Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 17:08)

In mehreren Threads wird des Öfteren gefragt "darf man dieses noch, darf man jenes noch?" Das Wort "darf" klingt merkwürdig, ein wenig wie Kindergarten :D Dabei darf man doch alles, alles sagen, alles machen, solange es nicht kriminell und/oder verfassungsfeindlich ist. In einem solchen Forum kommen Regeln hinzu, wo man zusätzlich einiges nicht tun sollte, sagt der Forenbetreiber. Aber ansonsten wirkt die Formulierung "darf man noch..." ein wenig deplatziert. Zumal ja meistens weggelassen wird, wer denn wann, warum und wo angeblich irgendwas verboten hat :D
Ich darf alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, aber vieles will ich gar nicht. Und dann kann es passieren, dass ich eben gerade das tun muss, was ich nicht will. Das belastet mich dann am meisten. :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(31 Mar 2021, 17:24)

Klar doch, du kannst dich aber auch dafür entscheiden, dich verrückt machen zu lassen.
Ich will ja niemand auf die Füße treten :|
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:05)

Ich will ja niemand auf die Füße treten :|
Warum eigentlich nicht?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Mar 2021, 17:33)

:D Ich glaub, die Frage war mehr rhetorisch gemeint und nicht wirklich ernst.
Na sicher ;) Ich mag es, solche absurden Dinge mit noch absurderen Fragen ad absurdum zu führen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 10:03)

Alles in allem: Ja, "Rassismus gegen Weiße", falls es ihn überhaupt gibt, wäre genauso wenig zu akzeptieren wie jeglicher anderer Rassismus. Dennoch sollte man an das Thema nicht ahistorisch und geschichtsvergessen rangehen. Denn in der "Geschichte der Zivilisation", wie es so schön heißt, sind nun mal in viel größerem und schrecklichem Ausmaß schwarze Menschen verfolgt, unterjocht und diskriminiert worden. Man denke nur an die widerlichen Menschenausstellungen in Europa während der Kolonialzeit, wo sich auch Deutschland mit seinen "Völkerschauen" hervortat. Die Verbrechen des Kolonialismus in Afrika erwähnte ich weiter oben schon. Und die vielen Beispiele von "Rassentrennung" und Diskriminierung Schwarzer in den USA. All das sollte man bei den verschwindend wenigen und harmlosen Fällen von "Rassismus gegen Weiße" (fraglich, ob man das hier Diskutierte überhaupt so nennen sollte) immer mitdenken.
Tja, verehrte Selina, den Raasismus gegen Weiße gibt es und es gibt ihn schon sehr lange.
Du willst Rassismus historisch betrachten? Dann tue das auch!
Rassismus ist nämlich kein Phänomen der Moderne, genauso wenig wie Kolonialismus und die "Geschichte der Zivilisation" im späten 19.Jh. beginnen, in dem DU die Wurzeln des Rassismus verortest.
Damit machst du nämlich genau das, was du bei anderen anprangerst, du betrachtest Rassismus aus einem sehr eingeschränkten Gesichtswinkel heraus und zwar nur aus dem einen Grund - Rassismus als "Erfingung" weißer Europäer zu identifizieren und diesen damit die volle Verantwortung für Rassismus aufzubürden und damit gleichzeitig alle anderen Kulturen/Zivilisationen, in denen Rassismus Gang und Gäbe war/ist von jeglicher Verantwortung freizusprechen.

Verehrte Selina, damit bedienst du dich genau des rassistischen Gedankengutes, welches du bei anderen verurteilst.

Dein eingeschränkter Blickwinkel auf Rassismus hindert dich daran zu erkennen, dass es Rassismus schon in alten Hochkulturen beheimatet war, lange bevor sich die ersten Demokratie auf europäischem Boden entwickelte, lange bevor in Europa Staaten entstanden, die nach Kolonien strebten.
Rassismus gab es im muslimischen Persien des 10. Jh. genauso wie im Timbuktu der Massufa-Tuareg im 11. Jh., Rassismus findet sich sogar in diversen Schöpfungsmythen der unterschiedlichsten Kulturen.

So trägt z.B. der Schöpfungsmythos der Lakota-Indianer eindeutig rassistische Tendenzen, wenn vermittelt wird, dass nur die Brauen Menschen Wakantanka gut geraten seien und sowohl die schwarzen wie die weißen Menschen als minderwertig bezeichnet werden, weil Wakantanka die einem zu lange und die anderen viel zu kurz gebacken habe.
Und noch etwas impliziert der Schöpfungsmythos der Lakote - nämlich dass ihnen Menschen mit anderen Hautfarben sehr viel früher bekannt waren, als allgemein angenommen.

Nein Selina, die Völkerschauen, die du so sehr verurteilst, sind keine Erfindung weißer Europäer, sie sind älter, sehr viel älter!
Es gab die "die widerlichen Menschenausstellungen in Europa" im 19. Jh., aber es gab die gleichen "widerlichen Menschenausstellungen" in afrikanischen Staaten - die im Zusammenhang mit der Islamischen Expanion im 13. und 14. Jh. eine relativ kurze Hochblüte erreichten.

Du willst Rassismus historisch betrachten, dann musst du das jedoch umfassend tun und darfst dir nicht nur die Aspekte heraus picken, die dir gerade in den Kram passen.
Und nochmal NEIN, die Formen des Rassismus gegen Weiße sind NICHT harmlos, sie waren es nie!
Schau dir bitte die Verhältnisse in der Republik Südafrika an und dann erzähle bitte noch einmal etwas von "harmlos"! :mad:
Zuletzt geändert von Dark Angel am Mi 31. Mär 2021, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:05)

Ich will ja niemand auf die Füße treten :|
Ich hab eher den Eindruck, wir treten uns selber auf die Füße, indem wir die Übertreibungen einiger Weniger viel zu ernst nehmen.
Aus einer Mücke wird meist erst dann ein Elefant, wenn man sie zu sehr füttert. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:05)

Warum eigentlich nicht?
Weil die normalen "PoC" in der Regel ja auch nichts für diesen Irrsinn können.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:08)

Weil die normalen "PoC" in der Regel ja auch nichts für diesen Irrsinn können.
Um die ging es mir nicht, sondern um die paar Empörten. Da hätte ich kein Problem, auf die Füße zu treten. Ich selbst kann auch gut einstecken.

Im übrigen betrachte ich die PoC als stinknormale Menschen, die auch mit schrägem Humor fertig werden können. Warum ich die mit Samthandschuhen anfassen sollte, weiß ich nicht. Ich bin zartbesaitet bei Kindern und geistig Behinderten. Aber ein Mensch mit dunkler Hautfarbe ist doch nicht krank oder etwas besonderes. Normale Menschen halt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 17:08)

In mehreren Threads wird des Öfteren gefragt "darf man dieses noch, darf man jenes noch?" Das Wort "darf" klingt merkwürdig, ein wenig wie Kindergarten :D Dabei darf man doch alles, alles sagen, alles machen, solange es nicht kriminell und/oder verfassungsfeindlich ist. In einem solchen Forum kommen Regeln hinzu, wo man zusätzlich einiges nicht tun sollte, sagt der Forenbetreiber. Aber ansonsten wirkt die Formulierung "darf man noch..." ein wenig deplatziert. Zumal ja meistens weggelassen wird, wer denn wann, warum und wo angeblich irgendwas verboten hat :D
Ach wirklich? Darf man das oder muss man damit rechnen, mit Gewalt an seinen Vorträgen gehindert zu werden, muss man damit rechnen, dass einem mit Farbbeuteln die Hauswand "dekoriert" wird, das Auto angezündet und man persönlichen Repressalien - bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt auf "Indymedia".

Und nur wenn du diese Frage - ohne jede Einschränkung - mit Ja beantworten kannst, nur dann droht der Meinungsfreiheit/dem Recht auf freie Meinungsäußerung keine Gefahr.
So lange sich aber ein Prof. Bernd Lucke bei (seinen) Vorlesungen an der Uni oder ein Thomas deMaiziere am Halten eines Vortrags gehindert oder ein Christian Lindner von einer AsTA "ausgeladen" wird, ist die Frage ob man denn noch darf, mehr als berechtigtund sie kann halt nicht uneingeschränkt mit JA beantwortet werden.

Sorry Selina, aber dein Statement, dass diese Frage merkwürdig klingt, weil man ja ..., ist mehr als heuchlerich und verlogen ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:07)
Ich hab eher den Eindruck, wir treten uns selber auf die Füße, indem wir die Übertreibungen einiger Weniger viel zu ernst nehmen.
Aus einer Mücke wird meist erst dann ein Elefant, wenn man sie zu sehr füttert. ;)
Das stimmt nicht. Die Hochschulen werden auch in Deutschland zunehmend politisiert. Genau diese Beschwichtigung, wie du sie zeigst, war vor wenigen Jahren noch die typische Reaktion in den USA. Mittlerweile lacht da keiner mehr.

Das Problem ist, dass Hochschulleitungen offenbar diesem Aktivismus wenig entgegensetzen und somit die Tür weit öffnen für Ideologen. Das passierte in den USA in einer Uni nach der anderen und auch in einer Zeitungsredaktion nach der anderen.

Ich finde es eher merkwürdig wie harmlos eine Bewegung angesehen wird, die mit totalitaristischen Mitteln anderen ihre Ansichten aufzwingen, und dabei scheinbar weite Teile von Lehre und Journalismus unter ihre Kontrolle bringen. Stellen wir uns mal vor das wären braun Uniformierte - ich denke da würde niemand abwinken. Kommen sie aber in Form von "Antirassisten" (in Wirklichkeit leider Rassisten) daher, dann halten wir das für lächerlich und banal. Das ist es aber nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:17)

Um die ging es mir nicht, sondern um die paar Empörten.
Sollen sie sich empören.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dass es Rechtsradikalen, Biologisten und Nationalisten schwer gemacht wird, an den Hochschulen Fuß zu fassen, stärkt die Demokratie.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 12:14)

Man kann den heutigen Rassismus Weißer gegen Schwarze nur verstehen, wenn man den langen Weg dahin kennt und versteht. Das heute wieder aufflammende Herrenmenschentum zum Beispiel kann man nur verstehen, wenn man sich mit seinen Wurzeln befasst. Das alles losgelöst von jeglicher Vergangenheit zu betrachten, kommt einer Verharmlosung gleich. Nichts Heutiges und Morgiges existiert ohne das Gestrige.
Kann ich in keinsterweise nachvollziehen - wieso soll man eine Unrichtigkeit nicht erkennen und benennen können, wenn man die oder eine Geschichte dazu nicht kennt? :?:

Wenn da auf der Straße ein Schwarzer von einer Gruppe Glatzen traktiert werden würde, glaubst du jeder, der nicht umfangreich in der Geschichte des Kolonialismus geschult ist, stünde da und denkt sich: Hääää, was ist denn da komisches geboten? = JEDER wüsste SOFORT, was Sache ist - egal ob er/sie/es bzgl. Kolonialismus bildungsmäßige Defizite hat oder einen Totalausfall darstellt.

Vorsicht, Selina - im Grunde gibst du mit deiner Darstellung bestimmten Leuten ein Argument, zum wegschauen/mitmachen: Wer nichts über Kolonialismus weiß, kann kein Rassist sein...

Gegen Rassismus hilft einzig und allein logischer Verstand - geschichtliche Bildung ist diesbezüglich völlig fehl am Platz.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:28)

Das stimmt nicht. Die Hochschulen werden auch in Deutschland zunehmend politisiert. Genau diese Beschwichtigung, wie du sie zeigst, war vor wenigen Jahren noch die typische Reaktion in den USA. Mittlerweile lacht da keiner mehr.
(..)
.
Ich betrachte diese Bewegung wie eine starke Welle, die auch wieder zurückfluten, bzw. sich im Normalwasser verlaufen wird.
Je lauter der Protest und das Geschrei dagegen, umso mehr Schwung erhält die Welle, zumal der Protest auch von Menschen getragen wird, die befürchten, ihren realen (nicht eingebildeten) Rassismus nicht mehr ausleben zu können.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:37)

Kann ich in keinsterweise nachvollziehen - wieso soll man eine Unrichtigkeit nicht erkennen und benennen können, wenn man die oder eine Geschichte dazu nicht kennt? :?:

Wenn da auf der Straße ein Schwarzer von einer Gruppe Glatzen traktiert werden würde, glaubst du jeder, der nicht umfangreich in der Geschichte des Kolonialismus geschult ist, stünde da und denkt sich: Hääää, was ist denn da komisches geboten? = JEDER wüsste SOFORT, was Sache ist - egal ob er/sie/es bzgl. Kolonialismus bildungsmäßige Defizite hat oder einen Totalausfall darstellt.

Vorsicht, Selina - im Grunde gibst du mit deiner Darstellung bestimmten Leuten ein Argument, zum wegschauen/mitmachen: Wer nichts über Kolonialismus weiß, kann kein Rassist sein...

Gegen Rassismus hilft einzig und allein logischer Verstand - geschichtliche Bildung ist diesbezüglich völlig fehl am Platz.
Umgekehrt: Wer mehr über die Hintergründe weiß, weiß auch, wie gefährlich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden können. Solches Wissen stärkt die Motivation, heute sowas nicht mehr zuzulassen. Ein gewisses Klima der Duldung entsteht auch aus Unwissenheit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:43)

Umgekehrt: Wer mehr über die Hintergründe weiß, weiß auch, wie gefährlich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden können. Solches Wissen stärkt die Motivation, heute sowas nicht mehr zuzulassen. Ein gewisses Klima der Duldung entsteht auch aus Unwissenheit.
NIEMAND muss wissen, wie gefährlich Rassismus war, ist und sein könnte = alles, was JEDER wissen muss ist, dass Rassismus FALSCH ist!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:28)

Das stimmt nicht. Die Hochschulen werden auch in Deutschland zunehmend politisiert. Genau diese Beschwichtigung, wie du sie zeigst, war vor wenigen Jahren noch die typische Reaktion in den USA. Mittlerweile lacht da keiner mehr.

Das Problem ist, dass Hochschulleitungen offenbar diesem Aktivismus wenig entgegensetzen und somit die Tür weit öffnen für Ideologen. Das passierte in den USA in einer Uni nach der anderen und auch in einer Zeitungsredaktion nach der anderen.

Ich finde es eher merkwürdig wie harmlos eine Bewegung angesehen wird, die mit totalitaristischen Mitteln anderen ihre Ansichten aufzwingen, und dabei scheinbar weite Teile von Lehre und Journalismus unter ihre Kontrolle bringen. Stellen wir uns mal vor das wären braun Uniformierte - ich denke da würde niemand abwinken. Kommen sie aber in Form von "Antirassisten" (in Wirklichkeit leider Rassisten) daher, dann halten wir das für lächerlich und banal. Das ist es aber nicht.
Wo sind die Hochschulen Deutschlands denn bitte zunehmend (!) politisiert bzw. in welchem Sinne? Und im Vergleich zu wann? Wann waren sie weniger politisiert. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Uni-Politik und AStA-Wahlen interessieren niemanden! Inzwischen sind es eher die Lehrenden (!), die sich über zu wenig Eigeninitiative und Interesse der Studierenden beschweren, was Mitgestaltung und Einflussnahme angeht. Wenn eine Studierende die Frage stellt, ob und wie sie in ihrer Hausarbeit Gendern soll, dann ist der Großteil des Seminars davon genervt, weil es niemanden interessiert. Selbst vielen Lehrenden ist dies egal. Es gibt einfach wichtigeres. Daher kann ich keine konkrete Gefahr für Deutschland erkennen. Ob dies in den USA so ist, wie du es beschreibst, weiß ich nicht. Das ist aber alles kein Grund davon auszugehen, dass die Situation in Deutschland genauso aussehen wird.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 12:53)

Ein Beispiel für Gegenwarts-Vergangenheits-Bezüge: Die heutige Neue Rechte, deren Kern hier die AfD ist, verbreitet ihre These vom "großen Austausch", wonach die hiesige weiße Mehrheitsgesellschaft angeblich gegen muslimische und nichtweiße Einwanderer ausgetauscht werden soll. Dagegen gilt es laut Neuer Rechter anzukämpfen. Diese These hat Ähnlichkeiten mit der "Rassenlehre" und der "arischen Herrenrasse"-Theorie der Nazis, wonach man sich von allem Nichtarischen bedroht fühlte und sich glaubte, dagegen "wehren" zu müssen. Die Folgen sind bekannt.
Du nennst hier Einflüsse auf das heutige Denken von Rassisten. Ja, die existieren. Das war aber nicht der Kontext deiner Aussage. Der Kontext deiner Aussage war, dass du versucht hast, Rassismus gegenüber Weißen durch die Geschichte des Rassismus (die sich vornehmlich gegen Schwarze richtet) zu relativieren. Also konkreter: Aus deiner Sicht wäre es "schlimmer", wenn ein Weißer sagt "alle Schwarzen sind dumm" als wenn ein Schwarzer sagt "Alle Weißen sind dumm". Oder verstehe ich dich da falsch? Die Geschichte hilft uns sicherlich zu verstehen, woher das Gedankengut kommt. Aber es macht den einen Rassismus nicht besser oder schlechter als den anderen oder macht gar aus Rassismus keinen Rassismus.
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Re: Re:

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2021, 12:41)

Das sehe ich etwas anders. Als Vermieter willst du in erster Linie keinen Ärger und keine Mietausfälle. Das gilt insbesondere, wenn deine eigene wirtschaftliche Existenz von den Mieteinnahmen abhängt. Wenn du dich mit einem Bewerber gut verstehst und du dir sicher sein kannst, dass er die Miete pünktlich zahlt und auch sonst keinen Ärger macht, dann ist es dir egal, ob er Türke, Franzose oder US-Amerikaner ist. Und ja, es kommt auf die Sprachfähigkeiten an, weil man als Vermieter keine Lust hat, mit dem Mieter herum zu radebrechen. Das ist völlig normal.
Das kommt natürlich auch auf die Miet-Situation an. Ich meinte nur ganz grundsätzlich, dass viele Menschen sich eher zu Menschen "hingezogen" fühlen, die ihnen ähnlich sind und das nicht unbedingt Rassismus sein muss.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:43)

Umgekehrt: Wer mehr über die Hintergründe weiß, weiß auch, wie gefährlich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden können. Solches Wissen stärkt die Motivation, heute sowas nicht mehr zuzulassen. Ein gewisses Klima der Duldung entsteht auch aus Unwissenheit.
Nachtrag:

Es reicht völlig aus, sich in die Lage des Gegenüber zu versetzen: Will ich wegen meiner Hautfarbe, meiner Religion, meinem Geschlecht, meiner Sexualität usw. usf. angefeindet werden? Nein. = Fertig!

Und du willst, dass mensch sich erst durch Geschichtsbücher und Dokus kämpft, um zu der richtigen Antwort zu gelangen... besonders eilig hast du es mit dem Kampf gegen Rassismus nicht gerade, wenn du mensch soviel Zeit für Bildung einräumst...*schulterzuck* :s
Zuletzt geändert von Uffhausen am Mi 31. Mär 2021, 20:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Elmar Brok hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:52)

Du nennst hier Einflüsse auf das heutige Denken von Rassisten. Ja, die existieren. Das war aber nicht der Kontext deiner Aussage. Der Kontext deiner Aussage war, dass du versucht hast, Rassismus gegenüber Weißen durch die Geschichte des Rassismus (die sich vornehmlich gegen Schwarze richtet) zu relativieren. Also konkreter: Aus deiner Sicht wäre es "schlimmer", wenn ein Weißer sagt "alle Schwarzen sind dumm" als wenn ein Schwarzer sagt "Alle Weißen sind dumm". Oder verstehe ich dich da falsch? Die Geschichte hilft uns sicherlich zu verstehen, woher das Gedankengut kommt. Aber es macht den einen Rassismus nicht besser oder schlechter als den anderen oder macht gar aus Rassismus keinen Rassismus.
Nein, das natürlich nicht. Was ich damit sagen wollte, ist, dass dieser von der Neuen Rechten aus Propagandagründen erfundene "Rassismus gegen Weiße" eine Luftnummer ist, wohingegen das, was Weiße Schwarzen real angetan haben in den Jahrhunderten, ungleich schlimmer und menschenverachtender war. Diese Begriffsumkehr ist eine beliebte Methode von Rechtsaußen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:56)

Nachtrag:

Es reicht völlig aus, sich in die Lage des gegenüber zu versetzen: Will ich wegen meiner Hautfarbe, meiner Religion, meinen Geschlecht, meiner Sexualität usw. usf. angefeindet werden? Nein! Fertig.

Und du willst, dass mensch sich erst durch Geschichtsbücher und Dokus kämpft, um zu der richtigen Antwort zu gelangen... besonders eilig hast du es mit dem Kampf gegen Rassismus nicht, wenn du mensch soviel Zeit für Bildung einräumst...*schulterzuck* :s
Da können Frauen jeder Hautfarbe, jeder Herkunft und jedes Standes ein Lied von singen. Schwarze Männer vergewaltigen übrigens auch.
Zu den Religionen....einfach Anders- und Nichtgläubige in Ruhe lassen und schon wird man selbst in Ruhe gelassen. Ich halte Kritik an Religionen für richtig, was aber sehr gern als Rassismus deklariert wird. Wer sich unverschämt ins Leben der Menschen reindrängelt, wird zurecht kritisiert. Strenggläubige müssen in ihre Schranken verwiesen werden, sobald sie andere belästigen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:59)

Nein, das natürlich nicht. Was ich damit sagen wollte, ist, dass dieser von der Neuen Rechten aus Propagandagründen erfundene "Rassismus gegen Weiße" eine Luftnummer ist, wohingegen das, was Weiße Schwarzen real angetan haben in den Jahrhunderten, ungleich schlimmer und menschenverachtender war. Diese Begriffsumkehr ist eine beliebte Methode von Rechtsaußen.
Ja, das stimmt. Wenn man sich die Quantität und Qualität von Rassismus anschaut, dann wird man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass der Rassismus gegenüber Schwarzen völlig andere Ausmaße hatte und hat. Und natürlich dreht rechte Ideologien so etwas gerne um. Daher ist es mMn sehr sehr wichtig, Fälle von Rassismus gegen Weiße ernstzunehmen. Tut man dies nicht und wischt diese Vorfälle mit einem Lachen weg, spielt man den rechten Ideologen in die Karten und bestätigt sie und ihre potentiellen Anhänger nur.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:56)

Nachtrag:

Es reicht völlig aus, sich in die Lage des Gegenüber zu versetzen: Will ich wegen meiner Hautfarbe, meiner Religion, meinem Geschlecht, meiner Sexualität usw. usf. angefeindet werden? Nein. = Fertig!

Und du willst, dass mensch sich erst durch Geschichtsbücher und Dokus kämpft, um zu der richtigen Antwort zu gelangen... besonders eilig hast du es mit dem Kampf gegen Rassismus nicht gerade, wenn du mensch soviel Zeit für Bildung einräumst...*schulterzuck* :s
Du kannst das bewerten, wie du willst. Eins steht fest: Wissen hilft verstehen. Wenn du glaubst, ohne auszukommen... deine Sache.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:04)

Du kannst das bewerten, wie du willst. Eins steht fest: Wissen hilft verstehen. Wenn du glaubst, ohne auszukommen... deine Sache.
Dark Angel hat sich ja bei dir versucht - ohne Erfolg.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:04)
Du kannst das bewerten, wie du willst. Eins steht fest: Wissen hilft verstehen. Wenn du glaubst, ohne auszukommen... deine Sache.
Dann solltest du erstmal das Bildungsniveau Deutschlands in Angriff nehmen und danach gegen Rassismus ankämpfen. Hättest du vorher wissen können, wenn du zuerst verstanden hättest!
:D :p ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Elmar Brok hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:04)

Ja, das stimmt. Wenn man sich die Quantität und Qualität von Rassismus anschaut, dann wird man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass der Rassismus gegenüber Schwarzen völlig andere Ausmaße hatte und hat. Und natürlich dreht rechte Ideologien so etwas gerne um. Daher ist es mMn sehr sehr wichtig, Fälle von Rassismus gegen Weiße ernstzunehmen. Tut man dies nicht und wischt diese Vorfälle mit einem Lachen weg, spielt man den rechten Ideologen in die Karten und bestätigt sie und ihre potentiellen Anhänger nur.
Das stimmt. Kannst du mir einen Fall von "Rassismus gegen Weiße" hier in Deutschland nennen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:04)
Eins steht fest: Wissen hilft verstehen.
Ich würde gern dein "Wissen" durch ein "Gewissen" meinerseits vertauschen - Gewissen hilft verstehen = wäre das ein Kompromiss für uns beide? :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:06)

Tja, verehrte Selina, den Raasismus gegen Weiße gibt es und es gibt ihn schon sehr lange.
Du willst Rassismus historisch betrachten? Dann tue das auch!
Rassismus ist nämlich kein Phänomen der Moderne, genauso wenig wie Kolonialismus und die "Geschichte der Zivilisation" im späten 19.Jh. beginnen, in dem DU die Wurzeln des Rassismus verortest.
Damit machst du nämlich genau das, was du bei anderen anprangerst, du betrachtest Rassismus aus einem sehr eingeschränkten Gesichtswinkel heraus und zwar nur aus dem einen Grund - Rassismus als "Erfingung" weißer Europäer zu identifizieren und diesen damit die volle Verantwortung für Rassismus aufzubürden und damit gleichzeitig alle anderen Kulturen/Zivilisationen, in denen Rassismus Gang und Gäbe war/ist von jeglicher Verantwortung freizusprechen.

Verehrte Selina, damit bedienst du dich genau des rassistischen Gedankengutes, welches du bei anderen verurteilst.

Dein eingeschränkter Blickwinkel auf Rassismus hindert dich daran zu erkennen, dass es Rassismus schon in alten Hochkulturen beheimatet war, lange bevor sich die ersten Demokratie auf europäischem Boden entwickelte, lange bevor in Europa Staaten entstanden, die nach Kolonien strebten.
Rassismus gab es im muslimischen Persien des 10. Jh. genauso wie im Timbuktu der Massufa-Tuareg im 11. Jh., Rassismus findet sich sogar in diversen Schöpfungsmythen der unterschiedlichsten Kulturen.

So trägt z.B. der Schöpfungsmythos der Lakota-Indianer eindeutig rassistische Tendenzen, wenn vermittelt wird, dass nur die Brauen Menschen Wakantanka gut geraten seien und sowohl die schwarzen wie die weißen Menschen als minderwertig bezeichnet werden, weil Wakantanka die einem zu lange und die anderen viel zu kurz gebacken habe.
Und noch etwas impliziert der Schöpfungsmythos der Lakote - nämlich dass ihnen Menschen mit anderen Hautfarben sehr viel früher bekannt waren, als allgemein angenommen.

Nein Selina, die Völkerschauen, die du so sehr verurteilst, sind keine Erfindung weißer Europäer, sie sind älter, sehr viel älter!
Es gab die "die widerlichen Menschenausstellungen in Europa" im 19. Jh., aber es gab die gleichen "widerlichen Menschenausstellungen" in afrikanischen Staaten - die im Zusammenhang mit der Islamischen Expanion im 13. und 14. Jh. eine relativ kurze Hochblüte erreichten.

Du willst Rassismus historisch betrachten, dann musst du das jedoch umfassend tun und darfst dir nicht nur die Aspekte heraus picken, die dir gerade in den Kram passen.
Und nochmal NEIN, die Formen des Rassismus gegen Weiße sind NICHT harmlos, sie waren es nie!
Schau dir bitte die Verhältnisse in der Republik Südafrika an und dann erzähle bitte noch einmal etwas von "harmlos"! :mad:
Der Schöpfungsmythos der Lakota kann gar keine Referenz auf schwarze oder weiße Menschen aufweisen, da diese das Siedlungsgebiet der Lakota gar nicht vor dem 17 Jahrhundert erreichten.
Wenn, dann sind das Reaktionen auf den Rassismus der weißen Siedler, die ihren Rassismus an den Lakota ja straffrei ausleben konnten.
Und Rassismus, also die pseudowissenschafftliche Einteilung der Menschen in Rassen ist eine Erfindung der Neuzeit und Moderne in Europa.
Perser oder Chinesen mögen schon lange vorher eine Abneigung gegen fremde Kulturen verspürt haben, aber für die waren eben alle anderen einfach nur unzivilisierte Barbaren ohne Ansehen der Herkunft, Hautfarbe oder Religion, die, wenn von den Chinesen zivilisiert wurden, dort auch Karriere machen konnten.
Jedoch die Menschen in pseudowissenschaftliche Rassen einzuteilen, so mit Schädelmessen und so, das ist wirklich ein exklusiv europäisch- nordamerikanisches Hobby.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:34)

Ich würde gern dein "Wissen" durch ein "Gewissen" meinerseits vertauschen - Gewissen hilft verstehen = wäre das ein Kompromiss für uns beide? :)
Ein Kompromiss könnte sein: Wissen und Gewissen ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 21:06)

Ein Kompromiss könnte sein: Wissen und Gewissen ;)
Ergäbe das aber Sinn - viele Menschen haben keinen Zugang zu Bildung/Begabung für Wissen = sind sie deswegen allesamt gewissenlos?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:37)

Dass es Rechtsradikalen, Biologisten und Nationalisten schwer gemacht wird, an den Hochschulen Fuß zu fassen, stärkt die Demokratie.
Ja, und wer Rechtsradikal, Biologist* oder Nationalist ist, bestimmt der Obersturmbannpolitkommissar vom Dienst.

Eins der besonders kranken Neusprechworte wie auch "Kulturalist" und "islamophob".
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Ammianus
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

odiug hat geschrieben:(31 Mar 2021, 20:38)

...

Und Rassismus, also die pseudowissenschafftliche Einteilung der Menschen in Rassen ist eine Erfindung der Neuzeit und Moderne in Europa.
Perser oder Chinesen mögen schon lange vorher eine Abneigung gegen fremde Kulturen verspürt haben, aber für die waren eben alle anderen einfach nur unzivilisierte Barbaren ohne Ansehen der Herkunft, Hautfarbe oder Religion, die, wenn von den Chinesen zivilisiert wurden, dort auch Karriere machen konnten.
Jedoch die Menschen in pseudowissenschaftliche Rassen einzuteilen, so mit Schädelmessen und so, das ist wirklich ein exklusiv europäisch- nordamerikanisches Hobby.
Rassismus ist die Werteinstufung nach menschlicher Rasse und nichts anderes.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Ammianus hat geschrieben:(31 Mar 2021, 21:24)

Rassismus ist die Werteinstufung nach menschlicher Rasse und nichts anderes.
Ja ... aber die pseudowissenschaftliche Kategorisierung von Menschen in Rassen ist ein europäisches Ding und keines der Lakota Indianer.
Und es mag ja sein, dass auch chinesischer Kulturchauvinismus viele Berührungspunkte mit Rassismus hat und manchmal auch gleich daher kommt, aber es ist eben kein Rassismus, der sich wissenschaftlich gibt.
Kulturchauvinismus ist ein Überlegenheitsanspruch aufgrund kultureller Leistungen.
Aber er spricht dem Barbaren nicht das Menschsein ab.
Er leugnet auch nicht, dass der Barbar, wenn er sich anstrengt, selbst zivilisiert sein kann.
Der Rassismus tut aber genau das.
Er leugnet das Menschsein und degradiert den anderen zum Tier.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

Meinen Standpunkt zum Thema menschliche Rassen habe ich hier im Forum, mit Quellenangabe, schon mehrmals erläutert. Es ist hier auch nicht Strangthema. Mir ging es nur um den Hinweis, was Rassismus ist. Und das ist nun mal die Behauptung von angeblich höheren oder niederen Menschenrassen mit den entsprechenden praktischen Konsequenzen. Dabei muss man sich dann nur das Nazireich oder auch die Geschichte der USA ansehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Neandertaler »

odiug hat geschrieben:(31 Mar 2021, 21:37)

Ja ... aber die pseudowissenschaftliche Kategorisierung von Menschen in Rassen ist ein europäisches Ding und keines der Lakota Indianer.
Richtig, liegt aber auch daran daß es bei denn Laktoa keine wissenschaftliche Kategorisierung gab, die war zum Höhepunkt der europäischen Macht ein Europäisches Phänomen.
Letztlich ist aber zu beachten daß die schon vorhandenen Verhältnisse pseudowissenschaftlich gerechtfertigt wurden, die Kategorisierung schuf also nicht die Verhältnisse


.....
Der Rassismus tut aber genau das.
Er leugnet das Menschsein und degradiert den anderen zum Tier.
Das klingt für mich sehr nach Wunschdenken um sich ein einfach schwarz weiß Bild erhalten zu können.
So eine Art von Super-Rassismus ist auch unter weißen die ich durchaus als Rassisten bezeichnen würde, kaum verbreitet. Strukturellen Rassismus und ähnliches kann dann nach dieser Definition kein Rassismus sein, oder nimmt man immer die Definition sie Grade passt.

Das Menschen anderen Menschen das Menschsein absprechen ist anderseits beliebte kein Europäischen Phänomen, das findet man zum Beispiel schon bei verfeindeten Stämmen in Neugeniea, es mit Sicherheit kein neuzetliches Europäisches Phänomen, Mann beachtete auch das weltweite Verbrechen der Sklaverei auch kein Neuzeitliches Europäisches Phänomen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Neandertaler »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:37)

Dass es Rechtsradikalen, Biologisten und Nationalisten schwer gemacht wird, an den Hochschulen Fuß zu fassen, stärkt die Demokratie.
Nein, Demokratie heiß nicht alles läuft so wie man selbst sich das wünscht oder auch alles läuft gut, aber gut damit sind viele überfordert.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(31 Mar 2021, 21:37)
...
Aber er spricht dem Barbaren nicht das Menschsein ab.
Er leugnet auch nicht, dass der Barbar, wenn er sich anstrengt, selbst zivilisiert sein kann.
Der Rassismus tut aber genau das.
Er leugnet das Menschsein und degradiert den anderen zum Tier.
Du meinst also allen Ernstes, dass es heute in der westlichen Gesellschaft ein großes Problem ist, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen das Menschsein absprechen?
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Mar 2021, 22:19)

Du meinst also allen Ernstes, dass es heute in der westlichen Gesellschaft ein großes Problem ist, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen das Menschsein absprechen?
Ich denke, dass vieles, was man als Rassismus bezeichnet, auch ich, viel besser unter das Schema Kulturchauvinismus passt.
Der hat zwar große Schnittmengen mit dem Rassismus, ist aber nicht das Gleiche.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Neandertaler hat geschrieben:(31 Mar 2021, 22:16)

Richtig, liegt aber auch daran daß es bei denn Laktoa keine wissenschaftliche Kategorisierung gab, die war zum Höhepunkt der europäischen Macht ein Europäisches Phänomen.
Letztlich ist aber zu beachten daß die schon vorhandenen Verhältnisse pseudowissenschaftlich gerechtfertigt wurden, die Kategorisierung schuf also nicht die Verhältnisse ...
Stimmt ... die Rechtfertigung des Sklavenhandels verlangte nach einer rationellen Begründung und da bot sich die Rassentheorie an.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Neandertaler »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:59)

Nein, das natürlich nicht. Was ich damit sagen wollte, ist, dass dieser von der Neuen Rechten aus Propagandagründen erfundene "Rassismus gegen Weiße" eine Luftnummer ist, wohingegen das,
Das gilt zumindest nicht mehr für die USA, da werden unterpreviligierte Weiße (und Asiaten) ganz real von Staatswesen benachteiligt. Schöne neue "Antirassistische "Welt ...
was Weiße Schwarzen real angetan haben in den Jahrhunderten, ungleich schlimmer und menschenverachtender war. Diese Begriffsumkehr ist eine beliebte Methode von Rechtsaußen.
Wenn man in homogen Volks äh Rassenkörpern denkt macht diese Betrachtung.
Betrachtete man es individueller haben in der Geschichte Weiße Individuen vor allem anderen Weißen Individuen etwas angetan, un schwarze Individuen Schwarzen Individuen und alle der Kolonialverbrechen war nur sehr eine kleine Minderheit der Europäer beteiligt.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(31 Mar 2021, 22:26)
Ich denke, dass vieles, was man als Rassismus bezeichnet, auch ich, viel besser unter das Schema Kulturchauvinismus passt.
Der hat zwar große Schnittmengen mit dem Rassismus, ist aber nicht das Gleiche.
Ich glaube du eierst hier ganz schön rum.

Nach der Definition wäre Rassismus quasi nicht mehr existent in den westlichen Gesellschaften. Dafür scheint es, insbesondere für linke Kreise, doch ein extrem wichtiges Thema zu sein. Und halte davon was du willst, aber in der allgemeinen Anwendung wird der Begriff deuuuutlich weiter gefasst. Es ist eigentlich DER politische Kampfbegriff der identitätspolitischen Linken - und das wäre er nicht, wenn er sich nur auf Phänomene beziehen würde, die man das letzte mal vor 100 Jahren als Massenphänomen beobachten konnte.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 19:37)

Dass es Rechtsradikalen, Biologisten und Nationalisten schwer gemacht wird, an den Hochschulen Fuß zu fassen, stärkt die Demokratie.
Der Bundesinnenminister a. D. durfte z. B. an einer Uni nicht sprechen. Als was eigentlich, als "Biologist"?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(31 Mar 2021, 23:11)

Der Bundesinnenminister a. D. durfte z. B. an einer Uni nicht sprechen. Als was eigentlich, als "Biologist"?
Etliche Studenten halten ihn für einen Militaristen. Ich hätte ihn natürlich trotzdem reden lassen, auch wenn ich seine Leitkultur-Äußerungen und seine Ablehnung des Kirchenasyls sehr kritisch sehe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 23:30)

Etliche Studenten halten ihn für einen Militaristen. Ich hätte ihn natürlich trotzdem reden lassen, auch wenn ich seine Leitkultur-Äußerungen und seine Ablehnung des Kirchenasyls sehr kritisch sehe.
Womöglich sind das militante Studenten oder Autonome.

Die Freiheit von Forschung und Lehre ist dazu da, um sich mit Gedanken zu befassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 23:30)
Etliche Studenten halten ihn für einen Militaristen. ...
Naja, irgendeine blöde Ausrede muss man halt vorschieben, damit man andere Drangsalieren kann. Das war noch nie anders.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Punktabzug für Studenten an der Uni Kassel, die das generische Maskulin verwenden:

https://www.welt.de/vermischtes/article ... abzug.html

Die Kunstsprache wird reglementiert und bei Verstößen wird bestraft.

Ob das rechtens ist, bleibt vorerst unklar. Der "Verein Deutsche Sprache" will Prozesskosten übernehmen - falls jemand klagt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Apr 2021, 01:10)

Punktabzug für Studenten an der Uni Kassel, die das generische Maskulin verwenden:

https://www.welt.de/vermischtes/article ... abzug.html

Die Kunstsprache wird reglementiert und bei Verstößen wird bestraft.

Ob das rechtens ist, bleibt vorerst unklar. Der "Verein Deutsche Sprache" will Prozesskosten übernehmen - falls jemand klagt.
Aha ... vielleicht aber auch gehört das zum Lehrplan und wird von Lehramtsstudenten verlangt :?:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Mar 2021, 22:51)

Ich glaube du eierst hier ganz schön rum.

Nach der Definition wäre Rassismus quasi nicht mehr existent in den westlichen Gesellschaften. Dafür scheint es, insbesondere für linke Kreise, doch ein extrem wichtiges Thema zu sein. Und halte davon was du willst, aber in der allgemeinen Anwendung wird der Begriff deuuuutlich weiter gefasst. Es ist eigentlich DER politische Kampfbegriff der identitätspolitischen Linken - und das wäre er nicht, wenn er sich nur auf Phänomene beziehen würde, die man das letzte mal vor 100 Jahren als Massenphänomen beobachten konnte.
Also erst einmal bezog sich mein Beitrag auf dieses Forum ... hätte ich dazu sagen sollen.
Offen rassistische Beiträge findest du hier in der Ablage.
Das gesagt: wenn hier einer rum eiert, dann du :p
Wie du von meiner Aussage zu deinem Lieblingsthema kommst, bedarf einiges schlingerns :p
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(01 Apr 2021, 09:50)

Aha ... vielleicht aber auch gehört das zum Lehrplan und wird von Lehramtsstudenten verlangt :?:
Jedenfalls kann die Verwendung der Normalsprache anscheinend abgestraft werden - hier an der Uni Kassel, in Gesellschaftswissenschaften.

Ansonsten können die Studenten sprechen und schreiben, wie sie wollen und z. B. auf der Straße nach einem Bäcker fragen statt nach "Backende". ;)
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