odiug hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:54)
Mein Punkt ist: die dunklen Seiten haben keine Rechtfertigung durch das "Argument: Autobahn", auch keine "Entschuldigung", es ist auch keine Erklärung und auch : "das muss man im Kontext der Zeit verstehen" gilt nicht.
"Aber die Autobahn" ist kein gültiges Argument.
Die Vorteile für die autochthone Bevölkerung in den Kolonien sind nicht durch den Kolonialismus entstanden, sondern
trotz des Kolonialismus.
Die Reformprojekte der Jesuiten in Süd Amerika sind dafür ein gutes Beispiel und das gilt auch für andere Beispiele.
Es ist ja nicht so, dass der Kolonialismus und Rassismus unter den Europäern selbst unumstritten war, auch im Kontext der Zeit nicht.
Es gab progressive Kräfte, die das kategorisch ablehnten, und dann gab es Kräfte, die das verteidigten.
Die Frage heute für uns ist: wo reihen wir uns ein, wie soll das weiter gehen, was beschreiben wir als Fortschritt und was nicht.
Und ein wichtiger Schritt ist, dass man nicht versucht die Fehler vergangener Generationen zu relativieren.
Der Inder muss nicht den Briten dankbar sein für die Schulen, die unter der Kolonialverwaltung gebaut wurden.
Die Briten haben da auch keine Dankbarkeit zu erwarten.
Das "Argument Autobahn" gilt nicht!
Es macht die Sache für uns heute nur schlimmer ... da kommt nix, aber auch gar nix gutes dabei raus.
Was willst du denn nur immer mit dem
"Argument Autobahn"?
Was willst du eigentlich, bist du unfähig (oder unwillig), eine
wertfreie/wertneutrale Beschreibung eines Vorganges/Sachverhaltes/Prozesses einfach als solche anzuerkennen?
DU bist derjenige, der Sachverhalte moralisch bewertet - niemand sonst.
Es ist nun einmal eine historische Tatsache,
dass die Kolonialmächte zivilisatorische Errungenschaften
in die Kolonien "exportierten" und dass sie dabei ganz bestimmte Ziele verfolgten, Tatsache ist ebenso, dass die autochtone Bevölkerung (auch gegen deren Willen) Vorteile aus diesen zivilisatorischen Errungenschaften zog, von ihnen profitierte.
Bei der Betrachtung historischer Ereignisse ist es wichtig, diese
objektiv zu betrachten, heißt möglichst
ohne jegliche, dem jeweiligen Zeitgeist folgende, moralische Wertung.
Aber genau
das tust DU, Du nimmst moralische Bewertungen historischer Ereignisse vor und zwar aus deiner ganz persönlichen gesinnungsethischen Sichtweise.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen