Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

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odiug

Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:00)

Und wenn die sich nicht bewirbt? Irgendeine Frau muß genommen werden. Die Quote will es so.
Ach ... warum sollte sich eine Frau nicht bewerben ?
Abgesehen davon: DAX Vorsitzende bewerben sich nicht.
Die werden angeworben.
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Moses
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Moses »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:01)

Das ist schön für dich.
Aber welche "unternehmerische Gesichtspunkte" sprechen gegen qualifizierte Frauen :?:
Am häufigsten der, dass sich keine beworben hat.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:01)

Das ist schön für dich.
Aber welche "unternehmerische Gesichtspunkte" sprechen gegen qualifizierte Frauen :?:
Quote hat mit qualifizierten Frauen wenig zu tun, wenn diese sich woanders bewerben.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:01)

Das ist schön für dich.
Aber welche "unternehmerische Gesichtspunkte" sprechen gegen qualifizierte Frauen :?:
Keiner, weshalb auch in den oberen Rängen qualifizierte Frauen zu finden sind, ohne Quotenbonus.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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tarkomed
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von tarkomed »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 12:46)

Aber mal zum Thema: dieser ganze Strang ist Spam.
Ich persönlich finde die Quote auch kein probates Mittel zur Gleichberechtigung.
Nur solange irgendwelche rechts außen Spammer hier von Kindern in den Vorständen schwafeln, als ob wir in einem Herbert Grönemeyer Song leben, solange wird man wohl um die Quote nicht herum kommen.
Es ist genau dieses Geschwafel:"Qualifikation muss Ausschlag gebend sein bei der Besetzung von Vorständen", als ob Frauen diese nicht hätten, die die Quotenregelung unumgänglich macht um die Altherrennetzwerke zu zerreißen.
Es wäre schön, wenn das nicht nötig wäre, aber die "Kinder, Küche Kirche" Fraktion macht es halt nötig :(
Schade eigentlich dass so viele noch nicht im 21sten Jahrhundert angekommen sind und man diese mitzerren muss.
Schade auch, dass ich es nicht so gut auf den Punkt bringen kann. :thumbup:
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:03)

Gerechtfertigterweise - noch. Es geht die jeweilige Regierung nichts an, wen ich einstelle. Die Parteien schieben ihre abgehalfterten Abgeordneten der oberen Rängen ja auch in diverse Positionen in Staatsbetriebe wie die DB ohne vorher zu fragen, ob dort bereits ausreichend Frauen verquotet sind.
Das stimmt so nicht ganz.
Natürlich geht es den Gesetzgeber was an, wen du einstellst.
Dafür sind die Gleichberechtigungsgrundsätze doch im Grund Gesetz verankert.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:07)

Schade auch, dass ich es nicht so gut auf den Punkt bringen kann. :thumbup:
Ich halte den Text für sehr klischeebehaftet.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:01)

Das ist schön für dich.
Aber welche "unternehmerische Gesichtspunkte" sprechen gegen qualifizierte Frauen :?:
Nein, Ihr Punkt war nicht qualifizierte Frauen, sondern ich "müsse" suchen, um die Quote zu erfüllen. ("Dann muss man sich halt"). Warum soll ich mein Unternehmen gefährden und leere Stellen unbesetzt lassen, bloß weil ich die Quote nicht erfüllen kann.

Dazu gibt es auch Urteile, Stichwort starre Quote.

Und dort reden wir vom öffentlichen Dienst, wo der Staat andere Möglichkeiten hat und nicht unternehmerische Freiheit ausgehebelt wird. Das wird bei den erwartbaren Klagen ein weiterer erschwerender Punkt werden.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von odiug »

Moses hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:04)

Am häufigsten der, dass sich keine beworben hat.
Nochmals: es geht nicht um den Handwerksbetrieb, nicht einmal um den Mittelstand.
Es geht um DAX Konzerne.
Da wird nicht "beworben", da wird angeworben.
diese Leute schreiben doch keine Bewerbung :p
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JJazzGold
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:08)

Das stimmt so nicht ganz.
Natürlich geht es den Gesetzgeber was an, wen du einstellst.
Dafür sind die Gleichberechtigungsgrundsätze doch im Grund Gesetz verankert.
Es kann sich Jede/Jeder gleichberechtigt bewerben.
Rate mal wie viele von fünf sich bewerbenden Frauen übrig bleiben, nachdem ihnen erklärt wurde, dass sie zu 50% ein- bis mehrwöchig auf internationalen Dienstreisen sind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Ebiker »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:16)

Es kann sich Jede/Jeder gleichberechtigt bewerben.
Rate mal wie viele von fünf sich bewerbenden Frauen übrig bleiben, nachdem ihnen erklärt wurde, dass sie zu 50% ein- bis mehrwöchig auf internationalen Dienstreisen sind.
Die 50% können ja die Männer machen, dann wäre auch die Quote eingehalten
Folgen sie den Anweisungen
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von naddy »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 12:55)

Erstens ist mein Weltbild nicht geschlossen und zweitens, was hat Derrick mit meinem Weltbild zu tun ?
Keine Ahnung. Was hat Dich denn auf die Idee gebracht, er könnte etwas mit meinem zu tun haben? Die detaillierte Kenntnis meiner Person vielleicht?
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:07)

Schade auch, dass ich es nicht so gut auf den Punkt bringen kann. :thumbup:
Wer lernen will, etwas besser zu können, sollte sich gute Lehrer suchen. Sonst wird das nichts. Was weltanschaulich volltönend daherkommt, kann inhaltlich völlig tonlos sein.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Ebiker hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:18)

Die 50% können ja die Männer machen, dann wäre auch die Quote eingehalten
Es ist keine 50% Teilzeitstelle ausgeschrieben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:22)

Es ist keine 50% Teilzeitstelle ausgeschrieben.
Ich fürchte, das nächste Argument wird sein, man könne ja einen Mann und eine Frau einstellen, die sich diese Stelle dann teilen. Er erledigt den Reiseteil, sie erledigt den Rest. Und damit das ein Vollzeitjob ist, erledigt er für zwei Stellen den Reiseteil, sie dann ebenfalls für zwei Stellen den Teil im Büro. :D
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

Im übrigen sei hier einmal darauf hingewiesen, dass die Ablehnung der Frauenquote nicht automatisch bedeutet, sich im Lager der konservativen Fraktion zu befinden. Die einzige Schlussfolgerung, die zulässig ist, besteht darin, dass Kritiker der Frauenquote ein anderes Verhältnis zwischen Staat und Individuum vertreten als die Befürworter der Frauenquote, die mehr staatszugeneigt sind, während die Gegner stärker die Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit des Individuums betonen. Alles andere, was unterstellt wird, ist reine Spekulation.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 12:46)

Was hast du gegen Derrick ?
Ist c :cool: :cool: l
Aber mal zum Thema: dieser ganze Strang ist Spam.
Ich persönlich finde die Quote auch kein probates Mittel zur Gleichberechtigung.
Nur solange irgendwelche rechts außen Spammer hier von Kindern in den Vorständen schwafeln, als ob wir in einem Herbert Grönemeyer Song leben, solange wird man wohl um die Quote nicht herum kommen.
Es ist genau dieses Geschwafel:"Qualifikation muss Ausschlag gebend sein bei der Besetzung von Vorständen", als ob Frauen diese nicht hätten, die die Quotenregelung unumgänglich macht um die Altherrennetzwerke zu zerreißen.
Es wäre schön, wenn das nicht nötig wäre, aber die "Kinder, Küche Kirche" Fraktion macht es halt nötig :(
Schade eigentlich dass so viele noch nicht im 21sten Jahrhundert angekommen sind und man diese mitzerren muss.
Kann man nicht besser sagen. Ideal finde ich die Quote auch nicht, aber für eine Übergangszeit, bis das Thema Chancengleichheit eine gesellschaftliche Normalität bis in höchste Etagen geworden ist, wohl unumgänglich.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 09:55)

Dann diskriminiere ich halt.
Ist nicht jeder Auswahlprozess diskriminierend?
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:13)

diese Leute schreiben doch keine Bewerbung
Selbstverständlich tun sie das: durch ihre Leistung im bisherigen Erwerbsleben. Aber weil Personaler und Headhunter ja so böse, alte, weiße Chauvinisten sind, werden massenhaft Hochleistungsmanagerinnen ignoriert.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:21)

Wer lernen will, etwas besser zu können, sollte sich gute Lehrer suchen. Sonst wird das nichts.
Ich habe doch nicht behauptet, dass ich was lernen will.
Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:21)
Was weltanschaulich volltönend daherkommt, kann inhaltlich völlig tonlos sein.
Auch von Ihnen nich.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
odiug

Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von odiug »

naddy hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:18)

Keine Ahnung. Was hat Dich denn auf die Idee gebracht, er könnte etwas mit meinem zu tun haben? Die detaillierte Kenntnis meiner Person vielleicht?
Ich hab doch nur gefragt, ob du aufgrund deiner Kritik am trendy TV Casting ein Fan von Derrick bist ?
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naddy
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von naddy »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 15:32)

Ich hab doch nur gefragt, ob du aufgrund deiner Kritik am trendy TV Casting ein Fan von Derrick bist ?
Ja. Und ich habe Dir zwischen den Zeilen geantwortet, daß solche Kurzschlüsse in meiner Gedankenwelt nicht vorkommen. Deshalb fasziniert es mich immer, wenn ich damit von Außen konfrontiert werde. Ist fast wie ein Zoobesuch für mich.

Aber genug davon, ich denke, man versteht sich. ;)
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Sören74 »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:03)

Gerechtfertigterweise - noch. Es geht die jeweilige Regierung nichts an, wen ich einstelle. Die Parteien schieben ihre abgehalfterten Abgeordneten der oberen Rängen ja auch in diverse Positionen in Staatsbetriebe wie die DB ohne vorher zu fragen, ob dort bereits ausreichend Frauen verquotet sind.
Dann hast Du Idee, die hinter der Anonymisierung von Bewerbungsunterlagen steckt, vielleicht nicht ganz mitbekommen. Wen Du als Privatfirma einstellst, ist nach wie vor Dir überlassen (nach den gesetzlichen Regelungen, die es schon gibt).
Sören74

Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Sören74 »

odiug hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:13)

Nochmals: es geht nicht um den Handwerksbetrieb, nicht einmal um den Mittelstand.
Es geht um DAX Konzerne.
Da wird nicht "beworben", da wird angeworben.
diese Leute schreiben doch keine Bewerbung :p
Stimmt, hab mich schon fünfmal als neuer Daimler-Vorstandschef beworben. Die haben nicht mal geantwortet. :mad: Diese Dr...säcke. :D
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Sören74 hat geschrieben:(26 Nov 2020, 16:45)

Dann hast Du Idee, die hinter der Anonymisierung von Bewerbungsunterlagen steckt, vielleicht nicht ganz mitbekommen. Wen Du als Privatfirma einstellst, ist nach wie vor Dir überlassen (nach den gesetzlichen Regelungen, die es schon gibt).
Läuft ein Dax Konzern nicht unter Privatfirma?
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 13:40)

Ich fürchte, das nächste Argument wird sein, man könne ja einen Mann und eine Frau einstellen, die sich diese Stelle dann teilen. Er erledigt den Reiseteil, sie erledigt den Rest. Und damit das ein Vollzeitjob ist, erledigt er für zwei Stellen den Reiseteil, sie dann ebenfalls für zwei Stellen den Teil im Büro. :D
Mir sind tatsächlich schon Bewerber untergekommen, die der Meinung waren, das könnte doch so geregelt werden, quasi maßgeschneidert für sie. Fairerweise sowohl Männer als auch Frauen. ;)
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Nov 2020, 14:39)

Ist nicht jeder Auswahlprozess diskriminierend?
Nein, auch wenn das der eine oder abgewiesene Bewerber so sehen mag.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Sören74 »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 17:54)

Läuft ein Dax Konzern nicht unter Privatfirma?
Ja. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass Sie eine haben. :)
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Sören74 hat geschrieben:(26 Nov 2020, 18:01)

Ja. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass Sie eine haben. :)
Aha.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 17:58)

Nein, auch wenn das der eine oder abgewiesene Bewerber so sehen mag.
Ich hätte die Frage mit "Ja, ist er" beantwortet. Wir haben nach dem Inkrafttreten des Anti-Diskriminierungsgesetzes lediglich unsere Anzeigentexte wasserdicht gemacht und keine Vorabtelefonate mehr geführt, weil man das nicht aufzeichnen kann. Aber unsere Kriterien, die nach Anti-Diskriminierungsmaßstäben definitiv nicht korrekt sind, haben wir beibehalten. Sonst hätten wir den Laden dicht machen können.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 18:54)

Ich hätte die Frage mit "Ja, ist er" beantwortet. Wir haben nach dem Inkrafttreten des Anti-Diskriminierungsgesetzes lediglich unsere Anzeigentexte wasserdicht gemacht und keine Vorabtelefonate mehr geführt, weil man das nicht aufzeichnen kann. Aber unsere Kriterien, die nach Anti-Diskriminierungsmaßstäben definitiv nicht korrekt sind, haben wir beibehalten. Sonst hätten wir den Laden dicht machen können.

Bei mir gab es immer drei Kriterien, Qualifikation, Teamgeist und Einsatzbereitschaft und die habe ich bis zum Schluss beibehalten.

Nachdem für den Job ohnehin nie allzu viele Bewerbungen vorlagen, explizit von Frauen, Hindernis hohe Reisetätigkeit, gab es in den letzten zwei Jahrzehnten nur zwei Bewerber, die sich nachweislich diskriminiert fühlten, einen Mann, der der Meinung war, man hätte ungerechtfertigterweise eine Frau vorgezogen, mich :) , und eine Frau, die der Meinung war, man hätte ungerechtfertigterweise einen Mann vorgezogen. Wobei sie doch bereit gewesen wäre ab und zu zu reisen, wenn ihre Mutti die Zeit gefunden hätte mitzureisen, selbstverständlich bezahlt durch die Firma.

Alle anderen Bewerbungen liefen völlig problemlos ab. Weshalb sich mir nicht erschließt, weshalb hier auf irgendwelche Quotenfans Rücksicht genommen werden sollte.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Nov 2020, 19:07)


Bei mir gab es immer drei Kriterien, Qualifikation, Teamgeist und Einsatzbereitschaft und die habe ich bis zum Schluss beibehalten.

Nachdem für den Job ohnehin nie allzu viele Bewerbungen vorlagen, explizit von Frauen, Hindernis hohe Reisetätigkeit, gab es in den letzten zwei Jahrzehnten nur zwei Bewerber, die sich nachweislich diskriminiert fühlten, einen Mann, der der Meinung war, man hätte ungerechtfertigterweise eine Frau vorgezogen, mich :) , und eine Frau, die der Meinung war, man hätte ungerechtfertigterweise einen Mann vorgezogen. Wobei sie doch bereit gewesen wäre ab und zu zu reisen, wenn ihre Mutti die Zeit gefunden hätte mitzureisen, selbstverständlich bezahlt durch die Firma.

Alle anderen Bewerbungen liefen völlig problemlos ab. Weshalb sich mir nicht erschließt, weshalb hier auf irgendwelche Quotenfans Rücksicht genommen werden sollte.
In meinem Beruf gibt's eher ein Männerproblem. Das fängt schon an der Uni an. Unser Problem mit dem Gesetz war, dass im Sprachlichen die Qualifikation nun einmal eng mit der Herkunft verknüpft ist. Wir hatten dreimal Praktikantinnen akzeptiert, die zwar ein deutsches Abitur hatten, aber nicht in einem deutsch-muttersprachlichen Umfeld aufgewachsen sind. Die sind alle drei den Anforderungen an das Verfassen komplizierter öffentlichkeitswirksamer Texte nicht gerecht geworden. Also hat man Menschen mit solcher Biographie irgendwann einfach von vornherein aussortiert. Und Nicht-Muttersprachler sowieso. Vom Grundsatz her sehe ich die drei Kriterien auch so.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von conscience »

Die Frauenquote ist weder ein notwendiges Mittel, sprich Übel, oder die Büchse der Pandora, sondern ein Schlag in die Magengrube aller "Mannesrechtler" :D
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von oga »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 19:18)

In meinem Beruf gibt's eher ein Männerproblem. Das fängt schon an der Uni an. Unser Problem mit dem Gesetz war, dass im Sprachlichen die Qualifikation nun einmal eng mit der Herkunft verknüpft ist. Wir hatten dreimal Praktikantinnen akzeptiert, die zwar ein deutsches Abitur hatten, aber nicht in einem deutsch-muttersprachlichen Umfeld aufgewachsen sind. Die sind alle drei den Anforderungen an das Verfassen komplizierter öffentlichkeitswirksamer Texte nicht gerecht geworden. Also hat man Menschen mit solcher Biographie irgendwann einfach von vornherein aussortiert. Und Nicht-Muttersprachler sowieso. Vom Grundsatz her sehe ich die drei Kriterien auch so.
Das verstehe ich nicht. Es gibt ein Männerproblem, aber abgewiesen werden *innen, weil sie den Anforderungen nicht gerecht werden. :?:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Skeptiker »

oga hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:06)
Das verstehe ich nicht. Es gibt ein Männerproblem, aber abgewiesen werden *innen, weil sie den Anforderungen nicht gerecht werden. :?:
Das Männerproblem ist wohl nicht die Qualität, sondern die Quantität der Bewerber. So interpretiere ich Stoners Beitrag.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von oga »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:14)

Das Männerproblem ist wohl nicht die Qualität, sondern die Quantität der Bewerber. So interpretiere ich Stoners Beitrag.
Heisst im Klartext: es bewerben sich keine Männer und die Frauen, die sich bewerben passen nicht? :?
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von H2O »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:14)

Das Männerproblem ist wohl nicht die Qualität, sondern die Quantität der Bewerber. So interpretiere ich Stoners Beitrag.
Stoner beschreibt doch das Problem recht deutlich:

Deutsche Muttersprachler wohl kein Problem ob Männlein oder Weiblein; reine Talentfrage; aber nur wenige Damen im Geschäft? Deutsch als neue Sprache und Weiblein in Kombination im Wettbewerb nicht gut zu vermarkten, also keine Chance. Deutsch als neue Sprache ganz allgemein keine Chance. Einen Wettbewerb am Markt gibt es ja nun einmal, und daß man dort nicht aus Quotengründen viel zu häufig unterliegen möchte, das kann ich auch verstehen.

@ JJazzGold:
So lange die Personalauswahl wirklich auf ein Urteil über die Eignung der BewerberInnen für die ausgeschriebene Aufgabe zurück zu führen ist, kann doch niemand etwas daran kritisieren. Natürlich soll das Unternehmen mit der größtmöglichen Schlagkraft im Wettbewerb antreten. Ansonsten wird der Trainer entlassen... Abstieg in die 2. Liga.

Aber auch ich habe den Verdacht, daß die sogenannte "gläserne Decke" in den Laufbahnen nicht nur auf beruflichen Nachteilen durch Mutterschaft oder Pflegebereitschaft beruht. Dazu ist die Zahl unabhängiger junger Frauen doch viel zu groß. Da wird es wohl die Zeit bringen, in Jahrzehnten gedacht. Oder eben doch die Quote den Prozess beschleunigen... bis sie verzichtbar ist.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von H2O »

oga hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:40)

Heisst im Klartext: es bewerben sich keine Männer und die Frauen, die sich bewerben passen nicht? :?
Meine Deutung geht auch dahin. Natürlich bewerben sich (geeignete) Männer... ansonsten könnte der Laden ja dicht machen; aber ein typischer Frauenjob ist das wohl nicht. Praktikantinnen ohne Muttersprache Deutsch am Ende nicht wettbewerbsfähig... auch die Herren der Schöpfung haben mit diesem Mangel keine Chance.

Eigentlich fehlt eine klare Aussage zu den Damen mit deutscher Muttersprache. Melden die sich nicht, haben die kein Interesse, wenn sie angesprochen werden? Wenn Sprachsicherheit und Ausdrucksvermögen der wesentliche Vorteil im Wettbewerb ist, dann sehe ich die muttersprachlichen Damen eher nicht im Nachteil. Diesen Teil des Themas sollte Stoner noch einmal nachschieben.
Stoner

Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Stoner »

oga hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:40)

Heisst im Klartext: es bewerben sich keine Männer und die Frauen, die sich bewerben passen nicht? :?
Heißt im Klartext und im Kontext der Antwort:

1. Grundsätzlich kaum Männer, die das überhaupt studieren. Das war nur so allgemein zur Info.
2. Diskriminierungsproblem vorhanden, aber nicht Geschlecht, sondern Herkunft, weil Herkunft = fehlende Qualität im Sinne nicht genügender Sprachkompetenz. Aber das kann man natürlich nicht so sagen, obwohl genau so vorausgewählt wird. Und deshalb stehe ich inzwischen Quoten im Sinne von Antidiskriminierungsüberlegungen sehr ablehnend gegenüber.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von H2O »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 22:00)

Heißt im Klartext und im Kontext der Antwort:

1. Grundsätzlich kaum Männer, die das überhaupt studieren. Das war nur so allgemein zur Info.
2. Diskriminierungsproblem vorhanden, aber nicht Geschlecht, sondern Herkunft, weil Herkunft = fehlende Qualität im Sinne nicht genügender Sprachkompetenz. Aber das kann man natürlich nicht so sagen, obwohl genau so vorausgewählt wird. Und deshalb stehe ich inzwischen Quoten im Sinne von Antidiskriminierungsüberlegungen sehr ablehnend gegenüber.
Gibt es heute denn nicht mehr so etwas wie Semesterarbeiten, Diplomarbeiten und ähnliche sprachliche Zeugnisse, die zur Bewertung der Sprachfähigkeit / Ausdrucksfähigkeit eines Bewerbers / einer Bewerberin als Berufsanfänger beitragen können? Nach einer solchen Vorauswahl kann man doch schon nicht mehr von "Diskriminierung" im Sinne von Benachteiligung reden; dann ist doch eine wesentliche Voraussetzung für die angebotene Aufgabe bewertet worden. Und andersherum gesehen muß doch auch ein Bewerber / eine Bewerberin fast schon froh sein, wenn er / sie nicht in einen aussichtslosen Wettbewerb hinein gezogen wird.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von naddy »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2020, 22:25)

Und andersherum gesehen muß doch auch ein Bewerber / eine Bewerberin fast schon froh sein, wenn er / sie nicht in einen aussichtslosen Wettbewerb hinein gezogen wird.
Kleine Randnotiz zum "aussichtslosen Wettbewerb": Ich habe meine "Aussichten" mal vorsätzlich verschlechtert, als ich kurz nach Studienabschluß vom damals noch so genannten "Arbeitsamt" verpflichtet wurde mich auf eine Stelle zu bewerben, die ich gar nicht wollte, weil ich vor Berufsantritt lieber noch ein paar Reisen getätigt hätte. Ich habe mich also in den Grenzen des gerade noch vertretbaren "lässig" angezogen und mich im Vorstellungsgespräch beliebig bis inkompetent geäußert.

Preisfrage: Wer unter den 15 Bewerbern hat die Stelle wohl bekommen? :|

Merke: Auch die "Aussichtslosigkeit" ist nicht kalkulierbar. ;)
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von H2O »

naddy hat geschrieben:(26 Nov 2020, 23:19)

Kleine Randnotiz zum "aussichtslosen Wettbewerb": Ich habe meine "Aussichten" mal vorsätzlich verschlechtert, als ich kurz nach Studienabschluß vom damals noch so genannten "Arbeitsamt" verpflichtet wurde mich auf eine Stelle zu bewerben, die ich gar nicht wollte, weil ich vor Berufsantritt lieber noch ein paar Reisen getätigt hätte. Ich habe mich also in den Grenzen des gerade noch vertretbaren "lässig" angezogen und mich im Vorstellungsgespräch beliebig bis inkompetent geäußert.

Preisfrage: Wer unter den 15 Bewerbern hat die Stelle wohl bekommen? :|

Merke: Auch die "Aussichtslosigkeit" ist nicht kalkulierbar. ;)
Mein Eindruck: Der Personaler wollte Ihnen einmal so richtig eins auswischen, wird vermutlich innerlich herzlich gelacht haben, weil Sie nicht gut im Mogeln sind.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(26 Nov 2020, 19:18)

In meinem Beruf gibt's eher ein Männerproblem. Das fängt schon an der Uni an. Unser Problem mit dem Gesetz war, dass im Sprachlichen die Qualifikation nun einmal eng mit der Herkunft verknüpft ist. Wir hatten dreimal Praktikantinnen akzeptiert, die zwar ein deutsches Abitur hatten, aber nicht in einem deutsch-muttersprachlichen Umfeld aufgewachsen sind. Die sind alle drei den Anforderungen an das Verfassen komplizierter öffentlichkeitswirksamer Texte nicht gerecht geworden. Also hat man Menschen mit solcher Biographie irgendwann einfach von vornherein aussortiert. Und Nicht-Muttersprachler sowieso. Vom Grundsatz her sehe ich die drei Kriterien auch so.
Wir hatten umgekehrt eher ein Problem mit mangelhaften Englischkenntnissen, eine bedingungslose Voraussetzung in internationaler Tätigkeit.

Weshalb ich nach wie vor gegen irgendwelche Quoten bin. Eingestellt wird, wer sämtliche Voraussetzungen am Besten erfüllt. Ob Frau oder Mann ist mir egal. Denn inzwischen habe ich persönlich nachgewiesen, dass Frau und Tätigkeit im Nahen Osten sich einwandfrei kombinieren lassen.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Sören74 »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2020, 10:30)

Weshalb ich nach wie vor gegen irgendwelche Quoten bin. Eingestellt wird, wer sämtliche Voraussetzungen am Besten erfüllt. Ob Frau oder Mann ist mir egal. Denn inzwischen habe ich persönlich nachgewiesen, dass Frau und Tätigkeit im Nahen Osten sich einwandfrei kombinieren lassen.
Eine Quotenregelung für normale Angestelltenverhältnisse im privatwirtschaftlichen Bereich steht gar nicht zur Diskussion.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2020, 10:30)

Weshalb ich nach wie vor gegen irgendwelche Quoten bin.
Es gibt mit Sicherheit Männer - auch in herausgehobenen Positionen - die Frauen am beruflichen Weiterkommen hindern wollen. Ich würde aber meinen, dass es sich dabei um Ausnahmen handelt, daher so ein Gesetz auf den Weg zu bringen, könnte das Problem sogar noch verschärfen. Naja, warten wir mal ab, ob sich das BVerfG der Sache annehmen muss.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Sören74 hat geschrieben:(27 Nov 2020, 11:04)

Eine Quotenregelung für normale Angestelltenverhältnisse im privatwirtschaftlichen Bereich steht gar nicht zur Diskussion.
Ach was? Das ist ja interessant.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Nov 2020, 11:28)

Es gibt mit Sicherheit Männer - auch in herausgehobenen Positionen - die Frauen am beruflichen Weiterkommen hindern wollen. Ich würde aber meinen, dass es sich dabei um Ausnahmen handelt, daher so ein Gesetz auf den Weg zu bringen, könnte das Problem sogar noch verschärfen. Naja, warten wir mal ab, ob sich das BVerfG der Sache annehmen muss.
Auch wenn ich diese männliche Überheblichkeit vor über vierzig Jahren erlebt habe, teile ich deine Meinung, dass es sich heute nur noch um Ausnahmefälle handelt. Warten wir ab, wie sich das Ganze entwickelt.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2020, 10:30)
Wir hatten umgekehrt eher ein Problem mit mangelhaften Englischkenntnissen, eine bedingungslose Voraussetzung in internationaler Tätigkeit.

Weshalb ich nach wie vor gegen irgendwelche Quoten bin. Eingestellt wird, wer sämtliche Voraussetzungen am Besten erfüllt. Ob Frau oder Mann ist mir egal. Denn inzwischen habe ich persönlich nachgewiesen, dass Frau und Tätigkeit im Nahen Osten sich einwandfrei kombinieren lassen.
Ich traue es den Frauen durchaus zu, es ohne Quote hinzubekommen. Die sind schon groß, die brauchen das gar nicht.
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Nov 2020, 12:05)

Ich traue es den Frauen durchaus zu, es ohne Quote hinzubekommen. Die sind schon groß, die brauchen das gar nicht.
Ich auch. Eigenverantwortlich erfolgreiche Frauen wollen weder nachgesagt bekommen, sie hätten sich hochgeschlafen, noch, sie hätten sich hochquoten lassen. ;)
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Re: Die Frauenquote: Notwendiges Mittel oder Büchse der Pandora

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2020, 12:03)

Auch wenn ich diese männliche Überheblichkeit vor über vierzig Jahren erlebt habe...
Bei vielen solcher Männer dürfte auch Unsicherheit/Angst eine Rolle spielen, weil sie es nicht ertragen können, dass eine Frau ihren Job besser macht oder sie von einer Frau Anweisungen entgegennehmen müssen. Arme Würstchen mit wenig Selbstbewusstsein sind das.
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