung. Korrekt heißt es Wekeness-Phantom und zwar eins, das du selbst gemalt hast und ihm immer wieder neue Pinselstriche nach deinem Gutdünken verpasst.
Wir diskutieren hier seit Monaten über etwas nicht greifbares, dem beliebig Eigenschaften zugeschrieben werden und jeder, der dieses Spiel kritisiert, wird von dir und anderen hier selbst zum Woke. Dein Pech ist, ich bin kein Phantom und ich hänge auch keinem Phantom an, deshalb komme ich dir immer wieder in die Quere. Wo du stehst und wo ich stehe, dürfte inzwischen hier jedermann bekannt sein und jeder, der es wissen will, weiß es auch, worum es hier eigentlich geht.
Noch einer, der "den Wald, vor lauter Bäumen, nicht sieht".
Nein, das heißt nicht Wekeness, sondern Wokeness und ist auch kein Phantom, wie die diversen Verlinkungen zur Kritik an dieser Ideologie belegen. Wokeness ist eine sehr reale, sehr greifbare Ideologie - vornehmlich der linken Szene - die mit totalistären Tendenzen zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt.
Der Wokeness werden auch nicht beliebige Eigenschaften zugeschrieben, sondern sehr konkrete - wie du den diversen Verlinkungen entnehmen kannst. Leugnen kann die Existenz von Wokeness eigentlich nur jemand, der dieser Ideologie nahe steht bzw sie selbst vertritt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 17:00)

Wokeness ist eine sehr reale, sehr greifbare Ideologie - vornehmlich der linken Szene - die mit totalistären Tendenzen zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt.
Wobei man es nicht unbedingt überwiegend den Linken in die Schuhe schieben sollte, sondern es ist wichtig zu verstehen, dass es vielleicht stärker noch eine elitär-bürgerliche Sache im Stil einer Erweckungsbewegung ist. Angefangen vom elitären Hollywoodvölkchen über elitäre Universitätsvertreter bis zu den von jedem sozialen Linkssein freien Moralisten ist alles vertreten. Linkssein hat traditionell immer einen universalen und sozialen Anspruch. Von dem ist - wie Richard Rorty schon 1997 in Achieving Our Country bemängelte - nichts geblieben. Und auch hier ist ja der eine oder andere Wokie dabei, der so links ist wie ein Vollpfosten einem Genie gleich kommt.
Benutzeravatar
Unité 1
Beiträge: 4428
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 21:18
user title: fsociety

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Yep. "Woke" ist als links gelabelt, so ist das. Und viele liberale Positionen werden als "woke" gelabelt. Und schon zeichnet sich das Feindbild am Horizont ab, endlich wieder eine "linke totalitäre Ideologie". Wurd' ja auch Zeit.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Sep 2021, 17:43)

Yep. "Woke" ist als links gelabelt, so ist das. Und viele liberale Positionen werden als "woke" gelabelt. Und schon zeichnet sich das Feindbild am Horizont ab, endlich wieder eine "linke totalitäre Ideologie". Wurd' ja auch Zeit.
Liberal plus Woke wäre ein Selbstwiderspruch, wenn man den klassischen Liberalismus zugrundelegt und nicht das, was in den USA so unter liberaler Flagge segelt. Weder Identitäres noch ein moralischer Fundamentalismus sind mit dem Liberalismus vereinbar. Wokeness ist demgemäß eine elitäre, säkulare identitäre Heilsgeschichte, keine originär linke, auch wenn sich in Deutschland Teile der in der Linkspartei, der SPD und den Grünen sich links verstehenden Köpfe zu ihr bekennen.
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 17:00)

Noch einer, der "den Wald, vor lauter Bäumen, nicht sieht".
Nein, das heißt nicht Wekeness, sondern Wokeness und ist auch kein Phantom, wie die diversen Verlinkungen zur Kritik an dieser Ideologie belegen. Wokeness ist eine sehr reale, sehr greifbare Ideologie - vornehmlich der linken Szene - die mit totalistären Tendenzen zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt.
Der Wokeness werden auch nicht beliebige Eigenschaften zugeschrieben, sondern sehr konkrete - wie du den diversen Verlinkungen entnehmen kannst. Leugnen kann die Existenz von Wokeness eigentlich nur jemand, der dieser Ideologie nahe steht bzw sie selbst vertritt.
Noch einer, der sich mit Tippfehlern aufhält. Ich habe es bis jetzt gefühlt 200 Mal geschrieben und diesmal habe ich mich verschrieben. Genieß es.
Das ist deshalb ein Phantom, weil ihr alles Mögliche in diese Bewegung hineindichtet, was bei euch Schnappatmung auslöst. Diese Bewegung ist aus gutem Grund in den USA entstanden, das hat der letzte Präsident, den sie sich geleistet haben gezeigt. Das hat auch der Polizist gezeigt, der George Floyd mit dem Knie an der Kehle den Garaus gemacht hat.
Diese Bewegung ist auch zu uns übergeschwappt, weil auch bei uns der Rassismus immer mehr um sich greift, besonders seit 2015. Und aus deiner Sicht ist natürlich vornehmlich die linke Szene, die diese Bewegung unterstütz, weil alles was dir und anderen hier nicht passt, links ist.
Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die sich gegen diesen Rassismus von rechts widersetzt und ihr werdet uns nicht weismachen, dass die Mehrheitsgesellschaft links ist.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zunder »

Woke ist nicht zwingend links.
Links ist politisch, woke ist moralisch.
Links sucht die Ursache in den Verhältnissen, woke sucht den Sündenbock.
Links ist kritisch, woke ist selbstgerecht.

Links ist Konjunktiv, woke ist Indikativ.
Benutzeravatar
Zweifeler
Beiträge: 1050
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 17:51
user title: qed

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Zweifeler »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:17)

...
Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die sich gegen diesen Rassismus von rechts widersetzt und ihr werdet uns nicht weismachen, dass die Mehrheitsgesellschaft links ist.
Keiner im Faden hat diese Ambition, keiner im Faden ist für Rassismus.
Das Straßennamen, wie im letzte Beispiel in Berlin umbenannt werden sollen, ist nicht durch eine Mehrheitsgesselschaft gedeckt. Ganz im gegenteil, das mache Ich ihnen weiß.
Sprich wir haben eine Minderheit die im moralischen Affekt wenn nicht sogar mit politischen Ziel hier agiert.
Meyn Geduld hat Ursach
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Stoner hat geschrieben:(19 Sep 2021, 17:18)

Wobei man es nicht unbedingt überwiegend den Linken in die Schuhe schieben sollte, sondern es ist wichtig zu verstehen, dass es vielleicht stärker noch eine elitär-bürgerliche Sache im Stil einer Erweckungsbewegung ist. Angefangen vom elitären Hollywoodvölkchen über elitäre Universitätsvertreter bis zu den von jedem sozialen Linkssein freien Moralisten ist alles vertreten. Linkssein hat traditionell immer einen universalen und sozialen Anspruch. Von dem ist - wie Richard Rorty schon 1997 in Achieving Our Country bemängelte - nichts geblieben. Und auch hier ist ja der eine oder andere Wokie dabei, der so links ist wie ein Vollpfosten einem Genie gleich kommt.
Wenn du unter Linken, die klassische Linke verstehst, gebe ich dir recht. Denen kann man Wokeness tatsächlich nicht in die Schuhe schieben. Einer neomarxistishen Linken, die ihre Ideologie auf den Ideen von Marx, Rousseau, Gramsci und der Frankfurter Schule aufbaut, hingegen schon.
Bei Rousseau wird der Mensch als "von Natur aus gut" betrachtet, der erst durch falsche gesellschaftliche Verhältnisse und falsche Erziehung ein falsches Bewusstsein bekäme bzw bekommen habe. Dies könne allerdings durch eine richtige Politik, die richtige (Um)Erziehung wieder rückgängig gemacht und der Mensch könne wieder zu dem vollkommenen Wesen, das "von Natur aus gut" ist, werden.
Diese Utopie vom vollkommenen neuen Menschen findet sich bei Marx, aber auch bei Gramsci und der Frankfurter Schule und sie findet sich sogar bei den Wokies.
Gramsi steuerte das elitäre Denkmuster bei, demzufolge die Gesellschaft/ gesellschaftlichen Verhältnisse nur durch Intelektuelle verändert werden könnte(n). All das verbinden die Philosophen der Frankfurter Schule mi der Psycholoanalyse und den Sozialwissenschaften. Die so entstandene so genannte Kritische Theorie erlangte in den fünfziger Jahren besonders in Westeuropa (einschließlich Deutschland) und den USA an Bedeutung. Sie diente der 68er Bewegung als Ideengeber und der (Neo)Marxismus der Frankfurter Schule prägt die politische Linke, insbesondere linke Intelektuelle bis heute.
Und diese linken Intellektuellen, mit ihren elitären Denkmustern bilden die, u.a. von Sahra Wagenknecht, kritisierten Lifestyle-Linken, die auch den Kern der Wokies bilden.
Die linken Intellektuellen/Wokies haben auch von Marx' Sichtweise, derzufolge das "Sein das Bewusstsein bestimmt" , in ihr Gegenteil verkehrt. Darin folgen sie Gramsci und dessen These, dass "das Bewusstsein, das gsellschaftliche Sein bestimmt".
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Sep 2021, 17:43)

Yep. "Woke" ist als links gelabelt, so ist das. Und viele liberale Positionen werden als "woke" gelabelt. Und schon zeichnet sich das Feindbild am Horizont ab, endlich wieder eine "linke totalitäre Ideologie". Wurd' ja auch Zeit.
Außer Wagenknecht. Sie entlabelt das und will eine großbürgerliche Spielerei erkennen. Und Fourest in Frankreich sieht das ähnlich.
Identitäre und universalistische Ansätze seien ohnehin nicht das gleiche.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Zweifeler hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:33)

Keiner im Faden hat diese Ambition, keiner im Faden ist für Rassismus.
Keiner interpretiert auch so schlecht Texte wie du.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73215
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Schon irgendwie putzig, wie man hier auf Biegen und Brechen die Ablehnung des woken Irrsinns zu angeblicher Befürwortung von Rassismus umdeuten will :)
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:39)

Schon irgendwie putzig, wie man hier auf Biegen und Brechen die Ablehnung des woken Irrsinns zu angeblicher Befürwortung von Rassismus umdeuten will :)
Nicht wahr?... Ich habe mich auch gewundert, was dieser Zweifler alles verstanden haben will… ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:17)

Noch einer, der sich mit Tippfehlern aufhält. Ich habe es bis jetzt gefühlt 200 Mal geschrieben und diesmal habe ich mich verschrieben. Genieß es.
Das ist deshalb ein Phantom, weil ihr alles Mögliche in diese Bewegung hineindichtet, was bei euch Schnappatmung auslöst. Diese Bewegung ist aus gutem Grund in den USA entstanden, das hat der letzte Präsident, den sie sich geleistet haben gezeigt. Das hat auch der Polizist gezeigt, der George Floyd mit dem Knie an der Kehle den Garaus gemacht hat.
Diese Bewegung ist auch zu uns übergeschwappt, weil auch bei uns der Rassismus immer mehr um sich greift, besonders seit 2015. Und aus deiner Sicht ist natürlich vornehmlich die linke Szene, die diese Bewegung unterstütz, weil alles was dir und anderen hier nicht passt, links ist.
Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die sich gegen diesen Rassismus von rechts widersetzt und ihr werdet uns nicht weismachen, dass die Mehrheitsgesellschaft links ist.
In die Wokeness wird gar nichts "hineingedichtet", wie du unschwer den diversen verlinkten Artikeln entnehmen kannst.
Wokeness ist nämlich nicht mit der Black Lives Matter-Bewegung identisch, sondern geht weit darüber hinaus.
Es geht auch nicht um George Floyd, der von Polizisten getötet wurde. Nebenbei: es waren viel Polizisten, von denen nur einer Weißer war. Gegen alle vier wurden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Und NEIN, bei uns greift nicht Rassismus zunehmend um sich!
Fremdenfeindlichkeit, Ablehung unkontrollierter Ein- und Zuwanderung, Islamkritik etc haben nicht zwingend etwas mit Rassismus zu tun.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:46)

In die Wokeness wird gar nichts "hineingedichtet", wie du unschwer den diversen verlinkten Artikeln entnehmen kannst.
Wokeness ist nämlich nicht mit der Black Lives Matter-Bewegung identisch, sondern geht weit darüber hinaus.
Es geht auch nicht um George Floyd, der von Polizisten getötet wurde. Nebenbei: es waren viel Polizisten, von denen nur einer Weißer war. Gegen alle vier wurden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Und NEIN, bei uns greift nicht Rassismus zunehmend um sich!
Fremdenfeindlichkeit, Ablehung unkontrollierter Ein- und Zuwanderung, Islamkritik etc haben nicht zwingend etwas mit Rassismus zu tun.
Ich habe nur Beispiele dafür gebracht, warum die Woke-Bewegung in den USA entstanden ist. Eben, weil dort der Rassismus immer noch sehr weit verbreitet ist. Die Bewegung selbst ist viel älter als der Fall mit George Floyd oder die Wahl Trumps zum Präsidenten.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 19:05)

Ich habe nur Beispiele dafür gebracht, warum die Woke-Bewegung in den USA entstanden ist. Eben, weil dort der Rassismus immer noch sehr weit verbreitet ist. Die Bewegung selbst ist viel älter als der Fall mit George Floyd oder die Wahl Trumps zum Präsidenten.
Die Woke-Bewegung entstand bereits in den dreißiger Jahren des 20.Jh. und zwar als Zeichen eines erwachenden Bewusstseins für soziale (und gesellschaftliche) Ungerechtigkeiten, damit war sie der Vorläufer der Bürgerrechtsbewegung, die in den späten Sechszigern ihren Höhepunkt fand.
In den späten 2010ern wurde der Begriff von elitären linken Intellektuellen gekapert, um damit jede Mikroaggression, jede scheinbare und/oder gefühlte Ungerechtigkeit anzuprangern.
Mit der ursprünglichen Woke-Bewegung, selbst mit Black Lives Matter hat die gegenwärtige Woke-Bewegung nicht das Geringst zu tun. Genau aus diesem Grund wurde sie auch von Präsident Obama kritisiert.
Bei den Wokies geht es nicht um die Beseitigung von Rassismus - jedenfalls nicht um die Beseitigung tatsächlich existierenden Rassismuses, es geht auch nicht um tatsächliche soziale Ungerechtigkeit.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 4599
Registriert: Mi 23. Okt 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 19:30)

Die Woke-Bewegung entstand bereits in den dreißiger Jahren des 20.Jh. und zwar als Zeichen eines erwachenden Bewusstseins für soziale (und gesellschaftliche) Ungerechtigkeiten, damit war sie der Vorläufer der Bürgerrechtsbewegung, die in den späten Sechszigern ihren Höhepunkt fand.
In den späten 2010ern wurde der Begriff von elitären linken Intellektuellen gekapert, um damit jede Mikroaggression, jede scheinbare und/oder gefühlte Ungerechtigkeit anzuprangern.
Mit der ursprünglichen Woke-Bewegung, selbst mit Black Lives Matter hat die gegenwärtige Woke-Bewegung nicht das Geringst zu tun. Genau aus diesem Grund wurde sie auch von Präsident Obama kritisiert.
Bei den Wokies geht es nicht um die Beseitigung von Rassismus - jedenfalls nicht um die Beseitigung tatsächlich existierenden Rassismuses, es geht auch nicht um tatsächliche soziale Ungerechtigkeit.
Wie ich schon mal geschrieben habe, es gibt im Netz, wie über vieles andere, auch genug über woke zu lesen und deshalb sind Belehrungen überflüssig.
Im Wiki-Eintrag heißt es beispielsweise: „Unabhängig vom politischen Spektrum wird der Ausdruck woke auch genutzt, um Kritik am Vorgehen von Progressiven auszudrücken. Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird damit ein aggressives, rein performatives Vorgehen kritisiert.[2] Von konservativen und rechtsextremen Gruppen wird der Begriff – wie die Ausdrücke politische Korrektheit, Cancel Culture und Social Justice Warrior – mit negativer Konnotation und häufig sarkastisch verwendet, um Linke und ihre Ziele abzuwerten.[3][4] Die Selbstbeschreibung als woke ist indessen rückläufig und wird zunehmend ersetzt durch versachlichende Beschreibungen, die sich auf soziale Gerechtigkeit und Einfühlungsvermögen beziehen.“
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Stoner hat geschrieben:(17 Sep 2021, 16:24)

:rolleyes:

Er hat weitere Einassungen einfach deshalb ausgelassen, weil die Sache für ihn einfach klar war und es keiner weiteren Erwähnung mehr bedurfte, dass Indianer noch unter den Negern, die auf der untersten Stufe der Kultur anzusiedeln waren, stünden. Damit fallen ja beide durch das Raster des Kant'schen Menschen der Moral und der Vernunft.

Der Punkt ist doch: Es macht seine Ansichten nicht wahr und nicht falsch, er muss trotzdem auf anderer Ebene widerlegt werden. Außer man folgt eben den Vorgaben der Wokeness-Kultur. Da wäre er dann ein für alle mal gecancelt. Wäre die Kritik der reinen Vernunft ein Gemälde im Museum, müsste es unter diesen kulturellen Vorzeichen abgehängt werden.

Kant war Rassist mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der die Geister der Zeit es überwiegend waren.
Dieses letzte DIng soll man mir bitte nicht weiter einreden!! Pass auf: Anlässlich des Tods des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig 1847 gab es einen Riesen-Trauerzug von tausenden, tausenden von Leuten. Er wurde als Musikgenie, als Wiederentdecker Bachs gefeiert. Auch schon zu seiner Zeit. Und jedem dieser Trauernden war - schon aufgrund des Namens - völlig klar, dass es sich um einen Menschen mit jüdischer Herkunft handelt. Man soll mir bitte nicht erzählen, dass Rassismus in Richtung Judenhass Mitte des 19.. Jahrhunderts so gut wie unabweisbarer Zeitgeist war. Dem man sich kaum entziehen konnte. Es war jeweils die eigene persönliche Entscheidung, diesem zeitgeistigen Judenhass zu folgen. Oder eben auch gerade nicht !!

Richard Wagner oder auch der sogenannte "Turnvater Jahn", Enrst-Moritz Arndt waren extreme Judenhasser. Aber doch nicht der freie, eigenständig denkende Mensch. Die kultivierten Leute aus den zu dieser Zeit dank Industrialisierung stark wachsenden Städten. Es mag sein, dass in den schlagenden Studentenverbindungen, in den Handwerkszünften, den Turnvereinen, den Schützenvereinen Judenhass so gut wie unabweisbar waren. Aber doch nicht bei den gebildeten Menschen!

Es ist, übrigens und nebenbei, so, dass sich auch heute jedermann und jedefrau einem vermeintlichen Zeitgeist entziehen kann. Bewusst, zum Beispiel, Gendersprache vermeiden oder auch gerade benutzen kann. Der Mensch ist frei. Absolut innerlich frei. Selbst in einem autokratischen oder sogar diktatorischen System.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

tarkomed hat geschrieben:(19 Sep 2021, 19:55)

Wie ich schon mal geschrieben habe, es gibt im Netz, wie über vieles andere, auch genug über woke zu lesen und deshalb sind Belehrungen überflüssig.
Im Wiki-Eintrag heißt es beispielsweise: „Unabhängig vom politischen Spektrum wird der Ausdruck woke auch genutzt, um Kritik am Vorgehen von Progressiven auszudrücken. Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird damit ein aggressives, rein performatives Vorgehen kritisiert.[2] Von konservativen und rechtsextremen Gruppen wird der Begriff – wie die Ausdrücke politische Korrektheit, Cancel Culture und Social Justice Warrior – mit negativer Konnotation und häufig sarkastisch verwendet, um Linke und ihre Ziele abzuwerten.[3][4] Die Selbstbeschreibung als woke ist indessen rückläufig und wird zunehmend ersetzt durch versachlichende Beschreibungen, die sich auf soziale Gerechtigkeit und Einfühlungsvermögen beziehen.“
Ja na sicher doch. Ich würde mir statt angeblicher verbaler Tugendterrorei vielleicht eher die tatsächlichen sozialen Verhältnisse anschauen. Auf der einen Seiet zu einer Versachlichung zurückkehren. Welche Restriktionen etwa gibt es beim Zugang zu Bildung? Welche hinsichtlich von Verdächtungen im Strafrecht. Und auf der anderen Seite den vermeintlichen "Tugendterror" hierzulande möglichst mit Gelassenheit und Humor zu nehmen. Ich finde es äußerst befremdlich, mit welcher Insistenz etwa Befürworter und Gegner eine gendergerechten Sprache aufeinander losgehen. Man betrachte dieses seltsame Treiben einfach mal als absurdes Theaterstück.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Antworten